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    [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 47.994712205
    Längengrad 8.7986755371
    Der Schwäbische Alb Nordrandweg HW1, manchen auch unter der Kurzform Albnordrandweg oder Albsteig bekannt, geistert mir seit Jahren im Kopf herum. Geht er doch ziemlich dicht bei mir vor der Haustür vorbei. Bei Ausflügen mit der Familie habe ich den einen oder anderen Teil schon kennen gelernt und festgestellt, dass der Weg mich anspricht. Nur habe ich nie wirklich die Zeit gefunden, ihn mal von Anfang bis Ende zu gehen. So ganz am Stück werde ich ihn auch diesmal nicht gehen aber ich habe beschlossen ihn jetzt mal systematisch an zu gehen und dann, wenn ich Zeit habe, Stückweise zu gehen.

    Erste Etappe

    1. Tag: Tuttlingen – Denkingen
    Donnerstag, 1. November 2012
    Strecke: 24 Km - Gesamtstrecke: 24 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 675 m, ↓ 550 m
    Gehzeit: 5 h

    Es soll heute schön werden und ich habe Zeit. Also schnappe ich mir die Freizeit-karte 507 – Blatt Villingen-Schwen-ningen vom Landes-vermes-sungsamt Baden-Württem-berg (ISBN 978-3-89021-600-3) und stelle das Auto nach Rottweil an den Bahnhof. Punkt 12 Uhr bin ich in Tuttlingen und starte mit ein paar Metern durch die Stadt. Entlang der Bahnhof-strasse, durch den Stadtpark und dann auf dem Donauradweg entlang der Donau.
    In den letzten Tagen hatte es zwar etwas geschneit aber viel wird hoffentlich nicht mehr liegen.

    An Wegweisern fehlt es der Weltstadt Tuttlingen wahrlich nicht!



    Für mich ist das Rote Dreieck relevant. Es soll mich von Tuttlingen nach Donauwörth bringen. Eigentlich geht der Weg offiziell in der anderen Richtung aber ich habe mich für die Gegenrichtung entschieden. So muss ich eben gegen die Pfeilrichtung laufen.
    Schnell verlasse ich Tuttlingen und ziehe am Waldrand entlang mit Blick auf die Stadt.



    Das Wetter hat sich super entwickelt! So streife ich völlig alleine durch den Wald. Oberhalb von Wurmlingen lädt ein Picknick-Platz – im Sommer – zur Rast ein.



    Bei ca. 860 Höhenmetern zieht sich der Weg immer am Albtrauf dahin und gewährt immer wieder Blicke ins Tal. Leider ist heute mit der Fernsicht nicht viel los aber man soll hier bis zu den Schweizer Alpen sehen können.



    Die Faszination des Weges ergibt sich aus der Tatsache, dass es links von mir ca. 400 Meter runter geht und rechts meist ebene Flächen liegen. Am Rußberg bin ich dann doch nicht mehr der einzige, der die letzten sommerlichen Sonnenstrahlen genießt!



    Im Gasthaus gibt es eine Schlachtplatte und ein Radler - Lecker! Mit vollem Bauch rolle ich auf Rasiberg zu, wo mir Wanderreiter begegnen. Im Hintergrund der Dreifaltigkeitsberg (985 m).



    Genau den steuere ich dann über den Osterberg (892 m) und Hirnbühl (973 m) an. Leider zieht es entgegen der Vorhersage zu: Die Sicht auf dem Dreifaltigkeitsberg ist gleich Null!
    Auf dem weiteren Weg zum Klippeneck hebt sich zwar die Wolkenuntergrenze aber leider fängt es dann an zu regnen.



    So steige ich dann noch vor dem Klippeneck nach Denkingen ab. Ich komme an einer kleinen Kapelle vorbei und verlasse den Wald am Schützenhaus von Denkingen. Hier kehre ich auf ein Radler ein. Als ich aufbrechen will nimmt mich ein Gast mit zum Bahnhof in Aldingen, von dem ich dann zügig zu meinem Auto zurückkomme.

    Der erste Eindruck von diesem Weg hat mir sehr gut gefallen! Tolle Blicke in die Täler und ein Weg, der meist am Albtrauf entlang führt. Wer also Strecke machen will, ist auf diesem Weg falsch. Wer aber das Naturerlebnis auf der Alb genießen will, und den es nicht stört, dass man nicht immer den direkten Weg nehmen kann, der ist hier goldrichtig.
    Zuletzt geändert von Wafer; 21.06.2015, 22:12.

  • lina
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    #2
    AW: Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

    Oh prima *freu*, ich wollte da auch schon immer mal ’lang, jetzt kann ich mal blinzeln Der Weg wird ja so gut wie immer als "sehr schön" charakterisiert.

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    • Wafer

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      #3
      AW: Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

      Hallo Lina.

      Ja, Ich finde den Weg absolut grandios. Ich habe kein Ahnung warum der eigentlich so wenig begangen wird. Durch die Tatsache, dass man meist 400 Höhenmeter auf der einen Seite abwärts schauen kann und die andere Seite aber fast eben ist und das der Weg immer am Albtrauf entlangführt, hat der Weg einen sehr eigenen Charakter. Nichts für Leute, die Wert auf Strecke legen - aber Naturfans und Landschaftsfreaks kommen absolut auf ihre Kosten. Durch die Alb-Eigene Flora auch wirklich einzigartig.
      Ich war im November letztes Jahr und jetzt im Juli dort unterwegs. Ich fand ihn letzten November schon super. Aber jetzt im Juli war er echt der Knaller! Die nächsten Tage bin ich gerade am zusammenstellen. Die folgen möglichst bald.

      Gruß Wafer

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      • Wafer

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        #4
        [DE] Auf dem Schwäbischen Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

        Zweite Etappe

        2. Tag: Denkingen - Lochenpass
        Samstag, 13. Juli 2013
        Strecke: 27 Km - Gesamtstrecke: 51 Km
        Höhenunterschiede: ↑ 1.000 m, ↓ 900 m
        Gehzeit: 6,5 h

        Die Anfahrt nach Denkingen ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht ganz so einfach. So bin ich dann erst um 14 Uhr an dem Schützenhaus wieder am Start. Das Wetter ist super und es soll auch morgen so bleiben. Somit habe ich 2 Tage für den Albnordrandweg.
        Die kleine Kapelle muss ich mir ansehen: Ein schickes Kleinod am Wegesrand!



        Dann geht es zügig ca. 200 Höhenmeter aufwärts zum Klippeneck. Hier ist bei so einem Wetter natürlich Flugbetrieb. Vielleicht sollte ich meinen Segelflugschein doch wieder reaktivieren?



        Der Blick geht weit über das Ländle.



        Mit dem Hummelsberg (1.002 m) ist dann auch das erste Mal die 1.000 Höhenmeter-Marke erreicht.



        Was dann folgt ist einfach Genuss pur: Immer am Albtrauf entlang schlängelt sich der Weg über Wiesen und durch Wälder auf Gosheim zu.



        Hier der Blick zurück auf meinen Startort Denkingen.



        Auf dem letzten Gipfel vor Gosheim steht ein Gipfelkreuz.



        Dann geht es nach Gosheim hinunter und durch den Ort. Wo der Weg hinter Gosheim wieder in den Wald führt feiert die örtliche Feuerwehr ihr Familienfest. Ich sehe wohl sehr durstig aus denn ich werde auf ein Bier eingeladen. Danke!
        Dann geht es nochmal 150 Meter hinauf auf den Lemberg (1.015 m). Damit habe ich auch den höchsten Gipfel der Schwäbischen Alb erreicht. Anstelle eines Gipfelkreuzes steht dort der Lembergturm.



        Keine Frage, dass ich da rauf muss. Die 147 Stufen bzw. 33 Meter sind kein Problem.



        Der Blick hier ist grandios! Hier die Sicht auf Gosheim und das Klippeneck.



        Nach einer Pause in der Lemberghütte zieht es mich dann weiter über den Hochberg (1.008 m) und den Oberhohenberg (1.010 m). Immer wieder hat man klasse Ausblicke in verschiedene Richtungen. Einfach tolle Wege hier!



        Auf dem Oberhohenberg werden die Reste der ehemaligen Burg Oberhohenberg wieder zutage gegraben.



        Dann verlasse ich die Region der 10 Tausender und steige nach Deilingen (820 m) und Ratshausen (670 m) ab.



        Ich telefoniere nach einem Tipp eines Wanderers nach einer Unterkunft und reserviere mir ein Bett in der Jugendherberge am Lochenpass. Das sind aber noch ein paar Meter. Also nehme ich hinter Ratshausen den direkten Aufstieg auf den Plettenberg. Da der aber nicht ganz so gut markiert ist verfranse ich mich erst mal.



        Gegen 19 Uhr komme ich dann auf der Hütte am Plettenberg an. Hier ist heute geschlossene Gesellschaft. Schade – oder zum Glück! Denn ich kriege etwas von dem Kuchenbüffet ab.



        Am Steinbruch entlang geht es noch zum höchsten Punkt, an dem die Seilbahn des Zementwerks steht. Leider ist hier kein Personentransport möglich. Kurz dahinter steht der Fernmeldeturm.



        Ein letztes Mal geht es für heute hinauf, diesmal auf den Schafberg mit dem Gespaltenen Fels (999 m) und hinüber zum Wenzelstein (951 m). Hier führt ein Themenweg mit Sitzgelegenheiten entlang meiner Route.



        Hinter dem Lochenstein kommt dann die Jugendherberge in Sicht.



        Den Lochenstein lasse ich dann für heute aus. Den mache ich dann morgen mit. Als ich in der Jugendherberge einlaufe grillen die Herbergseltern. So komme ich außerplanmäßig noch in den Genuss eines anständigen Abendessens um 20 Uhr mit Grillwurst und Vesperplatte. Hinter dem Haus kann man die ersten Takte des Head-Banger-Konzertes unten in Balingen hören. Das ist aber nicht so meine Musik. Aber man kann unten die Zeltlager erkennen. Da wird es sicher die ganze Nacht hoch hergehen.
        Ich lasse den Abend auf der Terrasse mit anderen Wanderern ausklingen. Ab Mitternacht wird die Herberge dann richtig voll – einige Konzertgäste haben sich hier einquartiert.
        Zuletzt geändert von Wafer; 12.08.2014, 17:29.

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        • meisterede
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          • 19.05.2013
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          #5
          AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

          Hallo Wafer,
          nachdem du meinen Bericht kommentiert hattest, habe ich auf deinen schon gewartet
          Sehr schöne Bilder hast du da gemacht! Ich werde wohl wie du den Albsteig/HW1 "gestückelt" laufen und so nach und nach verschiedenen Teile zusammensetzen. Denn weg komme ich jetzt nicht mehr davon, der muss sein!
          Viel Spaß noch auf kommenden Etappen!

          Liebe Grüße
          Felix

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          • Wafer

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            #6
            [DE] Auf dem Schwäbischen Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

            3. Tag: Lochenpass - Jungingen
            Sonntag, 14. Juli 2013
            Strecke: 37 Km - Gesamtstrecke: 88 Km
            Höhenunterschiede: ↑ 1.000 m, ↓ 1.300 m
            Gehzeit: 11 h

            Heute Morgen scheint wieder die Sonne. So bin ich viertel vor 8 beim Frühstück. Zahlen kann man aber erst ab 9 Uhr. So hole ich den gestern ausgelassenen Lochenstein (963 m) noch nach. Der Aufstieg geht über einen kleinen Pfad hinauf. Die Sicht ist heute Morgen grandios! Zu meinen Füssen liegt Balingen.



            In Richtung Osten ist am Horizont die Burg Hohenzollern zu erkennen.



            Hier oben liegt eine kleine Selbstversorgerhütte: Die Lochenhütte. Hier kann man nach Voranmeldung bei dem Schwäbischen Albverein auch übernachten. Na, wenn ich das mal bewusst hätte! Das sieht richtig verlockend aus!



            Hinter dem Lochenpass geht es dann im Wald und an Wiesen und Feldern immer am Trauf entlang. Der Blick ins Tal ist hier einfach einzigartig! Ein absolutes Muss für jeden Traufgänger!



            Am Hörnle (956 m) hat man dann wieder einen guten Überblick über Weilstetten und Balingen.



            Immer an der Kante entlang führt der Weg weiter. Der Weg nach Laufen soll durch einen Erdrutsch nicht mehr begehbar sein. Ich hab’s trotzdem versucht und bin ganz gut durch gekommen. Neben dem Rutsch hat jemand ein paar Stufen geschlagen. Bei hoher Feuchtigkeit – sprich: Regen – würde ich das aber nicht gehen wollen!
            Am Sportplatz vorbei komme ich nach Laufen. Hier hat leider alles zu. Also kein zweites Frühstück möglich. Auf der anderen Talseite führt mich der HW1 dann wieder hinauf. Die gerade verlorenen Höhenmeter müssen mühsam wieder erkämpft werden. Nach anfänglich etwas breiteren Wegen wird der Weg dann aber sehr schön zu gehen.



            Nach 200 schweißtreibenden Höhenmetern habe ich die Ruine Schalksburg erreicht. Der Turm ist noch erhalten und kann über 70 Stufen erklommen werden.



            Dann geht es auf dem Grat entlang nach Burgfelden hinüber. Bisher eigentlich das einzige Mal wo es links und rechts vom Weg abwärts geht.



            Ab hier ist der Weg dann auch auf der Freizeitkarte 1:50.000 Blatt Tübingen Reutlingen (ISBN 3-89021-616-1) zu finden. Burgfelden ist ein kleiner Ort mit schönen Fachwerkhäusern und liegt am Böllat.



            Im Landhaus Post bekomme ich einen sehr guten Mittagstisch – mit Krabben in Knoblauch vorne weg. Zum Glück bin ich alleine unterwegs!
            Dann noch Entenbrust mit Orangen und Bohnen hinterher. Lecker!!!












            Nach dem Mittagessen geht es zum Glück recht eben zum Böllat (920 m) hinüber.



            Weiter geht’s zum Pfäffinger Böllat (912 m) mit Blick in Richtung Nord-West über Zillhausen.



            Der Abstieg im Wald nach Pfeffingen ist angenehm kühl. Auf der anderen Talseite geht es dann über typische Albwiesen mit entsprechender Flora wieder hinauf.



            Oben auf dem Wünschberg ist es Windstill. Hier steht die Hitze über den Feldern. Ich sehe zu, dass ich hintern den Bauernhöfen schnell wieder in den Wald komme. Am Stich lädt ein Gasthaus zur Radlerpause. Dann geht es wieder weiter auf einem Waldweg am Rande der Albkante entlang zum Heiligenkopf.



            Und dann geht es in Richtung Nord-Ost immer auf die Hohenzollernburg zu. Ein endloses Photomotiv!



            Die Bauherren haben damals schon gewusst, wo man seine kleinen Reihenhäuser hinstellen muss!



            Am Zollernsteighof kann ich die Flüssigkeitsspeicher nochmal auffüllen bevor es für heute zum letzten Mal aufwärts geht: Auf den Raichberg (956 m) mit dem Raichbergturm, leider mit Funkantenne direkt daneben, und dem Nägelehaus.



            Natürlich muss ich die 77 Stufen erklimmen und mir die Landschaft von oben ansehen. In dem Wanderheim würde ich übernachten, wenn ich heute nicht noch heim müsste! Leider reicht es nicht mehr zum Zeller Horn. So ziehe ich nach einer Eis-Schokolade weiter über Wiesen zum Kohlwinkel und dann immer am Rand des Himbergs entlang zum Hohen Berg über Jungingen.



            Vom Hohen Berg (854 m) erhasche ich einen letzten Blick auf die Burg am frühen Abend.



            Dann steige ich durch den Wald in 18 Kehren steil bergab. An der Ruine Hohenjungingen ist nicht mehr viel zu sehen. Eine Gedenktafel erinnert an die Burg, die die Reutlinger wohl 1311 zerstört haben. Ich hoffe das lasten die Einwohner mir nicht mehr an. Um 19 Uhr laufe ich in Jungingen ein und trete für dieses Mal die Heimreise an.

            Eines ist sicher: Der Albnordrandweg hat mich heute sicher nicht zum letzten Mal gesehen! Die Abwechslungsreiche Wegführung am Albtrauf entlang, die Unzahl an Burgen und Ruinen sowie die sehr spezielle Flora und Fauna der Alb geben dem Weg seinen unverwechselbaren Charakter. Warum man im Urlaub um die halbe Welt fliegen muss wenn man solche Naturerlebnisse direkt vor der Haustür hat ist mir schleierhaft! Und mit den nächsten Wandertagen komme ich immer näher an meine Heimat heran. Ich hoffe dieses Jahr den einen oder anderen Tag hier noch verbringen zu können.
            Zuletzt geändert von Wafer; 12.08.2014, 17:30.

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            • Wafer

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              #7
              [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

              Hallo Wanderfreunde.

              Hier nun auch der Überblick über die gewanderte Strecke von Tuttlingen nach Jungingen.

              Ich wünsche euch noch viel Spaß auf dem Weg.

              Gruß Wafer
              Angehängte Dateien
              Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 20:22.

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                #8
                AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                Dritte Etappe

                4. Tag: Jungingen - Rossberg
                Freitag, 16. August 2013
                Strecke: 30 Km - Gesamtstrecke: 118 Km
                Höhenunterschiede: ↑ 1.200 m, ↓ 900 m
                Gehzeit: 9 h

                Überraschend schnell komme ich wieder auf den Albnordrandweg. Ich hab’s gewusst: Der lässt mich nicht mehr los! 11 Uhr 15 stehe ich am Bahnhof in Jungingen bei bestem Wetter und guten Aussichten für das Wochenende. Durch den Ort geht es nach Westen hinauf. Die Sonne meint es heute gut mit uns – so bin ich froh, als der Weg in den Wald hinein und zum Seeheimer Berg hinauf führt. Dann geht es wieder auf wunderbaren Wegen – meist im Waldrand - Am Albtrauf entlang. Immer wieder hat man eine grandiose Sicht ins Tal und über das Ländle.
                Einer der Hauptmerkmale des Albrandes verfolgt mich auch diesmal noch eine Weile: Die Hohenzollernburg!



                Der Weg entlang der Albkannte ist abwechslungsreich und zum Glück meist schattig.



                Der Albverein hat gute Arbeit bei der Markierung geleistet. Es ist kaum möglich hier den Weg zu verfehlen.

                Immer wieder führt das Weg zu Aussichtspunkten erster Güteklasse. Einer dieser Punkte ist der Dreifürstenstein. Hier grenzten einst drei Fürstentümer aneinander: Hohenzollern, Fürstenberg und Württemberg. Das Wahrzeichen des ersten ist von hier aus gut zu sehen.



                Eine Bronzeplatte gibt Auskunft was bei guter Sicht von hier aus alles zu sehen ist.



                Nach Westen mit Blick auf Mössingen führt der Weg zum Hirschberg. Hier hat es in den 80er Jahren den größten Erdrutsch in der Geschichte Baden-Württembergs gegeben. Daran erkennt man gut, dass die Alb durch Erosion einer ständigen Veränderung unterworfen ist.

                Gegenüber höre und sehe ich den Segelflugbetrieb auf dem Farrenberg. Der alleinstehende Vulkanberg ist oben topfeben, so dass sich ein Segelflugplatz angesiedelt hat. Ich bin auch einst von hier gestartet.
                Dann geht es die in Jungingen mühsam erklommenen Höhenmeter wieder hinunter nach Talheim.
                Hier haben sich die Läden gut abgesprochen: 2 Gasthöfe, ein Mezger, ein Bäcker und der Blumenladen haben heute wegen Urlaub geschlossen! Ich bekomme von privat etwas Wasser, das aber schnell wieder abnimmt. So mache ich einen Schlenker und steige noch zur Kirche mit Friedhof auf um meine Flaschen erneut zu füllen. Von hier hat man einen grandiosen Blick über das Tal zum Farrenberg.



                Ich steige wieder hinauf auf den Riedernberg (857 m) und wandere entlang dem Trauf zum Bolberg (880 m).



                Hier steht auch eine tolle klein Schutzhütte des Albvereins.



                Bevor ich zu meinem heutigen Ziel, dem Rossberg, komme geht es aber noch einmal richtig abwärts, so dass ich zum Abschluss auch nochmal einen Anstieg bewältigen muss. Dann erreiche ich den Rossbergturm mit Wanderheim.



                Hier quartiere ich mich ein. Die haben Zimmer im Turm! Da hat man einen überragenden Blick – auch nachts. Das Essen ist bekanntermaßen gut und die Terrasse ist gut mit Wanderern und Fahrradfahrern gefüllt. Vor dem Essen besteige ich den Turm um einen Blick auf meine Heimat zu werfen.



                Auch ein Rückblick auf das heute geleistete lohnt von hier oben absolut!



                Dann zieht mich der Zwiebelrostbraten aber wieder zu Tisch. Bei der Aussicht war aber klar, dass ich heute nicht das letzte Mal auf dem Turm war. So steige ich heute noch mehrfach die 149 Stufen hinauf um den Fortgang des Abends zu genießen.









                Wer den Albnordrandweg geht, der sollte schauen, dass er hier übernachten kann!

                (Ein paar Jahre später war ich übrigens wieder mal auf dem Rossberg und habe auch ein paar Fotos gemacht, die auch hier im Forum zu finden sind.)
                Zuletzt geändert von Wafer; 23.04.2017, 00:06.

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                • Igelstroem
                  Fuchs
                  • 30.01.2013
                  • 1944
                  • Privat


                  #9
                  AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                  *in Nostalgie schwelg*

                  Dreifürstenstein. Rossberg. Genau; so hießen die. Auf den Rossberg bin ich mal bei warmem Wetter auf dem letzten Ritzel hochgefahren. Weil wir in Schwaben sind und der Schwabe auswärtige Verköstigung eigentlich für Verschwendung hält (so damals meine Deutung), gab es schon zwei Ruhetage in der Woche, und man sah Leute, die mit dem Auto hochfuhren, um die mitgebrachten Sachen auf dem Parkplatz zu verpicknicken. Seinerzeit habe ich mir Sorgen um den Fortbestand der Gastronomie gemacht, aber wie ich sehe, ist alles noch im Lot.

                  Damals habe ich eine Weile in Dusslingen mit Blick auf den Dreifürstenstein und die Hohenzollernburg gewohnt. Eine anekdotenreiche Gegend. Wo, wenn nicht in Mössingen, könnte jemand auf dem Bahnsteig stehen und aus Leibeskräften brüllen: »I schlage net, i lass Gott schlage«? (Wobei es in Mössingen eigentlich nicht »net«, sondern »ette« heißen muss.)

                  Von Dusslingen aus war dann zum Wandern außer dem Albtrauf immer auch noch der Rammert eine Option, vor allem für Igelstroem als Liebhaber des sanft geschwungenen wassergebundenen Wirtschaftsweges. Das Innere des Rammert, so meine bösartige Theorie, ist der einzige Ort im Schwäbischen, wo man beim Wandern keinen Straßenlärm hört. Die Einheimischen glauben, auf dem Land zu wohnen, aber eigentlich ist die gesamte Region eine riesige Eigenheimsiedlung, aus der einzelne Berge herausragen.
                  Zuletzt geändert von Igelstroem; 24.08.2013, 23:57.
                  Lebe Deine Albträume und irre umher

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                  • meisterede
                    Dauerbesucher
                    • 19.05.2013
                    • 737
                    • Privat


                    #10
                    AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                    Hallo Wafer,
                    wieder sehr schöne Bilder und auch toll geschrieben! Macht wirklich Spaß, die Vervollständigung deines Projekts mitzuverfolgen.
                    Gruß Felix

                    P.S.: Ich hab auch schon wieder Hummeln im Arsch und will weiter gehen Dummerweise erstmal ne Weile keine Zeit...

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                    • Zeltsucher
                      Anfänger im Forum
                      • 06.08.2013
                      • 17
                      • Privat


                      #11
                      AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                      Wirklich super schöne Bilder. Als Einheimischer (Zwischen Tübingen und Reutlingen) musste ich mit erschrecken in den letzen Jahren feststellen:

                      Die Einheimischen glauben, auf dem Land zu wohnen, aber eigentlich ist die gesamte Region eine riesige Eigenheimsiedlung, aus der einzelne Berge herausragen.
                      Das ist ja so was von ***** wahr! Aber ist trotzdem ne sehr schöne Gegend mit super Aussichten vom Albtrauf auf die Heimat

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                      • Wafer

                        Lebt im Forum
                        • 06.03.2011
                        • 9533
                        • Privat


                        #12
                        AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                        5. Tag: Rossberg – Rohrauer Hütte
                        Samstag, 17. August 2013
                        Strecke: 43 Km - Gesamtstrecke: 161 Km
                        Höhenunterschiede: ↑ 800 m, ↓ 700 m
                        Gehzeit: 11 h

                        Nach Frühstück mit Rührei und Speck breche ich kurz nach 8 Uhr auf – nicht ohne noch mal auf dem Turm gewesen zu sein.



                        Man sieht das Riesenrad des Traumlands an der Bärenhöhle und Teile des Weges, der heute vor mir liegt.



                        Es geht ein Stück auf dem Weg von gestern zurück und dann über Wiesen und kurz durch den Wald hinauf zum Rinderberg (826 m) bei Genkingen. Dann durch Genkingen hindurch, nicht ohne mir einen LKW (Leberkäsewecke – oder auf Hochdeutsch: Fleischkäsebrötchen) beim Metzger zu holen, und mit einem Bogen nach Norden am Trauf entlang zur Nebelhöhle. Wer hier Lust und Zeit mitbringt kann noch einen Schlenker zum Schönbergturm, im Volksmund „Pfullinger Unterhose“, einbauen. Ich war letztes Jahr mit der Familie dort - ein erstklassier Aussichtsberg mit tollem Turm! Und von hier nur 1 Km weg.



                        Die Nebelhöle ist eine der vielen Tropfsteinhöhlen der Schwäbischen Alb, die zur Besichtigung ausgebaut wurden. Das muss ich mir natürlich ansehen.



                        Nach ca. 1 Km unter Tage ziehe ich weiter zum Gießstein mit grandiosem Blick auf Unterhausen, Lichtenstein und Honau sowie in Richtung Schloss Lichtenstein.



                        Der Weg führt weiter auf das Schloss zu. Aber zuerst komme ich am alten Forsthaus an, bei dem ich die verlorenen Mineralstoffe ersetze.



                        Von dort führt ein kleiner Weg hinüber zum Schloss Lichtenstein.



                        Hier wollen sie zwar ein paar Euro um den Hof betreten zu dürfen aber der Blick lohnt das auf alle Fälle.



                        Kurz hinter dem Schloss komme ich dann an den Aussichtspunkt mit dem Wilhelm-Hauff-Denkmal. Auf der anderen Talseite sieht man die Kletterfelsen der Reutlinger Alb.



                        Der Weg führt weiter durch den Wald und kurz an die Straße. Ein kurzer Aufstieg führt dann zum Skilift Traifelberg – einer der gefühlt hundert Skiliften auf der Schwäbischen Alb. Über die Straße geht es auf Traifelberg zu.



                        Hier hab ich wohl etwas zu sehr den Ausblick bewundert denn ich bin eine Straße zu früh links abgebogen und musste umkehren. Oberhalb von Traifelberg geht es dann an der Albkante entlang wieder nach Norden. Ständig hat man einen tollen Blick auf das Schloss. Abwechslungsreich führt der Weg von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt.



                        Am Rötelstein mache ich Mittagspause mit Blick auf das Echaztal und Schloss. Ich habe schon wieder meine Flasche leergetrunken und muss sie wieder auffüllen. Selbiges kann ich gut in Holzelfingen erledigen. Hier wird im Ort gerade das Dorffest aufgebaut, das heute Nachmittag und Morgen stattfinden soll. Als meine Flasche bei dem Stand der Freiwilligen Feuerwehr gefüllt wird ist dort gerade Fassanstich. Und wie das so üblich ist: Das erste Fass ist Freibier! Für mich zwar „nur“ ein Frei-Radler aber trotzdem herzlichen Dank! Holzelfingen kenne ich gut weil ich hier schon viel in der Wintersportarena war um meinen Kindern das Skifahren bei zu bringen.

                        Kurz hinter Holzelfingen liegt dann die Ruine Greifenstein.



                        Hier ist erstaunlich viel los! Hier bauen gerade ein paar Leute einen Zwischenstopp für einen 50sten Geburtstag auf. Also schnell wieder weg! Eigentlich schade – denn der Blick ist traumhaft. Die Burgenbauer wussten schon wo sie ihre Bauwerke errichten müssen.



                        Über den Eckstein und die Ruine Stahleck ziehe ich zum Stahlecker Hof. Hier nehme ich noch einen Wurstsalat zu mir – Lecker! Es ist noch nicht ganz 16 Uhr und ich habe irgendwie noch keine Lust für heute Schluss zu machen. Die Zimmer sollen hier sehr schön sein aber ich ziehe dann doch noch eins weiter.



                        An der Bonzensiedlung Göllesberg geht es vorbei zum Übersberg. Wiedermal ein Segelflugplatz mit viel Flugbetrieb. Am Gerstenbergfels gehe ich vorbei zum Schafhaus – eine Außenstelle des Haupt- und Landgestütes Marbach.



                        Dahinter komme ich zur Ehninger Weide. Hier gibt es ein paar Wildgehege mit Rotwild und Borstenvieh. Immer am Trauf entlang führt mich der Weg über den Hännersteigfels (767 m) zum Grasberg (778 m). Hier habe ich eine tolle Sicht auf unseren Reutlinger Hausberg, die Achalm mit Ruine oben drauf.



                        Dann steuere ich das Wanderheim des Schwäbischen Albvereins direkt neben dem See an. Langsam reicht es mir für heute. Hier werde ich aber enttäuscht! Die haben morgen ihr Sommerfest und nehmen heute keine Übernachtungsgäste auf. So ziehe ich nach einem Radler weiter. Der Gestütshof St. Johann ist zum Glück nicht sehr weit.
                        Aber auch hier ist alles voll. Die haben Hagelopfer zu beherbergen, deren Häuser bei dem gewaltigen Gewitter vor ein paar Wochen unbewohnbar wurden. So bleibt mir nichts anderes übrig als noch weiter zu ziehen.



                        Die Hohe Warte lasse ich links liegen und ziehe entlang der Baumallee hinüber zum Fohlenhof und dann zur Rohrauer Hütte.



                        In dem Naturfreundehaus komme ich unter. So weit wollte ich heute gar nicht. Da ich morgen Nachmittag auf einen Geburtstag muss habe ich Bad Urach als Endziel für morgen. Das sind jetzt nur noch ein paar Kilometer. Da kann ich morgen die Hohe Warte noch locker nachholen!
                        Zuletzt geändert von Wafer; 12.08.2014, 17:32.

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                        • meisterede
                          Dauerbesucher
                          • 19.05.2013
                          • 737
                          • Privat


                          #13
                          AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                          Von dort führt ein kleiner Weg hinüber zum Schloss Lichtenstein.
                          Auf diesen Moment habe ich gewartet Hier musste ich meine letzte Tour ja abbrechen; schön, dass ich jetzt bei dir nahtlos quasi "rückwärts" verfolgen kann, wie der Weg weitergeht (kam damals ja aus der anderen Richtung ans Schloss). Bin gerade dabei, meine Freundin mit salbungsvollen Worten zu bearbeiten und wenns klappt, wandern wir dann Mitte September nochmal ein paar Tage dort, vermutlich eben ab Schloss Lichtenstein. Ick freue mir

                          Gruß Felix

                          (achja, wie immer: sehr schöne Bilder!)

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                          • Wafer

                            Lebt im Forum
                            • 06.03.2011
                            • 9533
                            • Privat


                            #14
                            [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                            6. Tag: Rohrauer Hütte – Bad Urach
                            Sonntag, 18. August 2013
                            Strecke: 12 Km - Gesamtstrecke: 173 Km
                            Höhenunterschiede: ↑ 500 m, ↓ 800 m
                            Gehzeit: 4 h

                            Frühstück gibt es erst recht spät. So gegen 9 Uhr. So komme ich dann auch erst halb 10 wieder los. Heute habe ich aber Zeit und kann es ausführlicher angehen lassen. Ich gehe zurück zum Fohlenhof und steige auf die Hohe Warte (820 m). Auf diesem Berg steht der Turm der Hohen Warte.



                            Klar, dass ich auf diesen Turm auch hinaufsteigen muss!



                            Der Turm ist nur an Sonn- und Feiertagen offen. Da habe ich mal wieder Glück gehabt! Und dann geht es wieder hinunter zum Fohlenhof. Leider stehen keine Fohlen davor.



                            Vom Fohlenhof führt der Weg wieder an den Albtrauf und zum Camererstein mit Blick zur Burgruine Hohenneufen.



                            Ein paar Meter weiter wartet der nächste Aussichtspunkt mit spektakulärer Aussicht: Der Rutschenfels mit Blick auf die Burgruine Hohenurach.



                            Durch den Wald führt der Pfad zum Abstieg in Richtung Uracher Wasserfall.



                            Der Abstieg hat schon fast einen alpinen Charakter!



                            Man kommt von oben an den Zulauf des Wasserfalls.



                            Hier steht eine kleine Hütte und der Platz ist gut ausgebaut. Das ist ein beliebtes Ziel für Ausflüge. Vorne an der Kante kann man von oben auf den Wasserfall hinuntersehen.



                            Eigentlich führt der Albnordrandweg von der Hütte auf dem Fahrweg weiter. Den Weg kenne ich und ich finde ihn nicht so schön: Ein Schotterweg im Wald. So entscheide ich mich für den Abstieg um den Wasserfall auch von der Seite und von unten zu sehen.



                            Der Weg ist wesentlich schöner aber auch sehr bekannt und etwas überlaufen. Da ich nur kurz auf diesen Wegen bleibe stört mich das nicht so.



                            Am Auslauf stehen noch ein paar Steinmännchen im Bach.



                            Dann geht es die letzten Meter hinunter bis ins Brühltal.



                            Nach der Brücke biege ich dann vom Touristen-Highway wieder ab und steige den Weg mit der blauen Raute wieder hinauf. So komme ich an der Abzweigung zur Burgruine Hohenurach wieder auf den Albnordrandweg. Den ich dann aber gleich wieder verlasse um auch noch die Ruine mit zu nehmen. Hier zeigt sich wieder der Informatiker: Ich habe heute nach zwar die Handys geladen aber nicht die Kamera. Und die Batterie streikt jetzt! So kann ich hier nur ein paar Aufnahmen von einer Tour mit der Familie aus diesem Frühjahr einstellen.



                            Die Sicht ist wieder gigantisch! Ich möchte ja nicht unbedingt der Bedienstete gewesen sein, der die Versorgung organisieren musste aber als Burgherr ... das könnte ich mir durchaus vorstellen!



                            Der Abstieg erfolgt durch das Seltbachtal mit dem gleichnamigen Seltbachhaus der Naturfreunde. Hier ist die Hüttendichte schon deutlich höher! Oberhalb der Jugendherberge führt ein kleiner Pfad zum Uracher Bahnhof. Ich habe noch Zeit bis der Zug fährt und schlendere durch den Flohmarkt in der Altstadt. Dann ist das Wanderwochenende leider schon wieder vorbei und ich fahre heim.
                            Zuletzt geändert von Wafer; 12.08.2014, 17:33.

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                            • Daddyoffive
                              Fuchs
                              • 24.08.2011
                              • 2437
                              • Privat


                              #15
                              AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                              Eine grandiose Wanderung und ein toller Reisebericht. Danke. Da will man doch gleich losziehen.
                              Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                              John Eldredge
                              ><>

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                              • Wafer

                                Lebt im Forum
                                • 06.03.2011
                                • 9533
                                • Privat


                                #16
                                AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                Zitat von meisterede Beitrag anzeigen
                                Auf diesen Moment habe ich gewartet Hier musste ich meine letzte Tour ja abbrechen; schön, dass ich jetzt bei dir nahtlos quasi "rückwärts" verfolgen kann, wie der Weg weitergeht (kam damals ja aus der anderen Richtung ans Schloss). Bin gerade dabei, meine Freundin mit salbungsvollen Worten zu bearbeiten und wenns klappt, wandern wir dann Mitte September nochmal ein paar Tage dort, vermutlich eben ab Schloss Lichtenstein. Ick freue mir

                                Gruß Felix

                                (achja, wie immer: sehr schöne Bilder!)
                                Hallo Felix.

                                Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Bearbeiten deiner Freundin! Ich wäre gerne mit meiner Frau gegangen aber das klappt aus gesundheitlichen Gründen aktuell nicht so gut. Bin gespannt, wie du den Weg in der anderen Richtung erlebst!


                                Zitat von Islandexperte Beitrag anzeigen
                                Eine grandiose Wanderung und ein toller Reisebericht. Danke. Da will man doch gleich losziehen.
                                Hallo IslandExperte.

                                Vielen Dank für die Blumen - die werden immer wieder gerne genommen! Bei dem Weg mit der Landschaft ist das aber auch nicht so schwer ...


                                Ich wurde noch auf Schutzhütten angesprochen. Von Tuttlingen weg gab es nicht so viele. Die erste, an die ich mich erinnere war auf dem Lemberg. Davor gab es hier und da kleine Kapellen oder Gasthöfe (Rußberg, Rasiberg, Dreifaltigkeitsberg, Klippeneck, Gosheim). Wo man hätte übernachten können kann ich gar nicht sagen. Das Hotel am Klippeneck vielleicht. Das war aber zu, als ich vorbei kam. Die nächsten Schutzhütten waren dann am Oberhohenberg und am Normalweg hinter Ratshausen. Auf der Plettenberghütte kann man nicht übernachten. Am Lochen gibt es dann die beiden beschriebenen Nächtigungsmöglichkeiten. Dann wird es etwas mau. Laufen, Burgfelden, Pfeffingen als Orte. Am Zoller Horn soll eine Schutzhütte stehen und am Hohen Berg oberhalb von Jungingen steht eine. Dann am Köhlberg, Dreifürstenstein und Hirschberg. Nach Talheim dann am Riedernberg, Bolberg (siehe Foto) und im Tal vor dem Rossberg. Am Goldloch ist eine und dann erst wieder hinter Göllesberg. Auf dem Weg nach Bad Urach habe ich auch noch 2 in Erinnerung. Auf den Topographischen Karten waren die alle eingezeichnet und eigentlich alle ganz gut in Schuss.
                                Nun ist übernachten in Schutzhütten nicht so mein Ding. Ich bevorzuge den Komfort von Gasthäusern und Hütten! Aber jeder hat da eben andere Vorlieben.

                                So wünsche ich jedem noch viel Spaß und vielleicht sieht man sich ja auf dem Weg! Denn eines ist klar: Dem Weg werde ich noch ein paar Etappen folgen!!!

                                Gruß Wafer
                                Zuletzt geändert von Wafer; 04.09.2013, 10:35.

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                                • meisterede
                                  Dauerbesucher
                                  • 19.05.2013
                                  • 737
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                  Hallo Wafer,
                                  vielen vielen Dank für die ausführliche Auflistung der Schutzhütten!! Ich habe das ganze nochmal mit einer anderen Karte abgeglichen, die ich noch bei mir gefunden habe (diese) und da haben tatsächlich ein paar gefehlt, die ich dank dir noch ergänzen konnte. Du hast mir da sehr weiter geholfen, vielen Dank dafür.
                                  Das Bearbeiten der Freundin war übrigens erfolgreich, wenn das Wetter einigermaßen mitmacht, sind wir in einer Woche unterwegs

                                  Liebe Grüße
                                  Felix

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                                  • retebu
                                    Erfahren
                                    • 15.09.2008
                                    • 433
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                    Bist fast bei mir an der Hasutür vorbei gekommen
                                    Einen Kaffee oder etwas isotonisches hätten wir dann schon einnehmen können ...
                                    Schön, einen Bericht "von zuhause" zu lesen.

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                                    • Wafer

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                                      • 06.03.2011
                                      • 9533
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                      Hallo Retebu.

                                      Ja, unsere Heimat ist sehr schön! Ich war ehrlich gesagt selber angenehm überrascht obwohl ich schon viel gesehen hatte. Und daher wundert es mich eigentlich, dass diese als Wanderland nicht bekannter ist! Und wenn du mir noch verrätst wo ich genau klingeln muss, dann klappt das beim nächsten Mal auch. Aber das machst du lieber als PN.

                                      Gruß Wafer

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                                        • 06.03.2011
                                        • 9533
                                        • Privat


                                        #20
                                        [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                        Hallo Wanderfreunde.

                                        Nun habe ich es auch endlich geschafft die Tour als GPX abzulegen und hier einzubinden.

                                        Diese Etappe war ich wieder mit den Freizeitkarten des Landesvermessungsamtes Baden-Württemberg in Maßstab 1:50.000 unterwegs. Das Blatt 523 Tübingen Reutlingen (ISBN 3-89021-616-1) begleitet den Weg von Burgfelden bis zum Gestütsgasthof St. Johann. Auf dem Blatt 524 Bad Urach - Münsinger Alb (ISBN 3-89021-617-1) ist der Weg ab der Nebelhöhle drauf und wird mich bis zum Kornberg bei Gruibingen begleiten.
                                        Die Karten sind sehr genau und beinhalten Hinweise auf Schutzhütten, Feuerstellen, Segeflugplätze und andere Dinge. In Bezug auf Übernachtungsmöglichkeiten empfehle ich aber eine vorherige Recherche im Netz bevor man sich darauf verlässt, dass eine eingezeichnete Lokation auch Unterkunft anbietet.

                                        Wenn das Wetter einigermassen mitspielt möchte ich im September nochmal 2 Tage auf dem Albnordrandweg unterwegs sein. Ich hoffe es klappt! Bis bald also!

                                        Gruß Wafer
                                        Angehängte Dateien
                                        Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 20:22.

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                                        • Wafer

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                                          • 06.03.2011
                                          • 9533
                                          • Privat


                                          #21
                                          [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                          Vierte Etappe

                                          Nach 4 Wochen ist es wieder so weit: Ich gehe wieder auf den Weg!
                                          Dieses Mal begleitet mich ein guter Freund. Er ist schon einige Zeit nicht mehr sportlich aktiv gewesen und war noch nie wandern. Mein Bericht hat ihn animiert mal mit zu gehen.

                                          7. Tag: Bad Urach – Burg Teck
                                          Samstag, 14. September 2013
                                          Strecke: 24 Km - Gesamtstrecke: 197 Km
                                          Höhenunterschiede: ↑ 900 m, ↓ 600 m
                                          Gehzeit: 8 h

                                          Ein Auto haben wir an das Deutsche Haus unterhalb des Boßlers gestellt. Mit dem anderen sind wir ca. 10 Uhr in Bad Urach. Eine tolle Stadt!



                                          Wir parken gleich beim Bahnhof und ziehen erst mal durch die Altstadt. Und davon hat Bad Urach einiges!



                                          Am Marktplatz wird gerade das Dorffest aufgebaut. Wiedermal! Aber so früh gibt es keinen Fassanstich. Durch einen kleinen Park schlagen wir uns über Nebenstraßen durch Bad Urach (450 m). Der Weg führt eigentlich entlang der Hauptstraße. Das wollten wir uns aber nicht antun. Mein Freund hat im Netz gelesen, dass der Weg nach Hülben hinauf recht dicht an der Straße entlang führt und nicht so schön ist. Also schlagen wir uns gleich auf einem kleinen Steig (Wegzeichen: rotes liegendes Y) in Richtung Norden hinauf zum Nägelesfels (730 m).
                                          Wir kommen an den Höllenlöchern vorbei und haben bald die anstrengenden Höhenmeter geschafft. Über Felder geht es auf Hülben zu. Hier hat der Hagel vor ein paar Wochen deutliche Spuren hinterlassen. Am Segelflugplatz vorbei geht es wieder an den Albtrauf. Zügig kommen wir an den Barenberg mit Blick auf die Burg Hohenneuffen.



                                          Selbst mit Blick durch die Brille wird die Sicht nicht schärfer!
                                          Entlang des der Albkante führt uns der Weg auf die Ruine zu. Der Albnordrandweg führt aber gar nicht zur Ruine: Er geht bis zum Parkplatz, aber die letzten Meter zur Burg führt er nicht. Wir können das nicht so hinnehmen und kommen durch einen kleinen Tunnel auf die Burg.



                                          Hier werden wir erst Mal tierisch gut empfangen!



                                          Wir sehen uns ein wenig um und sind genießen die tolle Aussicht.



                                          Das Restaurant bietet einen Zwiebelrostbraten mit Käsespätzle! Auch das lassen wir uns nicht nehmen! Danach rollen wir noch etwas träge durch die Burg und nehmen diverse Eindrücke auf.



                                          Beim Blick auf Beuren sehen wir wo wir vorhin noch mit dem Auto unterwegs waren.



                                          Mit Jusiberg, Hörnle und Achalm (im Hintergrund) (von rechts) geht der Blick nochmal zurück zur Heimat und zum weniger guten Wetter.



                                          Dann müssen wir Abschied nehmen von den „zickigen“ Besetzern der Burg.



                                          Zurück am Parkplatz nehmen wir den Traufweg wieder auf und ziehen über den Wilhelmsfels nach Erkenbrechtsweiler. Das Radler in der Kneipe kurz vor dem Ortsausgang hilft beim Verdauen. Durch den Heidengraben geht es auf den Eichberg und zum Friedrichsfels. Der Blick auf Unterlenningen ist grandios!



                                          Auch weiter hinter entlang des Lenninger Tals entfaltet der Weg seinen einmaligen Charakter.



                                          Dann geht es noch vor bis zum Bruckerfels und schon büßen wir die bei Bad Urach mühsam erarbeiteten Höhenmeter im Galopp wieder ein: Über die Bassgeige geht es hinab nach Owen. Hier hat mal wieder alles zu! Also nehmen wir den Anstieg zur Burg Teck mit seinem Wanderheim auf der anderen Talseite in Angriff. Stolz liegt sie fast 400 Meter über uns und wartet auf uns!



                                          Hier haben wir wieder die Albtypische Flora. Der Blick zurück offenbart den steilen Abstieg auf der anderen Talseite.



                                          Immer weiter hinauf führt der Weg. Über uns kreisen einige Modellflieger – zum Glück fast alle ohne Motor. Kurz bevor es im Wald nochmal richtig rauf geht erwartet uns ein tierischer Aufstieg!



                                          Nach den letzten mühsamen Höhenmetern kommen wir auf der Burg an. Zum Glück sind bei der angemeldeten Gruppe nicht alle Teilnehmer gekommen so dass wir noch ein Zimmer kriegen. Glück gehabt!
                                          Ich steige gleich die 78 Stufen hinauf auf den Turm und genieße den Rundumblick.



                                          Leider ist das Wetter nicht ganz so gut wie vor ein paar Wochen auf dem Rossberg. Aber auch hier gilt: Die Übernachtung ist absolut lohnenswert! Kurz bevor die Kneipe schließt besteige ich nochmal den Turm um den Blick auch bei Nacht fest zu halten.



                                          Den Abend lassen wir in aller Ruhe mit der Gruppe zusammen ausklingen und begeben uns gegen Mitternacht zu Bett. Gute Nacht!
                                          Zuletzt geändert von Wafer; 12.08.2014, 17:35.

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                                          • meisterede
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                                            • 19.05.2013
                                            • 737
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                                            #22
                                            AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                            Super schön, wie immer !
                                            Bei mir hats leider nicht geklappt letztes Wochenende. Eigentlich wollten meine Freundin und ich ja unterwegs sein, quasi als "Abschiedstour", bevor sie für ein Jahr nach Amerika geht. Aber wie man sich eigentlich schon hätte denken können, war dann eben auf den letzten Drücker doch noch so viel zu erledigen, dass die Zeit dafür einfach nicht da war Naja, dafür hab ich ja jetzt etwas mehr Zeit, um das nachzuholen
                                            Danke für deinen Bericht.
                                            Gruß Felix

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                                            • Wafer

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                                              • 06.03.2011
                                              • 9533
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                              Hallo Felix.

                                              Ja, da ist es wirklich sehr schön!
                                              Schade, dass es bei dir nicht geklappt hat. Aber du wirst sehen: Der zweite Tag war bei uns auch nicht so prickelnd. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann hast du ja jetzt reichlich Zeit um die schönsten Stellen raus zu suchen.
                                              Ich mache den zweiten Tag gerade fertig. Mal sehen, vielleicht reicht es noch ihn heute abend rein zu stellen.

                                              Bis bald

                                              Wafer

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                                              • Wafer

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                                                • 06.03.2011
                                                • 9533
                                                • Privat


                                                #24
                                                [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                8. Tag: Burg Teck - Ochsenwang
                                                Sonntag, 15. September 2013
                                                Strecke: 8 Km - Gesamtstrecke: 205 Km
                                                Höhenunterschiede: ↑ 450 m, ↓ 400 m
                                                Gehzeit: 2 h

                                                Für heute war ja nicht so gutes Wetter angesagt. Aber muss das gleich so werden? Also drehen wir uns nach einem Blick aus dem Fenster nochmal rum. Es ist schließlich Sonntag!
                                                Irgendwann siegt dann aber der Frühstückshunger und wir machen uns fertig und gehen nach unten. Es hört auch tatsächlich auf zu regnen. So starten wir gegen 10 Uhr und steigen erst mal zum Sybillenloch unter der Burg Teck ab.



                                                Nichts Spektakuläres aber der Schlenker lohnt sich – zumal wir nicht auf der Fahrstraße unterwegs sind. Dann geht es auf dem Rücken der Teck nach Süden zum Gelben Fels.



                                                Dann führt der Weg bis auf 600 Meter zum Sattelbogen hinunter. Im Wald liegt Bodennebel. Dann folgt der Aufstieg zur Ruine Rauber.



                                                Die Ruine Rauber ist ein Teil der Diepoldsburg und besteht eigentlich nur noch aus Grundmauern. Hier auf der Schwäbischen Alb haben wir die höchste Burgendichte Europas!



                                                Durch die ehemaligen Fenster kann man zur Teck zurück schauen.



                                                Dann geht es noch ein paar Meter hoch zur Diepoldsburg – einem Freizeitheim. Auf den einfachen paar Metern verdrehe ich mir das Knie – Na Super: Auch Laufen will gelernt sein!
                                                Man sieht ganz gut wie es vor und auf der Alb langsam wieder zu zieht.



                                                Auf dem kleinen Sträßchen in Richtung Ochsenwang fängt es dann auch ganz leicht an zu nieseln. Wir bleiben hart und ziehe hinüber zum Breitenstein (811 m). Die Sicht ist mau. Schade! Ich war hier schon öfters oben und man hat bei guter Sicht eine grandiose Aussicht. Und ein paar nette Grillplätze hat es hier auch.
                                                Hier gibt es wieder diese Albflora, die die Alb hier so charakteristisch macht.





                                                Auf dem Weg zum Auchtert (814 m) hinauf nimmt die Feuchtigkeit von oben dann deutlich zu.
                                                Wir retten uns unter einen Baum und legen Regenzeug an. Aber die Kleider sind schon recht feucht. Wir schauen uns das eine Weile an und beschließen dann es für dieses mal gut sein zu lassen. Mein Knie meckert noch und der Knöchel will auch nicht wirklich weiter. Vielleicht kann ich dann beim nächsten Mal den Blick vom Breitenstein noch verewigen. Denn der ist wirklich lohnend.
                                                Auf dem Weg zum Gasthof Krone kommen wir an ein paar Enten vorbei.



                                                Die scheint das Wetter nicht wirklich zu stören.



                                                Am Gasthof holt uns die Frau von meinem Freund ab und wir beschließen möglichst bald wieder hier oben zu sein und den Weg fort zu setzen. Ich bin mal gespannt wann das sein wird!
                                                Zuletzt geändert von Wafer; 12.08.2014, 17:36.

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                                                • Hasenhirn
                                                  Erfahren
                                                  • 27.12.2005
                                                  • 175


                                                  #25
                                                  AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                  Balingen. Wir waren feiern Du warst Wandern.

                                                  Ich hab oft die Felsen angeschaut und mir gedacht dass ich da mal wandern geh.

                                                  Danke für Deinen Bericht!!!

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                                                  • Wafer

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                                                    • 06.03.2011
                                                    • 9533
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                    9. Tag: Ochsenwang – Deutsches Haus
                                                    Freitag, 4. Oktober 2013
                                                    Strecke: 20 Km - Gesamtstrecke: 225 Km
                                                    Höhenunterschiede: ↑ 250 m, ↓ 400 m
                                                    Gehzeit: 4 h

                                                    Wieder hat es nicht lange gedauert und ich stehe wieder in Ochsenwang. Ich starte erst gegen 15 Uhr – vorher hab ich’s einfach wieder nicht einrichten können. Das Auto steht in Ochsenwang am Kindergarten und ich gehe zuerst zu dem Baum zurück, unter dem wir uns vor 3 Wochen die Regensachen angezogen haben.



                                                    Vom Auchtert aus hat man einen schönen Blick ins Randecker Maar, einen alten Vulkankrater.



                                                    In den Büschen hängt alles voll mit Schlehen, Hagebutten, Tollkirschen und anderen herbstlichen Früchten.



                                                    Der Wanderweg führt immer am Rand des Randecker Maars entlang und hat hier die ganz albtypische Flora.



                                                    In den Wiesen schauen Felsen heraus und die herbstlichen Farben sind hier auf der Alb schon deutlich weiter fortgeschritten als bei uns am Fuße der Alb.



                                                    Kurz vor der Ziegelhütte, einem Biobauernhof mit Hofladen und ein paar Bierbänken davor, steht dieser Drache am Weg.



                                                    Die Ziegelhütte ist gut besucht. Aber die Schlange an der Theke hält mich dann doch von einer frühen Pause ab. An dem Skilift geht es über die Straße und wieder auf die Albkante zu. Hier geht es in den Wald, und auch hier stehen die herbstlichen Früchte in voller „Blüte“.



                                                    Der Boden ist gut feucht und die Pilze sprießen aus dem Boden und aus dem Gehölz.



                                                    Und noch mehr davon.



                                                    Dann führt mich der Weg zur Hindenburghütte, einer kleinen Schutzhütte direkt am Trauf.



                                                    Ein paar Meter weiter bietet der Heimenstein einen tollen Tiefblick auf Neidlingen.



                                                    Auf der anderen Talseite grüßt die Ruine Reußenstein herüber. Auf den Felsen davor kann man ein paar Kletterer erkennen.



                                                    Kurz vor dem Bahnhöfle, hier ging wohl mal eine Bahnlinie hinauf, stößt der Wanderweg nach Neidlingen auf den Albnordrandweg. Er sieht so aus, als würde er entlang einer ehemaligen Bahntrasse geführt werden. Auch hier stehen Unmengen von Pilzen direkt am Weg. Ich hätte die für Parasol gehalten. Aber wenn die essbar wären, dann hätte sie sicher schon einer mitgenommen.



                                                    Dann komme ich an die Ruine Reußenstein. Auf den Felsen rund um die Ruine wird geklettert. Früher war ich hier auch viel unterwegs.



                                                    Das Klettern vor bzw. an so einer Kulisse macht schon Spaß!
                                                    Auf mehreren Ebenen kann man Teile der alten Burganlage besichtigen.



                                                    Ich habe es glaube ich schon mal erwähnt: Die Burgherren wussten, wo sie ihre bescheidenen Eigenheime hinbauen mussten. Der Blick über Neidlingen, Limburg und die anderen Albvorberge ist einfach gigantisch!



                                                    Von der Ruine ist es dann nicht weit zum Hof Reußenstein, an dem man auch was essen können soll. Leider war er zu als ich vorbeikam. In einem Vorgarten blühen Herbstblumen und ein Admiral geniest die letzten Sonnenstrahlen.



                                                    Über einen Feldweg führt der Weg etwas bergan. Ein Blick zurück offenbart die abendliche Stimmung auf der Alb.



                                                    Ich überquere die Straße und der Weg führt wieder direkt am Albtrauf dahin. Immer direkt an der Kante oder knapp unterhalb von ihr. Der Weg hält wieder tolle Ausblicke bereit. Leider ist die Beleuchtungssituation schon etwas optimierungsbedürftig. Der Blick am Erkenberg vorbei und über Neidlingen hinweg zur Albkante mit dem Randecker Maar und dem Auchtert zeigt wo ich heute Nachmittag gestartet bin.



                                                    Über den Bürg (800 m) geht es dann schon in der Dämmerung weiter. Auf dem schmalen Waldweg leitet mich neben dem üblichen Dreieck der Wegweiser zum Naturfreundehaus Boßlerhaus hinüber zum Boßler (794 m).



                                                    Das Boßlerhaus hat dann leider zu. Nun hat die Politik der Kirche schon einen Feiertag abgeschwatzt und ihn auf Donnerstag gelegt aber am Freitagabend finden sich wohl nicht genug Outdooraktivisten, deren Besuch die Naturfreunde dazu verleitet ihr Wanderheim zu öffnen. Enttäuscht gehe ich das Schottersträßlein hinab zur Straße. Im letzten Büchsenlicht nehme ich den Feldweg entlang der Straße nach Weilheim und wandere zum Deutschen Haus. Nach einem Radler werde ich hier abgeholt und zu meinem Auto in Ochsenwang zurück gebracht. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist dieses Etappenziel leider mehr als schlecht erreichbar.
                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 12.08.2014, 17:37.

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                                                    • FrankK
                                                      Erfahren
                                                      • 22.03.2011
                                                      • 254
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                                                      #27
                                                      AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                      Hey Hallo.

                                                      Ich habe mir für das nächste Jahr den HW1 vorgenommen, und zwar an einem Stück.
                                                      Wie ich sehe läufst du ihn auch aus Richtung Tuttlingen. Hier im WIKI steht drin, dass er schlecht beschildert sei und man ihn nur mit den entsprechenden Karten laufen sollte. Davon ist ja bei dir nichts wirklich zu lesen. Wie sieht es denn aus mit der Beschilderung?Ich denke dass die einfache Wanderkarte wie es sie bei Amazon für 8,95€ gibt ausreichen sollte.
                                                      Ich tendiere immer mehr dazu ihn in der gleichen Richtung zu laufen wie du.
                                                      Wie sieht es denn mit Schutzhütten aus? Leider gibt es da ja wenig bis so gut wie nichts drüber heraus zu finden.
                                                      Ich hoffe mal, du bist mit deiner Wanderung bis dahin fertig. So kann ich mehr über den Weg erfahren. Ich will irgendwann im Juni oder Juli los.

                                                      Vielle Grüsse.

                                                      Frank.

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                                                      • Waldhexe
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                                                        • 16.11.2009
                                                        • 3184
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                                                        #28
                                                        AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                        Ich kann den HW1 nur empfehlen, ich bin zweimal jeweils eine Woche gewandert, insgesamt von Geißlingen an der Steige bis kurz vor Tuttlingen. Hier ein Tourbericht mit Fotos vom ersten Teil. Der HW1 ist vom Schwäbischen Albverein in Richtung Donauwörth nach Tuttlingen ausgeschildert, in diese Richtung ist daher die Beschilderung etwas leichter. Ich fand ihn übrigens gut ausgeschildert, nicht immer idiotensicher (wir haben uns daher auch mal verlaufen), ich gehe aber grundsätzlich auch gut beschilderte Wege nicht ohne Karte.
                                                        Diese hier ist ideal weil günstig und ausreichend.
                                                        Beim Schwäbischen Albverein gibt es auch weitere Informationen.

                                                        Als ideale Wanderzeit würde ich den Herbst empfehlen, wenn die Buchenwälder bunt werden und meist gute Fernsicht herrscht. Allerdings ist der HW1 ganzjährig (Schneelage prüfen!) möglich, ich bin auch schon im Winter bei wenig Schnee (aber größer Kälte!) mehrtägig dort unterwegs gewesen.
                                                        Das Thema Unterkunft ist dagegen sehr schwierig. Es gibt sehr wenige Schutzhütten und bei - ähem - mitgebrachter, eigener Unterkunft besteht das große Problem, dass es auf der Alb kein Wasser gibt (Karstgebiet), es muss also Trink-, Koch- und Waschwasser geschleppt werden, wozu ich angesichts der Topographie weder Kraft noch Lust hätte.
                                                        Es gibt einige Naturfreundehäuser, Wanderheime des SAV und eine Alpenvereinshütte, dazwischen Hotels und Pensionen (z.T. mit hohem "Unterhaltungswert", aber fast immer sauber!), allerdings ist es aufgrund der teilweise sehr dünnen Infrastruktur nicht einfach, sich daraus eine funktionierende Kette zu basteln. Vorbuchen (frühzeitig nach Möglichkeit) ist insbesondere am WE unbedingt erforderlich, da die Wanderheime z.T. von Ortsgruppen des SAV komplett belegt werden.

                                                        Viel Spaß und gute Tour, es lohnt sich!

                                                        Claudia

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                                                        • FrankK
                                                          Erfahren
                                                          • 22.03.2011
                                                          • 254
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                          Hallo Claudia.

                                                          Vielen Dank für deine Stellungnahme.
                                                          Anscheinend ist es wohl aber nicht so wichtig, in welche Richtung man läuft, da die Registrierung bei Toptrails ja auch eine gewisse Qualität der Strecke und der Beschilderung voraussetzt. Wo auch immer deren Kriterien liegen. Ich bin ja nicht ganz unerfahren und plane solche Strecken auch dementsprechend. Die Karte vom gesamten Weg finde ich aber wohl ausreichend und sie ist sogar in 1:35000 anstatt 1:50000.
                                                          ch bin eher der Frühlingsmensch und will das in einer warmen Jahreszeit erleben. Sicher ist es im Herbst auch wunderschön. Aber dann gibt es immer noch das Problem mit dem Nebel. Und der hängt sicher ab und an zäh an Ort und Stelle.
                                                          Mit der Wasserversorgung mache ich mir auch keine Sorgen. Aber wie vermutet gibt es eben wenige Schutzhütten und somit bleibt es nicht aus, ein Tarp oder ein Zelt mitzuschleppen. Nach 40 bis 50 Kilometern lege ich mich eben lieber in eine Hütte und muss am morgen auch nichts abbauen. Aber für die Zeit wird es gehen und mit Glück steht am Abend doch mal eine Hütte parat. Mit Verpflegung nachkaufen sieht es doch aber auch nicht so schlecht aus.
                                                          Das was ich bisher gesehen habe ist auf jeden Fall wunderschön. Deshalb soll es ja auch der HW1 werden.

                                                          Viele Grüsse.

                                                          Frank.

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                                                          • Wafer

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                                                            • 06.03.2011
                                                            • 9533
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                                                            #30
                                                            AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                            Hallo Frank.

                                                            In Sachen Bezeichnung schließe ich mich voll und ganz der Claudia an! Ich finde die sehr gut - auch in der "Gegenrichtung" Tuttlingen - Donauwörth. Was nicht heißt, dass man sich ohne Karte drauf verlassen sollte. Aber das hast du ja nicht vor.
                                                            Man kommt eigentlich recht regelmäßig durch Ortschaften. Aber auch hier ist nicht immer Gewährleistet, dass man dort auch was bekommt. In Talheim bin ich z.B. leer ausgegangen. An Friedhöfen oder Kirchen gibt es meist Trinkwasser. Oder das Fragen bei Privatpersonen hat mir immer nette Gespräche beschert und nie eine Abweisung. Was ich eher auch etwas kritisch sehe sind die Unterkunftsmöglichkeiten. Die Schutzhütten hatte ich ja schon mal erwähnt. Die Wanderheime haben fragwürdige Öffnungszeiten - soll heißen: man muss nachfragen! Siehe mein Erlebnis mit der Boßlerhütte. Auch die Türme sind nicht immer offen. Auch hier solte man sich vorher informieren.
                                                            Leider - oder zum Glück, je nach Blickwinkel - ist der Weg nicht so stark frequentiert, dass sich die Orte darauf einrichten und sich absprechen.

                                                            Viel Spaß beim Wandern. Lass hören wenn du noch Fragen hast!

                                                            Gruß Wafer

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                                                              Fuchs
                                                              • 20.02.2012
                                                              • 1310
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                              Naja...
                                                              Die Frage ist: welche Ansprüche stellt man an die Unterkunft:
                                                              Man findet imho eigentlich spätestens alle 5-10km einen Unterstand, der einem eine gute bzw trockene Nacht beschehrt.
                                                              Natürlich hat der kein Wasser, da er meistens relativ weit oben ist, aber das weiß man vorher, und ein 2l Platybus wiegt recht wenig, und auch 2x2l Colaflaschen erfüllen hier ihren Dienst hervorragend.
                                                              Waschen kann man sich auch 10 Minuten vor der Unterkunft, oder kurz nach dem Loslaufen am nächsten Morgen.

                                                              IMHO


                                                              Frederik, der insbesondere in den 80km um Reutlingen alle 5m einen Unterstand findet, inkl. einer im Winter geräumten Zufahrt.

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                                                              • FrankK
                                                                Erfahren
                                                                • 22.03.2011
                                                                • 254
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                Hallo Wafer.

                                                                Das wollte ich auch nur hören, dass es ok ist ihn so wie du es auch machst, von West nach Ost zu laufen. Oftmals ist es ja möglich einen Weg in beide Richtungen zu laufen. Gut möglich ist es immer aber an der Beschilderung hapert es manchmal.
                                                                Karte habe ich mir die hier als völlig ausreichend bestellt. Klick
                                                                Sie hat den Vorteil, dass ich sie auch im Regen nutzen kann. Und der gesamte Weg ist drauf.
                                                                Mit 20 Kilometern in 4 Stunden bist du aber auch flott unterwegs. Als Übernachtung reicht mir eine einfache trockene Behausung aus. Sprich einfach eine Schutzhütte wäre optimal. Ich bin noch nicht so alt, dass ich auf Hotels oder Pensionen ausweichen muss. Aber die Hütten sind mir lieber als nach einem langen Tag noch Zelt oder Tarp aufstellen zu müssen. Deshalb eben die Frage nach einfachen Schutzhütten, Unterständen in denen es möglich wäre zu schlafen. Wenn die wirklich aller 5 - 10 Kilometer dort vorhanden sind bestünde ja auch noch die Möglichkeit das Tarp zu Hause zu lassen.

                                                                Ja das mit dem Wasser ist nicht so das Problem. Einkaufen, nachkaufen kann man gut planen. Wozu gibt es den das WWW.
                                                                Und wie ich sehe gibt es auch ab und an Gerstensaft.
                                                                Sicher wird es dann einen Reisebericht geben. Da ich diesen Weg auch nutzen will um zu filmen und mir nicht nur deshalb, aber aus diesen Grund einen Camcorder zulege, wird es auch ein Video geben. Und diesmal hoffentlich auch nicht verwackelt so wie im letzten Jahr.

                                                                Würdest du hier auch im Wiki ein wenig über den Weg schreiben? Leider scheint der Eintrag nicht auf den aktuellen Stand zu sein.

                                                                Viele Grüsse.

                                                                Frank.

                                                                Kommentar


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                                                                  Lebt im Forum
                                                                  • 06.03.2011
                                                                  • 9533
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                  Halo Frank.

                                                                  Na, das liest sich ja sehr vielversprechend!
                                                                  Mit diesem Typ Karte bin ich meist als Fahrradfahrer unterwegs. Wirklich Wasserdicht sind die aber auch nicht. Aber auf jeden Fall besser als reines Papier. In den Alpen habe ich mir die Wanderkarten früher immer mit Dezifix - einer selbstklebenden klarsichfolie - beklebt. Dann hatte ich die Karte meiner Wahl in Spritzwassergeschützt. Ich komm gerade von einer Fahrradtour durch das Donautal. War gut feucht von oben und die Karte hat von oben und unten Wasser gezogen. Aber trotzdem noch gut lesbar. Was mir an der Karte weniger gefallen würde sind die sehr spartanischen Ausblicke. Wenn man mal eine alternative Route wählt oder wissen will wie jener Berg dort heißt, dann liegt das dann meist außerhalb der Karte. Gut, ich bin aber auch ein Kartenfetischist und andere gehen damit vermutlich auch anders um.
                                                                  Ich habe mir gerade aus selbigem Laden die Anschlusskarten in Bayern geholt. Mal sehen wann die zum Einsatz kommen!

                                                                  Das Wiki werde ich mal in Angriff nehmen. Das habe ich schon lange vor. Aber wie das so ist ...

                                                                  Viel Spaß damit!

                                                                  Wafer

                                                                  Kommentar


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                                                                    Lebt im Forum
                                                                    • 06.03.2011
                                                                    • 9533
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                    Hallo Wanderfreunde.

                                                                    Das es dieses Jahr sicher nichts mehr wird mit weiteren Etappen auf dem Albnordrandweg hier die Route der letzten Strecken.
                                                                    Unterwegs war ich wieder mit dem Blatt 524 Bad Urach - Münsinger Alb (ISBN 3-89021-617-1) der Freizeitkarten des Landesvermessungsamtes Baden-Württemberg in Maßstab 1:50.000. Das endet aber auch ein paar Meter weiter am Kornberg. Ab da wird dann das Anschlussblatt 521 Göppingen Remstal Filstal (ISBN 3-89021-614-0) gebraucht.

                                                                    Ich wünsche noch viel Spaß damit.

                                                                    Gruß Wafer

                                                                    Und hier jetzt auch im GPX-Format. Habe meiner Tourenverwaltung einen Export in diesem Format beigebracht.
                                                                    Angehängte Dateien
                                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 20:16.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Erfahren
                                                                      • 22.03.2011
                                                                      • 254
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                      Na mal sehen ob du bis dahin schon den ganzen Weg gelaufen bist. Ich gebe dir natürlich recht was die Landkarten oder die einfachen Wanderkarten betrifft. Da gibt es aber eben auch sein für- und wieder. Letztes Jahr stand ich in Frankreich und konnte meine Karte während des regens und danach kaum benutzen. Andererseits will ich Gewicht sparen, auch wenn das bischen papier nicht viel wiegt. Aber seit neuesten habe ich einen Camcorder mit GPS. So kann ich entweder auch meine Position bestimmen oder nach Orten schauen und beim filmen nimmt es die gesammten GPS Daten mit auf. Also kann ich spätestens zu Hause genaier nachschauen.
                                                                      Was mich noch interessieren würde, ob es Schutzhütten am Weg gibt und wo die sich befinden.

                                                                      Viele Grüsse.

                                                                      Frank

                                                                      Kommentar


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                                                                        Lebt im Forum
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                                                                        • 9533
                                                                        • Privat


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                                                                        [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                        10. Tag: Deutsches Haus - Fuchsecksattel
                                                                        Freitag, 27. Dezember 2013
                                                                        Strecke: 6 Km - Gesamtstrecke: 231 Km
                                                                        Höhenunterschiede: ↑ 170 m, ↓ 150 m
                                                                        Gehzeit: 1,5 h

                                                                        Das trübe Regewetter über Weihnachten ist endlich vorbei. Die Sonne scheint und ich möchte mich nach meiner Knie-OP wieder leicht bewegen. Da ich entsprechend langsam unterwegs sein werde und sich auch die Entfernungen im moderaten Bereich bewegen werden entschließen sich meine beiden Jüngsten mit zu kommen.



                                                                        Gegen 14 Uhr sind wir dann startklar – am Boßlerparkplatz kurz hinter dem Deutschen Haus. Um diese Jahreszeit schon fast zu spät für größere Touren. Aber nach der weihnachtlichen Völlerei besser ein wenig Bewegung als gar keine! Also rollen wir langsam los, über die Autobahn hinüber und über die Felder auf den Wald zu.
                                                                        Der Wald hat seine ganzen Blätter abgeworfen uns steht völlig nackt vor uns. Die tiefstehende Sonne spielt mit den Schatten der Äste.



                                                                        An der Flanke des Kornbergs gewinnen wir an Höhe und Temperatur.



                                                                        Durch den blätterlosen Wald können wir hinauf zum Kornberg und hinaus auf die Dörfer zu Füßen der Alb blicken. Dann kommen wir auf die Hochfläche hinauf.



                                                                        Mal über Wiesen und mal direkt am Albtrauf zieht der Weg dahin. Hinter den laublosen Bäumen kann man den Großraum Göppingen mit seinen Vororten liegen sehen.



                                                                        Wir queren eine Straße und steigen hinauf zu einem der vielen Segelfluggelände hier oben auf der Schwäbischen Alb. Obwohl das Wetter wirklich gut ist, ist hier kein Mensch zu sehen. Die Piloten haben vermutlich noch nicht wieder das zulässige Gesamtgewicht der Flieger unterschritten.
                                                                        Aber in den Wäldern wird gearbeitet. Überall sind die Flächenlose angezeichnet und frisch gefällte Bäume liegen im Wald. Einige haben ihr Holz schon zusammengetragen.



                                                                        Von der Kante der Alb hat man hier einen grandiosen Blick auf die drei Kaiserberge: Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen – die Wahrzeichen der Region.



                                                                        Wer mit Kindern unterwegs ist macht viel Pause. Die Kleine hat sogar ein Buch mitgeschleppt, das sie neben dem Vesper her liest. Für die Landschaft haben die noch keinen Blick.
                                                                        Leider ist es hier an der Albkante recht zugig und die Sonne hat nur wenig Kraft. Zudem steht sie schon recht tief. Langsam wird es klar, dass wir das Wasserberghaus nicht mehr erreichen werden. Eigentlich wollten die Kurzen ja auf einer Hütte übernachten, aber das wird wohl heute eher nix mehr. Beim Abstieg zum Fuchsecksattel präsentiert sich das Albvorland schon recht abendlich.



                                                                        Auch Auendorf liegt schon im Schatten der Lützelalb.



                                                                        So lassen wir es dann für heute gut sein und werden innerhalb kürzester Zeit zurück nach Gruibingen und von dort zum Auto zurück mitgenommen. So bleibt noch reichlich Zeit für eine Einkehr im Deutschen Haus am Kaltenwanghof. Für die Kinder sind neben dem Wandern die vielen Vesperpausen und mindestens eine gemütliche Einkehr wichtig. So sind wir zwar nicht weit gekommen aber Spaß hat es uns allen gemacht.



                                                                        Hier auch die weihnachtliche Strecke im GPX-Format.
                                                                        Angehängte Dateien
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                                                                        Kommentar


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                                                                          Musteruser
                                                                          Fuchs
                                                                          • 27.01.2005
                                                                          • 1612
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                          Hallo Wafer,

                                                                          ein sehr schöner Bericht mit tollen Fotos, auf den ich erst jetzt aufmerksam wurde und den ich gerade am Sonntag Morgen in einem Rutsch durchgelesen habe. Die weitere Berichterstattung wird dank Abonnement jetzt verfolgt .

                                                                          Der HW1 ist definitv ein Projekt, das ich die nächsten Jahre auch noch angehen möchte.

                                                                          Vielen Dank fürs Berichten, viel Spass weiterhin und vor allem gute Genesung fürs Knie...

                                                                          Kommentar


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                                                                            • 9533
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                                                                            [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                            11. Tag: Fuchsecksattel - Hexensattel
                                                                            Freitag, 17. Januar 2014
                                                                            Strecke: 10 Km - Gesamtstrecke: 241 Km
                                                                            Höhenunterschiede: ↑ 300 m, ↓ 350 m
                                                                            Gehzeit: 2,5 h

                                                                            Endlich ist das Schmuddelwetter dieses Jahr mal auf dem Rückzug. Leider komme ich erst viel zu spät oberhalb von Auendorf am Fuchecksattel an. So starte ich dann gegen 17 Uhr schon mit recht abendlicher Stimmung.



                                                                            Vom Sattel (649 m) geht es erst mal wieder ein paar Meter aufwärts auf den Pfaffenberg (760 m). Der Blick zurück zeigt, wo die Sonne vor ein paar Minuten unter gegangen ist.



                                                                            Durch den schon recht schummrigen Wald geht es auf den Rottelstein zu.



                                                                            Die Beleuchtung wird zunehmend schlechter aber der Blick durch die Bäume zeigt im Westen den noch erleuchteten Horizont. Der Rottelstein (775 m) ist ein Aussichtspunkt erste Güteklasse mit Blick auf den Großraum Göppingen und die Ausläufer der Alb.



                                                                            Ab hier entwickelt sich dann meine Aktion zur Nachtwanderung. Beim nächsten Ausblick ist dann von Dämmerung nur noch wenig zu sehen.



                                                                            Der Weg durch den Wald ist ohne Taschenlampe recht mühsam! Aber das Fuchseck belohnt dann durch traumhaften Ausblick auf das abendliche Albvorland.



                                                                            Am Horizont liegen die 3 Kaiserberge und werden fast nur noch von dem Streulicht der Zivilisation beleuchtet. Der Mond ist noch nicht aufgegangen.



                                                                            Der Abstieg vom Fuchseck (760 m) durch die Buchhalde zum Gairenhof am Gairensattel führt bis auf 580 m hinunter. Solange das Steulicht der Siedlungen durch die blätterlosen Bäume fällt kann man den Weg gut erkennen. Wenn das aber in einem Seitental ausbleibt wird die Wanderung zum Nachtabenteuer.
                                                                            Hinter dem Gairenhof geht es ein altes Forststräßlein vom Streulicht des Großraums Göppingen leidlich beleuchtet zum Wasserberg hinauf. Nach dem höchsten Punkt geht es dann auf das einladend beleuchtete Wasserberghaus zu.



                                                                            Ich bin erstaunt wie viel da heute los ist! Obwohl man hier nicht mit dem Auto hin kommt sind etliche Tische belegt.



                                                                            Ich könnte hier auch übernachten aber ich wäre der einzige Übernachtungsgast. Alle anderen, incl. des Personals, steigen heute Nacht noch ab. Das Essen ist sehr gut und die Stimmung auf der Hütte grandios. So eine Nachtwanderung hat echt was! Wenn ich eine Taschenlampe dabei hätte würde ich versuchen mich noch bis Gingen durch zu schlagen. Als ich gegen später dann vor die Hütte trete steht der Vollmond am Himmel. Da ich ohne Stativ unterwegs bin kriege ich bei den langen Belichtungszeiten leider kein vernünftiges Bild hin.
                                                                            Der Rückweg führt mich auf einem Höhenweg entlang des Haarbergs in Richtung Südost durch http://schwaebischealbnatur.blogspot.de/2010/07/beobachtungspfad-im-naturschutzgebiet.html]das Naturschutzgebiet Haarberg-Wasserberg[/URL]. Die typische Albflora mit seinen Wacholderheiden im Mondlicht ist absolut sehenswert!
                                                                            Viel zu schnell bin ich schon am Hexensattel (585 m). Der hochstehende Vollmond beleuchtet inzwischen die Alblandschaft. Auf den Bildern kriegt man die nächtliche Stimmung gar nicht richtig eingefangen. Hier der Blick auf Unterböhringen.



                                                                            Ein Taxi holt mich ab und bringt mich zu meinem Auto zurück. Das nächste Mal ist eine Taschenlampe im Gepäck! Wenn ich die Wegzeichen und die Karte hätte lesen können, hätte ich die Nachtwanderung noch bis Gingen an der Fils ausgedehnt.

                                                                            Und hier auch die Strecke im GPX-Format.
                                                                            Angehängte Dateien
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                                                                            Kommentar


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                                                                              • 22.03.2011
                                                                              • 254
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                                                                              AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                              Mensch, die Fotos sind ja wieder mal echt toll. Das macht ja richtig Spaß und bringt noch mehr Vorfreude. Geplant habe ich noch nicht. Damit fange ich erst im Frühjahr an. Gehen will ich den HW1 dann wahrscheinlich im Juni. Mal sehen ob du es dann bis zum Ende schon geschafft hast. Schön auch die Einkehrmöglichkeiten. Die werden alle notiert!

                                                                              Viele Grüsse.

                                                                              Frank.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Lebt im Forum
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                                                                                • 9533
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                                                                                AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                                12. Tag: Gairensattel - Weißenstein
                                                                                Samstag, 9, August 2014
                                                                                Strecke: 26 Km - Gesamtstrecke: 267 Km
                                                                                Höhenunterschiede: ↑ 700 m, ↓ 750 m
                                                                                Gehzeit: 5,5 h

                                                                                Lange hat es gedauert aber endlich bin ich wieder unterwegs. Gegen 15 Uhr komme ich am Gairen, dem Sattel zwischen Schlatt und Reichenbach im Täle, los. Der Blick zurück zum Fuchseck zeigt, was ich das letzte Mal bei Nacht gewandert bin.


                                                                                Das Fuchseck

                                                                                Das Wetter ist gut – zu gut! Es geht, quasi zum warm werden, erstmal 180 Meter aufwärts, hinauf zum Wasserberg. Der Schweiß fließt in Strömen. Vom Wasserberghaus ziehe ich ein Stück den Weg vom letzten Mal entlang bis ich die Abzweigung nach Gingen erreiche. Durch den Wald geht es wieder abwärts.


                                                                                Auf dem Wasserberg

                                                                                Abwechslungsreich führt der Weg ins nächst Tal zwischen Unterböhring und Grünenberg.


                                                                                Da Tal von Unterböhringen

                                                                                Auf den Wiesen blüht es überall in bunten Farben.


                                                                                Blühende Pracht auf den Albwiesen

                                                                                Ich treffe erstaunlich wenig andere Wanderer. Ein paar Radler sind unterwegs. Der schwäbische Samstag ist halt doch ein Schaffer-Tag!


                                                                                Schwäbische Schaffer bei der Arbeit

                                                                                Mich kratzt das wenig, ich genieße lieber die Landschaft der schwäbischen Heimat.


                                                                                Der Fränkel

                                                                                Über Wiesen und am Waldentlang senkt sich der Weg in Richtung Gingen an der Fils. Die Früchte von Feld und Wald sind am reifen.


                                                                                Die Früchte von Feld und Wald

                                                                                Verlaufen kann man sich hier kaum. Da hat der schwäbische Albverein bei der Markierungsarbeit gute Dienste geleistet.


                                                                                Da geht’s lang!

                                                                                Dann bin ich auch schon in Gingen. Der Ort präsentiert sich mit viel Infrastruktur wenig einladend. Ein Eiswagen sorgt für willkommene Abkühlung. Und die braucht man auch: die gerade verlorenen Höhenmeter gilt es zurück zu erobern. Am Waldheim hat man einen tollen Blick über Gingen an der Fils.


                                                                                Gingen an der Fils

                                                                                Zum Glück geht es auch ab und zu durch Wälder. Da ist es nicht ganz so heiß!


                                                                                Schattige Waldwege hinter Gingen

                                                                                Dann geht es aber auch wieder über Feldwege. Da sind sie, die Wahrzeichen der Göppinger Alb: Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen.


                                                                                Wahrzeichen der Göppinger Alb: Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen

                                                                                Die meisten Höhenmeter auf dem Weg hinauf zum Hohenstein erfolgt zum Glück wieder im kühleren Wald. Nach 300 schweißnassen Höhenmetern stehe ich dann wieder an einem Aussichtspunkt erster Güteklasse: Dem Hohenstein!


                                                                                Blick vom Hohenstein auf Gingen an der Fils

                                                                                Immer am Albtrauf führt der Weg entlang zu einem Modellflugplatz. Rechberg, Stuifen und Messelberg laden zu einer Pause ein. Rund um den Messelberg ziehen ein paar Gleitschirmflieger ihre Runden.


                                                                                Pause mit Blick auf Rechberg, Stuifen und Messelberg

                                                                                Ein paar Meter weiter in Kuchalb gibt es dann auch die Möglichkeit die Flüssigkeitsspeicher wieder auf zu füllen. Zum Flugfeld auf dem Messelberg geht es dann am Rand der Alb entlang. Auf der rechten Seite des Weges wird fleißig gearbeitet.


                                                                                Die Alb auf dem Messelberg

                                                                                Auf der anderen Seite hat man grandiose Aussichten wie z.B. hier vom Messelstein.


                                                                                Die Alb vom Messelberg aus gesehen

                                                                                Vielseitig führt der Weg über Felder und durch den Wald. Meist auf kleinen Wegen abseits von Straßen. Blühende Wiesen zeigen die Vielfalt von Flora und Fauna auf der Schwäbischen Alb.


                                                                                Faszination Albflora

                                                                                Immer an der Kante entlang führt der Weg auf Weißenstein zu. Auch wo keine Bäume sind ist der Weg gut markiert.


                                                                                Wegmarkierung

                                                                                Langsam merke ich, dass es Abend wird: Die Schatten werden merklich länger beim Blick auf Winzingen.


                                                                                Winzingen am frühen Abend

                                                                                Zum Glück ist es nicht mehr weit! Kurz bevor ich nach Weißenstein absteige gelingt es mir noch die Abendliche Stimmung ein zu fangen.


                                                                                Abendlicher Stuifen

                                                                                In Weißenstein komme ich dann erst weit nach 20 Uhr an. Die ersten beiden Gasthöfe haben zu. Im Dritten habe ich Glück. In Sachen Unterkunft allerdings weniger: Alles ist voll. So muss ich auf das Lamm in Böhmenkirch ausweichen. Nach einem Zwiebelrostbraten mit Kässspätzle nimmt mich ein anderer Gast mit dem Auto mit in den 4 Kilometer entfernten Ort. Hier komme ich gut und günstig unter.
                                                                                Wie es aussieht scheint es mit den Knien wieder gut zu gehen. Ich bin gespannt auf Morgen!


                                                                                Kurz vor Weißenstein am Abend

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Lebt im Forum
                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                  • 9533
                                                                                  • Privat


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                                                                                  [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                                  13. Tag: Böhmenkirch - Oberkochen
                                                                                  Sonntag, 10, August 2014
                                                                                  Strecke: 36 Km - Gesamtstrecke: 303 Km
                                                                                  Höhenunterschiede: ↑ 750 m, ↓ 950 m
                                                                                  Gehzeit: 9 h

                                                                                  Der Morgen beginnt mit einem guten Frühstück. Der Blick aus dem Fenster zeigt, dass es heute nach geregnet hat aber jetzt ist es wieder trocken. Gegen 9 Uhr komme ich weg. Leider klappt es heute nicht so gut mit dem zurück kommen. Eigentlich wollte ich in Weißenstein starten. Aber mich nimmt heute einfach keiner mit und mit öffentlichen Verkehrsmitteln am Sonntag Morgen ist das so eine Sache. Am Ortsausgang entscheide ich mich dann direkt das Jägerhaus an zu steuern. Dann klafft in meiner Tour dann eben eine Lücke von 3 Kilometern. Was soll’s!


                                                                                  Holunder

                                                                                  Ich ziehe hinter dem Ort an dem Steinbruch vorbei und es geht in den Wald. Es erstaunt mich immer wieder wie abwechslungsreich die Alb ist. Hier geht es recht eben durch den Wald und am Waldrand entlang. Die Skilifte am Talende hinter Weißenstein sind gut zu sehen.


                                                                                  Der Kriegsburren mit den Skiliften

                                                                                  Auf Waldwegen komme ich zum Jägerhaus wo ich wieder auf den originalen Weg zurückkomme.


                                                                                  Das Jägerhaus zwischen Weißenstein und Heubach

                                                                                  Der Albsteig führt mich durch den Wald.


                                                                                  An einer Lichtung im Wald

                                                                                  So direkt im Wald merkt man wenig von der Alb. Das ändert sich wieder schlagartig als ich am Bargauer Kreuz ankomme und in Richtung Naturfreundehaus Himmelreich absteige. Da geht es zackig abwärts! Die Radler, die an mir vorbei abwärts sausen freuen sich drüber. Diejenigen die rauf strampeln vermutlich weniger. Nach 110 Höhenmetern geht es dann nochmal kurz aufwärts und dann ist man am Naturfreundehaus.


                                                                                  Das Naturfreundehaus Himmelreich

                                                                                  Nach einem halben Hähnchen mit Salat geht es gut gestärkt wieder weiter. Durch Wald und über viele Lichtungen geht es zum Scheuelberg hinauf.


                                                                                  Abwechslungsreicher Weg zum Scheuelberg

                                                                                  Von dort hat man einen tollen blick nach Norden.


                                                                                  Blick vom Scheuelberg nach Norden

                                                                                  Der Weg führt auf dem Rücken des Scheuelbergs entlang bis er in Richtung Heubach abfällt. Die Aussicht auf Heubach mit Ruine Rosenstein ist richtig schick!


                                                                                  Heubach mit Ruine Rosenstein

                                                                                  Über Kehren verliere ich die kostenbaren Höhenmeter, die ich nachdem ich Heubach durchquert habe, wieder hinauf muss! Dafür kommt die Ruine aber immer näher.


                                                                                  Ruine Rosenstein

                                                                                  Der Weg führt über mehrere Kehren hinauf und direkt an den steilen Wänden vorbei auf denen die Ruine tront. Über viele Stufen komme ich der Ruine näher. Weit über mir kann ich eine Brück erkennen, die über den Abgrund führt.


                                                                                  Brücke bei der Ruine Rosenstein

                                                                                  Dann bin ich endlich oben und habe es geschafft. Der Blick entlohnt für die Mühe. Am Ende dieses Tals liegt das Naturfreundehaus Himmelreich von dem ich vor eine Stunde aufgebrochen bin.


                                                                                  Heubach mit Scheuelberg

                                                                                  Ich drehe eine Runde durch das alte Gemäuer und wundere mich mit welchem Schuhwerk und unpassender Kleidung die Leute hier diesen Weg raufgekommen sind.


                                                                                  Blick nach Norden von der Ruine Rosenstein

                                                                                  Auf dem weiteren Weg komme ich dann auch an die Brück von vorhin.


                                                                                  Zugang zur Ruine Rosenstein

                                                                                  Auf der anderen Seite steht dann eine Frau mit Kinderwagen. Wie ist die denn hier rauf gekommen? Am Aussichtpunkt vom Rosenstein ist es richtig voll! Bis vor kurzem war ich fast alleine. Und nun das! Ein paar Meter weiter sehe ich dann den Grund: Die Waldschenke, die sich bequem fast komplett mit dem Auto anfahren lässt.


                                                                                  Die Waldschenke am Rosenstein

                                                                                  Auch für mich eine gute Gelegenheit die Flüssigkeitsspeicher auf zu füllen. Bis zum Parkplatz ist dann recht viel Trubel. Das lässt aber schlagartig nach als ich auf den Weg in Richtung Lauterburg nehme.
                                                                                  Hier ist der Abstand zur Albkante wieder etwas größer und man hat nicht unbedingt den Eindruck in einem Mittelgebirge unterwegs zu sein.


                                                                                  Hinter Lauterburg

                                                                                  An einer Lichtung im Wald tümmeln sich wieder jede Menge Schmetterlinge in der Sonne.


                                                                                  Im Wald am Albsteig

                                                                                  Die haben schließlich auch Hunger! Für den Wanderer ist für solche Fälle das Gasthaus am Tauchenweiler geeignet. Unter Kastanien genieße ich die Pause.
                                                                                  Durch den Wald ziehe ich dann noch hinauf auf den Volkmarsberg mit dem Volkmarsbergturm.


                                                                                  Der Volkmarsbergturm

                                                                                  Hier mache ich nochmal eine Radlerpause. Klar, dass ich den Turm mit seinen 104 Stufen noch ersteige! Bei guter Fernsicht soll man von hier aus sogar die Zuspitze sehen können. Leider reicht der Blick heute nicht so weit.
                                                                                  Die Schatten werden schon wieder länger und ich muss mich langsam in Richtung Oberkochen orientieren.


                                                                                  Auf dem Abstieg nach Oberkochen

                                                                                  An der Skihütte vorbei steige ich zum Schützenhaus ab und gehe durch den Ort zum Bahnhof. Das ging schneller als gedacht. So habe ich noch Zeit beim Griechen zu Abend zu essen bevor mich mein Zug zurück nach Süßen bringt.
                                                                                  Leider ist das schöne Wochenende schon wieder rum. Wieder hat mich der Albsteig fasziniert und in seinen Bann gezogen. Ich bin gespannt, wann ich in Donauwörth ankommen werde.


                                                                                  Schmetterling gegen Abend
                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 21.09.2014, 11:08.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Hallo.

                                                                                    Aus dem Urlaub zurück habe ich festgestellt, dass ich den GPX-Track noch gar nicht eingestellt habe. Das sei hiermit nachgeholt. Diesmal hat mich das Blatt 521 Göppingen Remstal Filstal (ISBN 3-89021-614-0) der Freizeitkarten des Landesvermessungsamtes Baden-Württemberg bis kurz vor Lauterburg begleitet. Ab Heubach ist der Weg dann auf der Karte F522 Aalen Härtsfeld Heidenheimer Alb (ISBN 3-89021-615-7) des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung, wie es jetzt heißt, verzeichnet.

                                                                                    Ich wünsche viel Spaß!














                                                                                    Zitat von memountain0101
                                                                                    WOW, super toll. Ich habe erst überfolgen, heute Abend lese ich genauer! Aber es klingt atemberaubend
                                                                                    Hallo memountain0101.

                                                                                    Vielen Dank für die Blumen. Ja, ich finde den Weg auch absolut empfehlenswert! Warum man auf ihm so wenige Wanderer trifft bleibt mir ein Rätsel. Aber so bleibt man dann auch unter sich - hat auch was!

                                                                                    Gruß Wafer
                                                                                    Angehängte Dateien
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                                                                                    Kommentar


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                                                                                      14. Tag: Oberkochen - Lauchheim
                                                                                      Samstag, 22, November 2014
                                                                                      Strecke: 26 Km - Gesamtstrecke: 329 Km
                                                                                      Höhenunterschiede: ↑ 550 m, ↓ 550 m
                                                                                      Gehzeit: 5 h 30


                                                                                      Das Wetter ist dieses Wochenende überraschend gut. Bei uns brennt der Planet vom Himmel dass es eine Freude ist. Gegen Mittag kann ich starten und fahre zu meinem letzten Endpunkt: Nach Oberkochen. Aber nördlich von Ulm hüllt sich alles in Nebel. Als ich allerdings nach Oberkochen komme scheint auch hier die Sonne.


                                                                                      Oberkochen Mitte November 2014

                                                                                      Ich schnüre die Schuhe, nehme die Stöcke und ziehe los. Oberkochen kenne ich ja noch recht gut von meinen jahrelangen beruflichen Einsätzen bei einem führenden Optikunternehmen aus dem Ort. Schnell komme ich an den Ortsrand und ziehe entlang des Bachs hinaus ins Wolfertstal.


                                                                                      Im Wolfertstal blüht der Raps

                                                                                      Bei bestem Wetter staune ich über ein Feld mit blühendem Raps. Normalerweise hat man zu dieser Jahreszeit Schnee! Vom Volkmarsberg kommt der Albnordrandweg herunter und auf ihm biege ich dann ab in Richtung Norden.


                                                                                      Der Volkmarsberg

                                                                                      Am Weg hat sich jemand einen ansehnlichen Vorrat Holz für den Winter angelegt.


                                                                                      In Erwartung eines kalten Winters

                                                                                      Der Weg zieht wieder an und führt Bergan. Es geht hinauf auf den Langert.


                                                                                      Der Weg hinauf auf den Langert

                                                                                      Der Langert ist der Albabschluss am südlichen Remstal. Der Weg führt in den Wald. Das Laub ist gefallen und die Sonne flutet durch die lichten Stämme. Im Sommer gab das Laub Schutz vor der Sonne, jetzt wo sie so niedrig steht, kann sie ungehindert hinein in den Wald.


                                                                                      Der Waldweg hinauf

                                                                                      Stetig aufwärts führt der Weg auf den Aussichtsturm Aalbäumle auf dem Langert zu.


                                                                                      Am Endes des Weges steht der Aussichtsturm Aalbäumle

                                                                                      Die Hütte, die im Sommer sicher gut besucht ist, hat heute geschlossen. Ich steige natürlich die 100 Stufen hinauf und genieße die tolle Aussicht an diesem herrlichen Novembertag.


                                                                                      Der Aussichtsturm Aalbäumle auf dem Langert

                                                                                      Ich verweile eine Zeit lang hier oben und genieße den Ausblick.


                                                                                      Aalen mit Braunenberg und Schafhalde


                                                                                      Das Remstal


                                                                                      Der Volkmarsberg

                                                                                      Hier ist heute recht viel Betrieb. Vielleicht hätte sich das Öffnen der Hütte doch gelohnt?
                                                                                      Dann geht es wieder abwärts durch den Wald auf Unterkochen zu. Erst etwas flacher aber dann doch recht zügig geht es abwärts. Als ich aus dem Wald komme grüßt mich Unterkochen mit seiner Kirche.


                                                                                      Die Kirche von Unterkochen

                                                                                      An den steilen hängen über Unterkochen weiden die Schafe und sorgen so für den Erhalt der für die Alb so typischen Heidelandschaft.


                                                                                      Schafe auf den Weiden oberhalb von Unterkochen

                                                                                      Der Weg durch Unterkochen führt um die Kirche herum und beim Sportplatz wieder aus dem Ort heraus. Am Waldrand entlang geht es mit den letzten Sonnenstrahlen der niedrig stehenden Sonne zum Kocherursprung.


                                                                                      Auf dem Weg zum Kocherursprung

                                                                                      Rechts und links vom Weg gibt es eine Vielzahl an kleinen und größeren Quellen die zusammen den Ursprung der Kocher bilden.


                                                                                      Am Kocherursprung

                                                                                      Im hinteren Teil des Tales wird es schon recht düster. Die steilen Wände schirmen die Sonnenstrahlen ab. Der weitere Weg führt mich dann im Zickzack wieder höher. Tolle Wege führen mich zurück ins Licht.


                                                                                      Aufstieg hinter Unterkochen

                                                                                      Als ich allerdings oben an die Albkante komme schlägt der Nebel wieder zu.


                                                                                      Der Nebel zieht über die Albkante

                                                                                      Je weiter ich im Nebel wandere desto dichter wird er. Im Wald wandere ich bis auf die Höhe von Wasseralfingen um dann nach Osten ab zu biegen. Langsam wird es schon dämmrig. In der Ferne kann ich die Autobahn hören die ich dann auch im letzten Büchsenlicht überschreite. An einem Waldrand geht es entlang und ich kann die Lichter der Straßenlampen von Hülen im Nebel ausmachen.


                                                                                      Hier komme ich her – und da will ich noch hin

                                                                                      Ab und zu kann ich links unter mir Lichter von Autos erkennen. Hier geht es in Jagsttal hinunter, wo kein Nebel zu sein scheint. Als ich in Hülen ankomme herrscht finstere Nacht. Der Dorfgasthof hat keine Betten und das Café, in dem man auch übernachten können soll, hat geschlossen. So ziehe ich noch weiter zum Schloss Kapfenburg hinter dem die Nebelschwaden über die Kante ziehen. Auf dem Weg hinunter nach Lauchheim habe ich wieder freie Sicht. Aber die Bilder von dem Schloss werden leider alle nichts.
                                                                                      Im Roten Ochsen komme ich unter. Eigentlich war das Nebenhaus schon Winterfest. Aber da dort die letzten freien Betten im Ort liegen wird ein Heizofen in ein Zimmer gestellt und der Wasserboiler angeschaltet. Nach einem guten Abendessen falle ich müde ins Bett.
                                                                                      Zuletzt geändert von Wafer; 26.01.2016, 11:20.

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Erfahren
                                                                                        • 26.08.2013
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                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                                        Zitat von Wafer Beitrag anzeigen

                                                                                        Hier komme ich her – und da will ich noch hin
                                                                                        Ewige Weisheit guter Navigation:
                                                                                        Wenn Du weißt, wo Du bist, kannst Du sein, wo Du willst!
                                                                                        Ein Post von QOM = Quengelige Outdoor-Memme.
                                                                                        Es gibt schlechtes Wetter!
                                                                                        Egal, welche Klamotten!
                                                                                        Laßt Euch da nichts vormachen!

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          • 9533
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                                                                                          15. Tag: Lauchheim - Bopfingen
                                                                                          Sonntag, 23, November 2014
                                                                                          Strecke: 12 Km - Gesamtstrecke: 341 Km
                                                                                          Höhenunterschiede: ↑ 340 m, ↓ 340 m
                                                                                          Gehzeit: 3 h


                                                                                          Gestern soll hier den ganzen Tag die Sonne geschienen haben. Na, vielleicht habe ich Glück und ich habe heute auch Sonne?
                                                                                          Das Kartenstudium beim Frühstück hat gezeigt, dass ich gestern den nördlichsten Punkt auf dem Albsteig erreicht hatte. Nach dem guten Frühstück ziehe ich gegen 9 Uhr los.


                                                                                          Die Kirche St. Petrus und Paulus von Lauchheim

                                                                                          Lauchheim ist ein nettes Städtchen an der Ostalb! Ich gehe durch die Altstadt und komme an das Obere Tor. Ein schönes Überbleibsel aus der Zeit, als die Stadt noch befestigt war.


                                                                                          Das Obere Tor - Ein Stadttor von Lauchheim

                                                                                          Ich brauche zwei Anläufe bis ich den richtigen Weg aus dem Ort finde. Dafür entdecke ich noch einen alten Turm aus früherer Zeit.


                                                                                          Ein alter Turm der Stadtbefestigung

                                                                                          Über den Dächern von Lauchheim grüßt das Schloss Kapfenburg herüber. Ein imposanter Bau, den ich gestern gar nicht richtig mitbekommen habe.


                                                                                          Schloss Kapfenburg über den Dächern von Lauchheim

                                                                                          Ich komme aus dem Ort heraus und kann den imposanten Bau gut überblicken. Schade, dass man da nicht übernachten kann!


                                                                                          Schloss Kapfenburg

                                                                                          Langsam geht es wieder aufwärts. Ich halte auf den Weg zu, der auf halber Höhe in den Wald führt. Beim Blick zurück kommt man an der Kapfenburg einfach nicht vorbei.


                                                                                          Lauchheim

                                                                                          Die Sonne scheint auf die Wiesen und Felder. Aber bei genauerem Hinsehen sind erste Nebelschleier erkennbar.


                                                                                          Lauchheim und Reichenbach

                                                                                          Irgendwie merkt man, dass mir die Burg gefallen hat! Die ist fast so oft auf den Bildern wie damals die Hohenzollernburg.
                                                                                          Kurz bevor es in den Wald geht sieht man wie die Sonne gegen den Nebel ankämpft.


                                                                                          Die morgendliche Sonne im Kampf gegen den Nebel der Ostalb

                                                                                          Im Wald treffe ich wieder auf den Albnordrandweg, der auf der Höhe geblieben ist und von Hülen hierher führt. Mein Abstecher nach Lauchheim war nicht ganz auf dem Weg.


                                                                                          Zeichen am Wegesrand

                                                                                          Langsam setzt sich hier auf der Höhe der Ostalb wieder der Nebel durch. Als ich oberhalb von Aufhausen am Albtrauf stehe ist von der herrlichen Landschaft kaum was zu sehen. Man kann nur erahnen was man hier am Tierstein für einen tollen Blick haben kann.


                                                                                          Am Tierstein bei Aufhausen

                                                                                          Hier geht es dann wieder runter von der Alb und unter der Bahnlinie hindurch, am Waldrand entlang nach Aufhausen.


                                                                                          Abwechslungsreiche Wegführung

                                                                                          Der Ort Aufhausen sah auf der Karte so klein aus. Er streckt sich aber ganz schön das Tal entlang. Hinter dem Bahnhof geht es an den Friedhöfen vorbei mit Blick auf die Ruine der Burg Schenkenstein wieder aufwärts.


                                                                                          Die Ruine von Burg Schenkenstein

                                                                                          Ein kurzer Abstecher bringt mich zur Ruine. Leider kann man nicht den Turm besteigen. Der Weg schlängelt sich wieder wild nach oben. Kaum kommt man wieder auf einen größeren Weg verlässt man den auch schon wieder um am Rand eines Steinbruchs wieder in Richtung Bopfingen ab zu steigen.
                                                                                          Der Nebel hat sich hier richtig festgesetzt. Und der Wind bläst über den Steinbruch. Es wird kühl. So nehme ich diese Wegweisung als Zeichen und mach mich auf nach Bopfingen zum Bahnhof.


                                                                                          Wegweiser am Albsteig

                                                                                          Eigentlich ist die Etappe viel zu schade um sie im Nebel zu gehen. Abwechslungsreich geht es auf und ab und die Schlösser und Burgen muss man einfach sehen.
                                                                                          So beschließe ich am Bahnhof es für dieses Mal gut sein zu lassen und nehme den nächsten Zug zurück nach Oberkochen. Bei Lauchheim ist die Sonne wieder da! Kaum zu glauben, dass ich im Nebel bei Aufhausen kaum was gesehen habe. Das Thermometer zeigt auch gleich wieder 10 ° mehr an. Oberkochen liegt dann schon wieder voll im Nebel. Auf der Heimfahrt reißt es dann bei Bad Urach wieder auf. Das Wetter auf der Ostalb gehört wohl eher zu den nebligeren.
                                                                                          Jetzt sind es noch zwei Etappen mit jeweils ca. 27 Kilometern bis Donauwörth. Die werde ich dieses Jahr vermutlich nicht mehr schaffen. Aber gehen werde ich die auf jeden Fall!
                                                                                          Zuletzt geändert von Wafer; 10.01.2015, 22:46.

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            • 737
                                                                                            • Privat


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                                                                                            AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                                            Gerade als ich beginne, mit der leider noch unbegründeten Hoffnung auf etwas Schnee in Richtugn Alb zu schielen, kommt wieder ein Nachtrag von dir Wie immer sehr sehr schön, danke! Ich werde vielleicht auch ohne Schnee schon nächstes Wochenende wieder dort herum springen, eine neue Matte will getestet werden

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              • 9533
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                                              Hallo Meistereder.

                                                                                              Ja, ich schiele auch auf den Schnee. Ich finde die Alb aber wirklich zu jeder Jahreszeit sehr schön! So deprimierend das im Nebel laufen für den einen sein mag, ich finde es sehr angenehme. Irgendwie entspannt es mich und man kommt mehr zu sich weil die äußeren Eindrücke recht dünn werden. Das lässt sich natürlich schlecht in Bildern ausdrücken.
                                                                                              Für diesen Winter haben ich mir neben Alpinskifahren auch das Langlaufen auf der Alb vorgenommen. Je länger ich auf der Alb unterwegs bin desto besser gefällt sie mir. Die ist wirklich ganzjahrestauglich!
                                                                                              Na, wir werden sehen wann der erste Schnee kommt. Die letzten beiden Etappen habe ich mal für das Frühjahr geplant. Dann habe ich den Albsteig in allen vier Jahreszeiten kennengelernt. Bin schon ganz gespannt auf den Übergang zum "Flachland"!

                                                                                              Viel Spaß auf der Alb!

                                                                                              Wafer

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                • 558
                                                                                                • Privat


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                                                                                                AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                                                Hallo Wafer,
                                                                                                hab vielen Dank für diesen wundervollen Bericht! Ich war mit der Waldhexe zweimal im Herbst auf dem HW1 unterwegs (Geislingen - Bad Urach, Bad Urach - Tuttlingen) und kann nur sagen: Ein genialer Weg mit vielen Höhepunkten und manchmal durchaus spektakulär. Auf jeden Fall empfehlenswert!
                                                                                                Beim Lesen Deines Berichtes wurde alles noch mal wieder lebendig vor meinen Augen. Besonders schön fand ich die Übernachtung auf der Teckburg und verflucht habe ich die 300 Meter steilen Aufstieg auf den Trauf fast direkt an der Haustür des Deutschen Hauses. Nach dem guten Frühstück mit viel Kaffee ...

                                                                                                Nochmals Danke - HAL
                                                                                                Vieles kommt - aber alles geht!

                                                                                                Den Plünnenkreuzer, Landgänger und das neue raus&weg-Blog findet ihr entsprechend der Forumsregeln unter diesem einen Link - click!

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Lebt im Forum
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                                                                                                  • 9533
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                                                  Hallo liebe Wanderfreunde.


                                                                                                  Hier, wie schon langsam üblich, die Strecke im GPX-Format. Als Karte war ich wieder mit dem Blatt F522 "Aalen Härtsfeld Heidenheimer Alb" unterwegs. Ab Lauchheim ist der Weg auch auf der Karte UK 50 - 21 "Ries Hesselberg - Nördlingen Dinkelsbühl" des Landesamts für Vermessung und Geoinformation Bayern (ISBN 3-86038-506-2) verzeichnet. Schließlich komme ich demnächst ins "Ausland"! Die Karte reicht dann bis an den Ortsrand von Donauwörth. Wegen den letzten 2 Km durch Donauwörth bis der Weg an der Donau endet werde ich mir aber vermutlich kein Anschlussblatt mehr zulegen. Das müsste dann aber UK 50-22 sein.

                                                                                                  Viel Spaß beim Wandern auf der Schwäbischen Alb!

                                                                                                  Gruß Wafer








                                                                                                  Hallo HAL.

                                                                                                  Zitat von HAL 23562 Beitrag anzeigen
                                                                                                  Hallo Wafer,
                                                                                                  hab vielen Dank für diesen wundervollen Bericht!
                                                                                                  Hab dank für die Blumen! Es freut mich, wenn der Bericht gefällt!

                                                                                                  Zitat von HAL 23562 Beitrag anzeigen
                                                                                                  Ein genialer Weg mit vielen Höhepunkten und manchmal durchaus spektakulär. Auf jeden Fall empfehlenswert!
                                                                                                  Dem bleibt nichts hinzuzufügen!

                                                                                                  Gruß Wafer
                                                                                                  Angehängte Dateien
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                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Neu im Forum
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                                                                                                    • 5
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    Hm, interessant. Ich gehe auf Reiseberichte und mein Blick fällt sofort auf den dritten thread. Du hast nämlich deine Tour (Tag 1) in meiner heimatstadt begonnen. Was für ein Zufall
                                                                                                    <=== Nur ein weiterer mit der Natur verbundener absoluter Noob :D

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Gerne im Forum
                                                                                                      • 04.02.2011
                                                                                                      • 53
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                                                      Auch von mir vielen Dank für den tollen bericht!

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Dauerbesucher
                                                                                                        • 21.01.2008
                                                                                                        • 809
                                                                                                        • Privat


                                                                                                        #52
                                                                                                        AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                                                        Wunderschöner Bericht und noch schönere Bilder.
                                                                                                        Es freut mich auch sehr Bilder von der Heimat darin zu finden.
                                                                                                        Um so mehr habe ich mich beim Tag 5 natürlich gefreut über das Wahrzeichen meiner Heimatstadt... nämlich die Pfullinger "Onderhos"
                                                                                                        Hoffe Du hast im Roßberg gut genächtigt, denn das werde ich auch mal tun. Natürlich im "Pfullinger Zimmer"... das ist das Oberste im Turm

                                                                                                        Großes Lob an Dich !!!

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Lebt im Forum
                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                          • 9533
                                                                                                          • Privat


                                                                                                          #53
                                                                                                          AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                                                          Hallo.

                                                                                                          Vielen Dank für die warmen Worte! Motiviert doch ungemein hier weiter zu machen. So habe ich es denn endlich geschafft die nächste Etappe zu wandern.

                                                                                                          16. Tag: Bopfingen - Harburg
                                                                                                          Montag, 3, August 2015
                                                                                                          Strecke: 43 Km - Gesamtstrecke: 384 Km
                                                                                                          Höhenunterschiede: ↑ 675 m, ↓ 750 m
                                                                                                          Gehzeit: 10 h

                                                                                                          Etwas überraschend habe ich Gelegenheit und Zeit um endlich den Albnordrandweg ab zu schließen. Eigentlich wollte ich in der Zeit ja mit meiner Frau den Donauradweg fahren aber das hat leider nicht so gut geklappt. Siehe im Bericht dazu. So habe ich nun ein paar Tage alleine frei und die gedenke ich bei diesem Wetter nicht im Wohnzimmer zu verbringen.

                                                                                                          So fahre ich früh am Morgen zuhause los um nach Bopfingen zu fahren. Das ist inzwischen doch schon ziemlich weit weg! Da sieht man mal, was man zu Fuß an Strecken zurücklegen kann. Gegen 9 Uhr stehe ich am Bahnhof, wo ich das letzte Mal wegen Nebel abgebrochen habe. Im Gegensatz dazu brennt heute der Planet vom Himmel. Keine Nebelgefahr Heute!
                                                                                                          Durch das Dorf steige ich auf und sehe gleich die Ruine Flochberg auf dem Schoßberg liegen. Grandioser Bau! Das muss ich mir noch ansehen. Der Weg führt nur leider daran vorbei. Nun, da es heute „nur“ nach Mönchsdeggingen gehen soll kann ich ja einen Schlenker einbauen. Und das hat sich auf alle Fälle gelohnt!


                                                                                                          Bopfingen mit Ipf und Kapfenburg vom Schloßberg aus

                                                                                                          Die Aussicht ist grandios! Jaja, die schwäbischen Burgenbauer! Die haben sich wieder die besten Grundstücke unter den Nagel gerissen.
                                                                                                          Der weitere Verlauf der Albkante ist nicht mehr ganz so hoch wie in südlicheren Gefilden.


                                                                                                          Die weitere Albkante in Richtung Osten

                                                                                                          Aber bevor es da hinauf geht liegt auch noch der Buchberg am Weg. Auch hier führt der offizielle Weg eigentlich daran vorbei. Ein Frevel!
                                                                                                          So steige ich von diesem Aussichtspunkt wieder runter und folge dem Wegzeichen des HW1. Aber das verliere ich schnell wieder weil ich den Buchberg noch besteigen will. Über tolle Wege gelange ich an den Fuß des selbigen.


                                                                                                          Im Naturschutzgebiet Schlossberg

                                                                                                          Ich gehe erst um den Berg herum um ihn dann von Süden her zu besteigen.


                                                                                                          Der Aufstieg von Süden auf den Buchberg

                                                                                                          Einige Pfade führen hier durch die recht steilen Hänge nach oben. Einer so schön zu gehen wie der andere. Oben stehen einige Felsen heraus und verleihen dem Bopfinger Hausberg eine leicht alpine Note.


                                                                                                          Bopfingen mit Ipf und Ruine Flochberg

                                                                                                          Nun habe ich schon den zweiten ungeplanten Schlenker eingeschoben. Jetzt muss ich aber sehen, dass ich weiter komme! So steige ich dann schon nach einer halben Stunde Genuss pur wieder hinunter und finde einen Trampelpfad, der durch die Felder führt.


                                                                                                          Rückblick auf den Buchberg

                                                                                                          Am Waldrand will mich der Weg dann im großen Zickzack den Hang hinauf führen. In meiner Karte steht aber noch ein direkter Weg. Den gedenke ich zu nehmen. Aber davor hat der Herrgott noch das „Finden“ gesetzt! Und das klappt gar nicht. So steige ich querwaldein den Hang hinauf. Zum Glück habe ich noch die Beine an der Hose! Auf einer kleinen Lichtung gibt es dafür aber viel zu entdecken.


                                                                                                          Natur pur am Albnordrandweg

                                                                                                          Der Weg hat mich dann wieder und führt mal geschottert und mal naturbelassen über Wald- und Feldwege über die Alb.


                                                                                                          Von Bopfingen nach Schweindorf

                                                                                                          In Schweindorf haben sich die Gastwirte wieder gut abgesprochen: Beide Wirtschaften haben zu. Als ich im Hirsch dann vorsichtig nach Wasser frage, weil mir da jemand über den Weg läuft, bekomme ich aber doch etwas zu essen: Eine kräftige Kürbissuppe mit frischem Brot. Echt gut!


                                                                                                          Schweindorf sorgt für Leib und Seele

                                                                                                          Der Weiterweg beginnt etwas träge. Der Weg über die Felder zeigt, wie heiß es heute ist. Zum Glück führt ein Großteil des heutigen Weges durch Wälder. Als ich in Selbigen komme verlasse ich Baden-Württemberg und betrete Bayern.


                                                                                                          Blick zurück auf Schweindorf in Baden-Württemberg

                                                                                                          Nun, aber auch das Ausland kann schön sein!


                                                                                                          Ein Falter am Wegrand genießt die Sonne

                                                                                                          Der Wirt hat mir noch erklärt wie der Weg verläuft: In den Wald bis man zu einem Zaun kommt und dann immer dem Weg dort folgen. Nun, da war ein Zaun und auch ein Weg. Dass ich falsch bin merke ich erst als etwas unerwartet eine Lichtung auftaucht.


                                                                                                          Unerwartete Lichtung im Wald - War das mal Tage-Bergbau?

                                                                                                          Ein Blick in die Karte zeigt, dass ich durch das Gehege durchgehen muss, der durch den Zaun gebildet wird. Am nächsten Tor betrete ich es dann auch. Hier ist dann viel zu sehen an Wild: Füchse, Rehe und Hirsche, Wildschweine, ... Aber immer wenn ich die Kamera am Start habe sind die natürlich alle weg. Naja, fast immer!


                                                                                                          Auch Bayern sorgt für Leib und Seele

                                                                                                          Am Christgarten gibt es was zu essen. Ich bin aber noch gut satt.


                                                                                                          Am Christgarten

                                                                                                          So ziehe ich weiter am Bach entlang in Richtung Anhausen und Karlshof. Der Charakter des Albnordrandweges ist hier ein ganz anderer: Er führt auf wunderbaren Wegen am Bachlauf des Forellenbachs entlang.


                                                                                                          Der Albnordrandweg in Bayern zwischen Schweindorf und Mönschsdeggingen

                                                                                                          Abwechslungsreich geht es weiter auf Mönchsdeggingen zu. Diesmal weniger auf den Gipfeln der Alb entlang sondern eher in den Tälern dazwischen. Mal was ganz anderes!


                                                                                                          Der HW1 bei Mönchsdeggingen

                                                                                                          Und dann habe ich mein heutiges Ziel erreicht: Mönchsdeggingen.


                                                                                                          Mönchsdeggingen

                                                                                                          Ich betrete die erste Gastwirtschaft und ersetze die rausgeschwitzte Flüssigkeit. Ein Anruf meiner Frau vermeldet, dass Sie morgen mit unserem Sohn aus der Klinik entlassen wird. Sie rechnet damit, dass sie gegen 14 Uhr zuhause ist. Nun, dann sollte ich zusehen, dass ich da dann auch zuhause bin. Aber wegen ein paar fehlender Kilometer werde ich dann vermutlich nicht mehr anreisen. Und ich will den Albsteig unbedingt fertig machen. Also bestelle ich das Zimmer wieder ab und mache mich noch auf den Weg nach Harburg.
                                                                                                          Zuerst geht es aufwärts. Es gilt nochmal die Albhochfläche zu ersteigen. So komme ich noch an dem alten Kloster vorbei. Die Wirtschaft hat leider geschlossen.


                                                                                                          Das Kloster am oben Ende des Ortes

                                                                                                          Es sieht auch so aus, als sei hier kein aktiver Orden mehr ansässig. Schade! Die Lage ist grandios! Und die Bauten auch!


                                                                                                          Ein toller Bau! Schade, dass er nicht mehr bewohnt wird!

                                                                                                          Durch den Wald geht es weiter. Langsam steht die Sonne schon etwas niedriger. Mein Schatten wird immer länger. Schon nach ein paar Kilometern komme ich am Wirtshaus Eisbrunn vorbei. Hier ist die Hölle los! Kein Wunder: Bei dem Wetter!?! Auch ich lege hier nochmal eine Pause ein.


                                                                                                          Am Gasthaus Eisbrunn

                                                                                                          Nach einem kleinen Snack breche ich auch schon wieder auf. Ich will den Bockberg, der nicht mehr weit ist, und die Burg Harburg noch im Sonnenschein sehen. Kurz drauf stehe ich dann schon auf dem Bockberg. Es ist klar erkennbar, dass ich mich in den Ausläufern der Schwäbischen Alb befinde: Die Gipfel sind nicht mehr so hoch und markant. Aber der typische Charakter ist immer noch da!


                                                                                                          Auf dem Bockberg bei Harburg

                                                                                                          Eine Bank lädt nochmal zur Pause ein. Ein Einheimischer führt seinen Hund aus und wir kommen ins Gespräch. Er erzählt mir, dass es in den Gemäuern der Harburg ein Hotel gibt. Das hört sich doch mal gut an! Mit einem Blick nach Norden verabschiede ich mich vom letzten Gipfel des Weges und mache mich auf, um die Burg noch in der Abendsonne zu sehen.


                                                                                                          Blick vom Bockberg nach Norden

                                                                                                          An einem alten jüdischen Friedhof gehe ich vorbei auf die Burg zu. Ein toller Bau! In der Abendsonne auch bestens beleuchtet! Ich kann mich kaum entscheiden welches Bild mir am besten gefällt.


                                                                                                          Die Burg Harburg

                                                                                                          Ich erreiche die Burg und gehe hinein. Sieht alles recht leer aus. Kein Mensch da? Leider hat alles zu: Der Laden, das Hotel, die Gaststätte. Schade! In diesem imposanten Bau hätte ich gerne den Abend und die Nacht zugebracht!


                                                                                                          An und in der Harburg

                                                                                                          So steige ich noch in Zentrum von Harburg hinab und bekomme ein Zimmer und ein gutes Essen.
                                                                                                          Das war ein richtig toller Tag! Müde falle ich ins Bett.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Anfänger im Forum
                                                                                                            • 29.05.2015
                                                                                                            • 38
                                                                                                            • Privat


                                                                                                            #54
                                                                                                            AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                                                            Schöner Bericht und schöne Bilder - ich habe vor kurzem auch angefangen, den HW1 Stück für Stück zu machen, habe aber in Donauwörth angefangen. Bislang leider nur die ersten beiden Etappen, eine sehr hartnäckige Achillessehnenentzündung hat bislang die Fortsetzung verhindert.
                                                                                                            Ich habe übrigens an die Admins der Facebookseite Albsteig geschrieben und den Vorschlag gemacht, Trekkingplätze ähnlich wie in der Pfalz einzurichten - bin gespannt, ob sich da was tun wird. Ich fand es nämlich gar nicht einfach, günstige Unterkünfte zu finden, die nicht zu weit vom Weg entfernt sind.
                                                                                                            Wer auf dem HW1 durch Urach wandert, darf gerne bei mir im Reformhaus (zentral in der Innenstadt) vorbeikommen und bekommt einen Wanderiegel geschenkt!
                                                                                                            Uschi

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Lebt im Forum
                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                              • 9533
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                                                              Hallo Uschi.

                                                                                                              Zitat von Tiscali Beitrag anzeigen
                                                                                                              Schöner Bericht und schöne Bilder
                                                                                                              Herzlichen Danke! Ist bei der Motivvielfalt aber auch wirklich einfach!

                                                                                                              Zitat von Tiscali Beitrag anzeigen
                                                                                                              Wer auf dem HW1 durch Urach wandert, darf gerne bei mir im Reformhaus (zentral in der Innenstadt) vorbeikommen und bekommt einen Wanderiegel geschenkt!
                                                                                                              Mensch, wenn wir das gewusst hätten! Wir wären vorbeigekommen! Vielleicht sind wir es ja sogar auch?

                                                                                                              Leider nur noch ein Tag!

                                                                                                              Gruß Wafer

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Lebt im Forum
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                                                                                                                • 9533
                                                                                                                • Privat


                                                                                                                #56
                                                                                                                AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                                                                17. Tag: Harburg - Donauwörth
                                                                                                                Dienstag, 4, August 2015
                                                                                                                Strecke: 19 Km - Gesamtstrecke: 402 Km
                                                                                                                Höhenunterschiede: ↑ 250 m, ↓ 250 m
                                                                                                                Gehzeit: 5 h

                                                                                                                Ich hatte ein traumhaftes Zimmer direkt unter dem Dach. Mit kleiner Küche, riesen Bad, Klimaanlage, Doppelbett, ... ich habe herrlich geschlafen - bis zu dem Moment als um 6 Uhr die Glocke im Kirchturm unweit meines offenen Fenster wieder aktiviert wurde.


                                                                                                                Der Kirchturm von Harburg vor meinem Fenster

                                                                                                                So kam ich dann recht früh zum Frühstück und war gegen 8 Uhr startbereit. Zuerst steige ich hinter dem nächtlichen Ruhestörer die Stufen hinauf und habe einen frühmorgendlichen Blick über Harburg.


                                                                                                                Harburg am Morgen

                                                                                                                Weiter geht es auf einem kleinen Pfad unterhalb der Burg entlang. Die Burg sorgt wieder für endlose Motive!


                                                                                                                Die Harburg von unten

                                                                                                                Alle paar Meter tolle Ein- und Ausblicke!


                                                                                                                Der Steig führt unter der Harburg entlang

                                                                                                                Dann müssen die Höhenmeter erstiegen werden und ich betrete die kleine Straße oberhalb von der Burg. Artig verabschiede ich mich von der Burg.


                                                                                                                Abschied von der Harburg

                                                                                                                Auf einem Feldweg führt mich der Albsteig auf den Wald zu. Schon wieder gut warm, heute Morgen! Ich folge der alten Wegführung aus der Karte. Die Wegmarkierung will mich aber irgendwie anders führen. Als ich die Transportbahn eines Zementwerks (?) kreuze steht groß dran, dass man auf diesem Weg nicht passieren dürfe. Ich verstehe es nicht ganz aber jetzt kehre ich nicht mehr um.
                                                                                                                Hinter der oberen Reismühle gibt es wohl wieder eine Wegänderung. Diesmal ist sie aber besser ersichtlich.


                                                                                                                Am Albsteig zwischen Harburg und Wörnitzstein

                                                                                                                Ich folge dem neuen Wegverlauf und habe oberhalb des Morschbachweihers einen tollen Blick nach Osten. Hier ist klar ersichtlich: Die Alb geht hier zu Ende!


                                                                                                                Blick über Ebermergen hinweg nach Osten

                                                                                                                Durch den Wald geht es abwärts zur Bahnlinie hinunter. Diese werde ich nachher für die Rückfahrt nutzen. Ich fahre gerne mit der Bahn die Strecke zurück. Mit Bezug zur Landschaft wird es dann gleich viel interessanter.
                                                                                                                Über den Ort hinweg grüßt die Kalvarienbergkapelle von Wörnitzstein. Sie thront auf einem Felsen über dem Dorf.


                                                                                                                Die Kalvarienbergkapelle von Wörnitzstein

                                                                                                                Zuerst muss ich aber noch an der Bahnlinie entlang und durch den Ort.


                                                                                                                Wörnitzstein

                                                                                                                Ich komme über die Brücke und stellen mal wieder fest, dass der Albnordrandweg an diesem Kleinod vorbeiführt. Meine Neugier treibt mich aber trotzdem zu der kleinen Kapelle hinauf.


                                                                                                                Auf dem Weg zur Kapelle von Wörnitzstein

                                                                                                                Aus der Nähe sieht man, dass die gar nicht sehr groß ist – Aber toll sieht sie aus!


                                                                                                                Imposante Kapelle

                                                                                                                Wie es aussieht wussten nicht nur die Burgherren wo die besten Grundstücke liegen! Der Blick auf Wörnitzstein ist grandios!


                                                                                                                Toller Talblick auf Wörnitzstein

                                                                                                                Ich mache mich auf um die letzten paar Kilometer nach Donauwörth zu bewältigen. Ein letzter kleiner Hügel ist noch zu ersteigen und dann geht es an der Wörnitz auf einer alten Bahntrasse auf Donauwörth zu.


                                                                                                                Donauwörth ist über die Wörnitz hinweg schon zu sehen

                                                                                                                In einem weiten Bogen geht es nach Donauwörth hinein. Der Wanderweg führt durch einen ehemaligen Tunnel in der Stadt hindurch. In das Tunnelportal hat der Trachtenverein sein Vereinsheim gebaut.


                                                                                                                Die Wegführung auf einer ehemalige Bahnlinie lässt sich nicht verleugnen

                                                                                                                Der Weg führt durch den Tunnel hindurch und bringt mich in den Park von Donauwörth.


                                                                                                                Der Tunnel führt direkt in den Park von Donauwörth

                                                                                                                Ein paar Meter weiter bin ich dann endlich an dem Startpunkt der beiden Alb-Wege: Der Albnordrand- und der Albsüdrandweg. Hier war ich ja vor 15 Monaten schon mal mit dem Rad vorbeigekommen – auf dem Donauradweg.


                                                                                                                Die Albrandwege

                                                                                                                Ich habe von Tuttlingen etwas über 400 Km gebraucht. Die Wegführung wurde wohl in den Jahren öfter mal angepasst. Und ich bin durchaus auch den einen oder anderen Schlenker zusätzlich gelaufen.
                                                                                                                Ein paar Meter weiter besuche ich den gleichen Griechen wir damals auch. Es passt gerade so gut zur Mittagspause. Dann mache ich mich auf und besuche noch das Liebfrauenmünster. Als Abschluss noch ein wenig Kultur passt auch gut.


                                                                                                                Das Liebfrauenmünster in Donauwörth

                                                                                                                Mit einem Eis bewaffnet mache ich mich auf zum Bahnhof und auf den Rückweg. In einer Stunde bringt mich die Bahn wieder nach Bopfingen zurück.

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Lebt im Forum
                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                  • 9533
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                                                                  Diesmal war ich mit der Karte „UK 50-21 Ries Hesselberg“ (ISBN 3-86038-506-2) und „UK 50-23 Naturpark Altmühltal westlicher Teil“ (ISBN 978-3-89933-560-6) vom Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern unterwegs. Die zweite Karte ist nicht zwingend erforderlich. Da waren nur noch die letzten paar Kilometer drauf. Aber ich fühle mich ohne Karte irgendwie nackt. Also habe ich mir die doch noch besorgt.

                                                                                                                  Damit ist der Albnordrandweg komplett. Mich hat er total fasziniert! Einer toller Weg! Und es lohnt sich ihn auch ganz zu gehen. Sein sehr eigener Charakter der durch die meist einseitige Hanglage, seine Heidelandschaften und seine abwechslungsreichen Gipfel macht den Weg wirklich zu was Besonderem. Eine Vielzahl an Burgen, Schlössern und Ruinen bereichern durch kulturelle Vielfalt. Ich kann den Weg wärmstens für alle Liebhaber abwechslungsreicher Fernwanderungen empfehlen. Er führt aber nicht auf kürzestem Weg von Tuttlingen nach Donauwörth – oder andersrum.

                                                                                                                  Ich habe noch ein paar interessante Links zu dem Weg zusammengestellt, die mir bei der Planung geholfen haben.

                                                                                                                  Jetzt muss ich mir hier was Neues einfallen lassen um kurze Auszeiten heimatnah zu verbringen. Aber ich bin sicher: Da fällt mir was ein! Ich könnte mir als nächstes z.B. den Westweg vorstellen. Mal sehen, was die Zeit so bringt.
                                                                                                                  Angehängte Dateien
                                                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                    • 02.08.2005
                                                                                                                    • 415
                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                    #58
                                                                                                                    AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                                                                    Auch von mir vielen Dank für den schönen Bericht. Ich bon letztes Jahr im Mai von Burg Teck nach Tuttlingen gelaufen. Eine wunderbare Tour und einer der Momente wo ich bedauerte, in Schleswig-Holstein quasi ohne Langstreckenwege leben zu müssen.

                                                                                                                    Kuckuck

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Anfänger im Forum
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                                                                                                                      • 38
                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                      #59
                                                                                                                      AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                                                                      Es gibt einen neuen Imagefilm zum Albsteig... es würde mich interessieren, wie ihr ihn findet, und zwar insbesondere die unter euch, die den Weg nicht kennen....
                                                                                                                      https://www.youtube.com/watch?time_c...&v=OFQu0aOB-9Y

                                                                                                                      Gruß Uschi

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                        • 09.04.2013
                                                                                                                        • 341
                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                        #60
                                                                                                                        AW: [DE] Auf dem Schwäbische Alb Nordrandweg HW1 von Tuttlingen nach Osten

                                                                                                                        Zitat von Tiscali Beitrag anzeigen
                                                                                                                        Es gibt einen neuen Imagefilm zum Albsteig... es würde mich interessieren, wie ihr ihn findet, und zwar insbesondere die unter euch, die den Weg nicht kennen....
                                                                                                                        https://www.youtube.com/watch?time_c...&v=OFQu0aOB-9Y
                                                                                                                        Gruß Uschi
                                                                                                                        Uschi, wie wäre es, dafür einen neuen Thread aufzumachen? Dann bleibt das hier der Reisebericht Wafer.
                                                                                                                        ¤´¨)
                                                                                                                        (¸.·´¨) RETTET DIE ERDE! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade!
                                                                                                                        ¨ ¸* ¸·*¨)
                                                                                                                        (¸.·` ¤

                                                                                                                        Kommentar