Updates zu Uwe Grunewalds Buch "Das Südliche Hochland"

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  • ilker
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    Updates zu Uwe Grunewalds Buch "Das Südliche Hochland"

    Huhu,

    ich war gerade zwei Wochen auf Island und habe mich nach "Island - Das Südliche Hochland: Die schönsten Wanderungen zwischen Landmannalaugar und Skógar" von Uwe Grunewald orientiert. Dabei sind mir ein paar "Updates" aufgefallen, vielleicht nützt es ja jemandem:

    - Das Buch ist insgesamt ein sehr guter Begleiter, man braucht im Grunde keine zusätzliche Karte.
    - Die Wanderzeiten im Buch sind eher übertrieben. Ich habe mit über 20kg Gepäck immer ca. 20% weniger Wanderzeit gebraucht und habe echt viel rumgetrödelt.
    - Die Route von Thorsmörk nach Skogar ist mittlerweile sehr gut markiert, alle 20 Meter stecken (weit oben teils leuchtend gelbe) Stäbe. Ich bin bei Nebel und Nieselregen über den Pass, das war kein Problem. Aber der Wind da oben ist heftig und bei unter 20m Sicht würde ich nicht rauf!
    - Generell ist das Wetter die größte Gefahr. Letztes Jahr hat es zB in der Region nur von 20.7. bis ca. 10.8. NICHT geschneit. In der Hrafnitusker-Gegend kann es schon in den ersten Augustwochen Schneestürme mit bis zu 50cm Schnee geben.
    - Die "Nothütte" zwischen Skogar und Thorsmörk ist keine Nothütte mehr, sondern eine richtige Hütte. Eigentlich etwas "vergeudet" würde ich sagen, da es ja schon eine Hütte gab und man den Weg eigentlich locker an einem Tag schafft (8 Stunden habe ich mit Gepäck gebraucht, ein 70jähriger Ami mit wenig Gepäck hat die Tour in 6 Stunden gemacht).

    Ich schreibe vielleicht noch einen Reisebericht, mal schauen, ob ich dafür Zeit finde. Insgesamt war ich von Rjupnavellir bis Skogar unterwegs, man hätte es in sechs Tagen schaffen können, in acht wäre es "bequem" gegangen, ich habe mir zwölf genommen und dafür viele Tagestouren ohne Gepäck gemacht... war nett. Aber ich war von ein paar Sachen als "Norwegenveteran" auch enttäuscht (hauptsächlich lag das meiner Meinung nach am Mismanagement des isländischen Wandervereins).

    Bis dann,
    ilker

  • Rhodan76

    Alter Hase
    • 18.04.2009
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Updates zu Uwe Grunewalds Buch "Das Südliche Hochland"

    Zitat von ilker Beitrag anzeigen
    Aber ich war von ein paar Sachen als "Norwegenveteran" auch enttäuscht (hauptsächlich lag das meiner Meinung nach am Mismanagement des isländischen Wandervereins)
    Verrätst du noch Details?

    Kommentar


    • ilker
      Erfahren
      • 12.11.2013
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Updates zu Uwe Grunewalds Buch "Das Südliche Hochland"

      Joa ok, also

      Erster Punkt:
      Wie gesagt bin ich Norwegen gewöhnt und habe ein paar Sachen vermisst: Hütten haben an sich keine Aufenthaltsräume und es gibt keinen "Trockenraum" zum Wäsche aufhängen. Beides finde ich als Zeltwanderer echt super in Norwegen. Man kann mal zwischendrin für ne Stunde in die Hütte, sein Zeugs trocknen, einen Kaffee mit Waffel genießen und dann weiter ziehen. Auf Island sah das dann so aus: Man kommt zB in Landmannalaugar an, steht da mit hunderten (!) Leuten im Regen herum, die mit Bussen da abgeladen wurden, es gibt nur zwei überdachte Sitzgruppen und das war es schon...
      Ich finde, dass das an sich recht leere Island zu einem besseren Hüttennetz geradezu einlädt. Stattdessen gibt es nur wenige Weitwanderwege (maximal 4 Tage, ich habe mit meinem "Erweiterungen" 6 Tage rausgeholt) mit spärlichen Hütten. Man wird gezwungen dort zu zelten und hat bis auf die WCs keine Infrastruktur dafür. Ok, fast durchgehend Wasserspülung in den WCs ist ein Island-Pluspunkt.

      Zweiter Punkt:
      Schimmert da oben schon durch... ich finde man darf Leute nicht in Bussen irgendwo abladen und dann sagen, es sei ab jetzt ihre Verantwortung. Da liefen Touris in Jeans, kurzen Hosen, ohne Essen und so weiter herum. Als Vergleich dachte ich mir, dass das so ist als würde man Kindern ein paar Waffen zum Spielen geben und irgendwo an der Wand ein Warnschild anbringen, dass Waffen gefährlich sind. Mein Vorschlag wäre: Busse nur in Gegenden, in denen ein Touri auch überleben kann (egal bei welchem Wetter) - also Städte, Dörfer usw. und wer in "gefährlichere" Gegenden will, muss da halt hin LAUFEN und das dann auch schaffen können. Dann würden da vermutlich auch deutlich weniger Menschen sterben. Ich habe noch nie so viele Gedenktafeln und Kreuze in der Landschaft gesehen, wie auf Island. Klar sind die "Idioten" selbst schuld, aber ich finde es auch fahrlässig bedingt verantwortungsfähige / erfahrene Menschen einfach irgendwo abzusetzen.

      Dritter Punkt:
      Ich fand es zu voll. Lösung siehe zweiter Punkt. Das liegt natürlich daran, dass ich als Islandneuling erstmal eine Wanderung machen wollte, wo ich das Risiko vertretbar fand - und das war dann halt eine, wo viele andere auch hingehen (können) da es gut ausgeschildert ist und viele Hütten gibt. Ich würde nicht einfach irgendwo in menschenleeren Gegenden ohne Hütten usw meine ersten Erfahrungen sammeln wollen, da ich alleine wandere und schon kleinere Probleme fatale Auswirkungen haben können. In Norwegen kann ich das Risiko besser einschätzen mittlerweile und es gibt an sich immer eine Hütte in wenigen Stunden Laufentfernung. Gäbe es mehr Weitwanderwege, würde sich alles mehr verteilen, man hätte nicht immer 50-100 (!) Leute je Hütte...

      Vierter Punkt:
      Wenn man schon an Hütten zelten muss, fände ich es schon angebracht, dass es zB Windschutz gibt. Stattdessen waren die Zeltplätze immer sehr dem Wind preisgegeben, obwohl es durch kleinere Maßnahmen leicht gewesen wäre, da etwas zu tun. In Skogar wurde zB eine Reihe Hecken gepflanzt - das hat dann leider nichts gebracht, da nachts der Wind drehte und morgens ca. 30 Zelte beschädigt bis zerstört waren. Warum nicht zwei Heckenreihen? ;) In Aftavatn wurden vor ein paar Wochen 50 Urlauber ausgeflogen, da der Wind ihre Zelte zerstört hatte - dort gibt es gar keinen Windschutz.


      Insgesamt sind das alles an sich nur Klagen über "zu wenig Wanderinfrastruktur". Aber vielleicht ist das ja so gewollt, da eine Busladung Japaner in Landmannalaugar viel mehr Kohle abwirft als gleich viele auf ganz Island verstreute glückliche einsame Wanderer...

      Vierter Punkt:

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