Erste Solo-Wintertour / Kungsleden...bäuchte noch Tipps

[Nicht übertreiben]

Ich denke mal den Primus. Was bei fast jedem Benzinkocher gilt: Ganz aufgedreht wird er zwar nochmal deutlich lauter, die Heizleistung bleibt aber nahezu konstant, der Verbrauch dagegen geht stark nach oben. Also immer kurz vorm Vollgas stoppen.

Die Ski kenne ich nicht, aber mit 88/60/78 (gibts denn keine mit 90-60-90 ) sind die schon ziemlich breit, da sollte sich das Einsinken bei entsprechender Länge im Rahmen halten. Dafür hast du allerdings mehr Verdrängung.

[elch33]

Hallo.
ich würde einfach mal die Sachen die ich mitnehmen will auflisten, Gewicht hinterschreiben, zusammenrechnen. Dann weist du doch wie viel zusammenkommt. Ob du das realistisch tragen kannst.
Eventuel ins Forum stellen. Über konkrete Listen läst sich leichter was sagen. Wobei Tourenausrüstung eine sehr individuelle Sache ist, jeder hat da so seine Vorlieben. Ich koche z.B. lieber auf Spiritus. Kein Problem mit Stichflammen beim vorheitzen. ein Kocher der nur kaputt geht wenn ein Skooter darüberfährt, keine Probleme mit verstopften Düsen. Aber ich bin auch alleine unterwegs. Ob ich für 2 Leute Schnee mit einem Spirituskocher schmelzen wollte? Eher nicht, dauert so schon ewig. Beim Brennstoffverbrauch immer daran denken das du üblicherweise jeden Tropfen Wasser aus Schnee erschmelzen mußt. Ich habe fast nie offenes Wasser gefunden. Bei 2 Leuten sind das einige Liter.
Naja und zu Gewicht nochmal. Es kommt immer drauf an ob ich zelten will, in Hütten übernachten, Lebensmittel für die ganze Zeit mitnehmen u.s.w.
Und vor allem wieviel Gimmicks, Annehmlichkeiten ich haben will.
Für eine 2 Wöchige Tour mit Lebensmittel und Zelt, Pulka liege ich bei 55 bis 60 kg.
Sicherheitsausrüstung? Ist stark eine Frage des persönlichen Sicherheitsempfinden. Wenn keiner unterwegs ist bringen dir Signalmittel nicht viel. Da kommst du um ein Satelietentelefon nicht herum. Zusammen mit einem GPS um die Daten durchgeben zu können wo du gerade bist.

Gruß Elch

[christel]

Fragen über Fragen

Hej Acet,

wenn ich mir Deine Fragen so anschaue, dann fühle ich mich
geradezu verpflichtet, den Zeigefinger warnend zu erheben.

1. Die Jahreszeit:
Der Dezember ist geprägt von ständigem Temperaturwechsel.
Frage an Dich:
trägt das Eis ?
Gibt es bereits Markierungen auf dem Eis ?
Hast Du genug Erfahrung, um das Eis einzuschätzen ?

Bei kurzem Tageslicht (s. WetterOnline) wirst Du nicht
immer die nächste Hütte erreichen können. (~2,5 km/h ohne Pausen).

Sind in den Hütten die Noträume geöffnet oder nur der Vorraum
(ohne Heizmöglichkeit) mit dem Nottelephon ?

Bedenke, daß ein Hubschrauber nicht bei jedem Wetter oder
bei Dunkelheit fliegt. Dein Erste-Hilfe-Päckchen wird etwas
umfangreicher sein müssen........!
Frage: Kannst Du Erste Hilfe ? Hast Du Dich damit beschäftigt ?
"Erste Hilfe am Unfallort" reicht im Ernstfall möglicherweise nicht.

- Hast Du einen ausreichend warmen Schlafsack (-35 bis - 40°C) ????
- Hast Du eine entsprechende Iso-Matte ?
- 1-2 Paar Ersatzhandschuhe wegen Feuchtigkeit ?
- Hast Du eine Schneeschaufel mit Metall-Schaufel (wichtig bei
festem Schnee, Lawinenschaufeln taugen dann nicht viel) ?
- Menschen ? Vielleicht noch vereinzelt um die Feiertage herum.
(Ich war mal Mitte Februar im Padjelanta, da stammte die letzte
Hüttenbucheintragung vom September. Apropos Padjelanta, dort
gibt/gab es Hütten mit Gasbetrieb, also ohne Holzofen, in dem Monat
allerdings auch ohne Gas).

- meine erste Wintertour habe ich mit dem STF gemacht,
"mittelschwer", war aber ziemlich hart.



So, meine Bedenken habe ich zu "Papier" gebracht.........


liebe Grüße

christel

[Jaerven]

Die hat recht die Christel
Hier meine Winterpackliste:
http://www.cc-30.com/upload/PacklisteWinterjaerven.xls
Auf 50 kg komm ich nicht, aber etwas über 30 werden das schon...

Peter

...Hab gerade mal im norwegischen Fjellforum nachgelesen was die da auf Wintertouren so benutzen
zu 50% alte norwegische Militärkocher Optimus 111
hier ein interressanter Umbau:
http://www.fjellforum.net/download.php?id=8064

[Christine M]

Die hat recht die Christel

Ja, hat sie. Ich habe mir mal den irgendwo weiter vorne verlinkten Bericht durchgelesen. Bei den beiden ist ja alles ganz gut gegangen, aber sie hatten auch kein wirklich schlechtes Wetter. Am Ende stand, daß ihnen bei -29°C vor einer Übernachtung im Zelt bange sei - was hätten sie denn gemacht, wenn sie unterwegs bei solchen Temperaturen (oder kälter) hätten biwakieren müssen. Möglicherweise ist es aber auch einfach schlecht formuliert - ich gebe offen zu, daß ich bei -29°C auch lieber eine warme Hütte habe (im CC -30 sieht man das sicher anders ).

Die beiden hatten stellenweise zu wenig Schnee zum Skilaufen. Das kann dir IMHO genauso passieren wie viel sehr weicher Schnee, in dem man (trotz langer und breiter Latten) bis zum Oberschenkel einsinkt. Erst recht natürlich mit einem über 30kg schweren Rucksack, aber auch eine Pulka unter solchen Bedingungen einen Anstieg heraufzuziehen ist kein Vergnügen. Da ihr höchstwahrscheinlich die einzigen dort sein werdet, müsst ihr alles alleine spuren. Das kostet enorm viel Kraft und man kommt nur langsam vorwärts.

Christine

[Jaerven]

Da ihr höchstwahrscheinlich die einzigen dort sein werdet, müsst ihr alles alleine spuren. Das kostet enorm viel Kraft und man kommt nur langsam vorwärts.

Ich denke sie werden (wahrscheinlich!?) Scooterspuren vorfinden auf denen sich ganz passabel laufen lässt.
Der Kungsleden ist bei denen ja auch um Weihnachten/Silvester recht beliebt.

Peter

[Roene]

...Hab gerade mal im norwegischen Fjellforum nachgelesen was die da auf Wintertouren so benutzen
zu 50% alte norwegische Militärkocher Optimus 111

Ich benutze ihn auch !

Auch ich finde, dass Christel Recht hat. Als erste Wintertour direkt die unbeständigste Jahreszeit zu wählen, halte ich auch nicht für so clever. Die Monate Februar und März können zwar auch "arschkalt werden" (habe selber im März 2006 nur knapp die Mitgliedschaft im CC -40 verfehlt) aber wenigstens sind die Schnee- und Lichtverhältnisse besser. Auch die Winterstürme konzentrieren sich mehr auf Dezember/Januar. Was ich bisher so von dir gelesen habe, würde ich eher dazu raten mit Tagestouren bzw. kleinen Mehrtagestouren anzufangen, sodass man immer wieder eine Ausstiegsmöglichkeit hat, wenn mal was schief geht. Ich kann euch da einige Dinge nennen, die da passieren können. Also langsam angehen Jungs.

Gruß, René.

[jaakob]

Hey
ich war auf meiner letzten Tour u.a. ein Stück (das nordende) vom südl. Kungsleden. Es gibt da ein recht dichtes Netz von den kleinen Nothütten und in jeder an der wir waren gab es auch ein Nottelefon, einen Ofen und einen Sack Brennholz. Bei den bewirteten Hütten (Sylarna, Helags) gab es zumindest Schilder die auf Schutzräume hinwiesen. In Ljungdalen gibt es auch einen kleinen ICA- das könnte auch zur Route passen.
liebegrüße
jaakob

[Jaerven]

Auf seiner geplanten Route wird er nur nicht so weit kommen in 2 Wochen.
Die Tage sind zu kurz, er muss Ruhetage einrechnen u.s.w.
Gewiss ist der Kungsleden ein sicherer Weg, da sollte man normalerweise nicht verloren gehen. Aber es sind auch schon Leute 300 m vor der Hütte erfroren.
Um die Zeit ist das mit dem Brennholz auch nicht sicher- das meiste wird im Herbst von den Jägern verbraucht- wenn es in den Windschutzhütten welches gibt.


An den grossen Hütten liegt genug herum, das ist sicher. Schutzräume gibt es dort auch.

Peter

[Christine M]

Ich denke sie werden (wahrscheinlich!?) Scooterspuren vorfinden auf denen sich ganz passabel laufen lässt.
Der Kungsleden ist bei denen ja auch um Weihnachten/Silvester recht beliebt.

Ein wesentlicher Teil der Strecke Abisko - Kebnekaise darf meines Wissens nicht zum Vergnügen mit Scooter befahren werden (sondern nur zur Versorgung der Hütten etc), weiter südlich kenne ich mich nicht aus. Und wir hatten Ende März zwar meistens, aber nicht immer Scooterspuren. Nachdem es einmal nachts geschneit hatte, war unsere Gruppe morgens als erste unterwegs und hat gespurt, nach der ersten Rastpause war eine andere Gruppe vorne.

Wenn man die Rasthütten mit einbezieht, ist das Hüttennetz natürlich schon recht dicht. Aber man hat eben auch nur sehr wenig Tageslicht, und wenn dann noch widrige Bedingungen dazu kommen ... Wobei sie dann ja immer noch das Zelt hätten.

Ich vermute, daß bei den richtigen Hütten auch jeweils mindestens ein Raum mit Ofen geöffnet ist (auf jeden Fall sollte das wie auch die Brennholzfrage aber vorher mit dem stf abgeklärt werden). So kenne ich es vom Rogengebiet im Herbst mit Ausnahme der neuen Rogenstuga, was aber vermutlich ein Sonderfall ist. Gab es hier im Forum nicht mal jemanden, der den Kungsleden im Februar, vor der Hüttensaison laufen wollte?

Christine

[Jaerven]

Die StF- Hütten haben mittlerweile alle Noträume mit Ofen und 2-4 Schlafplätzen. Wurde die letzten Jahre so eingerichtet, vorher war jeweils eine Hütte geöffnet mit Hauptraum und einem Schlafraum.
Da sich viele Vorsaisongänger und Scooterauslügler dort danebenbenommen haben und die Hütten in saumässigem Zustand zurückliessen wurden jetzt die "Noträume" eingerichtet.
Schade.

Peter,
sehr lange im Stf und bald selber Hüttenwart

[Christine M]

Die StF- Hütten haben mittlerweile alle Noträume mit Ofen und 2-4 Schlafplätzen. Wurde die letzten Jahre so eingerichtet, vorher war jeweils eine Hütte geöffnet mit Hauptraum und einem Schlafraum.
Da sich viele Vorsaisongänger und Scooterauslügler dort danebenbenommen haben und die Hütten in saumässigem Zustand zurückliessen wurden jetzt die "Noträume" eingerichtet.
Schade.

OT: Geöffnete Hütte mit einem Hauptraum und Schlafraum hatten wir letzten Herbst im Rogengebiet. Ein zusätzlicher Notraum würde bei den vergleichsweise kleinen Hüttenkomplexen vermutlich auch wenig Sinn machen. Wie gesagt mit Ausnahme der Rogenstuga, dort gab es tatsächlich nur den ca. 2x2m großen Vorraum. Wenn man aber weiß, daß die Vorgängerhütte bei einer feucht-fröhlichen Feier irgendwelcher Wochenendausflügler abgebrannt ist (sind ja nur ein paar Kilometer vom nächsten Parkplatz), kann man sich denken, warum.

Christine

[Fjaellraev]

OT: Bleiben wir mal halb OT bei den Noträumen, die Rogenstuga hat offiziell keinen Notraum "Stuglats saknar säkerhetsrum", wie sonst eigentlich nur die an Verkehrswegen liegenden Hütten. Bei vielen der anderen "älteren" Hütten ist der mittlere Raum (wo teilweise der Stugvärd- oder ein Trockenraum ist) als Notraum offen. Holz kann, muss aber nicht, vorhanden sein, Gas ist auf jeden Fall abgestellt.

@Peter: Stugvärdskurs schon gemacht, oder machst du ihn im Februar? Auf jeden Fall viel Spass dabei

[Tappert]

Hallo,
fühl mich auch genötigt meinen Senf dazuzugeben.
Ob man Benzin oder Petroleum benützt, macht in meiner Welt keinen Unterschied. Spiritus dagegen sollte man nie im Winter dabei haben. Es heizt einfach nicht genügend gegen die Kälte an. Wir haben immer 5 Liter für fünf bis sechs Personen und zwei Wochen verbraucht, also werden vier Liter wirklich gut ausreichen.
Mit den Ski hab ich selber leider keine Erfahrung, allerdings musste ich beobachten wie ein Freund von mir auf einer Wintertour mit diesen Unterwegs war, und dies sah aus verschiedenen Gründen verdammt viel besser aus als bei mir mit meinen StandardBackCountrySki. Insbesondere bei Abfahrten in tiefen Schnee waren diese ein massiver Vorteil dadurch, dass sie halt breiter sind.
(Wir sind zwar immer mit ner Pulka unterwegs, aber mit Rucksack wird dies bestimmt auch gelten)
Eine Pulka würde ich auch immer einem Rucksack vorziehen, leider verleitet sie dazu zuviel mitzunehmen.
Ja det wars
Viel Spass
Sebastian

[Jaerven]

Ob man Benzin oder Petroleum benützt, macht in meiner Welt keinen Unterschied.

Nö, aber Petroleum ist angenehmer, riecht besser, brennt schöner



(das ist jetzt natürlich subjektiv) und ist nicht so explosiv.
Benzin würde ich im Zelt nicht verwenden, Petroleum schon.
Gesund ist beides natürlich nicht...

Peter

[ich]

OT: @Järven
Schönes Bild! Ich will auch n KAP Arctic

[Schoolmann]

für Bene:
http://www2.ess.slu.se/peterask/fri/...der/Detalj.htm

[ich]

Danke, die Seite kenn ich.

[Jaerven]

das ist der Kap- Nachbau von Optimus

Peter

[ich]

Bei dem hat mich ja immer der Bajonettverschluß ein wenig genervt...