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    [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 48.8937293
    Längengrad 8.7029831
    Auf dem Europäischen Fernwanderweg E1 von Pforzheim nach Süden

    Reiseart: Weitwanderungen
    Region: Deutschland – Schweiz - Italien
    Reisezeit: Fortlaufend

    Prolog zum E1 nach Süden

    In der Vergangenheit war ich schon recht viel auf dem E1 unterwegs. Der größte Teil davon dürfte wohl meine Weitwanderung von Reutlingen über Pforzheim auf dem E1 nach Norden sein. Bisher bin ich da in 46 Tagen bis nach Eckernförde gekommen. Ich will dort aber eigentlich noch weiter wandern. Nur ist die An- und Abreise zwischenzeitlich so zeitaufwendig geworden, dass ich begonnen habe den E1 von Pforzheim in Richtung Süden zu wandern. Ich wohne schließlich hier unten im Süden.
    Der E1 von Pforzheim nach Süden ist zunächst auf dem Westweg geführt. Diesen bin ich in den letzten Jahren auch etappenweise gewandert. Da die Wegführung ab Titisee mit dem Westweg nicht exakt identisch ist und weil ich hier den E1 möglichst vollständig vorstellen will, werde ich auf bereits gewanderte und beschriebene Etappen von hieraus verweisen. Das wird auch im späteren Verlauf noch so werden, da ich den E1 von Konstanz bis Schwyz im Rahmen meines Jakobsweges auch schon gewandert bin. Die Lücken dazwischen und die Etappen dahinter werden hier detailliert auftauchen sobald ich sie gewandert bin.

    Hier ist die bisher gewanderte Strecke auf dem E1 ab Pforzheim nach Süden zu sehen. Dieser GPX-Track wird erweitert, wenn ich wieder eine Etappe gewandert bin. Die bisherigen Etappen sehen wie folgt aus:
    1. Tag: Pforzheim - Dobel (27 Km)
    2. Tag: Dobel - Forbach (25 Km)
    3. Tag: Forbach - Unterstmatt / Ochsenstall (24 Km)
    4. Tag: Ochsenstall - Kniebis / Alexanderschanze (29 Km)
    5. Tag: Alexandeschanze - Brandenkopf (24 Km)
    6. Tag: Brandenkopf - Hausach (14 Km)
    7. Tag: Hausach - Schonach / Silberberg (22 Km)
    8. Tag: Schonach / Silberberg - Kalte Herberge (25 Km)
    9. Tag: Kalte Herberge - Titisee / Bahnhof (22 Km)
    10. Tag: Titisee - Naturfreundehaus Feldberg (21 Km)
    11. Tag: Feldberg - Feldbergpass (7 Km)
    12. Tag: 1: Feldbergpass - Titisee (16 Km) - 2: Titisee - Schattenmühle (23 Km)
    13. Tag: Schattenmühle - Riedöschingen (31 Km)
    14. Tag: Riedöschingen - Singen (35 Km)
    15. Tag: Singen - Dingelsdorf (36 Km)
    16. Tag: Dingelsdorf - Konstanz (14 Km)
    17. Tag: Konstanz - Fischingen (38 Km)
    18. Tag: Fischingen - Hurden (36 Km)
    19. Tag: Hurden - Einsiedeln (14 Km)
    20. Tag: Einsiedeln - Alpthal (8 Km)
    21. Tag: Alpthal - Brunnen (16 Km)
    22. Tag: Brunnen - Erstfeld (27 Km)
    23. Tag: Erstfeld - Andermatt (29 Km)
    24. Tag: Andermatt - Gotthardpass (13 Km)
    25. Tag: Gotthardpass - Airolo (8 Km)
    26. Tag: Airolo - Anzonico (30 Km)
    27. Tag: Anzonico - Arbedo (37 Km)
    28. Tag: Arbedo - Tesserete (26 Km)
    29. Tag: Tesserete - Porto Cerresio (25 Km)

    Tage, die ich im Rahmen einer Wanderung gegangen bin, die in einem anderen Reisebericht schon aufgetaucht sind, werden im Folgenden verkürzt mit einem Link zu dem entsprechenden Berichtstag dargestellt. Alle anderen Tage erscheinen hier wie gewohnt in voller Länge und mit viele Fotos.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 10.01.2022, 18:03.

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    #2
    AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

    1. Tag: Pforzheim – Dobel

    Samstag, 12. September 2015
    Strecke: 27 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 900 m, ↓ 500 m
    Gehzeit: 6 h

    Gesamtstrecke: 27 Km
    Gesamthöhenunterschied: ↑ 900 m, ↓ 500 m
    Gesamtgehzeit: 6 h

    Viertel vor 9 bin ich am Bahnhof in Horb und fahre über Nagold, Calw und Bad Liebenzell mit der Nagoldtalbahn nach Pforzheim. So bin ich kurz nach 10 Uhr am Bahnhof in Pforzheim. In der Bahn ist es richtig voll! Der Großteil sind Wanderer. Na, das sieht ja ganz anders aus als am Albnordrandweg. Das Wetter soll aber auch richtig gut werden! Das lockt!


    Am Westweg zwischen Pforzheim und Dobel

    Erstmal Geld holen – wer weiß was da alles kommt!
    Ein Wanderer fällt mir gleich auf: Großer Rucksack, gute Ausrüstung. Sieht auch zäh aus. Wir kommen ins
    Gespräch und es stellt sich raus: Auch er will den Westweg machen. Allerdings die ... weiter lesen
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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      #3
      AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

      2. Tag: Dobel - Forbach

      Sonntag, 13. September 2015
      Strecke: 25 Km
      Höhenunterschiede: ↑ 450 m, ↓ 850 m
      Gehzeit: 6 h

      Gesamtstrecke: 52 Km
      Gesamthöhenunterschied: ↑ 1.350 m, ↓ 1.350 m
      Gesamtgehzeit: 12 h

      Während der Nacht hat es leicht geregnet. Das Wetter hält sich aber auch nicht wirklich an das Vorausgesagt! Aber es hat wieder aufgehört. Und was heute Nacht schon runter kam, kann heute nicht mehr kommen.


      Aussicht mit Forbach

      Beim Frühstück treffe ich den Wanderer von gestern wieder. Ich habe überhaupt viele Outdooraktivisten
      getroffen: 21 Wanderer, 20 Biker und ein paar Reiter. Das ist schon deutlich mehr als auf dem Albnordrandweg in den 17 Tagen! Der Westweg ist eben deutlich bekannter. ... weiter lesen
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      Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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        #4
        AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

        3. Tag: Forbach – Unterstmatt (Ochsenstall)

        Freitag, 26. Mai 2017
        Strecke: 24 Km
        Höhenunterschiede: ↑ 1.275 m, ↓ 525 m
        Gehzeit: 7 h

        Gesamtstrecke: 76 Km
        Gesamthöhenunterschied: ↑ 2.625 m, ↓ 1.875 m
        Gesamtgehzeit: 19 h

        Aber dadurch komme ich mal wieder reichlich spät los. Es ist schon halb 2 am Nachmittag als das Auto endlich am Bahnhof steht. Jetzt aber los!
        Es dauert etwas bis ich mich soweit sortiert habe, dass ich mich erinnere wo ich das letzte Wanderzeichen gesehen hatte. Das führt mich dann hinunter zur Murg (290 m) um über die alte Holzbrücke zu weisen.


        Die alte Holzbrücke über die Murg

        Durch den Ort geht es aufwärts. Eigentlich hatte ich an der St. Johanneskirche vorbei gehen wollen. Als
        ich merke, dass der Weg dort gar nicht vorbeiführt bin ich schon am Ortsausgang. Dort steht dafür die
        Marienkapelle vor der eine Wandergruppe lagert. Und die wissen warum sie das dort tun! ... weiter lesen
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        Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 20:16.

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          #5
          AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

          4. Tag: Unterstmatt (Ochsenstall) - Kniebis

          Samstag, 27. Mai 2017
          Strecke: 29 Km
          Höhenunterschiede: ↑ 700 m, ↓ 775 m
          Gehzeit: 8 h

          Gesamtstrecke: 105 Km
          Gesamthöhenunterschied: ↑ 3.325 m, ↓ 2.650 m
          Gesamtgehzeit: 19 h

          Kurz vor 2 Uhr werde ich nochmal wach. Draußen ist am Feuer noch einiges los. Kein Lärm aber da sitzen noch recht viele. Es gibt einen sternklaren Himmel. Ich greife zur Kamera und versuche das ein zu fangen. Ohne den Dreck unserer Städte sieht man selbst hier schon einiges mehr.


          Am Mummelsee

          Je mehr Aufnahmen ich mache umso wacher werde ich. Irgendwann beschließe ich, die Fotosession oben
          an der Hornisgrinde fort zu setzen. Leider habe ich nur meine kleine Kamera dabei, die mit den
          Lichtverhältnissen beim Autofokus nicht so gut zu Recht kommt. ... weiter lesen
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          Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 20:16.

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            #6
            AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

            5. Tag: Kniebis - Brandenkopf

            Sonntag, 28. Mai 2017
            Strecke: 24 Km
            Höhenunterschiede: ↑ 625 m, ↓ 650 m
            Gehzeit: 7 h

            Gesamtstrecke: 129 Km
            Gesamthöhenunterschied: ↑ 3.950 m, ↓ 3.300 m
            Gesamtgehzeit: 26 h

            Nach dem Frühstück werde ich zurück zur Alexanderschanze gebracht, wo der E1 / Westweg vorbei führt. Guter Service!
            Wie es aussieht verläuft der Weg heute deutlich mehr im Wald als gestern und es gibt mehr Schatten. Das verspricht angenehm zu werden.


            Toller Ausblick vom Hahnenkopf nach Süden

            Durch das Wandern im Wald reduzieren sich dann aber leider auch die Aussichten. Trotzdem gibt es
            natürlich genug zu sehen. Langweilig wird es nicht!
            Der Weg hält ungefähr die Höhe und führt dicht an den Bergkuppen entlang. In der ... weiter lesen
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            Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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              #7
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              6. Tag: Brandenkopf – Hausach

              Montag, 29. Mai 2017
              Strecke: 14 Km
              Höhenunterschiede: ↑ 250 m, ↓ 950 m
              Gehzeit: 3 h

              Gesamtstrecke: 143 Km
              Gesamthöhenunterschied: ↑ 3.575 m, ↓ 3.600 m
              Gesamtgehzeit: 22 h

              Leider geht meine verfügbare Zeit für diese Wanderung schon wieder zu Ende. Heute muss ich wieder heim. Kein Grund mich hetzen zu lassen. Erstmal wird in Ruhe gefrühstückt.


              Am Osterbachsattel

              Dann ziehe ich los. Was mir hier an der Variante gut gefällt: Die Wege sind etwas kleiner und gleichen
              eher dem, was ich mir unter Wanderwegen vorstelle.
              Am Hirzwasen (735 m) treffe ich wieder auf den Hauptweg des Westweges. Ich finde der ... weiter lesen
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              Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:09.

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                #8
                AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                7. Tag: Hausach – Silberberg (Schonach)

                Freitag, 15. Juni 2018
                Strecke: 22 Km
                Höhenunterschiede: ↑ 1.300 m, ↓ 550 m
                Gehzeit: 6 h 30

                Gesamtstrecke: 165 Km
                Gesamthöhenunterschied: ↑ 4.875 m, ↓ 4.150 m
                Gesamtgehzeit: 28 h 30

                Das Auto steht in Hausach hinter dem Bahnhof. Davor gab es zwar Parkplätze aber kostenpflichtig und mit eine Zeitbeschränkung. Der Blick geht zuerst zum Spitzfelsen hinauf – dem letzten Gipfel auf der letzten Etappe. Hier im Tal ist es gut warm. Ich hoffe das legt sich, es soll schließlich erstmal stramm aufwärts gehen.


                Sonnenuntergang am Silberberg

                Durch das Städtle geht es gen Westen. Hausach hat erstaunlich viel Shoppingmeile. Scheint ein zentraler
                Ort hier im Mittleren Schwarzwald zu sein. Hinter den letzten Häusern der „Innenstadt“ geht es dann
                links weg und im Zick-Zack hinauf zur Burg Husen. ... weiter lesen
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                Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:12.

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                  #9
                  AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                  8. Tag: Silberberg (Schonach) – Kalte Herberge

                  Samstag, 16. Juni 2018
                  Strecke: 25 Km
                  Höhenunterschiede: ↑ 600 m, ↓ 500 m
                  Gehzeit: 6 h

                  Gesamtstrecke: 190 Km
                  Gesamthöhenunterschied: ↑ 5.475 m, ↓ 4.650 m
                  Gesamtgehzeit: 34 h 30

                  Mit einem guten Frühstück starten wir in den Tag. Ich ziehe mit dem Weitwanderer gegen viertel vor 9 los. Es ist noch recht still auf dem Weg. Am nächsten Bauernhof werden wir vom Gockel vom Brunnen vertrieben.


                  Bohlenwege führen durch Hochmoore zum Blindensee

                  Wir halten auf die Wilhelmshöhe zu. Der Weg ist gut markiert. Die Wegwarte scheinen hier bei kalten
                  Wintern viel Zeit zu haben. Sie schnitzen ihre Wegzeichen teilweise selber.
                  Die Wilhelmshöhe ist nach 2 Km schnell erreicht. Hier warte ich auf meinen Mitwanderer. ... weiter lesen
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                  Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:13.

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                    #10
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                    9. Tag: Kalte Herberge - Titisee

                    Sonntag, 17. Juni 2018
                    Strecke: 22 Km
                    Höhenunterschiede: ↑ 400 m, ↓ 550 m
                    Gehzeit: 5 h

                    Gesamtstrecke: 212 Km
                    Gesamthöhenunterschied: ↑ 5.875 m, ↓ 5.200 m
                    Gesamtgehzeit: 39 h 30

                    Nach gutem Frühstück brechen wir auf. Trödeln ist heute nicht angesagt. Ich muss heute noch bei Zeiten zuhause sein. Und die Rückreise verspricht langwierig zu werden. Die Bahnlinie von Titisee nach Donaueschingen läuft mit Schienenersatzverkehr. Auch hier steht eine Renovierung an. Und das soll noch bis ca. Oktober nächsten Jahren gehen. Also starten wir gegen 8 Uhr.


                    So geht Genusswandern im Schwarzwald

                    Und wieder sehen wir die Wegzeichen, die für den Fernskiwanderweg entworfen wurden. Das ist eine
                    Langlaufloipe mit 100 Km Länge durch den Hochschwarzwald von Schonach zum Belchen. Schon gestern
                    waren wir ab ca. der Martinskapelle auf diesem Weg unterwegs. Das geht einmal als ... weiter lesen
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                    Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:14.

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                      #11
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                      10. Tag: Titisee – Naturfreundehaus Feldberg

                      Dienstag, 28. August 2018
                      Strecke: 21 Km
                      Höhenunterschiede: ↑ 800 m, ↓ 325 m
                      Gehzeit: 4 h

                      Gesamtstrecke: 233 Km
                      Gesamthöhenunterschied: ↑ 6.675 m, ↓ 5.575 m
                      Gesamtgehzeit: 43 h 30

                      Das Parken am bzw. in Titisee ist nicht ganz so einfach, wie sich das hier liest. Mein Auto steht etwas außerhalb. So muss ich nochmal einen Schlenker durch den Ort machen. Und der ist wieder gut voll. Ich wühle mich durch die Massen und sehe zu, dass ich hier schnell wieder weg komme. Auf dem Weg dorthin komme ich an einer Kirche vorbei.


                      Kirche Christkönig

                      Wer war der König der Christen? Man lernt nie aus ...
                      Irgendwann habe ich es entgegen der Massen, die zum Kaffeetrinken streben, bis zum See geschafft.
                      Aber auch hier ist richtig was los! Zum Glück wird es immer leerer je weiter ich mich ... weiter lesen
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                      Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:14.

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                        11. Tag: Naturfreundehaus Feldberg – Feldberg - Feldbergpass

                        Mittwoch, 29. August 2018 und im Jahr 2012
                        Strecke: 7 Km
                        Höhenunterschiede: ↑ 175 m, ↓ 275 m
                        Gehzeit: 3 h

                        Gesamtstrecke: 240 Km
                        Gesamthöhenunterschied: ↑ 6.850 m, ↓ 5.850 m
                        Gesamtgehzeit: 46 h 30

                        Die Strecke des E1 ist ab diesem Tag abweichend zu der von der Wegführung des Westweges! Da ich damals hier auf dem Westweg unterwegs war passt nur der erst Teil des Tages zum E1.

                        Der Tag begrüßt mich so, wie man sich das vorstellt: Mit Sonnenschein und einem wirklich großartigen Bio-Frühstück. So beginnt der Tag schon mal richtig gut! Hoffentlich geht das heute auch so weiter!
                        Um halb 9 stehe ich vor dem Haus und bin startbereit.


                        Das Naturfreundehaus am Feldberg

                        Gleich hinter dem Haus geht es über Wiesen aufwärts. In den Tälern hängt noch leichter Nebel. Die bewaldeten Bergkuppen ziehen sich nach Norden dahin. Ein schöner Blick.
                        Der Feldberg ist nun nicht der alpinste unter den Bergen in Deutschland. Und so ist auch der Weg: sanft und gleichmäßig ansteigende Wiesenwege. Der Wald bleibt zurück und der Blick geht weit über das Land.


                        Aufstiegsimpressionen auf einen Grashügel - den Feldberg

                        Oben auf dem Bergrücken treffe ich den Westweg wieder, der von der Talstation der Bahn oder oberhalb des Feldsees herauf kommt. Der Weitblick ist grandios! So ist die Überraschung über die Aussicht nicht besonders groß, als ich oben am Gipfel des Feldberges (1.493 m) ankomme. 2 Türme und 2 Häuser stehen da oben. Aber alles ist geschlossen.


                        Der Feldberg - Höchster Punkt von Baden-Württemberg

                        Es ist gerade mal kurz nach 9 als ich oben stehe. Mal wieder mutterseelenallein.
                        Richtung Süd-West mache ich mich auf den Weg. Der Belchen, mein nächstes Ziel ist gut am Horizont zu sehen.
                        Kurz unter dem Gipfel steht die St. Wilhelmer Hütte. Leider mal wieder ... Westweg weiterlesen


                        Ausblick in Richtung Süden mit dem Belchen

                        Ab dem Feldberggipfel wird der E1 auf einer Strecke geführt, die ich mal mit den Kindern im Jahr 2012 gewandert bin. Damals lag der Fokus mehr auf Spaß und Familie. Daher habe ich nur den E1-relevanten Teil der Tour hier übernommen.
                        Immer auf dem Höhenrücken geht es in Richtung Süd-Ost zum Feldbergturm. Die Aussicht ist großartig weil dieser Höhenrücken waldfrei ist. Der Feldbergturm steht eigentlich auf dem Seebuck und nicht auf dem Feldberg. Daher sollte dieser Turm eigentlich eher Seebuckturm heißen. Zudem stehen auf dem Feldberg oben ja auch Türme.
                        Es geht hinüber zu der Bahn, die im Winter eine Sesselbahn und im Sommer eine Kabinenbahn ist. Am Waldrand geht ein kleiner Steig abwärts. Von diesem Weg gehen 2 Wege hinuter zum Feldsee, den ich auf meiner Tour von Titisee zum Feldberg besucht habe. Das sind nur wenige 100 Meter. Der E1 zieht nun durch den Ort. Wir sind seinerzeit von dort zum Feldbergpass gegangen. Der E1 zieht entlang dem Köpfleweg zum Caritashaus.

                        Der E1 führt vom Caritashaus ein Stück um den Hochkopf herum. Von dort führt er, abweichend zu meiner Tour auf dem Westweg, hinunter zum Schluchsee und über Lenzkirch hinauf auf den Höhenrücken vom Hochfirst zum Vogelsfelsen.
                        Ich bin damals aber dem Westweg bis Titisee gefolgt und von dort aus auf den Hochfist (1.190 m) aufgestiegen. Denn der Hochfirst ist ein Aussichtsberg erster Güteklasse, den der E1 auslässt. Ein paar Meter weiter stößt mein Weg beim Vogelfelsen wieder auf den E1.
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                        Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:15.

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                        • vergissminet
                          Erfahren
                          • 08.06.2009
                          • 317
                          • Privat


                          #13
                          AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                          Au ja, das habe ich unlängst auch alles gemacht, große Vorfreude! Supersupersuper!

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                          • Wafer

                            Lebt im Forum
                            • 06.03.2011
                            • 9533
                            • Privat


                            #14
                            AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                            12. Tag: Feldbergpass – Titisee (Vormittag)

                            Montag, 16. September 2019
                            Strecke: 16 Km
                            Höhenunterschiede: ↑ 225 m, ↓ 575 m
                            Gehzeit: 4 h

                            Gesamtstrecke: 256 Km
                            Gesamthöhenunterschied: ↑ 7.075 m, ↓ 6.425 m
                            Gesamtgehzeit: 50 h 30

                            OT: Der erste Teil dieses Tages ist wieder deckungsgleich mit meinem Weg auf der Ostvariante des Westweges. Daher hier wieder nur die Kurzform. Zumal das ja eigentlich nicht genau der E1 ist. Aber eben mein Weg!

                            Heute bin ich recht früh wach. Frühstück gibt es erst ab 7 Uhr. So kann ich auf der Terrasse in Ruhe den Sonnenaufgang über dem Hochschwarzwald verfolgen.


                            Das Menzenschwander Tal liegt mir zu Füßen

                            Und so kommt es auch, dass ich recht früh unterwegs bin. Der Weg ist zunächst nicht wirklich prickelnd:
                            Es geht hinunter zur Strasse (B317) und dann knapp unterhalb von ihr entlang zum Caritashaus. Einzig
                            lohnend ist der Blick auf das Tal in dem Menzenschwand liegt. ...weiter lesen
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                            Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:16.

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                            • Wafer

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                              • 06.03.2011
                              • 9533
                              • Privat


                              #15
                              AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                              12. Tag: Titisee – Schattenmühle (Nachmittag)

                              Montag, 16. September 2019
                              Strecke: 23 Km
                              Höhenunterschiede: ↑ 600 m, ↓ 800 m
                              Gehzeit: 6 h 30

                              Gesamtstrecke: 279 Km
                              Gesamthöhenunterschied: ↑ 7.675 m, ↓ 7.225 m
                              Gesamtgehzeit: 58 h

                              Nachdem ich mich entschieden habe noch nicht heim zu fahren schlage ich den Weg in Richtung Konstanz ein. Hier ist es zwar noch nicht der E1 aber der kommt kurz hinter dem Hochfirst ja zum Querweg, dem ich ab hier folgen will. Der Schwarzwald-Querweg Freiburg–Bodensee führt durch das Höllental von Freiburg hinauf zum Titisee und dann von dort zum Bodensee. Diesem Weg werde ich nun ein paar Tage folgen. Soweit meine Lust oder eben die Zeit noch reicht.

                              Nachdem ich mich entschieden habe, weiter zu wandern drehe ich um und gehe zum Nord-Ost-Ende des Sees zurück. Hätte ich einfacher haben können!
                              Der Querweg führt am Hang im Wald aufwärts nach Saig. Ich komme an den letzten Häusern des Ortes vorbei und verschwinde wieder im Wald. Auf einer Lichtung habe ich das erste Mal freien Blick.


                              Rückblick auf Titisee am Titisee

                              Jetzt ist es nicht mehr weit bis auf den Hochfirst! Aber irgendwie wird der Weg hier etwas dubios geführt. Ich nehme einen kleinen Pfad, der zu dem Turm führt. Dabei komme ich an dem Startplatz der Gleitschirmflieger vorbei. Die haben da ein tolles Panorama am Start!


                              Großartiger Aussichtsberg Hochfirst

                              Die 340 Höhenmeter über dem See auf dem Hochfirst (1.190 m) machen sich da positiv bemerkbar. Und ich bin wieder klatschnass. Also mache ich erstmal Mittagspause. Dazu steht hier oben die Hochfirsthütte. Ich erkundige mich auch, ob man den Turm besteigen kann. Kann man, aber da muss man den Schlüssel mieten und der ist gerade mit einer anderen Gruppe unterwegs. Komischer Modus!


                              Hochfirsthütte nebst Turm - Beides keine Schönheiten

                              Hier herrscht ganz schön Betrieb! Auch von Radlern ist die Hütte gut besucht. Auf einem etwas breiteren Wanderweg mache ich mich wieder auf die Socken. Nicht ohne ab und zu von Fahrrädern überholt zu werden.


                              Beliebte Radlstrecke zum Hochfirst

                              So ganz alleine bin ich hier eh nicht unterwegs: Für meinen Geschmack gibt es hier zu wenig Wanderer und zu viele andere!


                              Viel Betrieb auf den Wegen rund um den Hochfirst

                              Ab dem Hierabbrunnen am Voegelefelsen bin ich dann wieder auf dem E1 unterwegs. Er kommt ziemlich gerade von Lenzkirch herauf. Ab hier geht es aber eh abwärts mit dem E1: Zunächst aus dem Wald heraus und dann über Wiesen hinunter nach Kappel.


                              Hochschwarzwaldpanorama oberhalb von Kappel

                              Der Wanderweg zieht durch den ganz Ort hindurch. Ein Ort, dem man ansieht, dass es ihn schon eine Weile gibt!


                              Ursprüngliches Kappel

                              Eigentlich hatte ich auf das Gasthaus Blume als Übernachtungsquartier für heute spekuliert. Aber das hat leider zu. Und die nächste Übernachtungsmöglichkeit ist erst wieder die Schattenmühle, die ich schon recht gut kenne. Aber wenigstens haben die ein Bett für mich. Also mache ich mich mal auf die Socken.
                              Durch eine Neubausiedlung geht es aus Kappel hinaus. Dann wird der Weg aber wieder besser.


                              Der Weg zur und die Antonius-Kapelle bei Kappel

                              Es geht zwar auch nochmal kurz einen geteerten Feldweg entlang aber das dauert nicht lange. So bin ich wieder auf schönen Wanderwegen unterwegs. Es gibt auch einen etwas breiteren Weg, dem man ansieht, dass es wohl mal eine Bahnlinie gewesen sein wird.


                              Künstliches am Weg in die Wutachschlucht

                              Der Weg biegt ab und führt zu einem Aussichtspunkt. Man sieht nur nicht viel – außer einer Schlucht. Da hinunter führt der Weg.


                              Abstieg in die Haslachschlucht

                              Dass dieser kleine Bach, die Haslach, diese Schlucht gegraben hat ist kaum zu glauben. Die muss wohl auch schon mal größer gewesen sein.


                              Die Haslach

                              Auf kleinen Pfaden geht es meist am Wasser entlang. Nicht immer! Ab und zu muss man ein paar Felsen umgehen, die einen Durchgang direkt am Wasser verhindern.


                              Die Haslachklamm am Rechenfelsen - kurz vor dem Zusammenfluss der Haslach mit der Gutach

                              Und da, wo die Haslach und die Gutach zusammenfließen entsteht die Wutach. Und die ist ja überregional bekannt. Der Steig durch die Wutachschlucht wird einer der Highlights der Tour!


                              Wilde Wege durch die Wutachschlucht

                              Der Weg ist gut ausgebaut. Der Beschilderung mit Rettungssektoren nach scheint er auch gut begangen zu sein. Aber ich treffe mal wieder keinen Menschen. Ich bin aber auch schon etwas später dran, heute!
                              Und diese tollen Wege und diese Schlucht wäre im letzten Jahrhundert fast mit einer Staumauer zugebaut worden. Zum Glück blieb es bei Probebohrungen!
                              Mal direkt am Wasser aber auch öfter mal etwas oberhalb führt ein schöner Wanderweg die Schlucht hinunter.


                              Wutachwanderwege

                              Der Rötenbach stößt an der Rötenbachschlucht zu uns. Hier bin ich schon mit Familie und Hund unterwegs gewesen. Ab hier kenne ich den Weg gut.


                              Einer der kleineren Bäche stößt zur Wutach

                              Die Unmengen kleiner Steinmännchen, die hier vor ein paar Jahren standen, gibt es alle nicht mehr. Schade!
                              Ein paar Meter weiter wird die wilde Wutach durch ein Stauwehr gezähmt. Es lebe die Zivilisation und ihr Stromhunger! Viel kann das kleine Flusskraftwerk Stallegg aber sicher nicht dazu beitragen. Es ist übrigens das älteste Drehstromflusskraftwerk Deutschlands!
                              Der Weg hält sich jetzt leider etwas dauerhafter von der Wutach fern. Aber so komme ich wenigstens zügig voran.
                              Am Räuberschlössle mache ich meine letzte Pause. Hier stand mal eine Burg: die Burg Neu-Blumberg. Viel ist davon aber nicht mehr zu sehen.


                              Es ist schon recht spät am Räuberschlössle

                              Seit Kappel habe ich keinen Menschen mehr gesehen. So ungewöhnlich ist die Wanderzeit hier doch nicht, oder? Mir soll es recht sein!
                              Hinter der Burg muss ich die Wutachschlucht kurzzeitig verlassen. Der Weg führt hinauf zu einem stillgelegten Schwimmbad. Scheint keine florierende Gegend zu sein: Ein uraltes Kraftwerk, eine zerfallene Burg, ein stillgelegtes Schwimmbad, ...
                              Durch den Wald geht es wieder abwärts. Diesmal auf etwas breiteren Waldwegen. Höhenmeter kommen jetzt kaum noch. So lasse ich es vollends hinunterlaufen bis zur Schattenmühle.


                              Waldpilze

                              An der Mühle ist recht wenig los. Die kenne ich anders! Auf der oberen Terrasse lasse ich mich nieder und habe für heute genug: Mit in Summe 39 Km und über 800 Höhenmetern im Aufstieg und über 1.300 im Abstieg reicht es aber auch! Die Mühle läuft auf Sparflamme: Nur eine recht kleine Karte und wenig Bedienungen. Personalmangel! Aber dafür hat sie 7 Tage die Woche offen. Das halte ich für wichtiger! Ziemlich erschossen falle ich ins Bett. Hoffentlich gibt das keinen Muskelkater!
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                              Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:16.

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                              • Wafer

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                                • 06.03.2011
                                • 9533
                                • Privat


                                #16
                                AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                13. Tag: Schattenmühle - Riedöschingen

                                Dienstag, 17. September 2019
                                Strecke: 31 Km
                                Höhenunterschiede: ↑ 900 m, ↓ 850 m
                                Gehzeit: 10 h

                                Gesamtstrecke: 310 Km
                                Gesamthöhenunterschied: ↑ 8.575 m, ↓ 8.075 m
                                Gesamtgehzeit: 68 h

                                Der Tag beginnt mit einem guten Frühstück und gutem Wetter. Ich lasse mir eine Gästekarte geben, denn mir ist noch nicht klar, ob ich heute heimfahren werde oder nicht. Und mit der Gästekarte kann man kostenlos mit der Bahn fahren. Zumindest in der Region Schwarzwald.
                                Ich starte und merke schnell, dass ich hier in der Schlucht von dem guten Wetter kaum was mitkriegen werde: Die Schlucht ist schon ziemlich mit Wald zugewachsen.


                                Der E1 bzw. Querweg hinter der Schattenmühle

                                Der Weg schlängelt sich meist nicht weit von der Wutach entfernt durch die Schlucht. Kaum zu glauben, dass dieser zahme Bach so eine Schlucht gegraben hat. Aber er hatte auch ein paar Millionen Jahre Zeit dazu!


                                Die Wutach plätschert vor sich hin

                                Hier wird der E1 meist auf kleinen Pfaden geführt. Das gefällt mir!


                                Wutachschluchtwanderwege

                                So richtig kommt man aber gar nicht vorwärts: Die Wutach windet sich durch ihre Schlucht und der Weg folgt ihr meist direkt daneben. Aber ich bin ja zum Spaß hier und keiner treibt mich an.


                                Genusswandern in der Wutachschlucht

                                Als der Weg mal etwas breiter wird liegt der Schleierfall an der Schelmenhalde am Weg. Er wird von der Gaisloch gespeist und fällt auf breiter Front Tröpfchenweise auf den Weg.


                                Der Dietfurter Wasserfall

                                Das dürfte wohl so ziemlich jeder ablichten. Ein paar Meter weiter konnte man früher die Seite der Wutach wechseln. Das kann man zwar heute immer noch aber der Wanderweg auf der anderen Seite wurde im August 2017 durch einen Erdrutsch verschüttet und wurde gesperrt. So muss man auf einem etwas breiteren Weg auf der Nordseite der Wutach bleiben bis man zur nächsten Brücke kommt.


                                Der Fritz-Hockenjos-Steg - Die Brücke beim ehemaligen Bad Boll

                                Genau hier gab es früher mal ein Kurbad: Das ehemalige Bad Boll. Von den diversen Häusern ist nur noch eine kleine Kapelle übrig geblieben. Leider ist sie verschlossen.


                                Die letzten Reste vom einstigen Kurbad Bad Boll

                                Durch den ehemaligen Kurpark – man merkt nicht mehr wirklich viel davon – geht der Weg weiter die Schlucht hinunter. Ab und zu treten hier die Felsen etwas prominenter auf.


                                Der Felsenweiher

                                Der Weg ist sehr schön und wirklich sehenswert! Nicht umsonst führen hier etliche Wanderwege hindurch: Der E1, der Querweg, der Schluchtensteig und vermutlich noch ein paar mehr, die ich nicht so genau kenne.


                                Der Tannegger Wasserfall in der Wutachschlucht

                                Durch das heranrücken der Felsen an die Wutach ist es aber auch ab und zu notwendig den Weg etwas höher zu führen. Meist ist der Weg dann aber gut gesichert und auch für eher ungeübte gehbar.


                                Der Weg nimmt auch mal etwas Abstand zur Wutach

                                Wo man direkt neben der Wutach wandert kann man ab und zu auf den Kiesstränden wandern.


                                Felswand an der Wutachversickerung

                                In dieser Region führt die Wutach aber eh nicht so viel Wasser, denn ein Teil versickert im Muschelkalk und tritt erst weiter unten wieder zutage. Es gibt Vermutungen, dass ein Teil des Wassers noch immer auf diesem Wege zur Donau fließt. Bei wenig Wasser im Hochsommer kann die Wutach hier auf über einem Kilometer ganz trocken fallen.


                                Hier hat die Wutach kaum noch Wasser

                                Das wandern auf dem groben Kies ist aber nicht ganz ohne. So kehre ich mal lieber wieder auf den Weg zurück. Und ein paar Meter weiter an der nächsten Felswand, diesmal an der Südseite der Wutach, tritt das fehlende Wasser wieder zutage. Da ist ein einfaches Durchwaten nicht mehr so einfach möglich.


                                Die Wutach tritt wieder zutage

                                Man wechselt auf so mancher Brücke noch das eine oder andere Mal die Wutachseite. Einfach schön zu gehen hier! Dafür bin ich heute aber auch nicht ganz alleine. Aber der Verkehr hält sich absolut in Grenzen.


                                Der Kanadiersteg zur Gauchachmündung

                                Ab hier bin ich auch schon mal die Gauchachschlucht hinauf gewandert. Auch ein lohnendes Stück Weg! Aber heute gehe ich weiter auf dem E1. Ab hier kenne ich ihn schließlich noch nicht!
                                Leider endet der schöne Wanderweg duch die Schlucht hier dann recht schnell und führt mich zur Wutachmühle. Hier kehre ich an dem kleinen Kiosk ein. Es ist schließlich schon fast Mittag.
                                Auf eher breiteren Feld- und Waldwegen geht es weiter die Wutach hinunter nach Aselfingen und Achdorf. Hier begehe ich mal wieder den verhängnisvollen Fehler meiner Papierkarte aus dem letzten Jahrhundert zu trauen: Da ist ein Weg eingezeichnet, der von Achdorf erst über Felder und dann durch den Wald direkt hinauf auf den Buchberg führt. Den will ich nehmen.


                                Oberhalb von Achdorf am Ausgang der Wutachschlucht ist die Welt noch in Ordnung

                                Fast bis zum Waldrand ist der Weg geteert. Im Wald ist es dann ein Waldweg, der immer weiter zuwächst. Hier ist schon lange keiner mehr gefahren. Ich schaue mal auf der digitalen Karte nach und siehe da: Der Weg endet ziemlich genau da, wo ich gerade stehe. Umkehren oder direkt hinauf? Ich entscheide mich für zweiteres. Kann ja nicht so schwer sein!
                                Kann es aber doch! Pfadlos steige ich durch den Wald und der wird immer steiler. Ich rate von einer Nachahmung dringend ab! Auf allen Vieren ziehe ich mich von Stamm zu Stamm nach oben. Endlich ist ein kleiner Wanderweg erreicht. Prompt kommen mir zwei Wanderer entgegen, die sich anschauen, wo ich da wohl herkomme. Kopfschüttelnd gehen sie weiter. Recht haben sie!
                                Bis zum Aussichtspunkt auf dem Buchberg (876 m) ist es nicht mehr weit.


                                Auf dem Buchberg bei Blumberg

                                Mit dieser großartigen Aussicht mache ich Pause und sammle meine Kräfte wieder. Und werfe auch einen Blick in die Karten: Steuere ich von hier aus den nächsten Bahnhof an und fahre heim oder gehe ich noch einen Tag? Das Wetter soll morgen wieder gut werden. Und ich fühle mich noch recht fit. Also gehe ich weiter.
                                Ein schöner Wanderweg führt mich zur Ottilienhöhe hinüber.


                                Schöne Wege führen mich nach Randen

                                Leider lassen sich hier, außerhalb des Naturschutzgebietes, die Wege nicht mehr so naturnah führen wie durch die Wutachschlucht: Es gibt zwar immer noch schöne Wegabschnitte aber der E1 wird ab hier tendenziell wieder etwas breiter.
                                Direkt unter mir liegt die Sauschwänzlebahn. Ein interessantes Stück Eisenbahngeschichte!


                                Epfenhofen in der Schleife der Sauschwänzlebahn

                                Sie verkehrt in diesem Bereich als Museumsbahn und bringt entsprechend viele Wanderer in die Region. Das sieht man auch an den vielen Wanderzeichen.


                                Reichlich Wegzeichen hinter Blumberg

                                Der nächste Ort ist Randen. Da kenne ich ein Gasthaus. Da will ich übernachten. Als ich dort eintreffe ist es schon 17 Uhr durch. Nur leider haben die kein Bett mehr für mich. Die Wirtin kocht mir was zu essen und hängt sich ans Telefon. Das nächste freie Bett ist erst hinter Tengen zu finden. Die favorisierte Pension im nächsten Ort nimmt heute keine Gäste auf. Ich esse in Ruhe zu Ende und überlege, ob ich nicht doch abbrechen soll. Ich beschließe erstmal auf zu brechen und zu schauen wie weit ich komme. Gerade als ich gehen will, klingelt das Telefon und der Wirt der Person in Riedöschingen ruft an: Er habe nun doch Platz für mich. Über AirB&B hat sich wohl eine Radlerin eingebucht und die konnte er nicht abweisen. Und damit es sich lohnt, versucht er mich doch noch als Gast zu gewinnen.
                                Na also! Klappt doch immer irgendwie! Das sind zwar noch 4 Kilometer aber die schaffe ich heute auch noch. Zu Abend gegessen habe ich ja gerade schon. Denn in Riedöschingen wäre nichts mehr zu kriegen.
                                So mache ich mich mal auf den Weg.


                                Riedöschingen

                                Ich wandere über unspektakuläre Felder und durch einen Wald.


                                Da passt einer auf, dass mir nichts passiert

                                Gegen 19 Uhr komme ich in Riedöschingen an. In der Pension, die zu einer Bäckerei gehört, wird mir noch eine Stulle und ein Bier angeboten. Das nehme ich gerne an und schon wird es dunkel. Da mache ich nicht lange rum und bin auch bald im Bett. Gute Nacht - Bis Morgen!
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                                Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:18.

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                                • Werner Hohn
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                                  • 05.08.2005
                                  • 10870
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                  Tach Wafer,

                                  du wanderst jetzt ebenfalls zweigleisig? Papierkarte und digitale Karte lese ich. Ich bin gespannt, ob das peu à peu bei der digitalen Karte endet. Womit bist du digital unterwegs, OSM?

                                  Zitat von Wafer Beitrag anzeigen

                                  Die Wutach tritt wieder zutage
                                  Vor 12 Jahren habe ich an fast derselben Stelle ebenfalls ein Foto gemacht: Klick. Die Wanderwelt ist klein.
                                  Zuletzt geändert von Werner Hohn; 25.02.2020, 09:38.
                                  .

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                                  • vergissminet
                                    Erfahren
                                    • 08.06.2009
                                    • 317
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                    War das in Riedöschingen der Hegauerhof (der inzwischen "bis auf weiteres" keine Übernachtungen mehr anbietet)? Oder gibt's da noch etwas anderes auch noch?

                                    Die Bäckerei hat im Sep 2019 zugesperrt.

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                                    • vergissminet
                                      Erfahren
                                      • 08.06.2009
                                      • 317
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                      Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                      Die Mühle läuft auf Sparflamme: Nur eine recht kleine Karte und wenig Bedienungen. Personalmangel! Aber dafür hat sie 7 Tage die Woche offen.
                                      Hm Dienstag ist Ruhetag. Die 2,5 Sterne aus 5 beim Gasthausportal kommen aber auch an andren Tagen nicht von ungefähr.

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                                      • Wafer

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                                        • 06.03.2011
                                        • 9533
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                        Hallo Werner.
                                        Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
                                        Tach Wafer,

                                        du wanderst jetzt ebenfalls zweigleisig? Papierkarte und digitale Karte lese ich. Ich bin gespannt, ob das peu à peu bei der digitalen Karte endet. Womit bist du digital unterwegs, OSM?
                                        Ja, ich habe Locus auf dem Handy installiert und die Karten von OpenAndroMaps.org. Damit komme ich ganz gut zurecht. Ich bevorzuge aber immer noch Papierkarten.

                                        Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
                                        Vor 12 Jahren habe ich an fast derselben Stelle ebenfalls ein Foto gemacht: Klick. Die Wanderwelt ist klein.
                                        Du hast deine Fotos ja sehr gut im Kopf! Das hast du bei dem Bericht über die Via de la Plata schon bewiesen.

                                        Gruß Wafer

                                        Hallo VergissMiNet.
                                        Zitat von vergissminet Beitrag anzeigen
                                        War das in Riedöschingen der Hegauerhof (der inzwischen "bis auf weiteres" keine Übernachtungen mehr anbietet)? Oder gibt's da noch etwas anderes auch noch?

                                        Die Bäckerei hat im Sep 2019 zugesperrt.
                                        Ich war wohl in der Bäckerei. Dann haben die wohl endgültig geschlossen.

                                        Zitat von vergissminet Beitrag anzeigen
                                        Hm Dienstag ist Ruhetag. Die 2,5 Sterne aus 5 beim Gasthausportal kommen aber auch an andren Tagen nicht von ungefähr.
                                        Soweit ich das verstanden habe macht die Gastronomie Ruhetag aber übernachten kann man immer. So würde ich das auch auf der Webseite verstehen: "Dienstag: Ruhetag, für Hausgäste ist das kleine Restaurant geöffnet".

                                        Gruß Wafer

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                                        • Wafer

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                                          • 06.03.2011
                                          • 9533
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                          14. Tag: Riedöschingen - Singen

                                          Mittwoch, 18. September 2019
                                          Strecke: 35 Km
                                          Höhenunterschiede: ↑ 900 m, ↓ 1.175 m
                                          Gehzeit: 11 h 30

                                          Gesamtstrecke: 345 Km
                                          Gesamthöhenunterschied: ↑ 9.475 m, ↓ 9.250 m
                                          Gesamtgehzeit: 79 h 30

                                          Nach einem Frühstück mit ofenwarmen Brötchen komme ich vor 9 Uhr los. Die Sonne steht schon recht hoch am Himmel. Der Mond allerdings auch – noch!


                                          Der Mond steht noch am morgendlichen Himmel bei Riedöschingen

                                          Gleich hinter dem Ort geht es auf Feldwege. Und es geht wieder aufwärts. Ich bin zwar aus dem Schwarzwald raus aber Höhenmeter gibt es hier am Weg immer noch reichlich.
                                          Als ich oben ankomme, geht es in den Wald. kurz drauf, als ich aus selbigem wieder rauskomme, liegt mir Tengen zu Füßen. Ein netter Rastplatz lädt zum Verweilen ein.


                                          Blick am ersten Rastplatz ins Hegau mit Tengen

                                          Auf schönen, kleinen Wege geht es weiter. In Richtung Engen – also ca. Nord-Ost. Immer an der Hangkante eines Bergrückens zieht sich der Weg entlang. So gibt es permanent einen tollen Blick in südliche Richtungen. Ein Rastplatz mit Feuerstelle folgt auf den anderen. Hier ist abends sicher auch einiges los! Also wenn ich hier jugendlicher wäre ...


                                          Hegauweitblick

                                          Nachdem ich an Watterdingen vorbei gewandert bin sehe ich Engen vor mir liegen. Der E1 führt dort hinein und dann recht schnell wieder heraus. Dabei lässt er einen markanten Berg aber aus. Ich wandere aber nicht gerne auf Teer durch eine Stadt um einen Aussichtsberg erster Güteklasse aus zu lassen. Also beschließe ich Engen mal Engen sein zu lassen und Welschingen über den Hohenhewen an zu steuern. So komme ich am Hauserhof vorbei, wo dieses Kleinod steht.


                                          Bäuerliche Kleinkapelle am Hauserhof

                                          Leider verschlossen. Schade! Querfeldein über Felder und Wiesen peile ich den Riedbach an. Das sah auf der Karte so einfach aus. In Natura ist es etwas rau. Aber schön! Der Riedbach liegt unter 600 Höhenmeter. Ich war heute schon über 800! Auf Wirtschaftswegen gehe ich den Hohenwehen an. Bei ca. 700 Höhenmetern treffe ich einen Wanderweg am Waldrand und folge ihm weiter.


                                          Rückblick beim Aufstieg auf den Hohenhewen

                                          Hier finde ich sogar ein Querweg-Zeichen. Na also! Geht doch!
                                          Es folgen nochmal ca. 100 Höhenmeter bis ich oben bin. Auf dem Hohenhewen (844 m) liegt eine alte Burgruine. Mit Hilfe von Mauerresten wurde ein Aussichtsturm gebaut.


                                          Aussichtsturm auf den Ruinen der Burg Hohenhewen

                                          Klar, dass ich da rauf muss! Die Aussicht ist großartig!


                                          Weitblick auf Burg Hohenhewen

                                          In süd-östlichen Richtungen kann ich am Horizont schon den Bodensee erkennen.


                                          Der Bodensee ist erstmals zu sehen

                                          Ich trödle hier ziemlich rum. Mir gefällt es hier oben! Und die alte Anlage lohnt einen näheren Blick! Es füllt sich aber auch so langsam. Andere haben wohl auch gemerkt, dass das heute ein großartiges Wetter zum Wandern ist: sonnig, aber nicht zu heiß und ganz gute Fernsicht.


                                          Pause vor dem Abstieg nach Welschingen

                                          Irgendwann breche ich auf. Es sollen ja noch mehr alte Gemäuer kommen.
                                          Über Wiesenwege wandere ich nach Welschingen. Aber dort haben sich wohl alle Läden und Restaurants abgesprochen: Alle haben zu - oder Ruhetag. Das kommt für mich aber auf das Gleiche raus. Der Querweg hält hier eigentlich etwas weiter nach Westen auf den Hohenstoffeln (842 m) zu. Der soll jetzt im Vergleich zu den anderen Hegaubergen nicht so der Knaller sein. So hat es mir zumindest ein Einheimischer auf Burg Hohenhewen erzählt. Also halte ich mal direkt auf den Sickerberg und den Mägdeberg zu.


                                          Ich wusste gar nicht, dass ein Zwiebelrostbraten so süß sein kann!

                                          Hinter Welschingen komme ich recht schnell wieder von den Teerwegen runter.


                                          Rastplatz hinter Welschingen

                                          Über Wiesenwege wandere ich weiter. Ich halte mal grob auf den Mägdeberg zu.


                                          Wiesenwege mit Rückblick zum Hohenhewen

                                          Aber diesesmal habe ich einfach kein Glück bei der Wahl meiner Wege: wieder hört der gewählte Weg einfach auf. Auch ein zweiter Versuch endet im Wald. Wiedermal schlage ich mich querwaldein durch und komme genau am Sickerberg (661 m) wieder aus dem Wald. Dort steht das Hegaukreuz.


                                          Das Hegaukreuz am Sickerberg

                                          Im Hintergrund ist der Hohenstofflen zu sehen, der Hegauvulkankegel, den ich ausgelassen habe. Der Mägdeberg ist jetzt nicht mehr weit. Eine kleine Pfadspur führt den Hang hinunter.


                                          Ein kleiner Pfad führt mich zum Mägdeberg

                                          Der liegt nur wenige hundert Meter weiter. Auf dem Mägdeberg (664 m) liegt wieder eine Burg: die Burgruine Mägdeberg. Wie schon beim Hohenhewen liegt der Vulkankegel in einem eigenen Naturschutzgebiet. Mit 8,4 Hektar nicht das größte aber es besteht schon seit den 80er Jahren.


                                          An der Burgruine auf dem Mägdeberg

                                          Der Zugang erfolgt durch die Tore der alten Burgmauern. Auf kleinen Pfaden steife ich durch die Reste der Burg.


                                          Burg Mägdeberg

                                          Durch die exponierte Lage auf dem Vulkankegel hat man in alle Richtungen eine grandiose Aussicht!


                                          Weitblick in Richtung Bodensee

                                          Irgendwann reiße ich mich los. Es kommt schließlich heute noch die eine oder andere Burgruine. Also verlasse ich die Burg und wandere durch den Wald auf den Hohenkrähen (636 m) zu. Mit verlassen des Waldes verlasse ich auch das kleine Naturschutzgebiet. Durch die exponierte Lage des Weges habe ich eine gute Sicht auch auf das, was hinter mir liegt.


                                          Mägdeberg und Hohenhewen

                                          Sehr schnell liegt der der nächste Vulkan vor mir. Auch auf diesem Kegel liegt wieder eine Burgruine: die Burg Hohenkrähen.


                                          Burgruine Hohenkrähen

                                          Der Wanderweg führt durch das alte Eingangstor, hinter dem ein bewohnter Hof liegt.


                                          Altkrähenhof mit Hohenkrähen

                                          Ich lasse den Rucksack am Hof liegen und steige über eine kleine Naturtreppe weiter hinauf. Auch diese Burg ist komplett von Wald umgeben. Aber auch hier ermöglicht die erhöhte Lage auf dem Vulkankegel tolle Aussichten.


                                          Hohenstoffeln, Mägdeberg und Hohenhewen

                                          Auch diese Burg war mal eine beeindruckende Anlage. Aber es ist nicht mehr alles erhalten. Teilweise sind nur noch einzelne Mauern zu sehen.


                                          Alte Mauerreste auf dem Hohenkrähen

                                          Nach der obligatorischen Runde durch die alten Gemäuer hole ich meinen Rucksack und mache mich wieder auf den Weg. Zum nächsten und größten und wahrscheinlich dem bekanntesten der Hegauvulkanberge: den Hohentwiel.


                                          Der Hohentwiel

                                          Diesmal sind es aber nicht nur wenige hundert Meter. Oberhalb der Autobahn A81 geht es nach Süden. Das in Google-Maps angezeigte Naturfreundehaus Hegau-Haus ist zwischenzeitlich ein Hotel mit Restaurant, dass derzeit aber nichts geeignetes für mich als Wanderer anbietet. So wird es nix mit einem verspäteten Mittagessen. Also gleich weiter! Über Feldwege geht es immer näher an den Hohentwiel heran. Die A81 wird überquert und es geht steil aufwärts. Am Fuss des Berges liegt ein Hotel. Dort esse ich einer Kleinigkeit und erfahre, dass die Festung Hohentwiel derzeit wegen Renovierungsarbeiten nicht besucht werden kann. Schade! Ich habe zwar heute schon einige alte Gemäuer gesehen aber diese hätte ich mir gerne noch angeschaut.


                                          Am Hohentwiel mit Blick zum Hohenkrähen

                                          Über recht steile Treppen verlasse ich den Vulkankegel am Stadtrand von Singen. Durch den Stadtgarten komme ich nach Singen herein. Von dort bin ich auch ganz schnell in der Altstadt mit Fußgängerzone. So langsam reicht es mir für heute! Also sehe ich mich nach einer geeigneten Unterkunft um.


                                          Der Narrenbrunnen in Singen

                                          Die meisten haben zu oder sind ausgebucht. Ein Gasthof öffnet zwar nach seinem Urlaub erst morgen wieder aber ich bekomme für heute Nacht schon ein Bett. Nach einem Abendessen in der Altstadt um die Ecke bin ich recht bald im Bett. Das war heute eine ganz anständige Etappe mit abwechslungsreichen Wegen, tollen Burgen und großartigen Aussichten. Morgen soll es dann biss an den Bodensee gehen. Aber davon erzähle ich euch später. Heute schlafe ich schnell ein! Gute Nacht!
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                                          Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:19.

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                                          • vergissminet
                                            Erfahren
                                            • 08.06.2009
                                            • 317
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                            Wieder ein sehr schöner Bericht, dankeschön! Tolle Fotos!

                                            Ja, der zweite Hegaukegel gibt nicht viel her, da er bis obenhin bewaldet ist. Und als ob das nicht schon genug wäre, muss man im Abstieg bei einem Bauernhof durch, der eine ganze Menge kampflustiger Gänse hält (no kidding) ...

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                                            • Wafer

                                              Lebt im Forum
                                              • 06.03.2011
                                              • 9533
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                                              #23
                                              AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                              15. Tag: Singen - Dingelsdorf

                                              Donnerstag, 19. September 2019
                                              Strecke: 36 Km
                                              Höhenunterschiede: ↑ 775 m, ↓ 775 m
                                              Gehzeit: 10 h 30

                                              Gesamtstrecke: 381 Km
                                              Gesamthöhenunterschied: ↑ 10.250 m, ↓ 10.025 m
                                              Gesamtgehzeit: 90 h

                                              Nach dem Frühstück bin ich schnell unterwegs. So richtig gemütlich ist das nicht wenn alles erstmal ausgemottet wird. Also ziehe ich gleich los.
                                              Aus Singen kommt man genauso schnell raus, wie ich reingekommen bin: Nach einem Kreisverkehr, der gefühlt noch zur Innenstadt gehört, kommt eine Schrebergartensiedlung und schon bin ich im Wald.


                                              Der Hohentwiel über den Dächern von Singens Schrebergärten

                                              Der Wald ist jetzt nichts wirklich Besonderes. Ein Wald eben. Auf Waldwegen geht es gen Nord-Osten. Leicht gewelltes Land sorgt dafür, dass es nicht zu langweilig wird.


                                              Pilze im Wald bei Friedingen

                                              Die Burg von Friedingen soll nicht so prickelnd sein. Also spare ich mir die Höhenmeter hinauf und umrunde den Hügel auf dem E1. Der führt auch nicht hinauf. Kann also nicht so aufregend sein! Die B33 wird gekreuzt und schon bin ich wieder im Wald.


                                              Religiöse Spuren am Wegesrand bei Steißlingen

                                              Steißlingen gibt nicht viel her. Nicht mal ein zweites Frühstück. So drücke ich ein Brötchen bei einer Bäckertheke im Supermarkt rein und mache mich wieder auf den Weg. Etwas zick-zack geht es durch den Ort bis ich wieder rauskomme. Ein Bachtal entlang führt mich der E1 aufwärts. Auf der Hochfläche liegen ein paar Höfe. Hinter einem davon liegt die Ruine der Burg Homburg. Sie liegt zwar nicht auf einem Vulkankegel aber ein aussichtsreicher Platz ist das am Rande des Hochplateaus schon.


                                              Blick zum Bodensee von Burg Homburg

                                              Es stehen noch ein paar alte Mauern, die man besteigen kann um die Aussicht zu genießen.


                                              Das Hegau mit seinen Vulkanbergen

                                              Ich drehe noch eine Runde um die Burg und dann geht es abwärts mit mir. Knappe 200 Höhenmeter führt mich ein kleiner Weg durch wilden Wald.


                                              Kleine wilde Pfade führen nach Stahringen hinunter

                                              Der Ort liegt schnell hinter mir. Viel gibt es dort nicht. Gerade richtig um meine Flaschen zu füllen. Auf Teer geht es nach Güttingen hinüber. Kurz vor Möggingen gibt es wieder eine tolle Aussicht.


                                              Möggingen mit Mindel- und Zeller See

                                              Aber auch dieser Ort wird nicht umgangen sondern durchquert. Bei der Größe aber keine zeitraubende Angelegenheit.


                                              Der Dorfbrunnen von Möggingen

                                              Auf Feldwegen geht es einen Bergrücken hinauf. Oben darf man dann wieder auf Wanderwege abbiegen. Und das ist wirklich lohnend! Auf schönen Wegen geht es mit großartigem Blick dahin.


                                              Wandern oberhalb des Mindelsees

                                              Den Mindelsee habe ich bisher noch nie wahrgenommen. Ein Fehler, wie ich sehe! Mit Blick auf den Mindelsee mache ich Mittagspause.
                                              Etwas auf und ab geht es über Felder und durch Wälder weiter. Es dauert ein wenig bis zum nächsten Ort Langenrain.


                                              Langenrain ist erreicht

                                              Der Ort ist nicht groß. Aber ein Ort ohne Kirche geht natürlich gar nicht!


                                              Die katholische Kirche St. Josef in Langenrain

                                              So klein der Ort ist, so unübersichtlich sind die Markierungen. So kreuze ich ein wenig im Ort herum bis ich meiner digitalen Karte glaube und in nördlicher Richtung auf den Überlinger See zuhalte. Ich lasse die Markierungen mal außen vor und folge der Karte. Am Waldrand wird mir dann klar, warum das so unübersichtlich war: Der Wanderweg durch die Marienschlucht ist gesperrt!
                                              Na prima! Erst wird ein normaler Wanderweg zum Premiumweg erklärt, damit hier möglichst viele Wanderer her kommen und dann wird er gesperrt, weil es einen Bergrutsch gegeben haben soll. Jetzt kehre ich aber nicht mehr um. So schlimm wird das schon nicht sein!


                                              Gesperrter Premiumwanderweg durch die Marienschlucht

                                              Also nehme ich den gut ausgetretenen Pfad um diese Wegsperre herum und gehe weiter. Von einem Hangrutsch ist aber weit und breit nichts zu sehen. Der Weg ist etwas ungepflegt aber gut zu gehen.


                                              Leicht verwilderter Steig durch die Marienschlucht

                                              Unter eine Schlucht hatte ich mir etwas Spektakuläreres vorgestellt als den Weg, der sich dann mir präsentiert. Schön zu gehen – aber das war es dann auch schon. Immer wieder stoße ich auf Absperrgitter und Hinweisschilder. An einem Gitter hängt sogar eine Karte mit der neuen Wegführung. Man soll Großteils an der Straße nach Dettingen entlang laufen. Die Idee reizt mich jetzt gar nicht! Da hier ein paar Einheimische mit ihren Hunden unterwegs sind bleibe ich auf dem Weg und habe ab und zu einen schönen Ausblick auf den Überlinger See.


                                              Der Überlinger See mit Sipplingen

                                              Ich steige noch vollends hinunter zum See. Auch der Weg direkt am See entlang ist gesperrt. Schade! Es ist sehr schön hier!

                                              Der Überlinger See vom Seeweg aus gesehen

                                              Aber die Absperrungen sind hier sehr massiv und unumgänglich. Also steige ich wieder hinauf auf die Höhe. Dort liegt die Ruine Burghof, oder das ehemalige Schloss Neu-Dettingen, wie es früher mal hieß. Viel ist nicht mehr zu sehen. Aber ein paar Meter weiter liegt ein alter Burghof. Der ist sehenswert!


                                              Relikte längst vergangener Zeiten

                                              In dem alten Hof hat jemand mit sehr viel Liebe und Detailarbeit einen Biergarten aufgebaut. In der alten Scheune stehen tolle alte Möbel und dort kann man auch sitzen, wenn es draußen mal regnet. Ein paar Kleinigkeiten zu Essen gibt es auch. Also mache ich hier mal ausgiebig Pause.


                                              Biergarten an der Ruine Burghof

                                              Leider muss ich aber auf die Zeit achten. Ich muss heute noch heimfahren. Also breche ich irgendwann auf. Oberhalb von Wallhausen wandere ich am Wald entlang und habe einen herrlichen Blick auf den See.


                                              Wallhausen

                                              Der E1 bleibt ab L219 etwas weiter vom See weg. Ich aber will nach Dingelsdorf. Dort habe ich vor vielen Jahren mal meine Wanderung nach Santiago de Compostela wieder aufgenommen. Damals bin ich auf den Spuren des E1 von dort nach Konstanz und weiter durch die Schweiz gewandert. Und dort will ich heute meine Etappe auf dem E1 beenden. Also bleibe ich in Sichtweite des Sees und halte auf den Ort zu.


                                              Auf dem Weg nach Dingelsdorf

                                              Über Feldwege komme ich an einen Reiterhof. Ich wandere quer hindurch und komme an bunten Zeichen des Herbstes vorbei.


                                              Der Herbst hält Einzug

                                              Viel zu schnell bin ich in Dingelsdorf. Und als ich gerade so durch den Ort schlendere und mich versuche an damals zu erinnern kommt von hinten ein Bus, der nach Konstanz fährt.


                                              Wildfrüchte bei Dingelsdorf

                                              Ich schaue gar nicht erst lange wann der nächste Bus wohl kommen mag. So groß sind die Orte hier nicht. Also steige ich ein und mache mich damit auf den Heimweg. In Konstanz war ich ja erst vor ein paar Tagen. Das war auf meinem Weg auf dem E5 von Verona nach Frankreich. Aber auch der E4 verläuft bei Konstanz am Bodensee entlang. Das ist damit einer der wenigen Orte in Europa, an denen 3 E-Wege zusammentreffen.
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                                              Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:22.

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                                              • Munzelchen
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                                                • 27.01.2017
                                                • 148
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                                                #24
                                                AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                                Tolle Fotos (aber alle unscharf?), viele Wege bin ich auch schon entlanggetrampelt

                                                Die Marienschlucht ist seit fast 5 Jahren gesperrt, nachdem bei einem großen Erdrutsch jemand ums Leben kam.
                                                Nun werden Geldgeber gesucht, um die Schlucht wieder begehbar zu machen. Vor 2022 wird das aber nichts mehr.

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                                                  • 06.03.2011
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                                                  AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                                  3. Etappe: Von Dingelsdorf nach Brunnen

                                                  Den Weg bis hierher bin ich hauptsächlich im Rahmen Meiner Westwegewanderung gegangen. Und auch in letzter Zeit. Den nächsten Teil des E1 bin ich vor vielen Jahren gegangen (siehe oben). Zu der Zeit hatte ich noch nicht eine Kamera als ständigen Begleiter. Handys gab es da zwar schon aber die hatten noch keine Kamera und wenn doch, war die Qualität für Landschaftsfotos nicht wirklich gut geeignet. Trotzdem stelle ich die Tage hier kurz als 3. Etappe ein. Ich plane im Augenblick nicht diesen Teil zu wiederholen. Möchte aber am Vierwaldstätter See wieder aufsetzen und die Überschreitung des Hauptkamms am Gotthard irgendwann mal angehen und später auch weiter in Richtung Süden Italiens wandern.
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                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 21:59.

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                                                    AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                                    16. Tag: Dingelsdorf - Konstanz

                                                    Montag, 31. März 2008
                                                    Strecke: 14 Km
                                                    Höhenunterschiede: ↑ 100 m, ↓ 100 m
                                                    Gehzeit: 2 h 30

                                                    Gesamtstrecke: 395 Km
                                                    Gesamthöhenunterschied: ↑ 10.350 m, ↓ 10.125 m
                                                    Gesamtgehzeit: 92 h 30

                                                    Die Bahn und der Bus bringen mich an den Ausgangspunkt Dingelsdorf (397 m). Eigentlich wollte ich in Überlingen starten und mit der Fähre übersetzen aber die fährt erst ab morgen. Also dann eben direkt nach Dingelsdorf wo die Fähre mich eh wieder abgesetzt hätte. Ich komme am Nachmittag dort an und ziehe über Ziegelhütte nach Litzenstetten. Von dort durch den Wald immer etwas auf und ab über den Loh (489 m) bis ich von hinten an die Uni von Konstanz komme. An der vorbei und dann ... weiter lesen
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                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:23.

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                                                      AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                                      17. Tag: Konstanz - Fischingen

                                                      Dienstag, 1. April 2008
                                                      Strecke: 38 Km
                                                      Höhenunterschiede: ↑ 500 m, ↓ 275 m
                                                      Gehzeit: 8 h

                                                      Gesamtstrecke: 433 Km
                                                      Gesamthöhenunterschied: ↑ 10.850 m, ↓ 10.400 m
                                                      Gesamtgehzeit: 100 h 30

                                                      Der Start in Konstanz gestaltet sich etwas wild. Ich war der Meinung ich könne einfach an der Straße entlang nach Kreuzlingen gehen. Da hat aber die Polizei etwas dagegen weil man da über Gleisübergange zwischen Bahn und Straße muss und da dürfen Fußgänger nicht drüber! In Spanien oder Frankreich wäre ich sicher nicht von der Polizei zum Umkehren aufgefordert worden. Wie es der Zufall will komme ich auf dem Rückweg an einer Lücke im Zaun vorbei, die das Problem komplett ... weiter lesen
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                                                      Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:24.

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                                                        AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                                        18. Tag: Fischingen - Hurden

                                                        Mittwoch, 2. April 2008
                                                        Strecke: 36 Km
                                                        Höhenunterschiede: ↑ 750 m, ↓ 975 m
                                                        Gehzeit: 8 h 30

                                                        Gesamtstrecke: 469 Km
                                                        Gesamthöhenunterschied: ↑ 11.600 m, ↓ 11.375 m
                                                        Gesamtgehzeit: 109 h

                                                        Die Nachtmesse und die Frühmesse mit benediktinischen Mönchen - also ein eher konservativerer Orden - sind für mich als 'Klosterlaien' schon sehr spannend. Ein interessantes Ambiente. Nichts was ich ein Leben lang brauche aber das sollte man sich mal näher ansehen.
                                                        Nach dem Frühstück ziehe ich um 9:30 Uhr erst weiter. Von Fischingen (625 m) geht es stetig aufwärts bis zu einem Gasthaus Kreutz in Allenwinden (914 m). Vor der Tür merke ich deutlich ... weiter lesen
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                                                        Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:24.

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                                                          AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                                          19. Tag: Hurden - Einsiedeln

                                                          Donnerstag, 3. April 2008
                                                          Strecke: 14 Km
                                                          Höhenunterschiede: ↑ 700 m, ↓ 200 m
                                                          Gehzeit: 5 h

                                                          Gesamtstrecke: 483 Km
                                                          Gesamthöhenunterschied: ↑ 12.300 m, ↓ 11.575 m
                                                          Gesamtgehzeit: 114 h

                                                          Ich bin heute extrem langsam unterwegs. Ich würde das gerne alleine auf die lädierten Füße schieben. Das wäre aber nicht ganz fair! Ich denke das Käsefondue und die Flasche Wein gestern Abend in sehr angenehmer Begleitung bis spät in die Nacht sind an dem Umstand zumindest teilschuldig! Und dann geht es natürlich erst mal nur aufwärts. Von Hurden (407 m) bis Pfäffikon sind es nur ein paar Meter. Dann muss ich schon den ersten Stopp einlegen und Regenzeug nachrüsten. Das schöne ... weiter lesen
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                                                          Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:24.

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                                                            AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                                            20. Tag: Einsiedeln - Alpthal

                                                            Samstag, 4. April 2008
                                                            Strecke: 8 Km
                                                            Höhenunterschiede: ↑ 100 m, ↓ 25 m
                                                            Gehzeit: 1 h 45

                                                            Gesamtstrecke: 491 Km
                                                            Gesamthöhenunterschied: ↑ 12.400 m, ↓ 11.600 m
                                                            Gesamtgehzeit: 115 h 45

                                                            Nach dem Frühstück wird uns noch die Klosterschule gezeigt. Die Mönche betreiben dort ein Gymnasium. Der Gast-Pater hatte Theologie studiert, seine Thesis (so hieß das glaube ich bei den Theologen) hat er über die Weltreligionen geschrieben: Buddhismus, Hinduismus, Islam und das Christentum. Er sieht sich selber als eine Mischung aus Hindu und Buddhist mit christlichem Unterbau. Interessant! Als er dann ins Kloster kam hat er festgestellt, dass naturwissenschaftliche Lehrer fehlen. ... weiter lesen
                                                            Angehängte Dateien
                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:25.

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                                                              • 06.03.2011
                                                              • 9533
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                                                              AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                                              21. Tag: Alpthal - Brunnen

                                                              Sonntag, 5. April 2008
                                                              Strecke: 16 Km
                                                              Höhenunterschiede: ↑ 400 m, ↓ 1.000 m
                                                              Gehzeit: 5 h 15

                                                              Gesamtstrecke: 507 Km
                                                              Gesamthöhenunterschied: ↑ 12.800 m, ↓ 12.600 m
                                                              Gesamtgehzeit: 121 h

                                                              Heute war die Überraschung groß: 50 cm Neuschnee. Und wir müssen über einen Pass mit über 1.400 Metern! Wir brechen zu viert auf und spuren abwechselnd.


                                                              Noch recht weit unten wird ein kleiner Bach überquert

                                                              In 2 Stunden steigen wir hinauf auf das Hagenegg (1.412 m). Das Gasthaus hat natürlich geschlossen. Zum Glück bin ich gestern nicht mehr los! Da oben liegt weit über einen Meter ... weiter lesen

                                                              Diese Etappe ging nach Brunnen und von dort noch mit dem Schiff über den See nach Treib und dann noch hinauf bis Emmetten. Für den E1 ist nur die Strecke bis Brunnen relevant!
                                                              Angehängte Dateien
                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 19.02.2022, 22:07.

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                                                                • 9533
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                                                                AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                                                4. Etappe: E1 von Brunnen nach Airolo in Richtung Süden

                                                                Völlig überraschend komme ich auf den E1. Wie ist das passiert? Nun, ich war auf dem E5 unterwegs in Richtung Frankreich. Ich hatte gute 10 Tage Zeit. Leider musste ich aufgrund von Einschränkungen durch Corona aber kurz vor Belfort abbrechen. Es war dort einfach keine Übernachtung zu finden und die nächste Nacht sah ähnlich mau aus. Auf dem Rückweg zum Auto kam mir dann die Idee, die verbleibenden Tage noch wo anders zu wandern. Nur wo war das in Coronazeiten möglich? Über den E1 habe ich für die Etappen durch die Schweiz schon öfter gehört, dass der Weg wenig durch das alpine Gelände ginge und sich mehr an Tälern orientiere. Und dort sei es manchmal etwas Infrastrukturlastig. Im Prinzip hat mich genau das bisher davon abgehalten, das Projekt „E1 in Richtung Süden“ weiter voran zu treiben. Aber genau das ist aktuell das, was ich im Moment brauche. So verlasse ich den Zug wieder, der mich nach Waldshut zu meinem Auto bringen sollte und steige in Basel in den nächsten Zug über Zürich in Richtung Brunnen. Ein Bett in Brunnen, wo ich damals auf meiner Wanderung auf dem Jakobsweg vorbeigekommen bin, ist schnell gefunden und auch noch spät beziehbar. So komme ich am 32. Wandertag meiner E5-Tour spätabends kurz vor Mitternacht in Brunnen an dem Hotel an. Ein Zimmerschlüssel ist vereinbarungsgemäß in der Kneipe direkt an der Schiffslände für mich hinterlegt. So bin ich gegen Mitternacht im Bett und freue mich auf Morgen.
                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 18.07.2021, 18:26.

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                                                                  • 9533
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                                                                  22. Tag: Brunnen - Erstfeld

                                                                  Montag, 13. Juli 2020
                                                                  Strecke: 27 Km
                                                                  Höhenunterschiede: ↑ 775 m, ↓ 750 m
                                                                  Gehzeit: 7 h

                                                                  Etappe: 27 Km
                                                                  Etappenhöhenmeter: ↑ 775 m, ↓ 750 m
                                                                  Etappengehzeit: 7 h

                                                                  Gesamtstrecke: 534 Km
                                                                  Gesamthöhenunterschied: ↑ 13.575 m, ↓ 13.350 m
                                                                  Gesamtgehzeit: 128 h

                                                                  Obwohl es gestern recht spät war bin ich schon früh beim Frühstück. So unkompliziert wie in Frankreich läuft es dabei aber nicht ab: Es gibt zwar Büfett aber man darf immer nur in einer Richtung daran vorbei und es darf immer nur einer dort sein. Wenn man also was vergessen hat muss man nochmal anstehen. Deutsche Gründlichkeit in der Schweiz!
                                                                  So stehe ich um 8 Uhr bereits vor dem Haus und damit direkt am Vierwaldstättersee.


                                                                  Morgens an der menschenleeren Schiffslände von Brunnen

                                                                  Ein paar Wolken hängen über dem See. Ich definiere sie mal als „Schönwetterwolken“ – was anderes will ich jetzt eigentlich nicht sehen!
                                                                  Direkt hinter dem Haus geht eine kleine Stiege los, die mich, wie es sich für die Schweiz gehört, zügig aufwärts bringt. Recht schnell komme ich aus dem Ort raus und bin im Wald. Auf einem recht breiten Waldweg geht es weiter aufwärts. An der nächsten Kurve zweigt ein kleiner Pfad ab. Den kennt meine digitale Karte noch nicht. Und eine Einheimische, die gerade auch aufsteigt, erklärt mir, sie könne ihn auch nicht zuordnen aber er könne eigentlich nur nach Morschach, meinem nächsten Zwischenziel, hinauf führen. Also nehme ich ihn.


                                                                  Blick über den Vierwaldstättersee in Richtung Westen zum Tomlishorn

                                                                  Ein paar Wegwindungen weiter ist mir dann klar auf was ich hier unterwegs bin: Eine Nigel nagelneue Downhillstrecke für Mountainbiker! Weiter oben sogar noch in Bau. Daher hatten wir keine Reifenspuren auf dem Weg gesehen. Aber so eine richtig übertriebene Strecke: Mit Steilkurven, Schanzen und 360°-Kurven mit Brücken und dergleichen mehr. Die überhöhten Steilkurven werden betoniert und dann wieder überdeckt.
                                                                  Wie ich später erfahre ging hier wohl früher mal ein kleiner, recht schöner Pfad hinauf. Auf Betreiben der Mountainbiker wurde aus dem Pfad ein breiter Fahrweg gemacht, damit die da schön schnell runtersausen können. Nun wurde ihnen dieser Neubau genehmigt und der breit ausgebaute Weg ist nur noch für Wanderer. Aber zurückgebaut wird der nicht. Dumm gelaufen – für den Wanderweg!
                                                                  Oben steige ich über Baustellen aus dem Weg aus und treffe an einem Aussichtspunkt die Einheimische wieder, dich ich unten schon getroffen hatte. Sie erzählt mir auch die unglückliche Geschichte dieses Wanderweges. Es würde sogar gemunkelt, einer der Sponsoren wäre das Krankenhaus! Dann verbuchen die das unter Arbeitsbeschaffungsmassnahme!


                                                                  Blick auf das Rütli, eine historische Wiese am Urner See

                                                                  Das Rütli ist die Wiese in der Mitte des Bildes unten am See. Diese gehört zu Seelisberg, dem Ort rechts auf dem Bergrücken darüber. Auf dieser Wiese wurde der Legende nach der Schweizer Schwur zur Gründung des ersten Kerns der Schweiz geleistet.
                                                                  Auf einem kleinen Sträßchen geht es nach Morschach hinein. Ein netter Ort, der auf einem Hochplateau über dem Urner See liegt. So schnell wie ich in den Ort rein kam, so schnell bin ich auch wieder draußen. Am Hang entlang zieht sich eine kleine, gesperrte Straße den Hang entlang. Schicke, alte Häuser und eine kleine Kapelle steht am Weg.


                                                                  Stolze Morschacher Bauten

                                                                  Zum Glück hört der Teer bald auf und der E1 geht in Wiesenwege über. Da ist dann aber auch anständig Betrieb.


                                                                  Schweizer Almenidylle

                                                                  Dieses Hochplateau ist ein großartiger Aussichtsbalkon! Leider ist es mit der Fernsicht heute nicht ganz so weit her. Aber ich kann mir vorstellen, wie es aussieht, wenn die Wolken fehlen.


                                                                  Sisikon liegt unter mir am Urner See

                                                                  Über Wiesen und Wälder geht es genau zu diesem Örtchen direkt am See hinunter. Schade um die schönen Höhenmeter!


                                                                  Sisikon vor den Urner Alpen

                                                                  In Sisikon frische ich die Flüssigkeitsspeicher auf und ziehe dann am See entlang weiter. So richtig viel Platz ist da aber eigentlich nicht. So wurden der Radweg und der Wanderweg stellenweise zusammengelegt.


                                                                  Das wurde so sicher nicht als Wanderweg gebaut

                                                                  Hier an dem Hang werden noch eine Bahnlinie und eine Bundesstraße geführt. Zum Glück meist in Tunnels, so das man davon recht wenig bemerkt – zunächst zu mindestens. Manchmal treffen sich die Verkehrsadern aber auch. Das ist dann nicht so prickelnd. Aber die Aussicht ist einfach großartig!


                                                                  Rückblick auf Rigi Hochflue

                                                                  Meist wird der Wanderweg aber zum Glück separat geführt. Teilweise ist er recht aufwendig gemacht.

                                                                  Gut ausgebauter Wanderweg von Sisikon nach Fluelen

                                                                  Auf den Wegen ist kaum was los. Gut, heute ist Montag. Aber trotzdem in den Ferien. Aber Corona hält die Leute wohl recht großräumig vom Wandern ab. Mir soll es recht sein!


                                                                  Wandern am Urner See

                                                                  Schön hier! Auch wenn es hier mit Bademöglichkeiten etwas knapp ist. Das Wasser ist auch sackrisch kalt! Da war es am Rhein angenehmer! Man kann sowieso nicht an jedem Rastplatz baden.


                                                                  Ein typischer Rastplatz am See

                                                                  Ein paar Meter weiter komme ich an die Tellskapelle. Die Kapelle hat natürlich einen Bezug zu Wilhelm Tell, auch wenn hier nicht mit dem Bogen auf Äpfel geschossen wurde.


                                                                  Großartige Bergwelt an der Tellskapelle

                                                                  Kurz vor 12 komme ich an ein Glockenspiel auf einer Wiese. Das Glockenspiel auf der Tellsplatte gilt als das größte der Schweiz. Und immer zur vollen Stunde spielt es ein paar Volkslieder. Das warte ich ab.


                                                                  Ein Glockenspiel am Urner See

                                                                  Da bin ich aber auch nicht mehr alleine. So höre ich mir das an und mache mich dann zügig wieder auf die Socken. Und schon bin ich wieder alleine. Denn die meisten kommen mit dem Auto und an dem Parkplatz komme ich zum Glück nicht vorbei.
                                                                  Die Hänge hier am hinteren Urner See, ein Teil des Vierwaldstättersees, steilen wieder gehörig auf. Da ist mit einer seenahen Wegführung nichts mehr zu machen.


                                                                  Wanderwege über dem Urner See

                                                                  Hier wurde der Wanderweg wieder mit dem Radweg zusammengelegt. Auf diesem Weg geht es durch einige kürzere und teilweise auch längere Tunnels.


                                                                  Schweizer Tunnel mit Rad- und Wanderweg

                                                                  Der Wanderweg ist immer sauber mit einer Linie vom Radweg getrennt. Teilweise wurden in den Felsen auch Fenster zum See hin gebaut. Das bietet schon ein sehr spezielles Ambiente!


                                                                  Der Oberbauenstock von der Axengalerie aus gesehen

                                                                  Beim Blick nach vorne kann ich gut sehen, was heute noch so kommen kann. Ich habe mich noch nicht festgelegt, wie weit ich heute gehen will. In irgendeinem Ort werde ich schon was finden. Das ist ja der Vorteil des E1: Er führt meist in Tallagen entlang und man kann auf die Infrastruktur der Orte zurückgreifen – je nach Bedarf.


                                                                  Das Reusstal mit Fluelen und dem Bristen als Abschluss

                                                                  Das nächste Stück ist jetzt weniger schön: Der Wanderweg, der in der Karte eingezeichnet ist, wurde wohl verschüttet. Es wird auch gebaut. Als Umleitung dient wieder der Radweg. Der führt an dieser Stelle aber durch einen der Straßentunnels. Und da ist reichlich Verkehr. Der Weg ist zwar schön breit aber ...
                                                                  Zum Glück geht das nicht sehr lange und ich kann wieder auf den Wanderweg ausweichen.


                                                                  Ankunft in Fluelen am Urner See

                                                                  In Fluelen mache ich dann erstmal Mittagspause. Fluelen streckt sich ziemlich am See entlang. Ab hier ist es mit der Seesicht und den tollen Aussichten vorerst vorbei. Über saftige Wiesen geht es durch das Reussdelta am Vierwaldstättersee.


                                                                  Die Glarner Alpen hinter dem Schächental

                                                                  Als ich die Reuss, den viertgrößten Fluss der Schweiz, erreiche sieht mir das Bachbett recht künstlich aus.


                                                                  Die Mündung der Reuss in den Urner See

                                                                  Auf dem Damm links des Flusses führt mich der E1 das Tal hinter. Und da merkt man eben, dass hier der Mensch schon ganz anständig eingegriffen hat: Der Fluss führt schnurgerade durch das Tal. Rechts und links ein Hochwasserdamm und dahinter geteerte Feldwege, Straßen, Autobahnen, Bahnlinien und Hochspannungstrassen.


                                                                  Das Reusstal

                                                                  Irgendwo da ganz hinten am Fuß von dem Berg Bristen, der seinen Kopf gerade hinter den Wolken versteckt, liegt der Ort Amsteg. So ziemlich jedem bekannt als der Beginn des Aufstiegs zum Gotthard. Und dieses Tal wandere ich nun entlang. Welch ein Kontrast zu der Strecke von heute Vormittag!
                                                                  Aber auch hier gibt es einiges zu sehen.


                                                                  Blumenwiese

                                                                  Hier blühen Blumen, die ich noch nicht kenne.
                                                                  In Attinghausen wird es dann ganz herb: Der Wanderweg linksseits der Reuss ist gesperrt und ich muss auf den Radweg rechtsseitig ausweichen. Der liegt genau zwischen Autobahn und Reuss.


                                                                  Umleitung

                                                                  Direkt an der Autobahnraststätte wird eine neue Brücke über die Reuss gebaut. Wohl damit die Wanderer, die auf dem Wanderweg unterwegs sind, zur Raststätte hinüber können. Warum man dazu den ganzen Wanderweg sperren muss ist mir allerdings ein Rätsel.
                                                                  Bei Hüseriberg, ungefähr auf der Höhe des Nordportals des Gotthardbasistunnels kann ich dann wieder zum Wanderweg hinüber. Der wird hier aber gerade auf einer Straße geführt. Da hätte ich gleich auf dem Radweg bleiben können. So kann ich aber wenigstens mal eine der vielen Schweizer Kleinbergbahnen aus der Nähe begutachten.


                                                                  Die Bergbahn hinauf nach Wilerli

                                                                  Das ist eine offizielle Bergbahn, die für den Personentransport zugelassen ist. Unten hängt ein Kassenautomat und wenn man bezahlt hat setzt man sich da rein und setzt die Bahn selber in Betrieb. Schade, dass es da oben keine Übernachtungsmöglichkeit gibt. Das hätte ich gerne mal ausprobiert!
                                                                  An der Reuss wandere ich weiter. Jetzt wieder auf einem Wanderweg. Wenig später komme ich nach Erstfeld. Ein größerer Ort. Irgendwie habe ich für heute keine rechte Lust mehr. Durch den harten Untergrund am Nachmittag sind meine Füße ganz schön durchgelaufen. Also suche ich mir was zum Übernachten.


                                                                  Das Schulhaus von Erstfeld

                                                                  Die Schule wird es nicht aber ein nettes kleines Restaurant, das einfache Zimmer unter dem Dach hat. Passt!
                                                                  Beim Abendessen schaue ich mir an, was morgen so kommen kann. Vor Amsteg finde ich keine Übernachtungsmöglichkeit mehr. Gut, dass ich hier hängen geblieben bin! Das sind noch über 7 Km. Das wäre mir heute dann doch zu viel geworden. Ab Amsteg geht es recht zackig aufwärts. Die Wege sehen ab Amsteg auch deutlich besser aus: Weniger nach Teer sondern eher nach Wanderweg. Das werde ich morgen ja sehen! Also dann: Bis Morgen!
                                                                  Angehängte Dateien
                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:26.

                                                                  Kommentar


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                                                                    • 9533
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                                                                    23. Tag: Erstfeld - Andermatt

                                                                    Dienstag, 14. Juli 2020
                                                                    Strecke: 29 Km
                                                                    Höhenunterschiede: ↑ 1.300 m, ↓ 325 m
                                                                    Gehzeit: 8 h

                                                                    Etappe: 56 Km
                                                                    Etappenhöhenmeter: ↑ 2.075 m, ↓ 1.075 m
                                                                    Etappengehzeit: 15 h

                                                                    Gesamtstrecke: 563 Km
                                                                    Gesamthöhenunterschied: ↑ 14.875 m, ↓ 13.675 m
                                                                    Gesamtgehzeit: 136 h

                                                                    Ich bin recht früh wach. Da es hier eh kein Frühstück gibt muss ich auch nicht auf die Frühstückszeit warten. Also mache ich mich mal fertig. Nicht ohne vorher noch einen Blick aus dem Fenster zu werfen.


                                                                    Morgendlicher Fensterkontrollblick auf den Bristen und das, was da kommen mag

                                                                    Sieht gut aus! Also los! Und so stehe noch vor 7 Uhr vor der Tür. Bei den ersten Schritten knurrt der Magen recht vernehmlich. Ich schaue kurz am Bahnhof vorbei in der Hoffnung hier schon vor 7 Uhr ein Frühstück zu kriegen. Das Café hat zwar noch zu aber ich kriege trotzdem ein Frühstück mit frisch gebackenem. Habt Dank!
                                                                    Eine ¾ h später bin ich auf dem Weg zurück zur Reuss. So komme ich in den Genuss dieser schönen Kirche.


                                                                    Die Jagdmattkapelle zu Erstfeld

                                                                    Selten, dass eine Kirche außerhalb des Ortes steht. Nur leider ist auch sie mal wieder geschlossen.
                                                                    Direkt an der Reuss wandere ich auf einem Schotterweg entlang. Die Reuss sieht hier schon nicht mehr ganz so begradigt aus. Und die Bergwelt drum herum erstrahlt in der Morgensonne.


                                                                    Berge am E1 bei Erstfeld

                                                                    Es muss wohl mal eine Bahnlinie gegeben haben, die nicht der heutigen Trasse folgt, denn der Weg führt mich über eine alte, stillgelegte Bahnbrücke auf die andere Flussseite.
                                                                    Im nächsten Wäldchen hat sich ein Zwergensammler ausgetobt. Liebevoll wurde das ganze Waldstück mit Zwergenfiguren geschmückt. Das sorgt für Abwechslung.


                                                                    Im Zwärgliwald

                                                                    Die nächsten Kilometer entlang der Reuss und der Autobahn gehören sicher nicht zu den schönsten des E1. Also die Übung nochmal von Gestern wiederholen: Hirn aushängen und laufen lassen!
                                                                    Das mache ich bis Amsteg so. Dort genehmige ich mir ein zweites Frühstück. So richtig mit heißer Ovomaltine – wie sich das für die Schweiz gehört!


                                                                    Amstegimpressionen

                                                                    Als ich Amsteg wieder verlasse ändert sich der Charakter des Weges völlig. Zum einen geht es ab hier aufwärts. Bis Amsteg war es recht eben. Gerade mal 80 Höhenmeter habe ich von Fluelen bis Amsteg gut gemacht. Und zum anderen verschwindet die Autobahn aus dem Blickfeld. Meist in Tunneln oder unterhalb von mir in der Schlucht geführt bekomme ich nicht wirklich viel von ihr mit.
                                                                    Die Landschaft wird etwas wilder. Der Weg wird nicht mehr nur geradeaus geführt. Schöne Abwechslung!


                                                                    Infrastrukturwandern im Reusstal hinter Amsteg

                                                                    Die Bahnline, die eine andere Trassenführung hat als die Autobahn, bleibt meist in Sichtweite. Die Hochspannungsleitungen leider auch. Das war aber zu erwarten, wenn man einen der meistgenutzten Pässe Europas ansteuert. Dass ich hier zuwachsende Pfade in einem verlassenen Tal finde habe ich nicht wirklich erwartet.
                                                                    Den Hang entlang stehen immer mal wieder Häuser und Höfe am Weg. Und auch ein nettes kleines Kirchli.


                                                                    Das Kirchli von Vorderried

                                                                    Der Herrgott hat für sein kleines Häuschen eine tolle Aussicht spendiert bekommen!


                                                                    Vorderried mit der Schweizer Bergkulisse

                                                                    Der Weg führt mich an einigen teilweise recht alten Höfen vorbei. Die meisten sind gut in Schuss und bewirtschaftet. Leerstand sehe ich sehr wenig.
                                                                    Die Aussicht vom Weg ist wirklich schön: Die Infrastruktur liegt unter mir in der Schlucht oder in Tunnels und das Tal präsentiert sich im Sonnenschein von seiner besten Seite.


                                                                    Intschi mit seiner Luftseilbahn zum Arnisee

                                                                    So ganz klappt das mit der unsichtbaren Infrastruktur aber doch nicht. Auf dem Weg nach Gurtnellen muss ich auch mal auf die andere Seite der Reuss wechseln. Das gestaltet sich in dem engen Tal anscheinend recht schwierig.


                                                                    Brückenodyssee zur Querung der Reuss

                                                                    Wenn die vielen Brücken nicht wären: Die Reuss gibt sich hier als wilder Bach in einer schönen Schlucht. Ein paar Meter weiter ist sie wieder ganz zahm.


                                                                    An der Reuss vor Gurtnellen

                                                                    Immer in Reichweite der Reuss führt mich der E1 hinauf nach Gurtnellen – Wiler. Einer kleiner Weiler, der noch sehr lebendig daherkommt. Die haben sogar ein kleines Hotel, das auch geöffnet hat. Sowas habe ich in Frankreich auf dem E5 vergeblich gesucht.


                                                                    Wandern rund um Gurtnellen

                                                                    Der E1 wird hier zunehmend auf kleineren Wegen geführt. Sehr angenehm! Eigentlich ein recht idyllisches Tal.


                                                                    Rückblick auf Gurtnellen

                                                                    Auf Wanderwegen geht es meist in bahnnähe weiter aufwärts. Da der Hauptbahnverkehr zwischenzeitlich durch den Gotthard-Basistunnel geführt wird stört das eigentlich gar nicht. Die 2 S-Bahnen, die hier in der Stunde vorbei ziehen, fallen kaum auf. Abwechslungsreich führt mich der Wanderweg an einigen typisch Schweizer Gehöften vorbei: Alles sehr ordentlich, typisch symmetrische Fensteranordnung und immer eine Fahne vor dem Haus.


                                                                    Es geht nach Pfaffensprung

                                                                    Der nächste Ort hat einen tollen Namen: Pfaffensprung! Wo kommt der her? Mussten hier früher die Pfaffen (sprich: Pfarrer) über die Reuss springen? Ein netter kleiner Ort, der heute schon fast als Sehenswürdigkeit gilt.
                                                                    Hier ist die Reuss meist recht ursprünglich und der Weg führt nah an ihr entlang.


                                                                    Wassen kommt in Sicht

                                                                    Die Kirche von Wassen kommt in Sicht. Nicht zum letzten Mal, wie diejenigen wissen, die Emil Steinberger kennen. Die Bahnlinie sieht man hier auf verschiedenen Höhen am Hang entlang geführt. Durch die Kehrtunnels sieht man sie mehrfach in verschiedene Richtungen laufen.


                                                                    Bauliche Hinterlassenschaften der Schweizer bei Wassen

                                                                    Der Weg steilt etwas auf und führt mich nach Wassen hinein. Am Ortseingang betrete ich als erstes eine Tankstelle. Dort erkundige ich mich bei der netten Kassiererin wo man hier im Ort gut und typisch zu Mittag essen könne. So erhalte ich einen Tipp, den ich so sicher nicht alleine gefunden hätte. Und der Besuch lohnt!


                                                                    Mittagspause

                                                                    Mit tollem Blick auf den Riezenstock verbringe ich eine gemütliche Stunde bei einem großartigen Essen.
                                                                    Dem vollen Bauch wird durch ein ebenes Stück entlang der Straße beim erneuten Einlaufen Rechnung getragen. Auch das nächste Wegstück lädt nicht gerade zum Berglauf ein: Es geht durch ein Freilichtmuseum.


                                                                    Im Freilichtmuseum von Wassen

                                                                    Hauptthema ist natürlich der Eisenbahnbau in den 80er Jahren des vorletzten Jahrhunderts. Der Bau der Gotthardstrecke mit dem Tunnel war damals ein Novum und in aller Munde. Wie die Zukunft des Bauwerks aussieht ist noch offen. Wir werden sehen.
                                                                    Als nächstes präsentiert mir die Kirche, wie sie der galoppierenden Schwindsucht ihrer Mitgliederzahlen entgegentreten will.


                                                                    Drive-Thru-Kirche

                                                                    Ob diese moderne und vor allem schnelle Art des Konsums die Kirche zum gewünschten Erfolg führt ließ sich nicht feststellen. Auch die Öffnungszeiten lassen zu wünschen übrig: Mitten am Nachmittag geschlossen.
                                                                    Aber zumindest ein gegebener Anlass mal zurück zu schauen!


                                                                    Wassen

                                                                    Auf tollen Pfaden führt der E1 weiter aufwärts. Wieder bin ich überrascht wie wenig man doch von der Autobahn hier mitbekommt. Die Wege sind einfach nur schön zu wandern. Schade, dass die mit dem Stil des Wegebaus nicht gleich in Fluelen angefangen haben!


                                                                    Auf dem Weg nach Göschenen

                                                                    Recht kurzweilig geht es nach Göschenen hinein. Den kleinen Ort kennt jeder aus den Verkehrsmeldungen zum Gotthardstraßentunnel. Der kleine Ort sieht aus, als habe er sich die letzten 100 Jahre kaum verändert.


                                                                    Göschenen mit Dammastock und Gletscher

                                                                    Ab hier wird der Weg nochmal ein Stück steiler. Zunächst etwas dröge entlang der Straße führt mich der E1 zurück zur Reuss. An ihr entlang geht es jetzt zügig aufwärts. Welche Bedeutung der Gotthard schon in frühen Zeiten hatte ist z.B. auch an der Häderlisbrücke zu sehen. Architektonisch etwas frevelhaft sind hier verschiedene Entwicklungsstadien des Wegebaus zu bewundern.


                                                                    Die Häderlisbrücke

                                                                    Hier im engen Tal der oberen Reuss macht sich doch bemerkbar, dass die Straße nicht weit entfernt vom Wanderweg geführt wird. Besonders deutlich hört man die vermutlich etwas ärmeren Verkehrsteilnehmer der aufwärts fahrenden Horden: Diejenigen, die sich nur 2 Räder leisten können. Darunter sind immer wieder die ganz armen Schlucker heraus zu hören, die sich nicht mal einen vernünftigen Schalldämpfer für ihre Auspuffanlage leisten können. Das werden die Harz-IV-Empfänger sein. Vielleicht sollte mal jemand mit Harz dem vierten sprechen ...
                                                                    Das Tal wird enger. Straße, Bahnlinie, Fluss und Wanderweg rücken immer weiter zusammen. Es wird schon fast kuschelig! So wird der Wanderweg häufig auf dem Dach der Straße geführt. Aus kleinen Seitentälern kommen Wasserläufe herunter und stürzen sich in die Reuss.


                                                                    Sehenswertes auf dem Weg nach Andermatt

                                                                    Und was in der Schweiz auch sehr selten zu sehen ist: Ein Denkmal für Kampfhandlungen!
                                                                    Ich komme um den nächsten Felsen herum und sehen gerade wie die Schöllenenbahn in einem Tunnel verschwinden will.


                                                                    Die Schöllenenbahn

                                                                    Das ist eine Stichbahn von der Furka-Oberalp-Bahn von Andermatt nach Göschenen hinunter. Ich selber stehe zu dem Zeitpunkt auf einer der Teufelsbrücken. Hier geht es aber auch ziemlich wild zu, in der Schlucht. Hier ist nicht mehr viel Platz. So haben sich die verschiedenen Verkehrswege eben verschiedene Wege gesucht. Der Wanderweg führt auch mal durch einen Stollen. Das kann man aber problemlos umgehen.


                                                                    Wandern an den Teufelsbrücken in der Schöllenenschlucht

                                                                    Nach diesem furiosen Abschluss geht es recht schlagartig in die Hochebene von Andermatt über. Zuerst kommt man an einer Kaserne vorbei. Dann an 2 überdimensionierten Hotelkomplexen und einem Bahnhof. Irgendwie wirkt das auf mich nicht sehr einladend. Ich schlage mich solange durch die Straßen bis ich in einen älteren Ortskern komme. An einem gemütlichen Gasthof lasse ich mich nieder. Leider ausgebucht. Und die umliegenden auch. Was kann ich tun? Erst mal ein Radler trinken!


                                                                    Das Ende – oder der Beginn - der Schöllenenschlucht kurz vor Andermatt

                                                                    Ich befrage mein Smartphone. Booking.com schlägt mir in einem der beiden Hotelkomplexe am Ortseingang eine Suite für 998 SFr vor. Ich glaub‘ die hat’s!!! Ich packe meine Sachen und ziehe die Altstadtstraßen weiter entlang. In einem schönen Altbau finde ich ein Bett mit einem netten Restaurant dabei. Das gefällt mir. Und der Preis ist auch mehr als eine Größenordnung unter dem letzten Vorschlag. Nicht billig aber akzeptabel. Wenn ich die Höhenmeter dazurechne waren das heute mehr als 30 Kilometer. Also mir reicht es! So beziehe ich das Zimmer in passendem Stil zum Haus und genieße ein tolles Abendessen beim Italiener. Erstaunlich früh finde ich mich zwischen Federn wieder. War halt doch ein anstrengender Tag!
                                                                    Angehängte Dateien
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                                                                    Kommentar


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                                                                      • 9533
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                                                                      AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                                                      24. Tag: Andermatt - Gotthardpass

                                                                      Mittwoch, 15. Juli 2020
                                                                      Strecke: 13 Km
                                                                      Höhenunterschiede: ↑ 725 m, ↓ 75 m
                                                                      Gehzeit: 4 h

                                                                      Etappe: 69 Km
                                                                      Etappenhöhenmeter: ↑ 2.850 m, ↓ 1.150 m
                                                                      Etappengehzeit: 15 h

                                                                      Gesamtstrecke: 576 Km
                                                                      Gesamthöhenunterschied: ↑ 15.600 m, ↓ 13.750 m
                                                                      Gesamtgehzeit: 140 h

                                                                      Ich wache heute deutlich später auf als gestern. Und ein erster Blick aus dem Fenster zeigt Nieselregen. Also drehe ich mich nochmal rum und schlafe noch eine Runde.


                                                                      Mein hoch modernes Zimmer in Andermatt

                                                                      So kann ich den Tag auch etwas ruhiger angehen lassen. Nach einem guten Frühstück stehe ich vor der Tür und harre des Wetters, das da heute kommen soll. Da streiten sich aber noch die Gelehrten bzw. Wetterdienste. Da lasse ich sie mal streiten und ziehe los. Da ich direkt im Kern des alten Dorfes wohnte mache ich noch einen Bogen zur Kirche St. Peter und Paul. Und die ist sogar offen.


                                                                      In der Pfarrkirche St. Peter und Paul

                                                                      Ein Blick, der sich lohnt! Macht irgendwie mehr her als die Hotelbunker und die Kasernen am Ortseingang!
                                                                      Andermatt ist gar nicht so groß; gerade mal 1.390 Einwohner sind hier gemeldet. Und der Tourismus ist hier nicht ganz so ausufernd wie in Österreich.


                                                                      Andermatt am trüben Vormittag

                                                                      Ganz grob führt mich der E1 in Richtung Westen auf den Ort Hospental zu. Nicht ohne mich schon mal mit ein paar Höhenmetern darauf hinzuweisen, dass heute noch ein paar mehr kommen. So komme ich von oben in den alten Ortskern hinein.


                                                                      Der Grat über Hospental hängt in den Wolken

                                                                      Es bleibt jetzt zwar trocken aber die Wolken lassen den Gipfeln keine Chance. Die Wirtschaften lassen mir auch keine Chance auf ein zweites Frühstück. Also gehe ich den Aufstieg zum Pass in aller Ruhe an.


                                                                      Hospental mit seiner Burgruine

                                                                      Mit Weitsicht ist heute nicht viel los. Schade! Der Wetterbericht hatte eigentlich anderes berichtet. Aber so ist das eben am Hauptkamm: Da kann man sich auf das Wetter nicht verlassen.
                                                                      Also die Augen mehr ich Richtung Boden. Da gibt es schließlich auch genug zu sehen!


                                                                      Alpine Bergblumen oberhalb von Hostpental

                                                                      Auf kleinen Pfaden geht es abseits der Gotthardstraße aufwärts. Ab Hospental bin ich damals (ich habe gerade nachgeschaut: es war 1993) mit Langlaufski auf der verschneiten Straße mit dem gleichen Ziel wie heute gestartet: Airolo.


                                                                      Wanderweg bei Hospental

                                                                      Ich halte mich heute aber abseits der Straße und genieße den kleinen Steig. Und vor allem auch die Flora der Region!


                                                                      Disteln in der Alpinvariante

                                                                      Das Tal hinauf zum Gotthardpass ist nicht sehr breit. Neben meinem Wanderweg führt dort noch die Passstraße und eine Hochspannungsleitung hinauf. Geht eigentlich noch! Zumal sich der Verkehr heute sehr zurück hält!


                                                                      Im Tal der Gotthardreuss

                                                                      Die Reuss, die gestern so Wasserstark daher kam, wird bei Andermatt durch den Zusammenfluss von Oberalpreus, Unteralpreus, Furkareus und Gotthardreus gebildet. Kein Wunder, dass der Bach am Weg heute so zart daher kommt!


                                                                      Kleiner Wasserfall der Gotthardreuss

                                                                      Ziemlich gleichmäßig zieht der Wanderweg meist nicht weit weg von der Reuss aufwärts. Aber so ganz lässt sich die Zivilisation hier nicht vergessen: Belüftungsschächte des Gotthardstraßentunnels und Rasthäuser an der Gotthardpassstraße zeugen von der Wichtigkeit dieser Passquerung in den letzten Jahrhunderten.


                                                                      Rasthof Mätteli an der Gotthardstraße

                                                                      Der Wanderweg zieht unbeirrt, wie die letzten Jahrhunderte vermutlich auch, weiter hinauf. Der Bewuchs der Landschaft wird immer karger aber der Weg ist gut gepflegt.


                                                                      Auf der Via Gotthardo

                                                                      Deutlich vor der Passhöhe komme ich an eine Sprachgrenze mitten in der Schweiz.


                                                                      Die Grenze zum Tessin ist erreicht

                                                                      Damit befinde ich mich im Italienisch sprachlichen Raum der Schweiz. Eigentlich erstaunlich, dass die Grenze nicht erst oben am Pass ist!
                                                                      Leider zieht es immer weiter zu. Meine Hoffnung war ja eigentlich, dass es Richtung Süden eher besser wird.


                                                                      Es blüht am Gotthardpass

                                                                      Der Wanderweg ist hier sehr gut markiert. Das bin ich aber von Schweizer Wanderwegen auch gewöhnt. Die Gotthardreuss, die Straße und der Wanderweg sind hier in der Regel nicht mehr sehr weit voneinander entfernt.


                                                                      Gut markierte Wege am Gotthardpass

                                                                      Daher bekomme ich hautnah mit, dass hier oben etliche Baumaßnahmen durchgeführt werden. Später erfahre ich, dass hier Windkraftanlagen aufgestellt werden. Hier am Pass zieht es in der Regel ganz anständig. Regenerative Stromquellen sind in der finanzstarken Schweiz auch hoch im Kommen.


                                                                      Verbauter Gotthardpass trotz diverser Tunnels

                                                                      So langsam komme ich in die Regionen der Wolkenuntergrenze. Zum Glück bin ich bisher nicht nass geworden. Für mich als Weichei-Wanderer, wie ich kürzlich genannt wurde, wird es hier schon fast brenzlig!
                                                                      Aber so weit habe ich es heute nicht mehr: mein nächstes Zwischenziel, der Gotthardpass, ist nicht mehr weit weg!


                                                                      Der Gotthardpass - Höchster Punkt des E1

                                                                      Damit habe ich den höchsten Punkt des E1 auf seinen ca. 6.000 Km quer durch Europa erreicht. Damit habe ich zumindest mal einen Extrempunkt des E1 für mich abgehakt. Wer weiß, ob ich jemals in Sizilien oder am Nordkap ankomme!
                                                                      Aber mit dem Pass habe ich wohl auch das schlechte Wetter erreicht. Es beginnt zu regnen. Zwischen kleinen Seen und militärischen Anlagen führt mich eine kleine Straße hinüber zum Hospiz.
                                                                      Die Regetropfen fallen immer dichter. Eigentlich hatte ich gehofft gleich weiter bis Airolo absteigen zu können. Aber das sieht aktuell nicht danach aus. Also nutze ich die Infrastruktur der Region und betrete das Restaurant des Hospizes.
                                                                      Und hier werde ich mit ausgesuchter Höflichkeit empfangen! Es dauert nicht lange und ich habe genug von dieser Tonart. Ich ziehe mich auf eine Bank vor dem Haus zurück und packe ein Vesper aus. Es dauert nicht lange und ich bin auf der Bank nicht alleine – trotz Regen! Zum Glück steht die Bank im Trockenen und wir sind bald eine lustige Runde. Zwei Wanderer vom 4-Quellen-Weg, einer auf einem selbst gestrickten Hauptkammweg und ich genießen den verregneten Nachmittag in aller Ruhe vor der Hütte.
                                                                      Irgendwann gebe ich den Glauben auf ein 2-Stunden-Regen-Loch auf und reserviere mir das letzte Einzelzimmer im Hospiz.
                                                                      Eigentlich ist es ja klar, dass es ab diesem Moment aufklart und aufhört zu regnen, oder? Das stört unsere Runde aber wenig!
                                                                      In diesem Regenloch drehen wir eine Runde um das Hospiz.


                                                                      Denkmal für den abgestürzten Piloten Adrien Guex

                                                                      Als es wieder regnet ziehen wir nochmal los um eine verlorene Brille von einem der Wanderer zu suchen. Sie war eigentlich nur in den Ärmel gerutscht aber der Stimmung hat das keinen Abbruch getan!
                                                                      So wird das recht unerwartet ein sehr abwechslungsreicher und lustiger Nachmittag im Regen am Gotthardpass! Diese herzlichen Schweizer werde ich so schnell nicht vergessen! Zum Glück hat es hier geregnet!


                                                                      Überschaubares Abendessen im Hospiz am Gotthardpass

                                                                      Über das Abendessen zur Halbpension können wir vier nur noch lachen! Für einen aktiven Wanderer ist das recht knapp bemessen. Aber die meisten Gäste werden hier wohl doch mit dem Auto ankommen und da passt das eher.
                                                                      So genießen wir den Abend bei leichtem Nieselregen doch lieber wieder vor dem Haus. Wenn ich ehrlich bin: das ist einer der nettesten Abende, die ich auf dieser Tour erlebt habe! Und genau hier hatte ich das als aller letztes erwartet! Fernwanderwege bieten an den unerwartetsten Stellen immer wieder den höchsten Spaßfaktor!
                                                                      Angehängte Dateien
                                                                      Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:31.

                                                                      Kommentar


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                                                                        Erfahren
                                                                        • 13.02.2017
                                                                        • 141
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                                                        Wieder sehr schön berichtet, Danke!
                                                                        Manches kommt mir bekannt vor, manches sehr verändert...
                                                                        Nun, meine Tour Basel -> Lugano war Anfang der 70er Jahre, wo vor allem beim Auf- und Abstieg zum Pass die Wegfindung sich schwierig gestaltete. Damals wurde gerade die Autobahn zu dem neuen Tunnel gebaut.
                                                                        Lange her!

                                                                        Kommentar


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                                                                          Gerne im Forum
                                                                          • 20.11.2018
                                                                          • 88
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                                                          Hi Wafer,
                                                                          danke für das mitnehmen auf dein Tour. Herrlich zum kurz wegschweifen aus der reale Welt.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Erfahren
                                                                            • 13.02.2006
                                                                            • 317
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                                                            Grüss Dich Wafer

                                                                            Ein sehr schöner und gut geschriebener Bericht. 2008 bin ich von Basel nach Airolo gelaufen und die Abschnitte ab Flüelen sind mir daher vertraut. Auf dem Gotthard gab es damals im Nebenhaus einen schön eingerichten Massenschlag für kleines Geld. Heute nicht mehr?

                                                                            LG
                                                                            Dominik

                                                                            PS:
                                                                            Mein einziger auf ODS veröffentlicher Tourenbericht

                                                                            Kommentar


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                                                                              Lebt im Forum
                                                                              • 06.03.2011
                                                                              • 9533
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                                                              Hallo MLO.

                                                                              Zitat von MLO Beitrag anzeigen
                                                                              Wieder sehr schön berichtet, Danke!
                                                                              Vielen Danke! Das liest man doch immer wieder gerne!
                                                                              Zitat von MLO Beitrag anzeigen
                                                                              Manches kommt mir bekannt vor, manches sehr verändert...
                                                                              Nun, meine Tour Basel -> Lugano war Anfang der 70er Jahre, wo vor allem beim Auf- und Abstieg zum Pass die Wegfindung sich schwierig gestaltete. Damals wurde gerade die Autobahn zu dem neuen Tunnel gebaut.
                                                                              Lange her!
                                                                              Wie war denn damals die Wegführung? So richtig viele Stellen, wo ich um die Autobahn herumturnen musste gab es eigentlich nicht. Und viele Betonbauten aus den 80ern und 90ern habe ich nicht gesehen. Der Großteil der Bauten in dem Tal ab Amsteg war eigentlich älter als die Autobahn. Der Wanderweg ab Hostpental wird sich kaum in den letzten Jahrzehnten verändert haben: Da gab es kaum neue Bauwerke. Eigentlich nur den Lüftungsschacht für den Strassentunnel An der Südrampe wurde die neue Gotthardstrasse erst gegen Ende der 70er Jahre fertiggestellt. Da könnte der Wanderweg sind verändert haben.

                                                                              Gruß Wafer

                                                                              Zitat von thedutch Beitrag anzeigen
                                                                              Hi Wafer,
                                                                              danke für das mitnehmen auf dein Tour. Herrlich zum kurz wegschweifen aus der reale Welt.
                                                                              Danke, Danke!!!

                                                                              Zitat von dominik_bsl Beitrag anzeigen
                                                                              Grüss Dich Wafer

                                                                              Ein sehr schöner und gut geschriebener Bericht. 2008 bin ich von Basel nach Airolo gelaufen und die Abschnitte ab Flüelen sind mir daher vertraut. Auf dem Gotthard gab es damals im Nebenhaus einen schön eingerichten Massenschlag für kleines Geld. Heute nicht mehr?

                                                                              LG
                                                                              Dominik

                                                                              PS:
                                                                              Mein einziger auf ODS veröffentlicher Tourenbericht
                                                                              Hallo Dominik.

                                                                              Ich habe deinen Bericht gerade gelesen. Sehr schön! Auf der Tour nass zu werden scheint wohl unausweichlich zu sein. Wobei du da mehr Pech hattest als ich. Und gerade im unteren Reusstal scheinst du einen anderen Weg gegangen zu sein. Kann das sein? Wie war denn da die Wegführung genau? Gerade für das Stück von Fluelen bis Amsteg wäre eine alternative Wegführung über Wiesen, Felder und Berghänge sicher ansprechender als direkt an Reuss und Autobahn entlang. Also wenn du da einen GPX-Track hättest, den würde ich mir gerne mal ansehen. Das Stück war ausgesprochen dröge. Bis Fluelen und ab Amsteg fand ich den Weg sehr schön. Und von der Autobahn habe ich ab Amsteg erstaunlich wenig mitbekommen. Da hatte ich mit mehr gerechnet.
                                                                              Das Nebenhaus am Gotthardhospiz gibt es noch. Aufgrund von Corona wurde dort aber nur sparsam und mit zusammengehörigen Gruppen belegt. Da waren 2 der Schweizer untergekommen, mit denen ich den Abend verbracht habe. Ich habe mich ja erst recht spät entschieden am Pass zu übernachten, weil ich eigentlich noch bis Airolo absteigen wollte. Das wäre im Regen notfalls auch gegangen aber auf meinen letzten Touren hatte ich so viel Wetterglück, dass ich mich zunehmend zum Warmduscher-Wanderer entwickelt habe und ich schlechtem Wetter gerne ausweiche, wenn ich die Möglichkeit dazu habe. Und gerade auf Fernwanderwegen mit guten An- und Abreisemöglichkeiten ist sowas doch recht gut möglich - wenn man zeitlich ausreichend flexibel ist.

                                                                              Gruß Wafer

                                                                              Kommentar


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                                                                                Erfahren
                                                                                • 13.02.2017
                                                                                • 141
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden

                                                                                Wie war denn damals die Wegführung?
                                                                                Hallo Wafer!

                                                                                Wenn ich das noch so genau wüsste ...
                                                                                Ich bin damals den Wegbeschreibungen eines grünen Wanderbüchleins 'Von Basel nach Lugano' gefolgt. Und musste einige Umwege in Kauf nehmen, da vor allem im Reußtal die Beschreibungen nicht mehr stimmten.

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Lebt im Forum
                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                  • 9533
                                                                                  • Privat


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                                                                                  25. Tag: Gotthardpass - Airolo

                                                                                  Donnerstag, 16. Juli 2020
                                                                                  Strecke: 8 Km
                                                                                  Höhenunterschiede: ↑ 25 m, ↓ 975 m
                                                                                  Gehzeit: 2 h

                                                                                  Etappe: 77 Km
                                                                                  Etappenhöhenmeter: ↑ 2.825 m, ↓ 2.125 m
                                                                                  Etappengehzeit: 21 h

                                                                                  Gesamtstrecke: 584 Km
                                                                                  Gesamthöhenunterschied: ↑ 15.625 m, ↓ 14.625 m
                                                                                  Gesamtgehzeit: 142 h

                                                                                  Der Morgen kommt wie der Abend gegangen ist: Wolkenverhangen. Ich schaue mir diverse Wetterberichte an. Leider sind sich alle ziemlich einig: So richtig prickelnd wird das heute nicht! Aber am Vormittag soll es zumindest mal nicht ständig regnen. So gehe ich frühstücken und warte dann darauf, dass es aufhört. Irgendwann zwischen 8 und 9 Uhr ist es dann so weit: Ich ziehe los.

                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Das Albergo San Gottardo.jpg Ansichten: 335 Größe: 364,3 KB ID: 3004837
                                                                                  Das Albergo San Gottardo

                                                                                  Eigentlich geht es heute nur abwärts. Zunächst verhalten, später recht zügig. Ein schöner Wanderweg zieht etwas abseits der alten Via Tremola nach Süden.
                                                                                  Wie alt der Weg ist kann man recht gut erkennen.

                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Bruecke ueber den Foss an der Via Tremola.jpg Ansichten: 320 Größe: 543,6 KB ID: 3004834
                                                                                  Brücke über den Foss an der Via Tremola

                                                                                  Der Wanderweg verläuft neben den Darmschlingen der Via Tremola recht direkt in Richtung Süden. Da es heute mir der Sicht nicht so weit her ist fährt hier heute kaum einer. Die meisten nehmen wohl die neue Straße, die nicht so ganz den direkten Weg am Foss entlang nimmt. Und Wanderer treffe ich heute gar keine. So genieße ich die Ruhe und die Aussicht.

                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Airolo kommt in Sicht.jpg Ansichten: 309 Größe: 386,0 KB ID: 3004835
                                                                                  Airolo kommt in Sicht

                                                                                  Irgendwie ist heute nicht mein Tag: Neben dem schlechten Wetter habe ich wohl irgendwas an der Kamera verstellt und merke es nicht. So wird fast alles unscharf. Aber so viel gibt das mit dem Wetter heute eh nicht her. Über schöne Wiesenwege komme ich erst an Kasernen vorbei und dann von oben nach Airolo hinein. Am Ortsrand beginnt es schon wieder zu tröpfeln. So schlage ich mich zunächst durch die Gassen auf der Suche nach einem schönen Café für ein zweites Frühstück.

                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Chiesa Santi Nazario e Celso in Airolo.jpg Ansichten: 308 Größe: 276,6 KB ID: 3004836
                                                                                  Chiesa Santi Nazario e Celso in Airolo

                                                                                  Direkt am Bahnhof gibt es reichlich Möglichkeiten dafür. Auf einer überdachten Terrasse wird von mir meine weitere Planung überdacht. Die Meinung der diversen Wetterberichte wird immer schlechter. Und die Aussicht zunehmend auch: Die Bergspitzen verschwinden in Wolken und vom Pass her ziehen weitere Wolken ins Tal. In einem Regenloch erhasche ich nochmal einen Blick auf meinen bisherigen Abstiegsweg.

                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Abschiegsblick vom Bahnhofvorplatz in Airolo hinauf in Richtung Gotthardpass.jpg Ansichten: 307 Größe: 379,2 KB ID: 3004838
                                                                                  Ausblick vom Bahnhofvorplatz in Airolo hinauf in Richtung Gotthardpass

                                                                                  Als ich den nächsten Supermarkt zum Vorräte Auffrischen ansteuern will werde ich erstmal richtig nass. Also zurück ins Café und ein drittes Frühstück bestellen. Das mit dem Regen wird aber nicht besser. Da ich jetzt nur noch wenige Tage bis zu einem Geburtstag in der Familie habe, macht es wenig Sinn auf Wetterbesserung zu warten. Die soll zwar kommen aber zu spät. So überquere ich bei nächster Gelegenheit die Straße und steige in den nächsten Zug in Richtung Norden.
                                                                                  Auf der Rückfahrt kann ich vom trockenen Platz im Zug aus genau verfolgen, wo ich die letzten Tage unterwegs war. Schön, dass die Züge hier nicht so rasen können! Da sieht man wenigstens etwas.
                                                                                  Erstaunlich schnell, aber mit recht viel Umsteigen, komme ich in Waldshut an und laufe noch bis zu meinem Auto. Hier stelle ich fest, dass ich richtig Glück gehabt habe: Der Parkplatz soll ab morgen wohl für ein Fest über das nächste Wochenende gesperrt werden und nicht entfernte Autos werden kostenpflichtig abgeschleppt. Das stand vor 10 Tagen da noch nicht dran! Ohne weiteres Umsteigen komme ich recht zügig nach Hause.
                                                                                  Schön war’s!!!
                                                                                  Angehängte Dateien
                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 28.12.2020, 18:33.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Dauerbesucher
                                                                                    • 09.05.2006
                                                                                    • 849
                                                                                    • Privat


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                                                                                    Das ist ja lustig! Ich war auf derselben Strecke exakt eine Woche nach Dir unterwegs. Den Bericht habe ich aber erst jetzt entdeckt, weil ich dann noch bis Sizilien weitergelaufen bin ...

                                                                                    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                    Direkt an der Autobahnraststätte wird eine neue Brücke über die Reuss gebaut. Wohl damit die Wanderer, die auf dem Wanderweg unterwegs sind, zur Raststätte hinüber können. Warum man dazu den ganzen Wanderweg sperren muss ist mir allerdings ein Rätsel.
                                                                                    Hier hättest Du Dir den Umweg übrigens sparen können. Nachdem mir hier Radfahrer entgegengekommen sind, bin ich einfach auf dem gesperrten Weg weitergelaufen - war kein Problem.

                                                                                    Im Gegensatz zu Dir hat mich der Autobahnlärm aber wahnsinnig genervt. Außerdem war ich wildzeltend unterwegs und hatte in diesem Abschnitt massiv Probleme einen ebenen, diskreten und ruhigen Zeltplatz zu finden. Ich habe den E1 durch die Schweiz eigentlich nur gewählt, weil ich so sehr zügig mit nur einem Pass durchgekommen bin. Berge hatte ich dann danach auf dem E1/Sentiero Italia in 3,5 Monaten Italien noch mehr als genug ...

                                                                                    Und falls Du noch durch Italien weiterlaufen willst, kann ich Dir vom E1 nur abraten. Ab Mittelitalien existiert er dort mehr auf dem Papier als denn in der Landschaft. Mit dem Sentiero Italia bist Du dort besser bedient.
                                                                                    http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      • 9533
                                                                                      • Privat


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                                                                                      Hallo German Tourist.

                                                                                      Schön von dir zu lesen! Ich fand das eine tolle Gegend und will da noch weiter wandern. Auf jeden Fall bis Italien!
                                                                                      Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen
                                                                                      Und falls Du noch durch Italien weiterlaufen willst, kann ich Dir vom E1 nur abraten. Ab Mittelitalien existiert er dort mehr auf dem Papier als denn in der Landschaft. Mit dem Sentiero Italia bist Du dort besser bedient.
                                                                                      Wie weit ist für dich "Mittelitalien"? Ich will mitten durch den Appenin, und da scheint der E1 doch zumindest durch zu führen. Ab wann verliert sich der Weg bzw. ab wann wäre der Sentiero besser? Das kann aber noch etwas dauern bis ich dort hinkomme. Du kennst meinen Wandermodus? Ich bevorzuge Betten und viel Kontakt zur Bevölkerung!
                                                                                      Im Falle dieser Wanderung war der E1 für mich auch nur "Ausweichstrecke". Wobei er mir wirklich gut gefallen hat und ich auf jeden Fall noch weiter gehen will.

                                                                                      Wir werden sehen .... und ich ich hoffentlich auch bei einem Reisebericht deinerseits!

                                                                                      Bis hoffentlich bald mal wieder!

                                                                                      Wafer

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                        • 849
                                                                                        • Privat


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                                                                                        Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                        Hallo German Tourist.
                                                                                        Wie weit ist für dich "Mittelitalien"? Ich will mitten durch den Appenin, und da scheint der E1 doch zumindest durch zu führen. Ab wann verliert sich der Weg bzw. ab wann wäre der Sentiero besser? Das kann aber noch etwas dauern bis ich dort hinkomme. Du kennst meinen Wandermodus? Ich bevorzuge Betten und viel Kontakt zur Bevölkerung!
                                                                                        Der E1 und der Sentiero Italia verlaufen weitgehend parallel und streckenweise sogar gleich. Die große Ausnahme ist die Poebene. Während der SI den kompletten Alpenbogen durchläuft, kürzt der E1 durch die Poebene ab. Hier bin ich den E1 gelaufen - leider mitten im Hochsommer, wovon ich dringend abrate. Die Hitze in Kombination mit der hohen Luftfeuchtigkeit sind mörderisch. Hier war der E1 einmal sogar durch einen Zaun mit Videoüberwachung abgesperrt ...
                                                                                        Danach geht es für den E1 und den SI mehr oder minder deckungsgleich bzw. parallel auf die Alta Via dei Monti Liguri und die Grande Escursione Appeninnica. Hier hast du keine Probleme, wenn du dich einfach an diese populären Wege hältst. Sobald die GEA endet, würde ich immer den SI vorziehen, der schon Stand heute mehr oder minder durchgängig markiert ist, wenn auch manchmal ziemlich überwachsen. Aber der SI wird ständig weiter bearbeitet und verbessert, während ich beim E1 nur Verfall des ohnehin nicht durchgängig existierenden Weges feststellen konnte. Es gibt kaum dezidierte E1-Markierungen und oft existierten nicht mal die Pfade, auf denen er verlaufen sollte.

                                                                                        Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                        Wir werden sehen .... und ich ich hoffentlich auch bei einem Reisebericht deinerseits!
                                                                                        Ich habe von unterwegs täglich auf FB auf Deutsch gepostet - das kann man sich auch ohne Anmeldung bei FB anschauen.
                                                                                        http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          • 9533
                                                                                          • Privat


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                                                                                          Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen
                                                                                          Der E1 und der Sentiero Italia verlaufen weitgehend parallel und streckenweise sogar gleich. ...
                                                                                          Danke für die Infos! Ich habe inzwischen auch deinen Bericht über den Sentiero Italia gelesen. Ich denke mit den Informationen komme ich die nächste Zeit auf dem E1 weiter!

                                                                                          Epilog 4. Etappe

                                                                                          Gerne wäre ich wenigstens noch bis Bellinzona gekommen. Dort bin ich seinerzeit auf meinem Alpencross über den San Bernadino vom Bodensee zum Lago Maggiore durch gekommen. Das wäre von der Zeit her noch drin gewesen. Aber nachdem ich die letzten 10 Tage auf dem E5 und dem E1 so schönes Wetter hatte verschiebe ich diese Aussichtsetappen lieber auf ein anderes Mal mit besserem Wetter. Vielleicht klappt es ja dieses Jahr noch?
                                                                                          Der Weg war durchgehend sehr gut markiert. Das hatte ich in der Schweiz auch erwartet. Die sind in der Richtung vorbildlich ausgestattet! Bis auf den Teil von Fluelen nach Amsteg war der Weg wirklich schön! Damit hatte ich nicht gerechnet weil ich über diesen Teil des Weges schon recht viel gelesen habe und eigentlich eher schlechtes gehört habe. Der Teil von Fluelen nach Amsteg ging fast ausschließlich an der Reuss und der Autobahn entlang. Hier wäre es schön, wenn man sich mal eine Alternative überlegen würde. Vielleicht kennt ja jemand eine?
                                                                                          Klar, das ist kein Weg mit alpinen Herausforderungen und Gipfeln aber als Fernwanderweg erstaunlich abwechslungsreich und mit vielen Höhenmetern behaftet. Da zeigt der E1, dass er einiges zu bieten hat! Mit dem Gotthardpass und seinen 2.106 Höhenmetern ist der höchste Punkt des E1 erreicht. Damit bin ich genau genommen auch auf der Alpensüdseite angekommen. Hier werden mir noch einige Landschaftsveränderungen bevorstehen. Daher ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ich das in den nächsten Jahren noch weiter verfolgen werde. Mal sehen was die Zeit so bringt. Vor allem wann wir das Corona-Thema so weit hinter uns haben, dass es keine Probleme mit Unterkünften oder Quarantäne mehr gibt.
                                                                                          Angehängte Dateien

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                                                                                            • 08.06.2009
                                                                                            • 317
                                                                                            • Privat


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                                                                                            Bekommt Ihr Benachrichtigungen nun auch mit einem etwas längerem Betreff?

                                                                                            "Neuer Beitrag in deinem Forum Abschicken Abonnement: [DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden"

                                                                                            Ich schaue jedenfalls weiterhin gleich nach, wenn es hier etwas neues im Forum Abschicken Abonnement gibt.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              • 9533
                                                                                              • Privat


                                                                                              #47
                                                                                              Prolog 5. Etappe
                                                                                              Corona geht mir so langsam richtig auf den Senkel! Als Genesener, der aber mehr als 6 Monate genesen ist, fällt man irgendwie durchs Raster. Aber was hilft das Schimpfen? Nix! Also lassen wir es! Das Wetter ist höchst instabil, aber im Süden des Alpenhauptkamms soll es stabiler sein. Also rein in den Zug und ab nach Süden. Unterwegs merke ich dann, was ich alles vergessen habe. Na, hoffentlich geht das nicht so weiter! Irgendwie bin ich beim Packen wohl etwas außer Übung! Das muss dringend geändert werden.
                                                                                              So trudle ich am späten Abend in Flüelen ein und komme in einem einfachen Gasthaus unter. Die Planung ist morgen nach Airolo hinauf zu fahren und ab dort die nächsten Tage gen Süden zu wandern bis Lust, Zeit oder gutes Wetter ausgehen.
                                                                                              Am Morgen stehe ich auf und blicke aus dem Fenster: Eine herbe Enttäuschung! Man sieht einfach garnix! Nach einem kurzen Frühstück mache ich mich auf in Richtung Bahnhof. Von dort hat man einen Blick über den See. Da sieht es allerdings noch nicht wesentlich besser aus.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 00 Regen und Wolken über dem Vierwaldstätter See.jpg
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Größe: 48,7 KB
ID: 3063363
                                                                                              Regen und Wolken über dem Vierwaldstätter See

                                                                                              Der erste Interregio bringt mich über die alte Bahnlinie hinauf nach Göschenen und durch den Gotthard-Scheitel-Tunnel.

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Lebt im Forum
                                                                                                • 06.03.2011
                                                                                                • 9533
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                26. Tag: Airolo - Anzonico

                                                                                                Freitag, 9. Juli 2021
                                                                                                Strecke: 30 Km
                                                                                                Höhenunterschiede: ↑ 1.250 m, ↓ 1.450 m
                                                                                                Gehzeit: 9 h 30

                                                                                                Etappe: 30 Km
                                                                                                Etappenhöhenmeter: ↑ 1.250 m, ↓ 1.450 m
                                                                                                Etappengehzeit: 9 h 30

                                                                                                Gesamtstrecke: 586 Km
                                                                                                Gesamthöhenunterschied: ↑ 16.875 m, ↓ 16.075 m
                                                                                                Gesamtgehzeit: 141 h 30

                                                                                                Pünktlich um 8 Uhr kommt mein Zug aus dem Tunnel und hält eine Minute später am Bahnhof von Airolo. Die Sonne scheint – Na also, geht doch! Mit mir steigen etliche Outdoorfans aus: Radfahrer, Mountenbiker, Wanderer und Kletterer. Es scheint sich rumgesprochen zu haben, dass die nächsten Tage hier gut werden sollen.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Der Gotthardpass sieht aus wie das letzte Mal.jpg Ansichten: 0 Größe: 76,3 KB ID: 3064298
                                                                                                Der Gotthardpass sieht aus wie das letzte Mal

                                                                                                Ein jeder macht sich fertig und zieht los. Ich tue es ihnen gleich. Der Wegabschnitt, dem ich heute und die nächsten Tage folgen will, nennt sich Strada Alta und ist der Höhenweg entlang der Leventina hinunter bis Biasca. Diesem Weg folgt der Swiss Trail, auf den Schildern überall als Nummer 2 markiert, und damit der E1.
                                                                                                Der Start ist gehörig teerlastig! Sonst sind die Schweizer doch ganz gut im Wanderwege bauen, aber hier haben sie sich in dieser Richtung nicht mit Ruhm bekleckert! Die Straße führt mich am Friedhof vorbei.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Auf dem Friedhof von Airolo ist es sonnig.jpg Ansichten: 0 Größe: 101,5 KB ID: 3064299
                                                                                                Auf dem Friedhof von Airolo ist es sonnig

                                                                                                Airolo ist erstaunlich groß. Es zieht sich ganz schön am Hang entlang. Und an so manchem Haus ist klar erkennbar, was die Region die letzten Jahrzehnte und fast schon Jahrhunderte geprägt hat.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Die Eisenbahnvergangenheit lebt in Airolo.jpg Ansichten: 0 Größe: 79,4 KB ID: 3064300
                                                                                                Die Eisenbahnvergangenheit lebt in Airolo

                                                                                                Man sieht dem Weg schon an, dass er nicht der Bahnlinie und der Autobahn folgen will. Das ist auch gut so! Die beiden produzieren hier in dem engen Tal einiges an Lärm.
                                                                                                Über einen Bach, der aufgrund des wohl auch hier recht feuchten Wetters der letzten Tage recht voll ist, geht es nach Madrano hinüber.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_29468.jpg Ansichten: 3 Größe: 95,6 KB ID: 3064304
                                                                                                Über Wiesenwege wie hier geht es von Ortsteil zu Ortsteil

                                                                                                In Madrano glaube ich dem lokalen Wanderzeichen und lande wieder auf einer Straße anstelle der Wiesenwege, auf denen der GPX-Track entlang wollte.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_29467.jpg Ansichten: 3 Größe: 127,5 KB ID: 3064303
                                                                                                Klare schweizer Markierung

                                                                                                Als ich dann an die Stelle komme, an der der GPX-Track auch wieder auf die Straße kommt weißt der Wegweiser, der den Swiss Trail andersherum beschildert, genau über diese verpassten Wiesenwege. Noch dazu sehen die Wege sehr ansprechend aus! Auf jeden Fall besser als die Straße, die ich hier raufgekommen bin!

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_29466.jpg Ansichten: 5 Größe: 86,9 KB ID: 3064301 Eigentlich hängt nur der Hauptkamm in den Wolken

                                                                                                Aber jetzt geht es von der Straße runter. Auf einem schönen Höhenweg geht es stetig aufwärts.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_29470.jpg Ansichten: 3 Größe: 142,2 KB ID: 3064306
                                                                                                Schattiges Plateauwandern zwischen Airolo und Brunasco

                                                                                                Der Weg will wohl einen möglichst großen Abstand zur Verkehrsinfrastruktur schaffen.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_29469.jpg Ansichten: 3 Größe: 100,1 KB ID: 3064305
                                                                                                Infrastrukturtal Leventina

                                                                                                Viel zu schnell geht es wieder auf die Straße um zum nächsten Ort zu führen. Auch nach Brunasco geht es auf der Straße entlang. Da müssen die sich unbedingt was einfallen lassen! Vor Altanca verlasse ich die Straße wieder für ein Stück ganz hübschen Weg. Der quert eine der steilsten Standseilbahnen der Schweiz: Die Bahn hinauf zum Lago Ritom.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_29471.jpg Ansichten: 3 Größe: 321,8 KB ID: 3064307
                                                                                                Die Standseilbahn zum Lago Ritom - Eine der steilsten der Schweiz

                                                                                                Das Zugseil wird neben der Strecke ins Tal geführt, wo der Antrieb liegt. Interessante Konstruktion!
                                                                                                Weiter geht es auf Altanca zu.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_29472.jpg Ansichten: 3 Größe: 430,7 KB ID: 3064308
                                                                                                Begegnungen auf dem E1 bei Altanca

                                                                                                Was mir hier auffällt: Man hört die Bahnlinie und die Autobahn hier oben recht deutlich. Beim Aufstieg durch das Reusstal habe ich das nicht so laut empfunden. Hier werden die aber auch mehr am Talgrund und weniger im Berg oder in tieferen Spalten geführt. Aber vielleicht ist das auch nur subjektiv.
                                                                                                In Altanca mache ich dann die erste Pause.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Pause in Altanca.jpg Ansichten: 5 Größe: 97,9 KB ID: 3064316
                                                                                                Pause in Altanca

                                                                                                Als Animation werden mir diverse Hubschraubermanöver geboten, die vermutlich durch die Baustelle bei der Erneuerung des Ritom-Kraftwerkes verursacht werden. Schon wild, wie die mit diesen Lasten am langen Seil durch die engen Täler fliegen!
                                                                                                Hinter Altanca geht es wieder auf der Straße entlang. Dafür ist der gebotene Blick echt schön. Das wäre ein wirklich schönes Tal wenn hier nicht die Hauptschlagader des Transalpinen Verkehrs durchgehen würde!

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Die Leventina.jpg Ansichten: 6 Größe: 88,0 KB ID: 3064313
                                                                                                Die Leventina

                                                                                                Über Ronco und Deggio geht es meist auf der Straße nach San Martino. Hier wird die Straßen erstmals für längere Zeit verlassen. Der höchste Punkt mit ca. 1.400 Metern liegt jetzt auch schon hinter mir. Über Wiesen geht es langsam aufwärts durch die einzelnen Höfe von San Martino.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Hilfreiches und Schönes am Wegesrand.jpg Ansichten: 6 Größe: 220,0 KB ID: 3064310
                                                                                                Hilfreiches und Schönes am Wegesrand

                                                                                                Auf diesen Höfen scheinen auch ein paar kreative Menschen zu wohnen, die sich wohl auch mit anderen Kulturen beschäftigt haben.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Ich bin nicht alleine auf dem Weg.jpg Ansichten: 6 Größe: 268,5 KB ID: 3064312
                                                                                                Ich bin nicht alleine auf dem Weg

                                                                                                Überhaupt ist hier recht wenig los. Heute Morgen an der Bahn hatte ich schon schlimmes befürchtet aber ich habe bisher weder Radler noch Wanderer getroffen.
                                                                                                Mit Lurengo ist der letzte Ort auf diesem Teil des Plateaus erreicht. Damit hört auch die Straße auf und es geht auf Feld- und Wiesenwegen weiter. Immer noch sehr nass zieht der Weg weiter grob nach Süd-Ost und führt mich auf einen Wald zu.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Feuchte Wiesenwege hinter Lurengo.jpg Ansichten: 6 Größe: 115,6 KB ID: 3064314
                                                                                                Feuchte Wiesenwege hinter Lurengo

                                                                                                Im Wald wird es angenehm: So langsam wird es nämlich richtig warm! Das Tal macht hier eine Stufe abwärts. Die Autobahn macht das in Tunneln, die Bahn in Kehrtunnels und der Wanderweg führt mich durch bewaldetes Felsengelände abwärts. Schöne Pausenplätze inklusive!

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Ein toller Pausenplatz hoch über Freggio.jpg Ansichten: 5 Größe: 112,2 KB ID: 3064318
                                                                                                Ein toller Pausenplatz hoch über Freggio

                                                                                                Wie ich später erfahre wird an den Felsen, durch die der Wanderweg hier führt, recht viel geklettert. Dadurch wird die Wegführung auch deutlich interessanter als bisher!

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Schöne Wege nach Freggio.jpg Ansichten: 5 Größe: 287,0 KB ID: 3064323
                                                                                                Schöne Wege nach Freggio

                                                                                                Freggio ist ein kleiner Weiler, der das nächste Plateau einläutet.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Freggio.jpg Ansichten: 5 Größe: 117,3 KB ID: 3064320
                                                                                                Freggio

                                                                                                Die haben auch eine sehr schöne Kirche: San Bernardo. Ein Blick lohnt sich! Schon erstaunlich, was diese kleinen Weiler am Ende der Welt für Kirchen bauen!
                                                                                                In der prallen Mittagssonne geht es über Wiesen den Südhang hinauf nach Osco. Hier wird gleich am Ortseingang für ein Restaurant geworben, das auch Unterkünfte anbietet. Das hatte ich eigentlich für heute als Tagesziel ins Auge gefasst. Es ist aber gerade mal 13 Uhr als ich auf der Terrasse des Restaurants sitze. Der Mittagstisch ist ein Kalbsbraten mit Polenta und Rotweinsauce. Zum Menü gehört noch ein Salat und eine Creme Karamell.
                                                                                                Was mache ich jetzt mit dem Rest vom Tag? Irgendwie habe ich noch keine rechte Lust hier schon für heute Schluss zu machen. Also packe ich meine Sachen nach dem Mittagesse nochmal zusammen und mache mich wieder auf den Weg.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Osco wird verlassen.jpg Ansichten: 5 Größe: 100,2 KB ID: 3064321
                                                                                                Osco wird verlassen

                                                                                                Die nächste Unterkunft soll aber erst in Anzonico sein. Aber da kommen wieder einige Weiler, die alle über einen Busanschluss verfügen. Wenn ich keine Lust mehr habe steige ich einfach in den nächsten Bus und fahre nach Faido hinunter oder nach Cari hinauf. Und morgen wieder zurück. Plan B steht also. Da kann ich unbeschwert weiter.
                                                                                                Der Weg verläuft hier nur noch selten über Teer. Dafür mehren sich die Stellen, an denen das Wasser zeigt, was es kann.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Wilde Wasser stürzen zu Tal.jpg Ansichten: 5 Größe: 156,1 KB ID: 3064325
                                                                                                Wilde Wasser stürzen zu Tal

                                                                                                Regelmäßig muss man hier über Bäche, die derzeit viel Wasser führen. Der Weg ist jetzt richtig schön! Warum nicht gleich so?

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Genusswandern zwischen Osco und Anzonico.jpg Ansichten: 5 Größe: 312,8 KB ID: 3064335
                                                                                                Genusswandern zwischen Osco und Anzonico

                                                                                                Im nächsten Ort Calpiogna steht ein ganz cooler Brunnen: Er hat in der Mitte 2 Wasserarme in 2 Richtungen und ein Dach drüber. Überhaupt scheint Wasser hier in der Gegend keine Mangelware zu sein. Jeder Ort hat mindestens einen Brunnen mit Trinkwasser. Meistens mehr.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22 Brunnen in Calpiogna.jpg Ansichten: 5 Größe: 100,0 KB ID: 3064327
                                                                                                Brunnen in Calpiogna

                                                                                                Der Wanderweg auf diesem Plateau führt mich wieder von Weiler zu Weiler. Aber eben nicht über die Straßen. Schön hier! So merke ich kaum, dass ich immer weiter komme. Auf Figgione folgt Rossura und Tengia. Und als Kontrast zum lupenreinen Sommer hier auf dem Plateau gibt es auf der anderen Talseite so manche bezuckerte Bergspitzen zu sehen.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 23 Letzte Nacht muss es oben geschneit haben.jpg Ansichten: 5 Größe: 125,8 KB ID: 3064329
                                                                                                Letzte Nacht muss es oben geschneit haben

                                                                                                Tengia ist der letzte Ort mir Busanschluss vor Anzonico. Da telefoniere ich mal nach einem Quartier. Ich bekomme in Anzonico ein Einzelzimmer. Das sind zwar noch ein paar Meter aber ich habe ja noch Zeit.
                                                                                                Was ich übersehen habe: In Tengia endet dieses Hochplateau und Anzonico liegt auf einem anderen. Und dazwischen muss ich nochmal anständig hoch.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 24 Wasserfall nach Tengia.jpg Ansichten: 5 Größe: 151,6 KB ID: 3064331
                                                                                                Wasserfall nach Tengia

                                                                                                Bei so schönen Wegen aber kein unüberwindliches Problem! Die Bäche werden hier unter grandiosen Wasserfällen gequert. Ich denke mit weniger Wasser nicht halb so schön. Neben so manchem Fall haben sich Einheimische niedergelassen und lesen Zeitung. An ein paar richtig schönen Almen geht es dahin. Die Sonne wird schon recht Nachmittäglich.
                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 25 Wandern nach Calonico.jpg Ansichten: 5 Größe: 132,2 KB ID: 3064333
                                                                                                Wandern nach Calonico

                                                                                                Beim Queren eines Baches vor Calonico fehlt die Brücke bzw. der Steg. Ich brauche ziemlich, bis ich da drüber bin. Umso fahrlässiger durchwate ich die Furt beim nächsten ohne recht aufzupassen. Prompt läuft mir das Wasser oben in die Schuhe. Das ist jetzt schon fast eine Garantiekarte für Blasen. So mache ich etwas langsamer und komme nach Calonico.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 26 Die Kirche von Calonico.jpg Ansichten: 6 Größe: 91,1 KB ID: 3064311
                                                                                                Die Kirche von Calonico

                                                                                                Hier lege ich meine Füße trocken und ziehe die Hüttenschuhe an. Nun kann ich aber nicht mehr auf diesen schönen kleinen Wegen wandern.
                                                                                                So halte ich mich diesmal von mir aus an die Straße und wandere die letzten 3 Km mit sporadisch toller Sicht nach Anzonico.
                                                                                                Die kleine Osteria am Ortseingang ist wirklich klasse: Nette Leute, gutes Essen, schöne Zimmer, ... So richtig genießen kann ich das aber nicht. Ich bin ganz schön fertig. Ich wollte doch eigentlich kürzere erste Tage machen. Aber wiedermal habe ich das nicht geschafft. Aber ich fühle mich gut und bin früh im Bett.
                                                                                                So kann es gerne weiter gehen! Ich freue mich auf Morgen! Gute Nacht!
                                                                                                Angehängte Dateien
                                                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 21.07.2021, 18:41.

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Erfahren
                                                                                                  • 13.02.2006
                                                                                                  • 317
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  Die Kirche von Calonico (San Martino) sieht man sehr schön, wenn man auf der Autobahn gen Süden fährt. Und darunter gibts ein paar nette Kletterrouten.

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    • 9533
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    Hallo Dominik.
                                                                                                    Zitat von dominik_bsl Beitrag anzeigen
                                                                                                    Die Kirche von Calonico (San Martino) sieht man sehr schön, wenn man auf der Autobahn gen Süden fährt. Und darunter gibts ein paar nette Kletterrouten.
                                                                                                    Ich habe mir das daraufhin mal in Google-Street-View angesehen. Von unten sieht das ja völlig anders aus! Auf meinem Bild kann man ja erahnen, dass die Wiese da nicht so ganz eben ist, aber die Kirche steht ja auf dem letzten Eck und da geht es mal richtig runter! Auch zwischen diesen beiden Wiesenstücken, die man hier sieht.

                                                                                                    Gruß Wafer

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      • 9533
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      Samstag, 10. Juli 2021
                                                                                                      Strecke: 37 Km
                                                                                                      Höhenunterschiede: ↑ 550 m, ↓ 1.250 m
                                                                                                      Gehzeit: 11 h 15

                                                                                                      Etappe: 67 Km
                                                                                                      Etappenhöhenmeter: ↑ 1.800 m, ↓ 2.700 m
                                                                                                      Etappengehzeit: 20 h 45

                                                                                                      Gesamtstrecke: 623 Km
                                                                                                      Gesamthöhenunterschied: ↑ 17.425 m, ↓ 17.325 m
                                                                                                      Gesamtgehzeit: 152 h 45

                                                                                                      Nach einem guten Frühstück bin ich gegen halb Acht auf dem Weg gen Süden.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 01 Chironico auf der anderen Talseite liegt schon in der Sonne.jpg
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Größe: 149,8 KB
ID: 3072023
                                                                                                      Chironico auf der anderen Talseite liegt schon in der Sonne

                                                                                                      Ich starte also noch im Schatten. Es soll heute wieder ein schöner Tag werden. Mit viel Sonne. Da ist es mir ganz recht, dass ich zunächst noch im Schatten unterwegs bin. Tendenziell führt mich die Strada Alta bzw. der E1 aufwärts.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 02 Die Tessiner Alpen auf dem Weg nach Süden.jpg
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Größe: 130,7 KB
ID: 3072025
                                                                                                      Die Tessiner Alpen auf dem Weg nach Süden

                                                                                                      Mal über Wiesen und mal durch den Wald führt mich der Weg auf Cavagnago, den nächsten Ort, zu. Die Bahnlinie und die Autobahn sind tief unter mir im engen Tal des Ticino. Dadurch sehe ich sie zwar nicht aber man hört sie durchaus ab und zu.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 03 Die Strada Alta kurz vor Cavagnago.jpg
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Größe: 142,7 KB
ID: 3072029
                                                                                                      Die Strada Alta kurz vor Cavagnago

                                                                                                      Cavagnago ist ein netter, kleiner Ort, der hauptsächlich aus Holzhäusern besteht. Schön hier! Gefällt mir!

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 04 Cavagnago.jpg
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Größe: 132,9 KB
ID: 3072026
                                                                                                      Cavagnago

                                                                                                      Fast alle Häuser scheinen noch bewohnt zu sein. Überhaupt scheint die Bevölkerung in den Orten hier am Weg recht stabil zu sein.
                                                                                                      Über Wiesen geht es weiter, tendenziell immer noch aufwärts, auf Ronzano zu. Inzwischen ist die Sonne auch auf dieser Hangseite angekommen und es wird langsam wärmer.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 05 Almwandern auf der Strada Alta.jpg
Ansichten: 379
Größe: 177,1 KB
ID: 3072033
                                                                                                      Almwandern auf der Strada Alta

                                                                                                      Zwischen Ronzano und Sobrio steht die Kirche zwischen den Orten. Normalerweise ist die Kirche der Ortsmittelpunkt. Hier nicht!

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 06 Die Kirche mit Sobrio im Hintergrund.jpg
Ansichten: 376
Größe: 128,4 KB
ID: 3072032
                                                                                                      Die Kirche mit Sobrio im Hintergrund

                                                                                                      Die ersten 6 Km liegen für heute hinter mir. Da kann man schon mal an eine erste Pause denken.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 07 Pause in Sobrio mit Blick nach Norden.jpg
Ansichten: 415
Größe: 123,9 KB
ID: 3072035
                                                                                                      Pause in Sobrio mit Blick nach Norden

                                                                                                      Mit Sobrio ist für heute der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Hier hört auch das Hochplateau auf, auf dem hier die letzten Orte lagen. Also geht es ab hier abwärts. Bis zum Ticino in Pollegio, was auf ca. 300 Höhenmetern liegt, sind gute 800 Höhenmeter Abstieg. Der Weg ist gut markiert und wartet auch mit netten Wegzeichen auf.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 08 Wanderzeichen an der Strada Alta.jpg
Ansichten: 377
Größe: 125,5 KB
ID: 3072034
                                                                                                      Wanderzeichen an der Strada Alta

                                                                                                      Bevor es mir zu heiß wird verschwindet der Weg wieder im Wald. Sehr angenehm! Die Teerlastigkeit von gestern Vormittag ist hier wie weggeblasen. Es geht also auch ohne Beton und co. Das zeigt der Weg, der sich wohl für gestern Vormittag entschuldigen will.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 09 Der Riala Dragona wird überquert.jpg
Ansichten: 378
Größe: 264,9 KB
ID: 3072044
                                                                                                      Der Riala Dragona wird überquert

                                                                                                      Wasser gibt es auch heute wieder im Überfluss. Die Bäche sind schon fast Ströme und führen viel Wasser.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 10 Abwechslungsreiche Wege zwischen Sobrio und Corecco.jpg
Ansichten: 374
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ID: 3072041
                                                                                                      Abwechslungsreiche Wege zwischen Sobrio und Corecco

                                                                                                      Immer wieder tauchen im Wald auf kleinen und größeren Lichtungen schicke, kleine Häuser auf. In der Regel sind sie in sehr gutem Zustand. Teilweise mit top gepflegtem Rasen in Steilhanglage ist das eine menge Arbeit. Hier schient das Landleben noch zu funktionieren! Oder die Städter haben hier ihre Wochenendhäuschen und halte die gut in Schuss.
                                                                                                      Der Weg wird an dem stellenweise recht steilen Hang entlang geführt und ist gut ausgebaut. Schön zu gehen!

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 11 Hangwandern in der Leventina.jpg
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ID: 3072038
                                                                                                      Hangwandern in der Leventina

                                                                                                      Hier, oberhalb von Bodio, gibt es auch wieder kleine bist kleinste Weiler, die sich am Hang angesiedelt haben. Teilweise bestehen sie nur aus wenigen Häusern. Aber alle bewohnt! Dazwischen geht es auf tollen Waldwegen tendenziell abwärts.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 12 Alta Strada oberhalb von Bodio.jpg
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ID: 3072036
                                                                                                      Alta Strada oberhalb von Bodio

                                                                                                      Fast hätte ich die Abzweigung übersehen, die der E1 nimmt. Ein Waldweg führt steil abwärts. Er ist etwas breiter und ab und zu kann man Reifenspuren sehen. Ein normales Auto kommt hier aber kaum um die Kurven. Das werden wohl eher Quads oder sowas sein. Im Zick-Zack schraubt sich der weg den Hang hinunter. Bis der letzten kleine Weiler erreicht ist: Corecco.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 13 Corecco.jpg
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ID: 3072037
                                                                                                      Corecco

                                                                                                      Keine 10 Häuser stehen hier auf einer Lichtung. Aber auch hier wieder alles top in Schuss.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 14 Die Hauptstrasse von Corecco.jpg
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ID: 3072039
                                                                                                      Die Hauptstraße von Corecco

                                                                                                      Hier, keine 2 Km Luftlinie von Hochgeschwindigkeitsbahnlinie und Autobahn entfernt, gibt es noch nicht mal gepflasterte Straßen. Das tut dem schönen Ort aber keinen Abbruch!
                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 15 In Corecco blüht es.jpg
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ID: 3072040
                                                                                                      In Corecco blüht es

                                                                                                      Hinter dem Ort geht es wieder in den Wald und stetig abwärts. In großen und kleinen Kehren versucht der Weg die noch fehlenden Höhenmeter abzubauen. Es wird zunehmend steiler und felsiger.
                                                                                                      Oberhalb einer Felswand führt der Weg recht knapp am Abgrund vorbei.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 16 Pollegio liegt direkt unter mir.jpg
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ID: 3072043
                                                                                                      Pollegio liegt direkt unter mir

                                                                                                      Da, wo die Sonne hinscheint, ist es richtig heiß! Man merkt halt doch, dass es pro 100 Höhenmeter ca. 1°C wärmer wird. Das merken auch die hier heimischen Echsen und halten sich im Schatten oder am Wasser auf. Oder an beidem!
                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 17 Eine der vielen Krabbeltiere an den Felsen.jpg
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ID: 3072042
                                                                                                      Eine der vielen Krabbeltiere an den Felsen

                                                                                                      Die letzten 200 Höhenmeter werden dann mit Stufen überwunden, die sich an der Felswand entlang nach unten ziehen.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 18 Steiler Abstieg nach Pollegio.jpg
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ID: 3072046
                                                                                                      Steiler Abstieg nach Pollegio

                                                                                                      Das geht heftig in die Knie! So beschließe ich hier in Pollegio eine längere Mittagspause einzulegen. Ich finde direkt an der Hauptstraße ein kleines Restaurant, das einen Mittagstisch anbietet. Direkt am Hauptplatz kann ich mich unter einen Sonnenschirm verkriechen und die Beine entspannt unter einem Tisch parken.
                                                                                                      Mit vollem Bauch starte ich eine Stunde später wieder. Etwas mühsam sind die ersten Meter in der Mittagssonne ohne ein Lüftchen schon. Am Brunnen fülle ich meine Flaschen auf und ziehe los.
                                                                                                      So steil der Abstieg auch war, der Talboden ist topfeben.
                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 19 Pollegio ist erreicht.jpg
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ID: 3072045
                                                                                                      Pollegio ist erreicht

                                                                                                      Gleich hinter dem Dorf geht es auf die alte und die neue Bahnlinie zu. Dahinter liegt auch noch die Autobahn.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20 Glauben im Schatten der Verkehrsinfrastruktur.jpg
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ID: 3072022
                                                                                                      Glauben im Schatten der Verkehrsinfrastruktur

                                                                                                      Die Kirche wird wohl zuerst dagewesen sein!
                                                                                                      Jetzt wird der E1 etwas wild geführt. Das habe ich mir während der Mittagspause schon auf der Karte angesehen. Er unterquert mehrfach die Verkehrsadern und zieht dann durch Biasca. An Sehenswürdigkeiten habe ich in dem Ort jetzt nicht viel gefunden. Also beschließe ich den Schlenker durch den Ort weg zu lassen und gleich am Ticino zu bleiben. Das ist gar nicht so einfach! So muss ich ein Stück an der Straße entlang. Fußgänger sind hier wohl nicht vorgesehen. Als ich wieder westlich des Ticino und auch wieder auf dem E1 bin, biegt der Weg aber von der Straße ab und wird direkt entlang des Flusses geführt.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 21 Schweizer Militärbunker am Ticino.jpg
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ID: 3072028
                                                                                                      Schweizer Militärbunker am Ticino

                                                                                                      Zum Glück wird der Weg meist im Wald geführt. Hier ist es in der Sonne brazelheiß!
                                                                                                      So richtig abwechslungsreich ist der Weg hier jetzt aber leider nicht mehr: Recht stur geradeaus fließt der Ticino hier gen Süden und der Wanderweg folgt ihm mit der gleichen Phantasielosigkeit.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 22 Flusswandern am Ticino.jpg
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Größe: 464,6 KB
ID: 3072031
                                                                                                      Flusswandern am Ticino

                                                                                                      Leichte Kurven sind hier schon eine große Abwechslung. So kommt man aber zumindest recht schnell vorwärts.
                                                                                                      Unterwegs stehen hier Bäume mit roten Mirabellen am Weg. Ich google ein wenig und finde heraus, dass die essbar sein müssten. Lecker! Schön süß!
                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 23 Ein Zufluss des Ticino bei Iragna wird überquert.jpg
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Größe: 217,8 KB
ID: 3072030
                                                                                                      Ein Zufluss des Ticino bei Iragna wird überquert

                                                                                                      Ungefähr ab hier suche ich nach einer Unterkunft. Aber hier ist weit und breit nichts zu finden. Deshalb ging der E1 wohl durch Biasca! Im nächsten Ort, Lodrino, soll es was geben. Hat aber zu. Ziemlich langfristig wie es aussieht. Also weiter.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 24 Der Ticino bei Lodrino.jpg
Ansichten: 372
Größe: 142,3 KB
ID: 3072024
                                                                                                      Der Ticino bei Lodrino

                                                                                                      Die nächste Übernachtungsmöglichkeit gibt es tatsächlich erst kurz vor Bellinzona. Das ist aber noch ein gutes Stück. Also lasse ich es mal laufen.
                                                                                                      Meist am Fluss entlang füllen sich jetzt die Wege. Die Hunde werden ausgeführt. Jetzt am späteren Nachmittag ist es am Fluss im Schatten der Bäume kühl genug. An Cresciano und Claro geht es vorbei immer weiter auf Bellinzona zu. So langsam reicht es mir aber wirklich! Die Pausen erfolgen in immer kürzeren Abständen. Ich versuche eine Pension in Arbedo zu buchen. Klappt aber nicht. Ich rufe an, erreiche aber niemanden. Was ist da los? Muss ich etwa noch weiter?
                                                                                                      Mitten im Autobahndreieck Bellinzona-Nord erreiche ich endlich jemanden. Man wisse aber nicht ob noch Zimmer frei seien, weil sie über das Internet gebucht werden müssten. Das klappt wieder nicht. Also gehe ich mal auf Verdacht hin. Dort hängt ein Computer an der Wand mit dem ich mir ein Zimmer reservieren kann. Nach einer Pizza falle ich recht müde ins Bett. Morgen geht es nach Bellinzona hinein und wieder etwas höher hinauf. Da bin ich mal gespannt! Dann also bis Morgen!
                                                                                                      Angehängte Dateien
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                                                                                                      Kommentar


                                                                                                      • Wafer

                                                                                                        Lebt im Forum
                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                        • 9533
                                                                                                        • Privat


                                                                                                        #52
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                                                                                                        Sonntag, 11. Juli 2021
                                                                                                        Strecke: 26 Km
                                                                                                        Höhenunterschiede: ↑ 1.300 m, ↓ 1.000 m
                                                                                                        Gehzeit: 10 h

                                                                                                        Etappe: 93 Km
                                                                                                        Etappenhöhenmeter: ↑ 3.100 m, ↓ 3.700 m
                                                                                                        Etappengehzeit: 30 h 45

                                                                                                        Gesamtstrecke: 649 Km
                                                                                                        Gesamthöhenunterschied: ↑ 18.725 m, ↓ 18.325 m
                                                                                                        Gesamtgehzeit: 162 h 45

                                                                                                        Etwas müde komme ich morgens in den Frühstücksraum. Das Frühstück ist karg und alles Selbstbedienung. Von Corona sieht man hier nix. Kurz vor 8 stehe ich vor der Tür und starte in einen sonnigen Tag. An einem Campingplatz direkt am Ticino geht es entlang des Flusses. Auf einem Deich folgt der E1 dem Fluss und weniger dem Ort. Dann muss ich Treppen hoch um über eine lange Brücke über das Freibad hinweg zu wandern.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Auf dem Weg nach Bellinzona.jpg Ansichten: 0 Größe: 404,3 KB ID: 3073909
                                                                                                        Auf dem Weg nach Bellinzona

                                                                                                        Im Süden steht der stolze Monte Tamaro. Ich habe mir lange angeschaut, ob ich die Tour da irgendwie oben drübergelegt kriege. Aber da hat es einfach nicht genug Übernachtungsmöglichkeiten. Vielleicht sollte ich doch wieder auf Outdoorübernachtungen umsteigen? Na, jetzt jedenfalls nicht!

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Monte Tamaro.jpg Ansichten: 0 Größe: 146,3 KB ID: 3073907
                                                                                                        Monte Tamaro

                                                                                                        Ich verlasse die Freibadtraverse und halte auf die Innenstadt zu. Über den Dächern der Stadt grüßt eine der drei Burgen von Bellinzona herunter. Aber immer sind irgendwelche Dächer davor. Die Burg steht mitten in der Stadt auf einem hohen Felsen. Vom Plazza del Sol habe ich endlich eine fast ungestörte Sicht auf das Bauwerk.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Das Castelgrande in Bellinzona.jpg Ansichten: 0 Größe: 144,0 KB ID: 3073911
                                                                                                        Das Castelgrande in Bellinzona

                                                                                                        Die völlig unpassenden Betonklötze gehören zu einer Parkkaverne unter dem Platz. Wie kann man nur ...
                                                                                                        Ich will den Platz schon fast verlassen, da fällt mir ein Betonbau am Felsen auf. Ganz skurril führt da ein Weg in den Felsen hinein.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Der Eingang zum Aufgang auf die Castelgrande.jpg Ansichten: 0 Größe: 231,1 KB ID: 3073910
                                                                                                        Der Eingang zum Aufgang auf die Castelgrande

                                                                                                        Und siehe da: Das ist ein Eingang. Und es steht noch nicht mal ein Kassierer herum oder ein Ticketautomat. So bringt mich ein Aufzug hinauf zur Burg. Ganz toll: Dort oben bin ich fast alleine! Um diese Uhrzeit am Sonntag liegen alle noch im Bett – oder sind im Gottesdienst. Mir soll es recht sein. Der Blick über die Altstadt und beiden anderen Burgen ist gewaltig von hier oben!

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Bellinzona mit seinen Burgen.jpg Ansichten: 0 Größe: 179,0 KB ID: 3073912
                                                                                                        Bellinzona mit seinen Burgen

                                                                                                        Unten steht der Dom von Bellinzona, der Collegiata die Santi Pietro et Stefano, auf halber Höhe grüßt das Castello di Montebelle und oben liegt das Castello di Sasso Cobaro. Also Bellinzona hat schon was! Zumindest von hier oben. Ich streune durch die alte Burganlage und lasse mir ausreichend Zeit um sie zu genießen.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Torre Blanca und Torre Nera auf der Castelgrande.jpg Ansichten: 0 Größe: 193,6 KB ID: 3073913
                                                                                                        Torre Blanca und Torre Nera auf der Castelgrande

                                                                                                        Der Blick in die Mogadino-Ebene ist etwas industriell belastet. Aber der Blick auf dem Monte Tamaro ist wiedermal sehr lohnend!

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Monte Tamaro vom Castelgrande aus gesehen.jpg Ansichten: 0 Größe: 142,7 KB ID: 3073914
                                                                                                        Monte Tamaro vom Castelgrande aus gesehen

                                                                                                        Ich verlasse die Burg und steuere noch die Altstadt an. Das macht mir der E1 quasi vor. Eine Runde durch den Dom darf natürlich nicht fehlen. Ein offenes Café für ein zweites Frühstück suche ich allerdings vergeblich.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 In der Altstadt von Bellinzona.jpg Ansichten: 0 Größe: 289,5 KB ID: 3073915
                                                                                                        In der Altstadt von Bellinzona

                                                                                                        Irgendwo hier muss ich bei meiner letzten Wanderung vom Bodensee durch Bellinzona zum Lago Maggiore übernachtet haben.
                                                                                                        Ist das hier immer so leer? Kann ich mir eigentlich kaum vorstellen! Liegt wohl am Sonntagvormittag! So mache ich mich mal auf den Weg und vor allem auf die Suche der E1- bzw. Swiss-Trail-Markierungen. Diese zeigen aus der Altstadt hinaus. Schade eigentlich!

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Tolles Bellinzona.jpg Ansichten: 0 Größe: 269,7 KB ID: 3073918
                                                                                                        Tolles Bellinzona

                                                                                                        Der E1 führt mich nun durch die Vororte von Bellinzona. Auch hier geht es nicht gerade durch Harz-IV-Siedlungen: Alles ist sehr ordentlich und sauber. Fast schon zu geschleckt!

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Ein letzter Blick zurück auf in Richtung Altstadt von Bellinzona.jpg Ansichten: 0 Größe: 136,8 KB ID: 3073916
                                                                                                        Ein letzter Blick zurück auf in Richtung Altstadt von Bellinzona

                                                                                                        So geht es auf Giubiasco zu. Hier geht aber ein Vorort in den nächsten über. Alles recht neu mit viel Platz. Viel Teer begleitet mich. Wieder sowas, was ich nicht so wirklich gerne mag.
                                                                                                        Giubiasco geht an der Ponte Vecchio fast nahtlos in Camorino über.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Ponte Vecchio.jpg Ansichten: 0 Größe: 215,5 KB ID: 3073917
                                                                                                        Ponte Vecchio

                                                                                                        Zum Glück nur fast! Denn die Häuser werden älter und deutlich schöner! Ein paar Straßen muss ich noch entlang und dann geht es in einem älteren Ortszentrum aufwärts. Ein gutes Zeichen!
                                                                                                        Ein altes Gasthaus hat einen tollen Biergarten und hier mache ich eine verspätete Frühstückspause. Es liegt schließlich ein Aufstieg von 800 Höhemetern vor mir.
                                                                                                        Die Bahn nach Croveggia zeigt wiedermal, wie einfach man doch Seilbahnen bauen kann, die für den Personentransport zugelassen sind. Gleich hinter der Talstation geht es aus dem Ort hinaus und zügig aufwärts.
                                                                                                        Naiv wie ich bin, war ich der Meinung ich wäre jetzt die nächsten Höhenmeter alleine im Wald unterwegs. Aber es kommen alle paar Höhenmeter Lichtungen, auf denen größere oder kleinere, in der Regel gut gepflegte Häuser stehen. Einziger Vorteil: Man hat öfter mal einen guten Blick in die Mogadino-Ebene.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Die Mogadinoebene.jpg Ansichten: 0 Größe: 157,4 KB ID: 3073919
                                                                                                        Die Mogadinoebene

                                                                                                        Hier fällt mir dann schon recht deutlich auf: Der Wald ist hier anders! Viel mehr Esskastanien und überhaupt ist die Pflanzenwelt hier anders als bisher.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Aufstieg zur Alpe del Tiglio.jpg Ansichten: 0 Größe: 225,2 KB ID: 3073922
                                                                                                        Aufstieg zur Alpe del Tiglio

                                                                                                        Weiter geht es auf gut gepflegten Wegen, wie ich es von der Schweiz gewöhnt bin, hinauf. So langsam nimmt die Luftfeuchtigkeit zu – habe ich das Gefühl. Ab und zu lohnt sich auch mal ein Blick zurück!

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Das Tal rund um Bellinzona.jpg Ansichten: 0 Größe: 177,0 KB ID: 3073920
                                                                                                        Das Tal rund um Bellinzona

                                                                                                        Also viel Platz für Entwicklung ist da nicht mehr! Und durch den S-Bahn-Anschluss an Lugano durch den neuen Ceneri-Basis-Tunnel wird das sicher nicht besser.
                                                                                                        Der Bergrücken der Alpe del Tiglio ist baumfrei. So wird es zwar richtig warm aber es gibt auch wieder tolle Ausblicke wie z.B. nach Locarno.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Locarno am Lago Maggiore wächst den Hang hinauf.jpg Ansichten: 0 Größe: 156,8 KB ID: 3073921
                                                                                                        Locarno am Lago Maggiore wächst den Hang hinauf

                                                                                                        Dort unten habe ich meinen Alpencross vom Bodensee zum Lago Maggiore beendet. Dieses Mal soll es aber deutlich weiter südlicher gehen. Also weiter! Der GPX-Track des E1 will mich jetzt die geteerte Straße entlangführen. Das passt mir jetzt nicht so gut. Der Markierung des Swiss-Trails zum Glück auch nicht.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Alpe del Tiglio.jpg Ansichten: 0 Größe: 101,3 KB ID: 3073923
                                                                                                        Alpe del Tiglio

                                                                                                        So wandere ich auf einem Waldweg wieder abwärts. Zum Glück recht schattig. Denn es ist gewaltig warm geworden. Und schwül. Ich bin mal gespannt wo das hinführt!

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Auf und Ab nach Isone.jpg Ansichten: 0 Größe: 483,1 KB ID: 3073924
                                                                                                        Auf und Ab nach Isone


                                                                                                        Zunächst in den nächsten Ort Isone. Der kleine Ort ist weit weg von jeglicher Infrastruktur und daher noch recht klein. Eine der Gasthäuser bietet aber einen guten Mittagstisch an. Und das im Schatten! Ich lasse mich nieder und genieße das dörfliche Leben. Was so ein paar wenige Kilometer Wanderweg doch für einen Unterschied machen!
                                                                                                        Nach eine Stunde breche ich wieder auf. Gefühlt mitten in der Mittagshitze! Ich nähere mich halt schon dem Süden – und das im Hochsommer.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Wanderwege des E1 hinter Isone.jpg Ansichten: 0 Größe: 267,8 KB ID: 3073925
                                                                                                        Aufstieg hinter Isone

                                                                                                        Zum Glück liegt wieder ein Teil des Aufstieges im Wald. Und da ist es richtig schön zu gehen. Und vorallem nicht so warm!

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Aufstieg hinter Isone.jpg Ansichten: 0 Größe: 182,9 KB ID: 3073926
                                                                                                        Wanderwege des E1 hinter Isone

                                                                                                        Aber eben nur ein Teil. So komme ich über Wiesen hinauf zur Alpe Murecc. Diese ist zwar bewirtschaftet aber man kann leider nicht einkehren. Auf den Weiden stehen Pferde, die in der Hitze vor sich hindösen.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Isone von der Alpe Mürecc aus.jpg Ansichten: 0 Größe: 138,2 KB ID: 3073904
                                                                                                        Isone von der Alpe Mürecc aus

                                                                                                        Also weiter hinauf! Laut Karte soll da oben noch eine bewirtschaftete Alm liegen. Durch den Wald geht es aufwärts. Irgendwann bin ich mir sicher, mich nicht zu täuschen: da oben läuft irgendwo Musik. Die Alm kann also nicht mehr weit sein.
                                                                                                        Kann sie doch – wenn die Musik laut genug ist! Als ich auf die Alm komme bietet sich mir ein seltener Anblick: In einem aufblasbaren Pool planscht die Jugend, die Heranwachsenden sitzen unter Tarnnetzen und dezimieren die alkoholischen Vorräte und das Mittelalter versucht das alles irgendwie im Griff zu behalten. Gäste sind da nicht wirklich vorgesehen. Von Coronaregeln keine Spur – sind ja auch nur ca. 20 Personen!
                                                                                                        So werde ich hier nicht alt. Nach einem Liter Wasser mache ich mich wieder auf den Weg. Dieser führt mich an einer kleinen geteerten Straße entlang. Das ist jetzt nicht ganz so meine erste Wahl. So beschließe ich auf einen Wanderweg auszuweichen, der ebenfalls nach Tesserete hinunterführen soll.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Wanderweg nach Tesserete.jpg Ansichten: 0 Größe: 160,5 KB ID: 3073906
                                                                                                        Wanderweg nach Tesserete

                                                                                                        Dieser „Wanderweg“ entpuppt sich dann als Fahrweg von einem Wochenendhaus zum nächsten. Und alle sind gut besucht. Klar: Es ist ja Wochenende!
                                                                                                        Die Karte und das Handy mit Locus führen mich dann einigermaßen zuverlässig in Richtung Tesserete ohne zu oft auf größere Straßen ausweichen zu müssen.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22 Die Denti della Vecchia an der Grenze zu Italien.jpg Ansichten: 0 Größe: 158,9 KB ID: 3073905
                                                                                                        Die Denti della Vecchia an der Grenze zu Italien

                                                                                                        So habe ich das Hochtal im Blick, das mit den Denti della Vecchia in Richtung Italien die Schweiz in Richtung Süden abschließt.
                                                                                                        Der Abstieg streckt sich noch etwas bis ich endlich in Tesserete ankomme. Aber der Ort begrüßt mich mit für mich typischer italienischer Architektur.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 23 Die Kirche von Tesserete.jpg Ansichten: 0 Größe: 164,5 KB ID: 3073908
                                                                                                        Die Kirche von Tesserete

                                                                                                        Ich bekomme ein Bett in einem der beiden Gasthöfe und ein gutes Abendessen. Auch heute bin ich wieder recht schnell im Bett. Die letzten Tage waren doch recht anstrengende und hängen mir noch etwas nach. Gegen 23 Uhr 30 werde ich durch lauten Jubel wach. Das dürfte wohl der Augenblick gewesen sein, an dem die Italiener die EM im 11-Meter-Schießen gewonnen haben. Die Tessiner sind den Italienern an der Ecke wohl recht wohl gesonnen! Schnell schlafe ich friedlich weiter.
                                                                                                        Angehängte Dateien
                                                                                                        Zuletzt geändert von Wafer; 30.08.2021, 11:27.

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Lebt im Forum
                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                          • 9533
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          Montag, 12. Juli 2021
                                                                                                          Strecke: 25 Km
                                                                                                          Höhenunterschiede: ↑ 1.050 m, ↓ 1.350 m
                                                                                                          Gehzeit: 9 h

                                                                                                          Etappe: 118 Km
                                                                                                          Etappenhöhenmeter: ↑ 4.150 m, ↓ 5.050 m
                                                                                                          Etappengehzeit: 39 h 45

                                                                                                          Gesamtstrecke: 674 Km
                                                                                                          Gesamthöhenunterschied: ↑ 19.775 m, ↓ 19.675 m
                                                                                                          Gesamtgehzeit: 171 h 45

                                                                                                          Nach einem guten Frühstück verlasse ich das Haus gegen 8 Uhr. Am Busbahnhof und am Freibad von Tesserete (652 m) vorbei geht es in Wälder. Tendenziell zunächst aufwärts.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Hinter Tesserete geht es in einen Wald.jpg Ansichten: 0 Größe: 324,8 KB ID: 3077730
                                                                                                          Hinter Tesserete geht es in einen Wald

                                                                                                          Schöne Waldwege führen mich nach Süden. Man sieht den Wegen an, dass hier recht viel gewandert wird. Aber auch heute treffe ich hier niemanden.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Waldwandern auf dem E1.jpg Ansichten: 0 Größe: 236,8 KB ID: 3077729
                                                                                                          Waldwandern auf dem E1

                                                                                                          Recht gleichmäßig geht es immer weiter hinauf. Bis ich auf dem San Bernardo (687 m) ankomme. Ganz oben drauf steht eine Kirche. Leider ist die Vegetation drum herum so hochgewachsen, dass man kaum Aussicht hat.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Die Kirche auf dem San Bernardo.jpg Ansichten: 0 Größe: 188,7 KB ID: 3077733
                                                                                                          Die Kirche auf dem San Bernardo

                                                                                                          Einen Aussichtspunkt gibt es, von dem man in Richtung Osten schauen kann.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Die Denti della Vecchia über Villa Luganese.jpg Ansichten: 0 Größe: 97,2 KB ID: 3077732
                                                                                                          Die Denti della Vecchia über Villa Luganese

                                                                                                          Ab hier sind die Wege dann schon regelrecht breitgetrampelt. Hier zieht es wohl recht viele herauf. Kunst am Weg könnte auch zu einem Pilgerweg gehören. Alles recht modern. Ist nicht so ganz meins.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Lugano kommt in Sicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 154,9 KB ID: 3077734
                                                                                                          Lugano kommt in Sicht

                                                                                                          Viel zu schnell komme ich auf einer kleinen Teerstraße von oben nach Comano rein. Jetzt wird es wohl eine Weile durch Orte gehen.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Comano.jpg Ansichten: 0 Größe: 258,2 KB ID: 3077731
                                                                                                          Comano

                                                                                                          Ich verliere immer mehr an Höhe. So richtige Weitsicht ergibt sich aber kaum. Die Wegführung ist bemüht möglichst Straßen zu meiden. Trotzdem ist der Untergrund meist recht hart und es geht abwärts.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Durch Weinberge geht es nach Lugano hinunter.jpg Ansichten: 0 Größe: 115,3 KB ID: 3077735
                                                                                                          Durch so manchen Weinberg geht es nach Lugano hinunter

                                                                                                          Die Vororte sind hier ziemlich zusammengewachsen. Ich kann sie kaum unterscheiden. Irgendwann erkenne ich die große Ausfallstraße, über die wir früher immer nach Lugano hereingefahren sind, bevor es den Tunnel gab. Durch ein paar Seitenstraßen komme ich in Richtung Bahnhof.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Die Cattedrale di San Lorenzo am Bahnhof von Lugano.jpg Ansichten: 0 Größe: 137,1 KB ID: 3077736
                                                                                                          Die Cattedrale di San Lorenzo am Bahnhof von Lugano

                                                                                                          Irgendwie habe ich wohl nicht aufgepasst und ich stehe direkt am Bahnhof. Und der E1 führt eigentlich daran vorbei. Macht nix! Da schmeiße ich der Stadt mal 1 Franken 50 in den Rachen und fahre mit der Standseilbahn vom Bahnhof in die Altstadt hinunter. Hier habe ich mich schon recht viel herumgetrieben. Z.B. auf meiner Wanderung von Porlezza über den Monte Bre nach Lugano oder auch bei meiner Wanderung auf den Monte Generoso. Hier in der Region war ich schon recht viel unterwegs, weil wir hier regelmäßig mit der Familie in die Region kommen. Und das ist eine grandiose Kletter- und Wanderregion!
                                                                                                          Recht schnell bin ich am See.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 An der Luganer Seepromenade.jpg Ansichten: 0 Größe: 143,2 KB ID: 3077737
                                                                                                          An der Luganer Seepromenade

                                                                                                          Ich lasse mich am See nieder. Ein Eisstand versorgt mich mit Abkühlung. Da lässt es sich gut Pause machen!

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Lugano.jpg Ansichten: 0 Größe: 147,2 KB ID: 3077738
                                                                                                          Lugano

                                                                                                          Wenn ich heute noch bis Morcote kommen will, dann sollte ich aber irgendwann weiter. Denn der höchste Punkt für heute kommt erst noch. Und auch einiges an Strecke.
                                                                                                          So wandere ich noch etwas am See (274 m) entlang bis ich mich durch den Ortsteil Paradiso schlage. Hier geht es schon wieder heftig aufwärts. Kein Wunder, die Standseilbahn auf den San Salvatore, mein nächstes Ziel, geht fast bis an den See hinunter.
                                                                                                          Auch Lugano wächst die Hänge hinauf. Schön sind die Bauten nicht immer. Aber ziemlich teuer – wie ein Immobilienladen unten in der Stadt verraten hat.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Aufstieg auf den San Salvatore.jpg Ansichten: 0 Größe: 203,8 KB ID: 3077739
                                                                                                          Aufstieg auf den San Salvatore

                                                                                                          Nach verlassen der letzten Häuserreihen geht es neben der Standseilbahn in der Sonne aufwärts. Eine schweißtreibende Sache! Heute ist die Luftfeuchtigkeit eh etwas höher als die letzten Tage. Zum Glück geht es ab der Zwischenstation der Bahn bei Pazzallo (490 m) in den Wald.
                                                                                                          Der Weg ist recht ausgetreten. Es kommen mir auch etliche Leute entgegen. Ich verstehe das immer nicht ganz: Sehr viele Leute fahren mit einer Bahn auf einen Berg hinauf und laufen dann runter. Ich mache das immer andersrum. Ich finde, ein Aufstieg mag zwar auf den ersten Blick anstrengender sein aber er geht bei weitem nicht so auf die Knie. Das Schuhwerk ist aber durchweg brauchbar. Die Schweizer sind da wohl nicht so unvorsichtig wie manch andere Nationen.
                                                                                                          Das streckt sich ganz schön da rauf! Naja, es geht auch auf 882 Höhenmeter hinauf. Das merkt man dann gleich bei der Aussicht!

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Blick über den Lago di Lugano in Richtung Osten.jpg Ansichten: 0 Größe: 112,1 KB ID: 3077740
                                                                                                          Blick über den Lago di Lugano in Richtung Osten

                                                                                                          Oben ist dann erstmal Mittagspause angesagt. Ich suche mir ein Plätzchen mit viel Aussicht. Aber damit leider auch mit viel Publikumsverkehr.
                                                                                                          Nach der Pause drehe ich die Pflichtrunde und sehe zu, dass ich aus der Masse herauskomme. Das ist eigentlich augenblicklich der Fall, als ich den Weg nach Süden einschlage. Da geht es recht steil abwärts hinunter nach Ciona. Auf dem Bergrücken geht es durch den Wald weiter nach Carona.
                                                                                                          Hinter dem Ort verlasse ich dann die urbane Region und wandere durch den Parco San Grato.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Im Parco San Grato.jpg Ansichten: 0 Größe: 244,5 KB ID: 3077743
                                                                                                          Im Parco San Grato

                                                                                                          Das ist ein botanischer Park auf dem Rücken des San Salvatore und hat damit eine großartige Aussicht!

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Rückblick im Parco San Grato.jpg Ansichten: 0 Größe: 150,2 KB ID: 3077741
                                                                                                          Rückblick im Parco San Grato

                                                                                                          Toll hier oben! Die Anzahl der Wander- und Radwege zeigt, dass ich das nicht alleine so empfinde. Aber voll ist es hier eigentlich nicht.
                                                                                                          Der Park geht wieder in Wald über und der Weg zieht noch etwas nach oben um Pescia zu umgehen.
                                                                                                          Meine nächste Pause plane ich auf der Alpe Vicania. Die soll bewirtschaftet sein – behauptet Locus. Leicht abwärts mit schöner Sicht über den See führt mich der E1 auf die Alpe zu. Schon von weitem sehe ich, dass da heute keiner da ist. Seit wann machen einfache Almen Ruhetag? Das Rätsels Lösung sieht so aus:

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Ungewöhnlich für einen Almbetrieb.jpg Ansichten: 0 Größe: 360,8 KB ID: 3077744
                                                                                                          Ungewöhnlich für einen Almbetrieb

                                                                                                          Nix von wegen einfache, bewirtschaftete Alm: Da hat sich wohl ein guter Koch niedergelassen. Das muss man wissen. Man kann wohl auch mit dem Auto bis hinfahren. Sonst würde sich das vermutlich nicht rechnen.
                                                                                                          Ich ziehe weiter und bevor es wieder in den Wald geht wird mir ein Blick in Richtung Süden beschert.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Erster Einblick in die Poebene.jpg Ansichten: 0 Größe: 96,7 KB ID: 3077742
                                                                                                          Erster Einblick in die Poebene

                                                                                                          Was dann kommt ist etwas anstrengend: Es beginnen Stufen, die bis hinunter nach Morcote führen. Und das liegt fast 600 Höhenmeter tiefer. Zunächst im Wald führen unendlich viele Stufen abwärts. Das geht gehörig in die Knie! Zum Glück habe ich meine Stöcke dabei.
                                                                                                          Also nach einer Flasche Wein in dem Restaurant da oben würde ich diesen Abstieg nicht mehr wählen. Ein Fehltritt und man rollt bis zum See!
                                                                                                          Zum Glück gibt es zwischendrin Pausenplätze!

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Porto Ceresio.jpg Ansichten: 0 Größe: 130,3 KB ID: 3077745
                                                                                                          Porto Ceresio

                                                                                                          Von oben komme ich auf Morcote zu. Je näher ich dem Dorf komme, desto steiler werden die Treppen. Morcote hat einen sehr schönen, alten Ortskern!

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Abstieg nach Morcote.jpg Ansichten: 0 Größe: 179,7 KB ID: 3077746
                                                                                                          Abstieg nach Morcote

                                                                                                          Als erstes kommt man auf einen Spielplatz. Dann folgt ein Friedhof, der sich östlich vom Weg am Hang ausbreitet. Da gibt es wirklich fast nur Plätze in Top-Aussichtslage!
                                                                                                          Von oben kommt man an die Chiesa di Santa Maria del Sasso heran. Eine sehr schöne Kirche. Leider geschlossen.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Endlose Treppen nach Morcote hinunter.jpg Ansichten: 0 Größe: 342,1 KB ID: 3077750
                                                                                                          Endlose Treppen führen nach Morcote hinunter

                                                                                                          Endlich bin ich unten! Das war überraschend anstrengend. Eine kleine Passage zwischen der ersten und zweiten Häuserreihe geht es entlang in Richtung Hafen. Die Geschäfte sind sehr touristisch ausgerichtet. Es gibt etliche Restaurants und Cafés. So richtig viel Platz hat der Ort nicht: Alles klebt irgendwie zwischen See und Berg.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Morcote.jpg Ansichten: 0 Größe: 144,9 KB ID: 3077748
                                                                                                          Morcote

                                                                                                          Die Anlegestelle der Boote ist etwas über den See hinaus gebaut. Ich kaufe mir ein Ticket für das nächste Boot nach Porto Ceresio. Es dauert aber noch 20 Minuten bis das Boot kommt. Irgendwann kommt die Dame vom Ticketverkauf und will mein Ticket zurückkaufen. Warum jetzt das? Nun, meint sie, wenn ich kein Retourticket kaufen würde, dann könnte ich das Ticket auch auf dem Boot kaufen. Da sei es billiger. Respekt! Ich finde es toll, dass die da von sich aus draufgekommen ist und sich aktiv um eine Rückabwicklung bemüht hat.
                                                                                                          Dann ist das Boot auch schon da. Außer mir besteigen eigentlich nur 5 Italiener das Boot. Der sehr touristisch aussehende Rest will wohl eher auf der Schweizer Seite des Sees bleiben.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Abschied von Morcote.jpg Ansichten: 0 Größe: 117,6 KB ID: 3077747
                                                                                                          Abschied von Morcote

                                                                                                          Das Boot legt ab und hält auf Porto Ceresio zu. Irgendwo hier, mitten auf dem See, verläuft die Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Damit ist das „IT“ im Titel dieses Reiseberichts wenigstens endlich gerechtfertigt.

                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22 Grenzüberschreitung.jpg Ansichten: 0 Größe: 131,5 KB ID: 3077749
                                                                                                          Grenzüberschreitung

                                                                                                          Porto Ceresio hat wenig touristische Einflüsse. Ich suche mir eine Übernachtung und finde nur ein Haus. Da hatte ich jetzt eigentlich mehr erwartet. Aber Platz haben sie zumindest für mich. Der Weg zu dem Gasthaus ist etwas umständlich aber zu finden.
                                                                                                          Ich checke ein und setze mich in die letzte Nachmittagssonne auf die Terrasse. Ich schaue mir an, was morgen kommen wird. Ich bin sehr gespannt, wie sich der Weg in Italien verändern wird. Aber das werde ich morgen sehen. Nach einem reichlichen Abendessen falle ich müde ins Bett! Gute Nacht, bis Morgen!
                                                                                                          Angehängte Dateien
                                                                                                          Zuletzt geändert von Wafer; 21.09.2021, 13:21.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Freak
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                                                                                                            • 29704
                                                                                                            • Privat


                                                                                                            #54
                                                                                                            Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                            Auch Lugano wächst die Hänge hinauf. Schön sind die Bauten nicht immer. Aber ziemlich teuer – wie ein Immobilienladen unten in der Stadt verraten hat.
                                                                                                            Nur mal so, was "ziemlich teuer" so meint -- Maklerseite für Lugano (hatte ich hierzulande mal zufällig gesehen und bin fast hintenüber gefallen). Das ist schätze ich das Fünf- bis Zehnfache des hierzulande Üblichen und wohl auch für ein (resp. zwei) Schweizer Einkommen noch ganz schön unerschwinglich.

                                                                                                            Btw., Du schriebst Corona nervte, da Du als Genesener sozusagen ein abgelaufenes Zertifikat hattest... wurde dann ein Test verlangt oder wie?
                                                                                                            Meine Reisen (Karte)

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Lebt im Forum
                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                              • 9533
                                                                                                              • Privat


                                                                                                              #55
                                                                                                              Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                                                                                                              Nur mal so, was "ziemlich teuer" so meint -- Maklerseite für Lugano (hatte ich hierzulande mal zufällig gesehen und bin fast hintenüber gefallen). Das ist schätze ich das Fünf- bis Zehnfache des hierzulande Üblichen und wohl auch für ein (resp. zwei) Schweizer Einkommen noch ganz schön unerschwinglich.
                                                                                                              Lugano liegt voll im Trend. Der m2-Preis für Wohnungen liegt mit durchschnittlich 8.889 CHF über dem Landesdurchschnitt von 6.667 CHF (Quelle: realadvisor.ch). Da ist aber noch Luft nach oben: Zürich liegt z.B. bei 14.103 CHF! Zum Vergleich: München liegt bei 8.588 €, Berlin bei der Hälfte davon. (Quelle: Metaller.de).

                                                                                                              OT:
                                                                                                              Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                                                                                                              Btw., Du schriebst Corona nervte, da Du als Genesener sozusagen ein abgelaufenes Zertifikat hattest... wurde dann ein Test verlangt oder wie?
                                                                                                              Ich mache mindestens alle 6 Monate einen Antikörpertest. Aktuell habe ich reichlich Antikörper. Also warum impfen und Risiken in Bezug auf Nebenwirkungen oder dergleichen eingehen? Mein Arzt rät von der Impfung in dem Fall auch ab.
                                                                                                              Nur: damit laufe ich unter ungeimpft weil die Abwehr nach einer Coronainfektion nachlassen könnte. Die Abwehr nach einer Impfung scheint aber hingegen unbegrenzt zu halten, denn die läuft nicht nach 6 Monaten ab. Die Impfung, also die Simulation der Krankheit, soll also mehr bzw. länger Abwehrkörper bereitstellen als die Krankheit selber? Das passt für meinen Geschmack nicht zusammen! Und als 'Ungeimpfter' muss man zwischenzeitlich schon einiges mitmachen: Wer in D essen gehen will muss einen max. 24 h alten Test vorweisen, keine Lohnfortzahlung bei Quarantäne, Tests sollen kostenpflichtig werden, bei 2G komme ich garnicht rein, jedes Land und manchmal sogar Region hat andere Regeln, ...
                                                                                                              Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass viele Geimpfte einen schlechteren Schutz aufgebaut haben als ich. Aber so haben es die Politiker entschieden ...

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                • 13.02.2017
                                                                                                                • 141
                                                                                                                • Privat


                                                                                                                #56
                                                                                                                Hallo Wafer,
                                                                                                                wie immer sehr schöne Berichte, die ich mit Freude lese!
                                                                                                                Eine Frage bleibt:
                                                                                                                Mit welchen Kosten muss man bei Gasthausübernachtungen in der Schweiz / im Tessin rechnen?
                                                                                                                Ähnlich wie die Immobilienpreise?
                                                                                                                Weiterhin guten Weg!

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Vorstand
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                                                                                                                  • 19.01.2018
                                                                                                                  • 5402
                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                  #57
                                                                                                                  Zitat von MLO Beitrag anzeigen
                                                                                                                  Eine Frage bleibt:
                                                                                                                  Mit welchen Kosten muss man bei Gasthausübernachtungen in der Schweiz / im Tessin rechnen?
                                                                                                                  Bin zwar nicht Wafer (offensichtlich), war aber in der Schweiz und im Tessin auch schon gasthauswandernd unterwegs. Übernachtungspreise im EZ reichten bei mir von 50 CHF für ÜF mit Gemeinschaftsbad bis ca 110 CHF Mittelklassehotel ÜF in Biasca/Bellinzona/Vorort von Lugano. Über Lugano selbst schweige ich besser, da habe ich mir Hotels direkt am See gegönnt.
                                                                                                                  Dies ist keine Signatur.

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Freak
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                                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                                    • 14.03.2003
                                                                                                                    • 29704
                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                    #58
                                                                                                                    Ergänzend:
                                                                                                                    SAC-Hütten nehmen inkl. der (sehr empfehlenswerten) Halbpension etwa 70 Schweizer Franken für AV-Mitglieder. A-la-carte gibt's abends nicht, das Nachtessen hat typische 3-4 Gänge mit Nachschlag nach Wahl.
                                                                                                                    Meine Reisen (Karte)

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Lebt im Forum
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                                                                                                                      • 9533
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      Hallo MLO.

                                                                                                                      Zitat von MLO Beitrag anzeigen
                                                                                                                      Hallo Wafer,
                                                                                                                      wie immer sehr schöne Berichte, die ich mit Freude lese!
                                                                                                                      Vielen Dank! Auch wenn es abgedroschen klingt: Sowas liest man immer wieder gerne!

                                                                                                                      Zitat von MLO Beitrag anzeigen
                                                                                                                      Eine Frage bleibt:
                                                                                                                      Mit welchen Kosten muss man bei Gasthausübernachtungen in der Schweiz / im Tessin rechnen?
                                                                                                                      Ähnlich wie die Immobilienpreise?
                                                                                                                      Weiterhin guten Weg!
                                                                                                                      Die Übernachtungspreise haben Taunuswanderer und Flachlandtiroler ja schon umrissen. Ich habe in der Schweiz auch schon billiger übernachtet, aber nicht wesentlich. Wie schon mein Post zur Übernachtungssuche in Andermatt zeigt, ist nach oben allerdings keine Grenze gesetzt!
                                                                                                                      Die Schweiz wird immer als sehr überteuert beschrieben. Ich finde bei den Übernachtungspreise geht es eigentlich einigermaßen. Beim Essen sind die Differenzen zu unseren Preisen nach meinem Gefühl höher. Dafür bietet die Schweiz aber wirklich gut gepflegte Wanderwege und ein dichtes Netz an Übernachtsungsmöglichkeiten - wenn man mal von gebirgszugüberschreitenden Fernwanderwegen/Hochtouren absieht. Und landschaftlich ist die Schweiz auch sehr vielfältig. Und sie ist kaum überlaufen. Ein Wanderparadies! Man bekommt in meinen Augen etwas für sein Geld. So zumindest mein subjektiver Eindruck.

                                                                                                                      Viele Grüße

                                                                                                                      Wafer

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Freak
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                                                                                                                        • 29704
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        Um Andermatt würde ich einen großen Bogen machen (wenn es so einfach wäre).

                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: andermatt.jpg
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                                                                                                                          Lebt im Forum
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                                                                                                                          • 9533
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          Man, hat das heute Nacht gewittert! Und heute Morgen regnet es immer noch! Beim Frühstück werfe ich einen Blick auf die Wetterberichte. Gestern wollte der Italienische noch schönes Wetter. Heute hat er sich dem Schweizer angeglichen und sagt mindestens 4 Tage Mistwetter voraus. Das wollte ich jetzt nicht hören! Die Großwetterlage verspricht sehr wechselhaftes und nasses Wetter. Ein Blick aus dem Fenster zeigt Wolken, die knapp über dem Dorf losgehen und es regnet. Der schweizer Wetterbericht hatte sowas gestern schon kommen sehen. Da wollte ich es aber wohl noch nicht wahr haben. 🤔
                                                                                                                          Jetzt hatte ich die letzten 4 Tage so schönes Wetter. Jetzt will ich mir den Eindruck nicht versauen lassen. So packe ich meine Sachen und mache mich auf den Weg zum Bahnhof. Im Augenblick fährt von dort aber kein Zug. Die haben irgendein Problem mit der Elektronik. Italien halt! Zum Glück fährt auch ein Bus oder das Boot. Mit dem Bus geht es schneller. Der fährt mich am See entlang nach Capolago. Den Bahnhof dort kenne ich gut. Da kam ich schon mit der Zahnradbahn vom Monte Generoso an. Eine S-Bahn bringt mich zum Bahnhof von Lugano und in wenigen Stunden bin ich über Zürich wieder zuhause. Das geht eigentlich sehr gut! So kann ich die Tour hoffentlich bald wieder fortsetzen!

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            • 9533
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                                                                                                                            Das war eine abwechslungsreiche Etappe! Von Airolo bis Pollegio (Biasca) war der Weg entlang der Strada Alta geführt. Eine Bergetappe, die ich eher abwärts gegangen bin. Am Anfang etwas teerlastig aber dann wurde es besser. Sehr schön und abwechslungsreich.
                                                                                                                            Der Teil bis Bellinzona hatte seine Längen. Etwas mühsam aber sowas gehört zu einem Fernwanderweg auch dazu.
                                                                                                                            Bellinzona ist als Stadt sehenswert! Hatte ich bisher nicht so auf dem Schirm. Und das obwohl ich hier schonmal zu Fuß durchgekommen bin.
                                                                                                                            Die Wanderung von Camorino bis Comano war wieder sehr schön. Mit vielen Höhenmetern behaftet ging es durch unterschiedliche Landschaften.
                                                                                                                            Lugano ist eine recht groß gewordene Region. Und das merkt man dem Wanderweg an. Recht teerlastig geht es bis Pazallo. Lugano ist eine schöne Stadt – so direkt am See hat das gleich was.
                                                                                                                            Die Überschreitung des San Salvatore liefert wieder reichlich Höhenmeter aber oben auch Publikumsverkehr. Ähnlich ist es in Morcote.
                                                                                                                            Generell kann man sagen, dass mir die Etappe sehr gut gefallen hat. Zumal ich mir gerne auch mal eine schöne Stadt anschaue.
                                                                                                                            Unterwegs war ich nur mit dem Handy und der Locus-App. Dort habe ich mir einen GPX-Track des E1 und die aktuellste Schweizer Karte reingeladen. Damit kam ich sehr gut zurecht. Schweizer Karten, die ich als kompletten Satz zuhause im Schrank stehen habe, habe ich schon garnichtmehr mitgenommen. Ähnlich werde ich es auf dem Weiterweg durch Italien halten.
                                                                                                                            Angehängte Dateien

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