Wüstentour - Tips gesucht

[motion]

Hallo,

ich plane dieses Jahr nun endlich mal eine Wüstentour zu machen. Da ich bis jetzt keine Erfahrung damit habe, möchte ich das erste Mal über einen Individualreiseveranstalter diese Tour machen. Bis jetzt kenn ich nur wuestenwandern.de. Kennt jemand noch andere Veranstalter bzw hat Erfahrungen mit diesem?

Wichtig für mich:
- Gruppengröße bei maximal 6 bis 8

Viele Grüße
Sven

[heron]

AW: Wüstentour - Tips gesucht

hi

ich war im November in der Sahara mit einer Kollegin: http://www.sandfisch.de
Ist semi-privat organisiert - also kein "richtiger" Reiseveranstalter, weil Uli und Steffi einfach mit der Nomadenfamilie befreundet sind.
Mein Reisebericht ist dort auch zu finden
Ich muss dort auch noch einmal hin ......... !!!!!!!!!!

gx
sabine

[Moltebaer]

AW: Wüstentour - Tips gesucht

Wieso nicht individuell reisen?
Der größte Unterschied zu bisherigen Touren ist die Trinkwasserversorgung. Entweder schleppst du dein Wasser mit (Sulky, Kamel, Auto?) oder du informierst dich vorher über Wasserstellen/Oasen, an denen du dich entlanghangelst.
Dann kann der Untergrund teils ziemlich hohen Widerstand beim Laufen bereiten, gibt aber auch machbares Gelände, unterschiedliche Wüstentypen (Erg, Salz, Stein, ...).
Je nach Reisezeit solltest du mit den Temperaturen, geringer Luftfeuchte und Sonneneinstrahlung zurechtkommen, vorher trainieren/ausprobieren (Kreta/Teneriffa/Marathon bei 30-35°C/...).
Dann noch ein paar Vorkehrungen bzgl. Visum, Infektionskrankheiten, Viechzeugs treffen.
Und schon kann's losgehen

[motion]

AW: Wüstentour - Tips gesucht

Naja hauptsächlich weil ich halt 0 Prozent Erfahrung habe. Bis auf das ich bissl durch´s Outback in Down Under gelaufen bin, war ich nocht nicht in der Wüste. ABer die 6 Tage im Outback haben gereicht um mich für Wüsten zu faszinieren. Naja und ich wüßte jetzt auch nicht wer Lust hat auf eine Tour. Die wollen ja alle nur an den Strand zum abhängen

An Wüstenwandern gefällt mir halt auch das sie mit den Leuten vor Ort zusammen arbeiten und man so etwas von der Kultur hoffe ich mitbekommen kann. Wenn es mir dann taugt kann man ja immer noch individuelle Touren planen. Aber für´s erste Mal finde ich es halt ein bissl gewagt. Ist halt doch nicht wie hier oder in Skandinavien, das es aller 10 Minuten Wasser gibt.

Gruß
Sven

[Moltebaer]

AW: Wüstentour - Tips gesucht

Ok, dann ist doch so ne Kamelgeschichte mit nem Guide die richtige Richtung, oder?
Soweit ich den Eindruck habe gibt es ne Menge Pauschaltouri-Kamel-'Expeditionen', die Touris werden also 2-5Tage mit nem mäßigen Schnitt durch die Wüste geführt und motorisierte Helfer kümmern sich um den Campaufbau, Kamelversorgung, Proviant, ... das könnte vielleicht nicht deinen Ansprüchen genügen.
So eine kleine 'private' Tour wie von Sandfisch beschrieben wär's dann wohl.

[Fernwanderer]

AW: Wüstentour - Tips gesucht

Vielleicht gefällt Dir auch was Biosahara in Marokko so treibt.

Fernwanderer

[ice]

AW: Wüstentour - Tips gesucht

Mal so als Anregung: Um Wüste wirklich zu erfahren oder zu erleben solltest du davon absehen irgendwelche "Vom Basecamp aus mal eben ein paar Tage wie auch immer (zu Fuß, per Kamel, per Mopet, per Offroad Fahrzeug, per Heißluftballon u.s.w. ) Touren zu machen. Höhrt sich jetzt vieleicht hochtrabend an, aber das richtige Feeling von "Wüste", Dünen, Wind, Stille, Sand, blauestem Himmel, einsamkeit, unendliche Weiten, Sandstürme, u.s.w. erlebst du nicht wenn du nur ein paar Tage unterwegs bist, da es "nur ein rein, raus ist"
Kurze Rede langer Sinn, schon mal über eine Offroad Tour als Mitfahrer (so ca. 3 Wochen) nachgedacht. Jeh nach Anbieter verbringst du wirklich lange in der Wüste. Ist natürlich auch eine finanzielle Frage, da diese Touren (auch von deutschen Anbietern) nicht gerade billig sind. Aber die Erlebnisse sind es wert.
Von meinen eigenen Erlebnissen her würde ich dir rein ländertechnisch von Tunesien abraten (kleine Dünen, nervige Touriverseuchte Einheimische). Was ich sehr empfehlen kann ist Libyen (große Dünen, stoltze nicht Touriverseuchte Bevölkerung). In Marroko war ich noch nicht und kann auch nichts darüber sagen.

[Wildniswanderer]

AW: Wüstentour - Tips gesucht

Höhrt sich jetzt vieleicht hochtrabend an, aber das richtige Feeling von "Wüste", Dünen, Wind, Stille, Sand, blauestem Himmel, einsamkeit, unendliche Weiten, Sandstürme, u.s.w. erlebst du nicht wenn du nur ein paar Tage unterwegs bist, da es "nur ein rein, raus ist"
Kurze Rede langer Sinn, schon mal über eine Offroad Tour als Mitfahrer (so ca. 3 Wochen) nachgedacht.

Meiner Meinung nach kann man die Wüste nicht wirklich von einem Fahrzeug aus erleben. Es ist zwar auch ein interessantes Gefühl durch die Weiten zu donnern, aber wirklich erfahren was Wüste ist, kann man meiner Meinung nach nur zu Fuß.

[motion]

AW: Wüstentour - Tips gesucht

@ moltabaer: Ja entweder mit Kamel und Führer. Also diese Tour auf sandfish klingt ziemlich gut. Ich werde mal anrufen. Oder sowas wie hier http://www.wuestenwandern.de/auf_einen_blick/mau05.html Allerdings schreckt mich da etwas der Preis ab bzw. möchte ich eigentlich nicht soviel investieren.

@ fernwanderer: werde mich mal mit dem Tip heute ABend genauer befassen. Vom ersten kurzen Einblick stellt man ja da seine Reise persönlich zusammen oder?

@ice: Mit dem Auto wäre für mich die letzte Wahl. Man erlebt einfach nicht die Landschaft so intensiv wie zu Fuß oder per Kamel. Ich bin mal knappe 2000 km mit dem Rad durch Norwegen. Das ganze war atemberaubend schön. 3 Jahre später bin ich nochmal Teile meiner Route mit dem Auto gefahren. Das Erlebnis war nichtmal halb so schön. Naja und zu "touriverseucht" kann es überall sein. Wenn man in jedem Land bestimmten Punkten aus dem Weg geht, kann man sicher überall tolle Erlebnsse haben. Du kannst durch Neuseeland auf der Touristrecke bereisen und Du wirst Massen anderer antreffen. Du kannst aber auch off the trail Dir Dein eigenes Neuseeland entdecken und kaum jemand treffen. Je nachdem was man will. Ich finde man sollte halt nicht pauschal über ein Land so denken. Wenn man Mallorca nur mit Ballermanntourismus verbindest, dann tut man 90 Prozent von Mallorca zu unrecht behandeln.

Gruß
Sven

[motion]

AW: Wüstentour - Tips gesucht

ice:Von meinen eigenen Erlebnissen her würde ich dir rein ländertechnisch von Tunesien abraten (kleine Dünen, nervige Touriverseuchte Einheimische).

@ Sabine: Kannst Du das was ice anspricht bestätigen bzw ist es nur in den Touristengegenden auf Djerba so?


Gruß
Sven

[heron]

AW: Wüstentour - Tips gesucht

Hallo Sven

Ich war ja selbst das erste Mal in der Wüste, es hat lange gedauert (unter anderem auch einen verpassten Flug ) und ich war hin und weg von dieser Landschaft.

Obwohl wir ja aus der Sicht der Nomaden nur ein wenig in deren Vorgarten herumgetollt sind
Und aus meiner Sicht muss man - wie auch andere schon angemerkt haben - die Wüste zu Fuss erleben ... ich bin nur einen Tag auf dem Kamel geritten, einfach deshalb, weil es soviel zu sehen gab und ich vor allem an den Pflanzen, Tieren, Tracking, Steinzeit-Artefakten und überhaupt an allem, was es so zu sehen gab, interessiert war. Und zu Fuss kann man auch einmal stehenbleiben (wenn man ein Kamel führt, muss man dem halt sagen, dass es da stehen bleiben und warten muss - tun die auch ).
Die Stille ist unglaublich - mit dem Motorrad und dem Auto ...

Die Nomadenfamilie mit der wir unterwegs waren ist es einerseits gewohnt mit Europäern ("Touris" obwohl sie uns als Freunde betrachten) umzugehen, andererseits sind sie auch sehr bemüht, uns an ihrem normalen Rhythmus, ihren Gebräuchen und ihrer Vertrautheit mit der Wüste teilhaben zu lassen, ohne dabei ein fixes "Programm" zu haben.
Ausserdem passen sie wirklich gut auf, dass keinem was passiert (Skorpione, Schlangen) oder einer verlorengeht, Schlafplätze werden sozusagen "autorisiert"und für gut befunden oder ein besserer vorgeschlagen ...
Für die Nomaden sind diese Ausflüge in die Wüste eine Möglichkeit von ihrem staatlich verordneten Dorfleben Urlaub zu machen - sie sind alle noch in der Wüste aufgewachsen.
Für uns Europäer ist es auch eine sehr gute Lektion in Sachen Demut, wenn man sieht wie einfach man auch noch leben kann ... was es bedeutet, mit Wasser wirklich sparsam umzugehen und nicht mit grösster Selbstverständlich jeden Tag hektoliterweise Trinkwasser einfach so zu verschwenden ... was es bedeutet, von einer kleinen Ziege beinahe alles zu essen und zu verwerten ...


Ich habe für mich überraschend schnell gelernt, wie man sich orientieren kann (angeblich sehr schwierig) und bin für bis zu 2 Stunden in den Dünen herumgelaufen, auch einen Fennek getroffen (*stolz*) - im Camp war schon Unruhe, wo denn das "mehari" schon wieder hingelaufen sei

Und ich bin mir sicher, dass es grössere und ausgedehntere Dünen gibt, als wir sie auf einer 1-Wochen-Tour in Tunesien gesehen haben ... die Stille und Weite erlebt man allemal dort draussen und das Gefühl noch tausende Kilometer marschieren zu können, ohne dass der "Weg" aufhört auch.
Ist halt auch eine Frage, ob man bei so einer Reise, oder beim Reisen überhaupt, noch mehr Superlative wie grösser, höher, schneller, weiter anstrebt oder ob man die kleinen Begegnungen des Alltags geniessen kann und will...

Die Schwierigkeiten ohne Guide: Sprache !, Orientierung (ok, es gibt GPS), Getier (Skorpione und Schlangen) und mehr Stress (?), wenn man mit der Wahl des Lagerplatzes, den Gepflogenheiten am Brunnen, etc. nicht vertraut ist.

Kannst mir auch eine PM schicken, wenn dir mein Reisebericht und die Bilder zu wenig sind.

[prunella]

AW: Wüstentour - Tips gesucht

Wir waren vor einem Jahr mit Desert-Team unterwegs: http://www.desert-team.ch/
Die haben auch eine Vertretung in Deutschland. Ich finde, die Philiosophie ist dort gut.
Wir waren im Sinai. Dort führt eine Schweizerin, die seit Jahren im Sinai lebt, mit einem Aegypter verheiratet ist und sehr viele Beduinen zu Freunden hat. Auf der Tour besucht man dann auch mehrere Beduinenfamilien (keine normale Touristenattraktion!). Ein Begleitfahrzeug gibt es nicht, nur einmal während der Tour bringt ein Auto frische Verpflegung und Wasser. Ansonsten lebt man mit dem, was die Kamele tragen. Der KOntakt mit den Beduinen (Kamelführern, welche auch kochen) war sehr gut.

[Stephan Kiste]

AW: Wüstentour - Tips gesucht

Hi,

ich war 2005 mit
http://www.nomad-reisen.de/index/

in Jordanien unterwegs.
Hat Irre Spaß gemacht, Leute waren sehr ok,
super Reiseleiterin, die uns überall mit hingenommen
hat. Man konnte sic mal etwas anschauen, was man so vieleicht nicht gefunden hätte oder vieleicht nicht traute.
Bilder auf www.diaim.de
Damals noch Film und schlecht gescannt, sorry

[motion]

AW: Wüstentour - Tips gesucht

Danke @all für die Links und die Tips. Werde aller voraussicht nach im November mit sandfish in die Wüste gehen. Gern könnt ihr aber noch weitere Links posten, wenn Euch noch welche einfallen.

Gruß
Sven