Wintertrekking in Niedersachsen

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  • kall-faktor
    Anfänger im Forum
    • 22.12.2006
    • 11

    • Meine Reisen

    Wintertrekking in Niedersachsen

    Hallo erstmal!

    Ich arbeite für ein Kinderheim und zwei unserer Kinder hatten die großartige Idee, mit jeweils einem Erzieher einen Wettlauf zu veranstalten. Nun ist das jedoch kein kleines Rennen, sondern eher eine mehrtägige Trekkingtour... und das auch noch im Winter.
    Bestandteil meiner Arbeit ist es natürlich die Kinder und Jugendlichen in ihren Bestrebungen zu unterstützen und so habe ich zugestimmt. Außerdem habe ich ja selber schweinebock dazu...

    Mein Bruder und ein 13jähriger Bengel stellen das eine, ein 15jähriger und ich das andere Team. Die Startpunkte liegen im Abstand von ca. 5km nordwestlich von Göttingen

    Die Strecke ist ungefähr 150Km Luftlinie; Göttingen - Eystrup (bei Nienburg in Niedersachsen); auf dem Weg liegen der Ith, Deister, und das Steinhuder Meer.

    Wer hat ähnliches bereits unternommen und kann mir ein paar nützliche Hinweise zur Strecke und Material geben?

    Unsere Materialliste:
    Schlafsack Deuter -2 (2x)
    Hobokocher (Konserve)
    Esbit
    1l Edelstahltopf
    Tarp Wechsel Wing
    2 Mann Biwacksack
    Ponchos
    Klappspaten
    kl. Handsäge
    Messer
    GPS/Karten/Kompass

    Ich hoffe es gibt ein paar Schutzhütten auf dem Weg, so dass das Tarp nur im Notfall benutzt werden muss... Wer schläft im Winter unterm Tarp? Wie sind eure Erfahrungen?

    Reicht der Hobo aus um ´ne kleine Fertigmahlzeit zu kreiren?

    Biwacksack für 2 Personen? Ist im übrigen wasserdicht!!!

    Tja, was soll ich noch sagen? Seit Tagen sitze ich bei den Vorbereitungen und plane generalstabsmäßig alles durch, führe Listen, analysiere die Strecke....Hoffentlich schneit es....

    Bis dann![/b]
    nix wie weg...

  • sjusovaren
    Lebt im Forum
    • 06.07.2006
    • 6043

    • Meine Reisen

    #2
    Wie wärs alternativ mit einem "Survival"-Wochenende, oder ne mehrtägige Kanutour, oder.....
    Vorzugsweise im Sommer.
    Zuletzt geändert von sjusovaren; 29.12.2007, 00:49.
    Heilig ist die Unterhose, wenn sie sich in Sonn' und Wind,
    frei von ihrem Alltagslose, auf ihr wahres Selbst besinnt.


    Christian Morgenstern

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    • kall-faktor
      Anfänger im Forum
      • 22.12.2006
      • 11

      • Meine Reisen

      #3
      Tja, das ist alles schon da gewesen... Außerdem ist es jetzt zu spät. Wir sind schon alle wie im Wahn! Weihnachten könnte wegen mir ausfallen und die Tour starten.
      Der Chef (wie gesagt, sind wir ein Kinderheim) hat obendrein noch einen Ganzen Sack voller Belohnungen ausgeschüttet. Die Kinder sind jetzt nicht mehr zu halten. Es muss also diese Tour sein.

      Die Regel wurde übrigens erweitert. Ein Pensionsaufenthalt ist im Reisebudget.
      Sollten wir vermutlich zum Ende hin ausnutzen...
      nix wie weg...

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      • ich
        Alter Hase
        • 08.10.2003
        • 3566
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Ich finde die Idee sehr gut. Auch die Planung macht einen vernünftigen Eindruck!
        Ich wünsche euch viel Spaß!

        Gruß
        Bene
        Nicht nur Fuchs sein, auch n puschigen Schwanz haben!

        Spaß im Winter und Wandern mit Kindern

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        • Harry
          Meister-Hobonaut

          Lebt im Forum
          • 10.11.2003
          • 5067
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Klasse Sache. So kann man Jugendliche stärken.
          Nimm lieber noch nen halben Liter Spiritus mit. und eine Tomatenmarkdose mit Blume als Brenner.
          War letztes Wochenende unterwegs und das Holz in den Wäldern Niedersachsens war zu einfach zu nass für den Hobo. Aber kannst es ja ausprobieren.
          Wann gehts los. Bin auf den Reisebericht gespannt.

          Harry
          Gruß Harry.
          Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen. (Johann Wolfgang von Goethe)

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          • kall-faktor
            Anfänger im Forum
            • 22.12.2006
            • 11

            • Meine Reisen

            #6
            Reisebericht

            So, dann wollen wir mal los!

            Um viertel nach sechs stehe ich bei Stephan auf der Matte. Der hat natürlich verpennt...
            Also starten wir um kurz vor sieben zum Kinderheim. Der Boss und Asterix warten schon auf uns. Kein Frühstück!!!
            Wir springen ins Auto, gehen unsere imaginären Packlisten nochmal durch und starten. Ich bin hundemüde und schlafe, eingeklemmt zwischen der Tür und den Rucksäcken.
            Nach einer Stunde Fahrt gibt es einen Kaffee und ein Brötchen an der Tanke - ich verzichte auf die Kaffeplörre , esse das Brötchen und schlafe nicht weiter weil wir jetzt ins Weserbergland kommen. Wir machen Witze und jeder Hügel heißt für uns Ith. Ich sage Hügel, weil mir bestimmt sonst jemand erklärt, dass das Weserbergland zwar Bergland heißt, in Wirklichkeit aber keines ist.
            Allerdings wirken diese Hügel arg hoch auf mich.
            Wir nennen jeden Hügel Ith, weil wir beschlossen haben uns auf dem Ith zu treffen. Zur Erinnerung - wir starten in zwei Gruppen!

            Peinlichst genau hatte ich den Ith studiert - jeden Fleck kannte ich quasi schon. Irgendwie hat es mir der Ith angetan, obwohl ich noch nie dort war.
            Er sollte das Highlight unserer Tour werden.

            Weiterhin möchte ich zu den Regularien dieses Wettwanderns noch einiges erläutern.
            Jedes Team hat ein Budget von ca. 250 €. Davon sind für jeden 10 € tgl. für Verpflegung vorgesehen. 100€ insgesamt dürfen für Übernachtungen!!!! vorgesehen.

            Na dann...
            Außerdem gibt es ein Versorgungsmobil, dass auf Wunsch einen Lieferservice (Wäsche, Süßkram, etc...) bietet.



            Es soll halt Spaß machen... Schwer genug wird es für euch trotzdem...
            Das waren die Aussagen meines Chefs.

            Feine Aussichten
            Luxustour!
            Aber muss das denn sein? Bestimmt nicht - aber reizvoll ist es schon. Außerdem werde ich schließlich dafür bezahlt... :wink:


            1. Tag
            In Göttingen erwartet uns Obelix. Seine Motivation hält sich in Grenzen. Es regnet.
            Stephan und Asterix fahren weiter, wir lassen uns von Obelix Papa nach Lenglern fahren und starten dort.
            Das Gepäck lässt sich ganz gut tragen und wir sind nach kurzer Zeit aus der Ortschaft raus. Landstraße!!! Nichtmal ein Bürgersteig... Wir laufen den halbe Tag auf der Straße. Sie hat nur eine geringe Steigung, doch das reicht uns schon um unter der Regenkleidung gehörig ins schwitzen zu kommen.

            Als es schon fast dämmert erreichen wir die Ahlsburg ("Gebirgszug").
            Ungefähr 20Km haben wir geschafft. Zu wenig! Wir werden niemals in der veranschlagten Zeit ankommen. Die Jungs können schließlich nicht ne ganze Woche von der Schule beurlaubt werden.... Und es sind nur noch 6 Tage bis Schulbeginn.
            Wir sind heute aber auch erst um 10:30 losgekommen... Morgen machen wir mehr. Jetzt ist erstmal Lagerplatzsuche angesagt. Ich hoffe auf eine Schutzhütte. Das Tarp ist keine Verlockende Aussicht.
            Zwei Waldarbeiter machen gerade Feierabend:
            "Wo wollt den ihr mit den schweren Rucksäcken heute noch hin?"

            "In irgendeine Hütte am Besten!", sagt Obelix.

            Die Beiden schauen nach rechts und wir folgen ihren Blicken.

            "Dann solltet ihr da aber nicht vorbeilaufen! Da kommt nix besseres mehr.", rät uns der Kleinere von beiden. Dabei zeit er wieder in die Richtung in die er geguckt hatte und jetzt sehe ich es auch. Schemenhaft in der Dämmerung zeichnet sich ein Rastplatz ab.
            Wir bedanken uns artig, vergewissern uns, dass wir geduldet sind und eilen voran.
            Was dann kommt übertrifft unsere Vorstellungskraft. Eine halboffene Pavillionhütte mit seitlich angeschlossenem Eingangsbereich. Perfekt! Mehr als das. Zumal direkt daneben 3 übereinanderliegende und ineinander mündende Wasserbassins liegen, die von einer Quelle gespeist werden. Die Ducksteinquelle... Trinkwasser!

            Wir packen unsere Habseligkeiten im Pavillion aus und bereiten unser Lager. Gekocht wird Chili aus der Konserve auf dem Hobo-Kocher. Den haben wir, ebenfalls aus einer Konserve, bereits zu Hause gebastelt und mit akzeptabelem Ergebnis ausprobiert.
            Leider hatten wir nicht mit derart nassem Holz gerechnet wie wir es vorfanden. Es reicht zwar das Essen zu erhitzen, recht gut sogar, doch einen LIter Wasser aus der Quelle zum Kochen zu bringen schafft er trotz
            mannigfaltiger Fürsorge nicht mehr. Eine halbe Stunde im Rauch reichen mir, um den Test mit 4- zu bewerten und den Esbitkocker auszupacken. Schnell, einfach und noch dreckiger als der Hobo...
            Es dauert nicht lange und der Tee ist fertig. Lecker!!!

            Ich telefoniere noch mit dem anderen Team, dem B-Team - wie wir es taufen. Wir sind demnach das A-Team
            und das bestätigt sich während des Telefonates auch. 13 Kilometer! Rucksack zu schwer, Weg zu anstrengend, Asterix hat keinen Zaubertrank
            getrunken, seine Schuhe nicht wie angeordnet eingelaufen und sie haben zum Glück eine ähnliche Unterkunft wie wir. Allerdings haben sie keine Quelle - dafür ´nen Rauchabzug in der Hütte. Stephan macht keinen freudigen Eindruck auf mich.

            Um 19:00h gehen wir schlafen. Um 19:30h muss ich unbedingt noch die Verpflegungskiste plündern und alle Snacks in mich reinstopfen, die ich finden kann. Obelix lacht sich tot.

            Dann Schalfen wir ein.



            2. Tag
            Ich wache um 5:00h auf und bin hellwach. Ausgeschlafen, fertig!
            Um halb sechs schäle ich mich aus meinem neuen Fjäll Silhuette Schlafsack und kleide mich an. Obelix kommt 10min später in Gang. Zum Frühstück war Tomatenfisch eingeplant. denkt sich Obelix und verzichtet. Ich wage es und es schmeckt tatsächsich nach kurzer Zeit.
            Zähneputzen, Wasser ins Gesicht und los. Alle ist im nu zusammengepackt und wir sind wieder auf dem Weg. Es ist noch dunkel und beginnt gerade zu dämmern. Wir sind guter Dinge und kommen zügig voran. Als dann nach einer Stunde die Sonne aufgeht werden wir fast euphorisch. Es bleibt trocken, die Sonne kommt manchmal sogar durch und die Landschaft ist echt schön. Wir treffen wieder zwei Waldarbeiter, diesmal andere und müssen unsere Geschichte erzählen.

            TO BE CONTINUED....
            nix wie weg...

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            • kall-faktor
              Anfänger im Forum
              • 22.12.2006
              • 11

              • Meine Reisen

              #7
              Der ältere der beiden kommt ins Schwärmen: "Am Ith bin ich früher auch mal gewesen. Der Kammweg ist schön zu laufen.", sagt er sinngemäß (er ist kaum zu verstehen).

              Dann sehen wir lange Zeit keine Menschenseele mehr.

              Als der Weg aus dem Wald und an den Waldrand führt machen wir eine kleine Pause. Ich gebe Obelix die Knipse und nehme dafür die Karte und das GPS (haben wir eigentlich gar nicht gebraucht - nur um die Restkilometer abends abzulesen), als plötzlich eine Joggerin an uns vorbeiläuft. Ich erschrecke mich zu Tode und schreie laut auf. Obelix steht starr vor Schreck. Die Joggerin lässt sich nicht beirren und läuft weiter. Ich kann ihr nur noch ein "Guten Morgen" hinterher rufen, bekomme aber keine Antwort. Wer lässt sich auch gerne beim Joggen anschreien - auch wenns nicht so gemeint war...

              Nach einigen Steigungen geht es jetzt nur noch bergab, bis nach Markoldendorf. Die Ahlsburg ist wirklich schön und ich freue mich auf den weiteren Weg. Außerdem freue ich mich auf ein leckeres Essen.

              Wir essen beim Schlachter die Mittagsgerichte, trinken jeder 1,5 Liter Cola
              und lassen es uns fast 1 1/2 std, mitten im Eingangsbereich des Rewe-Marktes gutgehen. Dann brechen wir auf.
              Wir haben gerade 300m geschafft als das Telefon bimmelt.
              Das B-Team erfragt unseren Standort. Als ich Stephan mitteile wo wir uns befinden bittet er mich noch 5min zu warten - und dann biegen sie auch schon fast um die Ecke... Wie war das möglich? Waren wir so langsam? Wir sind doch früh los und gut vorangekommen... Naja, dann waren die wohl schneller.

              Ich freue mich jedenfalls mein Brüderchen zu sehen und Obelix und Asterix haben sich auch eine Menge zu erzählen. Wir trinken noch einen Kaffe vom Bäcker und gehen dann zusammen weiter.
              Die Jungs laufen bald voraus und Stephan und ich gewähren ihnen einen großen Vorsprung.
              Wir wollen noch ca. 8Km schaffen und es ist schon 14:30. In zwei Stunden wird es langsam aber sicher dunkel.
              Wir schaffen gut Strecke und stehen nach 1,5 std am Elfas, in einem kleinen Dorf. Eine Gruppe von Kindern ist auf der Straße und wir fragen, ob es in der Nähe eine Hütte mit Grillplatz oder so etwas in der Art gäbe.
              "Auf´m Moosberg vielleicht... Da ist ´ne Hütte.", sagt ein Junge von ca. 8 Jahren.
              Sie sei ca. 1Km weit entfernt. So links und dann so rechts....

              Sehr vage... Die KArte sagt auch nichts aus... Wir gehen erstmal los. Der Weg wird steiler und wir sind schon sehr kaputt.
              Natürlich beginnt es auch kurz darauf zu regnen und dunkel zu werden. Nach deutlich mehr als einem Kilometer ist immer noch keine Hütte in Sicht und die Jungs und Stephan beginnen unruhig zu werden. Stephan trägt den größten Teil der Ausrüstung vom B-Team
              Man muss dazu sagen, dass er erst am Vorabend gepackt und dabei völlig übertrieben hatte. 25Kilogramm ohne Wasser und Verpflegung! Mahlzeit!
              Kein Wunder dass er langsam unruhig wird.

              Wir bleiben stehen uns nehmen die Karte im Licht unserer Kopfleuchten in Augenschein. Ganz oben auf dem Berg ist ein winziger schwarzer Punkt. Eine Hütte? Die Hütte? Jetzt müssten wir nur noch wissen auf welchem Weg wir gerade unterwegs sind... 4 Leute und 4 Meinungen....
              An einer Gabelung können wir das Rätsel schließlich lösen und stellen fest, dass 2 Leute ohne Rucksack weiter nach der hoffentlich vorhandenen Hütte suchen. Stephan und Asterix ziehen los und nach 10 min kommt ein Anruf.
              "Also, wir stehen in einer kleinen, isolierten Hütte, mit Tisch und Stühlen und einen Ofenrohr ohne Ofen. Dafür steht schon der Honig auf dem Tisch. Der Weinbrand ist leider leer, aber ein Schluck Vodka wäre noch da... wir kommen jetzt und holen euch ab."
              Danke Jesus, Buddha oder wer auch immer!
              15min später sind wir da.
              Die Hütte ist klein, aber groß genug um nebeneinander zu liegen. Die Rucksäcke am Kopfende und zu den Füßen ist noch ein schmaler Schuhgang. Zwei Leute können sitzen - einer von ihnen kann am Tisch kochen. Stephan hat zum Glück seinen Trangia und die Gaslampe mit und so wird es nach 5min sehr warm. Schnell wird für die Meute Tee gekocht und es werden Brot und Wurst gereicht. Wir spielen noch eine Runde Kniffel und unterhalten uns über den Tag.
              Später gehen Stephan und ich mit einer Tasse Instantkaffe und einer Zigarette vor die Tür... Beim Wiedereintritt in die Hüttenatmosphare stöckt mir der Atem. Ihr werdet dieses Aroma kennen
              Um 21:30 geht dann das Licht aus und das Schnarchorchester fängt an zu sägen.
              Ich habe überall am Körper Schmerzen - morgen wird hart!


              3. Tag

              Wir stehen erst um 8:00 auf. Fahrlässig, wenn man bedenkt, dass uns die Hütte nicht gehört...
              Es gibt wieder Wurstbrot und Tee. Die Sachen werden gepackt - es gibt auch ein Plumpsklo und dann gehts los.
              Der Karte nach geht es noch einige Male auf und ab, aber dann erstmal nur bergab.
              Meinen Hüften dürfte das egal sein. Beides schmerzt - genau wie der Meniskus auf beiden Seiten.
              Es regnet schon den ganzen Tag und wir sind nicht besonders motiviert. Heute soll das Versorgungsmobil kommenwurde uns angekündigt. Wir machen Pause in einer Bushaltestelle in Vorwohle und schauen auf der KArte nach einen geeigneten Treffpunkt. Wir entschließen uns an der Hauptstraße zu laufen um das Mobil nicht zu verpassen und geben telefonisch durch wo wir zu finden sind.
              Dann taucht wieder eine Oase in weiter Ferne auf. Leuchtreklame - das sieht nach einem Imbiss aus. Ich ziehe Stephan zur Seit und wir beschließen dort einzukehren und dann weiterzusehen.
              3x Jägerschnitzel und 1x Mantaplatte. Wir hauen rein als hätten iwr seit Tagen nichts gegessen. Draußen regnet es unter dessen Bindfäden.
              Asterix isst allerdings nichts. Er sitz vor seinem Teller zittert und ist blaß.

              Jetzt ist Flexibilität gefragt. Die Tour wird für Asterix in einer satten Erkältung bis Lungenentzündung enden. Er will auch nicht mehr weiter.
              Stephan ist auch nicht böse den schweren Rucksack nicht mehr schleppen zu müssen und so entschließen sie sich zum Abbruch.
              In Anbetracht unserer derzeitigen Position und der noch verfügbaren Restzeit ist die Strecke auch für Obelix und mich nicht mehr zu schaffen.
              Wir planen uns direkt in den Deister bringen zu lassen und unsere Tour von da aus fortzusetzen.

              Nach einiger Zeit sehen wir einen Kastenwagen wie den, den wir erwarten.
              Wir stürzen raus , doch der Wagen ist weg. Mist, jetzt stehen wir hier, können den Fahrer nicht erreichen und es wäre dem Wirt bestimmt nicht recht, wenn wir uns noch zwei weitere Stunden im Imbiss aufhielten.

              Wir ziehen weiter zu einer Bushaltestelle und halten Ausschau nach dem Wagen.
              Nach einer Stunde klingelt das Telefon. "Bin in fünf min. da!"

              Es gibt nochmal Tee und Clementinen, wir packen unnötiges aus, notwendiges wieder ein. Es gibt morgen die guten EPAs vom Bund, ich bin gespannt.
              Das B-Team muss noch warten, weil wir nicht alle ins Auto passen. Dann fahren wir in den Deister - und das schlechte Gewissen wird mit jedem Kilometer größer....



              Und dann passieren wir den Ith :bash:

              Da wollten wir doch UNBEDINGT rauf.... Tagelange Studien, alles umsonst? Nein der Ith wird noch in diesem Jahr gemacht! Zusammen mit Stehphan.

              Nach zwanzig min sind wir im Deister. Neptun, unser Fahrer, fähr so weit es sein Kastenwagen zulässt und dann stehen wir wieder alleine da.
              Es dämmert bereits, doch die Karte weist ein Schutzhütte, ganz in der Nähe aus. Wir sind motiviert und nehmen die erneuten Steigungen ganz locker. Doch die Hütte kommt nicht...
              Wieder beginnt es zu regnen, dann wird es dunkel. Wir planen um und suchen die nächste Hütte - sie soll in ca. 2 Kilometern sein. Wir laufen weiter und weiter und finden die Hütte auch nicht. Wir haben uns verlaufen....

              Eine Stunde später gelangen wir auf den Fernwander weg E1 und können uns wieder genau orientieren. Noch eine halbe Stunde bis zur Hütte.

              Als wir auf unser Ziel zugehen entpuppt sich dieses als kommerzielles Ausflugsziel und ist natürlich verschlossen. :bash:

              Wir spielen mit dem Gedanken weiterzugehen und machen uns auf den Weg. Da entdenken wir auf der Rückseite des Gebäues einen Schuppen mit Vordach. Dort sind zwar die Toiletten untergebracht, aber davon ist nichts zu riechen. Wir lassen uns also zwischen den Kloshäuschen nieder und kochen uns einen Tee.

              Morgen soll es wieder füh losgehen. Wir schlafen um 20:30.


              TO BE CONTINUED
              nix wie weg...

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              • kall-faktor
                Anfänger im Forum
                • 22.12.2006
                • 11

                • Meine Reisen

                #8
                4. Tag

                Um 7:30h sind wir wieder unterwegs. Nix wie raus aus dem Deister...
                Nach einiger Zeit verlassen wir den Wanderweg und steigen einen Abhang herunter. Unten finden wir einen kleineren Weg, der an einem Bach entlangführt. Schön, wirklich sehr schön! Wäre bloß nicht alles so überlaufen...

                Nach einer Stunde war´s das mit dem Deister. Wir sind in Egestorf und marschieren an der Hauptstraße entlang. Unser stilles Abkommen lautet: "Keine Steigungen mehr!"

                Für heute haben wir eine Nacht im richtigen Bett geplant. Wäsche waschen (ich habe nur mir was ich an habe - langsam riecht´s!), duschen, fernsehen, schlafen. Zwischendurch noch essen.
                Nur eine Pension ist noch nicht gebucht... Also rufen wir beim Touri-Büro an und bekommen das letzte Zimmer in Steinhude. Also weiter!
                Die Strecke ist furchtbar, so direkt an der Hauptstraße.
                Wir halten nach 12Km an einer Bushaltestelle und prompt kommt ein Bus. Er fährt nach Wunstorf und wir steigen kurzerhand ein. Das Rennen ist ja nun eh keines mehr und wir ändern jetzt die Spielregeln. Wir wollen bis zum Schulbeginn wieder zurück sein.
                In Wunstorf essen wir Currywurst und laufen dann die letzten 5Km bis nach Steinhude.
                Am Langenhof angekommen beziehen wir schnell unsere Zimmer und treffen uns nur noch kurz zum Abendessen.
                Wir sind diese Art des Reisens eben nicht gewohnt und ziemlich müde.

                Bitte schimpft mich jetzt nicht aus - wegen dem Hotel und Busfahren....

                Für heute ist der tag jedenfalls zu ende.




                5. Tag

                Heute gibts nur plattes Land! Wir umrunden das Steinhuder Meer zur Hälfte. Natürlich nicht ohne vorher ausgiebig gefrühstückt zu haben. Welch ein Luxus

                Der Weg führt durch einen Birkenwald direkt am See und ist ziemlich eintönig. Am Mittag erreichen wir das "Tote Moor" und begeben uns hinein.
                Das Topt wirklich alles. Kilometer weit wurde die Oberfläche abgetragen und wir kommen uns vor wir auf einem anderen Planeten. Zunächst laufen wir auf den Gleisen der Torfbahn. Der Untergrund gibt bei jedem Schritt nach. Dann hören die Schienen auf und der Weg wird feuchter...
                Wir sinken einmal bis über die Knöchel ein und haben nasse Füße, aber dann wird der Weg besser... ...bis er plötzlich aufhört. Da stehen wir nun.
                Vor uns ein Graben von 3-4m Tiefe. Unten ist schwarzes Wasser. Springen ist zu riskant. Wir suchen nach einer geeigneten Stelle und überwinden den Graben. Die Wände sind steil und rutschig und der Torf droht ständig nachzugeben. Die gegenüberliegende Böschung ist voll mit Dornengestrüpp und wir sind danach erstmal mit dem lecken unserer Wunden beschäftigt.

                Die Landschaft verändert sich wieder. Kleine Wäldchen und Felder. Marschland. Der Wind weht hier ordentlich um die Ecke und ich ziehe mein Softshell wieder an (man bemerke, es ist Januar).

                Wir erreichen Schneeren und lassen e shinter uns. Dann folgen 5Kilometer
                gerade Strecke. Unterwegs hält ein Auto an - wir gehen zu fuß weiter.
                Die B6 wird gequert und wir befinden uns im Grinder Wald. Die Wege sind vom schweren Gerät der Waldarbeiter zu Matschpisten verwandelt worden und das Laufen ist nicht angenehm.
                Dann beginnt es wieder zu dämmern. Wir kommen aus dem Wald und schlagen uns in ein kleines Tannenwäldchen in dem wir unser Tarp aufschlagen. Obelix nimmt das "Wechsel Wing II". Schönes Tarp! Ich nehme den Poncho
                Es wird regnen und ich werde nass werden... Aber unter dem Tarp von Obelix ist aufgrund der Bodenbeschaffenheit kein Platz mehr.
                Egal, morgen sind wir zu Hause.
                Alles ist fertig und wir wollen ein kleines Kochfeuer am Feldrand entzünden, als auf einmal ein Zug vorbeifährt. Das haben wir bisher gar nicht realisiert. Wir schlafen 20m neben der Bahnlinie Bremen - Hannover.
                Geruhsame Nacht!
                Nichts desto trotz kochen wir unser EPA-Essen und trinken Tee. Dann legen wir uns hin und machen fortan kein Auge zu. Ständig fahren Züge und der Boden vibriert. Oropax nützen auch nichts.
                Nach kurzer Zeit im Schlafsack beginnt es auch noch zu regnen. Ich mache mich ganz klein unter dem Poncho Tarp und hoffe dass ich einigermaßen trockenbleibe.




                6. Tag

                Bin seit 3 Uhr nicht mehr eingeschlafen und werde immer nasser. Eine Wasserlache auf dem Poncho hat sich mehrfach über mich ergossen. Ich friere. Meine Beine waren die Nacht über immer angewinkelt gewesen und schmerzen höllisch. Hätten wir mehr Zeit, wäre heute Ruhetag!
                Ich will Feuer, daran ist aber nicht zu denken. Jetzt fahren wieder die Züge Richtung Bremen und HAnnover. Wir sind fast zu Hause - 15 Min mit dem Zug. Oder 30Km zu Fuß.
                Wir gehen um halb 8 los und sind nach 15min am Bahnhof in Linsburg.

                Heute morgen ist die Motivation auf dem Nullpunkt und mit der Bahn zu fahren ist einfach zu verlockend.
                Dann geht es ganz schnell. um 9:03 steigen wir aus dem Zug und laufen dem Pächter des Bahnhofskiosk in die Arme. Der verfrachtet uns kurzerhand in sein Auto, versorgt uns mit Clementinen und bringt uns auch noch den letzten Kilometer bis vor die Haustür.

                Nach zwei Tassen Kaffe und einem ausführlichen Bericht über unsere Erlebnisse, lasse ich die Diensthabende und die übrigen Kinder alleine und fahre mit dem Dienstfahrzeug nach Hause.




                Fazit:

                Die Tour hat Mords - Spaß gemacht. Es war anstrengend, aber schön. Im nachhinein habe ich kein schlechtes Gewissen ein weing geschummelt zu haben.
                Es gibt echt schöne Gegenden direkt vor unseren Haustüren. Das Weserbergland ist für mich ab jetzt ein gutes Übungsfeld, denn ich möchte solche Touren wieder unternehmen. Jedoch ohne Wettbewerbscharakter und mit offenerer Planung.

                Der Hobo hat mich ein wenig enttäuscht... Das Holz war wohl zu nass.

                Ich werde wohl auf Trangia umsteigen, auch wenn es mehr Gewicht ist.

                Esbit ist schnell und praktisch, aber auch zu dreckíg. Jedoch werde ich auch weiterhin immer einen Esbitkocher und Tabletten dabei haben. Für den Fall der Fälle.

                Das Tarp von Wechsel (Wing II) machte einen guten Eindruck. Obelix war trocken. Wäre der Bodenetwas anders beschaffen gewesen, hätten wir auch zu zweit darunter liegen können.

                Das GPS war nur Spielerei. Nicht notwendig da wir Kartenmaterial hatten.

                In unseren Breitengraden werde ich künftig auf den größten Teil des Proviantes verzichten. Zwei drei kleinere Süppchen werden es auch tun. Man kann jeden Tag nachkaufen.




                Frage:

                Kann ich dem Quellwasser im Weserbergland vertrauen? Kocht ihr vorher ab? Micropur?
                nix wie weg...

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