Krisengebiete bereisen?

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  • grenzenlos
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    • 25.06.2013
    • 566
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    • Meine Reisen

    AW: Krisengebiete bereisen?

    Was zum schmunzeln
    Hatte gestern eine Nierenkolik. Zum Glück in Neuseeland und nicht irgendwo in der Pampa. So konnte mich mein Sohn ins nächste Krankenhaus in Auckland fahren.
    Trotzdem ein schmerzhaftes Abenteuer
    Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

    Gruß, Wi grenzenlos

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    • Tarkowsky
      Erfahren
      • 21.07.2014
      • 136
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      • Meine Reisen

      AW: Krisengebiete bereisen?

      oops...dann mal gute Besserung!

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      • grenzenlos
        Dauerbesucher
        • 25.06.2013
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        • Meine Reisen

        AW: Krisengebiete bereisen?

        Zitat von Tarkowsky Beitrag anzeigen
        oops...dann mal gute Besserung!
        Danke, es geht schon besser Das Krankenhaus hier ist prima, und der indische Arzt absolut gut

        PS: Zumindest hat sich jetzt die Jahrekrankenversicherung gerechnet. Ist ja alles nicht unbedingt billig hier
        Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

        Gruß, Wi grenzenlos

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        • Holsa
          Erfahren
          • 16.01.2010
          • 324
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: Krisengebiete bereisen?

          1. Was ist für euch eigentlich ein Krisengebiet?
          2. Falls ihr schon solche Gebiete, Länder bereist habt, wie bereitet ihr euch darauf vor? Wie informiert ihr euch vorher?
          3. Falls ihr schon solche Gebiete, Länder bereist habt, wie waren letztendlich die Erfahrungen?

          1. Ein Krisengebiet ist für mich ein Gebiet in dem eine erhöhte Gefahr für Leib und Leben besteht. Es ist ein Gebiet in dem man unmittelbar mit dem Leid der Bevölkerung konfrontiert wird.
          2. Wir wurden durch Unterrichte und mit Übungsszenarien darauf vorbereitet.
          3. Ich habe in jüngerer Vergangenheit Afghanistan beruflich "bereist". Das Leid der Bevölkerung dort zu sehen und in einer "angespannten" Situation zu Leben ist eine prägende Erfahrung.
          Es gibt so viele unentdeckte, schöne Orte auf der Welt, da entzieht sich mir jedes Verständnis warum man gerade als Tourist ein Krisengebiet bereisen will um dort Abenteuerurlaub zu machen. Es ist einfach nur unglaublich dumm. Es kommt mir manchmal vor, als ob es kaum mal eine Generation in der Geschichte gibt, die nicht unmittelbar mit Leid und Krieg konfrontiert wurde, schon muss dieses "defizit" irgendwie nachgeholt werden. Und so fahren, provokant und überspitzt gesagt, manche Touris aus der ersten Welt mit Nikon und gps-Telefon auf Safari in die Katastrophe anderer Menschen. Ich kenne wirklich niemanden, seien es nun damalige Arbeitskollegen von dort oder Freunde die als Flüchtlinge nach Deutschland kamen, die auch nur ansatzweise über einen Urlaub in einem Krisengebiet nachdenken.

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          • _Matthias_
            Fuchs
            • 20.06.2005
            • 2170
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Krisengebiete bereisen?

            Zitat von Holsa Beitrag anzeigen
            1. Ein Krisengebiet ist für mich ein Gebiet in dem eine erhöhte Gefahr für Leib und Leben besteht. Es ist ein Gebiet in dem man unmittelbar mit dem Leid der Bevölkerung konfrontiert wird.
            Nach der Definition kann man nirgends mehr hinreisen, fast in jedem Land gibt es solche Gebiete ...

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            • Gast-Avatar

              AW: Krisengebiete bereisen?

              ...wenn man mal richtig hinsieht, fangen sie desöfteren schon vor der eigenen Haustüre an, was das Leid anderer Menschen betrifft.
              Ich bin kein Philosoph und eine Lösung habe ich auch nicht. Auch hier sterben Menschen weitaus früher, als sie sterben müssten, auch hier wird getötet. Manchmal mit anderen Mitteln. Dennoch empfinde ich unsere "westliche Gesellschaft" als relativ reflektiert.

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              • Waldhexe
                Alter Hase
                • 16.11.2009
                • 2893
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: Krisengebiete bereisen?

                Ich würde sagen, ein Krisengebiet ist ein Gebiet mit kriegsähnlichen Auseinandersetzungen oder während/nach einer Katastrophe. Auch ein Gebiet ohne staatliche Kontrolle könnte dazu gehören. Davor oder danach gibt es andere unangenehme Dinge, z.B. wenn ich in einem Land vor der Polizei Angst habe(n muss).

                Ein Land, in dem eine Reisewarnung bestand, habe ich noch nicht bereist und würde es auch nicht tun, außer aus humanitären Gründen, im Rahmen eines organisierten Einsatzes.

                Die "heikelsten" Regionen, die ich bereist habe, waren Nordirland in den 80ern, Israel mit Grenzregion zum Libanon und Jerusalem 1989, damals gab es im Norden häufig Raketenangriffe und Entführungen ausländischer Fachkräfte ( eine solche war mein Freund, der mich mitnahm); außerdem sächsische Kleinstädte zu DDR- Zeiten und Nordengland.
                Wobei das nur bedingt ein Witz ist, als ich während des Studiums ein Praktikum in Nordengland machte, gab es in der Stadt, in der ich lebte und arbeitete (Burnley) Riots. Ein ganzes Viertel war über Tage außer Polizeikontrolle, erkennbar im Stadtpanorama am Qualm der brennenden Autos. Ein Ausbreitung auf die ganze Stadt konnte zum Glück verhindert werden. Ein WG-Mitbewohner kam aus Liverpool und hatte in seiner Kindheit und Jugend mehrere größere Riots, u.a. die Toxteth- Riots erlebt. Das müssen sehr verstörende Erlebnisse gewesen sein, schlimme Erinnerungen kamen bei ihm da wieder hoch.

                Wie habe ich mich vorbereitet, hm. Informiert um die Hintergründe des Konflikts. In Nordirland waren wir mit dem Moped unterwegs, wir haben große D- Aufkleber auf die Motorradkoffer geklebt und wurden durch jeden martialisch aussehenden Checkpoint sofort durchgewunken.
                In Israel informierten wir uns immer über die aktuelle Lage, fuhren in der Grenzregion nachts nicht über Land, in Jerusalem mieden wir den Freitag und Samstag. An den Hauptgebetstagen - so hieß es - kommt es am häufigsten zu Konflikten.
                Außerdem kleideten wir uns "anständig".
                In den sächsischen Kleinstädten half allerdings gar nichts! Wir haben's knapp überlebt!

                Man kann immer zur falschen Zeit am falschen Ort sein. Im Bett kann einem das Bild auf den Kopf fallen. Die Frage ist nur, wie viele Risiken kommen zu dem vom Klo zu fallen, von einem Hai gefressen oder vom Blitz erschlagen zu werden noch hinzu. Bei uns derzeit leider noch einige, man kann in der " falschen" Diskussionsrunde sein, oder auf dem " falschen" Faschingsumzug. Angst haben zu müssen, am falschen Ort zur falschen Zeit zu sein ist Terror.
                Im Urlaub will man unbeschwert sein, aber auf Reisen will man wissen, wie die Welt ist. Dazu gehört vielleicht auch, Not und Elend zu sehen. Wir in Europa wissen im Grunde gar nicht, wie ein Großteil der Menschen leben muss, wissen wohl meist wenig vom wirklichen Leben. Ich verstehe, dass man sich davor nicht drücken will und wenige begeben sich mutwillig in Gefahr.
                Für mich persönlich gilt, je älter ich werde, um so vorsichtiger und vielleicht auch ängstlicher werde ich. Ab wann ist mir das Risiko auf jeden Fall zu hoch? Spätestens, wenn eine Reisewarnung ausgegeben wird.

                Gruß,

                Claudia

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                • Spartaner
                  Alter Hase
                  • 24.01.2011
                  • 4802
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Krisengebiete bereisen?

                  Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen
                  In den sächsischen Kleinstädten half allerdings gar nichts! Wir haben's knapp überlebt!
                  Hallo Claudia, hier fehlt es doch noch etwas an Details
                  Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, was in den sächsischen Kleinstädten zu DDR-Zeiten so gefährlich gewesen sein soll. Du hast doch bestimmt nicht wie ein Berliner geklungen? (Die waren nicht gut gelitten).

                  Gruß Michael

                  Kommentar


                  • Waldhexe
                    Alter Hase
                    • 16.11.2009
                    • 2893
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Krisengebiete bereisen?

                    OT: Nein, ich klinge sicher nicht wie ein Berliner - wir können alles, außer Hochdeutsch (die Berliner können das auch nicht) und Berlin ist für uns Schwaben zur Zeit ja auch No-Go-Area.
                    Ich erzähle es Dir beim Spreewaldtreffen, wenn es hoffentlich mal wieder klappt.
                    Ich will den ernsten Tread nicht zu sehr verquatschen.

                    Gruß,

                    Claudia

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                    • travelinghans
                      Gesperrt
                      Anfänger im Forum
                      • 29.03.2014
                      • 15
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: Krisengebiete bereisen?

                      Zitat von Holsa Beitrag anzeigen
                      Es gibt so viele unentdeckte, schöne Orte auf der Welt, da entzieht sich mir jedes Verständnis warum man gerade als Tourist ein Krisengebiet bereisen will um dort Abenteuerurlaub zu machen. Es ist einfach nur unglaublich dumm.
                      +

                      Ich versuche mal, es auf den Punkt zu bringen:

                      -

                      Schöne Orte ganz bestimmt, unentdeckte Orte wohl eher nicht. Wenn dir das Verständnis fehlt für diese Art von Touristen, dann bist du offensichtlich bisher (glücklicherweise) verschont geblieben von jenen Reisebekanntschaften, die einem spätestens eine Minute nach dem Hallo-Sagen (natürlich ganz beiläufig) erzählen, wie sie gestern in Peschawar über den Markt geschlendert sind oder wie sie durch Kolumbien zum Amazonas gekommen sind oder wie sie ....

                      +

                      Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes (AA) würde ich sehr ernst nehmen, dazu zähle ich auch Teilreisewarnungen. Solche Landesteile würde ich unbedingt meiden, wenn ich frei planen kann. Vor einer endgültigen Entscheidung würde ich noch lesen, was das US Overseas Security Advisory Council (OSAC) schreibt. Schreiben die was Harmloseres, kann man abwägen.

                      -

                      Es mag also unglaublich dumm sein, einerseits. Andererseits dient es sicher auch der Selbstvergewisserung (wie ja z. B. auch das Schreiben in diesem Forum) und vor allem einer insbesondere männlichen Form der Selbstbestätigung. (Zu der auch die Waffengeschichten in diesem Faden zu zählen sind.) Das sind ohne Zweifel auch wichtige Aspekte für die eigene Urlaubs- und damit Lebensplanung.

                      +

                      Reise- und Sicherheitshinweise des AA sollte man lesen, würden mich aber auf keinen Fall von einer Reise in das Gebiet abhalten.


                      Wenn ich mir die aktuelle Liste der Reisewarnungen des AA ansehe, sehe ich meine Haltung bestätigt. Oder hat jemand einen konkreten Fall aus der aktuellen Reisewarnungs-Liste, wo er ohne Bedenken einen Erholungsurlaub verbringen würde? (Um touristische Reisen geht es hier, oder? Ein Journalist oder z.B. Bergsteiger, der mit seinen Fotos Geld verdient, sieht das möglicherweise anders. Auch ein unvermeidlicher Transit z.B. mit dem eigenen PKW von Quetta die N40 nach Iran ist Abwägungssache.)
                      Zuletzt geändert von Vegareve; 01.10.2015, 08:22.

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                      • Flummi87
                        Erfahren
                        • 31.07.2014
                        • 368
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: Krisengebiete bereisen?

                        Zitat von travelinghans Beitrag anzeigen
                        Schöne Orte ganz bestimmt, unentdeckte Orte wohl eher nicht. Wenn dir das Verständnis fehlt für diese Art von Touristen, dann bist du offensichtlich bisher (glücklicherweise) verschont geblieben von jenen Reisebekanntschaften, die einem spätestens eine Minute nach dem Hallo-Sagen (natürlich ganz beiläufig) erzählen, wie sie gestern in Peschawar über den Markt geschlendert sind oder wie sie durch Kolumbien zum Amazonas gekommen sind oder wie sie ....

                        Es mag also unglaublich dumm sein, einerseits. Andererseits dient es sicher auch der Selbstvergewisserung (wie ja z. B. auch das Schreiben in diesem Forum) und vor allem einer insbesondere männlichen Form der Selbstbestätigung. (Zu der auch die Waffengeschichten in diesem Faden zu zählen sind.) Das sind ohne Zweifel auch wichtige Aspekte für die eigene Urlaubs- und damit Lebensplanung.
                        Nur mal so als Frage:

                        Beeindruckt dich sowas? Ich meine derartige Geschichten? Irgendwie lässt mich sowas relativ kalt- Glück gehabt, hätte auch anders ausgehen können und dann wäre das Gezeter wieder groß gewesen.
                        Wer mal so richtig geile Strände erleben möchte, dem sei Somalia ans Herz gelegt. Selten in meinem Leben sowas schönes gesehen -zumindest an manchen Stellen- schön gefährlich ist es obendrein noch

                        Wer mir jetzt erzählt er hätte dort vor ein paar Wochen noch gezeltet...sorry, meine Ehrfurcht hielte sich in Grenzen.

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                        • Flexxi
                          Gerne im Forum
                          • 30.06.2013
                          • 52
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: Krisengebiete bereisen?

                          In der Diskusion wird deutlich das sehr viele strickt dagegen sind in Krisengebiete zu reisen. Aber einen Aspekt würde ich dennoch mal in den Raum werfen:
                          Wenn man ein Krisengebiet bereist, wird man ja meistens auch geprägt, vom Elend hungernder Kindern, Umweltverschmutzung, Gewalt oder Angst. Und wenn man dann diese Prägung in seine Heimt übertragen kann, bewirkt es dort vielleicht etwas.
                          Ich meine, wenn man sich in Deutschland so umschaut, habe ich das Gefühl das die Leute denken das dieser sorgenfreie und dekadente Reichtum vom Himmel fällt. Aber das dafür Menschen in anderen Ländern dafür Leiden müssen, das will niemand sehen.
                          Von daher ist es vielleicht doch nicht so schlecht, wenn sich Leute so etwas ansehen und davon Berichten können. Ich will jetzt damit aber nicht sagen, das hier alle in Kriegsgebiete reisen sollen. Aber solche Berichte, wie sie hier in dem Thread beschrieben wurden, machen mich schon etwas mehr nachdenklich und lässt mich meine Sicherheiten etwas mehr schätzen.

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                          • _Matthias_
                            Fuchs
                            • 20.06.2005
                            • 2170
                            • Privat

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                            AW: Krisengebiete bereisen?

                            Sorry, aber ich muss auch nochmal drauf rumreiten
                            Zitat von Holsa Beitrag anzeigen
                            Es gibt so viele unentdeckte, schöne Orte auf der Welt, da entzieht sich mir jedes Verständnis warum man gerade als Tourist ein Krisengebiet bereisen will um dort Abenteuerurlaub zu machen. Es ist einfach nur unglaublich dumm. Es kommt mir manchmal vor, als ob es kaum mal eine Generation in der Geschichte gibt, die nicht unmittelbar mit Leid und Krieg konfrontiert wurde, schon muss dieses "defizit" irgendwie nachgeholt werden.
                            Für jemand, der "beruflich" in Kriegsgebieten war, ist das ziemlich heftig, da ja quasi genau die gleiche Dummheit begangen wurde, nur halt gegen Kohle. Machts das besser? Hast du da nicht auch das "Defizit" nachgeholt?

                            Kein einziger im Faden hat gesagt, nichts wie hin ins Krisengebiet, von denen die in einem waren, waren nicht absichtlich wegen der Kriese dort. Warum die Aufregung?
                            Machenviele nicht auch außerhalb von Krisengebieten dumme Sachen, des Abenteuer wegens, die wenns dumm läuft tötlich enden können? Wie viele sterben jedes Jahr beim Wandern, Klettern, Autofahren?

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                            • Spartaner
                              Alter Hase
                              • 24.01.2011
                              • 4802
                              • Privat

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                              OT mit Glaubensfragen, kann gelöscht werden ...

                              Zitat von Flexxi Beitrag anzeigen
                              Ich meine, wenn man sich in Deutschland so umschaut, habe ich das Gefühl das die Leute denken das dieser sorgenfreie und dekadente Reichtum vom Himmel fällt.
                              Bis hierher bin ich dir voll gefolgt, dachte, ach schau, da hat doch noch jemand erkannt, dass Reichtum erarbeitet werden muss.

                              Dann aber gleich das hier:
                              Zitat von Flexxi Beitrag anzeigen
                              Aber das dafür Menschen in anderen Ländern dafür Leiden müssen, das will niemand sehen.
                              und da fiel mir gleich die Kinnlade runter. Man man man, ich frage mich, woher der Glaube kommt, unser Reichtum basiert auf der Ausbeutung der 3. Welt?
                              95% des Reichtums wird in den entwickelten Ländern produziert (ich zähle die ostasiatischen Produzenten mal dazu) und wenn in den armen Ländern schlechte Bedingungen herrschen, dann wohl in den wenigsten Fällen, weil da ein böser weißer Mann arme Eingeborene ausbeutet.
                              Und wenn der Norden keine Wirtschaftsbeziehungen mit dem Süden hätte, kannst du dir vorstellen, wie die Welt dann aussähe? Der Norden wäre ähnlich reich, vielleicht sogar reicher als jetzt (weil Lohndumping schwieriger wäre), und der Süden würde, na, kannst du es dir denken, wie der aussehen würde ...??? Eingewachsene Eisenbahnen im Dschungel, renaturierte Straßen, keine Autoreifen mehr, die man dem Nachbarn benzingefüllt um den Hals legt ...

                              Gruß Michael

                              Kommentar


                              • _Matthias_
                                Fuchs
                                • 20.06.2005
                                • 2170
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: OT mit Glaubensfragen, kann gelöscht werden ...

                                Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
                                wenn in den armen Ländern schlechte Bedingungen herrschen, dann wohl in den wenigsten Fällen, weil da ein böser weißer Mann arme Eingeborene ausbeutet.
                                Doch
                                OT: Wo kommen denn die ganzen Rohstoffe her und wo findet die Wertschöpfung statt? Der “Norden“ lebt davon, dass die anderen die Drecksarbeit machen. Die Gewinne kommen davon billig ein und teuer zu verkaufen. Gerade dass hier, wie du sagst, 95% des Reichtums produziert wird ist ja das Problem, die armen Länder sind nur am unteren Ende der Wertschöpfung, die Reichen greifen sich die Gewinne ab. Die Länder, denen es besser geht haben sich einen Teil der Wertschöpfungskette erkämpft. Vielleicht würde es den armen Ländern ohne die reichen noch schlechter gehen, aber den reichen Ländern würde es ohne die armen definitiv viel schlechter gehen. Wo sollte denn dann der Reichtum herkommen? Wenn alles zu hohen Löhnen produziert wird ist es auch entsprechend teuer und dann kann man es sich trotz hohem Lohn nicht leisten, weil ja auch noch Gewinn/Reichtum produziert werden muss. Und wenn keiner kauft, dann gehts bergab mit dem Reichtum.
                                Unser hoher Lebensstandard kann nur dadurch gehalten werden, dass woanders so billig produziert wird, dass wir uns alles kaufen können.
                                Dass in der Elfenbeinküste Kindersklaven Kakao ernten, der ganze Gewinn aber bei Milka (oder anderrn Schokokonzernen) landet ist doch die Bestätigung, das das Reichtum produzieren auf kosten der armen geht. Würden die Arbeiter ordentlich bezahlt, aber der Gewinnzuschlag von Milka verkleinert, würde plötzlich viel mehr Reichtum auch woanders produziert und weniger hier.

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                                • grenzenlos
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                                  • 25.06.2013
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                                  AW: Krisengebiete bereisen?

                                  Zitat von Holsa Beitrag anzeigen
                                  3. Ich habe in jüngerer Vergangenheit Afghanistan beruflich "bereist". Das Leid der Bevölkerung dort zu sehen und in einer "angespannten" Situation zu Leben ist eine prägende Erfahrung.
                                  Es gibt so viele unentdeckte, schöne Orte auf der Welt, da entzieht sich mir jedes Verständnis warum man gerade als Tourist ein Krisengebiet bereisen will um dort Abenteuerurlaub zu machen.
                                  Hallo,ich glaube nicht, dass es immer um Abenteuer geht. Viele Reisende welche durch angespannte Gebiete unterwegs sind, sind Langzeitreisende. Sie sind in der Regel von Land zu Land als Radler, Bus usw. unterwegs. Diese Leute sind für mich auch keine normalen Touristen.
                                  In Afghanistan war ich selbst noch nicht. Habe viel darüber gelesen. Aber einfach in den letzten 2 Jahrzehnten zu gefährlich für mich persönlich.
                                  Was mich interessieren würde, was war denn dort deine berufliche Tätigkeit?

                                  Was mich noch interessieren würde. Hier im Forum gibt es ja einige ''Alte Reisehasen''. Habt ihr auch den Eindruck, dass in den letzten Jahren das Unterwegssein problematischer wurde?

                                  Vielleicht noch ein Punkt, welcher für die Diskussion zu Krisengebieten, sinnig sein könnte. Als ich 2003 im Jemen unterwegs war, war dieses Land noch kein Krisengebiet. Da sich die Anzahl problematischer Länder eigentlich jährlich erhöht, denke ich, dass schon einige in Ländern unterwegs waren, welche heute weit problematischer erscheinen, es sicherlich auch sind. Ich denke immer, wenn man vor langer Zeit ein Land bereist hat, es einfach prima fand (es eventuell sogar liebt), ist die ''Furcht'' es zu schlechteren Zeiten zu bereisen, weit geringer. Man kennt es ja etwas, vielleicht sogar gut.
                                  Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                  Gruß, Wi grenzenlos

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                                  • grenzenlos
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                                    • 25.06.2013
                                    • 566
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                                    AW: OT mit Glaubensfragen, kann gelöscht werden ...

                                    Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
                                    und wenn in den armen Ländern schlechte Bedingungen herrschen, dann wohl in den wenigsten Fällen, weil da ein böser weißer Mann

                                    Gruß Michael
                                    Nicht nur, aber auch. Es gibt auch den bösen schwarzen Mann, den bösen gelben Mann und, und und...
                                    Es gibt die Globalisierung. Also, immer weniger arbeiten immer mehr, natürlich immer schneller, immer mehr muss her, und billig muss es sein. Es gibt die Rohstoffgier, die Landgier, die Trinkwassergier (Nestle). Letztendlich geht es aber um arm und reich. Da wo arm keine Change mehr hat, entstehen die Krisen, entsteht Terrorismus.
                                    Der arabische Frühling wurde hochgejubelt. Neue Absatzgebiete, neues Land, weiteres Öl. Was ist davon übrig geblieben? Noch mehr Krisen, noch mehr Krisengebiete.
                                    Als ich/wir 4 Jahre am Stück unterwegs waren, wurde uns immer bewusster, Armut wird immer mehr, Armut erzeugt Gewalt, Armut erzeugt immer mehr Krisen.
                                    Übrigens gibt es Armut ja weltweit, auch in Europa, auch in Deutschland. Irgendwie auch da ein Problem von arm und reich.
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                                    Gruß, Wi grenzenlos

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                                    • Abt
                                      Lebt im Forum
                                      • 26.04.2010
                                      • 5726
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                                      AW: Krisengebiete bereisen?

                                      Wi Grenzenlos, deiner Theorie kann man so zumindest nicht folgen. Armut erzeugt nicht unmittelbar Gewaltbereitschaft. Dazu braucht es zumindest auch Möglichkeiten, durch Arbeit tragfähigen Lohn zu erzielen. Leider fehlt es daran in den betreffenden Gebieten und so ein betimmter Mitnahmeeffekt macht sich da breit, möglichst durch wenig Aufwand am Reichtum teilzuhaben.
                                      Im Umkehrschluss werden Wohlhabendere nie kriminell?

                                      In Krisengebieten war ich, was wir hier und heute darunter verstehen, allerdings nicht unterwegs. Wenn man mal das Ceaucescu-Regime nicht unmittelbar dazuzählt, da bestand eher für die Bevölkerung ein erhöhtes Risiko.
                                      Aber man entwickelt eine besondere Affinität zu seinen Hauptreiseländern, egal wie schlimm es darin zugeht und blendet da von anderen deutlich wahrgenommene Risiken einfach aus, je mehr man damit und mit Freunden und den Menschen dort verbunden ist. Der Intimus Wi Grenzenlos kennt sich halt besser aus als andere User, die gerade mit der Waffe in der Hand die Freiheit der Bundesrepublik am Hindukusch zu verteidigen versuchen und von außen her diese andere Land zu entFeinden und zu beFreunden. Den Stein der Weisen halte ich natürlich auch nicht in den Händen
                                      Da hat man einen Brandherd bestenfalls ausgetreten und fünf neue Baustellen geschaffen.

                                      In Hinblick auf andere Länder kann man da auch nicht von ausgehen, dass der Nachbar zum Freund wird, wenn man ihm einfach so mit dem Bulldozer seinen Brunnen zuschüttet und seine Wohnung verwüstet. Man verliert den friedlichen Nachbarn und erntet einen verbitterten Feind und entrüstet sich dann auch noch.

                                      Eine besondere Lage entsteht noch durch Landminen, durch die die Natur über Jahrzehnte nicht mehr für Nachfahren benutzbar ist. Auch das zählt für mich zu Krisengebieten im weiteren Sinne
                                      Krankheiten, Naturkatastrophen zählen im dem Sinne natürlich mit rein.
                                      Hier noch mal ein kleiner Überlick
                                      http://www.reisewarnungen.org/Jemen.html

                                      Ach ja, hätt ich beinahe vergessen:
                                      In ein als sehr unsicheres Reiseland würd ich gaanz bestimmt nicht reisen. Aber wer legt das fest? Reisewarnungen sind Erfahrungen, die es dann nicht gibt. Mitunter gibt es aber auch so schon unliebe Situationen.
                                      Soll jeder selbst entscheiden, was er macht. Unauffällig kleiden wie die Eingeborenen und versuchen genauso zu verhalten.
                                      Eigene Vorsicht ist der beste Garant aber kein Allheilmittel.

                                      Quatschbox aus.
                                      Zuletzt geändert von Abt; 18.02.2015, 14:19.

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                                      • Holsa
                                        Erfahren
                                        • 16.01.2010
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                                        AW: Krisengebiete bereisen?

                                        Zitat von _Matthias_ Beitrag anzeigen
                                        Sorry, aber ich muss auch nochmal drauf rumreiten

                                        Für jemand, der "beruflich" in Kriegsgebieten war, ist das ziemlich heftig, da ja quasi genau die gleiche Dummheit begangen wurde, nur halt gegen Kohle. Machts das besser? Hast du da nicht auch das "Defizit" nachgeholt?

                                        Kein einziger im Faden hat gesagt, nichts wie hin ins Krisengebiet, von denen die in einem waren, waren nicht absichtlich wegen der Kriese dort. Warum die Aufregung?
                                        Machenviele nicht auch außerhalb von Krisengebieten dumme Sachen, des Abenteuer wegens, die wenns dumm läuft tötlich enden können? Wie viele sterben jedes Jahr beim Wandern, Klettern, Autofahren?
                                        Nun schreibe ich doch etwas dazu. Du kennst mich nicht, du weißt nicht was ich dort gemacht habe, du kennst meine Gründe nicht, warum unterstellst du mir so etwas?
                                        Bereise bitte ein Kriegsgebiet, am besten gleich morgen. Nicht nur durchfahren, mindestens vier Wochen da bleiben. Erlebe scheiße, ich gönne es dir.

                                        @grenzenlos: PN

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                                        • grenzenlos
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                                          • 25.06.2013
                                          • 566
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                                          AW: Krisengebiete bereisen?

                                          Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                                          Wi Grenzenlos, deiner Theorie kann man so zumindest nicht folgen. Armut erzeugt nicht unmittelbar Gewaltbereitschaft. Dazu braucht es zumindest auch Möglichkeiten, durch Arbeit tragfähigen Lohn zu erzielen. Leider fehlt es daran in den betreffenden Gebieten und so ein betimmter Mitnahmeeffekt macht sich da breit, möglichst durch wenig Aufwand am Reichtum teilzuhaben.
                                          Im Umkehrschluss werden Wohlhabendere nie kriminell?

                                          Quatschbox aus.
                                          Lieb Abt,
                                          natürlich erzeugt Armut nicht unmittelbare Gewalt am Stück. Doch Armut ist ein absoluter Nährboden für Gewalt + wird auch von ganz ''schlauen'' Menschen genutzt um Gewalt in die Gänge zu bringen.
                                          Wohlhabende, wie du selbst richtig schreibst, sind da eher anders kriminell, z.B. Steuerhinterziehung und so

                                          Ach ja, danke für die prima Übersicht . Kannte ich so bisher noch nicht. Hoffentlich wird Rot nicht in Zukunft die Hauptfarbe. Mit Russland macht mich echt stutzig.
                                          Zuletzt geändert von grenzenlos; 18.02.2015, 17:56.
                                          Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                          Gruß, Wi grenzenlos

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