Hallo Freunde,
eigentlich war ich auf dem mit dem Fahrrad auf dem Weg zum Nordkapp, doch bereits im Harz hat mein Knie angefangen zu Schmerzen. Das hat mich dazu bewegt die Tour abbzubrechen und den Sommer anders zu planen, nämlich nach Island zu fliegen. Eigentlich bin ich sowieso nur losgefahren, da die Tour wochen-/ monatelang geplant war. Pünktlich zur Abfahrt haben Radiohead ihr neues Album rausgebracht, im Zuge dessen sind sie auf Tour und sie spielen auf dem Secret Solstice Festival in Reykjavik und genau da will ich hin, hab ich aber nicht gemacht, weil stand ja kurz vor der Abfahrt...die Knieprobleme hab ich jetzt als Zeichen genommen, dass ich genau das aber machen muss....
...also, Ticket fürs Festival ist schon gekauft, Flug muss noch gebucht werden, aber in ca. zwei Wochen geht´s los...ach ja, gewandert wird natürlich auch, wenn ich schon mal da bin...
jetzt die Fragen:
Ich komme mit kompletter Wanderausrüstung inkl. DSLR usw. auf ein Rockfestival, in Deutschland bei Rock am Ring oder so hätte ich damit echte Probleme. Bei den Isländern könnte ich mir aber vorstellen, dass die noch etwas gesitteter und respektvoller mit sich und dem Eigentum anderer umgehen. Wie habt ihr die Isländer diesbezüglich kennengelernt?
Daran anknüpfen möchte ich die Frage nach Möglichkeiten der Gepäckunterbringung. Wo habe ich am Besten die Möglichkeit, zeitweise überflüssiges Gepäck unterzubringen? Hostels, Campingplätze, Toruisteninformation? Ich habe gesehen, dass ein Hostel in Reykjavik Gepäckaufbewahrung anbietet, allerdings wollen die dafür relativ viel Geld haben...wie sieht das so im Allgemeinen auf der Insel aus? Ich werde ein paar Wochen dort verbringen und würde gerne etwas mehr mitnehmen, als ich zum Wandern brauche (extra Kleidung, Schlepptop), frage mich aber, ob jegliches Übergepäck nicht zum Klotz am Bein wird, wenn ich auf Trekkingtour gehe...?
wie schaut´s mit Brennstoff aus? In meinem Wanderführer steht Gas und Spiritus gibt es an Tankstellen. Kann ich davon ausgehen, dass ich für meinen Gaskocher mit Schraubgewinde für Primus, Optimus, Elderid etc. in der Regel an Tankstellen versorgt werde, oder ist das wieder so ein "ja-aber nur wenn zufällig vorrätig und auch nur in grösseren Ortschaften"-Ding?
was ist mit Trampen? um Geld zu sparen und weil´s einfach Spass macht möchte ich trampen. Die Ringstrasse und zweistellige Abzweigungen sollten wahrscheinlich nicht so das Problem sein, wenn man bereit ist gewisse Wartezeiten in Kauf zu nehmen. Wie sieht das auf kleineren dreistelligen Strassen, bzw. denen, welche mit F (Piste?) anfangen aus?
Zeltwahl, Heringe:
Ich würde gerne mein MLD Trailstar mitnehmen, welches sturmstabil genug sein sollte, allerdings setzt es eine ablout feste Verankerung der Abspannpunkte voraus. Auf der Internetseite des Laugavegur habe ich gelesen, dass ich neben lockeren und steinigen auch mit weichen, sandigen Böden zu rechnen hab. Die Auswahl der Heringe wären:
19cm Zeltnägel in Rundform, 16cm Zeltnägel, viereckig (besitze ich schon), dazu würde ich Heringe für sandige Böden kaufen (z.B. Nordisk Titan V-Peg oder MSR Blizzard?). Welche Heringe würdet ihr empfehlen für eine Rundtour? (Bauform, Länge)
Neben dem Trailstar besitze ich noch so'n freitragenden, semi-geodätischen Sturmbunker namens Lightwave G2 Ultra und frage mich, ob der nicht die bessere Alternative für Island wär, dann hab ich aber so'ne 2,3kg-Tonne dabei, ausserdem bin ich nicht mehr derjenige mit dem coolsten Zelt auf'm Zeltplatz...
Tips zur allgemeinen Schwierigkeit, Routenwahl, Wegfindung:
dazu stelle ich mich ersteinmal vor, ich bin der Basti, 36, steh voll im Saft, Solowanderer und meine "Karriere" sieht so aus:
2011: australisches Festland (Cape to Cape Track, Bibbulmun Track, Grampians)
2012: Tasmanien (Overland Track, Frenchmans Cap, Walls of Jerusalem)
2013: GR221, Karpaten (Fagaras, Retezat, Paring)
2014: Fahrradtour Köln-Italien, GR20
2015: Pyrenäen: 220km vom GR11
Wo ist jetzt das Problem? Beim Thema körperliche Fitness, Belastbarkeit und Ausrüstung gar keins. Aber ich bin nunmal "Schön-Wetter-Trekker" und auf sämtlichen Touren hatte ich bisher entweder eine ziemlich amtliche Markierung des Weges, einen eindeutig erkennbaren Pfad oder eine gute Sicht mit leicht zu identifizierender Topographie. Ich denke, auf Island kann es durchaus passieren, dass ich auf alle drei Faktoren gleichzeitig verzichten muss, deswegen hab' ich irgendwie Repekt vor dieser Insel.
Bisher war ich immer nur mit Karte und Kompass unterwegs, GPS habe ich immer verabscheut, werde mir jetzt aber noch ein eins zulegen, denn ich habe kein Interesse daran, dass Sean Penn einen Film über mich dreht Muss allerdings dann noch einen Crash-Kurs in der Handhabung durchführen...(anderer Thread)
der Wanderführer:
Hab' mir Uwe Grunwald's "Island-Naturparadies am Polarkreis" gekauft. Kennt den einer?
Anfangen wollte ich natürlich ganz klassisch auf dem Laugavegur, bzw. auf der Verlängerung, d.h. von Skogar nach Landmannlaugar laufen. Die anderen Touren sehen auch alle ziemlich spektakulär aus.
Für Tagestouren wollte ich mir auch noch den Rother zulegen. Habt ihr irgendwelche Tips für mich welche Touren / Gegenden für mich als Islandeinsteiger geeignet wären, bzw. welche ich lassen sollte?
Ich plane das Ganze gerade als Rundtour, gegen den Uhrzeigersinn.
Ach ja, ich verfüge durchaus über gesunden Menschenverstand, mein Leben ist mir wichtiger als mein Ego und ich bin durchaus in der Lage Touren vor Ort abzublasen, sollten es die Umstände erfordern. Dennoch frage ich mich, ob ich Island nicht auch in seiner Gefährlichkeit irgendwie mystifiziere, weil es halt Island ist...???
letzte Frage: geothermale Aktivitäten:
In Lava kann man nicht schwimmen, soviel weiss ich, also nicht vom Beckenrand springen!
auf was muss ich sonst noch aufpassen? (Schwefel im Wasser, also nicht trinken; nicht in undeklarierte heisse Quellen fassen, weil könnte 90C haben?)
So, vielen Dank für die Aufmerksamkeit und konstruktive Kommentare...
Gruss, Basti
eigentlich war ich auf dem mit dem Fahrrad auf dem Weg zum Nordkapp, doch bereits im Harz hat mein Knie angefangen zu Schmerzen. Das hat mich dazu bewegt die Tour abbzubrechen und den Sommer anders zu planen, nämlich nach Island zu fliegen. Eigentlich bin ich sowieso nur losgefahren, da die Tour wochen-/ monatelang geplant war. Pünktlich zur Abfahrt haben Radiohead ihr neues Album rausgebracht, im Zuge dessen sind sie auf Tour und sie spielen auf dem Secret Solstice Festival in Reykjavik und genau da will ich hin, hab ich aber nicht gemacht, weil stand ja kurz vor der Abfahrt...die Knieprobleme hab ich jetzt als Zeichen genommen, dass ich genau das aber machen muss....
...also, Ticket fürs Festival ist schon gekauft, Flug muss noch gebucht werden, aber in ca. zwei Wochen geht´s los...ach ja, gewandert wird natürlich auch, wenn ich schon mal da bin...
jetzt die Fragen:
Ich komme mit kompletter Wanderausrüstung inkl. DSLR usw. auf ein Rockfestival, in Deutschland bei Rock am Ring oder so hätte ich damit echte Probleme. Bei den Isländern könnte ich mir aber vorstellen, dass die noch etwas gesitteter und respektvoller mit sich und dem Eigentum anderer umgehen. Wie habt ihr die Isländer diesbezüglich kennengelernt?
Daran anknüpfen möchte ich die Frage nach Möglichkeiten der Gepäckunterbringung. Wo habe ich am Besten die Möglichkeit, zeitweise überflüssiges Gepäck unterzubringen? Hostels, Campingplätze, Toruisteninformation? Ich habe gesehen, dass ein Hostel in Reykjavik Gepäckaufbewahrung anbietet, allerdings wollen die dafür relativ viel Geld haben...wie sieht das so im Allgemeinen auf der Insel aus? Ich werde ein paar Wochen dort verbringen und würde gerne etwas mehr mitnehmen, als ich zum Wandern brauche (extra Kleidung, Schlepptop), frage mich aber, ob jegliches Übergepäck nicht zum Klotz am Bein wird, wenn ich auf Trekkingtour gehe...?
wie schaut´s mit Brennstoff aus? In meinem Wanderführer steht Gas und Spiritus gibt es an Tankstellen. Kann ich davon ausgehen, dass ich für meinen Gaskocher mit Schraubgewinde für Primus, Optimus, Elderid etc. in der Regel an Tankstellen versorgt werde, oder ist das wieder so ein "ja-aber nur wenn zufällig vorrätig und auch nur in grösseren Ortschaften"-Ding?
was ist mit Trampen? um Geld zu sparen und weil´s einfach Spass macht möchte ich trampen. Die Ringstrasse und zweistellige Abzweigungen sollten wahrscheinlich nicht so das Problem sein, wenn man bereit ist gewisse Wartezeiten in Kauf zu nehmen. Wie sieht das auf kleineren dreistelligen Strassen, bzw. denen, welche mit F (Piste?) anfangen aus?
Zeltwahl, Heringe:
Ich würde gerne mein MLD Trailstar mitnehmen, welches sturmstabil genug sein sollte, allerdings setzt es eine ablout feste Verankerung der Abspannpunkte voraus. Auf der Internetseite des Laugavegur habe ich gelesen, dass ich neben lockeren und steinigen auch mit weichen, sandigen Böden zu rechnen hab. Die Auswahl der Heringe wären:
19cm Zeltnägel in Rundform, 16cm Zeltnägel, viereckig (besitze ich schon), dazu würde ich Heringe für sandige Böden kaufen (z.B. Nordisk Titan V-Peg oder MSR Blizzard?). Welche Heringe würdet ihr empfehlen für eine Rundtour? (Bauform, Länge)
Neben dem Trailstar besitze ich noch so'n freitragenden, semi-geodätischen Sturmbunker namens Lightwave G2 Ultra und frage mich, ob der nicht die bessere Alternative für Island wär, dann hab ich aber so'ne 2,3kg-Tonne dabei, ausserdem bin ich nicht mehr derjenige mit dem coolsten Zelt auf'm Zeltplatz...
Tips zur allgemeinen Schwierigkeit, Routenwahl, Wegfindung:
dazu stelle ich mich ersteinmal vor, ich bin der Basti, 36, steh voll im Saft, Solowanderer und meine "Karriere" sieht so aus:
2011: australisches Festland (Cape to Cape Track, Bibbulmun Track, Grampians)
2012: Tasmanien (Overland Track, Frenchmans Cap, Walls of Jerusalem)
2013: GR221, Karpaten (Fagaras, Retezat, Paring)
2014: Fahrradtour Köln-Italien, GR20
2015: Pyrenäen: 220km vom GR11
Wo ist jetzt das Problem? Beim Thema körperliche Fitness, Belastbarkeit und Ausrüstung gar keins. Aber ich bin nunmal "Schön-Wetter-Trekker" und auf sämtlichen Touren hatte ich bisher entweder eine ziemlich amtliche Markierung des Weges, einen eindeutig erkennbaren Pfad oder eine gute Sicht mit leicht zu identifizierender Topographie. Ich denke, auf Island kann es durchaus passieren, dass ich auf alle drei Faktoren gleichzeitig verzichten muss, deswegen hab' ich irgendwie Repekt vor dieser Insel.
Bisher war ich immer nur mit Karte und Kompass unterwegs, GPS habe ich immer verabscheut, werde mir jetzt aber noch ein eins zulegen, denn ich habe kein Interesse daran, dass Sean Penn einen Film über mich dreht Muss allerdings dann noch einen Crash-Kurs in der Handhabung durchführen...(anderer Thread)
der Wanderführer:
Hab' mir Uwe Grunwald's "Island-Naturparadies am Polarkreis" gekauft. Kennt den einer?
Anfangen wollte ich natürlich ganz klassisch auf dem Laugavegur, bzw. auf der Verlängerung, d.h. von Skogar nach Landmannlaugar laufen. Die anderen Touren sehen auch alle ziemlich spektakulär aus.
Für Tagestouren wollte ich mir auch noch den Rother zulegen. Habt ihr irgendwelche Tips für mich welche Touren / Gegenden für mich als Islandeinsteiger geeignet wären, bzw. welche ich lassen sollte?
Ich plane das Ganze gerade als Rundtour, gegen den Uhrzeigersinn.
Ach ja, ich verfüge durchaus über gesunden Menschenverstand, mein Leben ist mir wichtiger als mein Ego und ich bin durchaus in der Lage Touren vor Ort abzublasen, sollten es die Umstände erfordern. Dennoch frage ich mich, ob ich Island nicht auch in seiner Gefährlichkeit irgendwie mystifiziere, weil es halt Island ist...???
letzte Frage: geothermale Aktivitäten:
In Lava kann man nicht schwimmen, soviel weiss ich, also nicht vom Beckenrand springen!
auf was muss ich sonst noch aufpassen? (Schwefel im Wasser, also nicht trinken; nicht in undeklarierte heisse Quellen fassen, weil könnte 90C haben?)
So, vielen Dank für die Aufmerksamkeit und konstruktive Kommentare...
Gruss, Basti
Kommentar