Zelten an der Ostsee im Dezember

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  • sozi
    Anfänger im Forum
    • 01.04.2006
    • 17

    • Meine Reisen

    Zelten an der Ostsee im Dezember

    Hallo!

    Ich überlege Ende Dezember mit meiner Freundin mit dem Rad zur Ostsee zu fahren (ca. 70 km) und dort (am Strand) zu zelten. Da es natürlich kalt wird, habe ich über die nötige Ausrüstung nachgedacht. Ich wurde davor gewarnt, dass man sich bei diesen Temperaturen Erfrierungen zuziehen kann. Deshalb frage ich mich: Reicht unsere Ausrüstung?:

    Zwei Schlafsäcke, die es bei LIDL in den letzten beiden Jahren gab: Komofort +1°, limit -4°, extrem -13° (temperaturgetestet nach EN 13537), Thermolite Quallo (7-Loch-Hohlfaser laut Lidl), Außenbezug: Nylon, Innenbezug: Tactel-Faser
    Die Schlafsäcke kann man verbinden.
    Dazu ein Standard-Iglu Zelt (Aldi oder so).

    Weil das Zelt wirklich unterster Standard ist, frage ich mich, ob es so ausreicht. Zur Verfügung steht außerdem auch noch ein altes FDJ-Zelt (habe ich aber noch nie gesehen).

    Würde so eine Ausrüstung reichen? Wie viel wärmer ist es im Zelt wohl im Gegensatz zu draußen? Und kann es mit dieser Ausrüstung gefährlich werden? Was könnt ihr uns empfehlen?

    Vielen Dank und schöne Grüße
    Sozi

  • cd
    Alter Hase
    • 18.01.2005
    • 2983
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Das Zelt sehe ich nicht als das große Problem an, zumindest wenns nicht gerade stürmt. Ob das Zelt bei 7 oder 8 Windstärken noch ne gute Figur macht, weiß ich nicht. Vielleicht klappts, vielleicht aber auch nicht...

    Die Schlafsäcke - ich würde sie mal für etwas zu leicht halten.
    Wenn ihr bissl auf die Temperaturen achtet (Wetterberichte) und die Aktion nur bei ralativ milden Temps (nicht wesentlich unter 0°C) durchzieht, sollte es aber gehen, zumindest wenn ihr die Schlafsäcke noch etwas aufmotzt. Ein paar Infos dazu gibts in diesem Thread, aber auch sonst lässt sich in den Tiefen des Forums dazu einiges finden.
    • die neuen Schlafsäcke mit älteren, eher weit geschnittenen Schlafsäcken kombinieren (also übereinanderziehen)
    • warme Fleece-Inlets benutzen
    • warme Klamotten zum Schlafen anziehen
    • warme (z.B. Woll- oder Fleece-) Decken locker um die Schlafsäcke rumwickeln

    Wichtig ist auch gute Isolation unterm Schlafsack - also vielleicht nicht nur die dünne Lidl-Billigschaummatte, sondern zwei davon oder ne Matte und ne Decke, oder ein paar Lagen Luftpolsterfolie unter die Isomatte. Wenn ihr bereits gute Isomatten habt, umso besser.

    Pass ganz besonders gut auf, dass deine Freundin nicht friert: Zum einen frieren Frauen meist eher als Männer - zum anderen ist der schöne romantische Ausflug plötzlich gar nicht mehr romantisch wenn sie frieren muss...

    chris

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    • rumtreiberin
      Alter Hase
      • 20.07.2007
      • 3236

      • Meine Reisen

      #3
      Kommt drauf an wie kalt es nachts wird und wie fit ihr seid. Wer fast nie draußen ist und nach 2 Monaten völliger fahrradabstinenz weils ja schon kalt ist plötzlich auf sowas kommt friert sich wahrscheinlich den A*** ab - einfach weil er/sie es gar nicht gewohnt ist, bei unter null Grad längere Zeit draußen zu verbringen.

      Wenn du mal diesen Wikipedia-Artikel zu Leistungsangaben bei Schlafsäcken liest, wirst du merken, daß eure Schlafsäcke zumindest nach Zahlenangaben eigentlich für Plusgrade gedacht sind. Auch die Schlafsack-FAQ enthalten einige Hinweise - auch wenn sie eigentlich als Tips zur Auswahl eines "geeigneten" Schlafsacks gedacht sind.


      Ist man müde, vom Tag schon durchgefroren und naß, friert man garantiert früher als wenn man gut gegessen hat, ausgeruht und trocken ist. Dazu kommt der Faktor "Übung haben im Übernachten bei niedrigen Temperaturen" statt im womöglich noch geheizten Schlafzimmer. Schau mal spaßeshalber abends bevor du ins Bett gehst auf ein Außenthermometer und falls du nicht erst mittags aufstehst, tu dann das gleiche wieder. Nimm weiterhin an, daß Nachttemperaturen innerstädtisch/innerorts um ein bis fünf Grad höher liegen als außerhalb und daß auch Wind (Strand ohne Windschutz!) kühlt.

      Ich habe als erste Ausrüstung auch so tolle Partnerschlafsäcke vom Discounter gehabt - zumindest zu zweit benutzt (also zusammengezogen) hab ich da drin nachts wenn die Temperaturen niedrig waren schnell gefroren - einfach weil irgendwann im Lauf der Nacht der eine in dieser und der andere in der anderen Ecke des zusammengebauten Sacks lag und dazwischen die kalte Luft fröhlich zirkulieren konnte. Nachdem ich raus hatte daß das viel besser klappte wenn ich alleine in meinem bis oben hin abgedichteten und bis zur Nasenspitze zugezogenen Sack schlief, habe ich dann halt bevor es ans richtige Schlafen ging lieber die Säcke wieder auseinandergezippt, führte zwar manchmal zu Diskussionen, die legten sich aber als sich herausstellte daß ich in ausgeschlafenem Zustand leistungsfähiger, besser gelaunt und fitter war

      Bei den Temperaturangaben der Säcke ist es schon bei leichten Minusgraden möglich bis wahrscheinlich daß ihr schlecht schlaft, zwischendurch vor Kälte aufwacht und nach ein bis zwei Nächten unausstehlich und reichlich k.o. seid.

      Ich würde das nur dann probieren wenn ich die Möglichkeit habe, wenns ganz heftig wird nach einer Nacht abzubrechen (Geld für Bahnkarten nach Hause oder doch feste Unterkunft) und ich würde bestimmt nicht ohne dickes Fleece-Inlett für beide Säcke losziehen und auch an lange Unterwäsche, Mütze und warme Socken zum Schlafen denken, damit könnte man es gerade so schaffen daß die Dinger auch bei minus 5 Grad im Zelt noch erträglich sind. Ganz wichtig: Gute Isomatten, die Kälte kommt von unten!

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      • Aelfstan
        Fuchs
        • 05.06.2006
        • 1287
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Meine Meinung: Ihr könnt mit dieser Ausrüstung schon die Nacht überstehen, habt aber wahrscheinlich nicht so viel Spaß dabei. An der See kann euch der Wind ganz schön auskühlen oder das Iglu wegpusten, also denkt an winddichte Klamotten!
        In den Schlafsäcken werdet ihr grausam frieren und das Zelt wird bei Wind ordentlich Probleme machen, schätze ich. Trotzdem: Macht es auf jeden Fall - umbringen wird es euch nicht und es ist wert versucht zu werden! Viel Spaß!
        Jedermannsrecht in ganz Europa!

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        • Ari
          Alter Hase
          • 29.08.2006
          • 2555
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Hängt natürlich von den konkreten Bedingungen ab, aber ich denke das kann hinhauen.
          Als Brandungsangler (und Ostseefan) bin ich öfter außerhalb der üblichen Zeiten an der Ostsee.
          Im Winter ist es dort deutlich milder als im Binnenland, allerdings windiger.
          Winddichte Klamotten, warme Mütze und Handschuhe sind deshalb Pflicht.

          Wenn Du Dir eine halbwegs windgeschütze Stelle suchst, sollte es auch mit dem Zelt kein Problem sein.

          Uns hat auf einer Ostseeküstenradwegtour mit meinen Kindern Anfang April ein Sturm auf den Dünen in Prerow erwischt, das war nicht sehr angenehm. Mein Lavvu hat das zwar problemlos mitgemacht, aber alles war versandet.

          Du solltest aber zumindest Deiner Freundin einen wärmeren Schlafsack spendieren, sonst ist wahrscheinlich Ärger vorprogrammiert .

          Gruß,
          Andrej

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          • sozi
            Anfänger im Forum
            • 01.04.2006
            • 17

            • Meine Reisen

            #6
            Hallo!

            Ich bin begeistert von den vielen schnellen Antworten und fasse mal zusammen: Es wird saukalt werden und es kann gut sein, dass wir nachher ziemlich genervt sind, aber ernsthaft krank werden wir davon nicht. Das spricht ja voll und ganz für die Aktion :-) Es macht mir ja Mut, dass ihr mir nicht gleich sagt, dass ganze ist eine Schnapsidee und ich sollte es vergessen (obwohl es wahrscheinlich eine ist .

            Ich habe noch einen etwa 13 Jahre alten Aldischlafsack und irgendwo müsste auch noch ein zweiter davon rumliegen. Allerdings habe ich damit schon im verregneten Sommer gefroren (deshalb auch die neuen, wärmeren Schlafsäcke). Diese könnten wir von außen drüber ziehen, wieviel Grad bringt das wohl (sollten die warmen Säcke nach außen oder innen)? Viel mehr an Decken werden wir wohl nicht mitnehmen können, weil alles aufs Rad passen muss und auch noch Zelt und Isomatten dazu kommen (und einmal Sachen zum wechseln wenn alles nass ist). Einen neuen Schlafsack werden wir für diese eine Tour nicht kaufen. Aber weil das ganze sowieso nur für eine Nacht gedacht ist, können wir am nächsten Tag durchgefroren zur Not auch mit dem Zug zurück.

            Glaubt ihr eigentlich, dass sich um diese Jahreszeit an einem abgelegenen Strandabschnitt irgendjemand daran stören wird, wenn wir unser Zelt aufbauen? Und wie gefährlich sind Gewitter, bzw. was kann man machen, wenn's blitzt? Am Strand ist man dann so richtig schön ungeschützt auf freier Fläche und der Sandboden ist auch feucht.

            Zur Ausrüstung beim Radfahren: Reichen wohl warme Pullover und Regenjacken (also Sommerjacken) und vielleicht Regenhosen? Unter einer dicken Winterjacke wird's beim Fahren doch wahrscheinlich ganz schön warm.

            Schöne Grüße
            Sozi

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            • iceman
              Dauerbesucher
              • 10.03.2007
              • 953

              • Meine Reisen

              #7
              Mit dem schwarz campen am Strand wirst Du bestimmt Probleme bekommen.Es gibt ja die sogenannten Strandsheriffs die aufpassen .
              Aber versuchen kann man es.
              Über Silvester sind erwartungsgemäss mehr Touristen an der Ostsee als manchmal angenommen wird.
              Frohes Fest und viel Glück.
              1,37 € je Liter Waschbenzin.Aktuell bei Albert Heijn in den Niederlanden.
              0,70 Euro je Liter Petroleum an der Avia in Maasmechelen Rijksweg 603/Belgien.

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              • rumtreiberin
                Alter Hase
                • 20.07.2007
                • 3236

                • Meine Reisen

                #8
                Wenn zwei Schlafsäcke ineinander dann den schmaler geschnittenen nach innen. Würdest du den schmaleren außen nehmen, könnte er den inneren plattdrücken, und da die Isolierung im wesentlichen durch die vom Sack zwischen der Füllung eingeschlossene Luft zustandekommt wäre das ziemlich kontraproduktiv.

                Was die Erkrankung betrifft: Kommt drauf an als wie ernsthaft du eine saftige Erkältung bewertest

                Sucht euch bloß kein völlig freistehendes Plätzchen, lieber etwas verborgen und baut möglichst spät auf und früh wieder ab dann habt ihr eine gewisse Chance daß euch keiner beim Wildzelten erwischt und auch Auskühlung durch Wind wird reduziert.

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                • asmeisne
                  Erfahren
                  • 24.05.2006
                  • 358
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zitat von sozi Beitrag anzeigen
                  Hallo!
                  Ich habe noch einen etwa 13 Jahre alten Aldischlafsack und irgendwo müsste auch noch ein zweiter davon rumliegen. Allerdings habe ich damit schon im verregneten Sommer gefroren (deshalb auch die neuen, wärmeren Schlafsäcke). Diese könnten wir von außen drüber ziehen, wieviel Grad bringt das wohl (sollten die warmen Säcke nach außen oder innen)? Viel mehr an Decken werden wir wohl nicht mitnehmen können, weil alles aufs Rad passen muss und auch noch Zelt und Isomatten dazu kommen (und einmal Sachen zum wechseln wenn alles nass ist). Einen neuen Schlafsack werden wir für diese eine Tour nicht kaufen. Aber weil das ganze sowieso nur für eine Nacht gedacht ist, können wir am nächsten Tag durchgefroren zur Not auch mit dem Zug zurück.
                  Ein zweiter Schlafsack bringt sicher noch 5°-10°. Den warmen Schlafsack würde ich nach innen nehmen. Den zweiten nur drüber legen, denn nach unten isoliert ein Schlafsack eh nicht so viel, da die Isolierung zusammengedrückt wird. Damit sind wir schon beim Thema: Nach unten hin verliert man wesentlich mehr Wärme. Da könnten eine zweite Isomatte für jeden sehr viel bringen und eine einfache Isomatte ist ja nicht so teuer. (Vielleicht kann man die auch irgendwo im Bekanntenkreis leihen).

                  Beim Zeltaufbau würde ich schon auf ein windgeschützen Platz für das Zelt achten, außerdem auf eine sehr gute Abspannung (mit den Standardheringen eines Aldizeltes könnte es im Sand da etwas schwierig werden) achten. Eine Möglichkeit wäre z.B. Äste im Sand zu vergraben, falls dieser nicht gefroren ist.

                  Viel Spaß

                  Andreas
                  Reinige deinen Körper mit Gebet, Fasten und langen Wanderungen im Wald. Atme tief ein, öffne dich den Geistern der Pflanzen, die die großen Heiler der Seele sind. Nimm von dir selbst Abstand und gib dich vertrauensvoll dem heilsamen Atem der Natur hin. Indianische Weisheit; Jean-Paul Bourre

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                  • Der Waldläufer
                    Alter Hase
                    • 11.02.2005
                    • 2941
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Hallo Sozi!

                    Und, hat alles geklappt? Habt Ihr die Nacht gut überstanden?

                    VG!
                    I knew with a sinking heart that we were going to talk equipment. I could just see it coming. I hate talking equipment. "So what made you buy a Gregory pack?" he said. "Well, I thought it would be easier than carrying everything in my arms."

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                    • Küstenwanderer
                      Anfänger im Forum
                      • 22.01.2007
                      • 15

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Eure geplante Tour könnt ihr ruhig machen. Wenn was leicht daneben geht, dann habt Ihr später was zu erzählen

                      Zu den Schlafsäcken: Ihr könnt auch einfach Eure normalen Daunenschlafdecken von zu Hause mitnehmen und mit diesen dann innen auspolstern. So habe ich in meiner Studentenzeit -30 grad Winternächte im Schwedischen Fjäll mit einem - 10 Kompfortschlafsack auch wohlig warm verbracht. Bei den Ostseetemperaturen sollte das eh kein Thema sein.

                      Beim Zelten kann es eigentlich nur in den Nationalparks und ärger geben und ein wenig in der Rostocker Heide.
                      Überall sonst wird das relativ locker gesehen und ich hab noch nie Probleme gehabt. ( Bin als Seekajaker ständig ander Ostee beim Zelten) solange man spät aufbaut und früh geht, nix hinterläßt..Outdoorehre eben...

                      Viel Spass auf der Tour oder ist sie schon vorbei?

                      Gruß Björn
                      Gruß von der Küste, Björn
                      Seekajak, Canadier, Wandern:
                      http://www.liquidmedicine.de

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