Trampen in Frankreich + Zelten.

[Feanor]

Hallo,

ich möchte in den Osterferien, also nächste und übernächste Woche, nach Südfrankreich trampen. Mein Ziel ist Nizza oder weiter, ich bin da aber sehr flexibel (das ist mitunter auch ein Reiz am Trampen ).

Ich bin noch Schüler und möchte das möglichst kostengünstig machen, außerdem mag ich das Gefühl meines eigenen Zeltes im Rucksack auf dem Rücken mit allem, was ich brauche, und an keine Jugendherbergen etc. gebunden zu sein. Diese sind beim Trampen mitunter auch ein Problem; muss man nur wegen der Übernachtung in einer Jugendherberge in eine größere Stadt trampen, kann es sehr schwierig sein wieder rauszukommen.

Deshalb will ich mich vor allem auf Campingplätze festlegen. Sollte ich einen solchen aber nicht rechtzeitig erreichen oder ihn schlicht nicht finden - kann ich mich von der Straße aus einfach in die Bredouille schlagen und drauflos campen?

Ich bin natürlich rücksichtsvoll, hinterlasse keinen Müll und mache auch kein Feuer.

Geht das überhaupt (bzw. ist die Côte-d'Azur so erschlossen und touristisiert, dass man keine "Bredouille" mehr findet und überall Zäune, Grundstücke oder Hotels sind)?

Ich hab mich im Internet erkundigt und herausgefunden, dass es in weniger von Touristen heimgesuchten Gebieten wohl möglich ist, wenn man es sehr weit abseits von Nationalparks, Städten oder historischen Sehenswürdigkeiten tut.

Natürlich - wo kein Kläger, da kein Richter. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass sich solche Kläger in den Osterferien in einem Gebiet wie der Côte-d'Azur recht schnell von alleine finden.

Wenn jemand von euch also Erfahrungen diesbezüglich hat, bitte lasst es mich wissen - Vielen Dank schonmal!

Liebe Grüße,
Feanor.

P.S.: Ich hab den Titel geändert. Ich wollte mich eigentlich gar nicht so auf Südfrankreich festlegen, das war viel mehr eine Idee, und dank der freundlichen ersten Antwort weiß ich jetzt auch dass das manchmal nicht so gut funktionieren kann.
Also bitte auch alle Vorschläge und Erfahrungen für die Atlantikküste - Danke!

[blenn]

AW: Trampen in Südfrankreich - Wildcampen?

un, meine Erfahrungen sind zwar geradezu historiisch, da ich genau das mit 16 germacht habe, wurden aber durch Folgetrips mit Motorrad bestätigt.

Die französische Küste ist überall extrem verbaut und besiedelt, so das dort oft nur schwer freie Plätze im Gelände zu finden sind. Einen Höhepunkt gibts hier im Forum, wo ich nach langer Fahrt auf der Küstenstraße ein vermeindlich freies Eckchen für den Schlafsack fand, das sich morgens als Open-Air Klo entpuppte.

Am Strand gepennt hab ich öfters mal, allerdings selten in einer Ecke allein für mich. Folge: 1 x geklaute Taschenlampe und Radio im Schlaf mit 16, einmal das gleiche beim Schläfer nebenan mit 26, nicht aber bei mir, da optisch übler Chopperfahrer und der 27 Ringschlüssel alsd Schlaginstrument ganz bewußt unter dem Schlafsack hervorlugte.

Einmal beim Trampen auf der Straße sammelten mich welche ein, die schon nach ein paar KM etwas "petit monnaie" dafür wünschten, was ich angesichts der Übermacht und des Gepäcks im Kofferraum dann auch grummelnd entrichtete. Allgemein ist mit extremen Wartezeiten zu rechnen, da zwar viele fahren, wenige aber mitnehmen, da überwiegend Touristen. Sehr oft landet man beim Entenfahrer aus dem nächsten Dorf. Oder, wie passiert, bei einem freundlich älteren Herren, der einen auch gern nach Hause einlädt, im gleichen Atemzug aber betont, was für einen toll runden Po man hat.

Weiter im Landesinneren ändert sich das und wird normaler. Trotzdem hab ich damals relativ häufig Strecken zu Fuß gemacht, was grade in der sommerlichen Hitze kein Spass war.

Mit diesen Erfahrungen war ich einige Jahre später nochmal zu Fuß unten, bin im Oktober aber mit nem Zug hin und in T-Shirt und dünner Jacke in 10 Grad kalten Dauerregen gekommen. Nach 2 Nächten im Schlamm war dann der nächste "Trampereinsammler" eine Offenbarung, der ein Reisebus auf Leerfahrt war und nur mit den beiden Neffen eines Tauschschulenbesitzers in Spanien besetzt, die mich sponan einluden, ihr Ferienappartment dort zu teilen, was zwar das Wetter nicht änderte, mir aber eine molliges Bettchen und gute Leute verschaffte.

Die schönsten Erlebnisse hhatte ich weit weg von der Küste, wo man in Dörfern freundlich aufgenommen und zum Essen eingeladen wird, ein französiches Mädchen zu seiner Freundin machen kann oder romantisch in der Jugendherberge von Carcassonne schläft, wo man frühmorgens die ganz Burganlage für sich allein hat.

In Carcasonne wiederum stand ich dann 5 Stunden an der Landstraße, um da weg zu kommen.

Wenn du "hart drauf" bist und Erlebnisse wie die genannten dir wenig verderben, hast du die Chance auf ein paar super Erlebnisse und Nette Leute. Ich werd nie meine Nächte in der Hippiebucht am Lagerfeuer vergessen.

Nachdem ich aber ein Motorrad hatte und merkte, wie schön das auf diese Weise ist, sah ich das Trampen da aber rückblickend als wenig erquicklich.

Hättest du Pyrenäen gesagt oder Cevennen, dann ok. An der Küste würde ich selbst dann nicht mehr trampen, wenn ich die Uhr auf 16 zurückdrehen könnte.

[Feanor]

AW: Trampen in Südfrankreich - Wildcampen?

Hallo blenn,

danke für deine ausführliche Antwort!

Ich habe heute in der Schule länger mit jemandem gesprochen, der vor einigen Jahren in Westfrankreich trampen und auch wildcampen war, also an der Atlantikküste. Da scheint es wohl sehr viel ruhiger zuzugehen; mittlerweile reizt mich das mehr als Südfrankreich.

Hast du denn an der Atlantikküste konkrete Erfahrungen?

Danke schonmal

[lina]

AW: Trampen in Südfrankreich - Wildcampen?

Hm, also dann liegt für Dich der Schwerpunkt hauptsächlich auf Trampen und nicht auf Zelten? Schade eigentlich, anders'rum hättest Du mehr Möglichkeiten, und ebenfalls, wenn Du nicht zwingend nahe am Meer sein möchtest und die Seealpen auch in Frage kämen

[Feanor]

AW: Trampen in Südfrankreich - Wildcampen?

Nun, ich habe keine andere Möglichkeit außer Trampen und Zugfahren. Dabei bevorzuge ich Trampen, denn das ist eine ganz besondere Erfahrung, die ich auch in Frankreich machen möchte, und es ist dann ein ... ganz besonderer Urlaub

Am Meer wäre ich schon gerne. Aber das ist ja das Schöne am Trampen. Ich fahre wohin ich komme, aber es sollte zumindest ein bisschen warm sein und Meer wäre phantastisch.

Insofern bin ich praktisch für alle Vorschläge zum Trampen und Zelten in Frankreich offen.

[Feanor]

Trampen in Frankreich + Zelten.

Hallo,

bitte, liebe Moderatoren, entschuldigt, dass ich ein ähnliches Thema wie bereits erstellt nochmals eröffne. Ich wollte mich zuvor erkundigen, wie es ums Trampen und Wildcampen in Südfrankreich steht, jedoch weiß ich mittlerweile mehr und möchte meine Frage auf ganz Frankreich ausweiten.

Ich möchte in den Osterferien, also kommendes Wochenende, von hier (Südbayern) aus nach Frankreich trampen. Es wäre schön, wenn ich ans Meer komme. Es wäre auch schön, wenn ich nicht immer auf Campingplätzen, sondern auch wild zelten kann.

Und einigermaßen warm soll's sein.

Im Fokus stehen also Südfrankreich (was in den Ferien wohl wegen des Touristenansturms und überhaupt eher ungeeignet zum Trampen und erst recht zum Wildcampen ist) und die Atlantikküste im Westen; und dort wohl eher der südlichere Teil um Bordeaux.

Bitte schreibt doch eure Erfahrungen und was ihr mir empfehlen könnt. Ich bin natürlich auch für sämtliche anderen Regionen in Frankreich offen.

Dankeschön schonmal!

[Feanor]

AW: Trampen in Südfrankreich - Wildcampen?

Ich hab' jetzt noch ein Thema erstellt, in dem ich die Frage auf ganz Frankreich ausweite - auch aufgrund deiner Schilderungen. Ich wollte ursprünglich den Titel dieses Threads ändern, das geht jedoch leider nicht, drum, lieber Forennutzer und Moderatoren, entschuldigt das Durcheinander.

Nochmal zu deinen Erzählungen: Ich denke ich bin ein geduldiger Mensch; und ich hab ja (notfalls auch, wenn ich mal nicht weiterkomme ) ein Zelt, einen molligen Schlafsack und 'nen Campingkocher dabei.

Falls es Gebiete in Frankreich gibt, an denen Trampen besser funktioniert, würde ich die natürlich trotzdem vorziehen.

Dankeschön.

zum neuen Thema



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