[UK] Schottlandtour März/April 2011 für Anfänger

[stollentroll999]

Hi
Da ich im März/April etwas Zeit habe, habe ich beschlossen in Schottland zu wandern. Wahrscheinlich werden wir zu zweit sein, allerdings sind wir beide Anfänger. Was für eine Tour würdet ihr empfehlen:
-wir hätten ca. 2 Wochen Zeit, evtl mehr
-würden Zelten oder in Bothys schlafen
-bis jetzt interessant fand ich Cape Wrath, muss aber nicht unbedingt sein, am liebsten eine Kombination aus Küste und (nicht unbeding die höchsten) Highland
Danke schon mal für eure Hilfe

[ZachX]

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WHW ;)

[stollentroll999]

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Danke für die Antwort,
Hört sich schon mal interessant an, allerdings klingts n bisschen nach ner Massenveranstaltung...

[Borderli]

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Im März / April sind die "Massen" noch nicht so doll in Bewegung.

Nee, im Ernst. Du schreibst, dass ihr Anfänger seid. Also Schottland-Neuling und Trekking-Anfänger. Da ist eine Route, die euch mindestens einmal am Tag die Möglichkeit zum Abbrechen gibt, irgendwie sinnvoll, oder nicht? Wenn dir mitten in Knoydart oder in Assynt die Ausrüstung versagt oder die Knie nicht mehr mitmachen, hast du ein Problem. Auf dem WHW bist du ratzfatz raus, beim nächsten Outdoorladen oder beim Doc.
Du solltest auch den "Zustand" der schottischen Pfade nicht überschätzen. Der WHW wird gut instand gehalten, gehegt und gepflegt. Die Chance, in einem grundlosen Boghole zu versumpfen, ist an dem von dir erwähnten Cape Wrath sehr viel höher.

Vorschlag:
Lauft von Glasgow nach Fort William auf dem WHW. So 7 oder 8 Tage solltet ihr dafür veranschlagen. Dann füllt ihr in Ft. W. die Vorräte an Futter, Brennstoff und dergleichen nach, lasst ggf. noch etwas Geld in einem Outdoorladen (gefährlich!), und lauft dann durchs Glen Nevis in Richtung Dalwhinnie. Dort habt ihr dann Ruhe, Sumpf, matschige Pfade, verlorene Pfade, müsst durch den einen oder anderen Bach waten, habt die Gelegenheit, bothies kennen zu lernen, könnt in Corrour aussteigen oder auch weiterlaufen, könnt ein schönes Hostel (Loch Ossian) sehen... Und in Dalwhinnie habt ihr Anschluss an Zug oder Bus.
Na, wie klingt das?

[Dekkert]

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[Also ich war im Juni in Letterewe und wenn das die größte Wildnis ist, die man in Schottland findet, würd ich sagen, dass man da auch als (halbwegs vernünfitger) Anfänger alles machen kann. Selbst vom entferntesten Punkt ist man in ein paar Stunden draußen. Wege waren kein Problem, auch ohne Weg und Kompass hätte man sich kaum verlaufen können, wenn man ab und an auf die Karte geguckt hat. Aber zur Sicherheit ist natürlich einer der größeren Wege am Anfang gut.]

[Lightfoot]

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Juni und März sind ein kleiner Unterschied. Bis Mai kann es z.B. ganz heftige Stürme geben.

Knoydart und Letterewe streiten sich immer um den Titel "Wildnis". So richtig wild ist aber Schottland natürlich nicht. Leute sterben dort witterungsbedingt eigentlich nur im Winter.

Ich finde Borderlis Vorschlag richtig gut, abwechslungsreich, genau für (relativ ambitionierte) Anfänger geeignet. Der WHW läuft im Norden durch wunderschöne Berge, der Weg nach Dalwhinnie über das Rannoch Moor und durch die Ben Alder Hills ist auch sehr schön. Je nach Wetter kann es dort auch schon etwas ungemütlich werden. Wenn einen der Hafer sticht, kann man einige der Berge am Weg mitnehmen.

[Dekkert]

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deshalb hab ich Juni dazugeschrieben. Ich meinte, dass man sich nicht abschrecken lassen sollte von "Wildnis", durch alle Gebiete ist man in spätestens 3 Tagen durch (es sei denn man wählt Rundwege oder läuft extra Umwege), vom "Wetter" kann man sich schon abschrecken lassen. Da ist März sicher anspruchsvoller.

[Cattlechaser]

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Hallo Stollentroll,

zunächst mal: Willkommen im Forum.

Borderli und Lightfood haben eigentlich schon alles gesamt. Ich kann den Vorschlag von Borderli unterstützen. Der WHW im März/April ist keine Massenveranstaltung sondern eine (mit Abstrichen) durchaus einsame Angelegenheit. Es ist natürlich nicht mit Knoydart oder Sutherland zu vergleichen, aber als Anfänger ist dies für März/April auch nicht ratsam.

Noch einige Aspekte, wenn es euch trotzdem kratzen sollte, etwas "wilderes" zu gehen: Im März/April ist Schnee bis in die Niederungen in den Highlands keine Ausnahme. Hohe Bergpässe wie in Knoydart oder Letterewe könne durchaus mit einer Schnee-/Harschschicht überzogen sein. Daher nur etwas anderes zur Einstimmung gehen, wenn:

- ihr Bergstiefel habt und hierfür leichte Steigeisen mitnehmt;
- eure Schlafsäcke auch Temparaturen von bis zu -5 Grad im Komfort- bzw. Grenzbereich aushalten;
- euer Zelt stabil genug ist, um einen kleinen Sturm zu überstehen;
- eure Trittsicherheit und Kondition so gut sind, dass ihr sechs Stunden ohne starke Müdigkeitserscheinungen über vereistes und/oder stark sumpfiges Gelände laufen könnt;
- ihr problemlos mit Karte und Kompass umgehen könnt;
- ihr es euch zutraut, die notwendige Ausrüstung und Verpflegung (zwischen 18 und 22 kg, je nach Material) auch über mehrere Tage zu tragen.

Freut euch auf die erste Tour, macht sie mit Verstand, wie es auch Borderli geraten hat - und dann plant Ihr anschließend Größeres.

[Nic]

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Dem Gesagten schliesse ich mich auch im Grossen und Ganzen an, mit zwei Einschraenkungen:

Schwere Bergstiefel sind nicht notwendig, leichte Trekkingstiefel sind wesentlich angenehmer. Anstatt leichter Steigeisen wuerde ich zu der Jahreszeit hoechstens Microspikes mitnehmen (wenn ueberhaupt erforderlich, das kann man ja zeitnah anhand des Wetterberichts entscheiden). Die kann man an allen Schuhen befestigen, nicht nur an Bergstiefeln. Letzte Woche war ich um Fort William herum unterwegs und habe jeden Tag nur die Microspikes benutzt und die richtigen Steigeisen nie gebraucht. Allerdings bin ich diesmal nicht auf Munros gewesen, nur auf (stark vereisten) Low Level-Wegen und Corbetts.

Ein Rucksackgewicht von 18 - 22 kg sollte man nach Moeglichkeit vermeiden, ist ja nicht Skandinavien hier Da es ausreichend Moeglichkeiten gibt, Essen nachzukaufen und man nur fuer hoechstens 3, vielleicht 4 Tage Essen mitnehmen muss, sollten 15 kg reichen, wenn moeglich, noch weniger.

[Anja2]

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Wenn danach noch Zeit ist, könntet Ihr auch von F.W. mit dem Bus auf die Insel Skey fahren, die ist wunderschön und Ihr könnt noch ein paar Tage aushängen, und die Küste ist immer gegenwärtig. Das haben wir im Mai auch vor.

L.G. Anja

[Waldhexe]

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Muss es für die erste Tour eigentlich gleich Schottland im März/April sein? Für Schottland ist das noch etwas früh im Jahr, da sollte man schon "Blut geleckt" haben, mit richtig schlechtem Wetter und schlechten Wegen umgehen können, so meine Meinung. Ich finde für Schottland Mai/Juni oder September/Oktober wesentlich geeigneter!
Im März/April wandere ich lieber südlicher und kann Dir z.B. Cornwall (Coast Path), Nordengland (z.B. Pennine Way, Dales Way), Wales oder Irland (z.B. Kerry Way) wärmstens ans Herz legen, zumal wenn Du zum ersten mal in GB bist. Um diese Jahreszeit wirst Du auf keinem Weg "Massen" begegnen, allenfalls einzelne Wanderer.
Schau Dich mal hier um.

Viel Spass, wo auch immer,

Claudia

[stollentroll999]

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Super!
Vielen Dank für die vielen Tips, ich werd jetzt mal in Ruhe allles vergleichen, klasse

[Rainer Duesmann]

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Muss es für die erste Tour eigentlich gleich Schottland im März/April sein?

Viel Spass, wo auch immer,

Claudia

Würde ich mir auch überlegen ob das nicht etwas früh ist? Ich hatte auf dem WHW Ende April noch Nachtfröste und im März ist sehr wahrscheinlich Winterausrüstung dringend anzuraten. Lieber im lieblichen Mai!

Rainer

[Borderli]

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... auch im lieblichen Mai kann's noch schneien. Selbst erlebt!

[stollentroll999]

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Soo, also hier mal was ich mir überlegt hatte:
März/April muss sein, weil da Semesterferien sind
Und Schottland war nur ne Idee, weil ich mal vor Jahren zum Glen Affric Yoth Hostel gelaufen bin, das war ziemlich cool, allerdings im Sommer. Den Rest der Zeit waren wir aber per Atuto unterwegs. Ein Vorteil vom Frühling wäre, das es wahrscheinlich kein Mückenpröblem gäbe
An eine richtige "Wintertour" mit Steigeisen und so weiter hatte ich allerdings nicht gedacht, von daher werde ich Borderlis Vorschlag wohl mal wan anders, wenns wärmer ist angehen.
Bleibt noch Wales oder Irland von den Seiten GBs, die mich interessieren, Cornwall war ich schon, aber auch mit dem Auto. Irland ist für mich blöd, weil Ryanair dort meines Wissens nicht von Bremen aus hinfliegt, und ich würde lieber an den Reisekosten als an der Ausrüstung sparen.
Bleibt noch Wales, da gibts ja auch ne Menge an Möglichkeiten, hättet ihr denn da auch Empfehlungen?

[Nic]

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An eine richtige "Wintertour" mit Steigeisen und so weiter hatte ich allerdings nicht gedacht, von daher werde ich Borderlis Vorschlag wohl mal wan anders, wenns wärmer ist angehen.

Aehm... die von Borderli vorgeschlagene Tour ist komplett Low Level, Steigeisen brauchst du da ganz sicher nicht. Das sollte dich jedenfalls nicht von Schottland im Fruehling abhalten, ausserdem: in Wales kann es um die Zeit auch noch ganz schoen kalt sein

[Struppi]

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An eine richtige "Wintertour" mit Steigeisen und so weiter hatte ich allerdings nicht gedacht, von daher werde ich Borderlis Vorschlag wohl mal wan anders, wenns wärmer ist angehen.

Nun lass Dich mal nicht in's Boxhorn jagen. Ende März, Anfang April wirst Du auf dem WHW wahrlich keine Steigeisen brauchen (der Rat war auf höhere Pässe in Knoydart oder Letterewe bezogen). Gut, Nachtfrost wird man um diese Zeit hin und wieder haben, mit Schneefall muß man zumindest rechnen (aber nichts das in nennenswerter Menge lange liegen bleibt), und kalt wird es auf jeden Fall, aber Steigeisen auf dem WHW - no friggin' way. Zur Not müßt Ihr halt mal ein, zwei Tage abwettern und die Tour hintenraus verkürzen.

Die von Borderli vorgeschlagene Fortsetzung nach Dalwhinnie könnt Ihr dann von der Wettervorhersage, Euren Erfahrungen auf dem WHW und der persönlichen Form abhängig machen. Unterwegs könnt Ihr nochmal einen Wetterupdate im Loch Ossian YH holen und zur Not von der Corrour Station zurück nach Ft. Bill fahren.

Also, wenn Euch die Aussicht auf kalte Nächte (und Tage) nichts ausmacht, dann ist zumindest der WHW auch für Anfänger um diese Zeit machbar. Viel wärmer wird es in Wales auch nicht.

Grüße
Gerd

[Cattlechaser]

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Nun lass Dich mal nicht in's Boxhorn jagen. Ende März, Anfang April wirst Du auf dem WHW wahrlich keine Steigeisen brauchen (der Rat war auf höhere Pässe in Knoydart oder Letterewe bezogen). Gut, Nachtfrost wird man um diese Zeit hin und wieder haben, mit Schneefall muß man zumindest rechnen (aber nichts das in nennenswerter Menge lange liegen bleibt) [...]

Also, wenn Euch die Aussicht auf kalte Nächte (und Tage) nichts ausmacht, dann ist zumindest der WHW auch für Anfänger um diese Zeit machbar. Viel wärmer wird es in Wales auch nicht.

Ich stimme Struppi und auch Nic in vollem Umfang zu. Das mit den Steigeisen bezog sich nur auf hohe Pässe, nicht auf den WHW oder die Variante von Borderli. Letzteres könnt ihr mit ganz normalen Wanderschuhen machen. Entscheidende Frage wird vor allem sein, ob eure Schlafsäcke Minusgrade aushalten bzw. ob ihr Lust darauf habt.

OT: Natürlich reichen für vereiste Pässe in Schottland auch -wie von Nic vorgeschlagen- Microspikes. Die Vor- und Nachteile zu diskutieren würde aber vermutlich einen eigenen Thread füllen.

[Enja]

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Letztes Jahr im April habe ich beim Zusammensuchen der Ausrüstung für unsere Irlandfahrt im Mai diesen Bericht gelesen:

http://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php?41817

Da war ich eigentlich ganz froh, dass wir später gefahren sind. Ich finde, er vermittelt einen ganz guten Eindruck von den Gegebenheiten. "Eigentlich" gibt es dort keinen Schnee. Uneigentlich im letzten Jahr aber doch. Und das nicht zu knapp und in großen Mengen. Trotzdem wurden da keine Steigeisen gebraucht. Gemütlich geht aber anders.

Jedenfalls war ich ganz froh, dass wir einen Monat später gefahren sind, herrliches Wetter hatten und das Land in voller Blüte stand.

[Rhodan76]

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"Eigentlich" gibt es dort keinen Schnee. Uneigentlich im letzten Jahr aber doch.

Wir waren letztes Jahr die Woche VOR diesem Schnee-Ereignis in der gleichen Gegend in Irland - und es war ziemlich mild mit 2 stelligen Plusgraden. Also nicht bange machen lassen.