Hallo, Namaste und Grüezi,
ich bin neu im Forum und ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich hier im richtigen Bereich des Forums mein Thema eröffne...
ich plane von Mitte November 2022 bis Mitte Februar 2023 einen Trekking-Aufenthalt in Nepal. Also ca. drei Monate vor Ort. Ich hoffe, dass das Omikron-Geschehen weltweit mir da nicht wieder einen Strich durch die Rechnung meiner Reiseplanung machen wird...
Ich selbst war noch nie in Nepal und dieses Topic hier soll aber auch im Allgemeinen Diskussion sowie Meinungs- und Erfahrungsaustausch zu dem Thema Vorbereitung/Trekking im Winter in Nepal ermöglichen.
Detailliertere Packlisten, konkretere Hinweise und Kleidungs- und Schuhvorschläge für ein Trekking im Winter in Nepal sind im Internet relativ rar gesät bzw. oft sehr vage und etwas unkonkret.
Meine geplanten Aktivitäten gehen hier in die Richtung von klassischen "Tea-House-Treks" wie Annapurna Circuit Trek, Annapurna Base Camp Trek, Everest Base Camp Trek usw.
Ich freue mich sehr, wenn ihr Mitglieder des Forums meine Gedanken und Bemerkungen kommentiert, bombadiert, kritisiert 🙃 oder sehr gerne Hinweise und Tips aus euren Erfahrungen gebt oder was ihr eventuell so gehört/gelesen habt. Somit soll das Topic hier auch einem "Brain-Storming" im allgemeinen Sinne für solche Winter-Trekking-Unternehmungen dienen.
Alle Themen Richtung Höhenakklimatisierung, Konditionsvorbereitung, Trinkwasseraufbereitung, Routen für Tea-House-Treks, Thema "Mit oder Ohne Porter/Guide", genug trinken und essen, Strom, Sonnenschutz usw. lasse ich hier mal außer Acht, da es hierzu ganz einfach genügend stichhaltige Hinweise und Meinungen im Internet und in einschlägiger Literatur gibt. Da ich ohne hin plane drei Monate dort zu sein, wird es genügend Zeit und Flexibilität geben. Mein Problem ist aktuell viel mehr eine Equipmentliste aufzustellen bei Kleidung/Schuhe usw., weil das muss vor Abreise passieren...
1) Saison
Der Winter in Nepal (also die Monate Dezember, Janaur und Februar) gelten insgesamt, natürlich mit eventuellen Einschränkungen, als "durchführbare" Trekkingmonate. Die bekannten Trekkingrouten sind nicht mehr so überlaufen wie in der Hochsaison, es gibt das ganze Jahr offene Tee-Häuser (wenn auch im WInter weniger wie in den Hauptsaisons) und gerade der Winter soll für individuellere Trekker einen ganz besonderen Charme haben.
Es gibt in vielen internationalen Reise- und Trekking Blogs sowie auf Youtube usw. immer mal wieder Erfahrungsberichte von solchen Treks im Winter in Nepal, die Empfehlungen für solche Treks im Winter reichen von "besonders gefählrich - nur mit Guide und Porter machen" bis hin zu "absolut machbar - auch solo durchführbar".
Immer wieder liest man z.B. in Berichten vom Annapurna Circuit im Winter (vermehrt bei Trekking-Reise-Veranstaltern 😀 ), dass hier z.B. der Thorong La Pass im Winter gesperrt sein kann. Mal abgesehen vom extremen Schneewinter 2019/2020 (Annapurna Base Camp Lawine usw.), konnte ich keinen einzigen Trekking-Bericht finden, in dem der Thorong La Pass in den Monaten Dezember/Januar/Februar mal gesperrt gewesen sein soll. Also alle "Schauergeschichten" rund um Thorong La Pass im Winter stammen aus den Monaten Dez 2019 und Jan 2020, wobei auch hier in der Zeit Trekker den Pass überschritten haben.
Gerade der Dezember wird als Geheimtip-Monat für solche Trekkings gehandelt, da leerer und noch nicht "extremste" Winterverhältnisse (zumindest bis Mitte Dezember) zu vermuten sind, Januar ist der Hoch-Winter Monat und Februar geht es schon wieder allmählich Richtung Frühjahres-Kondition. Wie bei allen Aussagen zu Nepal sind dies "Kann" und keine "Muss" Aussagen. Ich denke, dass in Nepal eh nichts planbar ist, man hat gewisse Wahrscheinlichkeiten, aber was dann wie ist, sieht man erst vor Ort...
...was mich im nächsten Punkt der Überlegungen zu den Klima-Wetter-Verhältnissen führt...
2) Klima-Wetter
Hier ist der Winter in Nepal ganz sicher eine der anspruchsvollsten Saisons, viele berichten aber auch, es ist (mit) die schönste Saison. Es gibt im Winter den geringsten Niederschlag, der Himmel soll oft vollkommen frei sein: Sonne und Weitblick. Allerdings gibt es auch insgesamt weniger Sonnenstunden und frühres Aufbrechen an Trekkingtagen wird empfohlen. Pokhara hat im Winter tagsüber irgendwas um die 16° - 19°, in den niedrigeren Trekkingregionen wird es allmählich kälter, ab 3.500 m Höhe sind Tagestemperaturen um die 0° zu erwarten, hoch oben bei der Überschreitung des Thorong La Passes 5.416 m geht es in Minusbereiche. Gerade die Nächte in den Teehäusern oder Aufbrechen in frühen Morgenstunden bieten nicht selten zweistellige Minusbereiche im Winter (bis -20° und mehr).
Vorhandener Schnee, Neuschnee und Eis können die Anforderungen an Trekker und Equipment immens erhöhen...
was mich zum wesentlichen Punkt der ganzen Sache führt: Ausstattung/Kleidung/Equipment...
3) Ausstattung/Kleidung/Equipment
Nach einem Monat intensiver Recherche nach konkreten Empfehlungen für Kleidung/Schuh/Schlafsack für Trekkingtouren im Winter in Nepal, bin ich zwar auf vage Richtungshinweise gestoßen, aber nie auf konkrete Porduktempfehlungen, die so zu sagen beim Namen genannt würden. Beratungstelefonate mit solchen Online-Shops, die sich als Profis ausgeben (bis her Telefonate mir Bergzeit, Bergfreunde und Mammut) brachten zwar gutgemeinte allgemeine Hinweise, aber kaum konkrete Produktvorschläge mit konkreten Namen.
Ich will den Telefonberatern von Bergzeit oder Bergfreunde nichts negatives beireden, sie haben derartige Treks ganz einfach nocht nicht selbst gemacht und sie haben versucht, von ihren anderen Erfahrungen und Produktkenntnissen eine Art Transferüberlegung auf meine beabsichtigten Trekkings in Nepal im Winter zu machen. Einzig die Telefon-Hotline bei Mammut war unterirdisch, es war ein Callcenter mit Dame mit spanischem Deutschakzent, die von nichts eine Ahnung hatte. Ich werde bald auch mal Globetrotter und ein paar andere Online-Shops anrufen...
Die ganze allgemeine Unklarheit beim Thema passendes Schuhwerk und passende Kleidung für ein Trekking in Nepal im Winter wird der Tatsache geschuldet sein, dass die Anforderungsbereiche an Schuh und Kleidung ein so weites Spektrum haben, dass es hierfür keine klaren Empfehlungen gibt.
Beim Schuh wird eine eierlegende Wollmilchsau gesucht, der Schuh soll "gut zu gehen" sein und muß leichtsteigeisen-fähig sein. Er sollte sich klimatisch wundervoll anfühlen bei Temperaturen von +20° bis -20°, er soll stichhaltig wasserdicht sein und trotzdem atmungsaktiv sein. Er sollte (eventuel mit Hilfe von Grödel oder Leichtsteigeisen) bequem über alle möglichen Kategorien von Untergrund zu gehen sein (Mal Straße, mal Wege, mal wegloses Gelände, Schotter, Matsch, Schnee, Eis usw.), da es ja alles Konditionen sind, die auf Nepal-Treks im Winter zu erwarten sind und das teilweise auf Tagesstrecken von 6 bis 10 Stunden Gehen/Trekken und das auch noch mit leichterem bis schwererem Rucksack.
Derzeitig plane ich ohne Porter/Guide zu gehen und bringe in die ganze Sache für mich persönlich noch Fastpacking/Ultralight Aspekte rein, was meine Kleidungs/Schuhe/Ausrüstungsplanung angeht.
3 A)Derzeitig stehen bei Schuhen folgende Kandidaten im Spiel:
HANWAG Alaska GTX: Ist mir von einem sehr kundigen Lappland Trekker von Bergfreunde empfohlen worden. Der Schuh sei sau bequem, hält bestens warm bei zweistelligen Minusgraden, bietet genug Stabilität mit schwerem Rucksack (den werde ich allerdings nicht haben) und ist als Schuh der B/C Kategorie auch stabil genug für unwegsames Gelände. Man kann Grödel oder Leichtsteigeisen drauf-tüddeln So weit so gut. Was mir nicht gefällt: Es ist dann ein reiner Tieftemperatur-Schuh und ich befürchte in niedriger gelegenen nepalesischen Trekking-Arealen (selbst im Winter) Schweißfüße. Auch kann man verfolgen, dass ab 2017 die Produktionsqualität oder Qualitätskontrolle bei Hanwag etwas nachgelassen hat. Ab 2017/2018 vermehrt Meldungen, dass die Sohle/Profil des Alaska GTX nach kurzer Zeit sich viel zu schnell abgenutzt hat oder die Sohle sich teilweise nach einem Monat Trekking vom Schuh gelöst hat. Klar kann man sowas retournieren- reklamieren (hier dann auch nicht immer Bestnoten für den Hanwag Kundenservice). Das bringt mir aber nix, wenn mir sowas in einem dreimonatigen Trekking-Aufenthalt in Nepal passiert.
Alternative die ich mir persönlich denke: Dann gleich Kategorie C Schuh, der aber sehr leicht ist und gute Geh/Weg/Abroll-Eigenschaften hat. Also sowas wie Scarpa Ribelle (Light) HD, Mammut Taiss Mid GTX oder eventuell sogar La Sportiva Trango Tech Mid GTX Leather. Diese Schuhe haben alle Klemmösen für Kipphebel-Kombi Steigeisen und sollen gut wasserdicht sein bei gleichzeitiger Atmungsaktivitiät. Ledeglich Tieftemperatur Isolation nicht so sicher wie beim Alaska GTX. Ich habe Berichte vom Trango Tech Leather und dem Taiss Mid Gtx gefunden (italienische Foren), wo maximal Bereich dieser Schuhe zwischen 0° und -5° gesehen wird. Ich würde dann für die kälteren Passagen unter -5° mit diesen Schuhen bestimmte Socken zur Kompensation reinkombinieren, also so was wie Woolpower Socks, Brynje Socken, Härkila Socken oder Ähnliches.
3 B)Handschuhe/Mütze/Schirmmütze für wärmere Tage ist klar: Hier alles von wärmeren Tagen bis -20°. Ist selbsterklärend und genug Artikel/Berichte mit klaren Angaben über Einsatztemperaturen vorhanden.
3 C)Schlafsack für Teehausnächte: Mir auch klar, geht nachts bis -20° runter. Viele Wintertrekker in Nepal haben in ihren Berichten klar geäßert, dass sie die niedrigen Nachttemperaturen in den Höhenlagen unterschätzt haben. Hier gab es auch klare Empfehlung von Bergfreunde Berater am Telefon: Komfortbereich bei - 20° ansetzen und Merino-Inlay mitnehmen. Tendiere dann hier zum Valandre Odin oder Thor, denke Odin ausreichend. Vorteil dieser natürlich teureren Schlafsäcke: Direkt geringes Packmaß und geringes Gewicht miteingekauft.
3 D) Layering und Zwiebelschichten bei Oberteile und Hosen mir persönlich noch nicht ganz klar, wie ich das bei Temperaturen von +15° - 20° gestalten soll. Es soll so wenig wie möglich mit, alles ultralight und trotzdem will ich für alle Temperaturgegebenheiten passende Lösungen/Schichten haben. Größte Frage aktuell Midlayer: Fleece vs. Daune
3 E) Sonnebrille/Gletscherbrille: Werde mir wahrscheinlich selbsttönende reaktive Gläser mir meiner Sehstärke erstellen lassen, die dann je nach Sonneneinstrahlung zwischen Kategorie 2 und 4 sich den Gegebenheiten anpassen. Spannend wäre auch was zwischen Kategorie 0 und 4 (Kosten egal), da bin ich aber nicht sicher, ob es sowas gibt, finde ich noch heraus
3 F) Trekkingstöcke: Tendiere zu Ultralight Carbon 3 Segment Stöcken, die aber dann wieder bei starker Kälte an ihre Grenzen kommen (schneller Materialverschleiß oder Klemm/Arretierungsmechanismen sollen in starker Kälte schnell den Geist aufgeben). Habe da schon viel gesehen von Leki, Komperdell und Black Diamond. Die Leki Mechaniken bei den Ultralight Stöcken kamen hier am wenigsten überzeugend vor.
3 G) Grödel/Leichtsteigeisen für Firnpassagen oder Eis/Tiefschnee/Schneefelder: Gibt es genug für Kategorie B/C oder C Schuhe. Auch in Ultralight Varainte.
Wer bis hierhin gelesen hat, gebührt meinen Dank.
Ich freue mich auf alle Hinweise, Tipps, Anmerkungen, Ergänzungen sowie Kritiken zu meinen Überlegungen.
Ich danke euch im Voraus für euer Interesse am Thema.
Auch bin ich mir sicher, dass ich nicht der einzige bin, der Winter Trekking in Nepal plant oder darüber mal nachgedacht hat und nicht auf die selben Fragestellungen beim Equipment gekommen ist wie ich.
Viele Grüße,
Parasole
ich bin neu im Forum und ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich hier im richtigen Bereich des Forums mein Thema eröffne...
ich plane von Mitte November 2022 bis Mitte Februar 2023 einen Trekking-Aufenthalt in Nepal. Also ca. drei Monate vor Ort. Ich hoffe, dass das Omikron-Geschehen weltweit mir da nicht wieder einen Strich durch die Rechnung meiner Reiseplanung machen wird...
Ich selbst war noch nie in Nepal und dieses Topic hier soll aber auch im Allgemeinen Diskussion sowie Meinungs- und Erfahrungsaustausch zu dem Thema Vorbereitung/Trekking im Winter in Nepal ermöglichen.
Detailliertere Packlisten, konkretere Hinweise und Kleidungs- und Schuhvorschläge für ein Trekking im Winter in Nepal sind im Internet relativ rar gesät bzw. oft sehr vage und etwas unkonkret.
Meine geplanten Aktivitäten gehen hier in die Richtung von klassischen "Tea-House-Treks" wie Annapurna Circuit Trek, Annapurna Base Camp Trek, Everest Base Camp Trek usw.
Ich freue mich sehr, wenn ihr Mitglieder des Forums meine Gedanken und Bemerkungen kommentiert, bombadiert, kritisiert 🙃 oder sehr gerne Hinweise und Tips aus euren Erfahrungen gebt oder was ihr eventuell so gehört/gelesen habt. Somit soll das Topic hier auch einem "Brain-Storming" im allgemeinen Sinne für solche Winter-Trekking-Unternehmungen dienen.
Alle Themen Richtung Höhenakklimatisierung, Konditionsvorbereitung, Trinkwasseraufbereitung, Routen für Tea-House-Treks, Thema "Mit oder Ohne Porter/Guide", genug trinken und essen, Strom, Sonnenschutz usw. lasse ich hier mal außer Acht, da es hierzu ganz einfach genügend stichhaltige Hinweise und Meinungen im Internet und in einschlägiger Literatur gibt. Da ich ohne hin plane drei Monate dort zu sein, wird es genügend Zeit und Flexibilität geben. Mein Problem ist aktuell viel mehr eine Equipmentliste aufzustellen bei Kleidung/Schuhe usw., weil das muss vor Abreise passieren...
1) Saison
Der Winter in Nepal (also die Monate Dezember, Janaur und Februar) gelten insgesamt, natürlich mit eventuellen Einschränkungen, als "durchführbare" Trekkingmonate. Die bekannten Trekkingrouten sind nicht mehr so überlaufen wie in der Hochsaison, es gibt das ganze Jahr offene Tee-Häuser (wenn auch im WInter weniger wie in den Hauptsaisons) und gerade der Winter soll für individuellere Trekker einen ganz besonderen Charme haben.
Es gibt in vielen internationalen Reise- und Trekking Blogs sowie auf Youtube usw. immer mal wieder Erfahrungsberichte von solchen Treks im Winter in Nepal, die Empfehlungen für solche Treks im Winter reichen von "besonders gefählrich - nur mit Guide und Porter machen" bis hin zu "absolut machbar - auch solo durchführbar".
Immer wieder liest man z.B. in Berichten vom Annapurna Circuit im Winter (vermehrt bei Trekking-Reise-Veranstaltern 😀 ), dass hier z.B. der Thorong La Pass im Winter gesperrt sein kann. Mal abgesehen vom extremen Schneewinter 2019/2020 (Annapurna Base Camp Lawine usw.), konnte ich keinen einzigen Trekking-Bericht finden, in dem der Thorong La Pass in den Monaten Dezember/Januar/Februar mal gesperrt gewesen sein soll. Also alle "Schauergeschichten" rund um Thorong La Pass im Winter stammen aus den Monaten Dez 2019 und Jan 2020, wobei auch hier in der Zeit Trekker den Pass überschritten haben.
Gerade der Dezember wird als Geheimtip-Monat für solche Trekkings gehandelt, da leerer und noch nicht "extremste" Winterverhältnisse (zumindest bis Mitte Dezember) zu vermuten sind, Januar ist der Hoch-Winter Monat und Februar geht es schon wieder allmählich Richtung Frühjahres-Kondition. Wie bei allen Aussagen zu Nepal sind dies "Kann" und keine "Muss" Aussagen. Ich denke, dass in Nepal eh nichts planbar ist, man hat gewisse Wahrscheinlichkeiten, aber was dann wie ist, sieht man erst vor Ort...
...was mich im nächsten Punkt der Überlegungen zu den Klima-Wetter-Verhältnissen führt...
2) Klima-Wetter
Hier ist der Winter in Nepal ganz sicher eine der anspruchsvollsten Saisons, viele berichten aber auch, es ist (mit) die schönste Saison. Es gibt im Winter den geringsten Niederschlag, der Himmel soll oft vollkommen frei sein: Sonne und Weitblick. Allerdings gibt es auch insgesamt weniger Sonnenstunden und frühres Aufbrechen an Trekkingtagen wird empfohlen. Pokhara hat im Winter tagsüber irgendwas um die 16° - 19°, in den niedrigeren Trekkingregionen wird es allmählich kälter, ab 3.500 m Höhe sind Tagestemperaturen um die 0° zu erwarten, hoch oben bei der Überschreitung des Thorong La Passes 5.416 m geht es in Minusbereiche. Gerade die Nächte in den Teehäusern oder Aufbrechen in frühen Morgenstunden bieten nicht selten zweistellige Minusbereiche im Winter (bis -20° und mehr).
Vorhandener Schnee, Neuschnee und Eis können die Anforderungen an Trekker und Equipment immens erhöhen...
was mich zum wesentlichen Punkt der ganzen Sache führt: Ausstattung/Kleidung/Equipment...
3) Ausstattung/Kleidung/Equipment
Nach einem Monat intensiver Recherche nach konkreten Empfehlungen für Kleidung/Schuh/Schlafsack für Trekkingtouren im Winter in Nepal, bin ich zwar auf vage Richtungshinweise gestoßen, aber nie auf konkrete Porduktempfehlungen, die so zu sagen beim Namen genannt würden. Beratungstelefonate mit solchen Online-Shops, die sich als Profis ausgeben (bis her Telefonate mir Bergzeit, Bergfreunde und Mammut) brachten zwar gutgemeinte allgemeine Hinweise, aber kaum konkrete Produktvorschläge mit konkreten Namen.
Ich will den Telefonberatern von Bergzeit oder Bergfreunde nichts negatives beireden, sie haben derartige Treks ganz einfach nocht nicht selbst gemacht und sie haben versucht, von ihren anderen Erfahrungen und Produktkenntnissen eine Art Transferüberlegung auf meine beabsichtigten Trekkings in Nepal im Winter zu machen. Einzig die Telefon-Hotline bei Mammut war unterirdisch, es war ein Callcenter mit Dame mit spanischem Deutschakzent, die von nichts eine Ahnung hatte. Ich werde bald auch mal Globetrotter und ein paar andere Online-Shops anrufen...
Die ganze allgemeine Unklarheit beim Thema passendes Schuhwerk und passende Kleidung für ein Trekking in Nepal im Winter wird der Tatsache geschuldet sein, dass die Anforderungsbereiche an Schuh und Kleidung ein so weites Spektrum haben, dass es hierfür keine klaren Empfehlungen gibt.
Beim Schuh wird eine eierlegende Wollmilchsau gesucht, der Schuh soll "gut zu gehen" sein und muß leichtsteigeisen-fähig sein. Er sollte sich klimatisch wundervoll anfühlen bei Temperaturen von +20° bis -20°, er soll stichhaltig wasserdicht sein und trotzdem atmungsaktiv sein. Er sollte (eventuel mit Hilfe von Grödel oder Leichtsteigeisen) bequem über alle möglichen Kategorien von Untergrund zu gehen sein (Mal Straße, mal Wege, mal wegloses Gelände, Schotter, Matsch, Schnee, Eis usw.), da es ja alles Konditionen sind, die auf Nepal-Treks im Winter zu erwarten sind und das teilweise auf Tagesstrecken von 6 bis 10 Stunden Gehen/Trekken und das auch noch mit leichterem bis schwererem Rucksack.
Derzeitig plane ich ohne Porter/Guide zu gehen und bringe in die ganze Sache für mich persönlich noch Fastpacking/Ultralight Aspekte rein, was meine Kleidungs/Schuhe/Ausrüstungsplanung angeht.
3 A)Derzeitig stehen bei Schuhen folgende Kandidaten im Spiel:
HANWAG Alaska GTX: Ist mir von einem sehr kundigen Lappland Trekker von Bergfreunde empfohlen worden. Der Schuh sei sau bequem, hält bestens warm bei zweistelligen Minusgraden, bietet genug Stabilität mit schwerem Rucksack (den werde ich allerdings nicht haben) und ist als Schuh der B/C Kategorie auch stabil genug für unwegsames Gelände. Man kann Grödel oder Leichtsteigeisen drauf-tüddeln So weit so gut. Was mir nicht gefällt: Es ist dann ein reiner Tieftemperatur-Schuh und ich befürchte in niedriger gelegenen nepalesischen Trekking-Arealen (selbst im Winter) Schweißfüße. Auch kann man verfolgen, dass ab 2017 die Produktionsqualität oder Qualitätskontrolle bei Hanwag etwas nachgelassen hat. Ab 2017/2018 vermehrt Meldungen, dass die Sohle/Profil des Alaska GTX nach kurzer Zeit sich viel zu schnell abgenutzt hat oder die Sohle sich teilweise nach einem Monat Trekking vom Schuh gelöst hat. Klar kann man sowas retournieren- reklamieren (hier dann auch nicht immer Bestnoten für den Hanwag Kundenservice). Das bringt mir aber nix, wenn mir sowas in einem dreimonatigen Trekking-Aufenthalt in Nepal passiert.
Alternative die ich mir persönlich denke: Dann gleich Kategorie C Schuh, der aber sehr leicht ist und gute Geh/Weg/Abroll-Eigenschaften hat. Also sowas wie Scarpa Ribelle (Light) HD, Mammut Taiss Mid GTX oder eventuell sogar La Sportiva Trango Tech Mid GTX Leather. Diese Schuhe haben alle Klemmösen für Kipphebel-Kombi Steigeisen und sollen gut wasserdicht sein bei gleichzeitiger Atmungsaktivitiät. Ledeglich Tieftemperatur Isolation nicht so sicher wie beim Alaska GTX. Ich habe Berichte vom Trango Tech Leather und dem Taiss Mid Gtx gefunden (italienische Foren), wo maximal Bereich dieser Schuhe zwischen 0° und -5° gesehen wird. Ich würde dann für die kälteren Passagen unter -5° mit diesen Schuhen bestimmte Socken zur Kompensation reinkombinieren, also so was wie Woolpower Socks, Brynje Socken, Härkila Socken oder Ähnliches.
3 B)Handschuhe/Mütze/Schirmmütze für wärmere Tage ist klar: Hier alles von wärmeren Tagen bis -20°. Ist selbsterklärend und genug Artikel/Berichte mit klaren Angaben über Einsatztemperaturen vorhanden.
3 C)Schlafsack für Teehausnächte: Mir auch klar, geht nachts bis -20° runter. Viele Wintertrekker in Nepal haben in ihren Berichten klar geäßert, dass sie die niedrigen Nachttemperaturen in den Höhenlagen unterschätzt haben. Hier gab es auch klare Empfehlung von Bergfreunde Berater am Telefon: Komfortbereich bei - 20° ansetzen und Merino-Inlay mitnehmen. Tendiere dann hier zum Valandre Odin oder Thor, denke Odin ausreichend. Vorteil dieser natürlich teureren Schlafsäcke: Direkt geringes Packmaß und geringes Gewicht miteingekauft.
3 D) Layering und Zwiebelschichten bei Oberteile und Hosen mir persönlich noch nicht ganz klar, wie ich das bei Temperaturen von +15° - 20° gestalten soll. Es soll so wenig wie möglich mit, alles ultralight und trotzdem will ich für alle Temperaturgegebenheiten passende Lösungen/Schichten haben. Größte Frage aktuell Midlayer: Fleece vs. Daune
3 E) Sonnebrille/Gletscherbrille: Werde mir wahrscheinlich selbsttönende reaktive Gläser mir meiner Sehstärke erstellen lassen, die dann je nach Sonneneinstrahlung zwischen Kategorie 2 und 4 sich den Gegebenheiten anpassen. Spannend wäre auch was zwischen Kategorie 0 und 4 (Kosten egal), da bin ich aber nicht sicher, ob es sowas gibt, finde ich noch heraus
3 F) Trekkingstöcke: Tendiere zu Ultralight Carbon 3 Segment Stöcken, die aber dann wieder bei starker Kälte an ihre Grenzen kommen (schneller Materialverschleiß oder Klemm/Arretierungsmechanismen sollen in starker Kälte schnell den Geist aufgeben). Habe da schon viel gesehen von Leki, Komperdell und Black Diamond. Die Leki Mechaniken bei den Ultralight Stöcken kamen hier am wenigsten überzeugend vor.
3 G) Grödel/Leichtsteigeisen für Firnpassagen oder Eis/Tiefschnee/Schneefelder: Gibt es genug für Kategorie B/C oder C Schuhe. Auch in Ultralight Varainte.
Wer bis hierhin gelesen hat, gebührt meinen Dank.
Ich freue mich auf alle Hinweise, Tipps, Anmerkungen, Ergänzungen sowie Kritiken zu meinen Überlegungen.
Ich danke euch im Voraus für euer Interesse am Thema.
Auch bin ich mir sicher, dass ich nicht der einzige bin, der Winter Trekking in Nepal plant oder darüber mal nachgedacht hat und nicht auf die selben Fragestellungen beim Equipment gekommen ist wie ich.
Viele Grüße,
Parasole
Kommentar