Nördlicher Kungsleden oder doch Padjelantaleden? Qual der Wahl

[Nibel]

Hallo Zusammen,

nachdem wir, auch dank der vielen guten Tipps hier aus dem Forum heraus, die letzten Jahre einige schöne Touren in Schweden und Norwegen machen konnten, gibt es endlich wieder die Möglichkeit eine weitere Tour für Mitte August zu planen.

Zur Verfügung stehen mit An und Abreise max. 15 Tage.
Urs prünglich hatten wir den nördlichen Kungsleden ins Auge gefasst, durch viel stöbern und lesen der Reiseberichte kam aber auch der Padjelantaleden als Alternative aus dem „Busch“.

Nun würde uns interessieren was ihr empfehlen würdet. Ich vermute hier gibt es einige Erfahrene ,die beide Touren schon gelaufen sind und Für und Wider teilen können, oder aber sogar eine Alternative im Köcher haben wie man 10-11 Wandertage verbringen kann.
wir möchten gerne wieder mit dem Zelt unterwegs sein und können mit Karte,Kompass und GPS umgehen (komplett weglos muss aber nicht sein)Tagesetappen mit 15-20 km und 1000Hm sind gut machbar.

viele Grüße aus dem Schwarzwald

Nibel

[Sausemann]

Hallo Nibel,

ich kann Euch den Padjelantaleden ans Herz legen. Wir waren Ende August/Anfang September 2019 unterwegs und haben inklusive faulem Tag 11 Tage gebraucht. (plus 4 für An- und Abreise dann passt das)
Den Reisebericht findest Du hier:

http://www.outdoorseiten.net/vb5/forum/tourenberichte/tourenberichte-nördliches-europa/111610-padjelantaleden-2019-von-licht-schatten-ziemlich-besten-freunden-und-rentiere

Es war traumhaft und auch traumhaft wenig los.

Zum Kungsleden kann ich noch nichts sagen, der wird (so es denn hinhaut) dieses Jahr Ende August von Abisko bis Kvikkjokk bewandert. Aber tendenziell meine ich werdet Ihr dort mehr Menschenaufkommen haben.
Die Fjällraven Klassik geht meines Wissens Mitte August da durch, dann wirds voll.

Cheerio
Sause

[zilka]

Je nachdem, was ihr sucht. Ich persönlich wäre auch für den Padjelsntaleden, mir wäre der Kungsleden zu voll.
Ich werfe aber nochmal meine Lieblingsstrecke mit rein: den Nordkalottleden von Kilpisjärvi nach Abisko. Das käme zeitlich auch hin.
Belge hat da einen schönen Bericht geschrieben, auch wenn er ohne Zelt unterwegs war. Ich war zu der gleichen Zeit dort mit Zelt unterwegs. Einen markierten Weg zu haben und bei Schlechtwetter auch mal auf eine Hütte ausweichen zu können, ist auch schön.
Viele Grüße,
zilka
Belges Bericht (irgendwie kann ich noch nicht gut verlinken und bekomme den Beginn seines Berichtes nicht weg…)

[Ljungdalen]

Schwierige Frage, beides - unterschiedlich - schön.

ich kann Euch den Padjelantaleden ans Herz legen. Wir waren Ende August/Anfang September 2019 unterwegs und haben inklusive faulem Tag 11 Tage gebraucht. (plus 4 für An- und Abreise dann passt das)

Okay, wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich auch Padjelanta nehmen. Aber 11 Tage sind ziemlich gemächlich, und 1000 Hm hat man da vielleicht mal in der *Summe* hoch und runter...

Option wäre Padjelanta Ritsem - Kvikkjokk PLUS Kungsleden-Abschnitt Kvikkjokk - Saltoluokta (in vier Tagen). *Das* wäre andererseits in 11 Tagen ziemlich sportlich, vor allem, wenn man zB einen Abstecher zum Skierffe machen will. Aber machbar.

Optionen für Padjelanta, auch zur "Verlängerung":

• im Norden statt "Normalweg" via Akkastugorna - Kisuris westlicher über Vaisaluokta - Kutjaure. Beide Varianten schön, aber wieder: wenn ich wählen müsste, würde ich letztere bevorzugen.
• statt Stáloluokta - Darreluoppal - Såmmarlappa (eigentlicher Padjelanta) wieder westlicher über Stáddájåhkå - Pieskehaure - Vaimok. Auch wieder: beide schön, letztere stellenweise etwas "alpiner" und vmtl. menschenleerer (Padjelanta zwar generell nicht so voll wie Kungsleden, aber wirklich einsam ist man da im August nicht.)
  • Option zu letzterer Variante: Abstecher von Stáddájåhkå nach Sårjåsjaure ("Konsul Perssons stuga") und zurück - phantastisch bei schönem Wetter

[Nibel]

Guten Morgen,
vielen dank für die hilfreichen Tipps und Anregungen.
Dass zu dem Zeitpunkt vermutlich auch der FR Classic über den Kungsleden rauscht hatte ich gar nicht mehr im Kopf.
Dass Menschen unterwegs sind macht uns nicht so viel aus sofern man keine Karawanen an Wanderer um sich herum hat🙈.
Nordkalottleden hatte ich gar nicht im Kopf, Anreisetechnisch muss ich das mal näher betrachten.
Die Idee den Padjelanta etwas zu verlängern und nen Schlenker auf dem Kungsleden zu machen ist auch interessant. Das muss ich genauer anschauen- möchte aber auch nicht alles bis auf die letzte Rille ausreizen und nachher in Stress kommen. Bin auch keine 25 mehr 🤣
Nutze jetzt das kommende Wochenende und lese die verlinkten Berichte.
falls jemand eine Idee hat wie man den Sarek sinnvoll streifen könnte, gerne raus damit😊

viele Grüße

[Ljungdalen]

falls jemand eine Idee hat wie man den Sarek sinnvoll streifen könnte, gerne raus damit😊

Naja, über die "Hauptstrecke" via Ruohtesvagge und Rapadalen nach Aktse *durch* den Sarek ist auch keine Zauberei, verlaufen kann man sich da nicht, und verloren geht man im August auch nicht. Wenn man schon mal in der Gegend ist. Locker in 6 Tagen, für die man Verpflegung dabeihaben muss, in Aktse ist dann ein Shop. Oder von Suorva, etwas kürzer. Plus dann zwei Tage Abmarsch Richtung Saltoluokta oder Kvikkjokk via Kungsleden. (Isbd. der Abschnitt Aktse - Pårte spricht - für mich - für letztere Variante).

Oder alles in Gegenrichtung.

Insgesamt in 11 Tagen gut machbar. (Wenn es davor viel geregnet hat oder dies angekündigt ist und man wegen Furten Bedenken hat, dann natürlich besser nicht. Suorva ansonsten gute Ausstiegsmöglichkeit "in der Mitte".)

Re "Sarek streifen": das macht man auf dem Kungsleden zwischen Aktse und Pårte sowieso - der verläuft ein ganzes Stück auf dem Territorium des Nationalparks. Und der Padjelantaleden auch mal kurz, um die Darreluoppal-Hütten. Apropos: weglos Duottar - Ággajávrre - Darreluoppal (2 Tage) wäre ein schöner "Mehr-Sarek-Streif-Umweg" vom Padjelantaleden aus...

[zilka]

Nordkalottleden hatte ich gar nicht im Kopf, Anreisetechnisch muss ich das mal näher betrachten…
Die Idee den Padjelanta etwas zu verlängern und nen Schlenker auf dem Kungsleden zu machen ist auch interessant

Nordkalottleden geht Anreisetechnisch wirklich gut (wenn man in Tromsö den Bus findet und fliegen mag). Ich hatte, anders als Belge, kein Problem den Bus zu finden. Er fährt durch eine grandiose Landschaft, ist in ca. 3 Stunden oder so in Kilpisjärvi und man kann dort direkt loslaufen. Ich würde allerdings mit dem Boot zum Grenzstein fahren und von dort aus loslaufen. Und vorher noch in Tromsö Gas kaufen. Wenn Ihr dann am Ende mit dem Zug nach Stockholm zurückfahrt, würde ich in Björkliden und nicht in Abisko aufhören und wieder in den Zug steigen. Das letzte Stück lohnt sich nicht sonderlich. Und - ob von Nord nach Süd oder umgekehrt, ich finde beides schön.

Den Padjelantaleden so wie vorgeschlagen zu verlängern, habe ich auch schon einmal gemacht. Finde ich auch eine gute Idee, hat mir damals sehr gut gefallen. In Saltuluokta zu enden ist etwas besonderes. Sauna, Dinner und einen langsamen Ausklang und Abschied am See, bevor es am nächsten Tag mit dem Boot zum Bus und dann zum Zug nach Gällivare geht.

Bin gespannt, wofür Ihr Euch entscheidet! Viele Grüße,
zilka

[Ljungdalen]

PS Eine coole Abkürzung für Padjelanta + Kungsleden Richtung Saltoluokta *durch* den südwestlichen Sarek scheint mir Duottar - Njoatsosvágge - Boarek - Pårte zu sein. Wenn man an 20 km pro Tag macht, kann man einen Tag gegenüber der Route über Kvikkjokk "sparen" - und trifft sicher auf dem größten Teil des Wegs viel weniger Menschen. Den größten Teil der Route kenne ich, außer die ersten km von Duottar direkt nach Osten ins Tal runter: weitgehend unproblematisch, nur paar Furten im unteren Njoatsosvágge verlangen evtl. Aufmerksamkeit (besonders Luohttojåhkå, aber ggf. auch Bálgatjåhkå und Ruopsokjåhkå), wobei ich da - im September allerdings - keine Problem hatte...

[Nibel]

Vielen Dank für die vielen Anregungen und Tipps- tendenziell wäre mein Favorit aktuell der verlängerte Padjentaleden mit der Option durch den südwestlichen Sarek. Mein Sohnemann wäre für den Nordkalottleden.
bin gespannt was es schlussendlich wird und werde berichten.
Wir stöbern mal in den Karten

Grüße Nibel

[Nibel]

Mittlerweile haben wir uns festgelegt und wollen den Padjelantaleden mit der Option Duottar - Njoatsosvágge - Boarek - Pårte laufen. Anschließend weiter auf dem Kungsleden bis Saltoluakta. Mit An- und Abreise haben wir 16 Tage zur Verfügung. Je nachdem wie wir vorwärts kommen, könnte das vermutlich sportlich werden.

Gibt es zwischen Kvikkjokk und Saltoluakta evtl. eine sinnvolle Ausstiegsmöglichkeit um dann die Heimreise wieder zu starten? Iwie finden wir nur Infos zum einen oder anderen Heli.

Danke nochmals für die vielen Anregungen- die liegen in der der Schublade und werden bei der nächsten Gelegenheit rausgezogen.

viele Grüße

Nibel

[Ljungdalen]

Gibt es zwischen Kvikkjokk und Saltoluakta evtl. eine sinnvolle Ausstiegsmöglichkeit um dann die Heimreise wieder zu starten? Iwie finden wir nur Infos zum einen oder anderen Heli.

Ja, Heli Aktse - Kvikkjokk oder Aktse - Saltoluokta. Fliegen aber nicht täglich; der Flugplan für 2025 ist auch offenbar noch nicht raus, kostet jedenfalls 1950 p/P oder so. Außerplanmäßig geht theoretisch auch (Handyempfang hier und da um Aktse vorhanden), aber sicher noch (viel) teurer. Alternativ ein Tag zu Fuß von Aktse zur Sitoälv-Brücke, aber da fährt ja nichts öffentliches. Also Taxi, sicher auch teuer, aber vmtl. weniger als Heli zu zweit, oder hoffen, dass einen jemand mitnimmt.

Andererseits: wenn ihr nach Boarek den Kungsleden erreicht, müsstet ihr doch schon wissen, ob das zeitlich ud überhaupt passt. Wenn nicht, einfach am selben Tag noch nach Kvikkjokk gehen.

[Nibel]

Andererseits: wenn ihr nach Boarek den Kungsleden erreicht, müsstet ihr doch schon wissen, ob das zeitlich ud überhaupt passt. Wenn nicht, einfach am selben Tag noch nach Kvikkjokk gehen.

Ja, spätestens dort sollten wir wissen ob es zeitlich so gelaufen ist wie wir uns das vorgestellt haben.
Evtl. passt ja auch das Wetter oder whatever gar nicht mehr.

viele Grüße