Stora Sarektraversen

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  • Echnathon
    Fuchs
    • 20.02.2012
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    Stora Sarektraversen

    Guten Tag miteinander.

    Ich bin gerade am Planen für eine Tour und habe ein paar Fragen die ich bislang auch mit dem Führer von Claes Grundsten nicht lösen konnte.

    Zur Vorgeschichte: Jetzt auf Wintertour viel mir immer wieder die längs Überschreitung des Sarekmassivs von Nijak über Sarektjåhkkå bis Spijka ins Auge.
    Ist eine sehr schöne Linie, hat ein paar schöne und auch ordentliche Gipfel und man spart sich den Sumpf im Tal

    Allerdings gibt es für die Gegend soweit ich weiß nur ne 1:100:000 Karte, das ist nicht das womit ich normalerweise gerne meine Bergtouren plane, dazu war ich in der Gegend noch nicht im Sommer.

    Zu den Fragen:

    Wie zuverlässig Apern die nach Süden exponierten Gletscher im Sommer aus?
    Klar, frischer Schneefall ist immer schlecht, aber wie schaut es mit der Altschneedecke im August aus?

    Gavelberget: Grundsten schreibt der Abstieg über den S-O-Grat erfordere "Klettererfahrung". Also grobes und steiles Blockwerk? Luftige Absätze?

    Gàvabàkte: Der Weg bis dahin wird als recht einfach Gratwanderung beschrieben, die Gipfelpyramiden wohl steil, aber ich nehme an dass auch der Abstieg über den Ostgrat nicht steiler ist als der Aufstieg von Norden her?

    Vargtoppen: sollte wohl kein Problem sein.
    Vom Vargtoppen böte es sich ja an nach ONO weiter zu gehen und vom Sattel aus aufs Eis und direkt rüber zum Westgrat des Sarektjåhkkå Stortoppen zu queren?
    Alternativ über die Felszunge hinab in den Mihkajiegna steigen und wieder hoch zum Gletscherpass?

    Stortoppen, Sydtoppen wohl unkritisch, aber der Übergang zum Bucht-toppen scheint wohl etwas knifflig zu sein?
    Dazu im Abstieg.

    Anschließend Abstieg entweder über Svarta Spetsen (kritischer Nordhang?), Tjåggnårisjiegna, Oarjep Sarekjiegna oder Spijka.


    Hat vielleicht schon jemand diese Tour oder Teile daraus gemacht und kann Berichten?
    Oder hat eine gute Quelle zur Hand?

  • berniehh
    Alter Hase
    • 31.01.2011
    • 2625
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Stora Sarektraversen

    Zitat von Echnathon Beitrag anzeigen
    Wie zuverlässig Apern die nach Süden exponierten Gletscher im Sommer aus?
    Klar, frischer Schneefall ist immer schlecht, aber wie schaut es mit der Altschneedecke im August aus?
    Das kann man pauschal nicht sagen, ist wohl von Jahr zu Jahr unterschiedlich.
    z.B. Blamansisen Eisfeld:
    Auf meiner ersten Lapplandtour war das Eisfeld komplett unaper (mit Ausnahme der äußeren Ränder).
    Auf meiner Tour 2013 dagegen fast komplett aper (mit Ausnahme der Zentralen Teile).
    Beide Male gleiche Jahreszeit (=erste Augusthälfte)


    Zu deiner geplanten Route über das Sarektjåhkkå Massiv:

    Ich bin vor Jahren einen Teil der Route in umgekehrter Richtung gegangen, und zwar:
    arjep Sarekjekna - namenloser Pass direkt südlich von 1785 - 1785 - 1903 - Buchttoppen - Sydtoppen - Stortoppen - Mikkajekna

    hier ein Auszug aus meinem Tagebuch (Jahreszeit Ende Juli):
    Arjep Sarekjekna: In der Mitte des Gletschers führt eine Moräne hoch aus dunkelgrauen Steinen und Felsbrocken, hier wander ich hoch. Links und rechts dieser breiten Moräne das Eis des Gletschers. Das Wetter ist aber auch echt scheisse heute (nicht nur heute!). Ich habe keine Lust im Regen durch diese graue triste Landschaft zu wandern und schlage auf den Steinen mein Zelt auf (schräg und unbequem). Ich hoffe daß ich dadurch wenigsten in Ruhe trocken Mittagspause machen kann.
    Viertel vor vier gings weiter. Ich zog meine Steigeisen an und stieg aufs Gletschereis. Hier kam ich schneller vorwärts als auf das Blockgelände. Es ging sanft bergauf, eine einzige Eisfläche, ohne große Spalten. Später fing langsam der Schnee an, kleinere Spalten kamen. Manchmal regnete es ein wenig, manchmal war es so neblig daß man links und recht die Berge nicht mehr sah. Als die Schneedecke kompakt wurde, orientierte ich mich nach links, um an den Felshang zu kommen. Ich blieb eine Weile an der linken Felsseite, orientierte mich dann über die Gletschermitte, um zur rechten Seite zu gelangen.

    Es fing nun wieder heftig an zu regnen. Es geht den Schneehang hoch zum Pass. Hier schlug ich mein Zelt auf.

    Wetter am nächsten Morgen: 3 Grad, grau bedeckt, Regen.
    Ich blieb mal wieder im Zelt liegen, der Regen dauerte fast den ganzen Morgen.Als es gegen Mittag aufhörte und die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke brachen bin ich los.

    Direkt nördlich vom Camp stieg ich den grauen Hang entlang über schwieriges Blockgelände, oberhalb vom Arjep Sarekjekna-Gletscher. Überquerung eines steilen Schneefeldes kurz vor Erreichen eines Passes zwischen zwei kleinen Bergen (1785 – 1903).
    Es folgte eine steile Stelle im Grat, etwas gefährliche Felskletterei mit meinem ganzen Gepäck und zusätzlich den Daypack auf dem Bauch (Grad 2 bis 3). Als ich oben ankam stand ich auf den flachen Gipfel von Berg 1903.

    Von hier gings weiter (Gratwanderung) über ein kleines flaches Passplateau, das teils mit weichen Moospolster bewachsen ist, und auf der anderen Seite den grauen Stein- und Geröllhang hoch auf meinen ersten Zweitausender, dem Buchttoppen. Grandiose Aussicht von hier.

    Weiter ging´s den Felskamm entlang Richtung Sydtoppen, etwa 80 m Abstieg bis auf die tiefste Stelle zwischen den beiden Bergen. Diese Gratwanderung ist wohl die spektakulärste Panorama-Route im Sarek Nationalpark, die Aussicht ist absolut gigantisch. Kurz vor der tiefsten Stelle des Grates kommt eine kurze gefährliche Kletterstelle, wo ich meinen Daypack und großen Rucksack getrennt rüberbringen muss (ca. Grad 3). Aber danach wird’s wieder leicht, aber anstrengend bergauf über Blockgelände, Geröll und Fels auf den Sydtoppen.

    Weiter geht’s den Grat entlang leicht nach unten auf die tiefste Stelle zwischen Sydtoppen und Stortoppen. Hier wäre ein steiler aber leichter Abstieg auf den Mikkajekna- Gletscher möglich. Ich ließ meinen Rucksack hier und stieg ohne Gepäck auf den Stortoppen. Ohne Gepäck war ich schnell auf dem Gipfel über Blockgelände, Fels und schräge Schieferplatten. Direkt nordöstlich von Stortoppen liegt der Nordtoppen. Eine Kammtraverse sah ohne Seil unmachbar aus, oder zumindest sehr schwierig.

    Zurück zu meinem Rucksack geht’s steil und langsam diesen losen Blockhang hinunter. Jeder Schritt muss aufgepasst werde, die Steine liegen alle locker, selbst die großen. Nach über 150 m Abstieg folgt steiler Schneehang, der in den Mikkajekna Gletscher übergeht. Ich komme schnell vorwärts, bleibe ziemlich nah links an den Felsen um die Spalten zu meiden. Der Hang läuft sanft aus. Nun geht’s ganz sanft für etwa 4 km bergab den Gletscher abwärts, muss dabei auf schmale Spalten achtgeben. Der Schnee ist zuende, es geht auf blankes Eis abwärts. Direkt an der Gletscherzunge schlage ich auf grauen Sand- und Geröllboden mein Zelt auf. Das war ein absolut spektakulärer Tag!!!
    Zuletzt geändert von berniehh; 21.05.2014, 18:21.
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    • Echnathon
      Fuchs
      • 20.02.2012
      • 1316
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Stora Sarektraversen

      Vielen Danke berniehh,

      insbesondere deine Beschreibung des Abstiegs zwischen Syd- und Stortoppen hilft mir sehr weiter.
      Da lässt sich das Gelände einfach besser einschätzen.

      Klar, dass man keine pauschalen Aussagen wie "die Gletscher Apern aus" treffen kann.
      Aber es ist schonmal gut zu wissen, dass sie durchaus großflächt ausapern können.


      Die beschriebenen Kletterstellen: wie ausgesetzt waren die?
      Und wie lang?
      Art der Kletterei?

      Beim Übergang von Buchttoppen zu Sydtoppen beschreibst du die Schlüsselstelle im Abstieg.
      Ist der Wiederaufstieg zum Sydtoppen dahingegen problemlos?
      Ist also vermutlich die Richtung Sydtoppen -> Buchttoppen komfortabler?


      Vielen Dank schonmal für die Hilfe.
      Dann brauch ich nur noch etwas Glück mit dem Wetter, ein paar Infos, und EIN ODER ZWEI TOURPARTNER.

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      • berniehh
        Alter Hase
        • 31.01.2011
        • 2625
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        #4
        AW: Stora Sarektraversen

        Zitat von Echnathon Beitrag anzeigen
        Die beschriebenen Kletterstellen: wie ausgesetzt waren die?
        Und wie lang?
        Art der Kletterei?
        Ich habe die Tour vor 15 Jahren gemacht, kann mich also persönlich an die Details nicht mehr erinnern. Ich habs nur aus meinem Tagebuch abgeschrieben

        Zitat von Echnathon Beitrag anzeigen
        Beim Übergang von Buchttoppen zu Sydtoppen beschreibst du die Schlüsselstelle im Abstieg.
        Ist der Wiederaufstieg zum Sydtoppen dahingegen problemlos?
        Ist also vermutlich die Richtung Sydtoppen -> Buchttoppen komfortabler?
        ]
        der Wiederaufstieg zum Sydtoppen muss problemlos gewesen sein, zumindest leichter wie der Abstieg, sonst hätte ich es in meinem Tagebuch erwähnt.
        Demzufolge müsste für dich die Richtung Sydtoppen - Buchttoppen komfortabler sein,.......aber der Abstieg von 1903 dagegen schwieriger wie bei mir
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        • jeha
          Erfahren
          • 04.08.2005
          • 381

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          #5
          AW: Stora Sarektraversen

          Zitat von Echnathon Beitrag anzeigen
          Vom Vargtoppen böte es sich ja an nach ONO weiter zu gehen und vom Sattel aus aufs Eis und direkt rüber zum Westgrat des Sarektjåhkkå Stortoppen zu queren?
          Genau diese Stelle täte mich auch interessieren - hat das schonmal jemand gemacht oder Infos dazu?

          Besten Dank & Grüße
          Jens

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