[SE] The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

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    [SE] The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

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    Mitreisende
    Einleitung

    Letztes Jahr war ich schon auf demselben Teilstück des nördlichen Kungsleden in Schwedisch-Lappland unterwegs. (Siehe Reisebericht 2014 hier: https://www.outdoorseiten.net/forum/...land-Juli-2014 )

    Da mir aber die Gegend gut gefallen hat, einige Täler unentdeckt blieben und ich mit meinem guten Kumpel Markus schon länger über eine gemeinsame Wandertour geredet habe, fiel die Wahl auf dasselbe Gebiet.

    Unsere Route war die Folgende:
    Abisko -> Karsavagge-Stuga -> Abiskojaure -> Unna Allakas -> Alesjaure -> Vistas -> Nallo -> Sälka -> Abstecher zum Kebnekaise -> Singi -> Kaitumjaure -> Teusajaure -> Vakkotavare

    Insgesamt waren das knapp 150km in 11 Tagen, ein GPS-Track davon ist hier zu sehen: https://www.komoot.de/tour/6759102/zoom

    Sorgen machten wir uns im Vorfeld, da dieses Jahr der Schnee echt lange liegen blieb. Ein Monat vor Abreise waren noch Leute tagelang über Schneefelder gelaufen, da hatte ich letztes Jahr schon blühende Fjällwiesen unter den Füßen gehabt. Es sah aber dann kurz vor Abflug gut aus, bis auf einige kleine Schneereste hatten wir auch keine Probleme mehr damit.

    Ich hatte mir beim Inlineskaten 2 Wochen vor Abreise das Knie verletzt und konnte nur unter Schmerzen Treppen steigen. Da aber 2 Ärzt*innen unabhängig voneinander meinten: "empfehlen würde ich ihnen die Tour nicht, aber es wird keine Langzeitfolgen haben, sondern wahrscheinlich nur Schmerzen am Anfang" entschied ich mich fürs durchziehen. So war es dann tatsächlich, am ersten Tag und nach längeren Bergpassagen "zwickte" das Knie, geriet sonst aber in Vergessenheit.

    Witzigerweise hatte Markus ebenso eine Bandage am Knie von einer vergangenen Verletzung, doch auch bei ihm hatte es keine einschneidenden Folgen während der Tour.

    Ohne längere Umschweife: Ab zum Reisebericht!



    18.8. Berlin

    Markus kommt nachmittags bei mir in Berlin an. Wir beeilen uns zum Edeka zu kommen, am Ende bleibt die Kasse bei 108€ stehen. Nicht übel für 10 Tage Verpflegung. Hoffentlich haben wir alles.



    Entspanntes Abendessen zu dritt, dann zieht sich das Packen doch viel länger als gedacht. Anschließend versuchen wir bei Markus noch als Backup auf dem Telefon Locus Pro zu installieren und mit Kartenmaterial zu füttern. Leider ohne Erfolg, eine Fehlermeldung nach der Anderen. Im Bett sind wir schließlich um 2 Uhr, wobei ich mal wieder so knapp vor der Reise echt nervös bin. Hoffentlich passt alles Übriggebliebene in den Rucksack, hoffentlich ist der Rucksack nicht zu schwer, hoffentlich können wir das alles tragen und hoffentlich haben wir alles. Ungewisser und unruhiger Schlaf.
    Zuletzt geändert von theslayer; 04.11.2016, 19:42.
    Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
    Pamir Highway 2019 / Sarek 2018 / Padjelantaleden 2017 / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Kungsleden 2014 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)

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    #2
    AW: The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

    19.8. Berlin -> Kiruna

    Prompt natürlich auch wieder um 6 Uhr wach und einschlafen klappt auch nicht mehr... heute zählt's.
    Wir packen schnell fertig, dann gibt es noch Abschiedsbilder vor der Haustür.



    Zeitig sind wir am Tegeler Flughafen, der Check-In klappt auch wunderbar, Rucksäcke bei 21 bzw. 19 kg.
    Unterwegs gibt es einen tollen Blick auf die Schäreninseln und die Zeit vergeht wie im "Flug".

    Am Stockholmer Flughafen das Gate für den Flug nach Kiruna suchen, da es jedoch dasselbe wie letztes Jahr ist, gibt es da wenig Überraschungen. Lustig wie das halbe Publikum am Gate mit Wanderschuhen, Funktionshosen, Tarnfleck oder ähnlichen Outdoor-Klamotten bekleidet ist.

    Beim Flug nach Kiruna gibt es einen Ausblick auf den Wasserreichtum Lapplands, aber auch beeindruckend verschneite Berge und schließlich die Mine und Kiruna als kleine menschliche Bastion in der Wildnis.







    Bei tollstem Wetter steigen wir aus den Flieger, holen die Rucksäcke und machen uns auf den Weg zum Bus und fahren nach Kiruna. Leider sind wir so spät in der Saison da, dass wir abends nicht mehr nach Abisko kommen, also müssen wir noch einen Zwischenstopp in Kiruna einlegen. Dort geht's schnell zum Supermarkt, Blaubeer-Suppe fehlt. Und da es dort keinen Spiritus gibt, schnell noch ab zum Intersport. 9€ pro Flasche ist schon stattlich, wir nehmen zur Sicherheit trotzdem zwei mit. Sollte sich dann auch als richtig rausstellen, wir verbrauchen zwar insgesamt nur ca. 1,3L, aber so mussten wir uns nie Gedanken zwecks Verbrauch machen.


    Tja, selbst in nördlichen Breiten hat man eine starke Meinung gegen Hetzer

    Dann eine kurze Wanderung zum STF-Hostel, Rucksäcke in einem absolut hässlichen 2-Bett Zimmer abgestellt und dann wieder in die Innenstadt. Das Royal Diner will mich schon wieder nicht verköstigen, stattdessen liegen Bohrer, Hammer und Nägel sichtbar hinter der Eingangstür. Also ab zum vielgepriesenen Bishops Arms. Der Burger ist zwar mit 18€ kein Schnäppchen aber jeden Cent wert. Und wenn es schon 2 Wochen nur Fertigmampf gibt, dann haben wir uns diese Henkersmahlzeit verdient.



    Auf dem Rückweg sehen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang. Die Berge in Richtung Norwegen und der Abraum-Hügel stehen als Silhouetten vor einem Meer aus Gelb- und Orangetönen. Seltsam, letztes Jahr war ich während der Mitternachtssonne unterwegs, da musste man sich über sowas nie Gedanken machen. Jedoch kommt die Dunkelheit deutlich später als in Deutschland, also kein Grund zur Sorge.
    Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
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      #3
      AW: The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

      20.8. Abisko -> Karsavagge

      Um 10 vor 6 sind wir schon wieder auf, alles fertig packen und ab zum Bus. Kaum sind wir und unsere Rucksäcke in diesen eingeladen, ratzt Markus neben mir fröhlich weiter... Tja, selber Schuld, ich genieße den Blick auf die näherkommenden Berge, den riesigen Torneträsk und auch eine kleine Gruppe Rentiere zeigt Präsenz. Die Vorfreude steigt wahrlich mit jedem Kilometer.


      Blick auf den Torneträsk

      In Abisko schnell in die Turiststation. Die Start-Cola, für mich ne neue STF-Mitgliedschaft und der Wetterbericht für die kommenden Tage: 6 Tage Sonne angesagt, yeaaaah!
      Vor der Turiststation noch beide Rucksäcke an die Waage eingehängt. Hier fängt der Schock schon an. Markus hat 23kg, genau dasselbe Gewicht wie ich letztes Jahr geschleppt habe. Aber als meiner dann hängt und bedrohliche 26kg anzeigt, wird mir doch mulmig! Drei Kilo mehr als letztes Jahr, dabei war doch die Hoffnung zu Zweit weniger schleppen zu müssen als bei einer Solowanderung. Wenigstens hatten wir diesmal ein bisschen "richtiges Essen" (Salami, Brot, Tortellini) für die ersten Tage dabei, das Gewicht würde sich also hoffentlich bald reduzieren.


      Markus Rucksack


      Daniels Rucksack


      Da hängt das Elend!

      Um 8.30 Uhr gehen wir los und lassen vor dem Start-Tor noch ein obligatorisches Foto von uns knipsen im hellsten Sonnenschein. Drei junge Schweden, die sich im Gegenzug von uns fotografieren ließen, sprachen da lapidar von einem "Instagram-Moment" - ein geflügelter Ausdruck, der in den kommenden zwei Wochen von uns zumeist auf Berggipfeln, bei Sonnenuntergängen und an Flüssen wieder aufgegriffen wurde.


      Los gehts!

      Wir wollten den Standardweg nach Abiskojaure vermeiden, da ich diesen inzwischen 2x gelaufen bin. Zudem hat mir letztes Jahr das Karsavagge schon so gut gefallen, da fiel die Entscheidung auf einen kleinen Umweg leicht. In einer sich ausbreitenden Hitze ging es bergauf durch den Wald. Alles blühte, schließlich hatte sich der Schnee erst vor wenigen Wochen richtig verzogen.





      Mir machen die Steigungen zu schaffen, schnell ist die erste Blase an der Ferse aufgerieben. Schlechte Planung von mir, eigentlich wollte ich von Beginn an Leukoplast-Tape aufkleben, nachdem dies sich bei einer vorherigen Wanderung als effektiv herauskristallisiert hatte. In der Turiststation war ich zu faul gewesen und die Rache folgte auf dem "Fuße". Der Beginn einer 12-tägigen Wanderung mit fiesen Blasen. Das Rucksackgewicht drückt ungewohnt auf die Schultern, dass Absetzen und vor allem das Neu-Aufsetzen gilt es um jeden Preis zu vermeiden! Alles in allem die üblichen Start-Probleme.

      Im Wald fängt es an, um uns herum zu summen. Kein Problem sage ich, die Mücken sind nur im Wald, sobald wir das Kahlfjäll erreichen, wird es keine Insekten mehr geben. Deswegen habe ich ja auch mein Veto dagegen eingelegt, ein Mückenschutzmittel mitzuschleppen. Wie diese Geschichte ausgeht, wird am folgenden Tag zu lesen sein.

      Nach ca. 2 Stunden im Wald passiert es von einem Meter auf den nächsten: Der Wald lichtet sich und wir sind im Kahlfjäll. Letztes Jahr fand ich den Blick schon spektakulär, daran hat sich auch dieses Jahr nichts geändert.


      Endlich gibts einen Blick in die Berge

      '



      Auf guten Wegen kommen wir schnell voran, bis es doch ein wenig durchs Unterholz geht und unser Tempo schnell verkümmert. Neue Motivation entsteht, als die Stelle zum Flussüberqueren in Sicht kommt. Bereits letztes Jahr erprobt, liegt diese ca. 1km vor der Karsavagge-Hütte und verhindert so einen 2 Kilometer langen Umweg. Schuhe aus, Socken aus, Hose aus. Trekkingstöcke verlängern, Kamera in den Rucksack, Watschuhe anziehen und ab in die Fluten. Empfindlich kalt und ein höherer Wasserstand als letztes Jahr, dafür weniger reißend und nach 5 Minuten auch absolviert.

      Es ist bereits 15 Uhr, das Mittagessen haben wir bisher verschoben und so suchen wir uns einen schönen Stein, ziehen wieder die richtigen Klamotten an und ergötzen uns an Salami und Brot. Schöner Nebeneffekt am Anfang: Man freut sich immer über das eingesparte Rucksackgewicht

      Beide packen wir dann noch den Kindle aus und so können wir uns erst gegen 17.30 Uhr aufraffen weiterzugehen. Die Pause hat richtig schön entspannt, ABGESEHEN von dem nervigen Brummen um uns herum. Hey, Mücken fliegen scheinbar auch im Kahlfjäll... Aber kein Problem lieber Markus, gleich gibt es Höhenmeter und die mögen Mücken nun mal gar nicht, alles halb so wild...


      Der Brillenabdruck legt Zeugnis über die Sonneneinstrahlung des Tages ab

      Da wir ja beim Fluss abgekürzt haben müssen wir nun ein Stück gradlinig den Berg hoch, statt dem Weg zu folgen der sich weit weniger steil an den Berghang schmiegt. Dies wird für mich das kräftezehrendste Ereignis der Wanderung. Das ungewohnte Rucksackgewicht, die bereits zurückgelegten 14 Kilometer Wegstrecke, die Hitze: Kurzum, ich kämpfe! Wo Markus sich schnell 50-100 Meter Vorsprung erwirtschaftet, gönne ich mir alle 100... alle 50 ... alle 10 Schritte eine Pause. Der Schweiß läuft in Strömen!

      Markus hingegen hat ein anderes Problem: Kaum zu erwarten, aber Mücken scheinen wahre Höhenmeter-Fans zu sein. Wir sind eingepackt in einer kleinen Wolke aus schwarzen, summenden Tierchen. Er schlägt wild um sich, versucht schneller zu rennen als die Mücken und besinnt sich schließlich auf die Regenjacke, Handschuhe und Mückennetz.

      Ich hingegen reagiere auf die Mücken völlig apathisch: Mit 20-25 blutsaugenden Mücken pro Arm kann ich nicht einmal mehr die Kraft aufbringen, diese herunterzuschlagen oder abzuschütteln. Im T-Shirt klettere ich stoisch im Schneckentempo weiter den Berg hoch.


      Blick zurück in Richtung Torneträsk


      Blick zurück ins Karsavagge beim Aufstieg


      Kurz hinter dem Schneefeld

      An einem größeren Schneefeld machen wir Pause, ich könnte auch keinen Meter mehr. Gummibärchen werden verteilt und Markus spricht aufmunternde Worte. Dies hilft tatsächlich beim Weitergehen, auch wenn die letzten 200 Höhenmeter eine Qual sind. Als vor mir ein lautes "YEAH!" die Stille zerreißt falle ich doch in einen Laufschritt und stehe kaum 2 Minuten später auf dem Gipfel. Ein Panorama ins grüne Abisko-Tal, nach Unna Allakasund bis zu den verschneiten Bergen in Norwegen entschädigt für die Strapazen des Aufstiegs. Geduldig harrt Markus seiner Dinge, während ich mit der Kamera umher renne und versuche den Moment einzufangen.


      Blick nach Abiskojaure


      Endlich am Gipfel!


      Blick nach Abisko





      Wir steigen nun auf der anderen Seite des Berggrats 50m ab, wobei dies dank eines Schneefeldes doch schneller geht als erwartet. Dort finden wir eine einigermaßen große Grünfläche, die noch außerhalb des Naturparks liegt (wo Zelten verboten ist!) und ein kleineres Rinnsal Wasser beherbergt.


      Blick Richtung Alesjaure


      Blick auf den Giron


      In Richtung Norwegen

      Die Rucksäcke auf den Boden gewuchtet, schnell das Zelt aufbauen. Nunja, schnell war es nicht, trotz Training im Berliner Stadtpark. Am ersten Tag sitzt das halt nie so richtig und bis alle Heringe am neuen Tunnelzelt angebracht sind, vergeht doch ein Weilchen.



      Zelten neben dem Schneefeld


      Zelt steht








      Blick kurz vor Sonnenuntergang

      Erst gegen 9 Uhr abends sind auch die Isomatten aufgeblasen und wir liegen fix und fertig im Zelt. Auch wenn die Idee, jetzt aufzustehen und zu kochen, ohne Endenervt, treibt der Hunger uns doch vor das Zelt. Wir zelten direkt neben einem Schneefeld, es ist fast ganz dunkel und schweinekalt. Ein Wind pfeift und als das Nudelwasser fast heiß ist, schmeiße ich auch noch den Kocher um und verschütte 200ml brennendes Spiritus um die Kochstelle. Doch der Boden ist nass, es brennt nichts an und schon bald gibt es endlich wieder kochendes Wasser. Die traditionelle Blaber(Blaubeeren)-Suppe folgt den Tortellini (hurra, wieder 400g weniger morgen im Rucksack) und wird mit einem schön heißen Tee abgeschlossen. Schön bleibt jedoch relativ: Muss doch noch erwähnt werden, dass das Abendessen mit viel Armgefuchtel und -gewedel ablief. Stellt sich raus, Mücken mögen nicht nur Wald, Kahlfjäll und Höhenmeter, nein auch Schneefelder und Kälte bei 1050m über dem Meeresspiegel scheint sie zu begeistern. Es liegen zwar einige tote Mücken im Schneefeld, bleiben aber noch genug Quietschfidele um uns zu Ärgern. Markus Toleranz gegenüber Mücken und Daniels Gelaber über "das wird Alles ganz insektenfrei im Urlaub" ist zwischenzeitlich bei -15 angekommen und es bleibt die Frage ob er mich morgen den Berg runter werfen wird.

      Um Mitternacht liegen wir frierend im Zelt. Ein langer Tag, ein anstrengender Tag, jedoch alles bei schönstem Sonnenschein. Markus hat sich tapfer auf die Zunge gebissen als ich beim Aufstieg immer weiter zurückfiel und der erste gemeinsame Wandertag hat trotz Strapazen einen riesen Spaß gemacht.
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      • Lotta
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        • 17.12.2007
        • 929

        • Meine Reisen

        #4
        AW: The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

        Liest sich ganz wunderbar - unbedingt weiterschreiben !!

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        • Fjaellraev
          Freak
          Liebt das Forum
          • 21.12.2003
          • 13981
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

          Zitat von theslayer Beitrag anzeigen
          Im Wald fängt es an, um uns herum zu summen. Kein Problem sage ich, die Mücken sind nur im Wald, sobald wir das Kahlfjäll erreichen, wird es keine Insekten mehr geben. Deswegen habe ich ja auch mein Veto dagegen eingelegt, ein Mückenschutzmittel mitzuschleppen. Wie diese Geschichte ausgeht, wird am folgenden Tag zu lesen sein.
          ...
          Hey, Mücken fliegen scheinbar auch im Kahlfjäll... Aber kein Problem lieber Markus, gleich gibt es Höhenmeter und die mögen Mücken nun mal gar nicht, alles halb so wild.
          ...
          Markus hingegen hat ein anderes Problem: Kaum zu erwarten, aber Mücken scheinen wahre Höhenmeter-Fans zu sein. Wir sind eingepackt in einer kleinen Wolke aus schwarzen, summenden Tierchen. Er schlägt wild um sich, versucht schneller zu rennen als die Mücken und besinnt sich schließlich auf die Regenjacke, Handschuhe und Mückennetz.

          Mein Gedanke auf der diesjährigen Tour war: Selbst wenn der Mount Everest in Lappland stehen würde, auf dem Gipfel gäbe es - Mücken.
          Die waren dieses Jahr wirklich auf Höhen zu finden wo es sonst keine gibt.
          Mückenschutzmittel würde ich während der Vegetationsperiode auf einer Lapplandtour nie zuhause lassen, selbst nachdem ich es mehrere Jahre nur mitgetragen habe.

          Gruss
          Henning
          Es gibt kein schlechtes Wetter,
          nur unpassende Kleidung.

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          • nico23
            Gerne im Forum
            • 18.01.2015
            • 53
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

            Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen

            Mein Gedanke auf der diesjährigen Tour war: Selbst wenn der Mount Everest in Lappland stehen würde, auf dem Gipfel gäbe es - Mücken.
            Die waren dieses Jahr wirklich auf Höhen zu finden wo es sonst keine gibt.
            Mückenschutzmittel würde ich während der Vegetationsperiode auf einer Lapplandtour nie zuhause lassen, selbst nachdem ich es mehrere Jahre nur mitgetragen habe.

            Gruss
            Henning
            Ich war zur gleichen Zeit etwas weiter südlich zwischen Kvikkjokk und Ammarnäs unterwegs.
            -> http://www.auf-tour.info/tag/kungsleden/

            Auch da war es echt grauselig mit dem Mücken (man beachte nur die "Tiefflieger" auf den Bilder der ersten Tage). Ich finde man gewöhnt sich aber irgendwie daran. Nach zwei Tagen wusste ich genau wo ich Dschungel Olja auftragen musste um das Schlimmste zu verhindern. ;) So habe ich für die 10 Tage nicht mal ein halbes Fläschchen verbraucht.

            Also dann: Keep calm and write on...
            Grüße aus der Pfalz!

            nico
            FoodforAdventure.de - Nahrung für autarke Reisen und Expeditionen

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            • theslayer
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              • 13.11.2013
              • 586
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              #7
              AW: The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

              21.8 Karsavagge -> Weg nach Unna Allakas

              In der Nacht zwei Mal schlotternd aufgewacht. Markus neben mir schläft jedoch friedlich. Vermute erst das liegt an seinem deutlich wärmeren Schlafsack. Da er aber ein paar Tage drauf nachts friert und mir warm ist, würde ich die Schuld eher auf den anstrengenden Tag schieben.

              Beim Aufwachen jedoch ein gänzlich anderes Bild: Das Zelt ist kochend heiß, steht volle Kanne in der frühen Morgensonne. Frühstück gibt es wieder neben dem Schneefeld sitzend, jedoch mit viel aufspringen, fluchen und nach Mücken schlagen. Erholung sieht anders aus.



              Als das Zelt gerade wieder fest am Rucksack verstaut ist, klettert der Stuvgard (Hüttenwart) der Abiskojaure-Hütte über den Vorsprung und grüßt freundlich. Der muss richtig früh losgegangen sein um schon um 9.30 Uhr vormittags am Gipfel zu sein. Neben einem netten Plausch gibt er uns auch ein wenig seines Mückenschutzmittels ab. Ein absoluter Segen! Die Mücken landen gar nicht mehr, sondern drehen frustriert und irritiert in der Luft ab.


              Sonnenschein!

              Frisch eingeschmiert machen wir uns um 10 Uhr an den Abstieg, dieser dauert etwa 2,5 Stunden, deutlich schneller als die selbe Strecke letztes Jahr mit meiner Mutter und ihren Knieproblemen, da haben wir ca. 4 Stunden für gebraucht.


              Blick ins Abisko-Tal beim Abstieg


              Im Tal erkennt man schon die Abiskojaurehütte








              Am See angekommen

              An der Abiskojaurestuga kaufen wir uns die wohlverdiente Cola und viel wichtiger: Mygga-Abwehr in Spray- und Stickform. 100SEK gut investiert, hätte ich mal vorher auf Markus Bedenken hören sollen und dies in Kiruna oder Abisko schon kaufen sollen. Hiermit enden auch die Mückenprobleme des Urlaubs. 2-3 Tage lang tragen wir alle 4-6 Stunden das Mittelchen auf und werden in Ruhe gelassen. Danach treffen wir wundersamerweise auf deutlich weniger Mücken, ich nutze gar kein Spray mehr, Markus greift ab und an dazu. Fairerweise (und um den Lesenden die Angst zu nehmen) muss gesagt werden: Die Mückenstiche waren mehrheitlich schmerzfrei, juckten wenig bis gar nicht und waren im Normalfall nach wenigen Stunden wieder verschwunden. Probleme gab es erst, wenn wieder eine Bremse (oder was auch immer das sein mag) sich einen ordentlichen Bissen Mensch genehmigte.

              Nach der Mittagspause in Abiskojaure geht es weiter nach Unna Allakas. Ursprünglich hatte ich (aufgrund fehlerhafter Planung) gehofft, am Abend bereits in Unna Allakas anzukommen. Da es jedoch bereits nach 13 Uhr war und die Allakas-Hütte noch 24km entfernt, besannen wir uns schnell darauf, den Weg dahin zweizuteilen und so weit zu gehen wie wir wollten.




              Ich liebe Sumpfgras!


              Blick zurück in Richtung Abiskojaure

              Kurz nach dem Start in Abiskojaure treffen wir auf einen netten, älteren Schweden. Dieser erzählt uns, dass er vor 40 Jahren schon einmal in der Gegend wandern war. Kann mir gar nicht ausmalen wie das Hüttensystem und die Wege vor so langer Zeit ausgesehen haben müssen. Er biegt nach einiger Zeit auf den Weg nach Stuor Kärpel ab und wir ziehen alleine weiter.
              Markus plädiert für ein baldiges Wanderende. Heute hätte ich sogar noch weiter gekonnt, die Rollen haben gewechselt. Wir finden schnell auf Höhe des Sami-Dorfes eine schöne Stelle auf der anderen Seite des Flusses. Nach dem Zeltaufbau nehmen wir Kochzeug und Wechselklamotten runter zum reißenden Gewässer.




              Die Koch- und Badestelle


              Bei Mücken gilt: Kids, use protection! (Alternativ: Extreme-Kindle-Lesing!)

              Nach geraumer Zeit, die nötig war um Mut zu fassen, wagen wir uns doch an eine kurze Bad-Session aus hygienischen Gründen: Ich übernehme die Vorhut, springe todesmutig hinein (die Steine sind zu glitschig um langsam rein zu steigen) und versuche in kurzen Schwimmversuchen keinen Herzinfarkt zu erleiden. Schnell raus! Wenigstens sorgt das eingeleitete Adrenalin und Dopamin dafür, dass es einem schnell wieder warm wird. Und der Vorteil dabei, als Erstes rein zu springen? Ich kann nun seelenruhig zuschauen wie Markus sich der Tortur hingibt.
              Zum Aufwärmen gibt es danach leckeres Kartoffelpüree mit klein geschnittenen Pfefferbeißern. Eine Wohltat und ein gelungener Ausklang zu einem schönen Tag. Das Zelt ist wie erwartet ziemlich feucht, steht es doch in direkter Nähe zum Fluss. Nichtsdestotrotz hält uns auch heute nichts vom Schlafen ab.

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                #8
                AW: The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

                22.8 Unna Allakas Tal -> Unna Allakas Hütte



                Zum Frühstück klettern wir wieder hinab an den Wasserlauf. Müsli, Tee und strahlender Sonnenschein, so gefällt uns das. Anschließend wird das Zelt leicht feucht eingepackt und wir kommen erneut erst richtig spät los. Erst um 20 vor 12 ist alles verstaut, das muss die Tage besser werden.


                Blick vom Zeltplatz zurück in die Richtung aus der wir gestern kamen.



                Dafür hat der Weg nach Unna Allakas heute alles zu bieten, um ihn in die Top 3 des Urlaubs zu befördern: Tote und lebendige Birkenwäldchen, offene Fjälllandschaft, seichte Hügel und Graswiesen mit Holzplanken. Markus kommt endlich dazu seine 1. unreife Moltebeere zu futtern, scheint aber nicht ganz so überzeugt, wie ich es bin










                Eines meiner Lieblingsbilder auf dieser Tour









                Bei einer kurzen Müsliriegel- und Fotopause vergesse ich meine Kopfbedeckung. Fällt mir allerdings erst auf, als wir bereits über einen Kilometer weiter sind. Während Markus schon mal weitergeht und nach einem Platz für die Mittagspause Ausschau hält, flitze ich ohne Rucksack zurück. Eine richtige Wohltat, man scheint förmlich zu fliegen ohne Zusatzgewicht. Die Kappe finde ich dann auch genau dort, wo ich sie mal ausgezogen habe :-D



                Unser Pausenplatz


                Batman?
















                Sieht ein wenig aus wie die Reliefkarte des Gebiets



                Zum Mittagessen gibt es leckeren Shrimp-Reis und nach einer Lesepause machen wir uns weiter auf den Weg. Dieser zieht sich nun auch ganz schön, relativ zum Ende müssen noch einige Flüsschen gekreuzt werden, wobei es beim Letzten einfach unmöglich ist einen Weg zu finden, bei dem wir die Schuhe anbehalten können. Also im Mückenschwarm schnell ausziehen, 4 Schritte im kalten Wasser machen und schnell wieder anziehen. Die Kraft lässt langsam nach und es ist frustrierend, dass die Hütte nicht sichtbar ist, bis wir knapp davor stehen.

                Dann jedoch umfängt uns die Allakasstuga mit wundervollem Fernblick nach Norwegen und der super freundlichen Stuvgard Anna, die uns schnell mit Cola und einem Zeltplatz versorgt. Wir dürfen unser Zelt auf einer kleinen Halbinsel am See aufstellen, was für ein wunderbares Panorama sorgt. Der Ausblick in die norwegischen Berge im Sonnenuntergang war rückblickend mit Abstand Markus Highlight unserer Tour.


                Unna Allakas bei Sonnenuntergang






                Ein bisschen was haben wir schon geschafft!











                Während wir gerade mit Kochen beschäftigt sind, kommt ein weiterer Gast aus der Hütte und baut sein Zelt DIREKT neben uns auf. Die Insel hätte sicherlich Platz für ein wenig Abstand geboten und da er direkt ins Bett geht müssen wir nun flüsternd unser Abendessen einnehmen.

                Wir lassen uns davon aber nicht die tolle Stimmung nach dem beeindruckenden Sonnenuntergang verderben und resümieren über den wunderschönen Weg heute. Hatte ich bereits erwähnt, dass wir von der Hütte abgesehen, keinen Menschen heute begegnet sind? Schön wie schnell man abseits der Hauptverkehrsader des Kungsleden doch Abgeschiedenheit finden kann.
                Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
                Pamir Highway 2019 / Sarek 2018 / Padjelantaleden 2017 / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Kungsleden 2014 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)

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                • Mortias
                  Fuchs
                  • 10.06.2004
                  • 1203
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [SE] The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

                  Klasse Bericht bisher, macht echt Spass zu lesen. Die Bilder sowie das Wetter sind klasse und die Landschaft spricht einfach für sich. Schade nur zu sehen, dass einige Wälder im Unna Allakas Tal sich immer noch nicht von dem Raupenbefall vor einigen Jahren erholt zu haben scheinen. Wäre irgendwie blöd, wenn die Wälder da komplett abgestorben sein sollten...

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                  • theslayer
                    Dauerbesucher
                    • 13.11.2013
                    • 586
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [SE] The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

                    23. 8 Unna Allakas ->Vistasvaggé

                    Endlich ein früher Start: Nach einem kleinen Frühstück und dem Eintrag ins Hüttenbuch machen wir uns auf den Weg über den Pass nach Alesjaure.






                    Blick zurück nach Unna Allakas und zu den verschneiten Bergen in Norwegen










                    Fast am höchsten Punkt


                    Blick zurück auf den Winteraufstieg


                    Hochebene










                    Was auch immer da Markus gestochen hat

                    Anfänglich steil, dann durch eine wunderschöne Wiesen-Landschaft auf Holzplanken und dann erneut recht steil. Oben auf der Hochebene ist es ordentlich windig, dass hält einem die Mücken vom Leib. Zudem müssen einige Schneefelder gequert werden. Auf einem großen Stein nehmen wir schnell unser Mittagessen zu uns, es ist relativ kalt und windet. Wir verzehren die restliche Salami und unser Brot, ab jetzt gibt es mehrheitlich nur noch Tütenfutter.
                    Anschließend muss noch ein größeres Delta gequert werden, wobei wir jedoch die Schuhe anlassen können.




                    Letzter Aufstieg auf der Querung ist geschafft


                    Blick zurück zum Delta


                    Oben liegt noch ein wenig Schnee


                    Höchster Punkt erreicht


                    Endlosabstieg


                    Alesjaure im Tal - endlich sichtbar!

                    Daraufhin geht es zum letzten Aufstieg und einem nicht endenden Abstieg. Wir laufen entlang der Wintermarkierung und der Weg zieht sich.


                    Ankunft im Tal

                    Unten im Tal treffen wir auf den Kungsleden und müssen noch 2km bis zur Alesjaure-Hütte darauf entlanglaufen. Hierbei sehen wir unseren ersten lebenden Lemming, einige sollten noch folgen.

                    In Alesjaure ist die Hölle los, es gibt auch keine Cola mehr. Bei ein paar Fjällgoddis (Gummibärchen) kann ich Markus im Aufenthaltsraum davon überzeugen, dass Zelt nicht hinter der Hütte aufzubauen. Sieht auch ein wenig nach Rock am Ring oder Wacken auf, dann lieber doch noch ein Stückchen ins Vistasvaggé aufsteigen.

                    Bevor wir losgehen haben wir noch ein seltsames Gespräch mit einer Deutschen, die am selben Tisch sitzt. Diese will von uns dauernd wissen wo wir hergekommen sind und wo wir noch hinlaufen, jedoch scheint ihr kein einziger der genannten Orte ein Begriff zu sein. Der Brüller kommt dann knapp vor dem Aufbruch: Dieselbe Frau redet mit der Stuvgard, um eine in Plastik eingeschweißte Salami zurückzugeben. O-Ton: "It says on the plastic it is 'Black Pepper'... but it is a sausage... I don't eat sausages." Bis zum Ende der Reise schüttelt es uns noch vor Lachen beim Gedanken an diese Aussage. Ob die Frau eine 50cm lange Pfefferschote erwartet hatte zum drauf rum kauen, kann ich leider nicht genau sagen. Dass sie so viel Mühe macht um 5 SEK wieder zu erhalten, statt diese einfach irgendwem in die Hand zu drücken bleibt mir auch unverständlich.


                    Aufstieg am Sami-Dorf

                    Nach der Hütten laufen wir an der großen Sami-Siedlung am Alesjaure vorbei und dann den Berg hoch. Ca. eine Stunde nach dem Start in der Alesjaurehütte haben wir auch schon ein gemütliches Plätzchen für unser Zelt am ersten großen See auf der Anhöhe gefunden. Abends sind hier noch einige Mücken unterwegs und so essen wir unser Couscous im Zelt. Um 22 Uhr kann ich mich doch noch heldenmutig zu einem Bad im See hinreißen lassen und nach einer kleinen Wasch-Session wird unsere Profiwäscheleine getestet.




                    Für die nächste Tour nehme ich ein Tarp mit, jetzt wo das mit den Leinen-Spannen so gut klappt

                    Von Alesjaure abgesehen ist uns auf der ganzen Querung von Unna Allakas bis ins Vistasvaggé nur eine Person begegnet!
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                    • Blahake

                      Fuchs
                      • 18.06.2014
                      • 1442
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [SE] The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

                      Sehr schöner Bericht, ich war da oben auf dem Kungsleden unterwegs, aber Dein Bericht macht Lust, die selbe Gegend noch mal auf Nebenwegen zu erkunden.

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                      • nicki1005
                        Erfahren
                        • 30.04.2011
                        • 374
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                        #12
                        AW: [SE] The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

                        So tolle Fotos und strahlende Gesichter Wunderbar!
                        Und verursacht natürlich Fernweh

                        Liebe Grüße, Nicki

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                        • OttoStover
                          Fuchs
                          • 18.10.2008
                          • 1076
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                          #13
                          AW: [SE] The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

                          I must say you have taken very nice pictures and I also like the text. Keep up the good work. I too had in mind to comment on the fact that you did not bring any insect repellant. But I see that Henning and Nico has said what there is to say. The only time I walk in the mountains without repellant is now in winter.
                          Otto
                          Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                          Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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                          • theslayer
                            Dauerbesucher
                            • 13.11.2013
                            • 586
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [SE] The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

                            Zitat von OttoStover Beitrag anzeigen
                            I must say you have taken very nice pictures and I also like the text. Keep up the good work. I too had in mind to comment on the fact that you did not bring any insect repellant. But I see that Henning and Nico has said what there is to say. The only time I walk in the mountains without repellant is now in winter.
                            Otto
                            Ihr habt auch alle völlig recht. Nochmal passiert mir das nicht!
                            Gut, dass wir dann in Abiskojaure nachkaufen konnten, damit war es nur ein ätzender Tag!

                            Heute Abend gibt es den nächsten Eintrag, muss noch ein wenig Bilder sortieren.
                            Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
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                            • theslayer
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                              • 13.11.2013
                              • 586
                              • Privat

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                              #15
                              AW: [SE] The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

                              24.8. Vistasvaggé -> Vistas

                              Erneut treibt mich die Hitze aus dem Zelt, da die Sonne schon gut vom Himmel knallt. Dafür sind die Mücken weniger nervig und wir kommen einigermaßen früh um 10.30 Uhr los. Heute wird es relativ einfach, da wir nur nach Vistas wollen, ganz ohne ist die Strecke jedoch trotzdem nicht.


                              Zeltumgebung


                              Blick ins Vistastal






                              Pause am Fluss



                              Die erste Pause gibt es bei der Hängebrücke über den Fluss. Hier habe ich letztes Jahr gezeltet und einige Rentiere in der Früh gesehen, bis jetzt ist uns auf dieser Tour kein Einziges begegnet. Hoffentlich kommt das noch. Zwischendrin bricht bei uns immer wieder Gelächter über die "Black Pepper Lady" aus. Mittagessen nehmen wir am Flusslauf direkt auf einer Sandbank zu uns, samt Elchspuren. Da schmecken die Ramen-Nudeln in der Sonne gleich noch viel besser.










                              Elch!





                              Direkt im Anschluss an die Mittagspause wollen wir uns, statt den kurzen Umweg zurück zum Weg in Kauf zu nehmen, kurz parallel durchs Unterholz schlagen und ein paar Meter weiter wieder auf den Weg stoßen. Prompt landen wir mitten im Flussdelta und müssen uns mühevoll von Insel zu Insel navigieren, um wieder in trockenere Gefilde zu stoßen. Eine unserer dooferen Aktionen im Laufe der Tour, dafür aber recht spaßig.

                              Die letzten 5km des Weges ziehen sich wieder, wir machen zahlreiche Trinkpausen und begegnen Rebhühnern und Lemmingen.
                              Die Vistas Hütte erwartet uns dann mit Cola und dem Hüttenwirt, den wir liebevoll "Chiller-Gandalf" gekrönt haben. Der sitzt am nächsten Tag nämlich mit 80er-Blümchen-Bademantel so entspannt im Liegestuhl.

                              Wir kreuzen auf die andere Flussseite und bauen auf dem Campingplatz unser Zelt auf. Markus springt mutig mit beeindruckender Arschbombe in die Fluten (schließlich ist er badetechnisch einen im Rückstand!) und ich wasche nebenbei ein paar Klamotten.


                              Da gehts morgen (etwa...) hin!





                              Dank weniger Mücken genießen wir leckeren Paella-Reis vor dem Zelt und verkriechen uns dann für ne echt kalte Nacht. Beim Abendessen haben wir noch einen kleinen Gerölllawinenabgang mit Steinschlag und mächtigem Getöse an einem Nachbarberg beobachten können. Auch der Sonnenuntergang war nicht von schlechten Eltern.
                              Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
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                              • vobo

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                                #16
                                AW: [SE] The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

                                Macht viel Spaß Eure Schilderung zu lesen, vor gut zwei Jahren bin ich dieselbe Strecke mit entladener Kamera aber dafür mit Mückenmittel (natürlich unbenutzt) gelaufen. Das war in diesem Jahr 2015 echt besonders, ich freue mich auch immer noch über mein Foto direkt über diesem (kurz hochsrcollen) Beitrag.

                                Insofern habt ihr hoffentlich weiter viel Freude beim Erstellen des Reiseberichts, dann haben wir Leser sie auch.

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                                • theslayer
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                                  • 13.11.2013
                                  • 586
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                                  #17
                                  AW: [SE] The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

                                  25.8. Vistas ->Nallo

                                  Wir kommen heute erst spät in die Gänge, was aufgrund der kurzen Gehdistanz aber kein Problem ist. Wir nutzen noch einmal die Schaukel an der Hängebrücke, Markus wäscht noch ein wenig Wäsche.






                                  Der Weg fordert bei mir seinen üblichen Tribut









                                  Beim losgehen kommen wir erst zu einem kurzen Anstieg, die Bergwiese danach entschädigt dafür umso mehr. Als wir uns zu einer kurzen Pause niederlassen entdecken wir noch ein Elchgeweih. Leider wiegt dies ca. 3 Kilo und so müssen wir uns mit einer Fotosession begnügen.













                                  Mittagessen gibt es an der Stelle, an der ich letztes Jahr gezeltet habe, danach noch die letzten 2 Kilometer bis zur Nallo-Hütte. Dort sitzen wir im strahlenden Sonnenschein, reden mit einer Gruppe schwedischer Jugendlicher und einem deutschen Pärchen, welches per Tjäkta-Pass-Querung nach Nallo gekommen ist. Sie leihen sich dann von den Schweden Mückenschutzmittel, wir sind also nicht die Einzigen, die ohne richtige Mückenabwehr aufgebrochen sind








                                  Die Nallo-Hütte



                                  Wir gehen noch einen Kilometer weiter in Richtung Sälka und bauen dann am Rande der Schlucht unser Zelt auf. Heute sind wir verhältnismäßig früh dran, das Zelt steht um halb 7 und wir können den Abend mit Lesen und Relaxen verbringen. Ich finde auch die Zeit in Ruhe ein paar Fotos zu schießen.






                                  Blick vom Zeltplatz zurück zum Nallo























                                  Um halb 11 liegen wir schon im Schlafsack, dafür werde ich um halb 2 nachts von Markus mit den magischen Worten "willst du Nordlichter sehen?" geweckt. Sofort bin ich wach, Fotoausrüstung geschnappt und raus. Sollte dies tatsächlich meine erste Nordlichter-Sichtung werden?

                                  Es ist eiskalt, ich steh in Unterhose und T-Shirt vor dem Zelt und doch wird es die beste Nacht der ganzen Tour. Allein hätte ich das Nordlicht wohl kaum erkannt, es ist schwach und eher weißlich, fast wie wabernde Wolken. Die Kamera jedoch bannt die Nordlichter schön grün auf den Chip. Gut, dass Markus bereits Erfahrungen mit Aurora Borealis hat, ich wäre wohl ohne es am Himmel zu erkennen nach einer Pinkelpause wieder ins Zelt gekrochen.

                                  Irgendwann wird es Markus zu kalt, er verkrümelt sich. Ich dagegen kann mich nicht satt sehen. Die Fotos werden allesamt Mist, der Fokus sitzt nicht, es rauscht mal zu viel, mal ist die Aurora nicht hell genug. An sich wirklich schade, da Nordlichter über dem Gipfel des Nallo wohl das Highlight aller Aufnahmen aus dem Urlaub geworden wäre. Bei mir überwiegt aber die Freude, die Nordlichter tatsächlich mal gesehen zu haben. Auch wenn die Bilder so nicht an die Wand kommen, im Gehirn eingebrannt sind sie alle mal. Hierfür hat es sich auch gelohnt, 1,5kg Stativ durch die Gegend zu schleppen. Dies bleibt zwar das einzige Mal, dass ich es nutze, aber an dem Abend freue ich mich über das Zusatzgewicht.





                                  Durchgefroren aber sehr glücklich falle ich nach einer Dreiviertelstunde vor dem Zelt wieder in den Schlafsack.
                                  Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
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                                  • Blahake

                                    Fuchs
                                    • 18.06.2014
                                    • 1442
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [SE] The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

                                    Wow, das sind wirklich schöne Bilder!!! Mir gefallen die von der Abendsonne beschienenen Wolken. Und das Elchgeweih ist ja echt beeindruckend groß! Und die Schaukel ist ja der Hit, da muss ich auch hin!

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                                    • Mortias
                                      Fuchs
                                      • 10.06.2004
                                      • 1203
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [SE] The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

                                      Gefällt mir auch sehr gut, ist aber auch wirklich eine schöne Gegend durch die ihr gelaufen seid. Und die Freude über die Nordlichter kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich war bei meiner ersten Sichtung auch komplett aus dem Häuschen. Und auch wenn ich nicht die passende Kamera hatte um vernünftige Fotos zu machen, so ist doch einfach eine unauslöschliche Erinnerung an diesen magischen Augenblick zurückgeblieben.

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                                      • Dwalinn
                                        Gerne im Forum
                                        • 26.07.2009
                                        • 71
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        AW: [SE] The Fjäll Awakens - Rund um den nördlichen Kungsleden im August 2015

                                        Da hattet ihr die ersten 6 Tage ja super Wetter! Bin gespannt auf die Fortsetzung. Die Aufregung bei den Polarlichtern kann ich auch gut nachvollziehen

                                        Gruß,
                                        Henning

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