• Muecke

    Fuchs
    • 12.03.2022
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    [AT] Schroffe Gipfel, bunte Blumen, malerische Seen - Die Schoberrunde

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 46.951434
    Längengrad 12.7393341
    Schroffe Gipfel, bunte Blumen und malerische Seen

    Hüttentour durch die Schobergruppe (Hohe Tauern) im Juli 2023

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    Prolog

    Neben vielen Tagestouren in den (Vor-)Alpen unternehmen mein Bergpartner und ich mindestens einmal im Jahr zusammen auch eine mehrtägige Wanderung. Die Planung bleibt dabei normalerweise an mir hängen, dafür nimmt mein Kumpel es ohne allzuviel Gejammer in Kauf, wenn ich mich mal wieder um ein paar hundert Höhenmeter verrechnet habe. Dieses Jahr wollten wir mal in eine Gegend, die wir bisher noch nicht kannten.

    Gesucht war: Eine ruhige und nicht so überlaufene Ecke in den Alpen mit schöner Landschaft, gerne felsig und mit etwas Schotter (damit ich meine Schotter-Aversion endlich mal loswerde) für eine anspruchsvolle Bergwanderung. Es sollte aber immer Urlaub bleiben und kein "Extremsport" werden. Ein paar hübsche Gipfel durften gern auch auf dem Weg liegen und die Übernachtungen sollten in bewirtschafteten Hütten stattfinden. Für die Anfahrtszeit aus dem südlichen Münchner Umland sollten 3 Stunden mit dem Auto nicht allzusehr überschritten werden.
    Ich habe lange gesucht. Und gefunden habe ich schließlich: Die Schobergruppe in den Hohen Tauern.

    Die Schobergruppe liegt auf der Grenze zwischen Kärnten und Osttirol in den Zentralen Ostalpen. Der namensgebende Hochschober (3242m) ist allerdings gar nicht ihr höchster Gipfel, sondern das knapp 40 Meter höhere Petzeck mit 3283m. Große Teile des Gebriges gehören zum Nationalpark Hohe Tauern. Da der nahegelegene Großglockner viele Besucher "abwirbt" geht es in der Schobergruppe eher ruhig zu, obwohl es eine gute Hütteninfrastruktur und gut gepflegte Wege gibt.

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    Tour-Planung: Schöne Gegend, spärliche Infos

    Die Infos zur Schobergruppe sind eher spärlich gesäht, aber wenn man etwas findet, dann sind auch immer Bilder von der grandiosen Landschaft und den herrlichen Gipfeln in der Region dabei. Auf ODS wird die Gegend in diesem Reisebericht von OutofSaigon erwähnt, im Web findet man ansonsten noch 2 oder 3 weitere, alte Tourenbeschreibungen in Blogs oder Foren. Irgendwann stolperte ich über eine alte Broschüre des österreichischen Alpenvereins in der drei verschiedene Rundwege angepriesen wurden: leichte Wanderung, mittelschwere Bergwanderung und ernsthafte Bergtour. (Achtung: Die Beschreibungen sind nicht mehr ganz aktuell, der Klimawandel arbeitet an den Wegen und verändert die Schwierigkeiten in alle Richtungen!)
    Wir entschieden uns schließlich dafür den Weg der "Hochschoberrunde I" aus der AV-Broschüre nachzuwandern: Start und Ziel in Kals am Großglockner, genauer gesagt am Groß-Parkplatz beim Lucknerhaus am Ende der Mautstraße. Von dort aus über die Glorer Hütte zur Elberfelder Hütte, weiter zur Lienzer Hütte, zur Hochschoberhütte und schließlich über die Lesachalm zurück zum Parkplatz. Das klang nach einer schönen Rundtour. (Spoiler: War es auch! )

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    Tour-Vorbereitung

    Die Hütten buche ich immer weit im Voraus und wir alten, bequemen Säcke gönnen uns dann auch nach Möglichkeit ein Zweierzimmer statt des Matrazen-Lagers (-> Urlaub! ). Soweit alles easy, die Hütten antworteten sehr schnell auf meine Anfragen und wir bekamen überall einen Schlafplatz. Naja, fast überall.

    Leider stellte sich nämlich heraus, dass die Lesachalmhütte schon seit vielen Jahren geschlossen ist. Bei der Touristinfo in Kals sagte man mir, dort habe inzwischen eine Art Berghotel aufgemacht, das sei nun die einzige Übernachtungsmöglichkeit in der Gegend. Hotel klang teuer, aber mit wurde versichert, der Wirt habe der Gemeinde zugesagt, dort auch günstige Bergsteigerunterkünfte bereitszustellen. Also rief ich bei diesem 'Glödis Refugium' mal an. "70 Euro pro Nacht und Nase", erklärte man mir unfreundlich. Ich wies auf die Aussage der Touristinfo hin, dass es auch günstige Übernachtungsmöglichkeiten für Bergsteiger geben solle. "Das sind die Bergsteigerzimmer", kam als Anwort. Puh. Wir überlegten eine Weile, rangen uns aber letztlich doch dazu durch, dieses Zimmer zu nehmen. Es gab auch nach längerer Recherche einfach keine sinnvolle Alternative. Also gebucht, per geforderter Vorkasse 140 Euro bezahlt und gut ist. Dachten wir. Denn es kam anders...

    Zwei Wochen bevor es losgehen sollte, kam eine Mail vom 'Glödis Refugium'. Man könne nicht öffnen, da man keinen Strom habe. Wir könnten nicht kommen. "Waaaas?!" Online behaupten sie, sie haben schon seit Monaten geöffnet?!
    Ich setzte mich zu Tante Google und studierte mal die Lokalpresse: Der Wirt hatte als Mitglied der Alpgenossenschaft ein (sehr umstrittenes) Wasserkraftwerk bauen lassen, um es dann für sein Hütten-Hotel zu nutzen. Danach hatte er sich aber wohl mit den Alplern überworfen und im Streit um die Stromrechnung drehte man ihm letztlich das Wasser und somit den Strom ab.
    Es folgte ein längerer Mailverkehr. Ich erklärte dem Wirt, wir brauchen keinen Strom, sondern nur einen Schlafplatz. Der Wirt erklärte mir, das sei nicht möglich, er habe geschlossen. Ich fragte nach Alternativen (Schuppen, Vordach, wasauchimmer) und erklärte ihm, das da eine mehrtägige Wanderung, viel Planung und weitere Hütten-Reservierungen dranhingen. Er erklärte mir, das sei nicht möglich, er habe geschlossen. Irgendwann platzte mir der Kragen und ich forderte mein Geld zurück, dass ich ja bereits bezahlt hatte. Dann ging plötzlich doch was... Er bot mir alternativ seine Almhütte in der Nähe an, rückte aber nicht wirklich mit weiteren Infos raus. Egal, nehmen wir. Die Kommunikation endete allerdings, ohne das so richtig klar war, wann und wo wir uns melden sollten, um in diese Hütte reinzukommen. Der Wirt antwortete nicht mehr auf Emails. Wir beschlossen, es einfach zu riskieren, notfalls würden wir schon irgendeinen Kuhstall auf dieser Alm finden, in dem wir die Nacht verbringen könnten. Sicherheitshalber packten wir noch eine weitere Lage warme Klamotten ein, die Notfall-Biwacksäcke sind ja sowieso immer dabei. Aber es blieb spannend...

    Anreise

    Wir waren mit dem Auto unterwegs. Zusätzlich zu den Spritkosten haben wir für Autobahn-Maut (10€), Passtraße (hin und zurück je 13€) und Glocknerstraße (inkl. parken 15€) insgesamt 51€ "Straßenbenutzungsgebühren" in Österreich bezahlt.
    Der Parkplatz beim Lucknerhaus ist riesig und gut besucht, denn dort gibt es einige Kletterfelsen, Spazierwege mit Glocknerblick für Turnschuh-Touristen und ein Nationalparkzentrum. Außerdem starten hier viele Bergsteiger ihre Touren zum Großglockner. Große Schilder weisen auf ein Übernachtungsverbot am Parkplatz hin, diverse Wohnmobile, Vans und Busse behaupten das Gegenteil. Wir haben es nicht ausprobiert, denn die Glorer Hütte liegt weniger als 2 Stunden Fußmarsch entfernt.

    Die Anreise mit den Öffentlichen ist theoretisch auch möglich, aber kaum günstiger und sehr aufwändig, weil die Busse nur spärlich und zu eher ungünstigen Zeiten fahren. Dafür müsste man wohl ggf. eine Übernachtung im Lucknerhaus (Achtung: sehr teuer!) einplanen.

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    Disclaimer:
    Dem ein oder anderen wird in diesem Tourenbericht vielleicht etwas zuviel "Luxus" drin sein: Im Voraus gebuchte Hüttenübernachtungen, überschaubare Gehzeiten und viele Pausen. Aber die Ansprüche sind eben verschieden, meine eigenen übrigens auch. Diese Tour war als gemütlicher Urlaub geplant und so haben wir sie auch umgesetzt - und sehr genossen.​​​​

  • blauloke

    Lebt im Forum
    • 22.08.2008
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    #2
    Na, da freue ich mich auf eine gemütliche Runde mit euch.
    Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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    • Flachlandtiroler
      Freak
      Moderator
      Liebt das Forum
      • 14.03.2003
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      #3
      Ich möchte natürlich nicht den Erzählfluß behindern, aber es stellt sich die Frage warum ihr in diese Rundtour ausgerechnet an dem teuersten und touristischsten Spot einsteigt?
      Meine Reisen (Karte)

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      • Muecke

        Fuchs
        • 12.03.2022
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        #4
        blauloke Schön, dass Du dabei bist.

        Flachlandtiroler Unser Startpunkt hatte etwas mit der Anreise, den Parkmöglichkeiten für eine Woche und der kürzest möglichen Aufstiegszeit zur ersten Hütte zu tun. Tatsächlich war es aber eh so, dass wir die "Tourizone" innerhalb einer halben Stunde hinter uns gelassen hatten und dann gemütlich in die ruhige Berglandschaft abtauchen konnten. Allzuweit bergauf gehen die Flip-Flop-Träger nämlich nicht und direkt am Parkplatz gibt es auch schöne Instagram-Spots...

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        • Muecke

          Fuchs
          • 12.03.2022
          • 1126
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          #5
          Tag 1: Parkplatz Lucknerhaus - Glorer Hütte

          Höhenmeter: 740 m / Strecke: 5,2 km / Gehzeit: 1:45 h


          Fast alle Wanderer gehen vom Parkplatz aus in die andere Richtung - zum Großglockner. Somit verlassen wir den Trubel sehr schnell und der Weg wird deutlich einsamer.

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ID: 3241984
          Blick auf den Großglockner mit dem Großparkplatz

          Zunächst folgen wir ein Stück einer breiten Kiespiste. Es ist sonnig und ziemlich heiß. Immer steiler zieht sich der Weg den Hang hinauf. Bald wird der Fahrweg aber zu einem schönen Pfad, die Aussichten werden immer besser, es bleibt aber recht steil und trotz des inzwischen aufgekommenen Windes ist es sauheiß.

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ID: 3241983

          Unterwegs sehen wir viele bunte Bergblumen:

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ID: 3241979
          Frühlings-Enzian (Gentiana verna), auch Schusternagel genannt

          Wir machen zwischendurch mal eine Kippenpause, um das Panorama ausgiebig zu genießen. Ab und zu treffen wir andere Wanderer, die meisten scheinen absteigende Tagesgäste von der Glorer Hütte zu sein, ansonsten ist der Steig eher wenig frequentiert. Als wir den Materiallift der Hütte unterqueren, wird der Weg etwas flacher und dann kommt auch schon unser heutiges Tagesziel in Sicht: Am Berger Törl, direkt auf der Grenze zwischen Glockner- und Schobergruppe steht die Glorer Hütte.

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ID: 3241980
          Blick zurück auf dem Aufstiegsweg, der hier schon relativ flach am Hang verläuft

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ID: 3241985
          die Glorer Hütte

          Die Glorer Hütte ist eine urige, kleine Unterkunft mit 14 Plätzen in Zimmerlagern und 25 Plätzen im Matratzenlager. Das Personal ist sehr nett, bei Ankunft gibt es erstmal einen Begrüßungsschnaps und alles läuft sehr unkompliziert. Das Abendessen wird ausschließlich als Selbstbedienungs-Buffet angeboten, Essen von der Karte gibt es nur tagsüber. Das Konzept fanden wir super, bei Salat, Hühnercurry und sogar noch Nachtisch wurden wirklich alle satt.
          Es gibt auf der Hütte eine Dusche für alle, die war allerdings dauerbelegt, daher kann ich dazu sonst nichts sagen. Ich glaube, das duschen war kostenlos.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3241981

          In der näheren Umgebung der Hütte gibt es Handynetz, das zum abrufen des aktuellen Wetterberichts ausreicht. Morgen sind für den späten Nachmittag Gewitter angekündigt, wir müssen also früh los, denn es steht ein langer Weg zur Elberfelder Hütte auf dem Plan. Wir wollen dem Bösen Weibl über den Tschadinsattel aufs Haupt steigen und den Gipfel dann über den Grat zum Kesselkeessattel überschreiten.

          Nach dem Essen sitzen wir noch lange vor der Hütte, genießen den Sonnenuntergang und die Aussicht in die umliegenden Berge. Erst als es schon lange dunkel ist geht es aber dann doch irgendwann ab in die Heia, denn am nächsten Tag müssen wir ja früh aufstehen.

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ID: 3241982

          Wir haben ein uriges, kleines Zweierzimmer bekommen. Allerdings habe ich natürlich mal wieder das Glück das katastrophalste Bett der ganzen Hütte zu erwischen: Es knarzt, quietscht und wackelt bei jeder leichtesten Bewegung, so dass ich die ganze Nacht ein schlechtes Gewissen habe, dass ich meinen Tourenpartner um seinen Nachtschlaf bringe, wenn ich mich bewege. Bei meiner Entschuldigung am nächsten Morgen schaut er allerdings nur verständnislos und erklärt mir, dass er mit Ohrstöpseln geschlafen und daher sowieso nichts gehört hätte...​

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          • Wafer

            Administrator
            Lebt im Forum
            • 06.03.2011
            • 9825
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            #6
            Hallo Muecke.

            Das liest sich ganz nach einer Tour, die mir gefallen könnte! Ich freue mich auf die Fortsetzung! Ich habe mir auch das PDF angesehen. Da bin ich ganz gespannt was da noch kommt!
            Hast du GPX-Tracks von der Tour?

            Viele Grüße

            Wafer
            Zuletzt geändert von Wafer; 04.02.2024, 19:42.

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            • Muecke

              Fuchs
              • 12.03.2022
              • 1126
              • Privat


              #7
              Hallo Wafer!
              Freut mich, dass Du auch "mitwanderst". Bald gehts weiter, aber ich muss für den nächsten Tag noch die Bilder sortieren - und es war ein langer Tag mit vielen Fotos...

              Schöne, bearbeitete GPX-Tracks, die ich hier einstellen könnte habe ich leider nicht wirklich. Aber vielleicht habe ich die Tracks noch irgendwo auf dem GPS-Gerät. Falls da ganz großes Interesse besteht, müsste ich mal suchen... Aber der Weg war überall auch sehr gut ohne GPS zu finden und sollte sich im Laufe des Berichts auf der Karte auch gut nachvollziehen lassen. Ich habe das GPS-Gerät hauptsächlich zum tracken von Daten wie Streckenlänge, Höhenmeter, Gehzeiten, etc. und als Backup benutzt.

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              • Bergahorn
                Erfahren
                • 13.04.2019
                • 451
                • Privat


                #8
                Ach schön, dem Bericht folge ich gerne, bin ich doch 2011 mit einer Freundin zumindest ungefähr diese Runde und 2017 bei einer "360°-Osttirol-Tour" (hat irgendeinen sperrigen Namen, man wandert einmal um Osttirol herum) noch einmal zum Teil diese Wege gegangen. Da kommen schöne und amüsante Erinnerungen hoch...
                Nicht umsonst wird die Gruppe auch gerne Schottergruppe genannt, da hattest du sicher genug Gelegenheit zur Konfrontationstherapie!
                Also bitte bald weiterschreiben, bin gespannt, wie es euch ergangen ist!

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                • Blahake

                  Vorstand
                  Fuchs
                  • 18.06.2014
                  • 1859
                  • Privat


                  #9
                  Da schließ' ich mich doch auch gleich an. Und bin sehr gespannt, ob ihr im Kuhstall schlafen müsst! Der scheint ja echt ein Herzchen zu sein, dieser Hotelbesitzer!

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                  • Bergahorn
                    Erfahren
                    • 13.04.2019
                    • 451
                    • Privat


                    #10
                    Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                    Da schließ' ich mich doch auch gleich an. Und bin sehr gespannt, ob ihr im Kuhstall schlafen müsst! Der scheint ja echt ein Herzchen zu sein, dieser Hotelbesitzer!
                    Ich vermute fast eine andere Lösung, will aber nicht "verdachtspoilern".

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                    • Muecke

                      Fuchs
                      • 12.03.2022
                      • 1126
                      • Privat


                      #11
                      Zitat von Bergahorn Beitrag anzeigen
                      Nicht umsonst wird die Gruppe auch gerne Schottergruppe genannt, da hattest du sicher genug Gelegenheit zur Konfrontationstherapie!
                      Ohja... Schon an Tag 2 hatte ich Gelegenheit mich ausgiebig mit meinen Aversionen auseinanderzusetzen. Aber ich kann spoilern: Am Ende der Woche hatte ich mich mit Schotter in allen möglichen Größen und Formen definitiv arrangiert.


                      Blahake Schön, dass Du auch mit dabei bist! Ja, der Hotelbesitzer war definitiv ein ....ääähm.... Unikum.

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                      • agricolina
                        Erfahren
                        • 05.05.2016
                        • 282
                        • Privat


                        #12
                        Oh, ihr alle hier versammelt, ich lese natürlich auch sehr gerne mit! Schöne Ecke!
                        ...aber Muecke, auf Tour so ganz ohne Hund...?

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                        • Muecke

                          Fuchs
                          • 12.03.2022
                          • 1126
                          • Privat


                          #13
                          Zitat von agricolina Beitrag anzeigen
                          Oh, ihr alle hier versammelt, ich lese natürlich auch sehr gerne mit! Schöne Ecke!
                          ...aber Muecke, auf Tour so ganz ohne Hund...?
                          Willkommen in unserer Schober-Wandergruppe!
                          OT: Buddy ist leider inzwischen aus dem Große-Mehrtages-Bergtouren-Alter raus und hat es sich derweil zu Hause mit netten "Hundesittern" gut gehen lassen. So hatten wir Zweibeiner die Gelegenheit, mal wieder einen Weg zu gehen, der für Hunde eher grenzwertig wäre (viel Schotter, Holz-Leiter über Felskante, kurze Kraxelstellen, etc.).

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                          • qwertzui
                            Alter Hase
                            • 17.07.2013
                            • 3097
                            • Privat


                            #14
                            Hi Muecke, dass mir diese Runde von meinem Vater schon vor 30 Jahren empfohlen wurde .. und ich blöderweise immer noch nicht dort war.
                            Ich bin definitiv bei deiner Tour dabei

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                            • Fjellfex
                              Fuchs
                              • 02.09.2016
                              • 1613
                              • Privat


                              #15
                              Zitat von Muecke Beitrag anzeigen
                              Da der nahegelegene Großglockner viele Besucher "abwirbt" geht es in der Schobergruppe eher ruhig zu, obwohl es eine gute Hütteninfrastruktur und gut gepflegte Wege gibt.
                              Das gilt eigentlich für ganz Osttirol. Irgendwie "im Schatten" prominenterer Gebiete, aber klasse Gegend und relativ ursprünglich.
                              Werde den Bericht gerne verfolgen!

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                              • Muecke

                                Fuchs
                                • 12.03.2022
                                • 1126
                                • Privat


                                #16
                                qwertzui Dein Vater hat Recht, die Runde ist absolut empfehlenswert!
                                Fjellfex Ja, die Gegend ist wirklich wunderschön.

                                Freut mich, dass Ihr beiden auch "virtuell mitwandert".
                                Ich bemühe mich, bald den nächsten Teil online zu stellen...

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                                • Muecke

                                  Fuchs
                                  • 12.03.2022
                                  • 1126
                                  • Privat


                                  #17
                                  Tag 2: Glorer Hütte - Böses Weibl - Elberfelder Hütte

                                  Höhenmeter: 977 m / Strecke: 13 km / Gehzeit: 4:40 h


                                  Heute steht ein langer Tag auf dem Programm. Nach einem guten Frühstück verabschieden wir uns von der Glorer Hütte und machen uns auf den Weg. Zunächst geht es in Richtung Tschadinsattel.

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ID: 3242809

                                  Zum Tschadinsattel gibt es mehrere Wege, von der Variante über den Wiener Höhenweg wird uns abgeraten, der Weg sei in schlechtem Zustand. Der Umweg über den Eselsteig und die Peischlach Alpe ist uns zu weit, wir wollen es ja auch noch aufs Böse Weibl schaffen. Also entscheiden wir uns für den Weg über den Hüttengipfel, das Kasteneck. Durch große Felsblöcke kraxeln wir hinauf zum Gipfel, der mit einem Steinmännchen markiert ist.

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ID: 3242806
                                  am Gipfel des Kasteneck (2824m)

                                  Von dort geht es hinunter zum Peischlachtörl, wo wir bei der kleinen Schutzhütte eine kurze Rast einlegen, bevor wir uns wieder an den nächsten Aufstieg machen. Dabei haben wir die ganze Zeit den Gipfel links der Bildmitte im Blick, den wir zunächst für das Böse Weibl halten:

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ID: 3242807

                                  Der passt zwar von der Form nicht wirklich und scheint irgendwie in der falschen Richtung zu liegen, aber das täuscht bestimmt. Das andere dunkle Monster rechts daneben mit der abweisenden, steilen Flanke kann es ja wohl nicht sein, das sieht von dieser Seite unbesteigbar aus.

                                  Naja, das wird sich schon finden, der Weg stimmt auf jeden Fall und etwas weiter oben wird sich das sicher aufklären. Wir wandern zunächst noch über grüne, felsdurchsetzte Wiesen mit Unmengen an Blumen.

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ID: 3242812
                                  Mehl-Primeln (Primula farinosa)

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ID: 3242808

                                  Im weiteren Verlauf wird das Gelände steiniger, wir wandern über eine große Schotterfläche und so langsam ist die Erkenntnis nicht mehr zu verdrängen: Das abweisende, dunkle Monster vor uns IST das Böse Weibl. Da wollen wir rauf!? Ups..! Ok... Wird schon...

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ID: 3242813
                                  Böses Weibl

                                  Wir steigen weiter durch den Schotter, zwischendurch überqueren wir ein paar kleinere Restschneefelder, die aber nicht besonders steil sind. Dafür ist der letzte Anstieg durch den Schotterhang knapp unterhalb des Tschadinsattels dann umso steiler.

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ID: 3242811
                                  rechts außen der Tschadinsattel, in der Bildmitte erkennt man schon das Gipfelkreuz des Bösen Weibl

                                  Wir queren etwas unterhalb vom Grat nach links rüber, der ansonsten gut markierte Weg verliert sich immer wieder im rutschigen Geröll. Na toll, das hab ich jetzt von meiner Idee, Schotter-Aversionen einfach mit mehr Schotter zu bekämpfen. Ich fluche mich aufwärts. Mein Begleiter amüsiert sich köstlich. (Er weiß ja, das ich das Gelände eigentlich gut bewältigen kann. Nach ein paar schlechten Erfahrungen mit instabilen Felsen mag ich es nur einfach nicht mehr. Besonders diese steilen, rutschigen Geröllflanken..) Aber wie heißt es so schön: "Ich werde keinesfalls aufgeben, aber ich werde die ganze Zeit schimpfen wie ein Rohrspatz..."
                                  Oben am Gipfelgrat wechselt der Schotter dann zu großem, felsdurchsetzten Blockwerk und schon wenige Flüche später stehen wir am Gipfelkreuz und genießen die wunderbare Aussicht. Ich bin wieder besänftigt und der Rohrspatz hält den Rest des Tages die Klappe.

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ID: 3242814
                                  Aussicht am Gipfel, links der allerletzte Teil des Zustiegs über den blockigen Grat

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ID: 3242810
                                  Gipfelkreuz Böses Weibl (3119m)

                                  Der Großglockner zeigt sich heute leider nicht, aber die umliegenden Berge sind auch wirklich großartig anzusehen.

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ID: 3242815
                                  der Großglockner versteckt sich in den Wolken

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                                  Ausblick vom Gipfel auf den weiteren Weg in Richtung Kesselkeessattel

                                  Leider ist es hier am Gipfel heute ziemlich windig und kühl. Nach einer kleinen Rast machen wir uns auf den Weiterweg zum Kesselkeessattel.

                                  Es geht zunächst wieder ein kleines Stück zurück über die Felsen am Gipfelgrat, dann schwenken wir nach Osten in die Geröllflanke zum Sattel mit dem Gernot-Röhr-Biwak. Durch Geröll und über ein paar kleinere Felsköpfe kraxeln wir zügig dahin, der Weg ist viel besser begehbar als er vom Gipfel aus wirkt. Der Schotter nervt mich so gut wie gar nicht mehr, beim Gekraxel über die Felsen habe ich sogar richtig Spaß. Ich bin erstaunt, aber zufrieden.

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ID: 3242817
                                  ...jede Menge Schotter auf dem Weg zum Kesselkeessattel...

                                  Am Biwak angekommen machen wir nochmal einen Foto-Stopp. Es ist immer noch schön sonnig, das angekündigte Gewitter lässt sich Zeit und wir sind gut in unserem Zeitplan. Ich mache Unmengen an Fotos.

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ID: 3242818
                                  Böses Weibl vom Kaaskeessattel

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ID: 3242819
                                  Gernot-Röhr-Biwak

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ID: 3242821
                                  der Weg vom Gipfel zum Sattel führt knapp unterhalb des Grats entlang

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ID: 3242820
                                  Blick zum Tramerkopf

                                  Hier am Sattel kommt von Norden auch der Wiener Höhenweg hoch, über den eine Gruppe junger Männer auftaucht. Sie grüßen freundlich, begutachten den Wegweiser und einer stellt interessiert fest, dass die Wege darauf mit unterschiedlichen Farben markiert sind, die wohl eine Bedeutung haben. Für einige aus der Gruppe ist es wohl die erste Bergtour. (Aber sie sind jung und fit, wir treffen sie ein paar Tage später nochmal wieder und alle sind glücklich und wohlauf.) Die Jungs sind recht zügig unterwegs und halten nur kurz an, bevor sie Richtung Tramerkar verschwinden.

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ID: 3242823
                                  Blick ins Tramerkar

                                  Auch wir machen uns irgendwann wieder auf den Weg, der Abstieg zur Elberfelder Hütte ist noch weit. Die Gegend ist einfach traumhaft schön, man blickt hinab auf einige kleine Schmelzwasserseen und ringsum stehen beeindruckende Gipfel wie der Kristallkopf und der Rote Knopf. (Der Gletscher unterhalb des Roten Knopf ist übrigens bei weitem nicht mehr so groß, wie auf den Karten eingezeichnet - auch hier werkelt der Klimawandel eifrig an der Landschaft.)

                                  Zunächst geht es ein Stück sehr steil bergab, dann quert der Steig die Flanke unterhalb des Tramerkopf bevor es wieder steil hinunter zum Tramerbach geht.

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ID: 3242822
                                  unterhalb des langen Felsriegels zum Tramerkopf

                                  Der Bach queren wir trockenen Fußes über große Felsblöcke. Der Weg hier scheint sich jahreszeitenbedingt öfter mal zu verändern, ist aber eigentlich ganz gut zu finden.

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ID: 3242824
                                  Bachquerung

                                  Der Pfad führt nun leicht absteigend bis flach dahin in Richtung Gößnitztal.

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ID: 3242825
                                  erste Ausblicke ins Gößnitztal

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ID: 3242826
                                  die Elberfelder Hütte ist in der Bildmitte schon zu erkennen

                                  Als wir irgendwann in der Ferne die Elberfelder Hütte erblicken wird allerdings klar, dass noch ein letzter, kleiner Gegenanstieg auf uns wartet. Der stellt sich aber letztlich doch als sehr überschauber heraus und unmittelbar vor den ersten Regentropfen erreichen wir die Hütte. Perfektes Timing!


                                  Die Elberfelder Hütte liegt wunderschön am Ende des Gößnitztals, umgeben von hohen, schroffen Bergen. Da der Weg von Heiligenblut durch das Tal zur Hütte recht weit ist, gibt es hier nur wenige Tagesgäste. Das ist für uns zwar angenehm, weil es dadurch sehr ruhig und entspannt zugeht, tut uns aber trotzdem etwas leid für die Leute, die die Hütte bewirtschaften.

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Größe: 4,14 MB
ID: 3242827
                                  Elberfelder Hütte (2346m)

                                  Wir bekommen ein Viererzimmer zusammen mit einem netten Paar aus Deutschland. Zweierzimmer gibt es hier nicht, nur Mehrbettzimmer oder Lager. Die Stockbetten sind bequem und heute quietscht auch nichts.
                                  Die Hütte bietet auch warme Duschen an (5€). Ein paar Meter abseits der Hütte gibt es etwas Handynetz, das ausreicht um den Wetterbericht abzurufen und ein kurzes Lebenszeichen nach Hause zu schicken.​

                                  Als der Regen nachlässt, kommt tatsächlich nochmal die Sonne raus. Ich mache noch ein paar Fotos in der Umgebung der Hütte, bevor wir uns auf der Terrasse niederlassen und auf das Abendessen warten. Zum Essen gehen wir dann rein in den gemütlichen Gastraum.

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Größe: 4,80 MB
ID: 3242829
                                  schöner Pausenplatz nahe der Hütte

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Größe: 3,46 MB
ID: 3242828
                                  Blick über das Gößnitztal in Richtung Tramerkamp

                                  Das Hütten-Personal ist sehr freundlich, der junge Wirt hat erst vor ein paar Jahren von seinem Vater übernommen und ist quasi auf der Hütte aufgewachsen. Beim (reichhaltigen) Abendessen gibt er den Gästen persönlich die aktuellen Wetterinfos und im Anschluß entwickelt sich noch ein interessantes Gespräch über den Arbeitsalltag auf der Hütte, die Hubschrauberversorgung und die Schwierigkeiten in Österreich ein Arbeitsvisum für den nepalesischen Gastarbeiter zu bekommen.

                                  An unserem Tisch haben sich inzwischen auch zwei deutsche Alleinwanderer auf Anschlußsuche niedergelassen. Einer davon versteht kein Wort, weil die Konversation überwiegend in tiefstem Bayrisch stattfindet. Als ich ihn darauf anspreche und ein bisschen "übersetze", redet er den Rest des Abends nur noch mit mir und ich werde ihn nicht mehr los. Ich habe den Eindruck, die anderen sind darüber ganz froh, aber leider ist er nicht besonders unterhaltsam. Nachdem dann auch noch am Nebentisch jemand eine Gitarre findet und beginnt inbrünstig -aber leider seeehr schlecht- zu singen, verziehen mein Kumpel und ich uns nach draußen. Wir genießen noch etwas die stille, dunkle Nacht, aber bald bricht das Gewitter los und wir beschließen den Tag zu beenden. Die Nacht ist ruhig, nur das Gewitter tobt sich aus. Wir schlafen gut.​

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                                  • Blahake

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                                    Fuchs
                                    • 18.06.2014
                                    • 1859
                                    • Privat


                                    #18
                                    Ich entwickle gerade eine starke Sympathie für Rohrspatzen!

                                    Kommentar


                                    • Muecke

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                                      • 12.03.2022
                                      • 1126
                                      • Privat


                                      #19
                                      Tag 3: Elberfelder Hütte - Lienzer Hütte

                                      Höhenmeter: 415 m / Strecke: 8,4 km / Gehzeit: 2:45 h


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ID: 3244105

                                      Am nächsten Morgen brechen wir nach einem guten Frühstück gemütlich von der Elberfelder Hütte auf. Heute wird ein kurzer Wandertag und wir können uns Zeit lassen. Am frühen Nachmittag wollen wir spätestens an der Lienzer Hütte sein.

                                      Zunächst führt der Weg am noch jungen Gößnitzbach mit seinem kleinem Wasserfall entlang. Über einen blockigen Pfad steigen wir hinauf Richtung Gößnitzkees. Zwischendurch wandern wir über felsdurchsetzte grüne Wiesen mit Wollgras und anderen Blumen, bevor der Weg dann immer steiniger wird.

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Größe: 4,43 MB
ID: 3244109
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Größe: 4,90 MB
ID: 3244110

                                      Im schottrigen Gößnitzkees liegt ein malerischer kleiner See, an dem wir für eine kleine Pause anhalten.

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Größe: 4,21 MB
ID: 3244104

                                      Ich mache jede Menge Fotos, aber das Gegenlicht spielt mir leider nicht in die Karten und nur wenige Bilder haben keinen Sonnenstich.

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Größe: 3,50 MB
ID: 3244107

                                      Wir wandern weiter durch Blockwerk und Schotter auf die Gößnitzscharte zu. Hier gibt es viiiel Schotter. Das ist zwar ein bisschen mühsam, aber nicht ganz so schlimm wie es in manch anderen Berichten klang, die ich im Vorfeld gelesen hatte. Wir erklimmen den Schotterhügel vor uns - um dann festzustellen, dass es danach mit noch mehr Schotter weitergeht.
                                      Erstaunlicherweise hat sich der Rohrspatz nach dem Anstieg zum Bösen Weibl bisher gar nicht mehr gemeldet - wahrscheinlich ist er beleidigt und hat sich verzogen oder er ist am Gipfel zurückgeblieben, weil die Aussicht da so schön war. Wie auch immer: Ich bin erstaunt, wie wenig mich der ganze Schutt hier nervt. Die Gegend ist auch einfach viel zu schön, um sich von ein paar Kieseln den Tag versauen zu lassen. Und so steil ist es ja eigentlich auch gar nicht...

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Größe: 4,29 MB
ID: 3244106

                                      Plötzlich tauchen oberhalb zwei ältere Wanderer in Tracht auf, die auf uns zukommen: Kurze Lederhose, Leinenhemd, Hut und langer Wanderstock, dazu der typische alte, kleine Stoffrucksack mit den Lederriemen. Nur die ledernen Bergstiefel sind aus etwas moderneren Zeiten. Erst denken wir kurz an Hirten, aber hier sind nirgends Tiere und überhaupt laufen Hirten heutzutage ja auch nicht mehr in historischer Tracht rum. Dann vermuten wir eine Art Retro-Wanderung und erwarten eigentlich, dass jeden Moment das dazugehörige Kamerateam hinterher gekeucht kommt. Aber auch das bleibt aus. Als wir uns dann begegnen, grüßen die beiden nett und wir tauschen uns kurz über den weiteren Weg zur Elberfelder Hütte aus, zu der sie gehen wollen, dann machen wir uns alle wieder auf den Weg. Wir fragen nicht nach, warum sie in dieser Kleidung unterwegs sind. Vielleicht sind es Einheimische aus dem Tal? Aber der Dialekt war eher bayrisch als österreichisch und auch die Motive der Stickereien auf der Tracht errinern mich eher an Oberbayern. Hmmm... Geht uns ja eigentlich auch nix an.

                                      An der Gößnitzscharte haben wir mit 2737 Metern den höchsten Punkt für heute erreicht, ab hier geht es erstmal nur noch bergab. Also machen wir gleich noch eine Pause und beobachten die umherziehenden Nebelschwaden.

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                                      Blick von der Scharte zum Gößnitzkopfbiwak

                                      Aussicht gibt es nur ab und zu mal, wenn die Wolken kurz aufreißen, aber die ist dann um so eindrucksvoller. Die sich ständig verändernde Licht-Stimmung ist aber so oder so großartig.

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                                      Irgendwann taucht eine Familie mit mehreren kleinen Kindern auf, der Jüngste sicher noch keine 10 Jahre alt. Alle tragen ihr Gepäck selbst und die Kids sind zügig unterwegs obwohl sie schon einiges an Höhenmetern in den Beinen haben dürften. Respekt! Die Pause, die auch sie hier einlegen, haben sie sich redlich verdient.

                                      Wir folgen nun dem Elberfelder Weg abwärts durch eine herrliche, sich stetig verändernde Landschaft. Der Nebel auf dieser Seite der Scharte schafft eine fast surreale Stimmung, zwischendurch bieten sich immer wieder kurze, aber schöne Aussichten auf die Umgebung.

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                                      Hier treffen wir auch auf ein paar Tiere. Oberhalb des kleinen Sees weiden Schafe, in den Wiesen entdecke ich diesen Kameraden:
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                                      Der Nebel reißt langsam auf und unsere Blicke weiten sich. Irgendwann erreichen wir die Waldgrenze und erblicken die ersten Bäume seit unserem Aufstiegstag.

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                                      An einer kleinen Aussichtsbank mit Kreuz auf 2085m machen wir nochmal eine letzte Pause, die Lienzer Hütte ist unter uns schon zu sehen.

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                                      Blick auf die Lienzer Hütte im Debanttal

                                      Dann geht es über grüne Almböden mit vielen Kühen hinab. Unten an der Hütte fließt der Debantbach das Tal herunter.

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                                      auch die Kühe genießen das erfrischende Fuß-Bad im Bach

                                      Hier wird es deutlich voller als in den letzten Tagen, da es einen breiten, einfach zu begehenden Weg durch das Debanttal zur Hütte gibt. Viele Tagesausflügler und Mountainbiker sind hier unterwegs. Bereits gegen 14 Uhr kommen wir bei der Hütte an. Es ist ein sonniger, recht warmer Tag hier unten auf 1977 Meter Höhe.

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                                      Lienzer Hütte

                                      Die Lienzer Hütte liegt an einem befahrbaren Almweg und ist entsprechend groß und touristisch. Daher ist es hier leider auch wesentlich unpersönlicher als auf den beiden vorherigen Hütten. Wir melden uns erstmal an und wollen unsere Sachen ins vorgebuchte Zimmer legen, bevor wir uns zu Kaffee und Kuchen auf die Terrasse setzen und dann noch einen Spaziergang um die Hütte machen wollen.

                                      Die Begrüßung ist nicht besonders freundlich, man führt uns in ein 6er-Zimmer, in dem sich bereits zwei andere Wanderer sehr ausgiebig ausgebreitet haben. Ich merke an, dass ich ein Zweierzimmer reserviert habe. Es kommt zu einem kleinen Disput mit der Wirtin. Ein eigenes Zimmer für 2 Leute, die nur eine Nacht da sind, ist ihr zuviel Aufwand. Ich bleibe beharrlich, obwohl ich sonst eigentlich nie mit Hüttenwirten diskutiere - aber die ist so schnippisch... Letztlich bekommen wir ein Zimmer für uns alleine und ich verspreche im Gegenzug, dass wir keinen Dreck machen und ihren Mehr-Aufwand sicher durch entsprechenden Konsum aufwiegen werden. (Das glaubt sie mir zwar erstmal nicht, aber mit jeder Bestellung im Laufe des restlichen Tages wird sie dann doch freundlicher und spätestens nach dem Trinkgeld zur Abschlußrechnung gehen wir schließlich mit einem freundlichen Handschlag auseinander.)

                                      Wir setzen uns dann erstmal raus auf die Terrasse und bestellen etwas zu essen und zu trinken, um den Drachen zu besänftigen. Nebenbei fragen wir nach Duschmarken, denn die Hütte hat Strom und genug Wasser. 3 Minuten Wasser kosten 4€, es gibt pro Person nur eine Marke. Der Timer läuft durch, egal ob das Wasser gerade fließt oder nicht. Das ist knapp, wenn man lange Haare hat und die gerne mal wieder waschen würde. Am Handwaschbecken ist das Haare waschen nicht erlaubt. Mein Kumpel tritt mir netterweise seine Duschmarke ab, ich darf letztlich also ganze 6 Minuten fließendes Waser genießen - auch wenn die ersten 3 Minuten davon eiskalt sind.

                                      Danach machen wir nochmal einen kleinen Spaziergang zum Bach, müssen aber bald vor dem heranziehenden Gewitter wieder zur Hütte fliehen.

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ID: 3244126

                                      Das Gewitter tobt heftig, es regnet viel den ganzen Abend über und die ganze Nacht hindurch. Macht aber erstmal nix, wir hatten der Wirtin ja sowieso ordentlich Umsatz versprochen, also bestellen wir erstmal jeder ein Bier.
                                      Inzwischen sind die meisten Gäste vor dem Regen ins Innere der Hütte geflüchtet. Wir sitzen aber lieber draußen. Beim Eingang vor der Hütte gibt es einen einzigen Tisch, der vor dem Regen geschützt unter einem kleinen Vordach steht. Dort sitzen zu unserer Überraschung bereits die beiden "Retro-Wanderer", die wir unterhalb der Gößnitzscharte auf dem Weg in die andere Richtung getroffen hatten. Wir fragen, ob wir uns dazusetzen dürfen und werden freundlich in der "Outdoor-Tisch"-Runde aufgenommen.
                                      Schnell ergibt sich ein nettes Gespräch. Die beiden Herren tragen natürlich immer noch ihre Tracht und erzählen, das sie seit Jahrzehnten einmal im Jahr gemeinsam eine längere Bergtour machen - immer in dieser historisch anmutenden Kleidung. So ein Leinenhemd und eine Lederhose seien doch sehr praktisch im Gebirge, für Schlechtwetter haben sie Lodenmäntel dabei. So haben sie in der Vergangenheit bereits einige hohe Berge in den Alpen bestiegen, bis hin zu diversen 4000ern. Heute wollten sie eigentlich auf einen der höheren Gipfel in der Umgebung, aber als sie beim Zustieg feststellten, dass sie ihre Getränke vergessen hatten, haben sie spontan umgeplant und sind dann eben auf ein paar Weißbier zur Elberfelder Hütte und anschließend wieder zurück gewandert. Bald stellt sich dann auch noch raus, dass die beiden aus einem kleinen Ort bei uns in der Nähe kommen. Sie sind oft genau dort in den Bergen unterwegs, wo wir auch gerne herumstreifen und wundern sich, dass auch wir jeden noch so unbekannten und weglosen Gipfel in der Gegend kennen. Es wird ein sehr lustiger, langer Abend. Zwischendurch wird gut und reichhaltig gegessen und über den Bier-Umsatz wird sich die Wirtin später auch nicht beschweren.


                                      Der Plan, morgen über die Mirnitzscharte und ggf. den Hohen Prijakt zur Hochschoberhütte zu gehen, wird allerdings immer wackliger. Bei dieser Wetterlage wird uns dringend davon abgeraten, diesen Weg zu nutzen. Tendenziell soll das Wetter auch morgen sehr durchwachsen bleiben: bewölkt, nass, regnerisch, Gewitter am frühen Nachmittag. Handyempfang für eine aktuelle Wetterprognose gibt es hier nicht. Die Alternative ist der Weg über das Leibnitztörl, wo wir ein paar Tage später sowieso nochmal vorbeikommen werden. Aber es hilft ja nix, dann sehen wir den Gartlsee eben zweimal - der soll ja sehr schön sein.​..

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                                      • Wafer

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                                        Lebt im Forum
                                        • 06.03.2011
                                        • 9825
                                        • Privat


                                        #20
                                        Hallo Muecke.

                                        Die Lienzer Hütte scheint das schlechte Wetter ja geradezu an zu ziehen! Ich musste meine erste und bisher leider einzige Tour in der Schobergruppe 1998 wegen schlechtem Wetter an der Lienzer Hütte abbrechen. Wir waren damals bei Sonnenschein in Winklern gestartet und sind über die Winklener Hütte aufgestiegen und über die Wangenitzseehütte weitergewandert. Damals wurde das Wetter immer schlechter. Auf dem Weg zur Lienzer Hütte hat es dann in strömen geregnet und wir sind klatsch nass zur Lienzer Hütte gekommen. Da die Aussichten für die nächsten Tage nicht gut waren sind wir durch das Debanttal abgestiegen und sind in die südlichen Dolomiten gegangen. Da schien wieder die Sonne. Bis auf die ersten beiden Hütten, die ich bei Sonne sehen durfte, habe ich damals nicht viel von der Schobergruppe gesehen. Wie es aussieht sollte ich das wohl nochmal versuchen! Sieht nach einer lohnenden Gegend aus!

                                        Viele Grüße

                                        Wafer

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                                        • Muecke

                                          Fuchs
                                          • 12.03.2022
                                          • 1126
                                          • Privat


                                          #21
                                          Hallo Wafer!
                                          Ich will das Wetter in der Schobergruppe jetzt nicht verallgemeinern, aber während unserer Tour (Mitte Juli 2023) gab es fast immer nachmittags bzw. abends Regen und Gewitter. Tagsüber war es hingegen oft sehr schön mit viel Sonnenschein. Unsere Tourplanung mit verhältnismäßig kurzen Wandertagen hatte da den Vorteil, dass wir in den allermeisten Fällen schon vor dem Regen an einer Hütte angekommen sind.
                                          Auf jeden Fall ist die Gegend eine Reise wert, ich kann nur empfehlen, es nochmal zu versuchen!
                                          Beste Grüße,
                                          Mücke

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                                          • Muecke

                                            Fuchs
                                            • 12.03.2022
                                            • 1126
                                            • Privat


                                            #22
                                            Tag 4: Lienzer Hütte - Leibnitztörl - Hochschoberhütte

                                            Höhenmeter: 635 m / Strecke: 6,9 km / Gehzeit: 2:25 h


                                            Am nächsten Morgen ist ein früher Aufbruch angesagt, um möglichst vor dem angekündigten Gewitter die Hochschoberhütte zu erreichen. Das Frühstück ist bei unserer Halbpension dabei, aber trotz Strassenanbindung leider eher mager und besteht aus vielen Fertigprodukten. Überall hängen große Schilder, dass es streng verboten ist etwas vom Buffet als Proviant einzupacken. Wir haben noch keinen rechten Hunger und zwingen uns jeder ein Stück Brot rein. Da wir allerdings ahnen, dass der Appetit während der nächsten paarhundert Höhenmeter sicher kommen wird, packen wir dann doch heimlich jeweils noch eine Scheibe Brot pro Nase ein. (Uuuh, Revolution..! )

                                            Der Steig über die Mürnitzscharte ist wegen Nässe und Gewittergefahr leider definitiv nicht machbar, an eine Besteigung des Hohen Prijakt ist mit der aktuellen Gewitterprognose sowieso gar nicht erst zu denken. Wir werden also den einfacheren Weg über die Leibnitzscharte und den Gartlsee nehmen.

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                                            Blick zurück auf die Lienzer Hütte

                                            Als wir losgehen, sind die Wege zwar noch nass, aber es regnet nicht mehr. Die Sonne kämpfte noch mit den Wolken, die Lichtstimmung am Morgen ist aber trotzdem mal wieder wunderschön.

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ID: 3244398

                                            Immer wieder wabern dekorative Nebelschwaden das Tal hinauf, lichten sich aber bald und geben tolle Ausblicke auf die umliegenden Gipfel preis. Mit bestem Blick auf die Glödisspitze wandern wir auf schönem Bergpfad aufwärts.

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                                            Glödisspitze (3206m)

                                            Die dunklen Wolken hoch über uns reißen immer wieder auf und lassen sogar etwas Sonne durch. Die Gegend hier ist einfach traumhaft.

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                                            Auch hier sieht man immer wieder hübsche Blumen zwischen den Felsen. Das ist Kugelige Teufelskralle (Phyteuma orbiculare), bei mir heißt die aber Lila Punkerblümchen - das klingt viel netter und passt auch besser.

                                            Irgendwann geht der Steig in eine Schotterhalde über, bevor es dann wieder über felsdurchsetzte Wiesen weiter auf das Törl zu geht.

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ID: 3244408

                                            Unterhalb des Passes am sogenannten Gartl gibt es neben dem Bach auch mehrere kleine Seen. Dort weiden einige Schafe, die sich aber durch unsere Anwesenheit kaum stören lassen. Nur wenn wir ihnen auf dem Weg zu nahe kommen laufen sie ein Stück weg. Hier treffen wir die Jungs-Gruppe wieder, die wir vor einigen Tagen am Kaaskeessattel schonmal gesehen hatten. (Die mit der Erkenntnis zu den bunten Punkten auf den Wegweisern. ) Alle sind wohlauf und sie sind immer noch ziemlich zügig unterwegs. Sie erzählen, dass sie heute noch über das Schobertörl und bis Lesach absteigen wollen. Nach einem kurzen Gespräch sind sie schon bald wieder verschwunden und auch wir machen uns an die letzten steilen Meter hinauf zur Scharte.

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ID: 3244410

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ID: 3244409
                                            Blick aufs Gartl

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ID: 3244412
                                            am Leibnitztörl

                                            Wir erreichen das Leibnitztörl und bald darauf kommt der Gartlsee in den Blick: Wow!
                                            Wirklich wunderschön!

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ID: 3244421
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                                            Da das Wetter immer noch hält, die Hütte nicht mehr weit und dieses Platzl einfach so herrlich ist, machen wir hier eine ausgiebige Pause.

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ID: 3244424

                                            Der See liegt inmitten von mächtigen Felsen, an den steinigen Ufern wächst kaum etwas, aber zwischen den Steinen entdeckt man immer wieder bunte Blumen, die der lebensfeindlichen Umgebung trotzen. Überhaupt haben wir in der felsigen Schobergruppe viel mehr bunte Flora gesehen als wir erwartet hatten.

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ID: 3244425
                                            Alpen-Wucherblume (Tanacetum alpinum)

                                            Im klaren Wasser des Sees entdecken wir sogar Fische. Die Saiblinge sind zwar sehr klein, scheinen hier oben aber trotzdem Nahrung zu finden. Doch wie kommen diese Bachbewohner hier hoch? Der Gartlsee liegt auf 2591m und darunter kommen einige für Fische unüberwindbare Wasserfälle.

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ID: 3244411

                                            Während wir gemütlich rumsitzen und die Aussicht genießen nähern sich uns zwei Mädels barfuß und ohne Gepäck aus Richtung der Hütte. Sie kommen zügig auf uns zu. Bei dem netten darauf folgenden Gespräch stellt sich heraus, dass sie auf der Hütte arbeiten und einen kleinen Pausen-Spaziergang machen. (Barfuß. Auf über 2500 Meter Höhe. Über Felsen, Schotter und steinige Wege. - Respekt! )
                                            Sie erzählen uns auch, dass die Fische im See irgendwann mal von einem früheren Hüttenwirt der Hochschoberhütte eingesetzt wurden, um sie dann zu angeln und die Speisekarte zu ergänzen. Aber im kalten, nährstoffarmen Wasser des kleinen Bergsees wuchsen sie nie auf eine "essbare" Größe heran. Man verzichtete also auf die tierischen Eiweiße und lies die Fische einfach schwimmen. Erstaunlicherweise vermehren sie sich dort wohl sogar, wenn auch in eher geringem Ausmaß. So lebt nun also eine kleine, aber offenbar stabile Population Saiblinge im Gartlsee.
                                            Die beiden Mädels wollen noch ans andere Seeufer, wir machen uns irgendwann gemütlich auf den Weg zur Hütte.

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ID: 3244400
                                            in der Bildmitte erkennt man schon die Hochschoberhütte

                                            Direkt nach dem See geht es steil eine Felswand hinunter. Die ersten Meter sind durch eine alte Holz-Leiter-Konstruktion entschärft, wobei die hölzernen Tritte schon etwas marode sind. Alles kein wirkliches Problem, aber ich bin trotzdem ganz froh, dass es noch nicht regnet und alles noch schön trocken ist. Danach führt der Steig durch Felsen und Schotter verschiedenster Größen in Richtung einer großen Wiesenfläche, auf der die Hochschoberhütte steht.

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ID: 3244419
                                            am Wegrand blühen überall die Alpenrosen (Rhododendrom hirsutum) im Schotter

                                            So langsam werden die Wolken deutlich dunkler, es wird gleich regnen. Wir ziehen das Tempo etwas an. Als wir die große Wiesenfläche erreichen, kommen die ersten Tropfen vom Himmel. Wir geben Gas. Unmittelbar vor dem Wolkenbruch erreichen wir die Hütte. Geschafft! Wir sind mal wieder ganz knapp nicht nass geworden. Wir bleiben noch etwas unter dem Dach vor der Hütte sitzen und genießen die Wolkenstimmung zwischen den umliegenden Bergen. Die beiden Mädels kommen eine Weile nach uns ganz gemütlich angeschlendert. Sind sind sowieso schon nass und haben sich daher auch nicht beeilt. (Als wir später in den Schuh- und Trockenraum kommen, spüren wir, warum Regen hier gar kein Problem ist: Alles was in diesen Raum reinkommt ist innerhalb von Minuten trocken - oder durchgeschwitzt...)

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ID: 3244415

                                            Die Hochschoberhütte ist ein absolutes Highlight. Wirt Harry und sein Team sind supernett, alles läuft sehr entspannt ab. Wir bekommen ein winziges Zweierzimmer im Keller und das Angebot, dass wir auch im helleren Lager oben unterm Dach unterkommen könnten. Aber das Zimmer ist super: Es hat ein kleines Fenster, liegt sehr ruhig und es gibt sogar einen kleinen Tisch, auf dem wir unseren Kram ausbreiten können. Ein perfektes Basecamp für unseren morgen eingeplanten "Extra-Tag"!
                                            Auf dieser Hütte (von der auch OutofSaigon in seinem Reisebericht so geschwärmt hatte) haben wir schon im Vorfeld für 2 Nächte reserviert. Hier wollen wir einen ganzen Tag verbringen, die Gegend in Ruhe genießen und je nach Lust, Laune und Wetter mit leichtem Gespäck einen der Gipfel in der Umgebung besteigen.

                                            Zunächst gehen wir aber in die Gaststube, um erstmal etwas zu futtern. Harry kocht selbst, er hat dazu einen Gasherd und einen Holzofen zur Verfügung, die Küche ist nicht allzu groß. Ich bestelle den besten Kaiserschmarrn, den ich je gegessen habe. Überhaupt ist das Essen auf der Hochschoberhütte durchweg großartig. Ob Kuchen, Würstel mit Chilli oder Spinatspätzle, alles ist super zubereitet und schmeckt klasse. Die Karte ist klein, es gibt keine Essenszeiten, man kann jederzeit etwas bekommen. Wenn wenig los ist spricht man sich eben mit dem Wirt ab, wann man essen möchte, damit der auch mal eine halbe Stunde zum Yoga vor der Hütte verschwinden kann.

                                            Wir haben keine Eile, es ist erst kurz nach Mittag und wir haben heute nichts mehr vor. Als der Regen nachlässt und die Sonne wieder rauskommt, spazieren wir noch etwas in der Umgebung der Hütte herum und ich mache mal wieder jede Menge Fotos. Die Lage der Hütte ist einfach traumhaft: Auf einer großen Wiesenfläche, durch die ein Bach fließt, steht die Hütte in einem Kessel zwischen den Gipfel von Hochschober, Leibnitzkopf und den beiden Prijakten, nach Westen öffnet sich der Blick ins Leibnitztal.

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ID: 3244416
                                            Blick Richtung Leibnitztal

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ID: 3244417
                                            Hochschoberhütte mit Hochschober (3240m)

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ID: 3244418
                                            Hoher Prijakt (3064m) und Niederer Prijakt (3056m)

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ID: 3244422
                                            Blick Richtung Leibnitztörl

                                            Später schmieden wir Pläne für den nächsten Tag. Bis Mittags soll es wieder ganz gutes Wetter geben, danach sind heftige Gewitter angesagt. Für den Hochschober ist das etwas knapp, aber den Normalweg über den Barrenlesee auf den Hohen Prijakt müssten wir schaffen. Harry hat uns erklärt, dass die Prijakte die Blitzableiter für halb Ost-Tirol seien, bis zum Gewitter sollten wir also tunlichst wieder unten sein. Bei einem entsprechend zeitigen Aufbruch sollte das aber gut machbar sein.

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ID: 3244420
                                            Abendstimmung vor der Hochschoberhütte

                                            Am Abend sitzen wir dann noch lange in der Stube. Es ist wenig los, die Hauptsaison beginnt wohl erst im August. Wir unterhalten uns sehr nett mit dem Hütten-Team und dem Wirt, der u.a. erzählt, dass er die Hütte eigentlich nur als Hobby betreibt und hauptberuflich etwas ganz anderes macht (- was ich zu diesem Zeitpunkt noch für einen Scherz halte. Später stellt sich heraus, dass er das durchaus ernst meint ).
                                            Auch die anderen Gäste sind alle sehr nett. Wir kommen mit einem Vater-Sohn-Team ins Gespräch, die morgen auch auf den Prijakt wollen, bevor sie wieder ins Tal absteigen. Der Sohn möchte die Überschreitung durch die bröselige Scharte zwischen den Gipfeln machen, er ist eigentlich eher Kletterer und der Normalweg ist ihm zu langweilig. Der Vater ist ebenfalls fit, wäre aber offensichtlich mit dem Normalweg auf den Hohen Prijakt auch völlig zufrieden. Das Gespräch driftet dann irgendwann in Richtung Bouldern ab und am Ende sitzen wir alle zusammen mit dem Wirt da und zeigen uns gegenseitig Fotos von unseren irgendwie in den privaten Wohnraum gequetschten Boulderwänden daheim. Es ist ein sehr lustiger Abend, aber ein paar Bier später machen wir uns dann doch irgendwann mal auf den Weg ins Bett.​

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                                            • Wafer

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                                              Lebt im Forum
                                              • 06.03.2011
                                              • 9825
                                              • Privat


                                              #23
                                              Zitat von Muecke Beitrag anzeigen
                                              Im klaren Wasser des Sees entdecken wir sogar Fische. Die Saiblinge sind zwar sehr klein, scheinen hier oben aber trotzdem Nahrung zu finden. Doch wie kommen diese Bachbewohner hier hoch? Der Gartlsee liegt auf 2591m und darunter kommen einige für Fische unüberwindbare Wasserfälle.
                                              Solche Populationen werden auch als Laich in den Federn von Vögeln verteilt. Nicht jeder Fisch muss also die Stufen hoch. Ein etwas klebriger Laich, in dem sich ein Vogel bedient hat, reicht für sowas manchmal aus.

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                                              • Muecke

                                                Fuchs
                                                • 12.03.2022
                                                • 1126
                                                • Privat


                                                #24
                                                Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                Solche Populationen werden auch als Laich in den Federn von Vögeln verteilt. Nicht jeder Fisch muss also die Stufen hoch. Ein etwas klebriger Laich, in dem sich ein Vogel bedient hat, reicht für sowas manchmal aus.
                                                Ja, das hatten wir zwischenzeitlich auch kurz vermutet. Wäre die einzig logische Erklärung gewesen. Wobei es schon recht unwahrscheinlich ist, dass sich aus so einem kleinen, verschleppten Laichballen in einer so nährstoffarmen Umgebung gleich eine ganze Population entwickeln konnte. Es waren ja nicht nur 2 oder 3 Saiblinge, sondern schon einige. Auf die Idee, dass jemand die Fische da oben auf über 2500 Metern einfach in größerer Menge eingesetzt haben könnte, wären wir ohne die Erklärung der Mädels auch nicht gekommen...

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                                                • Muecke

                                                  Fuchs
                                                  • 12.03.2022
                                                  • 1126
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  Tag 5: Hochschoberhütte - Ausflug mit leichtem Gepäck

                                                  Höhenmeter: ca. 500 m / Strecke: ca. 6 km / Gehzeit: ca. 2 h


                                                  Heute müssen wir sehr früh aufstehen, denn wir wollen auf den Hohen Prijakt und die Wettervorhersage kündigt ab dem Nachmittag heftige Gewiter an. Nach einem kurzen Frühstück machen wir uns zeitig auf den Weg. Das Wetter ist schwer einzuschätzen, noch zeigt uns die aufgehende Sonne einen schönen, überwiegend blauen Himmel, auch wenn immer wieder mal größere Wolkenfelder durchziehen.

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ID: 3246565

                                                  Wir haben gestern Abend auf der Karte sicherheitshalber zwei potentielle Alternativziele ausgesucht, falls das Wetter früher umschlägt: Einen kleinen namenlosen See auf halbem Weg zur Mirnitzscharte und den Barrenlesee unterhalb des Hohen Prijakt. Dort wollen wir jeweils das Wetter nochmal genau betrachten und dann entscheiden, ob wir weitergehen oder umdrehen.

                                                  Über felsdurchsetzte grüne Wiesen wandern wir los, die Prijakte erheben sich mächtig in den Morgenhimmel.

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ID: 3246569

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Größe: 3,06 MB
ID: 3246566
                                                  unser Tagesziel: der Hohe Prijakt (links)

                                                  Bald führt der Pfad in ein Blockfeld. Der Weg ist gut zu finden, es gibt reichlich rot-weiße Marierungen auf den Felsblöcken. Die Aussicht ist gigantisch.

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ID: 3246570
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ID: 3246568

                                                  Als wir den ersten (sehr) kleinen See erreichen ist das Wetter noch prima. Der Platz ist allerdings so schön, dass wir hier trotzdem zumindest eine kleine Kippenpause einlegen.

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ID: 3246567
                                                  der kleine namenlose See

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ID: 3246571
                                                  über uns ragt der Prijakt in den Himmel

                                                  Dann geht es weiter die schottrigen Flanken hinauf. Die Wegbeschaffenheit wechselt zwischen felsdurchsetztem Pfad, Blockwerk und dem allgegenwärtigen Schotter verschiedenster Größen. Kurz vor dem Barrenlesee kommt dann noch eine kurze Kraxelstelle (max. I), die ich leider nicht fotografiert habe. Insgesamt ist der ganze Aufstieg für einen trittsicheren Bergwanderer aber sehr gut machbar.

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ID: 3246577
                                                  Blick zurück auf den Aufsteigsweg

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ID: 3246572
                                                  manchmal ist im Geröll sogar ein Pfad zu erkennen

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ID: 3246575
                                                  Ausblick über die Naßfeldschneid zum Hochschober (im Hintergrund)

                                                  Nach einer letzten Kuppe erreichen wir den Barrenlesee. Der türkisblaue, klare See liegt majestätisch in einem kleinen Kessel, eingerahmt von hohen Bergen. Wieder mal so ein herrliches Platzerl!

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ID: 3246573
                                                  Barrenlesee

                                                  Wir beschließen, hier erstmal eine kurze Pause zu machen und derweil zu entscheiden, ob wir den letzten Anstieg zum Gipfel noch machen können, bevor das Wetter umschlägt. Es ist nicht mehr weit, vielleicht eine halbe bis dreiviertel Stunde steil durch groben Schotter bis zum Gipfel. (Der Rohrspatz kommt nochmal kurz vorbeigeflogen und meldet ob der Steilheit seine Zweifel an, wird aber sofort wieder verscheucht. ) Noch ist es sonnig und wir sehen nur wenige Wolken. Allerdings sitzen wir auch in einem kleinen Kessel, der von hohen Bergen umgeben ist.

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ID: 3246574
                                                  da rauf gehts zum Gipfel des Hohen Prijakt

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ID: 3246576
                                                  Aussicht Richtung Nordwesten auf Hochschober und Co.

                                                  Plötzlich kommt das Vater-Sohn-Team von gestern um die Ecke. Sie waren bereits auf dem Prijakt und werden jetzt ins Tal absteigen. Sie sind etwas erstaunt, uns hier zu treffen, denn sie sind deutlich früher an der Hütte losgegangen als wir. Wir sind auch erstaunt, sie hier zu treffen, denn wir hatten im Aufsteig zwei Leute an der Mirnitzscharte jodeln gehört und dachten, dass wären die beiden, die bereits auf dem Weg ins Tal seien. Allgemeine Erheiterung, dann machen sich die Zwei an den Abstieg.

                                                  Wir besprechen die Wetterlage. Es sieht eigentlich ganz gut aus, zum Gipfel ist es nicht mehr weit. - Noch während wir das sagen kommt plötzlich eine fette Wolkenfront über den Mirnitzspitzen gegenüber gezogen und beginnt sich aufzutürmen. Oh. Ist das schon die erste Gewitterwolke? Wir erinnern uns an die Warnung des Wirts bezüglich des "Blitzableiters für halb Ost-Tirol". Aber eigentlich wäre es nicht mehr weit zum Gipfel. Und es sieht auch nicht so aus, als würde jetzt sofort ein Gewitter losbrechen wollen. So dunkel sind die Wolken ja noch gar nicht. Kurze Diskussion. Wir entscheiden uns letztlich doch für den Abbruch. Der Gipfel steht noch länger da, das Wetter im Gebirge kann sehr schnell umschlagen, wir müssen jetzt kein unnötiges Risiko eingehen.

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ID: 3246579
                                                  die Wolken ziehen langsam über die Mirnitzspitzen (auf dem Foto sieht das vor dem noch-blauen Himmel irgendwie harmloser aus als vor Ort...)

                                                  So haben wir dann auch genug Zeit, entspannt zurück zur Hütte abzusteigen und sogar nochmal eine kleine Pause am unteren See zu machen. Die Wolken werden immer dichter und dunkler, aber das Wetter hält.

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ID: 3246580
                                                  skuriler Felsblock am Wegrand

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ID: 3246578
                                                  über den Prijakten hängen schon die dunklen Wolken

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ID: 3246581
                                                  Blick zurück auf den steinigen Weg

                                                  Am Beginn der Wiesenflächen treffen wir auf eine Herde Schafe, die wir gestern von der Hütte aus bereits im Steilgelände unterhalb der Nase beobachtet hatten. Heute ist bei denen wohl eher entspanntes Abhängen angesagt.

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ID: 3246582
                                                  chillende Schafe

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ID: 3246584
                                                  Hochschoberhütte mit Leibnitzer Rotspitzen und Hochschober

                                                  Gegen Mittag erreichen wir die Hochschoberhütte. Wir sind wieder mal nicht nass geworden und auch das Gewitter lässt noch auf sich warten. Aber es war auch ohne Gipfel ein schöner Ausflug in einer wirklich herrlichen Umgebung. Wir machen erstmal Mittagspause. Irgendwann beginnt es zu regnen.

                                                  Die Gewitter werden nicht ganz so heftig wie angekündigt und am Nachmittag hört auch der Regen sogar wieder auf. Die Prijakte über uns hängen immer noch in den Wolken, aber ringsrum reißt der Himmel auf und in der Umgebung der Hütte kommt langsam wieder die Sonne raus.

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ID: 3246583
                                                  wolkenverhangene Prijakte am Nachmittag

                                                  Wir machen einen kurzes Spaziergang zum nahegelegenen Aussichtsbankerl, dass einen hübschen Blick über das Leibnitztal bietet. Hier lässt es sich gut Zeit vertrödeln. Schööön. Urlaub.

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ID: 3246586
                                                  Blick ins Leibnitztal

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ID: 3246589

                                                  Rundherum wachsen überall wunderbare, bunte Bergblumen, die ich fleißig fotografiere:

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ID: 3246585
                                                  wahrscheinlich Fetthennen-Steinbrech (Saxifraga aizoides) - da bin ich mir nicht ganz sicher...

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ID: 3246587
                                                  Scheuchzers Glockenblume (Campanula scheuchzeri)

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ID: 3246591
                                                  Zwerg-Seifenkraut (Saponaria pumila)

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Name: Bild_27.jpg
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ID: 3246590
                                                  Kugelige Teufelskralle (Phyteuma orbiculare) - mein geliebtes "Punkerblümchen"

                                                  Es folgt dann noch ein sehr chilliger Hütten-Abend mit gutem Essen und dem ein oder anderen Bier. Wir erzählen Harry, dem Hüttenwirt, von unseren Problemen mit der nächsten Übernachtungsmöglichkeit bei den Lesachalmen und dem kauzigen Wirt des Glödis-Refugium. Dabei erfahren wir, dass aus dem Lesachtal früher viele Wanderer zur Hochschoberhütte gekommen sind. Die alte Wirtin der Lesachalmhütte wollte dann zur Rente an einen Nachfolger übergeben, der die Hütte als Übernachtungsmöglichkeit für Wanderer weiterbetreiben wollte. Wegen irgendwelcher EU-Auflagen hätte er die alte Almhütte dazu aber grundlegend und sehr aufwändig sanieren müssen, was sich finanziell einfach nicht rentiert hätte. Daher ist die Hütte seit Jahren geschlossen. Seitdem kommen kaum noch Wanderer aus dieser Richtung zur Hochschoberhütte.

                                                  Wir fragen dann noch nach etwas Extra-Proviant, falls wir die vom Glödis-Wirt versprochene "Ersatz-Almhütte" doch nicht bekommen und irgendwo draußen übernachten müssen, weil der Typ einfach nicht auftaucht. Harry gibt uns einige Brote mit, schlägt aber zusätzlich vor, einen Bekannten anzurufen, der in Oberlesach ein Hotel betreibt und uns sicherheitshalber dort eine Option für ein Zimmer zu organisieren. Das nehmen wir gerne an. Der Weg bis Oberlesach ist zwar weit und das Zimmer teuer, aber so haben wir einen guten Notfallplan, falls wir nichts anderes finden und das Wetter ganz übel sein sollte. (Besonders schön ist es nämlich nicht gerade angesagt, es soll schon ab mittags regnen und später auch wieder Gewitter geben. Morgen könnten wir zum ersten Mal in diesem Urlaub wirklich nass werden.)
                                                  Aber theoretisch haben wir ja die Zusage vom Glödis-Wirt, dass er uns seine Almhütte zur Verfügung stellt. Und im Voraus bezahlt ist das ja auch schon. Es bleibt auf jeden Fall weiter spannend, wo wir morgen übernachten...

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Name: Bild_28.jpg
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ID: 3246592

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                                                  • Blahake

                                                    Vorstand
                                                    Fuchs
                                                    • 18.06.2014
                                                    • 1859
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    Ha, da war er zumindest noch mal kurz, der arme Rohrspatz! Jetzt bin ich gespannt, wie die Ungewissheit mit der kommenden Unterkunft sich auflöst, zum Glück habt Ihr ja nun zumindest genug Futter und eine Notfalloption, das macht auch das Mitfiebern erträglicher. 😅 Und Danke für die schönen Blumenbilder!

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                                                      • 12.03.2022
                                                      • 1126
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      Tag 6: Hochschoberhütte - Lesachalmen

                                                      Höhenmeter: 757 m / Strecke: 13,8 km / Gehzeit: 4:00 h


                                                      Der nächste Morgen begrüßt uns mit eher bescheidenem Wetter. Es ist trüb und heute sind Regen und Gewitter bereits deutlich früher angekündigt als in den letzten Tagen. Wir brechen also sehr zeitig auf, was bedeutet, dass wir nach dem Frühstück gegen halb acht losgehen. (Es ist immer noch Urlaub..!) Die Wolken hängen tief, mit Aus- oder gar Fernsicht wird es heute wohl eher nichts.

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Größe: 3,09 MB
ID: 3248388
                                                      letzter Blick zurück zur Hochschoberhütte

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ID: 3248390
                                                      Alpenrosen am Wegesrand

                                                      Unser Weg führt uns zunächst wieder den bereits bekannten Steig hinauf zum Gartlsee. Der See liegt im Nebel und hat dadurch heute eine ganz andere Stimmung als vor 2 Tagen. Fast schon mystisch, sehr hübsch. Leider haben wir heute keine Zeit zum trödeln, das Wetter sitzt uns im Nacken. Nach einem kurzen Foto-Stopp geht es daher gleich weiter.

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ID: 3248391

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Größe: 2,16 MB
ID: 3248389
                                                      Gartlsee im Nebel

                                                      Der Pfad führt uns durch viel Schutt, Blockwerk und über ein paar kleinere Schneefelder. Die Aussicht wäre hier sicher prächtig, ist aber heute leider nicht vorhanden.

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ID: 3248387

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ID: 3248392

                                                      Etwa eine Gehstunde nach dem Gartlsee erreichen wir das Schobertörl und werfen einen ersten Blick auf die ebenso wolkenverhangene andere Seite des Passes.

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ID: 3248393
                                                      am Schobertörl

                                                      Von hier aus hatten wir eigentlich einen Abstecher zum Debantgrat eingeplant. Es sind nur gute 150 Höhenmeter durch groben Schutt und Blockwerk hinauf zum Gipfel, die Markierungen lassen einen ziemlich direkten Ansteig vermuten. Der Rohrspatz hängt wohl gerade irgendwo im Nebel fest, denn er bleibt stumm und ich möchte wirklich gern noch da rauf. Allerdings stehen wir auch mitten in den Nebelwolken und können daher das Wetter überhaupt nicht einschätzen. Mein Kumpel ist gegen einen Gipfelabstecher. Ein Gewitter auf diesem Grat erscheint tatsächlich nicht allzu reizvoll - auch wenn es ja eigentlich nicht weit wäre bis zum Gipfel... Es folgt eine für unsere Verhältnisse relativ lange Diskussion (von etwa 5 Minuten), dann entscheiden wir uns letztlich gegen den Abstecher. Das wird sich später als sehr gute Entscheidung erweisen, aktuell finde ich es aber noch ziemlich schade.

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ID: 3248397
                                                      rechts im Bild der Aufstiegsweg zum Debantgrat

                                                      Der nun folgende Abstieg führt uns seitlich an den Gletscherresten des Schoberkees entlang. Ein steiler, im oberen Bereich mit Drahtseilen versichter Pfad drückt sich direkt an die Felsflanke. Zum Glück regnet es noch nicht, denn bei Nässe wäre es hier sicher recht ungemütlich. Hier besteht auch definitiv Steinschlaggefahr, daher beeilen wir uns, diesen Abschnitt hinter uns zu bringen. Über Schotter und Blockwerk geht es dann steil weiter hinab.

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ID: 3248398

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ID: 3248394
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ID: 3248396
                                                      Rückblick auf das Schobertörl (Bildmitte), links oberhalb der Gletscherreste führt der Abstiegsweg entlang

                                                      Als wir aus der Steinschlagzone draußen sind, machen wir eine Teepause bei ein paar großen Felsbrocken. Dort wachsen auch in dieser unwirtlichen Gegend wieder jede Menge Blumen, die sich in jede Felsnische ducken, die ihnen etwas Wetterschutz verspricht.

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ID: 3248395
                                                      Pausenplatz mit nebligem Ausblick

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ID: 3248403
                                                      Gletscher-Hahnenfuß (Ranunculus glacialis)

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ID: 3248401
                                                      Stengelloses Leimkraut (Silene acaulis)

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ID: 3248400
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                                                      Ich bin mit fotografieren beschäftigt, während mein Kumpel den Glödis-Wirt anruft. In der letzten Mail, die der Wirt mir geschickt hatte, meinte er ja, wir sollen ihn am Tag unserer Ankunft rechtzeitig anrufen, er käme dann mit dem Auto hoch und würde uns die Alm aufsperren. Tatsächlich geht er auch ans Telefon, bestätigt unsere Reservierung und meint, wir sollen uns ein, zwei Stunden vor Ankunft nochmal melden. Ok - damit hatte ich irgendwie nicht mehr gerechnet, nachdem er im Vorfeld ja nicht mehr auf Mails reagiert hatte, aber das klingt doch ganz gut.

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ID: 3248399

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ID: 3248405

                                                      Ab und zu erhaschen wir durch den Nebel einen Blick auf den Ralfbach, der aus dem Schoberkees und dem ehemaligen Ralfkees gespeist wird. Stück für Stück wird es langsam immer grüner. Blumen, erste Gräser und jede Menge Alpenrosen tauchen auf. Der Abstieg zieht sich allerdings und wir hoffen immer noch, dass wir es vor dem Regen zur Alm schaffen.

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ID: 3248406

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ID: 3248407

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ID: 3248412

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                                                      Als wir aus dem Wald heraustreten kommen uns auf der Almstraße zwei Menschen ohne Rucksäcke entgegen. Wir schauen sie etwas irritiert an, sie schauen uns etwas mitleidig an. Es kommt zu einem kurzen Gespräch, wir gehen dabei alle zügig Richtung Almen. Die beiden stellen sich als Urlauber vor, die hier eine der Almhütten am Waldrand gemietet haben und sie bieten uns angesichts des Gewitters auch direkt eine Unterstellmöglichkeit in ihrer Hütte an. Das freundliche Angebot nutzen wir aber nicht, denn "unser" Wirt hat ja eigentlich zugesagt zu kommen.
                                                      Wir gehen also erstmal noch ca. 100 Meter weiter zu einer kleinen Ansammlung von Hütten (davon gibt es hier deutlich mehr als wir erwartet hatten) und schauen, ob dort irgendwo jemand auf uns wartet. Inzwischen ist das Gewitter allerdings direkt über uns. Da wir nirgendwo jemanden sehen, schlüpfen wir jetzt erstmal schnell bei der nächstbesten Hütte unter ein Vordach. Wanderstöcke weg, Füße zusammen und aussitzen. Wenige Meter vor uns zuckt ein Blitz vorbei.

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ID: 3248408
                                                      unter einem kleinen Vordach harren wir aus bis das Gewitter vorbeigezogen ist

                                                      Irgendwann zieht das Gewitter dann endlich wieder ab. Es ist immer noch niemand aufgetaucht, also machen wir uns mal auf die Suche nach der versprochenen Almhütte. Ziemlich erfolglos, denn nirgends wartet irgendjemand auf uns und der Hüttenname, der in der Mail stand, ist nirgendwo zu finden. Handynetz gibt es hier auch nicht. Blöd. Und jetzt?
                                                      Wir beschließen, die Almstraße ein Stück in Richtung Tal zu laufen. Vielleicht finden wir irgendwo Netz oder den Wirt. Andernfalls müssen wir uns doch irgendwann mal nach einem alternativen Schlafplatz für heute Nacht umschauen. Die Hütten auf der Alm scheinen überwiegend an Touristen vermietet zu sein, da kann man sich schlecht auf die Terrasse legen und die Kuhställe sind alle entweder besetzt und entsprechend "beschissen" oder komplett verfallen. Das wird nicht ganz einfach... Eigentlich haben wir keine Lust bis ganz runter nach Oberlesach abzusteigen.
                                                      Wir sind noch nicht allzu lange unterwegs, als plötzlich ein Auto auftaucht und neben uns anhält. Tatsächlich! Der Wirt. Er meint, nachdem wir uns nicht mehr gemeldet haben, ist er halt einfach mal losgefahren. Wir steigen in sein Auto und er fährt uns zurück zu seiner Hütte.

                                                      Die Almhütte ist dann allerdings wirklich der Hammer! Von außen eher unscheinbar, ist sie innen top restauriert. Es gibt eine kleine Küche, einen modernen Holzofen zum kochen und heizen, diverse Schalfplätze in mehreren Zimmern und einen schönen Esstisch vor dem Ofen. Die Hütte ist wohl schon lange in Familienbesitz und der Wirt hat sie selbst ausgebaut. Anscheinend wird die Hütte auch vermietet, aber den regulären Preis will er nicht so recht rausrücken.

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ID: 3248410

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ID: 3248409

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ID: 3248414
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ID: 3248415

                                                      Nur das protzige fast-fertige "Glödis Refugium" stört etwas die Idylle, das riesige Gebäude passt hier einfach überhaupt nicht rein.

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ID: 3248413
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Größe: 3,77 MB
ID: 3248417
                                                      das "Glödis Refugium"

                                                      Wirklich schade, dass es hier keine normale Hütte für Wanderer und Bergsteiger mehr gibt.

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ID: 3248416

                                                      Später essen wir dann die Gulaschsuppe, machen uns einen gemütlichen Nachmittag auf dem Hüttenbalkon und sitzen am Abend noch eine ganze Weile vor dem warmen Ofen, bevor es uns in Richtung Betten zieht.

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Größe: 4,64 MB
ID: 3248418
                                                      schöne Aussicht vom Hüttenbalkon

                                                      Die Sache mit unserem Schlafplatz ist deutlich besser ausgegangen als ich gedacht hatte. Nach so einem nassen Tag ist ein warmes Bett schon etwas erholsamer als ein Kuhstall.
                                                      Morgen steht ein langer, letzter Wandertag über den Lesacher Riegel und die Tschadinalm zurück zum Parkplatz am Lucknerhaus an. Laut dem Wetterbericht von gestern (heute gibts ja kein Netz) könnte es dabei durchaus auch wieder nass werden.
                                                      Ob das mit dem versprochenen Frühstück wohl klappt..?

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                                                        • 04.09.2022
                                                        • 83
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        Ich habe diesen Wanderbericht sehr gerne gelesen, flockig-sympathisch geschrieben.
                                                        Kommt da noch was? Ich bin neugierig, wie’s weitergeht.

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                                                          Fuchs
                                                          • 12.03.2022
                                                          • 1126
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          Danke.
                                                          Ja, da kommt noch was. Ich versuche im Laufe der Woche weiter zu schreiben...

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                                                            Erfahren
                                                            • 13.04.2019
                                                            • 451
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            Einfach ein sehr schöner Bericht, danke dafür! Ich habe mich in vielem an unsere Tour vor vielen Jahren erinnert gefühlt, die unterschiedlich freundlichen Hüttenwirte/innen und wegen Gewittergefahr oder auch Nebel unbestiegene Gipfel etc. kamen mir sehr bekannt vor. Bin auf den letzten Tag gespannt! Wir sind damals spontan bis zum Lucknerhaus durchgelaufen, da es auf der auf der damals noch existenten Lesachalm irgendwie komisch war. Aber schön, dass ihr nicht im Kuhstall nächtigen musstet!

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                                                            • cabernet
                                                              Gerne im Forum
                                                              • 04.09.2022
                                                              • 83
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              Zitat von Muecke Beitrag anzeigen

                                                              Ja, da kommt noch was. Ich versuche im Laufe der Woche weiter zu schreiben...
                                                              👍

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                                                              • Muecke

                                                                Fuchs
                                                                • 12.03.2022
                                                                • 1126
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                Tag 7: Lesach Almen - Parkplatz Lucknerhaus

                                                                Höhenmeter: 710 m / Strecke: 12 km / Gehzeit: 3:45 h


                                                                Am nächsten Morgen kommt tatsächlich zur vereinbarten Zeit der Wirt mit unserem Frühstück. Es gibt Semmeln, Wurst, Marmelade, sogar Joghurt, Obst und Milch. Das ist deutlich üppiger als ich nach der Dosensuppe gestern erwartet hatte. Die Rechnung allerdings auch. Der Wirt verlangt 50 Euro für das Frühstück, 4 Flaschen Bier und 2 Dosen Suppe. Obwohl wir das Frühstück ja eigentlich mit der Übernachtung schon bezahlt hatten! Letztlich haben wir keine Lust mit ihm lange zu diskutieren und zahlen nach kurzer Verhandlung 45 Euro. Zum ersten Mal in diesem Urlaub geben wir keinen einzigen Cent Trinkgeld.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,47 MB ID: 3250938
                                                                die Alm-Kühe beginnen auch langsam den Tag

                                                                Nach dem Frühstück, von dem wir soviel gegessen haben wie es nur ging (war ja schließlich sauteuer), machen wir uns wieder auf den Weg. Heute ist unser letzte Wandertag in der Schobergruppe. Das Wetter ist etwas trüb, aber immerhin trocken. Am Nachmittag soll es wieder Schauer geben.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_2.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,46 MB ID: 3250940

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_3.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,22 MB ID: 3250941

                                                                Erstmal folgen wir ein ganz kurzes Stück dem Almfahrweg, biegen aber bald nach rechts ab und der Weg geht in einen breiten Wiesenweg über, der zu einigen weiteren Almen führt. Bis hierher ist es noch relativ flach und somit für uns sehr angenehm zum einlaufen mit unseren vollen Bäuchen nach dem ausgiebigen Frühstück.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_4.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,85 MB ID: 3250937

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_5.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,62 MB ID: 3250939

                                                                Danach wird der Weg zu einem schönen, schmalen, frisch ausgemähten Steig, der sich immer steiler werdend über die Wiesen aufwärts zieht. Überall bieten sich herrliche Ausblicke. Unterwegs treffen wir auf viele Kühe, aber Menschen sind hier außer uns heute keine unterwegs.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_6.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,21 MB ID: 3250947

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_7.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,77 MB ID: 3250946

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_8.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,12 MB ID: 3250943

                                                                Natürlich gibt es auch heute wieder jede Menge hübscher Blumen zu bewundern:

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Blume_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,11 MB ID: 3250961
                                                                das wunderschöne Fuchs’ Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii) gehört zur Familie der Orchideen

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Blume_2.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,70 MB ID: 3250963
                                                                Weiß jemand, was das ist? Irgendeine Nelke oder ein Leimkraut vielleicht?

                                                                Nach ungefähr einer Stunde wird es wieder etwas flacher und wir erreichen die Lesachriegelhütte. Dort treffen wir auf die Wirtin, die gerade die Hütte für die nächsten Gäste herrichtet. Es kommt zu einem kurzen, netten Plausch. Die Hütte thront wunderschön inmitten von Blumenwiesen oben auf dem Lesacher Riegel und bietet einen super Ausblick ins Tal und auf die umliegende Bergwelt. (Leider gibt es auch hier keine Übernachtungsmöglichkeit für durchziehende Wanderer, die Hütte ist nur wochenweise als Ferienhaus zu buchen.)

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_9.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,48 MB ID: 3250944

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_10.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,14 MB ID: 3250945
                                                                Lesachriegelhütte

                                                                Da uns das schlechte Wetter im Nacken sitzt, halten wir uns aber nicht allzu lange auf und wandern bald weiter. Den Abzweiger zum Aussichtspunkt und zur Schönleitenspitze lassen wir rechts liegen.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_11.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,64 MB ID: 3250948

                                                                Der Pfad zieht sich nun einige Zeit relativ flach am Hang entlang in Richtung der Tschadinalm. Wir laufen über sattgrüne Almwiesen mit Kühen und unglaublich vielen, bunten Bergblumen. Wunderschön! Hin und wieder geht es noch etwas auf und ab, aber den Großteil der Aufstiegs-Höhenmeter haben wir nun hinter uns.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_12.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,92 MB ID: 3250950

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Blume_3.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,87 MB ID: 3250962
                                                                Gelber Enzian (Gentiana lutea) - der "Schnaps-Enzian", streng geschützt!

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Blume_4.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,58 MB ID: 3250964
                                                                Alpen-Kuhschelle - Pulsatilla alpina (das ist die Frucht, nicht die Blüte)

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_13.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,09 MB ID: 3250952

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_14.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,27 MB ID: 3250953

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_15.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,09 MB ID: 3250951
                                                                Wunderschön!

                                                                An der kleinen Schutzhütte auf der Tschadinalm machen wir dann mal wieder eine kurze Teepause. Die Wolken ziehen immer mehr zu und es sieht nach baldigem Regen aus. Ob wir es wohl noch trockenen Fußes bis zum Auto schaffen? Ich habe meine Zweifel... Aber jetzt wollen wir uns auch nicht mehr beeilen, es ist unser letzter Wandertag, den wollen wir genießen. Entweder der Regen erwischt uns oder eben nicht. Wahrscheinlich werden wir heute noch nass, aber im Auto warten frische, trockene Klamotten.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_16.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,52 MB ID: 3250949
                                                                Schutzhütte auf der Tschadinalm

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_17.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,33 MB ID: 3250954

                                                                Gemütlich wandern wir weiter. Wir queren den Peischlachbach und ein paar andere kleinere Bachläufe und laufen noch eine Weile relativ flach über die Almböden.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_18.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,04 MB ID: 3250955

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_19.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,58 MB ID: 3250957

                                                                Die wiederkäuenden Kühe sind völlig entspannt und reagieren kaum auf uns durchziehende Zweibeiner. Die Wolken um uns herum werden nun immer dunkler, der Regen kommt näher.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_20.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,84 MB ID: 3250958

                                                                Dann erreichen wir die Weideflächen der Matoitzalm, wo es nun recht steil bergab geht. Hier wird es ziemlich sumpfig, der Regen der letzten Tage hat die Böden ganz schön aufgeweicht. Zeitweise ist der Weg komplett überschwemmt. In der Ferne hören wir schon Donnergrollen, also beeilen wir uns, das nasse Wegstück möglichst schnell hinter uns zu bringen. Natürlich setzt dann aber bald auch der Regen ein. Als wir an der Nigglalm eine weitere Almhütte erreichen und das Gewitter immer näher kommt, entschließen wir uns zu einer letzten Pause unter dem Hüttenvordach.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_21.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,44 MB ID: 3250956
                                                                Gewitter-Pause an der Nigglalm

                                                                Hier sitzen wir das Gewitter aus, machen eine kleine Brotzeit und teilen uns die letzte dünne Kippe, die sich aus unserem trockenen Tabakrest noch drehen lässt.
                                                                Auch diese Hütte ist als Ferienunterkunft zu mieten, ein großes Schild mit Telefonnummer an der Tür weist darauf hin. Noch ist niemand zu sehen, aber die nächsten Gäste dürften bald ankommen, denn innen sehen wir schon frische Blumen auf dem Tisch stehen.
                                                                In der Gegend rund um Kals am Großglockner scheint es ziemlich viele ehemalige Almhütten zu geben, die nun gewinnbringender als Ferienunterkunft vermietet werden. An Übernachtungsmöglichkeiten für Weitwanderer mangelt es hier hingegen, obwohl die Hüttendichte in der restlichen Schobergruppe durchaus beachtlich ist. Aber in und um Kals ist man wohl der Ansicht, dass sich mit Turnschuhtouristen, die gefälligst für mehrere Tage in der gleichen Unterkunft zu bleiben haben, mehr Geld verdienen lässt. Nunja, Kals ist ja auch das einzige "Bergsteigerdorf", dem dieses Prädikat vom Alpenverein wieder aberkannt wurde...

                                                                Als das Gewitter abgezogen ist und der Regen nachlässt, machen wir uns wieder auf den Weg.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_22.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,56 MB ID: 3250959
                                                                Rückblick auf die "Pausenhütte"

                                                                Nun ist es nicht mehr weit bis zum Lucknerhaus. Auf einem breiten Fahrweg, der direkt an den Almen beginnt, wandern wir unschwierig in Richtung Talboden. Der Regen hat inzwischen wieder aufgehört.
                                                                Ganz am Schluß verpassen wir dann noch den richtigen Abzweiger zum Parkplatz und müssen ein paar hundert Meter auf der Teerstraße laufen, das hätte sich mit einem kleinen Schlenker über die Schliederlealm vermeiden lassen, war aber nicht wirklich schlimm. Zufrieden und tiefenentspannt kommen wir nach einer wunderbaren Wanderwoche wieder am Auto an.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abschlussbild.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,37 MB ID: 3250942
                                                                Schön wars in der Schobergruppe!


                                                                Fazit

                                                                Die Schobergruppe ist wirklich absolut empfehlenswert! Es gibt...

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: schroffe_Gipfel.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,87 MB ID: 3250968
                                                                Schroffe Gipfel,...

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: bunte_Blumen.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,34 MB ID: 3250965
                                                                ...bunte Blumen...

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: malerische_Seen.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,70 MB ID: 3250966
                                                                ...und malerische Seen!

                                                                Wir sind uns einig: die Schoberrunde war eine großartige Tour!
                                                                Die Gegend ist wunderschön, die Wege abwechslungsreich und die Aussichten fantastisch. Es war, wie erhofft, nicht überlaufen und schön ruhig, auch wenn wir durchaus hin und wieder mal anderen Wanderern begegnet sind.
                                                                Das Gelände war zwar teilweise anspruchsvoll (Schotter, Geröll, Blockwerk), aber nicht ausartend. Insgesamt haben wir auf dieser Tour ca. 65 Kilometer und 4700 (Aufstiegs-)Höhenmeter zurückgelegt. Meine Schotter-Aversion habe ich definitiv kuriert. Der Rohrspatz findet Geröll inzwischen wohl so toll, dass er anscheinend gleich in der "Schottergruppe" geblieben ist - zumindest habe ich seitdem nichts mehr von ihm gehört...
                                                                Den Wechsel zwischen längeren und eher kurzen Wandertagen fand ich sehr angenehm, so konnten wir die Gegend ausgiebig genießen. Auch der Zusatztag auf der Hochschoberhütte war genau richtig, obwohl uns das Wetter den Gipfel verwehrt hat. Die Ecke ist einfach so schön und das Essen bei Harry so lecker, dass es sich trotzdem gelohnt hat, dort noch einen Tag länger zu verweilen.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Bild_Rucksack.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,00 MB ID: 3250960

                                                                Wir kommen definitiv wieder! Die Schobergruppe bietet noch so viele Möglichkeiten, so viele schöne Gipfel und Wege. Vielleicht machen wir noch eine andere Hüttenrunde, vielleicht bleiben wir einfach mehrere Tage auf einer der Hütten und erwandern dort die umliegenden Berge. Oder beides oder ganz anders. Wir werden sehen. Vielleicht gibt es hier dann sogar irgendwann noch einen weiteren Reisebericht aus der Schobergruppe.
                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: ende.jpg Ansichten: 0 Größe: 6,42 MB ID: 3250967
                                                                Ende
                                                                Zuletzt geändert von Muecke; 30.03.2024, 23:20.

                                                                Kommentar


                                                                • Muecke

                                                                  Fuchs
                                                                  • 12.03.2022
                                                                  • 1126
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  ...noch ein paar Infos für Nachwanderer:

                                                                  Orientierung und Karten

                                                                  An Kartenmaterial hatten wir eine OSM-Karte auf dem GPS-Gerät, die gedruckte AV-Karte Nr. 41 "Schobergruppe" (1:25000) und die kleine Übersichtskarte aus der AV-Broschüre dabei. Das war schon fast etwas überdimensioniert. Die Wegfindung war letztlich nirgends ein Problem, so gut wie überall waren frische, rot-weiße Markierungen und es gab viele gelbe Wegweiser. (GPS und Offline-Karten sind aber z.B. bei Nebel ein gutes Backup, das Wetter im Gebirge kann schnell umschlagen.)
                                                                  In der Schobergruppe gibt es NICHT überall Mobilfunknetz, Online-Karten auf dem Handy sind also zur Navigation eher ungeeignet.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Wegweiser.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,70 MB ID: 3250971

                                                                  Anmerkungen zur Wegplanung

                                                                  Man kann die Schoberrunde von jeder beliebigen Hütte aus starten, alle sind auch aus dem Tal direkt zu erreichen. (Die Zustiegswege sind allerdings allesamt länger als unser Aufstieg vom Lucknerhaus zur Glorer Hütte.) Unser Weg folgte letztlich ziemlich genau dem Vorschlag aus der alten AV-Broschüre. Das lässt sich aber selbstverständlich auch abwandeln, kürzen, verlängern - je nach persönlichen Vorlieben oder verfügbaren Urlaubstagen.
                                                                  Die sehr schotterlastige Überschreitung des Bösen Weibl muss man nicht unbedingt machen, man kann auch von der Peischlach Alpe über den Wiener Höhenweg direkt zum Kesselkeessattel aufsteigen. (Allerdings wird man dem Schottergelände in der Schobergruppe trotzdem letztlich nicht entkommen...)
                                                                  Von der Lienzer Hütte kann man statt über das Leibnitztörl und den Gartlsee auch über die Mirnitzscharte zur Hochschoberhütte gehen und unterwegs ggf. noch den Prijakt besteigen. Diesen Weg hatten wir ursprünglich auch geplant, vor Ort wurde uns aber wegen Nässe und Gewittergefahr dringend davon abgeraten - das ist kein "Schlechtwetterweg".
                                                                  Auf der ganzen Schoberrunde gibt es natürlich auch noch jede Menge hübsche Gipfeloptionen, je nach Geschmack und Können. Einige der Berge lassen sich "im Vorbeigehen" oder mit kleinen Abstechern besteigen, für andere sollte man einen Zusatztag einplanen. Es lohnt sich definitiv, auf der ein oder anderen Hütte etwas länger zu bleiben und von dort aus mit leichterem Gepäck einen der umstehenden Gipfel zu erklimmen.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Lesachalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,40 MB ID: 3250972

                                                                  Übernachtung Lesachalm

                                                                  Die Lesachalm ist zwar wirklich sehenswert, war aber leider ein echter "Knackpunkt" in meiner Tourplanung zur Schoberrunde. Hier gibt es aktuell keine passable Übernachtungsmöglichkeit für eine Nacht, auch in der Nähe findet sich nichts.
                                                                  Das "Glödis Refugium" hat laut Website zwar inzwischen angeblich geöffnet (das hatten sie allerdings letztes Jahr auch behauptet), ist aber mit 150€/Doppelzimmer letztlich viel zu teuer für eine Berghütte. Die anderen Almhütten kann man zwar teilweise auch mieten, aber nicht für nur eine Übernachtung, auch die etwas entfernte Lesachriegelhütte ist nur wochenweise zu buchen.
                                                                  Der Almboden ist umgeben vom Nationalpark Hohe Tauern, daher ist auch geplantes wildes biwakieren eigentlich keine Option. (Ich war damit schon als "Notfallplan" nicht wirklich glücklich.)

                                                                  Es gibt zwei Hotels in Oberlesach (1-1,5 Stunden Gehzeit von der Lesachalm über den Almfahrweg), die sind allerdings auch recht hochpreisig. Es besteht theoretisch noch die Option, sich von der Lesachalm mit dem Almtaxi abholen und ins Tal bringen zu lassen, das ist aber mit ca. 50 Euro auch nicht gerade günstig. Unten im Tal fahren Busse, aber leider nicht übermäßig oft und zu unpraktischen Zeiten.

                                                                  Natürlich besteht auch die Möglichkeit, die Schoberrunde einfach gleich am Parkplatz in Unterlesach zu starten und von dort auf direktem, steilen Weg über den Lesachriegel und die Tschadinalm zur Glorer Hütte zu gehen. Dann braucht man keine Übernachtungsmöglichkeitauf der Lesachalm, sieht die Almböden aber trotzdem auf dem Rückweg, wenn man von der Hochschoberhütte wieder nach Unterlesach absteigt. Damit verlängert sich der erste und der letzte Tag allerdings nochmal um ein paar Stunden und die entsprechenden Höhenmeter. (Für uns kam das wegen Anreise und Zeitplanung beim Zustieg leider nicht in Frage. Letztlich wäre das aber wahrscheinlich die beste Variante.)

                                                                  Kommentar


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                                                                    • 06.03.2011
                                                                    • 9825
                                                                    • Privat


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                                                                    Hallo Mücke.

                                                                    Vielen Dank für die schönen Eindrücke und den klasse Bericht! Ich musste meine Tour ja damals wegen Schlechtwetter abbrechen. Nun habe ich einen Eindruck, was ich verpasst habe. Sieht nach einer tollen Gegend aus!

                                                                    Kleiner Tipp: Mit Locus oder OSMand oder auch einer anderen Navigations-Karten-App kann man z.B. vor dem Start einer Tour die Alpen als Vektorgrafik aufs Handy laden und dann in fast beliebiger Auflösung ohne eine Internetverbindung anzeigen lassen. Damit hat man immer top aktuelle Karten dabei! Es gibt verschiedenen Renderer für die Karten. Ich lasse mir das als Topografische Karte mit Höhenlinien anzeigen. Da kann man dann GPX-Tracks reinladen und dem Weg hinterherlaufen. Ich war ein eingefleischter Papierkarten-User, der nie ohne eine passende Papierkarte unterwegs war. Ich konnte mich erstaunlich schnell umgewöhnen. Dazu bedurfte es nur einmal einer Tour, wo ich keine passende Karte finden konnte. Schau es dir ruhig mal an! Es lohnt sich!

                                                                    Übrigens:

                                                                    Flora Incognita (Pflanzenerkennungs-App auf Android) ist sich ziemlich sicher (94%), dass es sich bei der Blume um eine Stein-Nelke (Dianthus Sylvestris) handelt.

                                                                    Viele Grüße

                                                                    Wafer
                                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 30.03.2024, 23:35.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Fuchs
                                                                      • 12.03.2022
                                                                      • 1126
                                                                      • Privat


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                                                                      Hallo Wafer!

                                                                      Ja, die Gegend ist wirklich traumhaft. Vielleicht solltest Du dem Wetter nochmal eine Chance geben.

                                                                      Die Stein-Nelke hatte ich auch schon in Verdacht, aber die Blätter der Blume auf dem Foto sind nicht gezahnt und mehrfarbig, das hat mich stutzig gemacht...

                                                                      Kommentar


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                                                                        Fuchs
                                                                        • 12.03.2022
                                                                        • 1126
                                                                        • Privat


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                                                                        Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                        Kleiner Tipp: Mit Locus oder OSMand oder auch einer anderen Navigations-Karten-App kann man z.B. vor dem Start einer Tour die Alpen als Vektorgrafik aufs Handy laden und dann in fast beliebiger Auflösung ohne eine Internetverbindung anzeigen lassen. Damit hat man immer top aktuelle Karten dabei! Es gibt verschiedenen Renderer für die Karten. Ich lasse mir das als Topografische Karte mit Höhenlinien anzeigen. Da kann man dann GPX-Tracks reinladen und dem Weg hinterherlaufen. Ich war ein eingefleischter Papierkarten-User, der nie ohne eine passende Papierkarte unterwegs war. Ich konnte mich erstaunlich schnell umgewöhnen. Dazu bedurfte es nur einmal einer Tour, wo ich keine passende Karte finden konnte. Schau es dir ruhig mal an! Es lohnt sich!
                                                                        Deinen Nachtrag habe ich eben erst entdeckt...
                                                                        Navigations-Apps mit Offline-Karten und Tracks sind mir schon bekannt. Ich nutze auf Tagestouren manchmal mapy.cz mit passender Alpen-Karte. Mein Kumpel hat das auf der Schoberrunde auch ab und zu genutzt, weil ihm der größere Bildschirm am Handy lieber ist als das kleine Mäusekino am GPS-Gerät. Tracks haben wir nur sehr selten dabei, das war auf der Schoberrunde auch eigentlich nicht nötig.
                                                                        Auf langen Touren möchte ich mich nicht ausschließlich auf das Handy verlassen, die passende digitale Karte (und ggf. den Track) habe ich ja auch auf dem (robusteren) GPS-Gerät. Das Handy ist für mich auf Mehrtagestouren nur Fotoapparat und Notruf-Option, läuft im Flugmodus und darf ansonsten einmal am Tag den Wetterbericht abfragen. (Ich schleppe auch keine Powerbank mit, sondern nur einen Wechsel-Akku fürs Handy. 2 Akkus reichen mir für 5-7 Tage.)
                                                                        Aber die Übersicht auf einer großen Papierkarte ist halt einfach unschlagbar, vor allem, wenn man auch mal wissen möchte, wie der Gipfel heißt, den man da in der Ferne sieht. Die Papierkarte wird aber eher in der Pause oder auf der Hütte rausgeholt.​

                                                                        Kommentar


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                                                                          Gerne im Forum
                                                                          • 04.09.2022
                                                                          • 83
                                                                          • Privat


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                                                                          Ein sehr schöner Abschluss einer interessanten Rundtour. Dank dir ganz herzlich fürs Herzeigen. Ich glaub, ich muss auch wieder mal in meinem Heimatland solch einen Wanderurlaub machen.

                                                                          Kommentar


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                                                                            • 18.06.2014
                                                                            • 1859
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            Danke für den schönen Bericht! Besonders für die Blumenbilder und den feinen Schreibstil, hat viel Freude gemacht, Euch zu folgen!

                                                                            Kommentar


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                                                                              Erfahren
                                                                              • 14.03.2014
                                                                              • 459
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              Da hast du einen sehr netten und humorvollen ausführlichen Bericht geschrieben. Ganz herzlichen Dank dafür! Natürlich habe ich ihn mit Interesse gelesen (sogar schon vor einiger Zeit), denn unsere Erlebnisse überlappen sich ja teilweise. Den Gartlsee haben wir beide bei total unterschiedlichen Lichtstimmungen erlebt: du einmal an einem klaren Tag und einmal im Nebel, und ich bei einem spektakulär schönen Sonnenaufgang. Den Barrensee alias Barrenlesee habe ich nicht mehr erreicht - das Wetter war nicht danach, und meine Stiefel rutschten auf den nassen Felsen mehr, als mir geheuer war. Dafür habe ich die drei kleinen Seen nordöstlich der Elberfelder Hütte besucht; die fand ich sehr malerisch, und das Wetter war fantastisch. - Danke auch für die vielen Blumenfotos! Sie haben selbst mir als botanischem Blindgänger gut gefallen. - Da du meinen Bericht von 2022 über die Schobergruppe (und viele andere Ziele in Osttirol) netterweise in deinem verlinkt hast, will ich das umgekehrt nun ebenfalls tun.

                                                                              Außerdem: Auf einem anderen Forum gibt es einen netten Bericht, geschrieben 2015 von einer Person, die sich "derYeti" nennt/nannte. "derYeti" ist teilweise eine ähnliche Route gegangen wie Muecke: beginnend am Lucknerhaus. Allerdings endete jene Wanderung nicht wieder am Lucknerhaus, sondern in St. Johann im Walde (also im Iseltal). "derYeti" ging damals noch über die Hornscharte, von deren Überschreitung mir im Sommer 2022 ja so dringend abgeraten wurde. - Wer jenen Bericht lesen will, kann hier klicken .​
                                                                              Zuletzt geändert von OutofSaigon; 21.12.2024, 08:52.

                                                                              Kommentar