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Hallo liebe Trekkergemeinde!
Da ich mich gerade erst angemeldet habe, ganz kurz zu mir:
Naturaffiner Ü35er aus dem schönen Schwabenland
.
Ich lese in diesem Forum immer wieder gerne mit, hatte bisher aber nichts mitzuteilen. Das soll sich nun ändern:
Nachdem ich bereits drei Mal am Saltstraumen zum Angeln war und absolut begeistert von diesem Spot bin, war es für mich keine Frage, auch 2016 wieder dort zu sein.
Madame hingegen liebt Backpackertouren und so galt es nun im Sinne eines gemeinsamen Outdoor-Urlaubs das Trekken mit dem Angeln zu verbinden.
Entsprechend schnell war klar:
Eine Woche Trekking, dann eine Woche Angeln. DEAL!
Also habe ich mich auf die Suche nach Trekkingerfahrungen in der Gegend von Bodø gemacht und bin schnell auf den Thread von BernieHH
https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/83792-NO-Fjordtrekking-im-Sjunkhatten-Nationalpark?
hier im Forum gestoßen und war sofort begeistert. Madame war nach kurzer Recherche auch schnell überzeugt. Natürlich war seine Strecke etwas zu streng für uns und wir mussten sie etwas abkürzen.
Da wir für diesen Bericht sehr dankbar sind
- Danke Bernie! -
und vielleicht mit unseren Erfahrungen anderen Trekkern oder Ausflüglern bei ihrer Planung helfen können, hier also unser Bericht.
Vorbereitung:
Da mein letztes Unterfangen dieser Art zu meiner Bundeswehrzeit (Biwak) war, war einiges an Vorbereitung und Einkäufen nötig. Madame hingegen war schon etwas besser ausgestattet
Rucksack, Zelt, Isomatten, Klamotten, Schuhe etc. waren zügig besorgt und es ging an die Feinplanung. Ein paar kürzere Ausflüge im Schwarzwald zwischendurch um die Schuhe einzulaufen durften natürlich nicht fehlen.
Bei Lyofood haben wir uns mit Essen für eine Woche eingedeckt. Nicht gerade billig, aber qualitativ sehr hochwertig, ohne Geschmacksverstärker und anderes Gedöns und leicht zu tragen, da Gefriergetrocknet. Unser Favorit „Beef Stroganov“.
Wir hatten entschieden, uns nicht völlig ins Niemandsland zu begeben und auch die Tagesstrecken ertragbar kurz zu halten. Auch hatten wir einige Alternativrouten vorbereitet, auf die wir je nach Vorankommen und Wetter ausweichen konnten. Wir wollten auf unserer Strecke so oft wie möglich das Meer im Blick haben. Der Aussicht wegen und um durch den Seewind das Mückenproblem etwas zu verringern.
Grundsätzlich hatte ich für längere Tagesstrecken (um die 10 km) plädiert, wurde aber von Madame überstimmt und rückblickend war das auch eine gute Entscheidung.
Um im dichten Nebel gegen Orientierungslosigkeit und steil abfallende Felshänge gewappnet zu sein, haben wir zunächst exakte, durchnummerierte Placemarks in Google Earth gesetzt. Da die Bildauflösung nicht immer optimal ist haben wir das zusätzlich mit www.norgeskart.no und www.norgeibilder.no (sehr gute Satellitenbilder) abgeglichen.
Die ca. 120 Placemarks und die OSM Roadmap Norway habe ich dann via Basecamp auf mein GPS-Gerät Garmin Oregon gezogen. Gegen elektronisches Versagen haben wir zusätzlich ca. 20 Seiten Kartenausschnitte von www.norgeskart.no ausgedruckt und Route sowie die einzelnen Punkte dort eingezeichnet.
Das war eine recht langwierige Angelegenheit, gab uns jedoch ein gewisses Gefühl von Sicherheit in einer uns fremden Umgebung.
Packliste:
Nahrungsmittel:
Camping/Wandern:
Elektronisches, Zubehör:
Tag 1
Am 21.07.2016 war es dann soweit. Morgens um 3 Uhr starteten wir (ohne geschlafen zu haben
) mit dem Auto Richtung Stuttgart, dann mit 3 Flugverbindungen von Stuttgart über Copenhagen und Oslo nach Bodø. Aufgrund des umfrangreichen Angelequipments, hatten wir neben unseren 2 Rucksäcken noch einen Koffer, eine Styroporbox und ein Rutentransportrohr nebst ausgiebigem Handgepäck am Start.

Am Flughafen in Bodø
Schließlich in Bodø angekommen (dass wir unsere Gaskartuschen eigentlich nicht mitnehmen hätten dürfen, erfuhren wir dann auf dem Rückflug in Oslo…) wartete dann auch schon das Mietfahrzeug mit dem wir kurz ins Angelcamp fuhren, die Angelsachen einquartierten und die Source Widepack Wasserbeutel auffüllten. Eigentlich gefiel es mir dort so gut, dass ich nur widerwillig ohne meine Angeln wieder ins Auto stieg

Blick auf den Saltfjorden bei Godøynes
Inzwischen war uns aufgefallen, dass es bei 27°C ganz schön heiß war! Damit hatten wir allerdings nicht gerechnet und entsprechend keine kurze Hosen am Start. Also hielten wir bei der Rückfahrt nach Bodø bei einem Baumarkt und kauften uns kurze Hosen für 7,50€ / Stück.
Wie sich schnell herausstellte, eine sinnvolle Investition!
Im Coop kauften wir noch Joghurt und Snacks und außerdem gönnten wir uns im Spirituosen Shop im City Nord Einkaufszentrum noch eine Flasche Wein für den ersten Abend
Dann kurz den Leihwagen vollgetankt, zu Rent-a-Wreck in Bodø gefahren, abgestellt und Schlüssel eingeworfen.
(Wir müssen an dieser Stelle dringend von o.g. Autovermietung abraten, da uns bewusst zu viel km abgerechnet wurden und wir auch noch für Sprit bezahlen mussten, den wir nicht verbraucht hatten. Trotz offensichtlicher Falschabrechnung (97 km – 38 Liter Diesel !?) war von Deutschland aus keine Einigung erreichbar.)
Unsere Rucksäcke (20 und 18 kg) aufgesattelt und los gings! Inzwischen war es 18 Uhr.
Vom Autoverleiher ging es der Hauptstraße entlang an einer Großbaustelle und einer Militäreinrichtung vorbei ins Grüne.
Nach 5 km ließen wir die letzten Häuser Bodøs hinter uns und gönnten uns erst mal ein Fußbad in einem extrem kalten Bach. Hier wurde auch der erste Energieriegel verhaftet.
Wir folgten dem Bachlauf und bogen dann kurz vor dem See Vågøyvatnet links ab zum Jakelikollen. Dort auf 210 m Höhe schlugen wir unser Zelt auf und genossen bei Beef Stroganoff und einer Flasche Wein (niemand konnte ahnen wie weit es bis zum nächsten Mülleimer war) die schöne Aussicht auf Bodø. Im Trott habe ich glatt vergessen, das Beutelchen mit dem Sauerstoffabsorber vor dem Aufgießen mit heißem Wasser aus dem Essen zu entfernen. Wegwerfen war jedoch angesichts der bescheidenen Menge an weiteren Rationen ausgeschlossen. Schmeckte etwas würziger, ansonsten konnten wir keine Nebenwirkungen feststellen
Die restlichen Mahlzeiten genossen wir allerdings trotzdem lieber ohne!

Blick von Camp1 Richtung Bodø

Blick von Camp1 Richtung Bodø

Camp1 auf Jakelikollen
Dann legten wir uns nach 40 Stunden endlich mal wieder schlafen.
Da wir stets sehr darauf bedacht waren, das Zelt mit geschlossenem Reißverschluss auf- und abzubauen und nur sehr kurz und so selten wie möglich zu öffnen, konnten wir die Nacht stichfrei überstehen.
Die Mücken waren beim Laufen teils ein echtes Ärgernis. Wir hofften, dass sich das in Küstennähe bessern würde.
6 km lagen nach Tag 1 hinter uns und wir waren voll im Plan
Da ich mich gerade erst angemeldet habe, ganz kurz zu mir:
Naturaffiner Ü35er aus dem schönen Schwabenland

Ich lese in diesem Forum immer wieder gerne mit, hatte bisher aber nichts mitzuteilen. Das soll sich nun ändern:
Nachdem ich bereits drei Mal am Saltstraumen zum Angeln war und absolut begeistert von diesem Spot bin, war es für mich keine Frage, auch 2016 wieder dort zu sein.
Madame hingegen liebt Backpackertouren und so galt es nun im Sinne eines gemeinsamen Outdoor-Urlaubs das Trekken mit dem Angeln zu verbinden.
Entsprechend schnell war klar:
Eine Woche Trekking, dann eine Woche Angeln. DEAL!

Also habe ich mich auf die Suche nach Trekkingerfahrungen in der Gegend von Bodø gemacht und bin schnell auf den Thread von BernieHH
https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/83792-NO-Fjordtrekking-im-Sjunkhatten-Nationalpark?
hier im Forum gestoßen und war sofort begeistert. Madame war nach kurzer Recherche auch schnell überzeugt. Natürlich war seine Strecke etwas zu streng für uns und wir mussten sie etwas abkürzen.
Da wir für diesen Bericht sehr dankbar sind
- Danke Bernie! -
und vielleicht mit unseren Erfahrungen anderen Trekkern oder Ausflüglern bei ihrer Planung helfen können, hier also unser Bericht.
Vorbereitung:
Da mein letztes Unterfangen dieser Art zu meiner Bundeswehrzeit (Biwak) war, war einiges an Vorbereitung und Einkäufen nötig. Madame hingegen war schon etwas besser ausgestattet

Rucksack, Zelt, Isomatten, Klamotten, Schuhe etc. waren zügig besorgt und es ging an die Feinplanung. Ein paar kürzere Ausflüge im Schwarzwald zwischendurch um die Schuhe einzulaufen durften natürlich nicht fehlen.
Bei Lyofood haben wir uns mit Essen für eine Woche eingedeckt. Nicht gerade billig, aber qualitativ sehr hochwertig, ohne Geschmacksverstärker und anderes Gedöns und leicht zu tragen, da Gefriergetrocknet. Unser Favorit „Beef Stroganov“.
Wir hatten entschieden, uns nicht völlig ins Niemandsland zu begeben und auch die Tagesstrecken ertragbar kurz zu halten. Auch hatten wir einige Alternativrouten vorbereitet, auf die wir je nach Vorankommen und Wetter ausweichen konnten. Wir wollten auf unserer Strecke so oft wie möglich das Meer im Blick haben. Der Aussicht wegen und um durch den Seewind das Mückenproblem etwas zu verringern.
Grundsätzlich hatte ich für längere Tagesstrecken (um die 10 km) plädiert, wurde aber von Madame überstimmt und rückblickend war das auch eine gute Entscheidung.
Um im dichten Nebel gegen Orientierungslosigkeit und steil abfallende Felshänge gewappnet zu sein, haben wir zunächst exakte, durchnummerierte Placemarks in Google Earth gesetzt. Da die Bildauflösung nicht immer optimal ist haben wir das zusätzlich mit www.norgeskart.no und www.norgeibilder.no (sehr gute Satellitenbilder) abgeglichen.
Die ca. 120 Placemarks und die OSM Roadmap Norway habe ich dann via Basecamp auf mein GPS-Gerät Garmin Oregon gezogen. Gegen elektronisches Versagen haben wir zusätzlich ca. 20 Seiten Kartenausschnitte von www.norgeskart.no ausgedruckt und Route sowie die einzelnen Punkte dort eingezeichnet.
Das war eine recht langwierige Angelegenheit, gab uns jedoch ein gewisses Gefühl von Sicherheit in einer uns fremden Umgebung.
Packliste:
Nahrungsmittel:
- ca. 10 Hauptmahlzeiten und 6 Pack Beerenmix von Lyfood
- 8 Riegel (Frucht, Ingwer, Marzipan)
- 3-Liter Beutel Haferflocken
- 10 Teebeutel
- 7 Päckchen Cappuccino-Pulver
Camping/Wandern:
- Zelt VAUDE
- ThermaRest Matten (Kombi aus dünnem Schaumstofflayer und Luftmatratze, sodass auch bei Beschädigung und Luftverlust immer noch ein leichter Isolationseffekt durch den Schaumstoff gegeben ist)
- Schlafsäcke
- Kochgeschirr: Kännchen zum Wasser kochen für Tee, Kaffee und Lyofood; kleine Blechschale für Frühstück
- Gaskocher: 2 kleine Kartuschen mit Schraubaufsatz
- Wasserbeutel Source Widepack
- Taschenmesser/ Klappbesteck
- Rucksäcke (60+15l, 50+15l)
- Kleiner Rucksack (Daypack) für Kamera
- Trekkingstöcke längenverstellbar
- Regencapes (die auch die Rücksäcke abdecken!), Regenhosen, Schuhüberzieher
- Wandersocken, Wanderschuhe, Blasenpflaster
- Hose aus stichfestem Gewebe (damit die Mücken nicht durchkommen)
- lange Unterhose für kalte Tage oder einfach zum Schlafen.
- Unterhosen nach Bedarf *zwinker*
- Lang- und kurzärmeliges Oberteil, vorzugsweise aus Merinowolle, da Antistink-Effekt und die Naturfaser sehr angenehm zu tragen ist
- Softshelljacken
- Halstuch, Hut, dünne Handschuhe (Innenhandschuh)
- Sonnenbrillen
- Erste-Hilfe-Set: Pflaster, Verband, sterile Kompressen, Wunddesinfektionsmittel, Klammerpflaster, Wundsalbe, etc.
- Mückenspray !!!
Elektronisches, Zubehör:
- Smartphone, Handy
- Canon EOS Kamera
- Garmin Oregon GPS
- 22400 mAh Powerbank
- 8 Eneloop pro Akkus
- 8 Ultimate Batterien
Tag 1
Am 21.07.2016 war es dann soweit. Morgens um 3 Uhr starteten wir (ohne geschlafen zu haben

Am Flughafen in Bodø
Schließlich in Bodø angekommen (dass wir unsere Gaskartuschen eigentlich nicht mitnehmen hätten dürfen, erfuhren wir dann auf dem Rückflug in Oslo…) wartete dann auch schon das Mietfahrzeug mit dem wir kurz ins Angelcamp fuhren, die Angelsachen einquartierten und die Source Widepack Wasserbeutel auffüllten. Eigentlich gefiel es mir dort so gut, dass ich nur widerwillig ohne meine Angeln wieder ins Auto stieg

Blick auf den Saltfjorden bei Godøynes
Inzwischen war uns aufgefallen, dass es bei 27°C ganz schön heiß war! Damit hatten wir allerdings nicht gerechnet und entsprechend keine kurze Hosen am Start. Also hielten wir bei der Rückfahrt nach Bodø bei einem Baumarkt und kauften uns kurze Hosen für 7,50€ / Stück.
Wie sich schnell herausstellte, eine sinnvolle Investition!
Im Coop kauften wir noch Joghurt und Snacks und außerdem gönnten wir uns im Spirituosen Shop im City Nord Einkaufszentrum noch eine Flasche Wein für den ersten Abend

Dann kurz den Leihwagen vollgetankt, zu Rent-a-Wreck in Bodø gefahren, abgestellt und Schlüssel eingeworfen.
(Wir müssen an dieser Stelle dringend von o.g. Autovermietung abraten, da uns bewusst zu viel km abgerechnet wurden und wir auch noch für Sprit bezahlen mussten, den wir nicht verbraucht hatten. Trotz offensichtlicher Falschabrechnung (97 km – 38 Liter Diesel !?) war von Deutschland aus keine Einigung erreichbar.)
Unsere Rucksäcke (20 und 18 kg) aufgesattelt und los gings! Inzwischen war es 18 Uhr.
Vom Autoverleiher ging es der Hauptstraße entlang an einer Großbaustelle und einer Militäreinrichtung vorbei ins Grüne.
Nach 5 km ließen wir die letzten Häuser Bodøs hinter uns und gönnten uns erst mal ein Fußbad in einem extrem kalten Bach. Hier wurde auch der erste Energieriegel verhaftet.
Wir folgten dem Bachlauf und bogen dann kurz vor dem See Vågøyvatnet links ab zum Jakelikollen. Dort auf 210 m Höhe schlugen wir unser Zelt auf und genossen bei Beef Stroganoff und einer Flasche Wein (niemand konnte ahnen wie weit es bis zum nächsten Mülleimer war) die schöne Aussicht auf Bodø. Im Trott habe ich glatt vergessen, das Beutelchen mit dem Sauerstoffabsorber vor dem Aufgießen mit heißem Wasser aus dem Essen zu entfernen. Wegwerfen war jedoch angesichts der bescheidenen Menge an weiteren Rationen ausgeschlossen. Schmeckte etwas würziger, ansonsten konnten wir keine Nebenwirkungen feststellen

Blick von Camp1 Richtung Bodø
Blick von Camp1 Richtung Bodø
Camp1 auf Jakelikollen
Dann legten wir uns nach 40 Stunden endlich mal wieder schlafen.
Da wir stets sehr darauf bedacht waren, das Zelt mit geschlossenem Reißverschluss auf- und abzubauen und nur sehr kurz und so selten wie möglich zu öffnen, konnten wir die Nacht stichfrei überstehen.
Die Mücken waren beim Laufen teils ein echtes Ärgernis. Wir hofften, dass sich das in Küstennähe bessern würde.
6 km lagen nach Tag 1 hinter uns und wir waren voll im Plan

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