Island im Sommer - viel Zeit, wenig Plan

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  • sommerfugl
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    • 03.11.2008
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    • Meine Reisen

    Island im Sommer - viel Zeit, wenig Plan

    Hallo in die Runde,
    ich habe diese Woche erfahren, dass ich das große Glück habe, im Juli für vier Wochen einen Isländischkurs machen zu können :-) Das ist total toll und natürlich will ich auch die Gelegenheit nutzen, noch ein bisschen Urlaub dranzuhängen (ginge theoretisch auch davor, aber vom Gefühl her kommt mir Anfang August sinnvoller vor als Ende Juni). Aller Voraussicht nach wäre ich auch für den Urlaubsteil allein unterwegs.
    Was ich will: möglichst viel vom Land sehen (nicht im quantitativen, eher im qualitativen Sinne), in der Natur sein, so viel wie möglich wandern, möglichst wenig Menschen.
    Ich bin aus sportlicher Sicht recht fit, halbwegs wandererfahren (vor allem in den Alpen, aber auch recht viel in Nordnorwegen), war allerdings noch nie länger als vier, fünf Tage mit Rucksack, Zelt und Co. unterwegs. Meine Orientierungsfähigkeiten sind halbwegs peinlich, allein länger wandern war ich auch noch nie, ebensowenig war ich bisher auf Island. Kurzum: Es wäre wohl keine allzu gute Idee, alleine loszuziehen.
    Da es mir an Mitstreitern mangelt, die die nötige Mehrkenntnis hätten als ich, habe ich überlegt, ob ich über extremeiceland eine geführte Trekkingtour von Laki nach Skaftafell buchen sollte (falls es jemanden interessiert, diese hier: https://www.extremeiceland.is/de/akt...afell-trekking). Ich kenne mich aber mit geführtem Kram auch nicht aus, es ist relativ teuer und wenn ich schon lese, dass sie sogar anbieten, dass man sich die Wanderschuhe bei ihnen leihen kann, habe ich die Befürchtung, da dann plötzlich mit völlig unerfahrenen Leuten zu sitzen, die noch nie etwas anderes als Schönwettertouren im deutschen Mittelgebirge gemacht haben und nicht von der Stelle kommen.
    Hat da jemand irgendwelche Erfahrungswerte?
    Wenn ich das machen würde, hätte ich vor dem möglichen Tourenstart noch eine Woche, in der ich allein durch die Gegend reisen könnte. Mit Auto? Mit Bus? Jökulsárlón ist für mich ein Riesenmuss, weil die Kombination aus Gletscher und Wasser mich magisch anzieht. Ansonsten? Myvatn vielleicht, Westfjorde, ein bisschen Kajakschnuppern fände ich auch großartig, scheint aber schweineteuer zu sein.

    Zusammenfassung: Was ist von geführten Trekkingtouren zu halten, hat vielleicht jemand sogar mal sowas auf Island gemacht? Hat jemand die ultimative Alternatividee, wie ich sonst "viel und mindestens eine Woche am Stück wandern, aber nicht allein" umsetzen könnte? Und wenn es auf die geführte Tour hinausliefe: Was mache ich mit der Woche davor? Reykjavik werde ich während des Kurses genug auskundschaften können, die nähere Umgebung an den Wochenenden dazwischen auch. Gibt es bezahlbare Kajakmöglichkeiten für Anfängerinnen? Wären die Westfjorde eine Alternative? Oder doch ganz mainstreamig die Golden Circle Tour?
    Kurzum: Ich bin für jegliche Art der Anregung unendlich dankbar!
    Zuletzt geändert von sommerfugl; 08.03.2015, 14:40.

  • Albiown

    Erfahren
    • 18.08.2011
    • 373
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Island im Sommer - Zeit, aber keinen Plan

    Zitat von sommerfugl Beitrag anzeigen
    Hallo in die Runde,
    ich habe diese Woche erfahren, dass ich das große Glück habe, im Juli für vier Wochen einen Isländischkurs machen zu können :-) Das ist total toll und natürlich will ich auch die Gelegenheit nutzen, noch ein bisschen Urlaub dranzuhängen (ginge theoretisch auch davor, aber vom Gefühl her kommt mir Anfang August sinnvoller vor als Ende Juni). Aller Voraussicht nach wäre ich auch für den Urlaubsteil allein unterwegs.
    Was ich will: möglichst viel vom Land sehen (nicht im quantitativen, eher im qualitativen Sinne), in der Natur sein, so viel wie möglich wandern, möglichst wenig Menschen.
    Ich bin aus sportlicher Sicht recht fit, halbwegs wandererfahren (vor allem in den Alpen, aber auch recht viel in Nordnorwegen), war allerdings noch nie länger als vier, fünf Tage mit Rucksack, Zelt und Co. unterwegs. Meine Orientierungsfähigkeiten sind halbwegs peinlich, allein länger wandern war ich auch noch nie, ebensowenig war ich bisher auf Island. Kurzum: Es wäre wohl keine allzu gute Idee, alleine loszuziehen.
    Da es mir an Mitstreitern mangelt, die die nötige Mehrkenntnis hätten als ich, habe ich überlegt, ob ich über extremeiceland eine geführte Trekkingtour von Laki nach Skaftafell buchen sollte (falls es jemanden interessiert, diese hier: https://www.extremeiceland.is/de/akt...afell-trekking). Ich kenne mich aber mit geführtem Kram auch nicht aus, es ist relativ teuer und wenn ich schon lese, dass sie sogar anbieten, dass man sich die Wanderschuhe bei ihnen leihen kann, habe ich die Befürchtung, da dann plötzlich mit völlig unerfahrenen Leuten zu sitzen, die noch nie etwas anderes als Schönwettertouren im deutschen Mittelgebirge gemacht haben und nicht von der Stelle kommen.
    Hat da jemand irgendwelche Erfahrungswerte?
    Wenn ich das machen würde, hätte ich vor dem möglichen Tourenstart noch eine Woche, in der ich allein durch die Gegend reisen könnte. Mit Auto? Mit Bus? Jökulsárlón ist für mich ein Riesenmuss, weil die Kombination aus Gletscher und Wasser mich magisch anzieht. Ansonsten? Myvatn vielleicht, Westfjorde, ein bisschen Kajakschnuppern fände ich auch großartig, scheint aber schweineteuer zu sein.

    Zusammenfassung: Was ist von geführten Trekkingtouren zu halten, hat vielleicht jemand sogar mal sowas auf Island gemacht? Hat jemand die ultimative Alternatividee, wie ich sonst "viel und mindestens eine Woche am Stück wandern, aber nicht allein" umsetzen könnte? Und wenn es auf die geführte Tour hinausliefe: Was mache ich mit der Woche davor? Reykjavik werde ich während des Kurses genug auskundschaften können, die nähere Umgebung an den Wochenenden dazwischen auch. Gibt es bezahlbare Kajakmöglichkeiten für Anfängerinnen? Wären die Westfjorde eine Alternative? Oder doch ganz mainstreamig die Golden Circle Tour?
    Kurzum: Ich bin für jegliche Art der Anregung unendlich dankbar!
    Moin,

    also vorweg: Dass Dir noch niemand geantwortet hat, wird meiner Meinung daran liegen, dass es einfach unendlich viele Möglichkeiten gibt für Dich, wenn, sagen wir mal, drei Wochen zur Verfügung stehen und du einiges sehen möchtest. Vom Gedanken, alles zu sehen, musst du dich, wie du ja auch schon getan hast, verabschieden.

    Dass Du schon Wandererfahrung hast, aber nicht unbedingt alleine los willst, lässt neben einer Ausschreibung im Forum "Reisebegleitung gesucht", eigentlich den Klassiker schlechthin, den Laugavegur mit Verlängerung bzw. Start in Skogar als sinnvoll erscheinen. Der Laugavegur ist "Islands Wanderautobahn" mit spektakulärer landschaftlicher Abwechslung. Nur eben schon so 100 Leute, die dir am Tag entgegenkommen (ich selber finde es aber nicht schlimm und es verläuft sich schon sehr stark, wenn von Süden nach Norden läuft). Dort brauchst Du außer einem guten Zelt, Isomatte und Schlafsack nicht unbedingt eine Begleitung, eigtl. findet man als kontaktfreudiger Mensch immer ein Grüppchen, mit dem man die jeweilige Tagesetappe laufen kann.

    Aber da es wirklich unendlich viele Möglichkeiten gibt, würde ich Dir mal einen Vorschlag unterbreiten, der immer noch billiger als eine "Extreme Icelandtour" Tour, weil selbstorganisiert, abwechslungsreich und mit Ruhephasen.

    Tag 1:
    Fahr mit www.straeto.is von Reykjavik nach Landeyjahöfn und setz auf die Westmänner über. Da kannst du bis zum drauffolgenden Tag Abends bleiben, wandern und die tolle Landschaft auf der kleinen Insel überschauen (Island im Kleinen).
    Tag 2:
    Wandern auf den Westmännern, Erklettern mancher höherer Hügel und Abend Rückfahrt an die Ringstraße und kurz trampen nach Skogar (20 Minuten Weg mit dem Auto, klappt bei einer einzelnen Person mit 99%iger Wahrscheinlichkeit, ansonsten kannst du am Seljalandsfoss campen (auch schön und von der Ringstraßenkreuzung nach Landeyjahöfn fußläufig erreichbar)).
    Tag 3:
    Von Skogar startest du eine Tour in die Thörsmörk bzw buchst beim Utivist (möglich jetzt bald!) eine Übernachtung in der Hütte am Fimmvörðuháls. Wenn du dort gutes Wetter haben solltest, ist der Sonnenuntergang spektakulär.
    Tag 4:
    Du wanderst runter in die Thörsmörk und chillst den Nachmittag einfach.
    Tag 5-9:
    Du läuft den Laugavegur bis nach Landmannalaugar (s.o.)
    Tag 10:
    Du machst einen Tag Pause zum Erkunden der Gegend um Landmannalaugar und baden in der heißen Quelle.
    Tag 11:
    Du fährst mit dem Bus über den Sprengisandur, um aus dem Bus mal "echtes" Hochland zu sehen, zum Myvatn. (Dieser Bus fuhr bis letztes Jahr noch nicht täglich, scheint dies Jahr aber so zu sein, Route 14) www.re.is
    Tag 12-14:
    Verbring ein bisschen Zeit am Myvatn und/oder Akureyri, lohnt sich, ohne Stress das Ganze zu machen.
    Tag 15:
    Fahrt mit dem Bus ab Akureyri nach Hvervellir durch das westliche Hochland. Dort Ankunft im Thermalgebiet und Erkundschaften der Gegend.
    Tag 16-18:
    Wanderung auf dem alten Kjalvegur nach Hvitarnes. Wundervolle und vom Charakter völlig andere Wanderung als der Laugavegur.
    Tag 19:
    Rückfahrt nach Reykjavik mit Touri-Stopps am Gulfoss und Geysir. (Golden Circle liegt direkt auf dem Weg)
    Tag 20:
    Tagestour zum Jökulsarlon (Rückfahrt am gleichen Tag)

    Tag 21-xxx:
    Ausflüge nach Wahl zum Paddeln etc...




    lg!

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    • sommerfugl
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      • 03.11.2008
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Island im Sommer - viel Zeit, wenig Plan

      Ich bin auch eine Heldin, erst hier einen Thread erstellen und dann ewig nicht mehr reingucken...

      Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort!
      Was die Zeitplanung angeht, habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt: Der Kurs geht vom 6.7.-31.7., sodass ich in dieser Zeit nur die Wochenenden für zweitägige Trips nutzen kann. Danach habe ich dann voraussichtlich noch vom 1.-18.8. Zeit, auf eigene Faust durchs Land zu reisen.

      Auch wenn der Laugavegur sicher gut besucht ist und man nie wirklich ganz allein ist, ginge es mir tatsächlich darum, jemanden "dabei zu haben". 1. weil ich mich, fürchte ich, nicht trauen würde, alleine Bäche/Flüsse zu furten (darf man als Outdoormensch sagen, dass man Angst vor Wasser hat? ), 2. weil meine Ausrüstung nicht auf allein reisen ausgelegt ist (mein einziges Zelt ist ein Helsport Fjellheimen Camp 3, das ich nicht wirklich über längere Strecken allein tragen möchte).
      Daher habe ich mich nun mehr oder weniger entschlossen, tatsächlich vom 7.-15.8. die Trekkingtour bei extremeiceland zu buchen.
      Ich habe also für eigene Unternehmungen Zeit vom 1.-6.8. und dann nochmal ca. zwei Tage nach der Tour.
      Die zwei Tage danach würde ich vermutlich gern in der Skaftafell-Region bzw. in/um Höfn verbringen, zum Jökulsárlón usw.

      Sprich, es wären jetzt noch 6 Tage zu verplanen. Ich könnte natürlich versuchen, mein großes Zelt zu verkaufen und mir ein leichteres für 1 Person zuzulegen, mit dem ich wandern gehen könnte. Oder ich nutze mein derzeitiges Zeit als Standort und mache von einem Zeltplatz aus Tageswanderungen in verschiedene Richtungen. Klingt das sinnvoll oder eher nicht so?
      Und wenn ja, wohin? Westfjorde, Westmänner-Inseln, Myvatn? Die Busverbindungen im Sommer scheinen ja ganz gut zu sein?

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      • neumania
        Erfahren
        • 22.02.2015
        • 309
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        #4
        AW: Island im Sommer - viel Zeit, wenig Plan

        Moin,

        mein Tip wäre, nach dem Motto "weniger ist mehr", es anders zu gestalten. Da der Skaftafell auch für mehrere Tage/Touren gut ist und von da aus Busse zum Jökulsarlon gehen, würde ich die sechs Tage ausgiebig dort verbringen inkl. 'ner Tagesexkursion zum Gletschersee.
        Da nach der Wanderung der Bus nach Reykjavik auch noch Zeit braucht, würde ich nach der Wanderung einfach nach Reykjavik fahren und den Urlaub dort gemütlich ausklingen lassen.

        So kannst Du die Gegend um Skaftafell ausgiebig erkunden, alles Gesehene zum Urlaubsende sacken lassen und geniessen und Dich auf die nächste Islandreise freuen

        Grüße,
        Markus

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