Donau-Radweg

[Enja]

Hallo,

ich möchte mit dem Fahrrad den Donau-Radweg bis an das Schwarze Meer fahren, stehe mit der Planung noch ganz am Anfang, kann also Tipps jeder Art gebrauchen.

Bikeline habe ich schon bestellt. Mit den Heftchen kamen wir bisher ganz gut zurecht. Was für Kartenmaterial wäre denn gut verwendbar? Soweit ich das verstanden habe, gibt es ab Belgrad einen speziellen Radweg nicht mehr. Also auch keine hilfreiche Ausschilderung.

Interessant ist auch die Frage der geeignetsten Reisezeit.

Und natürlich die der Rückreise. Mit der Bahn ist es anscheinend möglich. Oder ist Fliegen praktischer? Jemand Ahnung von den anfallenden Kosten?

Gibt es irgendwo Schwierigkeiten mit dem Zelten?

[Inukshuk]

AW: Donau-Radweg

Hallo Enja,

ich bin vor zwei Jahres das Stück Wien - Belgrad gefahren, kann daher ein paar Tipps geben:

1) Ich fand den GTZ Kartensatz gut, vor allem in Verbindung mit den Bikeline-Büchern.

2) Einen speziellen Radweg gibt es schon deutlich früher nicht mehr oder nur noch stückweise. Ausgeschildert ist die Strecke aber - soweit ich weiß - auch weiter (bin mir aber nicht sicher, ich bin ja nur bis Belgrad gefahren). Also, in Serbien ist die Ausschilderung jedenfalls deutlich besser als der Weg .

3) Ich habe die Tour im Mai gemacht und hatte super Wetter Gegen Ende wurde es mir schon fast ein bißchen warm , aber ich kann auch keine Hitze ab.

4) Rückfahrt mit der Bahn ist von Rumänien aus, glaube ich, schwierig. Früher gab es wohl einen Gepäckwagen am Nachtzug von Bukarest nach Budapest, vor zwei Jahren gab es den allerdings nicht mehr. Wenn ich mich recht entsinne, darf man Fahrräder in Rumänien und Ungarn nur in Regionalzügen mitnehmen. Meine Anfrage hierzu bei der rumänischen Bahn wurde allerdings nie beantwortet (ich wollte ursprünglich bis zum Eisernen Tor radeln). Ich bin von Belgrad mit der Bahn zurückgefahren, das war aber schon recht lang (und das Fahrkartenkaufen in Belgrad ein ziemlich kafkaeskes Erlebnis ) - Regionalzüge bis zur ungarischen Grenze, mit dem Fahrrad rüber, dann wieder mit Regionalzügen nach Budapest, dann mit dem Nachtzug nach München und in der nächsten Nacht mit dem Nachtzug nach Berlin.

Allerdings kann man das Fahrrad vermutlich auseinandergeschraubt als Gepäck mitnehmen, dann wird das mit den Verbindungen sicherlich deutlich einfacher.

5) Ich habe nicht gezeltet, daher kann ich dazu nicht allzu viel sagen. Nur in Kroatien waren einige Strecken als Minengebiete gekennzeichnet, da würde ich wohl aufs Zelten eher verzichten.

Gruß,
Inukshuk

[Buck Mod.93]

AW: Donau-Radweg

Ich bin auf diesem Weg nach Budapest gefahren.
Und ich habe es hier schon oft geschrieben:
In Ungarn gibt es weder richtige Radwege noch würde ich irgendeinen von meinen Schlafplätzen dort als angenehm oder geeignet bezeichnen.

[Enja]

AW: Donau-Radweg

Ich habe zwischendurch allerhand Reiseberichte gelesen. Da bekommt man irgendwie einen durchwachsenen Eindruck. Die einen radeln fröhlich vor sich hin und finden alles bis auf den Gegenwind völlig easy. Die anderen bewegen sich zwischen Minenfeldern, riesigen angriffslustigen Hunden, bettelnden und stehlenden Menschen, die am Fahrrad herumzerren und haben zu ihrer Verteidigung Pfefferspray und Elektroschocker dabei.

Kann ich dazu mein Tourenrad verwenden? Oder müsste es etwas stabileres in Richtung MB sein? Hätte noch das meines Sohnes. Kann man mit 28 Zoll-Rädern fahren oder lieber nicht?

[hrafn]

AW: Donau-Radweg

Ich hatte mir das mit dem Donau-Radweg bis zum Schwarzen Meer auch schon mal überlegt, aber aufgrund vieler doch recht haarsträubenden Berichte nach Budapest, das dann doch (erstmal) wieder verworfen.

Du kannst auch mal in das Radreise & Fernradler-Forum gucken. Da findet man generell auch prima Tipps und Hinweise.

[Vegareve]

AW: Donau-Radweg

Mir ist nicht bekannt, dass es auf rumänischem Territorium ein Donauradweg gebe...Man kann da höchstens Mountainbiking probieren, über Stock, Stein und sonst welche Hindernisse. Rückflug wäre zB von Constanta möglich (Air Berlin hatte mal Flüge im Angebot, aber nicht das ganze Jahr durch).

[pushbike]

AW: Donau-Radweg

Hi Enja,

28 " geht schon, auch die können bei entsprechender Fahrweise was ab.
Selber bin ich nur von Passau - Wien gefahren, ab da quer durch Ungarn. Macht eh keinen Unterschied ob direkt durch oder am Fluß. Alles platt wie Flunder.
Durch RO bin ich dann über den Bran und bei Belogradtschik nach BG.
Ist aber schon ein bißchen her. Damals waren die Bahnübergänge übelster Machart. Ob sich was durch den EU-Beitritt was geändert hat?

Schau mal hier: http://www.bikeromania.de/Karteninfo.htm

Gruß

[Fernwanderer]

AW: Donau-Radweg

Kontaktiere cyclist, der wird Dir was zum aktuellen Stand der Dinge sagen können. Markus zaubert bei Bikeromania mit.

Grüße
Fernwanderer

[volx-wolf]

AW: Donau-Radweg

Im Nachtzug Bukarest-München gibt es kein Fahrradabteil.
Der durchgehende Part besteht sowieso nur aus einem einzigen Schlafwagen, der immer mal wieder umgekoppelt wird.
Allerdings waren dieses Jahr außer uns auf der Hinfahrt nur zwei und auf der rückfahrt nur ein Abteil belegt.

Ein auseinandergeschraubtes Fahrrad und etwas Bakschisch für den Schlafwagenbetreuer, dann sollte der Fahrradtransport klappen.

Ansonsten frage auch mal buntekuh, die waren öfter in Rumänien radeln (Reiseberichte), wie sie es mit dem Radtransport machten.

Billigflieger gibt es ansonsten in viele verschiedene Städte Rumäniens, die auch Räder mitnehmen sollten.

[buntekuh]

AW: Donau-Radweg

Genau, frag mich mal ;)
Ich/wir sind immer per Bahn an die Grenze gefaren und von dort dann mit dem Rad weiter. Zurück gings einmal per Van und sonst per Rad. Ungemütlich ist die Fahrt im Reisebus, da man sich in den Dingern kaum bewegen kann. Manche haben allerdings einen Anhänger und können dann auch Räder mitnehmen. Die würde ich vorher aber gut und noch besser verpacken! Von diesen Bussen gibt es erstaunlich viel, einfach mal nach suchen.
In den Zügen kann man Räder mitnehmen, sofern sie einen Gepäckwagen haben, ansonsten fragt man man einfach ob/wo man die Räder unterbringen kann, in der Regel machen die Schaffner da eher keine Probleme. Vielleicht kommt das aber auch auf die Zugklasse drauf an.
Falls du noch spezielle Fragen haben solltest (z.B. warum du lieber durch Siebenbürgen fahren solltest), frag. ;)

[Ungarnbuzi]

AW: Donau-Radweg

Hallo, Ihr Donauradler!
Einige Beiträge finde ich echt haarsträubend, und sie schreien geradezu nach Richtigstellung ... also: in Ungarn gibt es (zumindest bis Budapest) sehr wohl einen gut fahrbaren Donauradweg, der im Wesentlichen dem in den bekannten bikeline-Karten dargestellten Verlauf entspricht. Es ist sogar zwischen Komárom und Esztergom noch ein Stück gut ausgebauter Radweg dazugekommen, der in der Karte noch als Strecke im Verkehr auf einer befahrenen Straße angegeben ist.
Ich bin gerade zurück von meiner Tour Wien-Budapest und retour und habe auf diesem Teilstück NUR gute Erfahrungen gemacht. Die vielzitierten katastrophalen Straßenverhältnisse in Ungarn sind tatsächlich nur auf den kleineren Landstraßen zu finden, was aber halb so wild ist, da das nur einen Teil der Strecke betrifft (vorwiegend auf der Szigetköz, zwischen Rajka und Györ). Der Autoverkehr ist dort aber werktags wirklich so gering, dass man häufig in der Straßenmitte fahren kann und alle Schlaglöcher umgehen.
Was auch stimmt, dass die Strecke auf der ungarischen Seite teilweise recht bergig ist - aber wer das nicht mag, kann ja auf der slowakischen Seite fahren.
Zum Thema "wildes Zelten" kann ich hier nichts beisteuern, da mein Sohn und ich uns aufgrund der moderaten Preise auf den ungarischen Campingplätzen (ca. 12,- € für zwei Personen + Zelt, in Budapest und Szentendre etwas teurer) dagegen entschieden und ausschließlich die eingezeichneten Zeltplätze angesteuert haben. Auch hier ist die Karte nicht mehr ganz aktuell, denn wir haben deutlich mehr davon gesehen als angegeben. Etwas problematisch ist nur die Strecke zwischen Györ und Komárom, dort gibt es wenig Übernachtungsmöglichkeiten. Wer nicht unbedingt westlichen Komfort erwartet, wird auf diesen Plätzen absolut zufrieden sein. Besonders zu empfehlen ist der Platz "City Camping" in Györ, der in einem wunderschönen privaten Garten liegt, direkt am angegebenen Streckenverlauf, 10 Minuten fußläufig vom (tollen) Stadtzentrum entfernt und trotzdem absolut ruhig. Aber auch in Esztergom haben wir einen sehr schönen Platz gefunden, gar nicht überlaufen, Pool inklusive und direkt an der Donau gelegen.
Also, liebe Radfahrer: auf nach Ungarn, nur Mut!
Mein Sohn und ich werden nächstes Jahr in jedem Fall die Strecke Budapest-Belgad in Angriff nehmen und hoffen auf viele gute Tipps auf den hier im Forum angegebenen Websites.

[Bergfloh]

AW: Donau-Radweg

heyhey...

Ich weiß ja nicht, ob du inzwischen schonmal die salzige Luft vom Schwarzen Meer schnuppern durftest, aber falls dies noch nicht der Fall war, hier mal ein paar (hoffentlich nützliche) Antworten ;)

Wir (mein Freund und ich) sind letztes Jahr die gesamte Strecke gefahren... ausschließlich mit den bikeline- Karten (vielleicht etwas naiv so zu starten, aber wir haben auch erst etwa eine Woche davor richtig angefangen zu planen... auch wenn die Idee schon vieeeel früher bestand). Ich muss sagen, das ist die beste Wahl. Klar verfährt man sich das ein oder andere Mal, aber das ist zumindest für mich auch mit dem besten Naiv möglich. Kurz: Meiner Meinung nach brauchst du wirklich nichts anderes als die bikeline- Karten.
Ab und zu findet sich außerdem sogar in Rumänien ein Schild. Ob das jetzt ein oder zwei waren, frag mich nicht. Spärlich Aber die Bikeline- Führer sind wie gesagt top und im Zweifelsfall fragst du die Bevölkerung mit Händen und Füßen nach dem weg (viele konnten kein englisch) und versuchst die Antwort zu interpretieren ;)

Allen Warnungen zum Trotz sind wir am 12. Juni gestartet (von da an ziemlich genau 30 Tage). Klar, wir hatten schon fast unerträglich heiße Tage. Aber auch das geht, wenn man seeeehr früh (wir haben eigentlich immer verschlafen) losfährt und um die Mittagszeit eine kleine Pause einlegt ;)

Rückreise... uiuiui... da kommen schlechte Erinnerungen auf...
Zunächst gibt es die Möglichkeiten Flugzeug, Bus, Schiff (wohl etwas teuer ) und Bahn. Wobei du in rumänischen Zügen offiziell kein Fahrrad transportieren darfst. Das kommt dann ganz auf den Schaffner an. Uns hat man damals ziemlich abgezockt. Die Bahnangestellten haben uns nachts um zwei darauf angesprochen, dass wir nun eine Fahrradgebür zu zahlen haben (hierzu der Tipp: nie dein Geld zeigen). Wir hatten zu diesem Zeitpunkt nicht damit gerechnet und 40€ im Geldbeutel, die er uns dann ganz freudig abgenommen hat (kleiner Eurosuchti!).

Gezeltet haben wir fast ausschließlich. In Deutschland, Österreich,... ist es Wildcampen und somit eigentlich nicht erlaubt. Geht aber trotzdem (bei Höchstädt hast übrigens ne empfehlenswerte Brücke ;)). In Rumänien hingegen is es legal. Ich hoffe du fährst nicht alleine... Ich hätte mich da ganz schön gefürchtet. Einmal mussten wir neben einem gefängnisartigen Gebäude übernachten, einmal sind wir in einer Wildschweinherde aufgewacht... ganz schön abenteuerlich ^^

Übrigens: mehr Infos und Fotos und alles kannst du auf unserer selbst kreierten Website finden ;)
www.bin-weg123.jimdo.de
Da kannst du uns auch gerne noch schreiben Wir freuen uns über jeden, der diese wahnsinnig spannende Tour machen will Unbedingt empfehlenswert (bitte keine Angst davor haben! So gefährlich wie hier manche glauben ist es nicht )!

Liebe Grüße! Katja

[Gomolf]

AW: Donau-Radweg

Hallo zusammen,

unsere Erfahrungen mit dem Donau Radweg waren fast durchwegs positiv. Haben immer (wild) gezeltet und uns lange Zeit genommen. Serbien hat uns sehr positiv überrascht - landschaftlich und von den Leuten her. In Rumänien ist der Donauradweg nicht mehr beschildert, man fährt auf einer Landstraße. Das ist ok denn sie ist nicht sehr stark befahren.

Hoffe Du machst Deine Tour noch!

Hier ausführlichere Infos:
Länderinfos

LG, Michael und Sybille

[Enja]

AW: Donau-Radweg

Vielen Dank für eure archäologische Tätigkeit. Tatsächlich ist die Tour immer noch in Planung. Ich aktualisiere sie gerade mal wieder, da ich sie mir eventuell für den Spätsommer/Herbst vorgenommen habe. Ich kann also diese Infos ausgesprochen gut gebrauchen und werde mir bei Gelegenheit noch mal oder endlich alle verlinkten Seiten angucken.

Als wir von diesem Vorhaben auf dem Jakobsweg erzählten, meinten die anderen Radler allgemein, sie wollten auch als nächstes mal so eine "ganz einfache Tour" machen. So sehe ich das immer noch nicht, bin aber inzwischen sicher, dass wir das problemlos hinkriegen.

Mein Trekkingrad halte ich tatsächlich inzwischen nicht mehr für geeignet. Es mag Schotter nicht wirklich. Und Lehmpantschereien schon gar nicht. Ich werde meine Planung in der nächsten Zeit präzisieren, da ich überlege, in Rumänien andere Pfade einzuschlagen. Und ich möchte inzwischen weiter südwärts nach Istanbul.

[Abt]

AW: Donau-Radweg

Dann wähle mal die Südpirin-Variante über BG.

[Enja]

AW: Donau-Radweg

http://de.wikipedia.org/wiki/Pirin_(Gebirge)

Liegt das nicht ein bißchen abseits, wenn man am Schwarzen Meer ist und in die Türkei weiter möchte? Sieht zwar im Reisebericht verlockend aus. Aber ich glaube, so viel Zeit werden wir nicht haben.

Oder ist es so zu verstehen, dass man diesen Haken früher schlagen könnte? Und dann dort eine Bergwanderungstour einlegt? Sowas haben wir bisher noch nicht gemacht, da wir auf den Rädern immer nur das Notwendigste transportieren. Also eher keine Berg-Schuhe.

[Abt]

AW: Donau-Radweg

Hallo Enja und allseits liebe Radler hier, die sich für etwas Neues interessiern.
Was es interessantes an der Donauradweg zwischen Vidin und Ruse geben soll, außer keinen Bergen und Mücken kann ich nicht sagen und vielleicht sehe ich es mit anderen Augen. Die kulturellen Kleinode Rumäniens und Bulgariens jedoch liegen oft abseits der Radhaupttrassen. Mal eine von mir empfohlene Teilstrecke:Strumatal - Melnik - Rozen - Ljuboviste - Zlatolist - Katuntchi - (Ort Pirin - Gegend Pass Papacaiir - Deltchevo - Goce Deltchev - Kovachevitza....)
Zlatolist - Katunchi - Petrovo - Goleshovo - zum Pass 3km schieben - Paril - Goce Deltchev - Kovachevitza - Dolen - Dospat - Trigrad - Shiroka Laka - Hütte Perelik - Smoljan - Zlatograd / Arda - und bei Slivengrad über die Grenze.

Soweit mir bekannt alles fahrbare Wege, entweder Asphalt oder mal über den Pass zwischen Pirin und Alibotusch drei Kilometer Natur. Kaum Verkehr und im Herbst oder Frühjahr herrliche Natur.
Eine Rückmeldung, wie der Stand bei den Bauarbeiten der Donaubrücke zwischen Vidin/Calafat ist wäre super..

[Enja]

AW: Donau-Radweg

Danke. Solche Tipps suche ich.....

[Abt]

AW: Donau-Radweg

ja, gerne.
die Passage im Strumatal ist das Problem, da die Strecke da auf der Hauptverbindungsstraße Sofia-Athen entlang geht.
Eine üble Sache, was da im Kresnadurchbruch läuft. Landschaftlich super, aber ansonsten das Desaster an sich.
Empfehlung: Nehmt den Zug. In Rupite gibt es ein Thermalbad, Zelt-Camping war umsonst.
Zwischen Rozen und Zlatolist ist mal etwas sandiger Boden, ab Zlatolist dann aber wieder Asphalt.
Die Izvora-Hütte und die Hütte Slavianka (Alibotusch) sind ehemalige Grenzer-Standorte und insofern auch bedeutsam.
Auf dem Weg liegt auch noch die Jagodina-Höhle. Den Trigrader Canyon mit dem Teufelsschlund (Djavolsko Gjalo) solltet ihr keinesfalls verpassen