Alpen-Trekking mit Zelt

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Silvanus
    Anfänger im Forum
    • 05.09.2010
    • 43
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    AW: Alpen-Trekking mit Zelt

    Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
    Einzelne Metallgegenstände sind nicht das Problem, aber alles stangenförmige, was halt als Leiter dienen kann. Ist man in dessen Nähe, kann die Spannung hoch genug sein, dass der Strom überspringt.
    Das sehe ich anders: Für die Eigenschaft eines Gegenstandes, als el. Leiter zu dienen, sollte doch die Form egal sein und nur das Material eine Rolle spielen, oder? Dabei ist es egal, ob der Leiter stangenförmig, eine Kugel, eine Tasse oder zB ein Schlüssel ist...

    Isomatte unter die Füße und Gummistiefel an würde ich glaub auch machen, ist halt die Frage ob es was bringt gegen die feuchte Luft und die x1000V vom Blitz..!? hm...

    ODER natürlich (ist mit gerade eingefallen), man nimmt eine Zeltstange und stellt sie etwas abseits senkrecht auf. dann wir der Blitz sicher eher dort einschlagen, als in das niedrigere Zelt/mich. Müsste gehen, oder?

    Kommentar


    • blue0711
      Alter Hase
      • 13.07.2009
      • 3621
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      AW: Alpen-Trekking mit Zelt

      In direkter Nähe des Blitzeinschlags brauchst Du Dir idR keine Gedanken mehr machen.

      Die Form macht bei entfernteren Einschlägen schon einen Unterschied, da nicht das "Einfangen" das Problem ist, sondern eben die sogenannte Schrittspannung oder physikalisch beschrieben der Potentialunterschied an den beiden Enden eines leitfähigen Gegenstandes.

      Der Strom des Blitzes wird an der Einschlagstelle gleichmässig nach allen Seiten abgeleitet, etwas beeinflusst durch die Leitfähigkeiten der ableitenden Materialien.
      Dabei fällt Spannung ab, denn jedes Material stellt ja einen Widerstand dar.
      Misst man nun die Spannung (korrekter: den Potentialunterschied) zwischen zwei Punkten in diesem Bereich, bekommt man die dort anliegende Schrittspannung, also die Spannung, der man ausgesetzt wäre, wenn man so einen großen Schritt machen würde.
      Das sind sehr schnell mehrere Tausend Volt.
      Ist man weit genug weg, ist das so wenig, dass es ungefährlich ist. Ist manäher dran, dürfen die Füsse nicht zu weit auseinander sein, sonst wirds aua.

      Deswegen kann der abgeleitete Blitzstrom auch durch das Zeltgestänge fliessen, dass ja eine große Strecke und damit einen großen Potentialunterschied überbrückt.
      Da bei den Spannungen 20-30 cm Luft keine Entfernung sind, fliesst der Strom dann auch durch den im Zelt zwischen den Stangen Liegenden, egal, was der unter sich hat.

      Die Metalltasse tut Dir also nix, das Zeltgestänge uU schon, selbst, wenn Du in der Hocke dazwischen sitzt.

      Was übrigens bei stark gebogenen Stangen noch dazu kommt: Die dinger schlgen dann aus wie wild durch das starke elektromagnetische Feld.
      Hat mal ein Physikprof in der Kinderuni demonstriert - sehr eindrücklich, was zB. ein dubbeliges Kabel plötzlich anstellt, wenn nur Spannung und Strom hoch genug sind. Eine Peitsche ist ein Witz dagegen ...

      Kommentar


      • Silvanus
        Anfänger im Forum
        • 05.09.2010
        • 43
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        AW: Alpen-Trekking mit Zelt

        Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
        Die Form macht bei entfernteren Einschlägen schon einen Unterschied, da nicht das "Einfangen" das Problem ist, sondern eben die sogenannte Schrittspannung oder physikalisch beschrieben der Potentialunterschied an den beiden Enden eines leitfähigen Gegenstandes.

        Der Strom des Blitzes wird an der Einschlagstelle gleichmässig nach allen Seiten abgeleitet, etwas beeinflusst durch die Leitfähigkeiten der ableitenden Materialien.
        Dabei fällt Spannung ab, denn jedes Material stellt ja einen Widerstand dar.
        Misst man nun die Spannung (korrekter: den Potentialunterschied) zwischen zwei Punkten in diesem Bereich, bekommt man die dort anliegende Schrittspannung, also die Spannung, der man ausgesetzt wäre, wenn man so einen großen Schritt machen würde.
        Das sind sehr schnell mehrere Tausend Volt.
        Ist man weit genug weg, ist das so wenig, dass es ungefährlich ist. Ist manäher dran, dürfen die Füsse nicht zu weit auseinander sein, sonst wirds aua.
        Verstehe... Gut erklärt, danke!

        Kommentar


        • Croat
          Erfahren
          • 08.11.2010
          • 119
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: Alpen-Trekking mit Zelt

          und noch eine Frage dazu:

          Ob sich unter Umständen* beim Kuppelzelten nicht um Faraday-Käfig handelt (Tipi Zelten ausgenommen)?:
          http://de.wikipedia.org/wiki/Faradayscher_K%C3%A4fig

          *AZ wird idR nass sein und Gestängen machen einen Käfig - also, die elektrische Abschirmung scheint vorhanden zu sein?

          Würde es ungern ausprobieren
          "We will either find a way, or make one"
          Meine Fotos

          Kommentar


          • ThomasA

            Dauerbesucher
            • 07.03.2010
            • 993
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: Alpen-Trekking mit Zelt

            Ein Kuppelzelt oder noch besser Geodät ist in Näherung ein Faraday-Käfig. Da aber der Abstand zu den Zeltstangen sehr gering ist und die Stangen nicht geerdet sind, hilft dir das, wenn der Blitz ins Zelt einschlägt wohl auch nichts mehr.
            Auch isoliert kein Zelt gegen Schrittströme.
            Das Optimum bei einem Gewitter das nicht in einem Gebäude verbracht werden kann ist dennoch wohl das Kauern auf der Isomatte in einem Geodäten der in einer Senke steht.

            Kommentar


            • the EL
              Anfänger im Forum
              • 27.09.2007
              • 48

              • Meine Reisen

              #26
              AW: Alpen-Trekking mit Zelt

              Ich habe zwar nichts beizutragen hinsichtlich der Wirkungsweise von Gewittern und Zelten und wie gefährlich das den nun ist. Aber ich habe eine frische Erfahrung mit einem Gebirgsgewitter, die für mich eindrücklich war.

              Ich bin nämlich gestern über den Zwischbergenpass (3268m, neben dem Weissmiess) gelaufen. Die letzten paar hundert Höhenmeter verlaufen neben und auf dem Gletscher. Der Weg ist dementsprechend nicht direkt als solcher erkennbar und eher sporadisch markiert.
              Es kam Nebel auf. Das war zunächst unproblematisch, da ich von jeder Markierung aus nach der nächsten gesucht habe und nicht "nach Gefühl" gelaufen bin. Plötzlich wurde es dann ganz dunkel. Es begann heftig zu regnen und danach zu hageln. Ich war gerade auf einem Gletscherfeldstück, auf dem es keine Markierungen und wegen dem steinig-schlammigen Untergrund auch keine Fussspuren gab. Ganz nach Lehrbuch habe ich dann Rucksack und Stöcke abgelegt und mich unter einen grossen Stein gekauert. Nach einer Viertelstunden war es vorbei, die Sonne schien, mal von Nebelschwaden abgesehen. Etwas mulmig war mir schon, zumal ich, wahrscheinlich durch den Regen ausgelöst, auch kleinere Geröllrutsche beobachten konnte.

              Was ich damit sagen will; das Wetter kann auch im vergleichsweise "niedrigen" Gebirge (das war unter 3000m) verdammt schnell umschlagen und dann unangenehm bis gefährlich sein, besonders in Kombination mit schwierigerem Gelände. Das ist nichts neues, trotzdem war das für mich eine eindrückliche "Auffrischung" dieses Wissens.

              Der Wetterbericht hat das Gewitter übrigens einige Stunden später angekündigt. Warme und wasserdichte Kleidung hatte ich dabei und genügend Zeit auch, rein faktisch finde ich nicht dass ich ein zu grosses Risiko eingegangen bin.

              Im Übrigens zelte ich praktisch nie zuoberst auf dem Gipfel; zu windig und Wasser zu weit weg. Das Problem des Blitzeinschlages im Zelt halte ich deshalb für ein eher nebensächliches.

              Kommentar


              • Flachlandtiroler
                Freak
                Moderator
                Liebt das Forum
                • 14.03.2003
                • 30291
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: Alpen-Trekking mit Zelt

                Fahrradaykäfig Theoretiker, oder wie

                Der faradaysche Käfig neutralisiert inseitig elektrische Felder, indem im Käfiggitter entsprechen große Ströme ein Gegenfeld induzieren.

                Diese Ströme würden Zeltbeschichtung und Alustängchen locker zum verdampfen bringen.

                Gruß, Martin
                Meine Reisen (Karte)

                Kommentar


                • blue0711
                  Alter Hase
                  • 13.07.2009
                  • 3621
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: Alpen-Trekking mit Zelt

                  Zitat von the EL Beitrag anzeigen
                  Im Übrigens zelte ich praktisch nie zuoberst auf dem Gipfel; zu windig und Wasser zu weit weg. Das Problem des Blitzeinschlages im Zelt halte ich deshalb für ein eher nebensächliches.
                  Kam im Blitzsommer 2008 aber öfter vor.

                  Kommentar


                  • Oberbayer
                    Neu im Forum
                    • 27.01.2013
                    • 1
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: Alpen-Trekking mit Zelt

                    Um nochmal auf die Schrittspannung zurückzukommen: Wenn ich also mein Zelt mit zwei nicht zusammenhängenden Trekkingstöcken abstütze, ist da nichts geboten oder wie?

                    Kommentar


                    • MiKaHaka
                      Erfahren
                      • 28.02.2012
                      • 174
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: Alpen-Trekking mit Zelt

                      Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
                      Kam im Blitzsommer 2008 aber öfter vor.

                      Wenn ich Post #26 richtig verstehe, dann gings the El darum, dass er erst garnicht ganz oben zeltet wo es am gefährlichsten ist, Aufgrund des Wassermangels und der Windausgesetztheit.

                      Gruß
                      Raus aus der Komfortzone

                      Kommentar

                      Lädt...
                      X