Frage Kaunergrat und andere Touren in Tirol?

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  • superflow
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    • 09.09.2013
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    • Meine Reisen

    Frage Kaunergrat und andere Touren in Tirol?

    Hallo,
    ich bin auf der Suche nach einer ca. 4-6 tägigen Hüttentour Ende August/Anfang September im (am besten eher westlichen, bin aber offen) Tirol, gerne großteils über der Baumgrenze.
    Ich bin alleine unterwegs, und möchte nichts mit Gletscherspaltengefahr machen.
    Um meine Erfahrung grob zu benennen: Ich habe den Westteil des Stubaier Höhenwegs gemacht und die Silvretta-Runde von Versettlabahn bis Bielerhöhle), beides ist so die Schwierigkeitskategorie die ich mag.

    1.
    Bei der Tourensuche bin ich im Buch "Hüttentraining Ostalpen" auf "Rund um den Kaunergrat" (Verpeilhütte, Kaunergrathütte, Riffelseehütte, Taschachhaus, Gepatschhaus) gestoßen.
    Im Buch steht von "kurzen Gletscherpassagen" an Madatschjoch und Ölgrubenjoch.
    Kennt die Gegend hier wer? Oft sind die Gletscher ja mittlerweile schon weniger als in den Büchern beschrieben.
    Das ist nichts mit Spaltengefahr und der Notwendigkeit von Seilen oder, sondern einfach zur Sicherheit Steigeisen nutzen? Oder doch sehr gefährliche Stellen?

    (Alternativ würde ich den Ostteil des Stubaier Höhenweg gehen, aber eigentlich bin ich für meine erste Tour dieser Reise etwas weiter westlich.)

    2.) Mal ne Verstädnisfrage, da ich die Vokabeln nicht immer kann. "Versicherter Steig" meint eine Kurze Seilsicherung und nichts mit Klettersteig und der Notwendigkeit von Klettersteigset etc oder?

    3. Hat noch wer Ideen für andere Vergleichbare Touren ca. 4-7 Tage, viel oberhalb der Baumgrenze, aber nihts wo man viel Gletschererfahrung benötigt, in Tirol?



  • Wafer

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    • 06.03.2011
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    • Meine Reisen

    #2
    Hallo Superflow.

    Ich kam gerade gestern von der Kaunergratvariante des E5 zurück. Bilder sind noch auf der Kamera, kann ich aber bei Bedarf gerne noch liefern. Die sogenannte Kaunertalvariante oder Kaunergratvariante des E5 ist der Wanderweg, der die Busfahrt durch das Pitztal ersetzt.
    Der Aufstieg von Mittelberg über die Taschachalm (einzige Tank- und Rastanlage) zur Riffelseehütte ist jetzt zu beginn nicht der schönste Weg weil er auf einer Piste entlang führt. Weiter oben gibt es aber einen Wanderweg. Die Riffelseehütte ist klasse: tolle Lage, sehr nettes Personal, recht neuwertig, ...
    Es folgt der Coburger Höhenweg zur Kaunergrathütte mit den ersten seilgesicherten Stellen. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit ist Pflicht, ein Klettersteigset nicht unbedingt. Für unsichere Personen aber nicht falsch. Viele Wegteile auf groben Steinen. Die Kaunergrathütte auf über 2.800 m war der Knaller! Die Wirtin zieht dort Blumen für die Fenster und Kräuter für die Küche. Hauptgang der Halbpension war Lammkarre mit Rosmarinkartoffeln. Womit wir im Haupttätigkeitsfeld von ihm sind. Knallerhütte!
    Der Weg hinauf auf das apere Madatschjoch wurde letzte Woche verlegt. Er führt jetzt hinauf auf die Jochspitze und von dort hinunter auf bestes besagtes Joch. Der ganze Weg ist seilversichert. Hier gilt das gleiche wie beim Coburger Höhenweg: ein Set ist nicht Pflicht aber für unsichere Personen nicht falsch. Der Abstieg in Richtung Verpeilhütte ist oben noch nicht neu gemacht. Ist also etwas ausgebrochen und rutschig. 2 Leitern helfen über eine große Stufe, sind aber unten zu kurz. Es folgen ein paar Schneefälle, denen man aber aus den Weg gehen kann. Bis ca. 2.300 Höhenmetern ist der Weg durch Schotter (oben) und grobe Blöcke (unten) geführt. Anstrengend aber nicht schwierig.
    Die Verpeilhütte liegt unten im Tal an Bach - sehr schön und alles neu. Anstrengend und lang wird der Übergang nach Piller. 10 h sind hier mindestens einzuplanen. Andersrum noch mehr weil dann mehr Aufstieg ansteht. Landschaftlich super schön und abwechslungsreich mit der Möglichkeit 1 Km von der Galruthalm zur Falkaunsalm in einem Stollen zu wandern. Mit der Etappe kommt man aus den ganz hohen Bergen heraus. Um Piller geht es nur noch bis 2.500 m hinauf. Eine Option wäre dem E5 weiter zu folgen und über Kreuzjöchl (ca. 2.480 m), Piller und Glanderspitze (2.512 m) den Gast zwischen Inntal und Kauner- bzw. Pitztal zu folgen. Ein Anstieg nach Zams/Landeck kann mit der Venetbahn knieschonend betrieben werden.
    Sehr abwechslungsreich und landschaftlich großartig mit tollen Blicken in die Täler und auf die Gipfel. Wer mehr will kann die Verpeilspitze (3.423 m) von der Kaunergrathütte noch mit einbauen. Wir haben das nicht gemacht, daher keine Aussage zum Weg. Gereitzt hat die mich aber sehr! Wenn mehr bedarf nach weiteren Tagen besteht würde ich eher in Richtung Taschachhaus oder Rüsselsheimer Hütte suchen als in Richtung Braunschweiger Hütte. Die hat uns sehr enttäuscht! Die Hütte ist so eine große, die wenig Bedarf an einem guten Ruf hat weil sie immer voll ist. Siehe meine Meinung zur Memminger Hütte. Der Weg hinauf bzw. hinunter über den Wasserfall mit seinem Klettersteig war schön. Unser Aufstieg von Zwieselstein durch das Skigebiet ist weniger zu empfehlen. Über Taschachhaus und Rüsselsheimer Hütte kann ich im Augenblick aber leider noch recht wenig sagen. Über eine Verlängerung der Tour auf den E5 weiter nach Norden aber schon. Aber da kämst du aus dem von dir beschrieben Gebiet hinaus.
    Vielleicht kommt ja noch was von anderen Autoren.

    Wenn weitere Fragen aufkommen kannst du dich gerne melden!

    Ach ja: zu 2.): So ist es! Zu 3.) Zillertalrunde?

    Viele Grüße

    Wafer

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    • mariusgnoedel
      Dauerbesucher
      • 11.05.2017
      • 923
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      • Meine Reisen

      #3
      1) Steigeisen: braucht man falls man über den Offenbacher Höhenweg (Riffelferner) geht anstatt des Fuldaer Höhenweg (von der Riffelseehütte zum Taschachhaus).

      Fürs Ölgrubenjoch und Madatschjoch vermutlich eher nicht.

      2) Prinzipiell ja. Meist Seil + selten Trittestufen/Leitern. Es muss nicht kurz sein.

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      • superflow
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        • 09.09.2013
        • 697
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        • Meine Reisen

        #4
        Danke schon mal für Eure Hinweise.
        Die Tour aus meiner Beschreibung ist etwas anders als von Wafer beschrieben. In meiner Beschreibung wird in Feichten gestartet, und dann in 5 Tagen via Verpeilhütte, Kaunergrathütte, Riffelseehütte, Taschachhaus zum Gepatschhaus gelaufen. Vorteil sind keine so ganz langen Abschnitte wie bei Wafers Variante (laut Buch je 4-5 Std), und der vermutlich etwas einfachere Rücktransport zum Auto (mit dem Bus ab Gepatschhaus).
        Was hat diese Variante sonst für Vorteile und Nachteile?

        Bezüglich Klettersteigset bin ich gerade sehr verunsichert. Klar, ich kann meine Erfahrung schwer mit Worten beschreiben. Ich habe kein Klettersteigset, und bin noch nie Klettersteige gelaufen. Ich hab wenig Erfahrung mit Klettern.
        Daher stell ich mir die Frage, ob ich einfach ein (vermutlich dann möglichst leichtes) Klettersteigset kaufen sollte, um eine zusätzliche Sicherung zu haben (und mir dann halt das Wissen "auf die schnelle aneigne, wie ich damit umgehe")? Oder ob das evt. doch ne Tour ist, die ich ohne Erfahrung mit Klettereien nicht machen sollte (und dann lieber wieder auf den Stubaier Höhenweg oder so).

        Zu den von Dir Wafer als Alternative genanten Zillertalrunde: Ist mir eigentlich erstmal zu weit westlich, ich habe Jobs in Hochgurgl und evt. Jerzens, da wäre ich halt schon in der Nähe. Trotzdem werde ich die auch mal näher ins Auge fassen, sieht auch sehr schön aus. Würdest Du sagen, dass sie technisch weniger Anspruchsvoll ist als die Kaunergrattour?

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        • Wafer

          Administrator
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          • 06.03.2011
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          • Meine Reisen

          #5
          Hei.

          Meine Tour entstand als Teil des E5, den ich vor 3 Jahren in Verona begann und eben in Zwieselstein wegen schlechten Wetter abbrechen musste. Und ich bin da ein wenig eigen: ich will möglichst alles gehen. Somit war Zwieselstein als Startpunkt gesetzt. Und der Endpunkt meiner Tour ergab sich dadurch, dass ich die Etappen ab Landeck schon im letzten Jahr gegangen bin. Die extrem lange Etappe von Piller zur Verpeilhütte fällt für dich weg, wenn du im Talort der Verpeilhütte startest.
          Vor- oder Nachteile sehe ich da jetzt eher nicht. Deine Tourenplanung hört sich für mich gut und sinnvoll an!
          Die Etappe von der Verpeilhütte zur Kaunergrathütte war bisher mit 4 h bzw. 3 h andersrum angegeben. Ich würde sagen, dass du da auf jeden Fall mindestens eine halbe Stunde wegen der neuen Wegführung draufrechnen solltest.
          Die Etappe von der Riffelseehütte zum Taschachhaus kenne ich nur in Teilen. Da bin ich dann raus.
          Zu der Idee die ein Set zu kaufen und die das Wissen durch Learning by doing anzueignen halte ich für keine so wirklich gute Idee. Denn Umgang sollte man sich schon mal von einem versierten Fachmann zeigen lassen. Am besten in natura. Sonst gewöhnt man sich gerne mal was an, was eigentlich falsch ist und man sich später kaum wieder abgewöhnt. Musst aber du entscheiden. Etwas mehr Sicherheit würde er dir aber sicher bieten.
          Der Übergang von versicherten Wegen zu Klettersteigen ist recht fließend. Den Teil zwischen Riffelseehütte und Kaunergrathütte (Coburger Höhenweg) fand ich persönlich einfacher und deutlich kürzer als den Teil am Madatschjoch. Dieser im Augenblick recht neue Teil ist durchgängig gesichert und führt sicher über 150 Höhenmeter durch recht brüchiges Gestein von der Kaunergrathütte zur Verpeilhütte steil aufwärts. Durch das brüchige Gestein wird das mit der Zeit sicher eher anspruchsvoller als einfacher.
          Wenn ich dich richtig verstanden habe willst du eh andersrum wandern. Du hast also als erstes den etwas älteren Teil mit der schon etwas in die Jahre gekommenen Versicherung von der Verpeilhütte hinauf auf das Madatschjoch als erstes vor dir. Dort sind das ein paar eher kürzere Passagen aber mit 2 Leitern, von denen die erste von unten her recht anspruchsvoll zu erreichen ist. Wenn du da drüber kommst und mit den Teilen keine Probleme hast, dann hast du den neu gemachten Teil im Abstieg vor dir. Im Abstieg sind solche Wege aber immer anspruchsvoller als im Aufstieg. Hier empfehle ich die Stöcke spätestens beim Aufstieg an der ersten Leiter in den Rucksack zu packen, damit du die Hände frei hast. Das recht lange gesicherte Stück hast du dann im Abstieg vor dir. Wenn dir das zu viel wird kannst du aber umkehren und über die dir dann bereits bekannte Strecke zurück. Da die Kaunergrathütte aber nicht weit von dem Madatschjoch weg ist, würde der Tag recht lang. Also früh starten!
          Ob das für dich machbar ist oder nicht kann ich auch kaum einschätzen. Was ich mit Sicherheit sagen kann ist, dass die Zillertalrunde einfacher ist. Der Weg über den Kaunergrat ist ab der Riffelseehütte in allen mir bekannten Führern als Schwer bzw. Schwarz angeben. Auch auf den Wegweisern sind die Wege schwarz markiert. Da sind sich wohl alle einig. Ich habe für die Kaunergratüberschreitung eine Bewertung von T3+ gefunden. Das dürfte allerdings noch ohne den neuen Weg sein. Die Hände brauchst du da auf jeden Fall. Gras ist dort oben aber nicht mehr anzutreffen. Den Weg würde ich auf jeden Fall als recht exponiert bezeichnen. Ich persönlich würde hier daher eher zu einem T4 tendieren. Kannst du mit der Einteilung was anfangen?
          Steigeisen würde ich hier nicht mitnehmen. Zumindest nicht für den Teil Feuchten bis Taschachalm.

          Gruß Wafer

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          • superflow
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            • 09.09.2013
            • 697
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            • Meine Reisen

            #6
            Danke für Deine vielen Hinweise.
            Ich kenne die Einteilung zwar, bin auch schon blaue Wege gelaufen, finde es aber immer schwer mich da einzusortieren.
            Auf der einen Seite habe ich einige Erfahrung weglos im Hochgebirge in Neuseeland, auch mit etwas mehr "Handeinsatz" - auf der anderen Seite gibt es immer mal Stellen, die ich als riskant empfinde (z.B. Steile Hänge bestehend aus losen keinen Steinen von denen nichts wegrutschen darf, keine Ahnung wie das heißt.), wo andere sich nicht so viel Gedanken machen.
            Eine klare Einteilung kann es ja auch nicht geben, da aktuelle Bedinungen eh immer vieles ändern.
            Aktuell kommt halt noch das Problem hinzu, das man eigentlich Touren nicht abbrechen und zurückgehen darf, da Hütten noch strenger vorher gebucht werden müssen. Schwer zu entscheiden, Lust habe ich schon auf diese Runde, und oft mache ich mir vorher zu viel Gedanken.

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            • Wafer

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              • 06.03.2011
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              • Meine Reisen

              #7
              Wenn jemand eine Tour aus Sicherheitsgründen abbricht und dadurch an einer Hütte ohne Anmeldung ankommt und das zu einer Zeit, an der ein weiterwandern nicht mehr möglich ist wäre es interessant zu erfahren was zieht: der Status eines Schutzhauses, nachdem ein Betreiber eines solchen niemanden mehr ablehnen darf oder diese rechtlich wenig abgesicherte Corona-Anweisung.
              Ich selber bin kein Rechtsanwalt aber ich würde vermuten, dass das Recht auf Schutz einer Einzelperson in konkreter Notlage höher sticht als eine mögliche aber recht geringe Infektionsgefahr. Wie die Diskussion mit dem jeweiligen Hüttenwirt enden würde ist eh keine rechtliche Frage und der Wirt wird auch rechtlich wenig versiert sein.
              Die Coronaverordnung steht auch an anderer Stelle rechtlich auf wackeligen Füßen. Aber das dürften rein theoretische Diskussionen sein.
              Will sagen: Schutzhütte dürfen Notleidende nicht vor die Tür setzten. Daran dürfte meiner Meinung nach auch Corona nix geändert haben! Und solange irgendwo Platz ist wird das vermutlich auch kein Wort tun. Da die Worte wegen Corona aber auch nicht voll belegen dürfen müsste derzeit immer ein Platz für Notfälle frei sein.
              Und das man Touren nicht abbrechen darf halte ich für einen Formulierungsfehler deinerseits. Wenn mir das eine Coronaverordnung auferlegen würde, hätten wir ein ernsthaftes Thema!
              Stell dir folgendes Szenario vor: du planst nach besten Wissen und Gewissen eine Tour über mehrere Tage und reservierst wie verlangt. Jetzt gibt es einen Tag richtig schlechtes Wetter. Keine Verordnung der Welt sollte dich in meinen Augen zwingen dürfen an diesem Tag trotzdem zu wandern. Für die Stornoregelung wäre das auch rechtlich zu prüfen. Meines Wissens sind da aber schon Weichmacher in der Richtung drin. Daher: ganz so hart, wie die Coronaregel verkauft wird, kann und darf sie in meinen Augen nicht angewendet werden!
              Aber zu so manchem Streit mit einem Hüttenwirt wird das in der Realität sicher an mancher Stelle führen!

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              • superflow
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                • 09.09.2013
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                #8
                Danke für Deine Liebe Hilfe.
                Ich habe gestern noch mal auf Youtube zum Kaunergrat https://www.youtube.com/watch?v=7zbPDXyg054 geschaut - eigentlich sollte das machbar sein, vor allem mit der Seilsicherung für den Notfall.
                Trotzdem ist es etwas kritischer, als ich gedacht hatte.
                Trotzdem habe ich gerade die Tendenz, die Tour zu schieben, und stattdessen die östliche Stubai-Höhenweg-Hälfte zu laufen - da muss ich mir glaube ich noch weniger Gedanken machen.
                Bin immer noch am hin und her überlegen und möchte heute Abend entscheiden, damit ich noch locker rechtzeitig bei der Hüttenbuchung bin.
                Liebe Grüße,
                Flo

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                • Wafer

                  Administrator
                  Liebt das Forum
                  • 06.03.2011
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  Hallo Flo.

                  Der Film zeigt sowohl einen Aufstiegsweg als auch einen Abstiegsweg, wie er heute nicht mehr geführt wird obwohl das Video kaum ein Jahr als ist. Aber der Charakter ist ähnlich: sehr brüchig, im neueren Abstieg viel Seil und manches Eisen. Im älteren Aufstieg eher weniger. Alles bröckelt und rutscht. Wenn du mit den Szenen im Film zurecht kommst, dann wird dich da nicht allzuviel überraschen. Durch die neue Wegführung über den Gipfel zusätzlich zum Joch wird es eben nur länger aber vom Charakter bleibt es ähnlich.
                  Die Seile sind allerdings nicht nur für den Notfall. Du wirst kaum daraum herum kommen, ins Seil zu greifen. Es gibt kaum fest Griffe. Überall wo du hingreifst hast du Brösel in der Hand. Aber schon im Film siehst du ja, dass da alles sehr brüchig ist. Da hat sich auch bei der neuen Wegführung nichts verändert. Die Seile sind in der Regel gut verankert. Ohne Griffe ins Seil wäre das schon eine deutliche Nummer schwieriger! Die älteren Passagen planst du im Aufstieg. Da hängt schon mal ein Seil etwas durch oder ein Aufhängung macht nicht mehr den besten Eindruck. In deinem Aufstieg (Verpeilhütte -> Kauntergrathütte) wurde auch versucht mit Holzbalken an Stahlseilen für Tritte im Schutt zu sorgen. Aber so richtig ist das nicht wirklich gelungen - finde ich.
                  Dann wünsche ich dir viel Spaß! Lass mal hören was es letztendlich wurde und wie es war!

                  Gruß Wafer

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                  • Toni6642
                    Erfahren
                    • 01.09.2012
                    • 104
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Zitat von superflow Beitrag anzeigen
                    Aktuell kommt halt noch das Problem hinzu, das man eigentlich Touren nicht abbrechen und zurückgehen darf, da Hütten noch strenger vorher gebucht werden müssen.
                    Gerade in der Gegend unterwegs gewesen und wegen grottigem Wetter mit schlechter Sicht auf dem Gletscher haben wir unser Tagesziel nicht erreicht. Wir sind dann gegen 16.30 Uhr an einer anderen Hütte ohne Reservierung angekommen. Das war für die Wirtsleute kein Problem und es war noch viel Platz. Unser Zeitplan war damit durcheinander gekommen. Für die nächste Hütte war es auch kein Problem, keine Stornogebühr. Aber an der übernächsten geplanten Hütte mussten wir 20€ Stornogebühr zahlen, weil wir einen Tag später kamen als ursprünglich geplant (obwohl wir natürlich gleich angerufen hatten).

                    Gletscher wirst du auf deiner geplanten Route nicht begehen müssen. Von einem Klettersteigset würde ich dir eher abraten. Kann man natürlich machen, aber du machst dich ein bisschen lächerlich. Wenn du dir den Weg ohne Sicherung nicht zutraust, solltest du dich noch ein bisschen mit leichteren Touren rantasten. Und nicht alleine gehen.

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                    • superflow
                      Dauerbesucher
                      • 09.09.2013
                      • 697
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Hatte mich dann doch für den Stubaier Höhenweg entschieden - auch, weil ich Terminlich etwas eng bin, und mir keine spontanen Extratage erlauben kann.
                      Sonntag solls losgehen, und die Wettervorhersage für Stubai steht jetzt je nach Wetterbericht auf bis zu 15 (in Worten: fünfzeeeehhhhnnn) cm (!) pro qm.
                      In der Hoffnung sage ich mir, dass die erste Etappe von der Seilbahn zur Sulzenauhütte ja kurz ist, und ich am Ende dann doch immer viel Glück mit dem Wetter habe - aber ehrlich gesagt sieht das nicht gut aus.

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                      • juni01
                        Anfänger im Forum
                        • 23.12.2012
                        • 14
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                        Hallo Flo.
                        Der Film zeigt sowohl einen Aufstiegsweg als auch einen Abstiegsweg, wie er heute nicht mehr geführt wird obwohl das Video kaum ein Jahr als ist. Aber der Charakter ist ähnlich: sehr brüchig, im neueren Abstieg viel Seil und manches Eisen. Im älteren Aufstieg eher weniger. Alles bröckelt und rutscht. Wenn du mit den Szenen im Film zurecht kommst, dann wird dich da nicht allzuviel überraschen. Durch die neue Wegführung über den Gipfel zusätzlich zum Joch wird es eben nur länger aber vom Charakter bleibt es ähnlich.
                        Die Seile sind allerdings nicht nur für den Notfall. Du wirst kaum daraum herum kommen, ins Seil zu greifen. Es gibt kaum fest Griffe. Überall wo du hingreifst hast du Brösel in der Hand. Aber schon im Film siehst du ja, dass da alles sehr brüchig ist. Da hat sich auch bei der neuen Wegführung nichts verändert. ...
                        Gruß Wafer
                        Hallo Forum, weiss jemand wie & ob das Madatschjoch in 2022 begehbar ist ? Das scheint die markanteste Stelle der Verpeilrunde zu sein. Wir sind eine Gruppe mit zum Teil anfänglicher Hoch-Alpin-Erfahrung. Wir würden bei unser Tour (entgegen Uhrzeigersinn) Ende August auf jeden Fall Kletterssteigsets & Helme mitnehmen. Vielen Dank für Eure Antworten. VG Juni01

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                        • juni01
                          Anfänger im Forum
                          • 23.12.2012
                          • 14
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Hallo Forumsmitglieder,

                          ist keiner die Verpeilrunde jüngst gegangen und kann eine Aussage zu dieser etwas exponierten Stelle geben?

                          Vg und danke für Rückmeldungen
                          juni01

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                          • Flachlandtiroler
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                            Moderator
                            Liebt das Forum
                            • 14.03.2003
                            • 30316
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Bestimmt eine "klasse Feierabendrunde"
                            Am besten auf der Verpeil- oder Kaunergrathütte anrufen, die wissen es genau.
                            Ich würde davon ausgehen, dass dieser Übergang mit allen Mitteln erhalten wird.

                            Wie gut Deine Mitstreiter mit Bruch & Exposition klarkommen, kann allerdings weder der Hüttenwirt noch unsereiner vorhersehen.

                            Meine Reisen (Karte)

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                            • MaxD

                              Lebt im Forum
                              • 28.11.2014
                              • 8931
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                              #15
                              Bei mir liegt die Passage am Madatschjoch schon ein paar Jahre zurück. Ich kann mich erinnern, dass diverse alte (teils verschüttete) und wenige neue (provisorische) Wegmarkierungen zu sehen waren. Insgesamt machte es auf mich den Eindruck, dass der Bereich gut in Bewegung ist.
                              Flachlandtirolers Empfehlung ist damit sicherlich die einzig Richtige.

                              Die Kaunergrathütte gehört zur DAV-Sektion Mainz, die dort auch regelmäßig Ausbildung betreibt.
                              Da sollte man also sehr genau über die Lage Auskunft geben können.
                              ministry of silly hikes

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                              • juni01
                                Anfänger im Forum
                                • 23.12.2012
                                • 14
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                Hallo, kurzes Feedback nach unserer Tour letztes Wochenende:
                                - Plangeross zur Verpeilhütte ist gut zu gehen, aber halt lang
                                - Verpeilhütte zur Kaunergrathütte über das Madatschjoch: Aufstieg ist ok, aber das Geröllfeld ganz oben in Bewegung da das Eis drunter m.E. schmilzt. Leitern und Seilsicherung ok. Am Joch ist der alte Weg runter gesperrt. Man muss nochmal 10-15 m weiter hoch, aber gute Seilsicherung vorhanden.
                                - Kaunergrathütte nach Plangeross: gut zu gehen

                                Trotz guter Sicherung sollte meines Erachtens das Wetter gut sein und hochalpine Vorerfahrung zwingend vorhanden sein.

                                vg juni01

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