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Hej!
Hier der Reisebericht zu der kürzlich durchgeführten Wintertour im Sarek.
29.02.2016-08.03.2016
Es ist kurz nach 17:00 Uhr als sich unser Flugzeug in den Landeanflug begibt. Die langsam untergehende Sonne strahlt feuerrot durch die runden Fenster in das Flugzeug. Eine weiß überzuckerte Landschaft eingetunkt in rot schimmerndem Licht offenbart sich uns aus einer atemberaubenden Perspektive. Wenig später laufen wir über die Landebahn, vorbei an meterhohen Schneewänden hin zu den roten Häuschen die den Flughafen von Kiruna darstellen. Mir kommt es vor als seien wir am Nordpol gelandet. Euphorisch geht es per Anhalter weiter zum Busbahnhof von wo aus wir am nächsten Tag um 6:00 Uhr Richtung Sarek Nationalpark fahren. Diesen Bus gilt es nicht zu verpassen, also richten wir unser Nachtquartier direkt im Bushäuschen ein.


Pünktlich um 6:00 Uhr am darauffolgenden Tag verlassen wir Kiruna nach Kebnats/Saltoluokta, direkt am Ende der Kungsleden Etappe östlich des Sarek Nationalparks. Wir überqueren den See über die abgesteckte Route nach Saltoluokta. Diese führt uns nicht über den direkten Weg, sondern aufgrund der Strömung, in einer U-Form über den See. Wir halten uns nicht lange an der Fjällstation auf und marschieren gleich weiter, nicht entlang des Kungsleden, sondern in westlicher Richtung östlich am Tjeburisvárásj vorbei in Richtung Ráseluokta. Da es schon bald dunkel wird schlagen wir unser Camp während eines tollen Sonnenuntergangs südlich des Tjeburisvárásj auf. Mit der Hoffnung auf Nordlichter blicke ich irgendwann in der Nacht mal hinaus aus dem Zelt, doch leider ist es plötzlich total nebelig und es schneit. Auch der Wind beginnt ziemlich heftig zu wehen.







Der nächste Tag beginnt äußerst stürmisch und immer noch nebelig. Unser Plan ist es heute den Pietsaure (Bietsávrre) zu überqueren und am Fuße des Berg Sluggá unser nächstes Camp einzurichten. Trotz des Nebels und der anhaltenden Schneefälle fällt es uns aber leicht die Richtung zu halten, da es ja zuerst an den Hütten von Ráseluokta vorbeigeht und uns danach der See als Orientierung dient. An den Hütten machen wir eine kurze Rast, kochen eine Suppe und dann geht’s auch schon weiter über den See. Dieser Weg zieht sich ewig, schnell sehen wir das anfängliche Ufer nicht mehr, nur die seitlichen Ufer dienen uns als Orientierungshilfe. Der Schnee war durch den starken Wind extrem verweht und so fällt es uns zum Glück leicht auf dem See zu laufen. Irgendwann hat auch der Pietsaure ein Ende, hier gilt es allerdings vorsichtig zu sein, da zwei nicht von Eis bedeckten Flüsse in den See münden. Wir umgehen diese eisfreien Stellen südlich und kommen so auch schnell ans Ufer wo wir noch eine halbe Stunde gehen und dann unser Zelt aufbauen. Kurzzeitig verzieht sich sogar der Nebel und wir erblicken den kegelförmigen Sluggá direkt vor uns. In der ersten Nachthälfte stürmt und schneit es, es bilden sich, wie wir in der zweiten Nachthälfte sehen können, richtige, aber auch tolle Schneeverwehungen um unser Zelt (und in unserem Vorzelt), auch die Pulkas sind total eingeschneit. Die zweite Nachthälfte offenbart sich allerdings als eine einigermaßen klare Nacht und wir haben sogar das Glück ein paar Polarlichter zu sehen. Leider muss ich feststellen, dass es bei diesen Temperaturschwankungen vom Zelt nach draußen gar nicht so leicht ist zu Fotografieren und so sind die Bilder etwas trüb geworden.










Am Tag darauf, nach der obligatorischen Prozedur Schnee schmelzen, Schlafsack und Isomatte einigermaßen trocken bekommen (die Temperaturen waren meist zwischen -5°C und -15°C, also zu warm), Essen, Zusammenräumen und Zelt abbauen, brechen wir um ca. 10:00 Uhr auf. Uns erwartet gleich zu Beginn ein Anstieg von ca. 200hm zum Pass zwischen Sluggá und Giehpes. Es hat aufgeklart, nur einige Schleierwolken hängen am Himmel, und so haben wir einen richtig tollen Ausblick vom Pass auf den am Tag zuvor überwundenen Pietsaure. Am Pass versuchen wir ohne viele Höhenmeter zu verlieren nach Süden abzubiegen. Ein traumhaftes Tal öffnet sich vor uns, der Blick reicht vom Sarek Massiv über das Ähpár Massiv bis hin zum Eingang des Basstavágge. Auch wenn die Wegfindung aufgrund der vielen Felsblöcke und zugefrorenen Tümpel etwas aufwendig ist, ist es doch ein Genuss in dieser einsamen verschneiten, heute sonnigen und auch windstillen Kulisse seine Spuren in diesem weitläufigen Tal zu ziehen. Während dieser einsamen Wanderung erspähen wir kurz drei Rentiere und einen Fuchs. Unglaublich wie diese Tiere hier den Winter überleben. Am Ende des Tages erreichen wir die verschlossene Renvaktarstuga am zugefrorenen Njirávjågåsj wo wir in der Nähe unser Zelt errichten. Heute bleiben wir noch lange vor dem Zelt um zu kochen, da das wunderbare Abendlicht dem heutigen Tag die Krone aufsetzt. Man merkt aber doch deutlich, dass es schnell kälter und kälter wird. Bald zeigt das Thermometer irgendwas zwischen -15°C und -20°C an. So neigt sich ein grandioser Tag dem Ende zu und wir gehen voller Hoffnung auf Nordlichter in der Nacht schlafen.
Das Gegenteil passiert, wieder weckt mich ein stürmischer Wind und viel Schnee fällt in das Zelt als ich es öffnen will. Gut, dass das Zelt mir den Ski und sechs Schneeheringen bombenfest verankert ist. Schnell wieder zurück in den Schlafsack.

















Der neue Tag beginnt mit einer beunruhigenden Stille. Nach den morgendlichen Arbeiten brechen wir auf in eine mystisch nebelige Landschaft die von einzelnen Sonnenstrahlen verzaubert wird. Um die von Nebelschwaden und in der Luft herumwirbelnden Eiskristallen verblasste Sonne bildet sich ein Halo Ring mir zwei Nebensonnen, auch ein sogenannter Zirkumzenitalbogen lässt sich blicken. Eine irgendwie unheimliche Stimmung, mir kommt es so vor als wäre dies die Ruhe vor dem Sturm. Nichts desto trotz führen wir unseren Weg fort Richtung der vielen Seen um den Liehtjitjávrre. Diese sind alle gefroren und so kommen wir leicht voran. Auch das Wetter spielt immer noch mit und wird sogar besser. Auf dem eben genannten See eröffnet sich uns der Blick ins Guhkesvágge bis hin zum Áhkká Massiv. Wir halten Kurs auf die verschlossene Renvaktarstuga südlich des Punktes 788 auf der Fjällkartan. Wir beraten uns über den Plan der nächsten Tage. Da unsere Schlafsäcke und Isomatten etwas durchnässt sind, wollen wir zu einer offenen Hütte mit Ofen und Feuerholz gelangen. Wir sind etwa noch zwei Tagesmärsche von der Skárja Hütte im inneren des Sarek Nationalparks entfernt, wo wir allerdings nicht wissen ob diese einen Ofen und Feuerholz beherbergt. Somit währen es vier Tagesmärsche wieder bis zum jetzigen Punkt und dann noch etwa zwei bis zu den Kungsleden Hütten am Sitojaure. Wir beschließen also in südöstliche Richtung nach Rinim aufzubrechen. Vielleicht findet sich ja dort auch eine offene Hütte. Heute marschieren wir noch etwa eine halbe Stunde am Fuße der Ähpárjiegna und Ruopsokjiegna Gletscher Richtung süd-osten und errichten unser Zelt oberhalb des Ruopsokjávrre. Der Tag endet wie er begonnen hat. Mystisch und in Nebelschwaden. In der Nacht wieder das gleiche Spiel wie die Tage zuvor. Sturm und Schnee. Gut, dass das Zelt wie immer fest verankert ist.











Tags darauf ist das Wetter nicht besser, wirklich weit lässt uns das heute zu erwandernde Tal nicht blicken, da es von tiefen Wolken und Nebelfetzen verhangen ist. Wie immer haben wir in drei Stunden den obligatorischen Zelt Kram erledigt und brechen nun auf, hinein in die Nebelwand. Unser Weg führt uns zwischen dem Gåbddåjávrre und der Ruopsokbuollda Wand hindurch, entlang des Gåbddåjávrjågåsj bis hin zum Eingang des sagenumwobenen Basstavágge. Der Wind wurde im Verlauf der Strecke immer stärker und es hat auch wieder zu schneien begonnen. Die Überwindung der einzelnen Bäche und Flüsse war kein Problem da sie alle zugefroren und mit Schnee bedeckt waren. Auch der weitere Weg nach Rinim ist nicht schwer, da der Wind den Schnee festfegt und es stetig bergab geht. Auch hier finden sich, wie wir uns schon dachten, keine offenen Hütten da sich alle in privatem Besitz befinden. Nach einer Pause machen wir noch ein paar Meter über den Sitojaure. Dieser zeigt sich extrem uneben und sehr schwer zu begehen. Der starke Wind und das Schneetreiben geben ihr Übriges dazu und machen diese letzten paar Kilometer richtig anstrengend. Aber auch diese haben wir irgendwann überwunden und können so unser Lager am nördlichen Ufer etwa auf der Höhe des Tjålebákte errichten. Der Wind legt sich über die Nacht, nur das Schneetreiben hielt an.




Am nächsten Tag jedoch zeigt sich ein schöner Sonnenaufgang, jedoch eher bei den Bergen um Rinim, nicht aber in Richtung des Kungsleden. Hier staut sich wieder eine gewaltige Nebelfront zusammen. Etwa um 10:00 Uhr beginnen wir den restlichen Weg bis hin zum Kungsleden, dieser zeigt sich eintönig und monoton, hin und wieder scheint die Sonne durch die Nebelfetzen, so schnell wie die Sonnenstrahlen kommen, verziehen sie sich aber auch wieder. Irgendwann mehren sich die Spuren der Schneemobile und der Langlaufskier und wir bemerken auf einen Schlag dass wir wieder mitten in der Zivilisation sind. Etwas wehmütig, dass das Abenteuer schon vorbei ist, aber auch glücklich, dass wir endlich unsere Sachen trocknen können, begeben wir uns in den Hüttenkomplex der Sitojaure Station. Hier haben wir den Nachmittag über einen Ofen und so sind auch unsere Schlafsäcke, Isomatten etc. schnell wieder trocken. Am Abend marschieren wir noch etwas den Kungsleden hinauf um hier das Zelt aufzustellen. Das Thermometer zeigt 0°C.





Tags darauf marschieren wir in 5 Stunden nach Saltoluokta, gut dass der Kungsleden hier markiert ist, da die Sicht gleich Null ist. Schade, da dieses Tal eigentlich sehr sehenswert ist und ich es im Winter noch nie zu Gesicht bekam. Den ganzen Tag über soll das Wetter leider nicht besser werden. Der monotone 20km Marsch wird nur unterbrochen durch zwei Wanderkollegen, einer hat seine Ski auf der Pulka aufgeschnallt und ging den wohl den ganzen Weg Richtung Sitojaure zu Fuß, wir können seine Spuren noch bis zur Fjällstation Saltoluokta verfolgen, die mal 20cm tief, mal einen halben Meter tief sind….




Und so neigt sich das Sarek Winterabenteuer dem Ende zu. Eine tolle Erfahrung, diese grandiose Landschaft auch mal im Winter erleben zu dürfen!
Hier der Reisebericht zu der kürzlich durchgeführten Wintertour im Sarek.
29.02.2016-08.03.2016
Es ist kurz nach 17:00 Uhr als sich unser Flugzeug in den Landeanflug begibt. Die langsam untergehende Sonne strahlt feuerrot durch die runden Fenster in das Flugzeug. Eine weiß überzuckerte Landschaft eingetunkt in rot schimmerndem Licht offenbart sich uns aus einer atemberaubenden Perspektive. Wenig später laufen wir über die Landebahn, vorbei an meterhohen Schneewänden hin zu den roten Häuschen die den Flughafen von Kiruna darstellen. Mir kommt es vor als seien wir am Nordpol gelandet. Euphorisch geht es per Anhalter weiter zum Busbahnhof von wo aus wir am nächsten Tag um 6:00 Uhr Richtung Sarek Nationalpark fahren. Diesen Bus gilt es nicht zu verpassen, also richten wir unser Nachtquartier direkt im Bushäuschen ein.


Pünktlich um 6:00 Uhr am darauffolgenden Tag verlassen wir Kiruna nach Kebnats/Saltoluokta, direkt am Ende der Kungsleden Etappe östlich des Sarek Nationalparks. Wir überqueren den See über die abgesteckte Route nach Saltoluokta. Diese führt uns nicht über den direkten Weg, sondern aufgrund der Strömung, in einer U-Form über den See. Wir halten uns nicht lange an der Fjällstation auf und marschieren gleich weiter, nicht entlang des Kungsleden, sondern in westlicher Richtung östlich am Tjeburisvárásj vorbei in Richtung Ráseluokta. Da es schon bald dunkel wird schlagen wir unser Camp während eines tollen Sonnenuntergangs südlich des Tjeburisvárásj auf. Mit der Hoffnung auf Nordlichter blicke ich irgendwann in der Nacht mal hinaus aus dem Zelt, doch leider ist es plötzlich total nebelig und es schneit. Auch der Wind beginnt ziemlich heftig zu wehen.







Der nächste Tag beginnt äußerst stürmisch und immer noch nebelig. Unser Plan ist es heute den Pietsaure (Bietsávrre) zu überqueren und am Fuße des Berg Sluggá unser nächstes Camp einzurichten. Trotz des Nebels und der anhaltenden Schneefälle fällt es uns aber leicht die Richtung zu halten, da es ja zuerst an den Hütten von Ráseluokta vorbeigeht und uns danach der See als Orientierung dient. An den Hütten machen wir eine kurze Rast, kochen eine Suppe und dann geht’s auch schon weiter über den See. Dieser Weg zieht sich ewig, schnell sehen wir das anfängliche Ufer nicht mehr, nur die seitlichen Ufer dienen uns als Orientierungshilfe. Der Schnee war durch den starken Wind extrem verweht und so fällt es uns zum Glück leicht auf dem See zu laufen. Irgendwann hat auch der Pietsaure ein Ende, hier gilt es allerdings vorsichtig zu sein, da zwei nicht von Eis bedeckten Flüsse in den See münden. Wir umgehen diese eisfreien Stellen südlich und kommen so auch schnell ans Ufer wo wir noch eine halbe Stunde gehen und dann unser Zelt aufbauen. Kurzzeitig verzieht sich sogar der Nebel und wir erblicken den kegelförmigen Sluggá direkt vor uns. In der ersten Nachthälfte stürmt und schneit es, es bilden sich, wie wir in der zweiten Nachthälfte sehen können, richtige, aber auch tolle Schneeverwehungen um unser Zelt (und in unserem Vorzelt), auch die Pulkas sind total eingeschneit. Die zweite Nachthälfte offenbart sich allerdings als eine einigermaßen klare Nacht und wir haben sogar das Glück ein paar Polarlichter zu sehen. Leider muss ich feststellen, dass es bei diesen Temperaturschwankungen vom Zelt nach draußen gar nicht so leicht ist zu Fotografieren und so sind die Bilder etwas trüb geworden.










Am Tag darauf, nach der obligatorischen Prozedur Schnee schmelzen, Schlafsack und Isomatte einigermaßen trocken bekommen (die Temperaturen waren meist zwischen -5°C und -15°C, also zu warm), Essen, Zusammenräumen und Zelt abbauen, brechen wir um ca. 10:00 Uhr auf. Uns erwartet gleich zu Beginn ein Anstieg von ca. 200hm zum Pass zwischen Sluggá und Giehpes. Es hat aufgeklart, nur einige Schleierwolken hängen am Himmel, und so haben wir einen richtig tollen Ausblick vom Pass auf den am Tag zuvor überwundenen Pietsaure. Am Pass versuchen wir ohne viele Höhenmeter zu verlieren nach Süden abzubiegen. Ein traumhaftes Tal öffnet sich vor uns, der Blick reicht vom Sarek Massiv über das Ähpár Massiv bis hin zum Eingang des Basstavágge. Auch wenn die Wegfindung aufgrund der vielen Felsblöcke und zugefrorenen Tümpel etwas aufwendig ist, ist es doch ein Genuss in dieser einsamen verschneiten, heute sonnigen und auch windstillen Kulisse seine Spuren in diesem weitläufigen Tal zu ziehen. Während dieser einsamen Wanderung erspähen wir kurz drei Rentiere und einen Fuchs. Unglaublich wie diese Tiere hier den Winter überleben. Am Ende des Tages erreichen wir die verschlossene Renvaktarstuga am zugefrorenen Njirávjågåsj wo wir in der Nähe unser Zelt errichten. Heute bleiben wir noch lange vor dem Zelt um zu kochen, da das wunderbare Abendlicht dem heutigen Tag die Krone aufsetzt. Man merkt aber doch deutlich, dass es schnell kälter und kälter wird. Bald zeigt das Thermometer irgendwas zwischen -15°C und -20°C an. So neigt sich ein grandioser Tag dem Ende zu und wir gehen voller Hoffnung auf Nordlichter in der Nacht schlafen.
Das Gegenteil passiert, wieder weckt mich ein stürmischer Wind und viel Schnee fällt in das Zelt als ich es öffnen will. Gut, dass das Zelt mir den Ski und sechs Schneeheringen bombenfest verankert ist. Schnell wieder zurück in den Schlafsack.

















Der neue Tag beginnt mit einer beunruhigenden Stille. Nach den morgendlichen Arbeiten brechen wir auf in eine mystisch nebelige Landschaft die von einzelnen Sonnenstrahlen verzaubert wird. Um die von Nebelschwaden und in der Luft herumwirbelnden Eiskristallen verblasste Sonne bildet sich ein Halo Ring mir zwei Nebensonnen, auch ein sogenannter Zirkumzenitalbogen lässt sich blicken. Eine irgendwie unheimliche Stimmung, mir kommt es so vor als wäre dies die Ruhe vor dem Sturm. Nichts desto trotz führen wir unseren Weg fort Richtung der vielen Seen um den Liehtjitjávrre. Diese sind alle gefroren und so kommen wir leicht voran. Auch das Wetter spielt immer noch mit und wird sogar besser. Auf dem eben genannten See eröffnet sich uns der Blick ins Guhkesvágge bis hin zum Áhkká Massiv. Wir halten Kurs auf die verschlossene Renvaktarstuga südlich des Punktes 788 auf der Fjällkartan. Wir beraten uns über den Plan der nächsten Tage. Da unsere Schlafsäcke und Isomatten etwas durchnässt sind, wollen wir zu einer offenen Hütte mit Ofen und Feuerholz gelangen. Wir sind etwa noch zwei Tagesmärsche von der Skárja Hütte im inneren des Sarek Nationalparks entfernt, wo wir allerdings nicht wissen ob diese einen Ofen und Feuerholz beherbergt. Somit währen es vier Tagesmärsche wieder bis zum jetzigen Punkt und dann noch etwa zwei bis zu den Kungsleden Hütten am Sitojaure. Wir beschließen also in südöstliche Richtung nach Rinim aufzubrechen. Vielleicht findet sich ja dort auch eine offene Hütte. Heute marschieren wir noch etwa eine halbe Stunde am Fuße der Ähpárjiegna und Ruopsokjiegna Gletscher Richtung süd-osten und errichten unser Zelt oberhalb des Ruopsokjávrre. Der Tag endet wie er begonnen hat. Mystisch und in Nebelschwaden. In der Nacht wieder das gleiche Spiel wie die Tage zuvor. Sturm und Schnee. Gut, dass das Zelt wie immer fest verankert ist.











Tags darauf ist das Wetter nicht besser, wirklich weit lässt uns das heute zu erwandernde Tal nicht blicken, da es von tiefen Wolken und Nebelfetzen verhangen ist. Wie immer haben wir in drei Stunden den obligatorischen Zelt Kram erledigt und brechen nun auf, hinein in die Nebelwand. Unser Weg führt uns zwischen dem Gåbddåjávrre und der Ruopsokbuollda Wand hindurch, entlang des Gåbddåjávrjågåsj bis hin zum Eingang des sagenumwobenen Basstavágge. Der Wind wurde im Verlauf der Strecke immer stärker und es hat auch wieder zu schneien begonnen. Die Überwindung der einzelnen Bäche und Flüsse war kein Problem da sie alle zugefroren und mit Schnee bedeckt waren. Auch der weitere Weg nach Rinim ist nicht schwer, da der Wind den Schnee festfegt und es stetig bergab geht. Auch hier finden sich, wie wir uns schon dachten, keine offenen Hütten da sich alle in privatem Besitz befinden. Nach einer Pause machen wir noch ein paar Meter über den Sitojaure. Dieser zeigt sich extrem uneben und sehr schwer zu begehen. Der starke Wind und das Schneetreiben geben ihr Übriges dazu und machen diese letzten paar Kilometer richtig anstrengend. Aber auch diese haben wir irgendwann überwunden und können so unser Lager am nördlichen Ufer etwa auf der Höhe des Tjålebákte errichten. Der Wind legt sich über die Nacht, nur das Schneetreiben hielt an.




Am nächsten Tag jedoch zeigt sich ein schöner Sonnenaufgang, jedoch eher bei den Bergen um Rinim, nicht aber in Richtung des Kungsleden. Hier staut sich wieder eine gewaltige Nebelfront zusammen. Etwa um 10:00 Uhr beginnen wir den restlichen Weg bis hin zum Kungsleden, dieser zeigt sich eintönig und monoton, hin und wieder scheint die Sonne durch die Nebelfetzen, so schnell wie die Sonnenstrahlen kommen, verziehen sie sich aber auch wieder. Irgendwann mehren sich die Spuren der Schneemobile und der Langlaufskier und wir bemerken auf einen Schlag dass wir wieder mitten in der Zivilisation sind. Etwas wehmütig, dass das Abenteuer schon vorbei ist, aber auch glücklich, dass wir endlich unsere Sachen trocknen können, begeben wir uns in den Hüttenkomplex der Sitojaure Station. Hier haben wir den Nachmittag über einen Ofen und so sind auch unsere Schlafsäcke, Isomatten etc. schnell wieder trocken. Am Abend marschieren wir noch etwas den Kungsleden hinauf um hier das Zelt aufzustellen. Das Thermometer zeigt 0°C.





Tags darauf marschieren wir in 5 Stunden nach Saltoluokta, gut dass der Kungsleden hier markiert ist, da die Sicht gleich Null ist. Schade, da dieses Tal eigentlich sehr sehenswert ist und ich es im Winter noch nie zu Gesicht bekam. Den ganzen Tag über soll das Wetter leider nicht besser werden. Der monotone 20km Marsch wird nur unterbrochen durch zwei Wanderkollegen, einer hat seine Ski auf der Pulka aufgeschnallt und ging den wohl den ganzen Weg Richtung Sitojaure zu Fuß, wir können seine Spuren noch bis zur Fjällstation Saltoluokta verfolgen, die mal 20cm tief, mal einen halben Meter tief sind….




Und so neigt sich das Sarek Winterabenteuer dem Ende zu. Eine tolle Erfahrung, diese grandiose Landschaft auch mal im Winter erleben zu dürfen!
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