Sicherheit allein Zelten im Rhonetal

[CorinnaWolf]

Hallo zusammen, ich will nächste Woche mit dem Rad an der Rhone lang radeln und bin mir noch nicht sicher, ob ich zelte oder nicht. Das Thema Diebstahl beschäftigt mich weniger, da denke ich muss man überall gut aufpassen. Aber kennt sich jemand mit der allgemeinen Sicherheit aus? Als Frau allein nachts auf dem Zeltplatz zu übernachten - ist dies da problematisch und wie viel ist eigentlich zu dieser Zeit da schon los? Einige Plätze öffnen ja erst Ende April.
Vielen Dank!

[Biki]

AW: Sicherheit allein Zelten im Rhonetal

Als Frau allein nachts auf dem Zeltplatz zu übernachten - ist dies da problematisch

Also ich würde mir da so überhaupt keine Gedanken machen. Würde eher auf kleine als große Plätze gehen. Fühle ich mich auf französischen Plätze nie unsicher. Bin ab morgen auch wieder auf einem.

wie viel ist eigentlich zu dieser Zeit da schon los

Bei den Plätzen, die offen sind: nix.

[khyal]

AW: Sicherheit allein Zelten im Rhonetal

Auf geoeffneten Zeltplaetzen bist Du imho genauso sicher, wie wenn Du abends im Ort rum rennst.
Wenn Du dich unsicher fuehlst, kannst Du dich ja in die Naehe der Rezeption stellen.

Wenn kein Camping da auf ist, wo Du Uebernachten willst und Du kein Zimmer nehmen moechtest/kannst....da wo Keiner ist, ist auch kein Ars***och , also nicht in Blickweite von Strassen oder Orten Zelten, in dem Fall besser Stealth Camping...

Restrisiko bleibt natuerlich immer, aber ich glaube, dass das Risiko eines Verkehrsunfalls usw deutlich hoeher ist, aber das ist ein subjektives Gefuehl, nicht statistisch untermauert...

[Spartaner]

AW: Sicherheit allein Zelten im Rhonetal

Die Vergewaltigungsrate ist in Frankreich etwa doppelt so hoch wie in Deutschland. Von Fällen, die Paddler oder Radler in Frankreich betroffen hätten, habe ich noch nichts gehört.
Was ich aber bereits mehrfach gelesen habe, sind aufgeschnittene Zelte, zum Teil lagen die Leute drin, um Geld und andere Wertsachen zu stehlen. Zum Teil lungerten diese Gestalten sogar sichtbar auf dem Zeltplatz oder seinem Eingangsbereich rum. Links habe ich im Moment nur 7:

• Biemann, Jürgen: Loirefahrt mit Hindernissen. "Kanu-Sport" 3/2012, S. 34 f. (Nicht nur, daß Niedrigwasser das Paddeln erschwert, in einer Nacht auf dem Campingplatz wird dem Autor fachmännisch das Zelt aufgeschnitten und der Inhalt geklaut - während er drinnen schläft. Der Schock führt zum Urlaubsabbruch.)
• https://meineundeinereise.wordpress....4/08/01/tours/
• http://bootwandern.blogspot.de/2012_07_01_archive.html
• http://www.seekajakforum.de/forum/re...1061#msg-51061
• https://www.outdoorseiten.net/forum/...=1#post1217172
• http://de.rec.alpinismus.narkive.com...-sudfrankreich
• Versuch, wurde abgewehrt: http://www.loire2003.wetzel.biz/tagebuch.htm

Exhibitionist: http://www.faltboot.org/forum/read.p...3128#msg-23128
Verpacktes Faltboot geklaut: https://www.outdoorseiten.net/forum/...=1#post1217172
Trickdiebe und Autoaufbrüche am Paddelfluss: http://4-paddlers.com/323/4f4a6c65-a...7-8a0badab2564

Also ehrlich, in Deutschland werden viel mehr Touren gemacht, viel mehr berichtet, aber Diebstähle fallen mir in den Berichten deutlich seltener auf.

[lina]

AW: Sicherheit allein Zelten im Rhonetal

Hm, nach der verlinkten Liste fallen dann von den räumlich näheren Ländern auch (und noch mehr) Belgien, Finnland, Island, Norwegen, Großbritannien, die USA und vor allem Schweden als Urlaubsziel aus.


Fraglich ist außerdem, ob ein so dicht besiedelter Bereich wie ein Flusstal sich überhaupt zum "stealth camping" eignet.

Weiterhin könnte man noch überlegen, ob Haupt- oder Nebensaison sicherer ist.

Und Zelt neben die Rezeption stellen – nunja, da ist es zwar meistens heller, aber nachts ist da auch keiner.

[Spartaner]

AW: Sicherheit allein Zelten im Rhonetal

Hm, nach der verlinkten Liste fallen dann von den räumlich näheren Ländern auch (und noch mehr) Belgien, Finnland, Island, Norwegen, Großbritannien, die USA und vor allem Schweden als Urlaubsziel aus.

Ausfallen lassen würde man das nur, wenn man das Risiko für sich selbst für zu hoch hält. "Zum Glück" konzentrieren sich diese Vorfälle in all diesen Ländern wahrscheinlich auf "soziale Brennpunkte".
Bei den Diebstählen aus Zelten auf Campingplätzen ist das jedoch nicht der Fall, die werden zu diesen Raubzügen extra aufgesucht.

Fraglich ist außerdem, ob ein so dicht besiedelter Bereich wie ein Flusstal sich überhaupt zum "stealth camping" eignet.

Für Paddler finden sich immer schön abgelegene Stellen, für Radler - weiß ich nicht.

[Flachlandtiroler]

AW: Sicherheit allein Zelten im Rhonetal

Die Vergewaltigungsrate ist in Frankreich etwa doppelt so hoch wie in Deutschland.

ebd.: "Schweden hat die höchste Vergewaltigungsrate in Europa"

--> Ich argwöhne mal, was unter "Vergewaltigung" subsummiert wird ist in jedem Land anders.
(Man denke an den "Fall" des Wikileaks-Chefs...).

--> Traue keiner Statistik...

[khyal]

AW: Sicherheit allein Zelten im Rhonetal

...Fraglich ist außerdem, ob ein so dicht besiedelter Bereich wie ein Flusstal sich überhaupt zum "stealth camping" eignet.

Weiterhin könnte man noch überlegen, ob Haupt- oder Nebensaison sicherer ist.

Und Zelt neben die Rezeption stellen – nunja, da ist es zwar meistens heller, aber nachts ist da auch keiner.

Klar, geht das, es geh ja nur darum, dann "unsichtbar" zu stehen,
also sich z.B. eben nicht am Rand eines oeffentlichen Grillplatzes, an dem dann abends evtl Youngster mit ihren Moppeds zum Saufen hinkommen oder am Rande einer Wiese, die von einer befahrenen Strasse einsehbar ist, aufzubauen.

Sondern eben dann z.B. noch am Rand der Wiese 100m weiter durch die Baumgruppe zu schieben, dass man von der Strasse nicht mehr sichtbar ist und natuerlich auch abends im Handling mit dem nun mal weit sichtbaren Licht entsprechend zu handeln, da machen haeufig 200m und/oder eine Baum/Buschgruppe einen grossen Unterschied.

Was Klauen usw betrifft, klar die Nebensaison, da lohnt es sich fuer die Jungs nicht z.B. in GR gibt es so Einige, die den groessten Teil des Jahres in Athen als Taschendieb bzw im Autobereich "arbeiten", aber in der HS "Urlaub" auf den Inseln machen, z.B. mit Lissabon und der Algarve ist es dasselbe. In Suedfrankreich Mittelmeer ist es anders, da da durch die Surfer das ganze Jahr "Saison" ist...

Es gibt gerade in den groesseren Orten haeufig Rezeptionen, die rund um die Uhr besetzt sind, hatte ich z.B. im Januar in Spanien / Granada, haeufiger ist das Rezeptionsgebaeude gleichzeitig das Wohnhaus der Besitzer, wo sie entsprechend auch nachts sind.

Jemand der Truebes vor hat, wird sich auch lieber im hinteren dunklen Teil eines Campings, betreten durch eine Seitenpforte o.A. rumtreiben, als im haeufig hellerleuchten Teil um die Rezeption, der heutzutage auch haeufig videoueberwacht ist.

In kleineren Orten ohne weitere Infrastruktur kann auch eine Anfrage bei der Gendamerie hilfreich sein "alleinreisende Studentin, wenig Geld, deswegen Campings, aber hier...bla bla" da ergibt sich schon mal etwas, dass dann evtl etwas auf dem Hof moeglich ist, oder an den Pfarrer o.A. weitervermittelt wird...

Btw zum Thema sicherer vor sexuellen Uebergriffen bei Zimmer, wuerde ich das nicht unbedingt bejahen, wenn ich mich an entsprechende Schilderungen alleinreisender Frauen, die ich so unterwegs in der Weltgeschichte getroffen habe, erinnere.
Ich kann mich da an manche Story aus Hotels, Herbergen erinnern (immer Besitzer, Personal), aber an keine vom Zelten und da waren Einige bei, die auch mit Zelt unterwegs waren.

[Canyoncrawler]

AW: Sicherheit allein Zelten im Rhonetal

Bei den Diebstählen aus Zelten auf Campingplätzen ist das jedoch nicht der Fall, die werden zu diesen Raubzügen extra aufgesucht.

Wobei das aber ein saisonabhängiges Phänomen ist.
In der Hauptreisezeit Juli/August gibt es da bandenorganisierte Raubzüge, nicht nur auf CAmpingplätzen sondern auch Autoaufbrüche auf Parkplatzen, bewachten! Wohnmobilstellplätzen etc.

Ich kenne selbst Leute denen das Wohnmobil auf einem bewachten Parkplatz aufgebrochen wurde.
Und wir haben an der Küste auch schon mal auf einem Campingplatz gestanden wo wir nach der Rückkehr von einer Wanderung auf eine recht verzweifelte Zeltcampingecke getroffen sind. Dort wurden in Abwesenheit einigen Campern (Motorradfahrern) gezielt die teuren Trekkingzelte abgebaut und auch teure Schlafsäcke und andere Wertsachen mitgenommen. Die Diebe sollen da angeblich über das Wasser gekommen sein und mit einem Motorboot verschwunden sein.

Wir hatten Glück: wir hatten auch ein recht teures Zelt ganz in der Nähe stehen. Allerdings stand das ziemlich unauffällig hinter unserem Billiigluzelt in dem wir unsere Vorräte lagerten und die Diebe haben es deshalb evtl. gar nicht bemerkt.

Wir haben das aber zum Anlass genommen und packen auf grossen, anonymen Gross-Campingplätzen an der Küste in Südfrankreich inzwischen unsere Schlafsäcke bei ganz- oder halbtägier Abwesenheit für Ausflüge ins Auto.
Da können wir zwar auch Pech haben das uns einer das Auto aufbricht, allerdings lässt das Risiko für Aufbrüche im Hinterland der Küste deutlich nach.

Eine Bekannte die mit ihrem Mann mit dem Rad unterwegs war, wurde auf einem Campingplatz vermutlich mit Gas betäubt und ausgeraubt. Da waren auch mehrere Zeltcamper von betroffen die in der Nacht ihre Wertsachen einbüssten. Das sie betäubt wurden vermutete man weil teilweise Wertsachen aus den Schlafsäcken geschnitten wurden und die Zelter am nächsten Tag alle über heftige Kopfschmerzen und Übelkeit klagten. Die Polizei vermutete auch hier einen bandenmässigen Hintergrund (Reisezeit war auch im Hochsommer).

Man liest immer wieder was über Diebstähle und Raubzügen (Wertsachen) auf grossen südfranz. Campingplätzen. Das hält mich persönlich aber nicht davon ab, dieses grossartige Land wider und wider zu bereisen.

Von Vergewaltigungen auf Campingplätzen in F ist mir persönlich noch nichts zu Ohren gekommen (und auch in einem grossen Campingreiseforum habe ich gerade mal danach gesucht und dazu keinen Eintrag gefunden).
Das soll jetzt keine vollständige Entwarnung sein, allerdings wenn ich als Alleinreisende unterwegs wäre, ich würde mir darum auf organisierten Campingplätzen keine Sorgen machen und einfach nur den gesunden Menschenverstand als Prophylaxe walten lassen in dem ich dunkle Ecken ohne Begleitung meide und nächtliche Streifzüge ganz allein auf das unbedingt Notwendige beschränke.

[CorinnaWolf]

AW: Sicherheit allein Zelten im Rhonetal

Vielen Dank an Euch alle für Eure Antworten und Recherchen. Es war meine erste Anfrage und ich freue mich wirklich über die Resonanz. Es hilft sehr und bestärkt mich in meinem Vorhaben, zu campen. Sollte alles zu komisch sein, würde ich ins Hotel gehen, aber wie khyal schreibt, sind das auch nicht immer die sichersten Orte. Denen von Euch, die ebenfalls unterwegs sind, wünsche ich einen erlebnisreiche und sichere Reise. Bis bald!

[khyal]

AW: Sicherheit allein Zelten im Rhonetal

Achja, willkommen im Forum

Ueber Reiseberichte garniert mit Fotos freuen sich hier viele

Und schau doch mal, ob es in deiner Naehe einen Stammtisch gibt, das ist meist ganz nett fuer den Austausch.

[Kajakte]

AW: Sicherheit allein Zelten im Rhonetal

Hallo Corinna,

ich möchte Dich auf die Userin "German Tourist" und ihren Blogg hinweisen. Vielleicht kann sie Dir noch den einen oder anderen Tipp von alleinreisender Frau zu alleinreisender Frau geben.

Gruss, Kajakte

[khyal]

AW: Sicherheit allein Zelten im Rhonetal

Hallo Corinna,

ich möchte Dich auf die Userin "German Tourist" und ihren Blogg hinweisen. Vielleicht kann sie Dir noch den einen oder anderen Tipp von alleinreisender Frau zu alleinreisender Frau geben.

Gruss, Kajakte

Gute Idee, Blog-Link

Wobei dazu ja Biki hier aus dem Thread auch Einiges erzaehlen koennte, sie ist viel auch mit dem Mopped bzw Kajak unterwegs, aber das Thema bleibt ja dasselbe.

[CorinnaWolf]

AW: Sicherheit allein Zelten im Rhonetal

Danke für den Tipp mit dem Blog und dem Stammtisch - ich lebe momentan in Brüssel und es wäre tatsächlich interessant zu sehen, ob es einen Outdoorstammtisch gibt...da werde ich mich nach meinem Urlaub mal auf die Suche machen...
Jetzt aber erst mal gute Nacht!