Fragen zum GR20

[Windflüsterer]

Hallo,

Wir (Frau und Ich) wollten nächstes Jahr mal wo "anders" (als immer "nur "Schweden,Schottland,Norwegen) unterwegs sein und hatten an den GR20 gedacht.

Nun sind wir allerdings nach einigen Internetseiten leicht ins zweifeln gekommen was Schwierigkeit und Erfahrung anbetrifft.

Wir sind sicherlich nicht unerfahren, haben allerdings keinerlei "offizielle Klettererfahrung". Ist es sinnvoll bzw. unbedingt nötig vorher nen Kletterschein (zumindest nen Anfängerkurs) zu machen ??

Was uns auch noch interessieren würde... wie ist die Trinkwasserversorgung auf der kompletten Strecke ?? Wir haben auf einigen Bildern Wasserfälle usw.gesehen, ist das trinkbar ?

Wären für ein paar Hinweise und Tips sehr dankbar.

bis dann und liebe Grüße

[Ahnender]

Die Suche findet:

http://forum.outdoorseiten.net/searc...d=437145&pp=25

Ausserdem:

Korsikaforum

Warthaforum

abenteuerkorsikaforum

Trekkingforum GR20


komplett bebildert:

2006 LesPiedsNickel

wenn es dann noch (spezifischere) Fragen gibt:

Immer zu

[Flachlandtiroler]

Hallo Windflüsterer,

um welche Jahreszeit wollt ihr denn los?
Vor Mai => durchaus alpines Unternehmen mit großem Rucksack; Juli/August => auf Polonäse einstellen; nach Mitte Oktober muß man mit Wintereinbrüchen rechnen (Zeitbudget!). Wenn ihr in den Lücken dazwischen gehen könnt wird das schon passen. Richtiggehende Klettererfahrung ist bei guten Verhältnissen nicht vonnöten.

Bachwasser ist normal kein Problem, es gibt im Südteil einige Kammetappen wo man für den Tag rechtzeitig bunkern muß.

Gruß, Martin

[mania]

Hallo Windflüsterer,

war mit meinem Freund Mitte September bis Anfang Oktober auf Korsika. Davon 11Tage auf dem GR 20.
Wir sind in Vizzavona gestartet und nach Calenzana gelaufen.
Rucksackgewicht mit gesamter Ausrüstung inklusive 3 l Wasser und Verpflegung für die komplette Tour betrug bei mir knapp 17 kg. Bei meinem Partner etwas mehr (hatte das Zelt und teilweise schwerere Ausrüstung).
Fand die körperliche Belastung und auch die Wege recht anspruchsvoll.
War froh, wenigstens 2 Bergtouren vorher gemacht zu haben. Es ging bis auf eine Etappe entweder rauf oder runter. Auch muss man ständig schauen, wo man seine Füsse hinsetzt. Stöcke waren sehr hilfreich!
Auch immer wieder leichte Kletterpassagen. Klettererfahrung bzw. Erfahrung beim Gehen auf Fels/Steinen ist sicher hilfreich, Schwindelfreiheit würde ich auf jeden Fall voraussetzen.
Wasser haben wir immer vom Zeltplatz bei den Hütten mitgenommen. Mir haben dann auch 2l gereicht, weil es in dieser Zeit auch nicht mehr so heiss war.

Auf jedenfall eine landschaftlich spektakuläre Tour und jede körperliche Anstrengung wert!

Grüsse von mania

[Flachlandtiroler]

war mit meinem Freund Mitte September bis Anfang Oktober auf Korsika. Davon 11Tage auf dem GR 20.
Wir sind in Vizzavona gestartet und nach Calenzana gelaufen.

Wir waren am 1. auf der Ortu di u Piobbu...

Es ging bis auf eine Etappe entweder rauf oder runter. Auch muss man ständig schauen, wo man seine Füsse hinsetzt. Stöcke waren sehr hilfreich!
Auch immer wieder leichte Kletterpassagen. Klettererfahrung bzw. Erfahrung beim Gehen auf Fels/Steinen ist sicher hilfreich, Schwindelfreiheit würde ich auf jeden Fall voraussetzen.

Unter "Klettern" versteht jeder was anderes. Es gibt sicher Passagen, wo Ungeübte auf allen vieren gehen (-> Schwindelfreiheit, Trittsicherheit) und es gibt auch einige Passagen, wo Geübte die Hände zur Hilfe nehmen. Seilschaftsmäßiges Klettern kommt nirgends vor und entsprechende Vorkenntnis ist nicht erforderlich. Der OP fragte ja nach Kletterkursen, diese sind für den GR20 IMHO sinnlos zumal man ja wohl ohnehin kein großartiges Sicherungsmaterial mitschleppen will (*).

Das es teilweise bergauf oder bergab geht war Dir aber schon vorher klar oder?

Gruß, Martin
(* Da wir da oft mit Kind unterwegs sind kommt schon mal 'ne Reepschnur mit.)

[mania]

Hallo Flachlandtiroler,

hatte leider die Jahreszahl vergessen - wir waren 2006 auf Korsika.

Habe selbst etwa 10 Jahre Sport- und Alpinklettererfahrung und fand die Wege zumindest mit schwerem Rucksack schon anspruchsvoll. Ein paar Bergwanderungen als Vorbereitung (auch für die Kondition) fände ich auf jeden Fall sinnvoll.

Durch den Cirque de soltitude sind wir im strömenden Regen, was aber schon ein Abenteuer der besonderen Art war.

Grüsse

[gaudimax]

Kondition ist wichtig - der Rest ergibt sich dann schon!
Hab den Sommer den Nordteil gemacht und war doch überrascht von dem oft wirklich gut alpinem Charakter des GR20 mitten im Mittelmehr. Hab den ehrlich gesagt erstmal doch ein wenig überschätz (steht auch so in vielen Reiseführern).

Trotzdem brauchst du keine großartige Klettererfahrung umn den durchzustehen - an ein paar Stellen müssen zwar schon die Hände zur Hilfe genommen werden, würd aber mal sagen das dies Klettertechnisch einen 2er oder wenn überhaupt max. 3er nie übersteigt und somit ohne großartiges Können - manchmal ist ein wenig schwindelfreiheit zwar nicht schlecht - mit guter Kondition einigermaßen gut zu machen ist.

Mit dem Wasser aus Bächen etc. hab ich auch keine Probleme gehabt - trotzdem würd ich im nachhinein auf einen guten "Notvorrat" davon nicht verzichten. Hatte zwei Tage an denen ich kaum was von dem Zeug bekommen hab (war teilweise recht schnell auf dem GR 20 unterwegs und hab deswegen um Gewicht zu sparen nicht an jeder Quelle/Hütte getankt). Auf den Hütten gibts zwar immer was, hab aber immer wild gezeltet (offiziel verboten - hab damit aber auch in der nähe einer Hütte keine Probleme damit bekommen) aber es gibt halt auch Gegenden die besonders im Sommer recht trocken sind und es da schonmal so 20 km nichts zum nachfüllen und Wasser zum Kochen gibt.

[Ahnender]

....Durch den Cirque de soltitude sind wir im strömenden Regen, was aber schon ein Abenteuer der besonderen Art war.
...
Grüsse

Eigentlich sollten die Gardiens von Asco und Tighettu sowas vermeiden, indem sie die Leute auffordern bei dem Wetter nicht zu gehen...
Vom fehlenden Blick ganz zu schweigen.

[mania]

Würde ich auch nicht weiterempfehlen!
Als der heftige Regen kam, waren wir schon mittendrin. Beim Gegenanstieg kamen uns Sturzbäche und ein schottischer Wanderer in kurzen Hosen! entgegen. Da es am nächsten Tag genauso weiterschüttete haben wir ihn brav in Haute Asco abgewartet.

Grüsse