Ab nach Island - aber keine Ahnung von der Insel

[Waldhexe]

AW: Ab nach Island - aber keine Ahnung von der Insel

Mich wundert, dass es noch niemand geschrieben hat, und bitte Xero, nimm es mir auch nicht übel, aber ich empfand Island eher nicht als geeignetes Revier für Trekking-Anfänger.

In Island bist Du in manchen Gegenden völlig auf Dich allein gestellt, das Gepäck ist nicht unbedingt ultralight (wärmere Kleidung notwendig, Lebensmittel + z.T. Wasser), das Gelände z.T. recht anstrengend und unkomfortabel, die Navigation muss beherrscht werden, aber die größte Herausforderung ist das Wetter! Wer es nicht erlebt hat, glaubt nicht, wie heftig das Wetter im Hochsommer in Island sein kann. Findest Du einen geeigneten Lagerplatz, kannst Du bei Sturm ein Zelt aufbauen und sichern, den Kocher bedienen etc.? Und durchaus: Haltet Ihr dieses Wetter (u.U. über Tage) und auch diese Landschaft psychisch (weniger dramatisch ausgedrückt: gemütsmäßig) aus?

Wenn es unbedingt gleich Island sein muss, wünsche ich Euch wirklich eine schöne Tour, andernfalls wäre mein Rat, zunächst eine Tour z.B. in Irland auf dem Kerry Way, in GB der Pennine Way oder West Highland Way oder in Schweden den südlichen Kungsleden zu machen. Das sind alles fantastische Landschaften, gut machbare, schöne Wege, auch hier kann das Wetter/die Landschaft herausfordernd sein, aber Ihr hättet als "back up" immer wieder Zivilisationsnähe und damit Möglichkeiten zum Einkaufen, Unterkriechen/Sachen trocknen (Pubs, B&B, Hostels) oder Tour abbrechen (ILR, GB) bzw. bewirtschaftete Hütten (S). Suche mal hier nach diesen Touren, es gibt einige Berichte und Fotos.
Oder am Besten: Mach doch erst mal die letztes Jahr geplante/hier beratene Tour nach Norwegen...

Ich denke, mit mehr Erfahrung hast Du dann auch mehr von Island.

Schöne Tour, wo auch immer,

Claudia,

deren erste Trekkingtour mit 18 Jahren auch nach Island ging, zwar mit Island-erfahrener Begleitung, aber völlig unzureichender/falscher/zu vieler Ausrüstung...

[Chouchen]

AW: Ab nach Island - aber keine Ahnung von der Insel

Mich wundert, dass es noch niemand geschrieben hat, und bitte Xero, nimm es mir auch nicht übel, aber ich empfand Island eher nicht als geeignetes Revier für Trekking-Anfänger.

Ach, ich würde es nicht dramatisieren. Der Laugavergur war meine allererste Trekkingtour. Ich habe vorher noch nicht einmal Tageswanderungen gemacht. (Allerdings hatte ich reichlich Island-Erfahrung und wusste, welches Wetter mich erwarten kann.)
Der Laugavegur ist gut markiert (was aber natürlich Karte, Kompass und am besten noch ein GPS nicht überflüssig machen!), man ist nicht wirklich alleine und hat an einigen Stellen Ausstiegsmöglichkeiten.

[xero]

AW: Ab nach Island - aber keine Ahnung von der Insel

ja Island ist für uns schon als Ziel eigentlich sicher, man muss dazu sagen ich bezeichne uns zwar als Anfänger, aber wir haben beide durchweg schon ein wenig Erfahrung und gewisses Equiment. Die letze Tour ging z.B durch die Hardangavidda, wo es auch komplett verregnet war, es gabs jetzt zwar keine Schneestürme, aber ich denke das man es von der Abgeschiedenheit vergleichen kann und auch hier haben wir es trotz einiger unvorhersebarer Probleme (körperlich/Wettertechnisch und Streckentechnisch) gut auf die Reihe bekommen. Dort warne wir ebenfalls mit Gepäck/Verpflegung für 2 Wochen unterwegs.
Darum mache ich mir darüber nicht soviel sorgen, ich habe zwar respekt vor der Tour, aber denke das es auf jeden Fall machbar ist.


Das mit dem Zelten wundert mich jetzt sehr, da bei den meisten Reiseberichte die ich gesehn habe das Zelt mitten in der NAtur stand. Gilt das nur für den Weg oder in ganz Island?
1000 Kronen sind ja so etwa 7-8 Euro da wär ja noch zahlbar

[Chouchen]

AW: Ab nach Island - aber keine Ahnung von der Insel

Das mit dem Zelten wundert mich jetzt sehr, da bei den meisten Reiseberichte die ich gesehn habe das Zelt mitten in der NAtur stand. Gilt das nur für den Weg oder in ganz Island?
1000 Kronen sind ja so etwa 7-8 Euro da wär ja noch zahlbar

Zeltplatz bei der Hütte heisst: Dort ist ein fester Ort (irgendwas zwischen Kiesschotter und Wiese), an dem man sein Zelt aufbauen muss. Etwas entfernt findet sich dann in der Regel ein Plumpsklo und eine Tränke. Das ist dann also quasi mitten in der Natur, wenn man geschickt fotographiert, dann erst recht.

In Naturschutzgebieten (also z.B. im Bereich des Laugavegurs) ist Campingplatz-Pflicht!
An allen anderen Ecken ist man angehalten, Zeltplätze, so sie denn vorhanden sind, zu nutzen. (Es gibt also offiziell KEIN Jedermanns-Recht, wie man es aus skandinavischen Ländern kennt.)
Auf Privatgrund muss man eigentlich immer um Zelterlaubnis fragen. Das Problem: Im Prinzip gehört fast jeder Flecken Islands irgendjemandem, auch wenn die nächste Farm 50km entfernt ist. Es wird also in der Regel toleriert, wenn man dort sein Zelt aufbaut.
Macht man z.B. eine Hochland-Durchquerquerung etc. pp, dann gibt es keine Plätze, also steht dann Dein Zelt automatisch in der Pampas.

Wichtig und eigentlich selbstverständlich:
-Müll mitnehmen
-mit dem Kocher aufpassen und keine Brandspuren auf dem Boden hinterlassen
-KEIN Lagerfeuer
-um Zelt-Erlaubnis fragen, wenn eine Farm in der Nähe ist
-Das Zelt nicht, niemals auf dem verlockenden, weichen Moos aufbauen -> Die Vegetation braucht extrem lange um sich davon zu erholen.
-soweit möglich nicht querfeldein latschen, sondern sich an vorhandene Wege, Schafspfade halten (Erosion, Vegetationsschutz)

[xero]

AW: Ab nach Island - aber keine Ahnung von der Insel

ja gut, dass man alles so verlässt wie mans vorgefunden hat, sehe ich auch als selbstverständlich an,
Ich will die Natur erleben und sie nicht zerstören

Dann werden wir die Tour in Hüttenetappen machen, ist ja auch in Ordnung. Bei den Ettappen danach muss man halt schaun ob es Hütten gibt, aber da ich das jetzt weiß kann ichs ja einplanen.
In Deutschland bin ich bei sowas mutiger, weil man sich einfach besser verständigen kann falls es doch mal Ärger gibt.
Aber in einem fremden Land will ich das lieber vermeiden