Ötztalrunde

[blue0711]

Ich hab mal meine erste Grobplanung für Ende August fertig und würde mich über eure Kommentare un Erfahrungen in der Ecke freuen:

Ich fahre mit dem Motorrad an, wollte also die Talhütte Zwieselstein als Start/Ziel nehmen. Dort könnte ich die Klamotten bei eventuellem Regen trocken bekommen, bevor sie im Mopped verstaut werden (Sonst schimmelt mir wieder alles weg wie letztes Jahr).
Zeitdauer etwa 1 gute Woche.

Anschliessend sollte es auf dem Höhenweg (Nördersee, Soomsee, ...) oberhalb Obergurgel und über Schönwieshütte zur Langtalereckhütte gehen. (? h)

Von dort über den Schwärzenkamm-Klettersteig und die Fernerzunge zum Ramolhaus (ca 4-5 h)

Weiter die Hüttenrunde Martin Busch übers Ramoljoch (6h), Hochjoch-Hospiz über Saykogel (7h), Breslauer-Hütte (5h)
+ eventuell der Schlenker über das Wilde Männle oder als Zusatzrunde.
+ eventuell Abstecher auf die Similaunhütte (der Similaun selber erfordert ja glaub etwas mehr Erfahrung und Seilschaft, den heb ich mich also erst mal für unbestimmt auf) als Durchsackertag von der Martin-Busch-Hütte.

Dann zurück übers Weißkar, Tiefenbachparkplatz nach Zwieselstein (wohl mindestens 7-8h)

Bei der Anfangs- und Endetappe weiss ich nicht so recht, wie lange die wohl werden. Wird in der Kombi wohl nicht gerade oft begangen.
Von den Höhenmetern und den Gehzeiten seh ich das als machbar an. Neu für mich sind die Schneefelder/Ferner, das hatte ich bisher nur in ganz klein, der Übergang zum Ramolhaus soll aper aber völlig problemlos sein.
Klettersteigausrüstung und Steigeisen sind im Gepäck.


Was meint ihr dazu bzgl Machbarkeit?
Mich interessieren natürlich gerade die eigenen Erfahrungen auf den Strecken/Hütten.

Dank schon mal im Voraus für Kommentare (bin auch nicht bös über Mecker, wie gesagt: GROBplanung)

[Friluft]

AW: Ötztalrunde

Hallo,

der Übergang von der Martin-Busch-Hütte zum Ramolhaus (und umgekehrt) über das Ramoljoch ist problemlos möglich.
Die auf einigen Internetseiten erwähnten senkrechten Leitern gibt es nicht mehr. Mittlerweile gibt es eine leichtere Variante mit seilgesichterten Kraxelpassagen (leicht).

Der Gletscher / Ferner aud Seite des Ramolhauses wird nur noch kurz berührt. Die meiste Zeit läuft man NEBEN dem Gletscher (auf der Karte ist dies noch als Gletschergebiet eingezeichnet). Einmal überquert man den Gletscher, aber absolut gefahrlos, ohne Spalten, etc. Das ist mehr wie eine Flussüberquerung: Man sieht vor sich 10-20 Meter Eis, über die man rüberlaufen muss. Keine Spalten, das Eis ist nicht dick und sieht eher aus wie ein Altschneefeld.

Der Übergang über den Saykogl ist mit entsprechender alpiner Erfahrung ohne spezielle Ausrüstung möglich. Es sind einige exponierte Grate zu überwinden und Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unerlässlich. Es gibt einige exponierte Stellen an denen Absturzgefahr herrscht. Bei schlechtem Wetter / Feuchtigkeit ist von dem Übergang abzuraten!

ALLE ANGABEN NATÜRLICH OHNE GEWÄHR!

(Stand: Oktober 2011)

[Wafer]

AW: Ötztalrunde

Hallo Bergfreund.

Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht war der Weg von der Similaunhütte zum Similaun selber nicht sehr gefährlich. Die Sicht war seinerzeit sehr schlecht. Ich bin rauf und auf den letzen Metern konnte ich kaum noch weit sehen.
Wie wäre es noch mit dem Hauslabjoch, wo Ötzi gefunden wurde? Ist meiner Erinnerung nach auch noch so sehr gefährlich.

Gruß Wafer

[blue0711]

AW: Ötztalrunde

Den hatte ich mir auch schon überlegt. Ist ja nur ein kleiner Abstecher von der Hütte aus.
Für meine Kleine vielleicht auch interessant mit der Geschichte dazu.

Und was den Similaun angeht: Das ist ja schon ne Hochtour, wenn auch kurz. Da bin ich noch vorsichtig.
Ich hab allerdings schon öfter gelesen, dass es wohl auch solo geht, sofern aper. Muss ich einfach mal den Hüttenwirt/ein paar Begeher fragen, wenn wir dort sind.

[blue0711]

AW: Ötztalrunde

Der Gletscher / Ferner aud Seite des Ramolhauses wird nur noch kurz berührt.

Das hab ich befürchtet

[HUIHUI]

AW: Ötztalrunde

Mir fällt auf das du sehr unterschiedliches Gelände arg zusammenwirfst.
Auf der einen Seite legst du ein paar lange Strecken über einfache Wege an, auf der anderen Seite wirfst du mittendrin ne echte Hochtour, Similaun, rein. Das ist üblicherweise nur ein nicht allzu langer Hatsch, wie immer am Hauptkamm kann es aber auch anders gehen. Ich hätte keine Freude dran Hochtourengerödel für den kleinen Teil mitzuschleppen, zusätzlich ist alleine immer kritisch. Der Gletscher da ist echt und hat auch recht nah am Weg von Hütte zu Gipfelgrat ein paar Klüfte und Spalten.

Ich würde die Tour so modifizieren:
- den Klettersteig sein lassen und direkt zum Ramolhaus
- die Kreuzspitze an der MaBu mitnehmen als Gipfel, sehr schön da oben
- Die Similaunhütte optional machen ohne an den Gipfel da überhaupt zu denken
- Steigeisen und Gerödel kannst du dann nämlich zu Hause lassen

Unabhängig davon halte ich auch den Saykogel-Übergang zu der "Schlüsselstelle" der Tour, vor allem wenn es ein bisschen Eis hat auf der Hochjoch-Seite.

Aber was solls, eigentlich kannste da auch radeln http://www.vitalmtb.com/videos/membe...32/bturman,109

[blue0711]

AW: Ötztalrunde

Hab ich auch schon gesehen. Die fahren fast überall ...

Der Klettersteig ist nicht verhandelbar, sonst haut mich mein Nachwuchs Das Zeug ist aber nicht soo schwer, da müssemer durch. Wenn die Dame halt Action will und Papa noch ein bisserl laufen will und man dann noch Zubringerbusfahrten möglichst vermeiden möchte, kommt so eine "Mixed"-Tour dabei raus.

Den Similaun selber hab ich von Anfang an eigentlich gedanklich draußen gelassen, die Ötzi-Seite ist mir mit meiner Erfahrung da sympatischer. Ich möcht ihm ja keine Konkurrenz machen.

Die Kreuzspitze überleg ich mir noch. Das erscheint mir auch lohnend.

[blue0711]

AW: Ötztalrunde

So, da sind wir wieder. Vorm Saykogel musste ich leider mit einer Nebenhöhlenentzündung kapitulieren.
Die hatte sich wohl schon am Ramolhaus vorbereitet - also mal andersrum: "Erkältung" mit Höhenkrankheit verwechselt.

Besonders geärgert hat mich das, weil das umschlagende Wetter an dem Tag den Saykogel gerade noch erlaubt hätte. Ich wär nur den Berg nicht mehr hochgekommen ...
Btw: Die Beschreibungen anderer sollte man dort aber mit Vorsicht geniessen. Die Mixtour aus Talaufsteigern, E5-Wanderern und Hochtourengehern zwingt zur starken Anpassung der Aussagen. Oder man frägt gleich nur den Hüttenwirt.
Die meisten Beschreibungen der Gäste tendierten zu selbstmörderisch, was dem Similaun-Hüttenwirt nur ein Lächeln entlockte.

Die Tour Zwieselstein - Langtalereck war erwartungsgemäß ein kleiner Gewaltmarsch, aber bis auf den Schandfleck Obergurgl dazwischen sehr schön. Mit 1000 hm Anfangs-Aufstieg (insgesamt 1900hm Anstiege) auch nicht ohne Anspruch.

Der Schwärzenkamm-Klettersteig hat sich als sehr aussichtsreich, physisch (350 hm) wie psychisch (teils >100m fast senkrechte Wände durch versetzten Verlauf) nicht ohne Anspruch erwiesen. Lohnenswerte Kraxelei für Interessierte. Die Beschreibungen sind aber teilweise irreführend. IMHO enthält der Steig insgesamt 4 Stellen C/D, 2 davon auch vor Ort nur als C beschrieben (in den steilen Passagen zwischen den Notausstiegen). In einigen Beschreibungen kursiert eine reine C-Einstufung, was definitiv NICHT stimmt.

Übrigens: Die Mischung des Publikums produziert dort recht befremdliche Konstellationen. Wir wurden vom Ramolhaus übers Joch zu unfreiwilligen Bergführern, da uns ein Gespann aus Mutter und Tochter folgte, die aus dem Tal zur Ramolhütte aufgestiegen waren und nach Vent wieder runter wollten. Nur wussten die beiden mangels Karte keinen Pfad mehr über die Schneefelder und durch die losen Geröllhänge. Die Markierungen waren aus demselben Grund nämlich recht spärlich und teils schlicht falsch (weggerollt). Im oberen Bereich in den Versicherungen bekamen es die Zwei dann auch noch mit der Angst zu tun.

Ausführlicher Bericht folgt, sobald mein Schädel wieder aufhört zu brummen.