Angeregt von diesem hoch interessanten und sehr informativen Thread eröffne ich mal ein neues Thema.
Im verlinkten Thread wird ja auch schon einiges zu Tunneln gesagt, aber ich fände es schön, von der müßigen Diskussion, was "besser" ist , Tunnel oder Geodät, ein bißchen wegzukommen, um zu diskutieren, was eigentlich Tunnel, diese labberigen Leberwürste, überhaupt stabil macht.
Es gibt ja bei Tunnel diverse Mythen (?)/ Fakten (?) wie "duckt sich zwar und gibt nach, aber bleibt heile".
Mich interessiert, was dahinter steckt.
Wegen eines MYOG-Projektes mache ich mir z.Z. Gedanken zur Tunnelstabilität, und mich würden die Pros und contras bestimmter Details interessieren, z.B.:
Gestängekanal außen oder innen am Außenzelt verlaufend.
Gestängekanal am Innenzelt verlaufend.
Interne Verspannung der Bögen a la Stephenson Warmlite.
Optimales Verhältnis von Tunnelhöhe zu -breite.
Optimaler/maximaler freier Abstand zwischen den Bögen.
"Gerade" oder "gekippte" Bögen
Abspanntechniken, Abspannpunkte: Was gibt es, was wäre optimal. Z.B. Abspannpunkte nur an Bögen, oder auch an den Zeltwänden.
Ich selbst bin u.a. Besitzerin eines Abkömmlings der "Mutter aller Tunnelzelte" (einer Hilleberg-Keron-Variante) und habe ein paar wirre Ideen im Kopf, wie die Windstabilität noch verbessert werden könnte.
OT: Welch Ketzerei
Aber mich würde erstmal interessieren: Welche reinen Tunnel gibt es, habt ihr, kennt ihr, wie sind sie in Bezug auf die oben genannten Punkte konstruiert und was findet ihr daran gut, schlecht, verbesserungswürdig?
Ich bin gespannt.
Zum Einstieg das Ergebnis meiner intensiven Industriespionage der letzten Woche (nein, ich habe meine geliebten Hillis nicht zerschnitten, sondern eine Lebenduntersuchung vorgenommen). Habe ich vorhin in diesem Thread gepostet, aber da ist es eigentlich OT:
"Die Gestängekanäle bei Hilleberg sind aus dem Bodenmaterial. Also Dehnung (im Gegensatz zum Silnylon des Außenzelts) gleich Null. Die Kanäle sind in die doppelte Kappnaht eingenäht, mit der die am Kanal zusammentreffenden Silnylon-Bahnen zusammengenäht ist. D.h. das Zeltbodenmaterial/der Gestängekanal ist vierlagig mit dem Außenzelt vernäht. Der Kanal ist recht groß, wodurch zum einen zwei Gestängebögen in einen Kanal gehen (was ich aber noch nie ausprobiert habe). Zum anderen fungieren die beiden Kanalwände als dehnungsfreie Stoffstreifen, an denen das Außenzelt quasi "angehängt" ist. Die Abspannungen sind am Gestängebogenmaterial angenäht, so dass die punktuellen Zugkräfte auf das Außenzeltmaterial gleich Null sein dürften.
Wenn man das Zelt hart abspannt, "zieht" man nur an diesen Stoffbahnen und am darin befindlichen Gestänge, nie am Außenzelt selbst. Und wenn der Wind dreht und von der Seite kommt, passiert bei guter Abspannung nicht viel, außer dass der Innenraum etwas "gemütlich" wird, weil zwischen den parallelen Bögen das Außenzelt eingedrückt wird. Diese Kräfte werden aber schnell nach oben abgeleitet und das Außenzelt bläht sich quasi nach oben auf. D.h. das Zelt beginnt zu flattern, u.a. extrem stark - und laut. Das sollte man aber nicht dahingehend fehlinterpretieren, dass die ganze Konstruktion "flattrig" würde. Die Bögen selbst (vorausgesetzt natürlich, sie sind ausreichend in Winddrichtung abgespannt) stehen selbst bei viel Wind bombenfest und bewegen sich kaum."
Für mich heißt das als erstes Fazit, dass außen verlaufende Gestängekanäle besser sind als innen verlaufende. Ist da was dran, oder bilde ich mir das ein?
Statiker vor.
Im verlinkten Thread wird ja auch schon einiges zu Tunneln gesagt, aber ich fände es schön, von der müßigen Diskussion, was "besser" ist , Tunnel oder Geodät, ein bißchen wegzukommen, um zu diskutieren, was eigentlich Tunnel, diese labberigen Leberwürste, überhaupt stabil macht.
Es gibt ja bei Tunnel diverse Mythen (?)/ Fakten (?) wie "duckt sich zwar und gibt nach, aber bleibt heile".

Wegen eines MYOG-Projektes mache ich mir z.Z. Gedanken zur Tunnelstabilität, und mich würden die Pros und contras bestimmter Details interessieren, z.B.:
Gestängekanal außen oder innen am Außenzelt verlaufend.
Gestängekanal am Innenzelt verlaufend.
Interne Verspannung der Bögen a la Stephenson Warmlite.
Optimales Verhältnis von Tunnelhöhe zu -breite.
Optimaler/maximaler freier Abstand zwischen den Bögen.
"Gerade" oder "gekippte" Bögen
Abspanntechniken, Abspannpunkte: Was gibt es, was wäre optimal. Z.B. Abspannpunkte nur an Bögen, oder auch an den Zeltwänden.
Ich selbst bin u.a. Besitzerin eines Abkömmlings der "Mutter aller Tunnelzelte" (einer Hilleberg-Keron-Variante) und habe ein paar wirre Ideen im Kopf, wie die Windstabilität noch verbessert werden könnte.


Aber mich würde erstmal interessieren: Welche reinen Tunnel gibt es, habt ihr, kennt ihr, wie sind sie in Bezug auf die oben genannten Punkte konstruiert und was findet ihr daran gut, schlecht, verbesserungswürdig?
Ich bin gespannt.

Zum Einstieg das Ergebnis meiner intensiven Industriespionage der letzten Woche (nein, ich habe meine geliebten Hillis nicht zerschnitten, sondern eine Lebenduntersuchung vorgenommen). Habe ich vorhin in diesem Thread gepostet, aber da ist es eigentlich OT:
"Die Gestängekanäle bei Hilleberg sind aus dem Bodenmaterial. Also Dehnung (im Gegensatz zum Silnylon des Außenzelts) gleich Null. Die Kanäle sind in die doppelte Kappnaht eingenäht, mit der die am Kanal zusammentreffenden Silnylon-Bahnen zusammengenäht ist. D.h. das Zeltbodenmaterial/der Gestängekanal ist vierlagig mit dem Außenzelt vernäht. Der Kanal ist recht groß, wodurch zum einen zwei Gestängebögen in einen Kanal gehen (was ich aber noch nie ausprobiert habe). Zum anderen fungieren die beiden Kanalwände als dehnungsfreie Stoffstreifen, an denen das Außenzelt quasi "angehängt" ist. Die Abspannungen sind am Gestängebogenmaterial angenäht, so dass die punktuellen Zugkräfte auf das Außenzeltmaterial gleich Null sein dürften.
Wenn man das Zelt hart abspannt, "zieht" man nur an diesen Stoffbahnen und am darin befindlichen Gestänge, nie am Außenzelt selbst. Und wenn der Wind dreht und von der Seite kommt, passiert bei guter Abspannung nicht viel, außer dass der Innenraum etwas "gemütlich" wird, weil zwischen den parallelen Bögen das Außenzelt eingedrückt wird. Diese Kräfte werden aber schnell nach oben abgeleitet und das Außenzelt bläht sich quasi nach oben auf. D.h. das Zelt beginnt zu flattern, u.a. extrem stark - und laut. Das sollte man aber nicht dahingehend fehlinterpretieren, dass die ganze Konstruktion "flattrig" würde. Die Bögen selbst (vorausgesetzt natürlich, sie sind ausreichend in Winddrichtung abgespannt) stehen selbst bei viel Wind bombenfest und bewegen sich kaum."
Für mich heißt das als erstes Fazit, dass außen verlaufende Gestängekanäle besser sind als innen verlaufende. Ist da was dran, oder bilde ich mir das ein?
Statiker vor.

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