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    [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 52.265562774
    Längengrad 10.509708404
    Land: Deutschland
    Reisezeit: Ab März 2009

    Heute habe ich eine neue, große Strecke in Angriff genommen, nämlich den E6 Richtung Süden von Braunschweig aus. Ich würde ihn gerne in den nächsten Wochen, Monaten und eventuell Jahren bis in den Bayerischen Wald schaffen. Aber aller Anfang ist klein und so ging es heute für mich nur von Braunschweig bis Wolfenbüttel.



    Etappe 1, 7. März 2009
    Tourbeschreibung von Yabadu.de

    Tageskilometer: 23, gesamt: 23

    Los ging es mit Straßenbahn und Bus zum Start beim Kreuzteich in Riddagshausen. Durch das Naturschutzgebiet geht es auf einer recht beliebten Joggingstrecke zum E6, den man bei einer recht neuen Schutzhütte trifft. Zum Test packe ich jetzt meine neuen Trekkingstöcke aus, auch wenn man die in diesem Gelände wirklich nicht braucht. Durch die Armbenutzung komme ich gleich viel schneller voran und fast ins Schwitzen. Im Wald ist der Weg recht gut ausgeschildert und geht zunächst meist über breitere Fußwege oder schmalere Fahrwege. So geht es durch den Buchhorst, wo auch noch eine interessante dreieckige Schutzhütte am Wegesrand steht.

    Bald muss man leider den schönen Wald verlassen und geht an kurzes Stück an der B1, bis zum Gewerbegebiet Schöppenstedter Turm. Leicht verwinkelt, aber gut ausgeschildert, wird das Gebiet durchquert, die A39 unterquert und es folgt ein ordentliches Stück über Felder, was sich doch ganz schön zieht. Den Lärm der Autobahn im Rücken geht es lange geradeaus, die Durststrecke ist dann ein ganzer Kilometer Asphalt ohne jegliche Biegung. Dennoch kommt der Wald langsam näher und das macht Hoffnung! Der Weg wird schnell noch naturnaher als erwünscht, es ist eine rechte Schlammschlacht. Aber der Wald ist schön und ziemlich naturbelassen, sodass die Freude überwiegt.

    Doch auch dieser Wald hat bald ein Ende und es folgen einige hundert Meter Straße, doch die Abzweigung ist zum Glück in Sicht. Auch der Fahrweg ist dagegen eine Erholung, bzw. könnte es sein, wenn es nicht gerade anfangen würde zu regnen, eklig und kalt von vorne. Der schützende Wald ist zwar in Sicht, aber es zieht sich bis dort.

    Die nun folgenden Kilometer sind sehr schön, Wechsel zwischen Buchen und Birken, kleine, etwas schlammige Wege und immer wieder taucht auch das beruhigende Wegzeichen auf. Die ersten Häuser von Wolfenbüttel kommen in Sicht und der Ort wird bis zum Bahnhof durchquert. Zunächst an der FH vorbei, dann durch Wohnsiedlungen und letztendlich durch die Fußgängerzone, wo um 15 Uhr gerade alle Geschäfte schließen.

    Etwa 5 Stunden nach Start in Riddagshausen erreiche ich nach 23 km den Bahnhof und muss zum Glück nur 10 Minuten auf den Zug zurück nach Braunschweig warten.

    Bis auf die sich etwas ziehenden Stücke durch die platten Felder war es ein schöner und durch den Harzclub zumeist auch gut ausgeschilderter Weg. Ich hatte die Route im GPS und habe auch immer mal wieder draufgeschaut, aber meist kam dann nach ein paar Meter wieder ein Zeichen. Nur in Wolfenbüttel selber habe ich den Weg verloren gehabt, aber dann wiedergefunden.

    Fortsetzung folgt, wenn ich das nächste Stück von Wolfenbüttel nach Goslar gelaufen bin. Das sind allerdings 40 km, was ich recht viel finde. Dann freue ich mich aber schon auf den schönen Harz und die weitere Fortsetzung.
    Bilder gibt es leider keine, das Wetter hat überhaupt nicht zum Fotografieren eingeladen, auch wenn es im Wald einige fotogene Motive gab.

    Karte:
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    Zuletzt geändert von ; 28.10.2011, 22:11.

  • Sandmanfive

    Lebt im Forum
    • 11.04.2008
    • 8522
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    #2
    AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

    OT: Hallo -ph-,

    besteht die Möglichkeit, das Du die Daten von den Schutzhütten auf die Du unterwegs triffst im Schutzhüttenverzeichnis einpflegst?

    gruß
    david
    "In Krisenzeiten suchen Intelligente nach Lösungen, Idioten suchen nach Schuldigen." Loriot (1923-2011)

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      #3
      AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

      OT: Kann ich gerne machen, habe extra die Punkte gespeichert. Nur in welches Verzeichnis sollen die? Ist ja bisher noch nicht im Harz...

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      • Sandmanfive

        Lebt im Forum
        • 11.04.2008
        • 8522
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        #4
        AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

        OT: Hier müsste wohl ein neues Verzeichnis mit dem Namen "Allgemein" oder "Fernwanderweg E6" eingerichtet werden. Unsere Wiki-Experten wissen da sicherlich mehr.
        "In Krisenzeiten suchen Intelligente nach Lösungen, Idioten suchen nach Schuldigen." Loriot (1923-2011)

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        • Werner Hohn
          Freak
          Liebt das Forum
          • 05.08.2005
          • 10870
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          #5
          AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

          Schön, dass du noch 1.000 km vor dir hast. Ich werde dich begleiten - am Rechner.

          Wenn schon Wünsche geäußert werden dürfen, dann will ich auch. Ist es möglich, dass du bei jeder Etappe die verwendete Wanderkarte oder Wegbeschreibung angibst? Der Hintergrund ist, dass ich, sobald hier ein paar Etappen stehen, deinen Reisebericht mit dem Artikel übern E6 im Outdoorwiki verlinken möchte. Das wäre eine schöne Ergänzung.

          Grüße, Werner
          .

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            #6
            AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

            Mal sehen, wie weit ich überhaupt komme Aber auch wenn ich nur den Rennsteig schaffe, wäre das ja schon ein gewisses Stückchen.

            Heute bin ich mit der oben eingefügten Beschreibung von yabadu.de gelaufen, ohne Papierkarte, sondern nur mit GPS, auf dem eine OSM-Karte ist.

            Leider habe ich nicht sehr viel Zeit, sodass es in den nächsten Wochen wohl nur schleppend vorangeht, aber wenn die Etappen da sind, kannst du sie gerne verlinken!

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            • Werner Hohn
              Freak
              Liebt das Forum
              • 05.08.2005
              • 10870
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              #7
              AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

              Wir haben Zeit. Das Forum hat schon 10 Jahre auf dem Buckel. Wenn wir das für deinen Weg nach Süden noch einmal so lange am Laufen halten müssen ... kein Problem.

              Werner
              .

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              • Peet
                Gerne im Forum
                • 19.08.2008
                • 79
                • Privat


                #8
                AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                Hallo -ph-,

                ich hatte diesen Beitrag schon vor ein paar Tagen gelesen, aber heute habe ich wieder aktiv dran gedacht, deswegen möchte ich hier kurz schreiben wie es dazu kam:

                Ich war einkaufen und als ich vom Einkaufen nach Hause kam ging ich etwas in Gedanken den Weg vom Parkplatz vor dem Wohnblock in dem ich in Wolfenbüttel wohne zur Eingangstür und dabei fiel mein Blick auf einen Aufkleber an einem Straßenschild. Hundertmal dran vorbei gelaufen, aber in dem Moment viel mir auf, dass der E6 direkt vor meiner Tür lang geht. Ist hier direkt ausgeschildert.

                Ich hätte jetzt gern angeboten mit nach Goslar zu gehen, aber das ist "per pedes" für mich zu weit. Fahrrad wäre eine Alternative, da kann man die 40km ganz gut bewältigen denke ich.

                Auf jeden Fall viel Erfolg weiterhin auf Deinem Weg und falls Du eine Startbase in WF gebrauchen kannst für den Start auf den weiteren Weg bist Du unbekannterweise gern eingeladen, wobei ich aber im Norden von WF wohne (aber dafür gibt's hier dann Käffchen ).

                LG
                Mein Blog mit Trekking und anderen Themen.

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                  #9
                  AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                  Ja, der E6 ist recht gut ausgeschildert, an jeder Ecke mindestens ein Aufkleber. Aber ich nehme die auch nur wahr, wenn ich gerade bewusst drauf laufe.

                  Ich finde die 40 km der nächsten Etappe auch für mich ziemlich weit, sie sollten aber zu schaffen sein. Ich hatte auch schon überlegt, sie aufzuteilen und zwischendrin zu übernachten, aber dann muss man ja wieder mehr Zeug mitschleppen und kommt nicht so gut voran.
                  Ich werde wohl nächste Woche die Etappe in Angriff nehmen. Danke fürs Angebot, aber ich muss ja direkt am Bahnhof los und auch einigermaßen früh, sodass es wohl nicht lohnt, bei dir vorbeizuschauen. Vielleicht hättest du aber Lust die dann folgenden Etappe mitzukommen? Die ist ja auch sehr hübsch, von Goslar durchs Okertal nach Altenau bzw. bis zur Stieglitzecke! Sonst käme ich vielleicht per Rad mal auf das Käffchen zurück

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                  • Peet
                    Gerne im Forum
                    • 19.08.2008
                    • 79
                    • Privat


                    #10
                    AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                    Hi, also Lust hab ich Goslar-Altenau auf jeden Fall. Die Frage ist, ob wir mit einem Termin übereinkommen. Mach das nicht zu doll von mir abhängig. Kannst ja einfach schreiben, wann Du gehen willst und dann schließe ich mich an wenn es zeitlich passt.

                    LG
                    Mein Blog mit Trekking und anderen Themen.

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                    • Bigmike
                      Gerne im Forum
                      • 23.02.2009
                      • 87
                      • Privat


                      #11
                      AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                      Ja schreib es doch mal wenn du im Harz angekommen bist. Goslar bis Altenau hoert sich doch gut an :-)

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                      • willo
                        Administrator

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                        Lebt im Forum
                        • 28.06.2008
                        • 9799
                        • Privat


                        #12
                        AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                        Ich würde vorschlagen ein extra Schutzhüttenverzeichnis für den E6 anzulegen. Kannst mir die Daten auch per GPS schicken und ich mach das dann.
                        Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                        • jasper

                          Fuchs
                          • 02.06.2003
                          • 2456
                          • Privat


                          #13
                          AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                          Sehr schön. Ich habe heute auch begonnen, den Wanderweg vor meiner Haustüre mal ernsthaft zu bewandern.
                          Dies ist allerdings der Jakobsweg und wieweit ich darauf bis zum Ziel laufen muss, ist ja allgemein bekannt.
                          Ich werde den Bericht auf jeden Fall weiter verfolgen. Evt. fange ich etwas änliches an.

                          MfG,

                          Jasper
                          www.backcountry-hiking.de
                          ... unterwegs in der Natur

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                          • Gast-Avatar


                            #14
                            AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                            Wenn alles klappt und die etwas müden Füße vom Harzwochenende wieder wollen, dann komme ich morgen oder übermorgen bis an den Harzrand nach Goslar und würde dann allen interessierten Bescheid geben, wie es mit der nächsten Etappe aussieht. Vermutlich wird das dann auch ein Wochenend- oder Feiertagstermin.

                            @Schutzhüttenverzeichnis: Willo, ich schicke dir gerne die ersten Hütten als GPS-Daten, wenn du dann das Verzeichnis anlegst, würde ich die weiteren dann auch selber eintragen. Am besten dann einfach alle, oder? Oder soll ich die aus dem Verzeichnis Harz auslassen?

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                            • willo
                              Administrator

                              Administrator
                              Lebt im Forum
                              • 28.06.2008
                              • 9799
                              • Privat


                              #15
                              AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                              Perfekt, ich würde Vorschlagen die Hütten aus dem Harz, die am E6 liegen ruhig in beide Verzeichnisse aufzunehmen - oder?
                              Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                              • Peet
                                Gerne im Forum
                                • 19.08.2008
                                • 79
                                • Privat


                                #16
                                AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                Ist denke ich sinnvoll es doppelt einzufügen, da beide Verzeichnisse für sich vollständig wären.

                                Endlich gibt es auch wieder ein Wetter, wo sich das Wandererherz richtig freut. Irgendwie bin ich ja doch lieber bei schönem Wetter unterwegs. Ab 04.04. beginnt dann ja auch die neue Saison der Harzer-Wandernadel. JUHU
                                Mein Blog mit Trekking und anderen Themen.

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                                • Gast-Avatar


                                  #17
                                  AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                  Etappe 2, 1. April 2009
                                  Tourbeschreibung von Yabadu.de

                                  Tageskilometer: 42, gesamt: 65


                                  Seit ich die erste Etappe gegangen bin macht mir die zweite etwas Angst, weil sie so sehr lang ist. Ob es nun 39 km oder 42 km sind, spielt ja schon fast keine Rolle mehr, wie soll ich das an einem Tag schaffen? Ich bin zwar normal sportlich, aber normalerweise ist bei etwa 30 km einfach Schluss und ich kann dann nur noch mit großen Mühen weiter. Der Schlachtplan sieht also vor, möglichst wenig mitzuschleppen, die leichten Sportschuhe anzuziehen, im Notfall die Trekkingstöcke in Nordic-Walking-Manier zu benutzen und dann einfach zäh durchzuhalten.

                                  Die Bedingungen sind optimal, der Frühling hat Einzug gehalten und mit Regen ist wirklich nicht zu rechnen. Start ist morgens um 8 von der Haustür zum Bus und dann um 8:40 in Wolfenbüttel am Bahnhof, wo die letzte Etappe geendet hatte. Die Sonne strahlt bei noch kühlen 2 Grad, aber die Bekleidung reicht so gerade. Erstmal raus aus Wolfenbüttel durch einige Neubausiedlungen, so war es ja zu erwarten. Die Beine laufen noch sehr schnell und so ist das recht bald geschafft. Ich staune nicht schlecht über dieses Schild:

                                  Wurde das extra für heute aufgebaut? Doch auch dieses unangenehme Stück ist bald hinter mir, ich quere die Landstraße und betrete endlich den schönen Oderwald. Vor mir ein Nordic-Walking-Kurs in schleppendem Tempo, aber der biegt bald ab. Der Wald ist ziemlich leer sonst, eine Frau mit Hund, ein Radfahrer, eine Reiterin. Ich folge den Markierungen, die hier nicht mehr so zahlreich sind, wie auf der ersten Etappe. Leider komme ich recht bald vom gespeicherten GPS-Track ab und stelle fest, dass ich einen Umweg laufe. Muss das denn auf dieser langen Etappe sein? Zu allem Überfluss schalte ich nicht rechtzeitig, als ich wieder auf den Track zurückkomme und nehme den nächsten Umweg in die andere Richtung auch noch mit und komme so auch noch viel zu nah an die laute Autobahn. Der Markierung bin ich aber brav gefolgt, aber die geplante Route war etwas optimiert und wäre heute wohl besser gewesen.

                                  Die Laune sinkt ein wenig, wahrscheinlich habe ich schon 2 km mehr als nötig zurückgelegt und das auch noch auf nicht so schöner Strecke. Ich denke schon über Abbruchmöglichkeiten nach, weil ich fürchte, dass es so weitergeht. Aber: der Weg wir schön und waldig, ich bleibe sowohl auf dem Track als auch bei den Markierungen, der kleine Kreuzteich ist sehr hübsch und der ganze Oderwald voller Märzenbecher und Bärlauch.

                                  Die Sonne strahlt natürlich weiterhin und ich habe mir inzwischen die erste Pause wohl redlich verdient, zeigt der Kilometerzähler doch schon 17 km in etwa 3 Stunden. Wenn es so weitergeht, dann wäre ja alles kein so großes Problem.

                                  Frisch gestärkt geht es weiter, ich quere die Autobahn und passe jetzt höllisch auf, der Beschreibung und dem Track besser zu folgen, die Markierungen sind doch manchmal Umwege, und für so etwas habe ich heute wirklich keine Zeit. Auf kürzestem Wege passiere ich das hübsche Dörfchen Altenrode und komme wieder mal auf einen Feldweg.

                                  Die Sicht ist immer noch etwas diesig, aber sonst wunderbar. Nur wo geht es jetzt weiter? Markierungen finde ich nicht, der Track geht mitten übers Feld. Zum Glück ist das Gelände einsehbar und ich suche mir den günstigsten Weg heraus.

                                  Mit Überschreiten der Warne bin ich auch endlich im Landkreis Goslar angekommen und es ist auch mal wieder Zeit für ein kleines Päuschen. Es findet sich eine Bank am Ufer, wenn auch leider nicht in der Sonne. Vielleicht auch zum Glück, es besteht schließlich auch Sonnenbrandgefahr.

                                  Die nächsten Meter und Kilometer werden etwas mühsamer, flogen die Füße bis jetzt nur so dahin, macht sich inzwischen das schlechte Fußbett bemerkbar und auch die ersten Muskeln wollen bemerkt werden. Zu allem Überfluss ist das alles auf Asphalt, der doch ziemlich hart ist und vor allem überhaupt kein Ende nehmen will. Neuenkirchen nur auf Asphalt, aber das Horrorstück kommt noch: 3 km bis zur nächsten Abzweigung auf asphaltiertem Wirtschaftsweg. Warum wandere ich nicht lieber wo anders? Darauf ist erstmal ein Riegel Schokolade fällig, die für besonders schwere Zeiten mitgeführt wird. Groß Döhren bietet zwar einen Italiener, aber sonst nicht viel, außer nur Asphalt.

                                  Wie ist das Aufatmen groß, als es endlich am Ortsausgang in den Wald geht! Federnder Boden, schöne Anblicke und schon macht alles viel mehr Spaß, auch wenn die dünnen Sohlen bei so manchem Stein nicht optimal sind. Wohl etwas übermotiviert passiert es mir schon wieder: ich komme vom Weg ab, aber zum großen Glück ist es diesmal eine Abkürzung mit etwas mehr Straße. Oder ist das schon ein Sonnenstich? Ich vertrage die Sonne wirklich schlecht!

                                  Auf den Schreck ist jetzt wirklich mal wieder eine Pause fällig, ein sonniger Baumstamm lädt zum Verweilen ein. Die Pause tut gut, aber die ersten Schritte danach sind eine große Qual, auf die Stöck gestützt schleiche ich dahin. Wie soll ich die knapp 10 km bis Goslar so schaffen? Zum Glück versagen die Beine nicht ganz den Dienst und laufen nach ein paar Minuten wieder besser, obwohl es recht steil bergab geht und der Weg einigermaßen steinig ist. Ich überlege schon, wie ich vielleicht noch etwas abkürzen kann, entscheide mich aber wegen der großen Straße dagegen. Kurz hinter Hahndorf ist ein Tiefpunkt erreicht, die Hüfte schmerzt, die Füße sowieso und ich krieche ja schon fast. Aber eine Omma mit Nordic-Walking-Stöcken, die sich falsch herum und sehr seltsam hält, überhole ich doch. Das motiviert ja schon fast! Kloster und Gut Grauhof kommen in Sicht und mein Tempo normalisiert sich schon fast wieder. Schön ist es hier, aber eine Pause vor Ende muss noch sein, auch wenn ich danach wahrscheinlich überhaupt nicht mehr hochkomme.

                                  Leider sieht man von der Bank den Brocken nicht mehr und hört dafür Autolärm, aber inzwischen ist das fast egal. Hier schleichen noch andere mit platten Fahrrädern, echten Krückstöcken und Hunden umher, immerhin falle ich da nicht allzu sehr auf. Und die ersten Häuser von Goslar sind auch schon in Sichtweite! Als mich keiner sieht, versuche ich aufzustehen, stütze mich auf die Stöcke und mache die ersten zaghaften Schritte. Wie zuvor geht es nach ein paar Metern besser, wenn auch wohl nur halb so schnell wie zu Beginn.

                                  Ich komme im Ortsteil Jürgenohl nach Goslar hinein, zunächst an einem großen Krankenhaus vorbei, dann leider entlang einer größeren Straße über die Autobahn, durch die schön mir Krokussen bepflanzte Berliner Allee weiter Richtung Bahnhof. Hier sind überhaupt keine Markierungen mehr und ich halte mich an die Wegbeschreibung. Als ich dann um zum Bahnhof noch durch eine Unterführung (Treppen!!) muss, ist erstmal alles vorbei, das geht inzwischen nur noch mit dem linken Bein, das rechte verweigert sich da komplett.

                                  Nachdem die Schlange vor mir den Kampf mit dem Fahrkartenautomaten aufgegeben bzw. gewonnen hat, komme ich auch zu meiner Fahrkarte, der Zug fährt in 5 Minuten. Diesmal über Bad Harzburg. Wenn ich von Bad Harzburg nach Hause fahren wollte, dann ging das immer nur über Goslar. Aber die Aussicht, sich jetzt eine Stunde sitzend kutschieren zu lassen ist sehr angenehm! Das Umsteigen bereitet nochmal etwas Mühe, zum Glück ohne Treppen! Und im Zug zurück nach Braunschweig mache ich mir hauptsächlich Sorgen, wie ich vom Bahnsteig runter und nach Hause kommen soll. Geht aber alles, wenn auch langsam und jetzt werde ich nur noch die paar Schritte bis zum Bett machen.

                                  42 km sind für mich einfach etwas viel, auch wenn es nicht großartig hoch ging, aber die nächsten Etappen sind zum Glück alle kürzer. Ich weiß jetzt auch, dass ich die Marathonstrecke schaffen kann, lege aber keinen größeren Wert darauf, das häufiger zu tun. Ansonsten bewährt sich (bis auf das Fußbett, was man ja ändern kann) das leichte Schuhwerk zumindest auf solchen Strecken durchaus.

                                  Karte:
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                                  Zuletzt geändert von ; 15.04.2009, 17:44. Grund: Kleine Korrektur und Karte eingefügt

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                                  • Peet
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                                    • 19.08.2008
                                    • 79
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                    Hallo,

                                    Freunde von mir, meine Freundin und ich wollten gestern wandern gehen und da wir keine lange Strecke fahren wollten sind wir im Umfeld von Wolfenbüttel geblieben. Besagte Freunde wohnen im Südteil von Wolfenbüttel genau hinter dem Bahnhof und so sind wir auf die Strecke vom E6 gekommen. Hinten in den Oderwald rein, dort ein ganzes Stück Richtung Süden gelaufen. Zwischendurch ein nettes Picknick gemacht und dann auf dem Rückweg haben wir noch eine riesige Lichtung mit Bärlauch entdeckt, etwas ab vom Weg. Kurzerhand wurde gesammelt und wir haben dann Nachmittags ein 1A Pesto bei meinen Freunden zubereitet. Falls jemand Interesse hat... man braucht dafür:
                                    3 Hände voll Bärlauch (der Bärlauch darf noch nicht blühen)
                                    1 Hand voll angerösteter Pinienkerne
                                    1 Hand geraspelter Parmesan
                                    Salz und Pfeffer
                                    Olivenöl
                                    Die Zubereitung ist ganz einfach, den Bärlauch von Stengeln befreien und im Mörser zerstoßen (notfalls Küchenmaschine), die Pinienkerne mit dazugeben und auch gut zerstoßen. Dann zu der Masse in einer Schüssel den Parmesan einrühren und immer solange durch Zugabe von Olivenöl tränken, bis es eine homogene nicht bröcklige Pesto ist. Dabei mit Salz und Pfeffer abschmecken, Salz braucht man eher weniger, Pfeffer dafür finde ich darf etwas mehr sein. Wer mag kann ganz am Schluss noch mit etwas Zitronensaft aufpeppen. Dann Pasta kochen, abgießen aber ganz wenig Nudelwasser im Topf lassen und dann die selbst gemachte Pesto einrühren und anschließend genießen. (VORSICHT: Danach hat man mind. 2Tage schlechten Atem )

                                    Aber mal davon ganz ab, hier ist noch ein Bild wie wir unterwegs waren. Ich bin leider nicht mit drauf, da kaum ein Mensch so weit im Wald war und so auch niemand das Foto von uns schießen konnte. Das Straßenschild mit dem "Wanderweg" haben wir übrigens auch gesehen.

                                    Zuletzt geändert von Peet; 05.04.2009, 10:37. Grund: Rechtschreibung
                                    Mein Blog mit Trekking und anderen Themen.

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                                      #19
                                      AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                      Ich habe jetzt für die ersten beiden Etappen noch die Karten eingefügt, damit man noch besser nachvollziehen kann, wo es genau lang ging!

                                      Ansonsten steht für dieses Wochenende, wohl am Sonntag die nächste Etappe auf dem Programm! Wer von den Mitlesern mitkommen möchte, melde sich einfach bei mir. Von Goslar bis zur Stieglitzecke sind es wohl 25 km, aber man kann ja auch in Altenau schon aufhören.

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                                      • Peet
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                                        • 19.08.2008
                                        • 79
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                        Bei mir klappt es dies Wochenende nicht, aber ich wünsche ganz viel Spaß auf dem Weg, gutes Wetter, mach ein paar Bilder (wenn es geht) und ich freue mich auf den Bericht.

                                        LG, Peter.
                                        Mein Blog mit Trekking und anderen Themen.

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                                          • 23.02.2009
                                          • 87
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                                          #21
                                          AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                          Ich will!!!! ABER ich muss auf der Arbeit sitzen:-((((( Ich bin ein Star holt mich hier raus......

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                                            AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                            Schade, dass es morgen nicht mit einer kleinen Forumswanderung klappt! Das Wetter fängt ja schon wieder an, schön zu werden, ich freue mich schon auf die erste Harzetappe!

                                            Das einzige Problem ist die Arbeit, die ich heute noch erledigen muss, damit ich mich morgen ohne schlechtes Gewissen auf den Weg machen kann

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                                              • 23.02.2009
                                              • 87
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                              @Philine
                                              Warst Du heute unterwegs? Wie war es? Bist Du gut druchgekommen? Man wär echt gerne dabei gewesen:-(

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                                                AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                                Ja, ich war heute unterwegs und es hat (fast) alles bestens geklappt! Ich war sogar eine Stunde früher am Ziel als ich frühestens gedacht hatte
                                                Wetter war ja super, Strecke war meist schön und ich bin jetzt schon fleissig am Bericht.

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                                                  AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                                  Etappe 3, 19. April 2009
                                                  27 km, gesamt 92 km

                                                  Beschreibung und GPS-Track von Yabadu
                                                  Karte: Offizielle Wanderkarte des Harzclubs

                                                  Die erste langersehnte Bergetappe steht an - mit weniger Feldwegen, hoffentlich fast ohne Asphalt und mehr richtigen Wanderwegen und insgesamt spannender als die doch etwas lange Durststrecke nach Goslar. Diese Strecke wird heute mit öffentlichen Verkehrsmitteln in anderthalb Stunden zurückgelegt und ich stehe dafür extra früh auf, weil ich heute abend nicht so spät zurückkommen will.

                                                  Goslar ist um die frühe Stunde noch fast ausgestorben, nur der Altstadtlauf wird von einigen Freiwilligen vorbereitet und die japanischen Touristengruppen dürfen auch nicht fehlen. Es wirkt etwas seltsam am Sonntag morgen in dieser doch recht hübschen Stadt. Die Sonne ist auch noch nicht so sicher, ob sie wirklich durchkommen will. Es soll mir recht sein, so schön sie auch ist, beschert sie mir auch allzu oft Sonnenbrand. Ich habe mich zwar eingecremt, aber sicher kann man da ja nie sein.


                                                  Das Städtchen liegt bald hinter mir und die Natur beginnt. Ein netter Waldweg und später akzeptabler Fahrweg führt zur ersten Schutzhütte beim Forsthaus Ammental, die noch auf das weite Harzvorland blickt. Die Beschilderung ist nicht so gut und so frage ich mich öfter ob ich den rechten oder den linken Arm des Y vor mir nehmen soll und auch die Karte kann da leider nicht immer helfen. So geht es auf gut Glück einen Waldweg weiter, die Sonne kommt langsam durch und es ist wunderbar! Irgendwann erblicke ich linkerhand die Häuser von Oker und denke mir, hoppla, du solltest eigentlich zum Okerhaus absteigen und nicht hier oben weitergehen. So bald gibt es aber keinen Weg, aber gerade noch rechtzeitig entdecke ich einen recht zugewachsenen kleinen Weg voller Tannenzapfen und Steine, der wohl nicht oft begangen wird und mich direkt zum Waldhaus bringt. Das ist ja gerade nochmal gut gegangen!

                                                  Das nächste Stück an der Oker entlang bis zur Romkerhalle ist mir aus dem Winter schon bekannt.
                                                  Wie hübsch doch die Adlerklippe bei Sonnenschein aussieht:

                                                  Aber wieviel schneller geht es sich doch jetzt ohne Schnee! Wanderer sind erstaunlicherweise kaum unterwegs, bis auf ein paar was bei mir gute Ortskenntnis erwartet, ich sehe wohl so professionell aus . Leider muss ich sie enttäuschen. Dafür wird jeder Felsen im Okertal von Kletterern besucht und bei der Verlobungsinsel sehe ich sogar die ersten Kanuten.

                                                  Leider beenden sie gerade ihre Tour und ich kann sie nicht mehr im Wasser beobachten. Auf der Verlobungsinsel ist auch nach 11 km die erste Pause fällig.

                                                  Die Romkerhalle ist bald erreicht und hier ist der nächste kleine Verlaufer dran.

                                                  Und im Winter vor etwas mehr als zwei Monaten sah das so aus:


                                                  E6 steht nirgendwo und als ich die Karte heraushole, bin ich schon so weit auf der falschen Uferseite gegangen, dass ich nicht mehr umkehren will. Zum Glück führt die Oker hier kaum Wasser, sodass ich sie trockenen Fußes auch ohne Brücke überqueren kann und kehre so auf die richtige Spur zurück, die leider ein Stück an der B498 entlang führt. Das hat zum Glück recht bald ein Ende und es geht auf einem Forstweg weiter. Inzwischen bin ich schon ganz schön ins Schwitzen gekommen und die blöde Sonnencreme läuft ins Auge. Einäugig macht das hier keinen Spaß!

                                                  Der Weg biegt bald auf einen kleinen Waldpfad links ab, der wohl auch nicht so oft begangen ist, zumindest liegt ein ziemlich dicker Baum hier schon länger quer. Ich wähle die Umgehung hangaufwärts und komme so bald noch mehr ins Schwitzen, da sich der Weg ziemlich steil den Berg hinauf windet. Oben angekommen sehe ich schon die 3. Sammelstelle für Spenden des Harzclubs. Warum stehen die alle hier? Sachte geht es auf einem Forstweg hinab, dann wieder links auf einem Waldweg und dann neben der Straße entlang über die Okertalsperre.Hier gucke ich zum ersten Mal auf die Uhr, welcher Bus es denn nachher werden könnte. Und zu meinem Erstaunen könnte schon um kurz nach 3 an der Stieglitzecke sein. Nach der Brücke darf ich wieder in den Wald. Bis Altenau zieht es sich jetzt ein wenig auf Forstwegen und einem kleinen steileren Abstieg. Leider keine Aussicht und etwas Eintönigkeit.

                                                  In Altenau sind es noch etwa 5 km und ich habe noch etwas über anderthalb Stunden Zeit für den Bus um 4. Da brauche ich ja nicht zu hetzen und komme ganz entspannt an, auch wenn der Aufstieg noch kommt. Schon im Ort geht es stetig bergan, aber danach kommt ein noch deutlich heftigerer Anstieg. Immerhin soll der höchste Punkt im Harz dieser Strecke heute überschritten werden. Ich werde ganz schön langsam und fürchte, mich doch noch beeilen zu müssen. Also einen halben Schritt schneller, auch wenn es mir schon ganz schön warm wird. Die Erlösung kommt durch einen Wegweiser, der noch 1,5 km verspricht, die Uhr sagt da noch 40 Minuten. Ich kann mir also jetzt wirklich Zeit lassen, noch einmal nach Fotomotiven Ausschau halten, mich über den hier oben immer noch liegenden Schnee wundern und mich schon freuen, dass ich dieses Etappe so gut hinter mich gebracht habe.

                                                  Auch wenn der Schnee noch nicht lange weg ist, das Gras noch platt aussieht und es hier merklich kühler ist als unten, herrscht doch schon Leben:

                                                  Der Bus kam dann nach 20 Minuten und brauchte eine ganze Stunde, um mich nach Goslar, zum Ausgangspunkt der Etappe zurückzubringen. Von da dann wieder mit dem Zug nach Braunschweig. Salzgitter-Ringelheim ist übrigens einer der sehr seltsamen Bahnhöfe in dieser Gegend, aber irgendwie muss ich da in letzter Zeit oft Umsteigen.
                                                  Zu Hause hat sich übrigens sogar noch ein Sonnenbrand gezeigt, der mal wieder durchs T-Shirt entstanden ist. Und dass, obwohl die bei Icebreaker von einem Schutzfaktor vom 25 schreiben. Bei Gesicht und nacktem Arm reicht Creme mit 25 schon!

                                                  Dennoch eine sehr lohnende Etappe. Vor allem das Okertal ist ja wirklich sehr hübsch und wenn man in den Hochharz kommt, ist es ja auch eine feine Sache. Leider ist die Beschilderung etwas lückenhaft und ohne vernünftige Karte bzw. meinen GPS-Track hätte ich manchmal wirklich nicht gewusst, wo ich entlang gehen soll.

                                                  Karte, wo ich gegangen bin:
                                                  Zuletzt geändert von ; 07.09.2009, 16:47.

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                                                    • 19.08.2008
                                                    • 79
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                                                    #26
                                                    AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                                    Hey, danke für den schönen Bericht. Schöne Tour!

                                                    Wenn Du solche Probleme mit der Sonne hast, dann versuch doch mal unterwegs nachzucremen. Wenn ich schwitze und mein Shirt da reibt kann ich mir vorstellen, dass mein Sonnenschutz an den Stellen einfach schneller wieder dahin ist. Ich muss zugeben mit solchen Problemen kämpfe ich nicht sondern bin da eher unvernünftig und creme nur das Gesicht, da ich an den Armen und sonst nicht zum Sonnenbrand neige, aber strahlungstechisch bestimmt nicht das gesündeste Vorgehen.

                                                    Was meinst Du denn mit 3.Sammelstelle für Spenden? Die grünen Kästen die häufig im Harz anzufinden sind vom Harzclub? Falls Du die grünen Kästen meinst, die gehören zum Sammelsystem der Harzerwandernadel. Den Kasten kann man vorne aufklappen und da sind dann die jeweiligen Ortsstempel drin. (Infos zur Wandernadel gibt es vom Harzclub unter www.harzerwandernadel.de, nehmen meine Freundin, Freunde und ich auch dran teil.) Ansonsten würde ich mich freuen, falls Du mal beschreibst, ob Du da eine Menschenansammlung oder wirklich Sammelkiste meinst.

                                                    LG und noch viel Spaß am weiteren Weg, Peter.
                                                    Mein Blog mit Trekking und anderen Themen.

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                                                      AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                                      Ja, war schön, schade dass keiner von euch mitkommen konnte!
                                                      Wie wäre es mit der nächsten Etappe? Die ist auch noch im Harz.

                                                      Das Sonnenproblem stellt sich für mich ja leider an den bedeckten Stellen. Gesicht und Arme hatte ich eingecremt und da hält meine Sonnencreme auch den ganzen Tag. Nur mein T-Shirt hat Faktor 25 versprochen, was ja eigentlich reichen sollte und an den bedeckten Schultern war's dann etwas rot. Ist jetzt nicht so tragisch und tut auch nicht mehr weh, aber wenn der Sommer erst richtig kommt . Ich will mich nicht über die Sonne beschweren, aber sie macht mir das Leben schon ziemlich schwer. Ich werde mich wohl auch unterm T-Shirt eincremen müssen. Aber die G1000-Hosen halten doch die Sonne wirklich ab, oder?

                                                      Mit den Sammelstellen meine ich schon so Dinger wo man Geld für den Harzclub spenden soll. So Metallbehälter mit Schlitz. Einer steht an dem kleinen Stausee im Okertal, einer eben da oben und den dritten habe ich jetzt gerade vergessen.
                                                      Harzer Wandernadel kenne ich und habe auch das Stempelheft Gestern gab's drei neue Stempel, ein vierter hätte mich in Altenau noch einen Aufstieg gekostet, zu dem ich dann keine Lust mehr hatte.
                                                      Zuletzt geändert von ; 20.04.2009, 11:37. Grund: kleine Ergänzung zur Sonne

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                                                      • Peet
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                                                        • 19.08.2008
                                                        • 79
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                                        Dann will ich nichts gesagt haben wegen der Stempelboxen Solch eine Sammelbox hat wohl bei mir noch nicht am Weg gelegen, aber ich werde in Zukunft drauf achten. Wieder was dazugelernt.

                                                        Nächstes Wochenende bin ich verreist, aber wer weiß, ob sich das Wetter überhaupt noch so lange hält. Falls Ihr wieder unterwegs sein solltet wünsche ich schon mal viel Spaß und freue mich wieder auf einen Bericht.

                                                        LG, Peter.
                                                        Mein Blog mit Trekking und anderen Themen.

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                                                          AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                                          Ich bin weitergegangen und habe noch einen kleinen Prolog von Torfhaus nach Stieglitzecke eingefügt, wie bei Lina auf dem E1 ist der auch bei mir grau hinterlegt.
                                                          OT:
                                                          Es hat mich am Freitag nach Feierabend schon sofort in den Harz hinauf gezogen, sodass ich die Anreise mit einer kleinen Halbtageswanderung im Harz kombiniert habe. Ich bin erstmal mit dem Bus nach Torfhaus gefahren und von dort aus losmarschiert mit Übernachtungsgepäck um am Samstag morgen an der Stieglitzecke die Etappe in Angriff zu nehmen. Von Torfhaus aus bin ich über den Panoramaweg, der ja schon recht hübsch ist zum Magdeburger Weg gelaufen.

                                                          Von dort kann man entweder den Weg direkt zur Wolfswarte nehmen, oder man hat wie ich noch Zeit und genießt den Magdeburger Weg, der sehr schön ist, noch ein Stück.

                                                          Am Oberharzer Wasserregal entlang gehe ich in der Abendsonne noch bis zur Schachtkopfhütte. Der Weg ist wunderschön und für die Wasserversorgung hier auch aufs Beste gesorgt. Da ich aber zur Wolfswarte hoch will, gehe ich ein Stück wieder zurück und über Forstwege zur L504 und von dort den steilen und sehr hübschen Butterstieg hoch. An der Wolfswarte bläst es einigermaßen ungemütlich, sodass ich nicht sehr lange bleibe, aber noch ein paar Fotos mache.



                                                          Über den Wolfswarter Fahrweg geht es hinab zur Wilde Sau Hütte, die allerdings etwas vermüllt ist und nicht zum Bleiben einlädt.

                                                          Also geht es weiter Richtung Stieglitzecke auf der Suche nach einem schönen Plätzchen. So langsam bricht auch die Dämmerung an und ich stelle mit Schrecken fest, dass ich meine Taschenlampe vergessen habe. Also schnell etwas finden, sodass ich nachher nicht mehr so viel Licht brauche und das Handy notfalls ausreicht. Ganz eben ist der Platz nicht, aber er liegt hübsch versteckt und ist einladend. Das ist die Premiere für mein Tarp! Hoffentlich klappt alles mit dem Aufbau und hoffentlich schlafe ich gut. Nach dem Abendessen mit Nachtisch sinke ich sehr zufrieden und müde in die Daunen. Bis auf die nicht ganz so komfortable Unterlage schlafe ich aber gut und wache bei strahlendem Sonnenschein um 6 wieder auf. Frühstücken, packen, ... und um 8 Uhr habe ich dann den eigentlichen Ausgangspunkt erreicht!

                                                          Fazit: sehr hübsche Strecken kennengelernt, das Tarp erfolgreich eingeweiht, ein voller Erfolg, der Start am Freitag nachmittag!


                                                          Etappe 4, 25. April 2009
                                                          23 km, gesamt 115 km

                                                          Beschreibung und GPS-Track von www.yabadu.de
                                                          Karte: Offizielle Wanderkarte des Harzclubs


                                                          Nach meinem Prolog von Freitag nachmittag an stehe ich am Samstag früh schon pünktlich um 8 bei strahlendem Sonnenschein aber noch frischem Wind an der Stieglitzecke. Sanft bergan führt der Ackerweg nun zum wirklich höchsten Punkt der Harzüberquerung. Der Weg ist etwas eintönig, breiter Forstweg und wenig Abwechslung. Die Sonne lacht noch freundlich und brennt noch nicht zu sehr.

                                                          Im Gegensatz zu den anderen Etappen ist diese praktisch mit Schutzhütten gepflastert, die erste ist die Hubertushütte, Waidmannsruh folgt dann bald. Danach darf ich endlich vom breiten Forstweg abbiegen, auf einen schmaleren Fahrweg, der deutlich mehr Waldcharakter hat. Es geht steil bergab und langsam geht der Nadelwald in deutlich lieblicheren Laubwald über. Nachdem das steile Stück geschafft ist, geht es am Bach entlang durch das Schmelzertal, was länger als erwartet ist. Könnten nicht da vorne schon die ersten Häuser von Sieber sein? Nein, immer noch nicht. So geht es mehrfach.

                                                          Aber endlich: die Goldenkehütte mit Grillstelle, in der man für 1€ pro Person nach Voranmeldung grillen kann und bald darauf wirklich die ersten Häuser von Sieber. Diese erste Hälfte der Etappe war etwas langweilig und ich hoffe auf spannenderes im weiteren Verlauf. Sehr viel breite Forstwege, gar asphaltierte Stücke und natürlich ging es ab dem höchsten Punkt auch nur noch bergab. Gestern war es überall so besonders hübsch und heute ist es vergleichsweise enttäuschend. Sieber zieht sich dann auch in die Länge und ich gehe auch noch an der Straße, obwohl es eine schönere Variante am Bach entlang gibt.

                                                          Endlich kommt der Abzweig Richtung Großer Knollen und der Aufstieg beginnt. Ist es zunächst wieder ein Fahrweg, biege ich doch recht bald auf einen sehr steilen Waldweg ab, der jegliche Langeweile vergessen lässt. Dafür fließt hier heute zum ersten Mal der Schweiß und der Hauptaufstieg für heute ist dann auch an der Otto-Hermann-Hütte geschafft. Die Rast hier ist wohlverdient. Jetzt ist der Fahrweg ausnahmsweise mal wieder Erholung und schon bald bin ich bei der nächsten Hütte, die nicht nur im Köhlerstil erbaut ist, sondern wegen der Feuerstelle in der Mitte auch so riecht. In der Alwin-Holzapfl-Hütte möchte ich nicht übernachten!

                                                          Zunächst leicht ansteigend, aber dann doch immer steiler geht es zum Großen Knollen. Der eigentliche E6 schrammt ganz knapp an ihm vorbei, aber ich lasse mir den Gipfel nicht entgehen und genieße bei einigermaßen Wind die Aussicht. Der Abstieg wird leider etwas zur Qual, weil mein Hüftgelenk schmerzt. Der Rucksack ist zwar einigermaßen leicht gehalten, dennoch ist das Gewicht unangenehm.

                                                          Es gibt jetzt zwei Optionen: genauso wie bisher oder etwas schneller ohne Pause weiterlaufen und den frühen Bus erreichen, oder aber eine ordentliche Pause von anderthalb Stunden machen, ordentlich essen und ausruhen und dann den späteren Bus nehmen. Weil ich bisher heute immer nur kurze Pausen gemacht habe und zu allem Überfluss immer langsamer werde, entscheide ich mich für die Pausenvariante. Bei der nächsten Hütte (Dübel) packe ich den Kocher aus und koche mir lecker Mittagessen. Schuhe ausziehen tut auch gut und es bleibt sogar noch Zeit, sich richtig lang auf die Isomatte zu strecken. Ich schlafe fast auf der Stelle ein, wache aber mehr als rechtzeitig wieder auf. Um mich herum ist alles gelb-staubig, es sind extrem viele Pollen unterwegs. Jede Bewegung wirbelt eine große Wolke auf.

                                                          Mit üppigem Zeitfenster für den Bus mache ich mich wieder auf den Weg. Ich komme so gut voran wie heute früh, kein Vergleich zu den letzten Metern! Diese Pause hat sehr, sehr gut getan, sie war nur ein kleines bisschen zu spät. Ich hätte mich nicht so quälen müssen zuvor. Die 6 km bis nach Scharzfeld vergehen fast wie im Flug, ohne schmerzende Hüfte, aber auch ohne Lust, noch weitere Umwege zur Einhornhöhle oder zur Ruine auf mich zu nehmen. An der Bushaltestelle muss ich dann noch eine ganze Weile warten, was jedoch viel besser ist, als so rennen zu müssen.

                                                          Inzwischen habe ich auch den Verkehrsverbund verlassen, die Fahrzeiten nach Hause werden immer länger und die Verbindungen immer komplizierter. In Herzberg will der Fahrkartenautomat mein Geld nicht, sodass ich im Zug nachlösen will. Danke an die Betriebsfeiertruppe, die auch nachlösen wollte, was dem Schaffner aber zu bunt wurde, so dass er sie (und mich) hat umsonst fahren lassen!

                                                          Inzwischen ist die Anreise und vor allem die Abreise so lang, dass es sich wohl bald nicht mehr lohnen wird, für eine Etappe zu fahren. Deswegen wird die Fortführung jetzt wahrscheinlich etwas sporadischer sein.

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                                                          Zuletzt geändert von ; 07.09.2009, 16:46. Grund: Kleine Fehler korrigiert und Bilder hinzugefügt

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                                                            AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                                            Es geht weiter!


                                                            Etappe 5, 28. und 29. August 2009
                                                            29 km, gesamt 144 km

                                                            Wegen der langen Anreise sind für dieses Wochenende 2 Etappen geplant, sodass das Verhältnis Wandern/Zug- und Busfahren nicht ganz so ungünstig ausfällt. Da ich Sonntag nicht allzu spät zurückkommen will, fahre ich freitag am späten Nachmittag schon los mit dem Zug nach Herzberg und von dort mit dem Bus nach Scharzfeld, wo ich in der unwirtlichen Ecke herausgelassen werde, in der ich letztes Mal eingestiegen bin. Etwa 2 Stunden kann ich heute noch laufen, bis es dunkel wird. Dann sollte ich aber auch schon ein nettes Plätzchen im Wald zur Übernachtung gefunden haben.

                                                            Der Weg führt erstmal an der Straße entlang und ich hätte doch eigentlich den Bus auch noch eine weitere Station bis Barbis benutzen können, aber Löcher wollte ich nicht in meiner Strecke haben. Der Verkehr hält sich einigermaßen in Grenzen, aber es ist viel Asphalt und wenig schön. Weiter geht es an der Straße, gut ausgeschildert ist der Weg ja. Aber ich bin heilfroh, als endlich der Abzweig zum Beberteich kommt. Die Straße ist herrlich mit Pflaumenbäumen bestanden, die fast reif sind. Lecker! Am Beberteich soll auch ein Geocache liegen, aber es wird langsam dunkel und so verzichte ich auf eine längere Suche. Hügel auf und Hügel ab, an ein paar Bauernhöfen vorbei kommt endlich der langersehnte Wald um den Rothenberg, in dem ich nächtigen möchte.

                                                            Die Gegend ist landwirtschaftlich sehr genutzt und schöne Plätze habe ich auch keine gefunden. Schon bald nach Eintritt in den Wald biegt ein eher ehemaliger Weg ab, dem ich folge um mein Lager zu errichten. Es war auch höchste Zeit!

                                                            Als ich dann den Kocher auspacke, der große Schreck: ich habe zwar die Spiritusflasche gefüllt, das Wasser eingepackt, das Essen, die Streichhölzer, den Kocher. Aber: die befüllte Spiritusflasche steht zu Hause auf dem Küchentisch. Das Packen war wirklich hastig und jetzt bleibt die Küche wohl heute abend kalt. Morgen kann man ja weitersehen... Keks und Müsliregel rettet den Abend notdürftig und ich sinke recht bald in die Daunen. Am nächsten Morgen geht es früh und motiviert weiter, immer mehr oder weniger an der thüringischen Grenze entlang, zunächst durch den Wald, dann zur bewundernswerten Rhumequelle, wo ich auch Geocaching-technisch erfolgreich bin. Es ist noch früh am Morgen, als ich Rhumspringe durchquere. Leider sind die Wege alle entweder asphaltiert oder Schotter. Hätte ich doch lieber das Fahrrad mitgebracht! Hier kommt zwar mal eine etwas stärkere Steigung, aber es wäre doch alles gut zu fahren gewesen.

                                                            Nun soll ich laut Beschreibung in einen schönen Wiesenweg abbiegen. Das ist zwar so nicht ausgeschildert, stimmt aber mit dem GPS-Track überein. Es ist mehr ein Feld-Rand-Weg und der ist ziemlich brennesselig zugewachsen und wohl seit Ewigkeiten nicht mehr begangen. Teils ist die Wildnis so dicht, dass ich auf das Feld ausweichen muss. Als nächstes soll ein Abzweig in einen Waldweg kommen, der feucht und schlecht zu begehen sei. Noch schlechter als dieser schöne Wiesenweg? Ich versuche mein Glück bei der ersten Möglichkeit, aber die Spur verliert sich. So schlecht? Dann doch lieber weiter Brennesselweg. Der Waldweg ist zumindest nicht schlechter als der Wiesenweg und es taucht auch ein Schildchen mal wieder auf!

                                                            Der Waldweg bleibt etwas abenteuerlich, aber bald ist schon wieder Asphalt in Sicht. Müssen das immer solche Extreme sein? Am Forsthaus vorbei komme ich bald nach Breitenberg, von wo es auch nach Duderstadt gar nicht mehr weit ist. Soll ich nicht dort vielleicht einfach in den Bus steigen und nach Hause fahren? Der Magen grummelt ein bisschen, die Küche ist kalt und irgendwie lässt die Motivation zu wünschen übrig. Ich überlege es mir. Auf den nächsten Schottermetern verfestigt sich die Idee immer mehr. So hätte ich auch am Sonntag noch mehr Zeit für wichtigeres, ja sogar heute könnte noch etwas erledigt werden!

                                                            Ich lasse mir Zeit, es ist schließlich erst Mittag. Die Sonne strahlt und zumindest einen weiteren Cache kann ich am Weg noch mitnehmen.

                                                            Duderstadt zieht sich etwas, bis man ins Zentrum kommt, dort ist es allerdings sehr schön. Auf den Bus nach Göttingen muss ich auch nicht lange warten und von dort geht es auch bald mit dem Zug wieder zurück nach Hause.

                                                            Die Entscheidung, in Duderstadt aufgehört zu haben war genau die richtige! Schon im Zug beginnt ein unangenehmer Bauchkrampf, der immer schlimmer wird und mich noch ein paar Tage sehr beschäftigt hat. Unterwegs wäre das ganz arg blöd gewesen!

                                                            Die Fortsetzung folgt auch bald, allerdings werde ich eine kleine Lücke lassen und im Herbst ein schönes Stück, den Rennsteig angehen!

                                                            Karte:
                                                            Zuletzt geändert von ; 07.09.2009, 17:41.

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                                                              • 10870
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                                                              AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                                              Ahh, die Sommerpause ist beendet. Ich bin gespannt, wo du Weihnachten bist, trotz Rennsteigintermezzo
                                                              .

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                                                                AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                                                Platzhalter für Duderstadt - Eisenach, was irgendwann hoffentlich bald noch kommt!

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                                                                  AW: [DE] Auf dem E6 von Braunschweig Richtung Süden

                                                                  Etappe 6, 12. Oktober 2009
                                                                  Eisenach - Trockenberg

                                                                  Ferien! Zusammenhängende Zeit! Herbst! Der Rennsteig ruft! (Und der Rest, der dazwischen kommt, wird später nachgeholt).
                                                                  Anfahrt diesmal von Berlin:
                                                                  6 Uhr früh, Berlin-Kreuzberg, 9 Grad, Regen.
                                                                  Jetzt soll es also losgehen zum Rennsteig. Die Abfahrt ist so früh gewählt, damit noch eine ganze Tagesetappe drin ist heute. Der erste Blick in den Wetterbericht verspricht ein Absinken der Schneefallgrenze auf 700 m. Das betrifft mich ja auch!

                                                                  Berlin-Südkreuz: vor Angst, den Zug zu verpassen stehe ich schon viel zu früh am Bahnhof und warte und warte und warte. Der Zug wird umgeleitet, was mindestens eine halbe Stunde länger, wenn nicht noch mehr dauern wird. Also werde ich wohl in Leipzig den Zug nach Eisenach verpassen und erst eine Stunde später loskommen. Zusätzlich noch den Bus Richtung Hohe Sonne verpassen und laufen müssen. Na toll. Da steigt die Laune am frühen Morgen ja gewaltig. Jetzt ist wohl erstmal ein Kaffee und eine Walnussschnecke vom Bäcker fällig.
                                                                  Im Zug beruhige ich mich wieder, lese die am U-Bahnhof noch vor Öffnung des Kiosks erstandene Zeitung. In Leipzig muss ich dank 45-minütiger Verspätung dann auch nicht mehr lange warten, bis der nächste Zug nach Eisenach kommt.
                                                                  Als ich aus dem Zug steige ist es inzwischen fast 11 Uhr, jetzt nur noch 6 Grad, leichter Nieselregen. Aus der Stadt hinaus geht es erstmal entlang der Straße, was ich ja eigentlich per Bus abkürzen wollte, der aber jetzt nicht fährt. Es ist neblig-feucht, aber es lassen sich ein paar nette Blicke auf die Wartburg erhaschen. Der Wanderspaß beginnt mit dem Erreichen der Drachenschlucht. Zu Beginn ein einfach netter Wanderweg, der nur mit guten Schuhwerk betreten werden soll und für Kinderwagen ungeeignet ist. Dann kommt die Schlucht aber – wirklich enge Felsen, für meinen nicht ganz kleinen Rucksack wird es manchmal fast schon eng! Sehr beeindruckend und sehr nass alles heute. Aber ein toller Beginn nach den kleinen Ärgernissen heute früh.

                                                                  Leider ist das schöne Stück irgendwann vorbei und ich nähere mich der Hohen Sonne. Es geht steil bergauf und ich denke mir jetzt schon, ob der Rucksack nicht doch etwas schwer ist. Ich weiß zwar nicht, was mich noch alles erwarten wird, aber allzu viel unnützes ist nicht dabei und nur wenige Dinge, die unverschämt schwer sind. Endlich habe ich hiermit auch den Rennsteig selber erreicht!

                                                                  Ich bin nicht in Hörschel losgelaufen, weil das mit der Bahn noch einmal mehr umsteigen bedeutet hätte und außerdem mein E6-Projekt mich auch nach Eisenach führen wird und von dort aus auf dem Rennsteig weiter.
                                                                  Bei der nächsten kleinen Schutzhütte mit Quelle gönne ich mir die erste Rast, noch mit Stullen von zu Hause, Apfel und einem Stückchen Schokolade. Stullen und Äpfel sind zu schwer, die wird es im weiteren Verlauf nicht mehr geben. Kaum sitze ich in der Schutzhütte, beginnt es schon etwas mehr zu regnen und recht kühl ist es auch. Wie das wohl weitergehen wird?
                                                                  Zunächst auf einem Weg parallel zum Fahrweg, der wohl erst kürzlich angelegt wurde und dementsprechend nicht so ganz durchgängig erkennbar ist, sich aber eigentlich ganz gut geht. Bald komme ich auf eine freie Fläche, die von Kyrill geschaffen wurde. Auf der Karte ist ein Aussichtspunkt verzeichnet, doch im Nebel kann ich diese kaum genießen, nur erahnen.

                                                                  Also geht es weiter. Immer etwas bergan, sodass mir schon bald warm wird und ich dank des nachlassenden Regens auch die Jacke ausziehen kann. Auf Forstwegen oder parallel dazu geht der Rennsteig durch den Thüringer Wald. Bis auf ganz wenige Hundegänger oder Wanderer bin ich alleine unterwegs. Kurz vor der Großen Meilerstätte, einer Schutzhütte, beginnt es wieder etwas zu regnen, ich komme aber gerade noch rechtzeitg dort an, um nicht nass zu werden und kann den Schauer abwarten. Wenn es nicht regnet ist es doch die ganze Zeit bedeckt und neblig. Beim Ehrenmal Glöckner kann ich mal ein paar Sekunden Sonne genießen, die sich auch von der Aussicht her richtig lohnen.

                                                                  Nach der Schillerbuche geht es ewas an der Straße entlang, zwar auf einem (matschigen) Waldweg parallel, aber in Hörweite. Als ich die Straße verlasse, fängt es prompt richtig an zu regnen und hier ist leider keine Schutzhütte in Sicht. Also jetzt Regensachen an und weiter.
                                                                  Es hört zwar wieder auf, aber der Wald ist sehr, sehr nass und jeder Windzug bringt einen kleinen Schauer von oben mit sich. So lasse ich die Sachen lieber an, zumal es auch recht frisch ist.

                                                                  Als ich an der Brotteroder Hütte ankomme, bin ich schon ziemlich erschöpft und brauche erstmal eine Pause, in der mir bloß leider bitterkalt wird. Also weiter! Am Venetianerstein reisst der Nebel auf und offenbart tolle Blicke ins Tal, die allerdings so schnell wie sie sich öffnen, auch wieder verschwinden.


                                                                  Damit ich besser vorankomme, entscheide ich mich doch weiterzugehen. Zeit ist ja noch und die Kräfte haben sich auch einigermaßen erholt. Das heißt jetzt natürlich: rüber über den großen Inselberg mit seinen über 900m. Aber einige davon habe ich ja schon bezwungen. Der Weg auf den Inselsberg zieht sich und zieht sich. Im Nebel ist nicht auszumachen, wie weit es noch sein könnte, aber es kommt immer noch ein Stückchen. Die ausgeschilderten Aussichtspunkte bringen auch keine Kurzweil sondern eher Depression, da sich alles wieder in graue Suppe gehüllt hat.
                                                                  Unvermittelt stehe ich doch auf einmal auf dem Berg! Und es gibt hier heute nichts, außer der Jugendherberge. Gaststätte geschlossen, das Thermometer zeigt auch kein Grad, kein Mensch, keine Sicht, und zum Glück auch kein Regen. Der Abstieg ist steil und das setzt mir dann doch ziemlich zu. Immer wieder muss ich ein Päuschen machen. Die nächste Hütte ist mein! An den Gaststätten vom kleinen Inselsberg geht es vorbei und es folgt ein letzter Anstieg auf den Trockenberg. Warum heißt der eigentlich so?

                                                                  Ist mir auch egal. Die Hütte ist geräumig und bietet guten Schutz. Da es sehr kühl ist, ziehe ich alles an was ich dabei habe und werfe den Kocher an. Das Lager wird gerichtet und die Sorge in der Nacht zu frieren ist recht groß. Aber erstmal was essen! Es gibt irgendein Fertignudelgericht und als Nachtisch einen süßen Moment. Und dann ab in den Schlafsack, der doch eine gewisse Wärme verspricht! Ich mache mir so meine Gedanken, ob ich überhaupt weitergehen will, den ganzen Rennsteig. Das Wetter zeigt überhaupt keine Gnade bisher, nur im Nebel zu wandern und zu stochern macht keinen Spaß und vom Rennsteig aus soll man doch öfter gute Sicht haben, von der ich nichts habe. Außerdem ist der Zeitplan eng und ich fühle mich gehetzt, was auch nicht zur Entspannung beiträgt. Ich bin fast entschlossen, morgen nur noch bis Oberhof zu gehen und dann nach Hause zu fahren.
                                                                  Mit diesem Gedanken ziehe ich mich komplett in den Schlafsack zurück und schließe die Augen, auch wenn es noch recht früh ist. Das frühe Aufstehen und das Wandern haben doch dazu beigetragen, dass ich bald einschlafe. Und es ist warm im Schlafsack, richtig, richtig unerwartet warm. Bis auf die lange Unterwäsche kann ich nach und nach alles ausziehen und ich genieße die wohlige Wärme sehr.


                                                                  Etappe 7, Trockenberg - Neue Ausspanne
                                                                  Als ich heute früh aufgewacht bin hat mich der Blick auf die Uhr erschreckt: so spät schon! So lange habe ich geschlafen! Jetzt aber schnell los! Zum Frühstück gibt es Müsli und Tee. Das Packen geht recht schnell und es kommen auch schon die ersten anderen Wanderer vorbei, die mich etwas verständnislos ansehen. Nach dem Trockenberg geht es erstmal hinunter und wieder hinauf zum großen Jagdberg. Der Schritt ist heute etwas gelähmt, nicht mehr so frisch wie gestern. Die Meter ziehen sich. Das Wetter ist ein ganz bisschen besser, immerhin habe ich insgesamt so fünf Minuten Sonne.

                                                                  Meine Wanderung ist recht ereignislos und auch etwas lustlos. Der Abbruch beschäftigt mich, aber nochmal umzuentscheiden fehlt mir die Kraft. An der Ebertswiese raste ich das erste Mal in einem kleinen Unterstand. Obwohl die Sonne scheint, kriecht die Kälte mich an. Ich muss schnell weiter, sonst werde ich nicht wieder warm. Das Studium der Karte zeigt weitere Bushaltestellen vor Oberhof, zu deren Erreichen ich mich nicht mehr ganz so sehr beeilen müsste. Ich fürchte nämlich Oberhof nicht mehr im Hellen zu erreichen. Der Entschluss schon an der Neuen Ausspanne auszusteigen ist dann schnell gefällt und auf einmal geht es auch viel besser voran. Nur hoffentlich ist das nicht so eine komische Bushaltestelle, die nur mit schon gelöster Rückfahrkarte bedient wird wie eine bei einem Gasthaus, an der ich schon vorbeikam.
                                                                  Die anderen Wanderer, die ich heute morgen schon gesehen hatte, begegnen mir immer wieder und auch die ein oder andere Familie. Die Neue Ausspanne ist dann doch recht bald erreicht und ich werde, wenn möglich, einfach den ersten Bus nehmen der kommt und sonst mein Glück per Anhalter versuchen. Der Fahrplan ist sehr mager bedruckt, nur 3 oder 4 Verbindungen pro Tag. Aus der Nähe: es ist gerade ein Bus weg und der nächste kommt erst in 2 Stunden. Mal sehen, wie die andere Richtung aussieht! Kaum will ich die Straße queren, kommt der Bus, in den ich natürlich sofort einsteige. Solch ein Glück muss man erstmal haben!
                                                                  Die weitere Rückfahrt führt über einige Umwege, weil ich die Verbindungen hier nicht so recht durchschaue. Irgendwann habe ich es aber nach Erfurt geschafft und dann ist ja alles einfach!
                                                                  Gegen Abend bin ich in Berlin. Einerseits etwas traurig, nach nur 2 Tagen aufgegeben zu haben, andererseits aber auch froh um den Entschluss, weil es mir so, wie ich es angegangen hatte, keinen Spaß gemacht hat. Nächstes Mal mit mehr Zeit, vielleicht lieber mit Begleitung und wenn das Wetter zumindest ein bisschen besser ist!

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                                                                    Meine Hochachtung - von ESA bis hinter den Großen Inselsberg ist echt eine saubere Leistung. Im übrigen: Vielleicht war das Wetter zum Wandern unpraktisch - die Fotos sind aber klasse.

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