[ODS Jugendarbeit] Das große Wuseln im Odenwald

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    • 05.03.2013
    • 21

    • Meine Reisen

    [ODS Jugendarbeit] Das große Wuseln im Odenwald

    Eine Wanderung? .... Klar doch!

    Mit Grundstufenkindern? .... Hmmm....

    Sie planen die Tour, tragen alles selbst und navigieren? .... ohje... oder?


    Nein, nicht ohje!
    ... wenn man sich darauf einstellt, dass mit jüngeren Teilnehmern manche Dinge etwas anders laufen... und vor allem alles etwas mehr "verwuselt" ist





    Aber der Reihe nach:

    Im September 2012 erhielten wir eine Anfrage einer Sonderschullehrerin aus dem Odenwald, ob wir denn nicht mal auch mit Schülern ihrer Klasse so eine Tour durchführen könnten?
    Klar dachten wir uns... können wir machen!
    Ob es was ausmachen würde, dass die Teilnehmer zu einem großen Teil aus der Grundstufe kämen?
    Naja... eigentlich nicht. Man muss halt die Tour dementsprechend planen... oder?



    Vom 19. bis 20. Oktober 2012 begab es sich dann also, dass sich 6 tapfere Schülerinnen und Schüler einer Förderschule aus dem Odenwald bereit erklärten, sich auf ein herbstliches Abenteuer mit ihrer Lehrerin und einem Begleiter der ODS Jugendarbeit einzulassen.

    Schon bei dem Vorbereitungstreffen wurde dem Begleiter klar: in der Grundstufe sind die Kinder... klein!
    Da die Jugendarbeit über Kinderrucksäcke von Tatonka verfügt und die Größe der Schlafsäcke und Isomatten egal ist, ergab das an sich erstmal keine Probleme.
    Solange es nicht regnen würde. Aus Spaß hat sich mal einer der Schüler einen der BW-Ponchos (Erwachenengröße!) übergezogen. Ich glaube es kann sich jeder vorstellen, wie die Sache ausgesehen hat. An ein Wandern mit Poncho war hier nicht zu denken...
    ... aber im Notfall hätte so jeder Schüler sein eigenes Zelt mit genug Raum und "Stehhöhe" gehabt.
    Einer der Schüler dachte noch kurz über einen Rucksacktausch mit mir nach... verwarf die Idee aber relativ schnell wieder




    Trotz einem gewissen "Wuselfaktor" beim Packen und der Vorbereitung der Tour ging es dann irgendwann mit dem Bus bis nach Nüstenbach im Odenwald.
    Dort begannen wir gemeinsam den Weg, der uns bis an die Michelherdhütte östlich von Neckargerach führen sollte.
    Das Wetter blieb zur Erleichterung aller gut und die Ponchos sicher verpackt ganz unten im Rucksack. Eine Sache, die man irgendwann aber einmal wissenschaftlich untersuchen sollte ist die Frage, weshalb es immer die Mädchen sind, die - wenn's (gefühlt) hart auf hart kommt - die Dinge in die Hand nehmen und auch mal zwei Rucksäcke auf einmal tragen? Dieses Phänomen konnte nun bereits öfters bei den Jugendarbeitstouren beobachtet werden.




    Erstaunlicherweise verlief die Tour am ersten Tag problemlos einfach. Hier und da gab es natürlich Klagen weil der Rucksack drückte, oder man eine Blase unter einer Blase bekomme (geht so etwas?)... aber das ist ja normal und bei älteren Teilnehmern nicht anders.
    Bei einer der Pausen kam von Betreuerseite die Aussage auf, dass das Wandern mit Rucksack ja schon ganz schön anstrengend sei... was dann prompt von einer Teilnehmerin mit 20 Liegestützen widerlegt wurde.



    Vielleicht merke ich das Alter doch mehr, als ich bisher dachte


    Alle weiteren Versuche, den "alten" Betreuern auf der Nase herum zu tanzen und ihnen zu zeigen, was die "Jugend" vom "Alter" hält, wurden aber auf altbewährte und recht kompromisslose Art und Weise vereitelt.



    ... kurz vor dem Abwurf in den Busch wurde meine Autorität dann doch (und vor allem uneingeschränkt) anerkannt


    Nach weiteren Kilometern und einem kleinen Spiel zur Erkundung der Natur und Umgebung kamen wir dann aber dennoch bei anbrechender Dunkelheit an der Michelherdhütte an. Während der Großteil der Gruppe sich um das Essen kümmerte (Gemüse-Ministrone aus frischen Zutaten) sammelte die Feuergruppe Holz und begann, den Ofen für das Kochen vorzubereiten.
    Nachdem die Mägen gefüllt waren und auch Tee in ausreichender Menge getrunken wurde, machten wir uns doch recht früh auf den Weg in die Schlafsäcke. So ein Tag draußen mit Rucksack ist dann eben doch recht anstrengend... auch für die Jüngeren unter uns.






    Da die Nacht mit 8°C doch schon empfindlich kalt war, waren wir ganz froh, dass wir noch die kurzfristig vorher gekauften Winter-Isomatten der Jugendarbeit mit dabei hatten.




    Kann es etwas schöneres geben, als morgens von seiner Klasse und einem überhaupt nicht morgenmuffligen Begleiter der ODS geweckt zu werden?





    Nach einem leckeren Frühstück und der daran anschließenden Packorgie mit erneutem "Wuselfaktor" ("die Schlafsäcke und Rucksäcke sehen alle gleich aus ) ging es dann auf den kurzen aber dennoch von der Orientierung her nicht unanspruchsvollen Weg ins Neckartal nach Neckargerach.



    Wie es meist so ist... sobald das Ziel vor den Augen auftaucht möchten man um so schneller ankommen. So auch bei uns... die Schritte wurden schneller (bei manchen) und die Zungen länger (bei den anderen).
    Aber auch diese Schwierigkeit haben die Kids sehr gut bewältigt und so sind wir nach nur wenigen Stunden am Ziel der Tour angekommen und konnten uns auf dem dortigen Spielplatz die Wartezeit auf den Zug verkürzen.


    Was hier übrigens so leicht und elegant aussieht ist gar nicht so einfach, wenn man das vierfache des Gewichts auf den Esel aufbringt.
    Die Schwerkraft macht einem dann doch recht schnell einen Strich durch die Rechnung. Wobei es meiner Meinung nach auch hier einen kleinen Punkt hätte geben müssen, an dem sich mein Gewicht perfekt ausbalanciert. Naja... selbst nach mehreren Minuten habe ich ihn (zur Belustigung aller) nicht finden können.


    Aber zumindest konnte ich erfolgreich verhindern, dass der Esel von irgendwelchen Jungspunden gekapert wurde. Da war sie nämlich wieder die Sache mit "... leg dich nicht mit Größeren an!"



    Fazit:
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
    Wenn ich an diese Tour zurückdenke, dann mache ich das mit Freude!
    Sicherlich ist die Tourvorbereitung ein wenig anspruchsvoller, da man schon allein die körperliche Leistungsfähigkeit der Teilnehmer viel mehr im Auge haben muss. Auch auf der Tour selbst muss man ein noch schärferes Auge auf die Stimmung der Gruppe haben, da sie noch schneller schwankt und kippen kann, als dies bei älteren Teilnehmern der Fall ist.
    Aber wenn man das alles beachtet... und dann noch mit dem gewissen "Wusel-Faktor" einer Gruppe dieser Altersklasse klarkommt, dann hat man alle Zutaten für eine wirklich tolle Tour!
    Die Gruppe hat mir ein paar Tage nach der Tour übrigens noch ein Feedbackbogen zu meiner Person und eine sehr nette Dankeskarte geschrieben (mit einem kleinen Dankeschön für das leibliche Wohl ).
    Nicht nur für die Begleiter, sonder auch für die Kids war diese Tour ein tolles Erlebnis draußen in der Natur und vielleicht sogar ein kleines Highlight in ihrer bisherigen Schulzeit.

    Die Kids und auch die betreueunde Lehrkraft haben übrigens bereits angefragt, ob wir in diesem Jahr wieder so eine Tour anbieten können.

    Da denke ich mir... klar doch!
    ... aber dann länger, härter ... und noch "wuseliger"!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:48.
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