Hütte als Basisstation mit Kindern gesucht

[Burning]

Liebes Forum!

Unser jüngster Sohn (2) ist jetzt endlich sauber, was es uns ermöglichen würde, mit unseren Kindern, 2 und 4 und den Großeltern, auf eine Hütte zu gehen. Mir schwebt so etwas wie die Heilbronner Hütte vor:

• Man könnte am Kops-Stausee parken, die Distanz zur Hütte ist für unsere Kinder (sehr fit...) eine bewältigbare Tagestour (< 7km und < 1000hm)
• Von der Hütte aus könnte man Touren zum brüllenden See und dem Kessi-See unternehmen - das geht definitiv mit den Kindern, da gibt es viel zu entdecken und ich habe Spaß an der Orientierung im weglosen Gelände.
• Während die Oma mit den Kindern Apfelstrudel isst, könnten der Opa, meine Frau und ich in ein paar Stunden auf den Strittkopf steigen.

Das klingt in meiner Vorstellung alles ziemlich genial und würde so oder so ähnlich wohl auch funktionieren ABER:
Ich war mit meiner Frau schon mal auf der Heilbronner Hütte und der Hüttenwirt hat eine johlende Gruppe junger Männer bis in die frühen Morgenstunden bewirtet. An Hüttenruhe war nicht zu denken. Jedenfalls ist meine Frau so verärgert über diese Hütte, dass ich eher eine Ehekrise auslöse, als meine Frau davon zu überzeugen, der Hütte nochmal eine Chance zu geben.
Kennt Ihr eine Hütte, die ähnlich gute Voraussetzungen für eine Familie hat, aber vielleicht auch nicht so überlaufen ist, wie die Heilbronner Hütte?

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Burning

[Flachlandtiroler]

Freiburger Hütte im Lechquellgebirge
Zupalseehütte, Bergerseehütte im Virgental
Heilbronner s. Reisebericht von codenascher...

Je nach Affinität für Tiere würde ich auch mal über Almbetriebe (oft mit angeschlossenem Wirtsbetrieb, "Jausenstation" etc.) nachdenken, die sind allerdings nicht so gesammelt und gelistet wie die AV-Hütten.
IdR sind die anfahrbar, es hat auf jeden Fall kindgerechtes Wiesengelände und in Form von Ställen und Scheunen mehr "Spielplatz" als eine AV-Hütte.

[ks]

Freiburger Hütte würde ich auch empfehlen außerdem Mahdtalhaus/Kleinwalsertal und das Hans Berger Haus im wilden Kaiser. Diese Hütten haben wir mit unserer Familiengruppe alle schon heimge-besucht und es gibt fast nur gute Erinnerungen.

[Burning]

Vielen Dank für Eure Vorschläge! Was würde sich denn bei der Freiburger Hütte mit Kindern anbieten?

[Schwindelfrei]

Dalfazalm bei Jenbach/Tirol. Mit der Seilbahn zur Erfurter Hütte, dann ohne Schwierigkeit eine Stunde rüber. Dort war ich 2020 mit Sohn und Enkeln (Vierbettzimmer). War tags oft busy (quasi eine Tagesausflugs-Gaststätte) aber abends ruhig. Hat viele Tiere - attraktiv für Kinder. Spaziergänge u. Wanderungen verschiedener Schwierigkeitsgrade im direkten Umfeld.

[Flachlandtiroler]

Vielen Dank für Eure Vorschläge! Was würde sich denn bei der Freiburger Hütte mit Kindern anbieten?

Gehzeiten für Erwachsene:

• Umrundung des Formarinsees mit allfälligen Pausen ebd. natürlich. 1h bis tagesfüllend...
• Formaletsch Grasgipfel, Aufstieg knappe Stunde zurück entsprechend kürzer.
• Rote Wand Normalweg (Stellen II) Aufstieg 3-4h AFAIR. Zahlreiche Kletterrouten in der Südwand.
• Roggelskopf, Saladimaspitze (kenne ich beide nicht), sollte jeweils so im Bereich 1-1,5h liegen (nur Aufstieg)
• Höhenweg zur Göppinger Htt. 4-5h

[Wafer]

Je nach Alter und Kondition auch Übergang zur Ravensburger Hütte. Kann auch mit dem Bus abgekürzt werden. Ich war da mal mit meinen Zwergen in der Art unterwegs.

[Becks]

Alternativhütten:

Lindauer Hütte (Zustieg über die Seilbahn im Gomser Gebiet)

Sustlihütte am Sustenpass, die ist auf Kinder ausgerichtet und nur 45 Gehminuten vom Auto weg, weswegen Tourengänger meist auf ne Übernachtung verzichten und vom Auto starten. Gleiches gilt für die Sewenhütte nebenan.

Bergseehütte im Göschenertal geht auch, ev. kombiniert mit Zelten am Göschener See (Zeltplatz Mattli, perfekt für Kinder)

Capanna Scaletta (Greina, Olivone) war zumindest beim alten Hüttenwirt auch dauernd mit Kindern belegt - den ganzen handgemalten Blättern an den Wänden nach zu urteilen.

Alpe di Bovarina (ab Blenio oder vom Lukmanier kommend) ist auch passend.

Generell ist die Chance auf Hüttenruhe in der Schweiz höher als in Österreich, was an der Lage der Hütten, der Hüttengrösse und den Zustiegszeiten liegt. Wenn man mit Westalpenerfahrung sich mal nach Österreich verirrt, kommt man sich schon etwas seltsam auf den Hütten vor (Duschen, Buffet, Essen a la carte etc.). Pickt man dann Hütten heraus, die aufgrund der Lage für Hochtourengänger uninteressant sind (also nicht gerade die Hörnlihütte, wo jeder aufs Horn will), dann hat man die Grundlage für einen entspannten Urlaub.

Keine Hütte aber sehr genial und kinderfreundlich: Berggasthaus Zeinisjoch am Kops See. Die haben selber Kinder, da darf der Nachwuchs sehr viel. Unser sass am Abend zusammen mit dem Sohn der Wirte vorm Eingang zu Küche und hat dort gespielt, ohne dass es Mecker gab.

Wilder und am besten unter der Woche: eine der Selbstversorgerhütten wie Panixerhütte ab Lag Pigniu und Ramozhütte ab Arosa. Holz oben, selber kochen. Oder wenn man Gas tragen will: Biv. Val Loga ab Spluga am Splügenpass sowie Biv. Servizio südlich im gleichen Tal ab Starleggia.

Auch keine Hütte aber genial: die Stafelalp oberhalb Davos. Altes Bauernhaus, umgebaut, rustikal, super Essen, tolle Wirte.

Camona Maighels am Oberalppass passt auch. Leichter zugang, kaum lohnende ziele die "herbes" Bergvolk anzieht.

Martinsmadhütte (Elm + Bergbahn) sollte auch passen. Liegt zu ungünstig für Leute mit unpassenden Ansichten.

Auch keine Hütte aber gut gelegen: Hotel Alpenblick, Muothatal. War sehr günstig, Kinder wurden bevorzugt behandelt und das Ding liegt direkt am Pragelpass sowie passend für Ausflüge zur Glattalp. Waren wir auch schon, sehr entspannte Mitbewohner hatten wir (alle 60+), die weder gefeiert haben noch sich aufregten, weil der Nachwuchs laut war.

Albigniahütte im Bergell, Zustieg per Seilbahn. Da hocken nur Kletter rum, und die sind nachtscheu und schlafen lange. Da stören Kinder auch nicht.

Partnunstafelalp, St. Antönien. lockerer Zugang, kein grosses Gebiet für Hochtourengänger.

Windgällenhütte. Ist gross und nur ein kleinerer teil der Besucher geht auf den Windgällen, der Rest geht nur zum Hüttenbesuch rauf.

Capanna Corno Gries - ab Nufenenpassstrasse gut erreichbar. Liegt auch ab vom Schuss von grossen Bergen. Gleiches gilt für Rif. Maria Luisa südlich davon. Die ist etwas ungünstiger erreichbar, aber auch ähnlich gelegen.

[rumpelstil]

Albigniahütte im Bergell, Zustieg per Seilbahn. Da hocken nur Kletter rum, und die sind nachtscheu und schlafen lange. Da stören Kinder auch nicht.

Neben den vielen tollen Empfehlungen im obigen Thread kann ich die Albignahütte eher nicht empfehlen. Die ist manchmal knallvoll (auch überfüllt) und entsprechend ungemütlich. Es gibt dort "klassische" Schlafräume, die ich mir als Familie eher nicht wünschen würde. Die Seilbahn ist manchmal ausgebucht.
Die Hütte liegt auf über 2300M (meine ich), da schläft nicht jeder gut. Und ein 2jähriger, der aus ihm unklaren Gründen nicht schlafen kann, ist auch für die Mitschläfer kein angenehmer Gast.

Das bezieht sich natürlich auf die Sommersaison. In der Zwischensaison ist es da - wie überall -auch ruhiger.