Nepal off the beaten track...

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  • Flachlandtiroler
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    • 14.03.2003
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    • Meine Reisen

    Nepal off the beaten track...

    Was so passieren kann wenn man die üblichen Touripfade verlässt -- IMHO aufregender und sehr lesens- und sehenswerter Reisebericht (nicht von mir):
    http://www.summitpost.org/trip-repor...ilderness.html

    Ist jetzt weniger als Warnung mit erhobenem Zeigefinger gedacht sondern durchaus als spannende Lektüre (in Englisch) zu empfehlen; die Wildness fängt gleich neben dem vielbegangenen "Rund um Annapurna" - Trek an, quasi in Sichtweite...

    Viel Spaß damit, Martin
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  • Enja
    Alter Hase
    • 18.08.2006
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    • Meine Reisen

    #2
    Ich liebe solche Stories. Für sechs Europäer 20 Träger, 5 Mann Küchenpersonal und vier Führer. Und im Notfall hat man dann keinen Hubschrauber zur Hand....und Telefonzelle ist auch keine in Sicht.

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    • Flachlandtiroler
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      • 14.03.2003
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      • Meine Reisen

      #3
      Aber immerhin ham'se den gleichen Aufwand auch für den verletzten Träger betrieben (das ist leider nicht die Regel).

      Jetzt kommt dochmal der erhobene Zeigefinger: Diese Truppe ist ja garnicht bis ins richtig alpine Gelände gekommen (auf 4000m wachsen da in geschützten Lagen noch Kartoffeln etc.); aber jeder der in einem Entwicklungsland mal von den Touripfaden abweicht sollte sich seiner Sache schon sehr sicher sein oder eben genügend Redundanz einbauen.
      Vor diesen Vorgebirgen, die teilweise ziemlich unwegsam sind und v.a. ständig in der Quellbewölkung drinstecken, sowie regelmäßig auch in der Saison Neuschnee abkriegen habe ich einen ziemlichen Respekt. Leider ist das meist die Hürde, die man überwinden muß um irgendwo in eine Region ohne Touris zu kommen.

      Gruß, Martin
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      • Enja
        Alter Hase
        • 18.08.2006
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        • Meine Reisen

        #4
        Trotzdem haben sich diese Träger ja ihre Beeinträchtigungen zugezogen als sie, vermutlich für einen Hungerlohn, den Touris die Klamotten trugen.

        Genügend sicher sollte man sich eigentlich fühlen dürfen, wenn man so einen Aufwand treibt. Was tragen denn all diese Träger, wenn dann trotzdem das Essen schon in einem solchen Fall, mit dem man schließlich immer rechnen muss, nicht reicht? Der Autor schrieb immerhin gleich am Anfang, dass es nicht das erste mal war, dass ihm sowas passierte. Und andererseits kann man auch aus dem Bett steigen und sich das Bein brechen.

        Bei Verlassen der Zivilisation sollte man immer damit rechnen, sie auch unter schwierigen Umständen wieder erreichen zu können. War ja hier auch der Fall. Sie hätten ihn sicher im Bedarfsfall auch noch weiter getragen.

        Vielleicht spiegelt uns heute all diese Technik manchmal auch eine trügerische Sicherheit vor. Trotz toller Telefone ist man eben manchmal im Funkloch....

        Grüße Enja

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        • Flachlandtiroler
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          • 14.03.2003
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          • Meine Reisen

          #5
          Zitat von Enja Beitrag anzeigen
          Was tragen denn all diese Träger, wenn dann trotzdem das Essen schon in einem solchen Fall, mit dem man schließlich immer rechnen muss, nicht reicht?
          Die waren ja auf dem vorletzten Tag vor "Wiedereintritt" in die Zivilisation (sprich Annapurna-Circuit) und hatten noch für fünf Tage Proviant, das paßt also schon. Wenn man mehr Lebensmittel vorhält braucht man auch mehr Träger und nochmehr Essen...
          Sinnvollerweise schickt man nach Überschreiten der Baumgrenze diese "Überhang"-Träger zurück und entkommt so diesem Teufelskreis.
          Der andere und IMHO verwerfliche Weg ist, den armen Trägern höhere Lasten aufzubürden -- Standard sind immerhin etwa zwanzig Kilo (wobei so ein Träger meist deutlich weniger wiegt als unsereiner wohlgenährter Westeuropäer; und der Eigenbedarf des Trägers kommt auch noch dazu). Immerhin haben die Träger auf den Fotos vernünftige Kleidung und Schuhwerk erhalten.

          Bei einem kommerziellen Trekking (dies war ja eine private Gruppe d.h. alle kannten sich) wäre es sicher so gelaufen dass die Gruppe versucht weiterzugehen und nur ein paar Leute beim Verletzten läßt. Da der Paß hier ja ohnehin "unpassierbar" war und man damit auch rechnen mußte ist natürlich auch Proviant für den kompletten Rückweg zum Ausgangspunkt eingepackt worden denke ich.

          @Hungerlohn: Was uns ein Dumpinglohn erscheint ist evtl. für arme Nepali ein gutes Einkommen (über die Gehaltsstruktur bei den Trekkingcompanies reden wir jetzt mal nicht). Manche sehen es sogar so, die Individualtrekker mit Zelt lassen halt kein Geld im Land oder wenn überhaupt dann nur in KTM. Glaubensfrage.

          @Funkloch: Mal ganz abgesehen von den Schluchten da hat Nepal keine überhaupt keine flächendeckende Funkversorgung, AFAIK nur in KTM und vielleicht noch zur indischen Grenze hin.

          Gruß, Martin
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          • Enja
            Alter Hase
            • 18.08.2006
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            #6
            Da hast du jetzt eine ganze Reihe Fässer aufgemacht, die man gar nicht so schnell wieder zu kriegt.

            Die Theorie, dass die nettesten Touris die sind, die in die Luxushotels einfliegen, dort möglichst viel Geld lassen und am besten gar nicht rauskommen, weil sie dann im Lande keinen Schaden anrichten, finde ich ziemlich plausibel.

            Wobei dieses Geld sicher meistens eher weniger der Entwicklung des Landes zukommt, als in den Safes großer Gesellschaften landet. Die Entwicklungshilfe meiner Wahl wäre es also eher nicht.

            Urlaub, Reisen und gesellschaftspolitisches Engagement trenne ich also eher. Und Almosen halte ich für keine gute Methode. Ich erinnere mich an einen Mitreisenden, seinerzeit in Afrika, der, weil er im Gegensatz zu uns anderen ein so guter Mensch war, allen Bettlern reichlich den Hut füllte und mit Einheimischen nie handelte, sondern ihnen gab, was sie forderten. Förderung des Bettlerei-Gewerbes lag uns anderen fern und wir fanden auch, dass auf diese Weise eher eine ziemlich dreiste Truppe gefördert wurde und weniger die Leute, die es nötig hatten.

            Nehmen wir mal die Wandersleute aus dem Beispiel. Sie geben mit Sicherheit ein Heidengeld aus. Die Gruppe vor ihnen, hatte den Pfad bereits heftig vermüllt. Wie sie selber das gehalten haben, wird nicht beschrieben. Die Rettungsaktion war hoffentlich versichert. Die Schaffung von Arbeitsplätzen auf diese Weise, halte ich für eine schwierige Sache. Spätestens wenn diese Menschen Leben und Gesundheit riskieren, um den Urlaub der reichen Vettern zu gestalten, ist das jenseits meiner Toleranzschwelle.

            Aber das sind alles schwierige Fragen. Wenn wir alle nach Schweden fahren, dort die Infrastruktur nutzen und Rechte in Anspruch nehmen für die wir keine Gegenleistung erbringen, ist das auch schon schwer zu rechtfertigen. Sicher nicht mehr, wenn wir dort unseren Abfall deponieren.

            Bei Reisen in Länder wie Nepal wird es schwieriger. Wobei: Ich war noch nie dort. Warum auch immer. Es hat sich nie ergeben.

            Und Vernunft hin oder her: Mir wäre es peinlich, mich so fortzubewegen. Erinnert mich an Livingstone und ähnliche Leute. Da fehlt nur noch der Tragsessel. Aber das ist natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks.

            Grüße Enja

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