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Und das Schild aus der Apotheke in Nennslingen - einer fränkischen Bastion an der Grenze zu Oberbayern - noch als Abschluss, bevor das WAI Franken verlässt.
Heute war ja Muttertag, da mußte ich meine Mutter besuchen.
Aber gleich am späten Nachmittag hab ich das Fahrrad gesattelt und bin auf dem direkten Weg mit dem WAI nach Weißenburg an den Berghang unterhalb der Wülzburg, wo ich es von Scrat übernommen hatte.
Dann ging es weiter radelnd in die Stadt, zum Rathaus,
vorbei am Römermuseum
und der Andreaskirche. Dort steht ein Denkmal von Martin Luther, der nette Mann hat das WAI auch mal für ein Foto in die Hand genommen.
Dann wieder raus aus der Stadt, auf ruhigem Radweg im Tal nach Niederhofen, gemütlich weiter - aber dann erst mal ganz brutal für mich als Ungeübte: kurz vor Oberhochstatt bin ich noch auf 430 mtr. - und der Ortskern liegt dann auf 580 mtr. - ich steige ab und schiebe schnaufend das Rad den Berg hoch.
Oben an der Kreuzung steht eine Bank - da lass ich mich erst mal nieder.
Und während ich meine Wasserflasche umfülle sehe ich auch, daß an dieser Stelle der Limes-Radweg (oder auch der Radwanderweg-Weißenburg-Jura-Anlautertal) abgeht. Ich bin froh über diese Entdeckung, dann muß ich nicht auf die Hauptstraße, es ist heute viel los hier.
Da ich nun schon wieder in heimatlichen Gefilden fahre, wundere ich mich über den Verlauf. Der Weg geht mir viel zu weit nach Süden, ich will aber nach Osten zum Sportplatz von Burgsalach - und von dort einen kleinen Abstecher zum "Burgus" im Wald. Die erhaltenen Überreste eines Römischen Kleinkastells, einmalig in Deutschland - nur in Nordafrika gibt es noch was Vergleichbares.
Mit viel Gegenwind komme ich auch am Sportplatz an, dann rechts weg zum "Burgus".
Da merke ich erst, daß der kleine Abstecher ca. 2 km ausmacht - als ich beim Burgus ankomme merke ich, daß der Limes-Radweg direkt hierher geführt hätte, ich hätte nur 500 Meter weiter auf dem Radweg bleiben müssen.
Egal, 4 km Umweg, was solls - war wenigstens Seitenwind.
Also dann wieder zurück zum Sportplatz und ab hier am Waldrand entlang immer auf den Spuren des Limes erst mal zu einem rekonstruierten Wachturm aus Holz und dann immer weiter.
Links vorne sehe ich schon mein Heimatdorf.
Schnell noch ein Foto an den "Drei Kreuzen" und dann weg vom Limes-Radweg links ab ins Dorf.
Heute Nacht verbringt das WAI in meinem Wohnzimmer und hat dieses mit Muskelkraft erreicht.
Strecke: ca. 21 km
Für morgen werde ich jetzt erst mal die Kompass Wanderkarte "Mittleres Altmühltal" studieren, diese hab ich natürlich bei meiner spontanen Abfahrt zuhause liegen gelassen.
Morgens schnell noch zum Bäcker mit dem Fahrrad, ich merke es ist noch kühl trotzdem angenehm und sonnig.
Gegen 8:30 Uhr habe ich meinen kleinen Rucksack gepackt mit mehreren Riegeln und 3 Liter Wasser am Rad und im Rucksack.
Ich fahre auf der Nebenstraße zum Nachbardorf Reuth am Wald, hinter dem Ort vorbei auf Schotterstraße und dann weiter bis nach Bechtal, oberhalb des Bechtaler Weiher mit Blick auf Weiher und Burgruine mach ich nach ca. 5 km erst mal ein paar Minuten Pause.
Dann gehts durch den Ort runter zum Weiher,
ab hier auf Schotterstraße immer im Tal der Anlauter entlang ca 4 km lang
vorbei an der idyllischen Aichmühle bis zum Dörfchen Bürg.
Man riecht den frischen Morgen, im Tal ist es ruhig, manchmal sehe ich ein paar Enten auf dem schmalen Flüsschen schwimmen.
Nochmal ca. 2 km weiter und ich bin bereits am anderen Ortsende von Titting. Hier steht die Brauerei Gutmann, wohlbekannt für ihr Weizenbier. Ich mag kein Weizen, aber das ist nicht der Grund, warum ich grad keine Lust auf Stopp habe. Es ist noch frisch. Ich habe aber Glück, obwohl Wind geht bin ich entweder in einem geschützten Tal oder habe Seiten- oder Rückenwind. Die Temperatur schätz ich um die Zeit auf 17 bis 20 Grad ein. Ach ja, daß dunkle Bier vom Faß von der Gutmann-Brauerei, daß schmeckt mir sehr gut - aber nicht heute.
Aber nun nochmal einen großen Schluck aus der Wasser-Flasche, denn jetzt geht es anfangs im Wald, später in der Sonne schön langsam den Berg hoch nach Erkerthofen. Sind zwar nur ca. 80 bis 100 Hm auf insgesamt ca. 3 km - aber ich bin untrainiert und komme ganz schön ins Schwitzen.
Es sind schon gut zwei Stunden vergangen, als ich durch den Ort fahre und links ab wieder auf den Spuren des Limes bin.
Auch hier am Ortsende steht ein Römerturm, diesmal aus Stein - und die Türe ist offen, man kann sogar hoch auf die umlaufende Balustrade. Gefällt mir sehr gut hier, es gibt auch einen Picknickplatz, schön in der Sonne, aber mit einem leichten Lüftchen.
Es hilft nix, ich muß weiter. Zurück zum Dorf und auf der anderen Seite ins Steinbruchgebiet Erkertshofen-Petersbuch. Hier brummen die Maschinen, die Bagger und Lader arbeiten, schwere LKWs sind unterwegs und man sieht am Straßenrand in die tiefen Gruben, in denen die Marmorblöcke abgebaut werden.
Ab durch dieses Industriegebiet und durch den Ort Petersbuch geht es dann weiter auf ebener Straße nach Heiligenkreuz und weiter zur Ziegelhütte, die nur aus einem einzigen Anwesen, einem großen Gasthaus mit eigenem Hirsch-Gehege besteht.
Hier verlasse ich wieder die Nebenstraße und fahre auf Forstwegen erst mal ca. 3 km am Waldrand und dann nochmal ca. 6 km im Wald. Der Weg ist gut geschottert, der Schatten tut mir gut, die Straße ist sehr eben und so komme ich bald zum Waldgasthaus "Geländer". Hier gibts ein Tier-Museum, einen großen Spielplatz, einen Erlebnispfad und ein Schwarzwild-Gehege.
Für mich gibts jetzt ein großes Eis aus dem Automaten. Es ist ein paar Minuten nach 12.00 Uhr - das Eis und ein Riegel reichen als Mittagessen.
Es würde mir nicht gefallen hier ganz alleine zu sitzen und was zu essen, außerdem will ich weiter.
Ich überquere die B13, die von Weißenburg kommt und direkt nach Eichstätt führt. Eine Irrsinnsstraße, erst mal muß ich warten bis mehrere LKWs und Autos vorbei sind. Auf der anderen Seite, wieder ein kleiner Wander-Parkplatz und weiter geht es auf einem geschotterten Weg. "Chaisen-Weg - 5 km nach Schernfeld" lese ich auf einem Schild. Eine Chaise war zu Zeit meiner Großmutter eine leichte zweisitzige Kutsche.
Dieser Weg führt mich ebenfalls im Wald nach ca. 4 km zum Wald Erlebnis-Zentrum in Schernfeld. Dieses Zentrum wird vom Bayrischen Forstamt betrieben und soll Kindern und Jugendlichen den Wald näher bringen.
Ich war schon mal mit meinen Kindern hier, deswegen fahre ich gleich weiter in den Ort rein und dann ab dort auf einer Nebenstraße ca. 3 km bis Harthof/Blumenberg. Als erstes komme ich zum Fossiliensteinbruch. Hier dürfen die Besucher kostenlos in einem kleinen Steinbruch nach Versteinerungen suchen. Es ist zwar heute am frühen Nachmittag nicht viel los, aber gerade in Ferienzeiten sind da sehr viele Familien mit kleinen Kinder, die ganz hingebungsvoll mit Hammer und Meißel die Steinplatten zerteilen.
Es ist gegen 13.00 Uhr und nun kommt wieder ein sehr angenehmer Teil der Strecke: auf ca. 3 km fahre ich über 100 Hm runter auf einer geschwungenen Straße nach Marienstein. Bereits die Burg in Eichstätt im Blick dauert die Abfahrt gefühlt nur ein paar Minuten und am Kloster mit einer beeindruckenden Kirche komme ich auf die Hauptstraße an der Altmühl entlang nach Eichstätt.
Nach ca. 4 Km und wieder ca. 70 Hm nach oben bin ich vorbei an der Jugendherberge am ruhigen Hang und fahre durch die ca. 20 Meter dicke Umfriedung des Burghofs der Willibaldsburg in Eichstätt. Hier befindet sich das Jura-Museum hoch über dem Altmühltal, es ist eines der schönst gelegenen Naturkundemuseen in Deutschland. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den Fossilien der Solnhofener Plattenkalke, die durch die intensive Steinbruchtätigkeit in der Region zutage gefördert worden sind. Da ich erst vor ein paar Wochen im Museum war nehme ich mir jetzt nicht die zeit für einen Besuch, sondern gucke nur über die Mauer im Burghof ins Tal der Altmühl. Direkt unter mir liegt am Hang die Privatbrauerei Hofmühl, auch diese sehr empfehlenswert.
Nun aber weiter, wieder den Weg zurück, vorbei am Gefängnis beim Bahnhof und über die Spitalbrücke rein in die Altstadt. Ich fahre eine Ehrenrunde über den Residenzplatz,
vorbei am Domplatz und dann zum Marktplatz mit dem Willibaldsbrunnen im Zentrum.
Es ist bereits 14:30 Uhr, ich wollte eigentlich jetzt hier ein Eis essen, aber das Eiscafe gibts nicht mehr, sowas.
Noch ein paar Bilder vom WAI auf dem Brunnenrand, dann hole ich mir nebenan in der Metzgerei eine leckere Schweinsbratensemmel und was zu Trinken und setz mich zufrieden auf eine Bank.
Gefahrene Strecke: Laut Radtacho 50,0 km - laut Google Maps ca. 45 km
Öhm. Wie schnell so ein Bericht gehen kann.
Coole Stationen hast da eingelegt. Wobei's bei mir definitif bei Gutmann schluss gewesen wäre! Für diese Etappe hätt ich n Zelt gebraucht!
Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.
Moin Leute, nach längerer Abwesenheit suchte ich mal wieder die neuesten Tour-Berichte, aber irgendwie stockt es hier, dann fand ich die Bericht in den Regionalen-Planungsfäden... das ist doch alles etwas unübersichtlich. Könnte einer der Mods vielleicht die Beiträge hierhin kopieren und so wieder vereinen, was zusammengehört?
So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
A. v. Humboldt.
Es gibt wohl noch Lücken und solange die nicht geschlossen sind kann wohl nicht hier hineinkopiert werden ohne die Chronologie zu zerstören (glaube ich so irgendwo gelesen zu haben).
Es gibt wohl noch Lücken und solange die nicht geschlossen sind kann wohl nicht hier hineinkopiert werden ohne die Chronologie zu zerstören (glaube ich so irgendwo gelesen zu haben).
Hm, ok, das könnte es erklären. Aber vllt könnten die ja virtuelle Handtücher legen. Odeer aber die Vollständige Chronologie ergibt sich dann erst im Schleimspurfaden...
So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
A. v. Humboldt.
Hm, ok, das könnte es erklären. Aber vllt könnten die ja virtuelle Handtücher legen. Odeer aber die Vollständige Chronologie ergibt sich dann erst im Schleimspurfaden...
Die virtuellen Handtücher sind eine gute Idee.
Nur sollten die von einem Moderator gelegt werden. So wie ich es sehe können wir auf einige fehlende Berichte noch lange warten. Eventuell werden auch welche gar nicht geschrieben.
Es ist schade dass es hier nicht weiter geht.
Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.
30.10.2011 Westweg: Basel-Langenebenen Hütte
DAS WAI UNTERWEGS MIT DEN PFADIS.
Um 5.30 war Treffpunkt am Bahnhof. Alle 10 erwarteten waren fast pünktlich da. Da um 5.52 der Zug abfuhr, bekam jede 2er-Kochgruppe ihren „Fressbeutel“ mit ca. 6kg incl. Gruppengepäck. Die Fahrt nach Basel war lustig, gelang gut und wir waren nicht zu überhören. Diverse Gesänge schallten durch den Zug, das Abteil mit den Notsitzen wurde zum Doppelstockbett und einige Sachen hatten scheinbar zwischenzeitlich Flügel bekommen.
Plötzlich riefen chrissi95 und sein Bruder an, die in Basel zu uns stoßen wollten, dass sie ihren Zug nicht mehr bekommen haben. Sie fuhren daher nach Lörrach, durch dass wir sowieso wandern würden.
Um 11:11 kamen wir in Basel an, kamen problemlos durch den Zoll und entdeckten am Badischen Bahnhof das erst Schild des Westwegs.
Zuerst ging es ein ganzes Stückchen durch die Stadt...
Aus Basel hinaus war die Strecke langweilig und wir wanderten für ca. 6km an einem Fluss entlang, immer geradlinig und gleichmäßig.
Bei Lörrach verließen wir den Fluss und suchten den Bahnhof, denn wir standen zuerst an der Verladestation des Autozuges anstatt am Bahnhof. So sammelten wir die beiden Verspäteten um 13:48 in Lörrach ein und stellten unsere Uhren auf Hajkzeit um – eine Stunde vor (14:48). In Lörrach füllten wir noch unsere Flaschen und stiegen aus der Ebene auf die Ruine Rötteln hinauf, "sammelten" unterwegs das WAI an seinem virtuellen Übergabepunkt ein und erreichten die ehemalige Burg vor deren Toren wir um 16:30 unserer Zeit das erste Mal die Kocher anwarfen. Dabei stellte sich heraus, dass 1 Kocher vergessen war und an einem anderen die mitgenommene Kartusche nicht passte. 6-2=4
Wir hatten also nur noch 4 Kocher für 6 Teams, das führte auch während der ganzen Tour zu Verzögerungen. Als schließlich alle gekocht, gegessen und gespült hatten, wurde es beim losgehen bereits dunkel. .
So mussten wir schon recht bald die Stirnlampen angeworfen werden, denn wir hatten noch ein ganzes Stück vor uns. Wir starteten recht flott in Richtung Kandern und gingen durch die Wolfschlucht, mit ihren wohl beeindruckenden Felsen, die wir leider nur noch erahnen konnten. Als wir sie dann wieder verließen, waren wir schon fast in Kandern.
In Kandern ließen wir uns am Brunnen wieder und fragten nach Wasser. Leider wollte uns ein Wirt kein Wasser geben, aber das öffentliche WC der Touriinfo konnte sich nicht wehren und wurde angezapft, um unsere Flaschen zu füllen.
Von Kandern aus ging es steil hinauf zur Langenebenen-Hütte, einige aus unserer Truppe zeigten nach ca. 30km dann doch schon deutliche Ermüdungserscheinungen - na ja, erstmal einlaufen...
Die Hütte: Ein Traum!
Eine geschlossene Hütte mit Holzboden, Tür, Bänken innen und außen und einem beweglichem Tisch. Nach kurzer Beratung stand fest, wir bauen kein Tarp auf, sondern quetschen uns alle rein. Erst wurde noch einmal gekocht, dann das Nachtlager eingerichtet. Es wurde eng, nicht jeder hatte seine eigene Matte, aber es waren alle müde und es kehrte schnell Ruhe ein.
Alle waren froh über die schöne Unterkunft und freuten sich auf den nächsten Tag, der eine echte Herausforderung werden würde...
Nur der wird Gottes Anerkennung finden und leben, der ihm vertraut. Die Bibel - Römer 1,17
31.10.2011 Westweg: Langenebenen Hütte - Trubelsmattkopf
DAS WAI UNTERWEGS MIT DEN PFADIS
Guten Morgen!
Alle aufstehen
Der Wecker klingelte um 7, um 7:30 standen wir dann auf. Der ganze Aufbruch zog sich, denn wir ahnten, was uns heute bevorstand: 32km + 2000hm!
Nach dem Aufstehen frühstückten wir vor der Hütte.
Müsli-Frühstück
Und genossen den Ausblick in den Herbstwald - auf das "Y" der Wege.
Die Weggabelung direkt vor der Hütte - ein "Y"
Um 9:30 brachen wir dann endlich auf. Der Tag begann mit einem Hammer: 600 Höhenmeter Aufstieg am Stück um auf den Blauen zu gelangen. So gingen wir über Waldwege beständig dem Gipfel entgegen.
Aufstieg über die Forstwege
Um 12 Uhr erreichten wir dann endlich 1165m – den Gipfel des Blauen. Dort genossen wir den Sonnenschein und den Blick über das im Wolkenmeer liegende Rheintal. Man sah nur noch Wolken…
Wolkenmeer
Vor diesem Hintergrund machten wir natürlich ein Gruppenfoto.
Als wir wieder aufbrachen, besuchten wir noch den Aussichtsturm und entdeckten den Belchen, unser nächstes Ziel – er war noch ein gutes Stück entfernt.
Die Plakete auf dem Aussichtsturm
Nachdem wir den Belchen gesichtet hatten, machten wir uns auf den Weg dorthin... und folgten den Pfaden über Weiden und schöne Pfade.
Pfade über Weiden
Kurz vor dem Gasthaus am Belchen.
Als wir schließlich das Gasthaus unterhalb des Belchen erreichten, war es 17 Uhr, wir füllten mal wieder unsere Flaschen und machten uns an den Aufstieg. Im unteren Bereich kamen uns immer wieder Tageswanderer entgegen und warfen uns irritierte Blicke zu, da wir um diese Uhrzeit noch aufstiegen. Der erste Teil der Strecke war uninteressant und führte über Waldwege, aber nach ca. 150 von 400hm bog der Westweg auf einen Pfad ab. Bis jetzt hatte sich die Gruppe häufig auf einige hundert Meter gestreckt, aber als wir an einer Aussichtsplattform alle wieder zusammen kamen und den Blick auf die Alpen und auf den Blauen (der durch den Masten gut erkennbar ist) genossen, packten wir die Stirnlampen aus und stiegen gemeinsam singend auf.
Sonnenuntergang mit Blick auf den Alpenhauptkamm
Da es dunkel wurde und die Pfade nicht unbedingt einfach waren, schalteten die Ersten auch schon bald ihre Lampen ein. Wir genossen die Strecke bis zum Belchenhaus, die immer wieder spektakuläre Ausblicke auf den Sonnenuntergang bot, sehr.Während der Pause dort wurde es völlig dunkel und wir konnten den weiteren Weg nur noch im Schein der Stirnlampen begehen.
Es stellte sich heraus, dass es vom Gipfel noch mehr als 6,5km zum Wiedener Eck sind und unser Ziel noch deutlich dahinter liegt. So mussten wir weiter und kamen zunächst sehr gut voran, aber nach einiger Zeit wurden zwei der Jungs immer langsamer. Alle waren sehr erleichtert, als wir das Wiedener Eck erreichte. Am ****-Hotel füllten wir unsere Flaschen und fantasierten darüber hier die Nacht zu verbringen und zu Essen.
Dann gingen wir die letzten 3km und 150hm an. Diese schleppten sich einige von uns nur noch hinauf und so erreichten wir schließlich um 22.00 die Hütte am Trubelsmattkopf auf 1200 Meter Höhe. Auch diese Hütte war für uns groß genug, wenn auch lange nicht so komfortabel wie die Langenebenen Hütte. So kochten wir, teilweise unter Protest, aßen und fielen schließlich völlig erschöpft in die Schlafsäcke.
Es war ein langer, anstrengender aber sehr schöner Tag.
Zuletzt geändert von Solasimon; 12.03.2012, 00:01.
Nur der wird Gottes Anerkennung finden und leben, der ihm vertraut. Die Bibel - Römer 1,17
1.11.11 Westweg: Trubelsmattkopf – Titisee
DAS WAI UNTERWEGS MIT DEN PFADIS
Am Morgen verschliefen wir erst mal unseren Wecker um 6:30 und wachten erst um 8:15 auf – wohl eindeutig eine Nachwirkung der letzten beiden Tage.
Der Start gelang uns dieses mal aber schon deutlich besser als am vorigen Tag und so waren wir doch um 9:45 unterwegs in Richtung des 12km entfernten Feldbergs.
Kurz nach dem Aufbruch
Es ging noch einmal ein wenig hinauf und dann zum Nothschrei hinab. Dort füllten wir im Hotel, in dem alle gerade Frühstückten unsere Flaschen auf, wir waren ein bisschen deplatziert und wurden sogar leicht irritiert beobachtet. Als wir fertig waren und los wollten, wurde aus dem Nothschrei fast ein Notfall. Einer der Jungs war einen kleinen Moment abgelenkt und ging mit gesenktem Kopf los – genau gegen eine Geländerstrebe des Hotelbalkons. Die Folge war, dass er am Kopf blutete – es tropfte ihm aus den Haaren…
Nach ca. einer Minute ließ die Blutung nach und ich konnte nach der Wunde sehen – ein knapp 1cm langer Riss, der nicht klafte und bereits nur noch leicht blutete…
Er bekam einen Verband und eine Kompresse und alle zusammen noch ein paar Minuten Pause. Dann begann der Aufstieg zum Feldberg, vorbei am Nordic-Center, dem Bundeszentrum für nordisches Skifahren, in dem fleißig trainiert wurde.
Nordic-Center
Der Aufstieg zog sich und die Gruppe streckte sich, was aufgrund der nun hervortretenden Leistungsunterschiede immer häufiger geschah. Auf einem Vorgipfel des Feldbergs trafen wir dann alle wieder zusammen und genossen bei einer Pause den gigantischen Ausblick auf den Alpenkamm, dem Blick zurück auf den Belchen und einige Süßigkeiten.
Pause
Blick auf den Belchen
Nach ein paar Minuten ging es weiter – denn am Gipfel wurden wir ja erwartet… Zuerst ging es ein paar Meter hinunter, und wieder angenehm bergauf, dann wurde es das letzte Stück steiler. Als wir oben standen, waren wir dann sehr verwundert, denn von einem Gipfelplateau waren wir nicht ausgegangen – das brachte die Zeitplanung durcheinander, denn es waren nur noch 5min und 1,8km und 2 Hügel zum Denkmal, dem Treffpunkt mit Uli…
Auf dem Gipfelplateau
Aber was sollte es, das letzte Stück schaffen wir auch noch… also ging es für einige noch die letzten paar Meter zur Aussichtsstelle, während ich mich mit ein paar anderen, gleich in Richtung Bismarkdenkmal aufmachte. Dort wartete Uli.G und wollte das WAI, die Dose die durch Deutschland wandert, übernehmen. Um 13:45 erreichten wir das Denkmal, übergaben die Dose an Uli, der etwas Schwierigkeiten hatte die große Dose in den kleinen Rucksack zu bekommen und machten Pause.
Kochen am Bismarkdenkmal
Es war ein lustiges Gefühl mitten in dieser Menschenmasse auf dem Rand des Denkmals zu sitzen und zu kochen, alle Tagestouris beobachteten die Sonderlinge. Es ergaben sich ein paar lustige Situationen – z.B. ein junger Mann kam auf uns zu und will von uns eine Isomatte ausleihen… die bekam er dann auch und war irritiert, denn er wollte scheinbar einfach trollen.
Pause am Bismarkdenkmal
Als wir gerade gekocht und gegessen hatte und Pause auf der Wiese machten, wurden ich plötzlich angesprochen „Simon?“ und war zuerst irritiert – die Frauenstimme kann doch nicht mich meinen, ich bin doch nur mit Jungs unterwegs… Nach dem zweiten Mal öffnete ich die Augen einen Schlitz und erkannte eine Bekannte mit ihrem Verlobten und war erst irritiert… Sie aber auch. Sie waren als Tagestouris da und mit der Seilbahn hochgefahren. Weder sie noch wir hatten mit bekannten Gesichtern auf dem Feldberg gerechnet…
Nach kurzem Hallo gingen die Beiden weiter und wir wollten langsam starten. Aber nicht ohne ein Foto – also stellten wir uns auf und sprachen einen Mann an. Aber dieser war entweder ein Clown, verwirrt oder hatte noch nie fotografiert. Er hielt die Kamera verkehrt herum (Boden nach oben) und fand den Auslöser nicht. Wir riefen andersrum – da zeigte das Objektiv auf ihn… irgendwann musste tatsächlich einer von uns nach vorne und ihm die Digicam richtig in die Hand drücken… So gelang es ihm schließlich doch noch uns abzulichten.
Abmarsch nach der Pause
Vom Feldberg aus bildeten sich 2 Gruppen, die Schnellen und die Langsameren (Einem schmerzte der Fuß, ein anderer ist sowieso gemütlich unterwegs und ein fitter Kerl und ich sahen nicht ein, warum wir hetzen sollten, wenn sowieso auf die Langsamen gewartet wird). Diese beiden Gruppen trafen sich auf den folgenden 16km ganze 3 Mal…
Blick zurück aufs Bismarkdenkmal
Es war eine gute Stimmung – zumindest in der hinteren Gruppe und wir führten interessante Gespräche während wir abstiegen und den Weg zum Titisee zurücklegten.
Blick zurück auf den Gipfel während die Sonne untergeht
Um 19:50 erreichten wir schließlich den Bahnhof in Titisee und nahmen nach der Zeitumstellung den Zug um 19:19.
Alle waren völlig erledigt und wir saßen/lagen stinkend, müde, schlafend aber glücklich im Zug nach Hause.
Nur der wird Gottes Anerkennung finden und leben, der ihm vertraut. Die Bibel - Römer 1,17
Die folgenden knapp 275 km werden die KAotischsten und schlechtdokumentiertesten Kilometer der gesamte Schleimspur sein...
Bis wir uns beim Stammtisch beraten wollten, habe ich das WAI kurzerhand in meinen Ortlieb-Rucksack gepackt und während einiger Schichten (vier Mal vormittags) als Radkurier kreuz und quer durch Karlsruhe und Umgebung geschleift. Netterweise kam ich dabei fast in unserem gesamten Einsatzgebiet herum, das sich vom Rhein bis an die ersten Hügel des Kraichgaus und nördlichsten Ausfläufer des Schwarzwalds bei Ettlingen erstreckt.
Auf Fotos in der Stadt habe ich mal verzichtet. Da habe ich normalerweise keine Lust, unnötig anzuhalten und abzusteigen, außerdem ist's dort einfach nur business-as-usual. Stattdessen habe ich mir die Zeit für ein hübsches Foto an Orten genommen, die ich überaus häufig oder wirklich nur zufällig mal durchfahre, die eine gewisse Ruhe verströmen - gerne auch im Kontrast zu ihrer direkten Umgebung.
Pfinz-Entlastungskanal
Hochwassersperrtor, Rheinhafen Karlsruhe
Graf-von-Wiser-Eiche, tief im Hardtwald
Beim Stadion des lokalen Drittligisten.
Vor dem Relegationsspiel gegen die Eintracht erhielten wir überraschend viele Aufträge um mal eben 10-20 Karten zu kaufen und nach Frankfurt zu schicken
An der Alb, kurz vor Ettlingen
Zuletzt geändert von Moltebaer; 17.02.2013, 17:25.
Grund: Sorry für die Verspätung... gut Ding will WAI-le haben ;-)
26. April 2012 Unterwegs mit dem WAI von Karlsruhe über drei Gipfel nach Bruchsal
Morgens fahre ich mit der Straßenbahn zu Moltebaer und hole das WAI ab. Ich bin ganz aufgeregt, als Molte es mir vorstellt. Aber die Nervosität ist unangebracht. Wir verstehen uns sofort. Also geht es gleich los, hinweg über drei Gipfel nach Bruchsal.
Das Wetter ist nach den spätwinterlichen Temperaturen der letzten Tage sehr freundlich geworden. Die Sonne scheint und es hat angenehme Wandertemperaturen.
Nicht weit von Moltebaer entfernt mache ich einen Abstecher durch die „schönste Straße von Karlsruhe“, die sehr kleine aber wirklich ansehnliche Melanchthonstraße. Ich habe mal um die Ecke gewohnt und dort oft geparkt. Die Straße ist wie gesagt wirklich sehr, sehr hübsch – aber es manchmal sehr nervig sein, am Samstagmorgen den leeren Bierkasten und verkaterten Kopf im Zick-Zick um Volkshochschüler Fach Architektur auf ihren Führungen zu schleppen.
Von der Melanchthonstrasse geht es weiter auf die Durlacher Allee, die sich mehrere Kilometer durch die Stadt bis zum Stadtteil Durlach zieht. Durlach ist heute in Karlsruhe eingemeindet und hat eine sehr hübsche Altstadt, da Durlach vor der Gründung von Karlsruhe die Hauptstadt der Grafschaft Baden-Durlach war. Durch die Altstadt geht es vorbei an der Karlsburg, der ehemaligen Residenz des Markgrafen.
Nicht weit hinter der Karlsburg ist schon der Rand der Oberrheinebene erreicht. Über den Dächern der Durlacher Altstadt taucht der Karlsruher Turmberg auf. Der heißt so, weil – naja, eben ein Turm darauf steht. Der Stadtteil Turmberg hat eine gute Altbausubstanz und einen schönen Blick über den rest von Karlsruhe, weshalb die Tatsache, vom Turmberg zu stammen, in Karlsruhe immer noch mit bedrohlichen Stigmata des sozialen Brennpunktes behaftet ist. So wohnte dort jahrelang ein gewisser Manni Schmider (=Big Manni), der dort ein florierendes Industrieunternehmen namens FlowTex der Sozialhilfe entfliehen konnte.
Der 256 m hohe Berg ist angeblich der nördlichste Berg des Schwarzwaldes. Nördlicher erhebt sich die sanfte Hügellandschaft des Kraichgaus. Warum der Turmberg denn nun zum Schwarzwald gehören soll, weiß ich nicht. Ich dachte bis zum Blick in Wikipedia immer, er würde zum Kraichgau gehören. Das stünde dem kümmerlichen Hügel zumindest besser.
Ich besteige meinen ersten Berg des Tages zusammen mit dem WAI. Die Turmbergbahn lassen wir verächtlich aus. Stattdessen nehmen wir die scheinbar endlosen Treppen hinaus zum „Gipfel“. Die ersten knapp 150 Höhenmeter liegen hinter uns. Das WAI bewundert in einer kurzen Verschnaufpause mit mir Karlsruhe vom Turmberg aus. Im Vordergrund KA-Durlach, in der Mitte das Zentrum und hinten links mit den Schornsteinen der Rheinhafen. Ganz hinten übrigens sind die Berger des Pfälzer Waldes zu sehen.
Ab dem Turmberg wird es dann sehr gemütlich. Kein Lärm der Stadt mehr, kaum Menschen, jede Menge Wald und Wiesen. Der Weg führt hinter dem Turmberg zu dem nordöstlichsten Karlsruher Stadtteil Grötzingen und von dort auf dem Fernwanderweg Vogesen-Odenwald nach Norden. Zunächst habe ich links immer noch schöne Blicke in die Oberrheinebene, dann windet sich der Weg den Hügel hinauf in den Wald. Nun bin ich wirklich komplett allein. Es ist faszinierend, seine Heimat einmal an einem Werktag aus der Perspektive eines Urlaubes zu sehen. Ich entdecke Ecken, die ich ohne das WAI wohl nie gesehen hätte. Das gefällt mir.
Mitten im Wald findet sich eine Pflanzenschule der Gemeinde Pfinztal. Unter anderem steht dort ein echter Mammutbaum. Gut, er ist mit den ganz alten in Nordamerika nicht vergleichbar, aber das WAI wirkt schon sehr klein und beeindruckt neben dem Mammutbaum.
Der Wald lichtet sich schließlich und im komme durch ein kleines Tal nach Weingarten. Weingarten heißt so, weil – na ja, dort eben viele Weingärten liegen. Es handelt sich um schrebergartenähnliche kleine Weinhänge, die viele Leute als Hobby bewirtschaften. Der kleine Weinberg für Normalverdiener.
Kurz vor Weingarten halte ich an und bereite eine Tüte Trekkingnahrung zu. Ich überlege noch kurz, irgendwo in Weingarten einzukehren. Weingarten hat eine hübsche Altstadt und angeblich viele gute Lokale. Unter anderem das erst kürzlich mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete „Walksche Haus“. Als Gourmet wäre das natürlich sehr reizend für mich. Aber in meiner Trekkingkluft werden sie mich bestimmt postwendend aus dem Restaurant komplimentieren. Also esse ich die Trekkingnahrung. Es schmeckt ehrlich gesagt ziemlich scheulich. Auf Tour nach einem langen Tag in der Wildnis finde ich es absolut in Ordnung. Aber hier, kurz vor Weingarten, ist es kein Vergnügen. Gut, Hauptsache satt, denke ich.
Ich gehe weiter in das kleine Städtchen und komme auch an der Brücke in der Innenstadt vorbei. Bei Fotografieren fällt mir Folgendes aus:
1. Das Haus rechts neben dem Fluss ist das Walksche Haus.
2. Es hat neben dem Gourmet-Restaurant auch ein Bistro mit einer sehr schönen Terrasse.
3. Das Bistro hat einen eigene Bistrokarte mit eher „normalen“, aber sehr lecker klingenden Speisen.
4. Es sitzen Leute mit Casualware im Bistro, d.h. ich wäre in meiner Kluft auch willkommen gewesen.
Das finde ich nun wieder sehr, sehr …Sch….e. Wieso hab ich Depp denn unbedingt VOR Weingarten die Trekkingnahrung zubereiten wollen!!!
Anmerkung: Das Walksche Haus ist links inklusive des Bistrobereiches zu sehen!
Von der Weingartner Altstadt steige ich über den dortigen Wartturm auf den Katzenberg. Das ist eigentlich nur ein ziemlich grüner Hügel, an dessen Rande die Weingärtner ersten den Wartturm und zweitens ihren Friedhof gebaut haben. Mit ca. 240 m ist er aber der zweite bedeutende Gipfel, den das WAI und ich heute besteigen. Es geht nun weiter durch Wälder mit viel Waldmeister und noch mehr Bärlauch nach Untergrombach. Dort besteige ich den dritenn und höchsten der drei Gipfel. Seit Weingarten sind dunkle Wolken aufgezogen. Beim Aufstieg fallen die ersten Tropfen. So kommt meine Regenjacke heute nun doch noch zum Einsatz.
Im Regen erreiche ich in 272 m ü.d.M. den „Gipfel“ des Michaelisberges mit der wunderschön gelegenen Kirche St. Michaelis.
Über Untergrombach geht der Blick in die nun wolkentrübe und verregnete Rheinebene. Der Pfälzer Wald ist im Hintergrund noch zu sehen.
Es geht von Michaelisberg nördlich weiter durch Wälder und riesige, zwieblig stinkende wilde Bärlauchwiesen (ich hab noch nie soviel Bärlauch auf einen Haufen gesehen!), schließlich wieder hinab in der Oberrheinebene und von dort durch die Industriegebiete von Bruchsal zum Bahnhof. Bruchsal wurde im Krieg stark beschädigt und in etwa so pragmatisch aufgebaut wie z.B. Kassel, Madgeburg oder Oberhausen. Schön ist lediglich das alte Barockschloss, welches das WAI aber nicht gesehen hat. Den Bericht zu Bruchsal erspare ich euch also. Nachdem ich das WAI in Bahnhofsnähe abgelegt habe, besteige ich den Zug nach Karlsruhe.
Fazit: Schön war’s! Das sollte ich öfters machen, die Heimat einfach mal als Tourist zu betrachten. Und das Walksche Haus werde ich auch noch mal als Gast besuchen…
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