[GB] Isle of Skye – 3 Wochen Skye Trail & Umgebung im Juni/Juli

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  • JeeWo
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    • 15.02.2011
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    #21
    AW: [GB] Isle of Skye – 3 Wochen Skye Trail & Umgebung im Juni/Juli

    19 – Montag, 13.07. – Canna/Sanday -> Glen Etive

    Der Himmel sieht um 03:30 Uhr mal wieder ganz akzeptabel aus. Ganz im Gegensatz zu uns, wir verharren in Ermüdungsstarre im Zelt und schlafen weiter. Der nächste Wecker steht auf 07:00 Uhr. Mittlerweile hat es leicht angefangen zu regnen, Sven verschwindet trotzdem noch einmal in Richtung des Puffin-Felsens. Ich bin anderer Meinung und bleibe liegen. Gegen 08:30 Uhr ist Sven ohne nennenswerte Ergebnisse wieder da und wir frühstücken und bereiten uns in aller Ruhe auf den Abmarsch vor. Eigentlich würden wir gerne noch eine Nacht hier bleiben, da morgen aber keine Fähren zurück nach Mallaig fahren, müssten wir unsere Abreise auf Mittwoch verschieben und dann würden wir es nicht rechtzeitig zurück nach Dover zur von uns schon gebuchten Überfahrt nach Calais schaffen. Es hilft also Alles nichts, gegen 10:00 hört der Regen auf und wir bauen das Zelt ab, nicht ohne es vorher von der über Nacht über uns hereingebrochenen Nacktschneckenplage zu befreien.


    Die Schule


    das gemütliche Café Canna

    Nach einer guten Stunde Fußmarsch erreichen wir gegen 12:00 das Café Canna und wie wir es uns vorgenommen haben, kehren wir dort ein und verbringen die letzten 2 Stunden bis zur Abfahrt der Fähre an diesem sympathischen Ort.


    So sieht ein glücklicher Mensch aus!

    Ich bestelle mir einen Kaffee und die Tagessuppe, während Sven eher der Süße ist und mit einer heißen Schokolade und einem Eis glücklich wird. Als Nachspeise gönnen wir uns ein dickes Stück Carrot Cake. Während wir uns vollfressen, werden Pläne darüber geschmiedet, wie wir es möglichst bald wieder zurück nach Canna schaffen könnten. Sven präferiert wieder einmal die Option mit dem eigenen Segelboot, ich bin schon kurz davor, mich für Freiwilligenarbeit vor Ort zu bewerben. Für den Moment heißt es aber Abschied nehmen – wir schultern unsere Rucksäcke, sind überpünktlich am Pier und warten gespannt auf die Fähre. Leicht verspätet trudelt sie ein und mit diesmal bestimmt 10 anderen Menschen betreten wir das Schiff, ohne dass irgendwer unsere Fahrkarten sehen will. Kurz nachdem wir abgelegt haben, kommt die Sonne wieder raus und während wir uns immer weiter von der Insel entfernen, können wir vor uns im Wasser Papageientaucher und Delfine beobachten, die ebenfalls von uns Abschied zu nehmen scheinen. Diesmal fahren wir die große Runde, halten sowohl auf Egg, Rum & Muck und mit jedem Zwischenstopp füllt sich die Fähre immer weiter. Nach 3 ½ Stunden sind wir schließlich bei bestem Wetter wieder in Mallaig, machen einen kurzen Zwischenstopp am Coop (Tabak…) und sitzen schließlich wieder im Auto, diesmal ca. 100km auf dem Weg zum Glen Etive. Konkret wollen wir dort in der Nähe des Buachaille Etive Mòr übernachten und bei der Gelegenheit noch ein paar Fotos des Stob Dearg machen. Vor Ort finden wir im zweiten Versuch einen akzeptablen Parkplatz und begeben uns auf eine erste Erkundungstour Richtung des Flusses Coupall, müssen aber aufgrund unpassenden Schuhwerks schon nach wenigen Schritten wieder umkehren. Die Trekkingstiefel müssen als doch noch ein letztes Mal zum Einsatz kommen, da es (wie hätten wir nicht damit rechnen können) überall abseits der Straße sehr sumpfig ist. Zuerst gibt es aber Abendbrot – es wird ein riesiges Gelage aus dem restlichen Eipulver (Rührei) und Bannock, welches wir zum ersten und einzigen Mal auf der gesamten Tour zubereiten.


    nachdenkliche Position nach eindeutig zu viel Rührei und Bannock

    Nachdem das Fresskoma etwas verflogen ist und wir uns wieder bewegen können, machen wir uns für eine Fotosession auf zum Fluss. Die Session fällt jedoch recht kurz aus, das Wetter ist zwar gut, der Himmel jedoch recht bald über unserem Motiv komplett wolken- und farblos und somit etwas langweilig.


    Die letzte Fotosession der Tour...

    Zurück am Auto schauen wir noch einen Film (Tiefseetaucher) und schlafen gegen 01:30 Uhr ein.


    Bildergalerien:

    http://rreckless.wordpress.com/

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    • JeeWo
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      #22
      AW: [GB] Isle of Skye – 3 Wochen Skye Trail & Umgebung im Juni/Juli

      20 – Dienstag, 14.07. – Glen Etive -> Edinburgh -> A697 bei Whiteburn

      Der Wecker steht auf 04:00 Uhr, doch „zum Glück“ ist es draußen wolkig und es bringt nichts aufzustehen. 2 Stunden später zieht starker Nebel auf, wieder 2 Stunden später scheint dann die Sonne und es zeigt sich keine Wolke am Himmel. Zeit für uns, aufzustehen. Ich schleiche mich als Erster runter zum Fluss, erledige den Abwasch und mache mich mit einer Katzenwäsche und frischen Klamotten wieder fit für die nun nahende Zivilisation. Während ich noch etwas am Wasser verweile und mich sonne, kommen immer mehr Leute vorbei – das Zeichen zum Aufbruch!


      Auto-in-Landschaft-Fotos ersetzen Zelt-in-Landschaft-Fotos

      Innerhalb kürzester Zeit wird routiniert das Auto umgeräumt und nach dem Frühstück der nun gut gefüllte Parkplatz verlassen. Ich habe mich durchgesetzt und wir werden heute nach Edinburgh fahren, dort ein paar Stunden verweilen und gegen Abend die Stadt auf der Suche nach einem Schlafplatz in Richtung Süden verlassen. Als positiver Nebeneffekt verkürzt sich durch den Zwischenstopp die Anzahl an Kilometern, die es morgen bis an die Südküste zu überwinden gilt. Allzu weit kommen wir auf dem Weg nach Edinburgh allerdings nicht, schon nach wenigen Kilometern machen wir einen kurzen Fotostopp am Loch Tulla. Das Wetter ist herrlich und zum ersten Mal sehen wir die Highlands in all ihrer Schönheit ohne Regen und bei Tageslicht.


      Wir sind nicht die Einzigen, die Loch Tulla ansehnlich finden...


      Der weitere Weg nach Edinburgh verläuft recht holprig. Zuerst kommen wir in einen längeren Stau und anschließend schickt uns das GPS-Navi für viele Kilometer über eine zeitraubende Landstraße. In den Vororten der Stadt werden wir durch eine Baustelle gezwungen, mehrere verworrene Umleitungen zu nehmen, sodass wir uns je näher wir dem Zentrum kommen immer öfter verfahren. Und das im Linksverkehr! Svens Nerven werden am Steuer ordentlich strapaziert. Gegen 15:30 haben wir die Schnauze voll vom Verkehr und parken in direkter Umgebung des Hauptbahnhofes in einem überteuerten Parkhaus.


      Ohne Plan und nur mit grober Orientierung laufen wir die nächsten Stunden ziellos durchs Zentrum und sind ziemlich überfordert von der Masse an Menschen die auf den Haupt-Touri-Straßen unterwegs sind. Schade, ich hatte mir die Stadt etwas verschlafener vorgestellt…Nach einer kurzen Erkundung des Cotsworld-Shops in der Rose Street machen wir uns auf die Suche nach etwas Essbaren, verlassen dafür das unmittelbare Zentrum in südlicher Richtung und finden schon bald eine günstige Imbiss-Bude, in welcher wir uns eine riesige Pizza gönnen. Gut gestärkt haben wir noch etwas Zeit und finden uns zufällig auf dem Calton Hill mit seiner grandiosen Aussicht über die Stadt wieder.


      Aussicht vom Calton Hill

      Wir setzen uns aufs National Monument, ich trinke ein Bier und zusammen sehen wir der Sonne zu, die langsam immer tiefer sinkt und die Stadt in ein unglaublich warmes Licht taucht. Wie romantisch! Aber keine Zeit für Sentimentalitäten, gegen 20:30 sind wir zurück am Auto, lassen ein Großteil unsrer letzten Pfund im Ticketautomaten verschwinden und verlassen die Stadt in östlicher Richtung, was deutlich schneller und unkomplizierter funktioniert als die Einfahrt. Nach etwa 30km finden wir einen recht passablen Rastplatz auf der A697 unweit des Örtchens Whiteburn und entscheiden uns dafür, die Nacht hier zu verbringen. Es ist zwar erst 21:30, Sven plagen jedoch Kopfschmerzen und in Anbetracht der Tour, die morgen auf uns wartet, hält er es für das Beste, sofort schlafen zu gehen. Ich bleibe noch eine Stunde draußen und lese, bis es schließlich zu dunkel wird. So geht unser letzter Tag in Schottland etwas unwürdig zu Ende…


      Bildergalerien:

      http://rreckless.wordpress.com/

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        #23
        AW: [GB] Isle of Skye – 3 Wochen Skye Trail & Umgebung im Juni/Juli

        21 – Mittwoch, 15.07. – A697 bei Whiteburn -> St. Margaret's Bay

        Heute haben wir keinen Sonnenaufgangs-Wecker gestellt – juchu! Gegen 7e, 8e kann ich dann trotzdem nicht mehr schlafen und schlage die Zeit bis zur verabredeten Aufstehzeit um 09:00 tot. Sonnenschein, Frühstück, 10:15 Aufbruch, Autobahn. Tag vorbei. Zumindest fast. Autofahren ist langweilig, deswegen gibt es auch nichts mehr zu berichten. Selbst London ist kein Hindernis. Hinter der Dartford Crossing schickt uns das GPS runter von der Autobahn und über Bundesstraßen durchs Hinterland und kleine Ortschaften. In der Gegend um Rochester staut es sich auf einmal kilometerweit und wir kommen überhaupt nicht vorwärts. Die Zeit vergeht und unsere Stimmung wird immer schlechter, als einzigen Lichtblick reden wir uns ein, dass wir auf dieser Strecke zumindest etwas von der Landschaft und dem Hinterland Südenglands mitbekommen. Zum Glück sind wir heute rechtzeitig losgefahren. Gegen Abend kommen wir dann doch irgendwann in Dover an und begeben uns auf die Suche nach einem Schlafplatz. Hierzu verlassen wir den Ort in östlicher Richtung und halten uns möglichst nahe an den Cliffs. In der Nähe von St. Margaret's at Cliffe finden wir schließlich ein nicht gerade romantisches Plätzchen, aber das ist jetzt egal und die Lichtstimmung entschädigt für Einiges. Die Cliffs sind in dichten Nebel gehüllt, die tief stehende Sonne ist als orange Kugel im Nebel auszumachen, welche die Umgebung aufhellt. Wir machen einen kleinen Spaziergang an die Steilküste, nach wenigen hundert Metern stehen wir am Cliff und blicken in den Nebel.





        South Foreland Lighthouse

        Das Meer unter uns ist gerade so zu erkennen, aber weit reicht die Sicht nicht. Völlig ungewöhnlich erscheint uns der komplett trockene, nicht nachgebende Sandboden sowie die fehlenden Midges, außerdem ist es erst halb zehn und die Sonne ist schon untergegangen. Verrückt… Auf dem Rückweg taucht neben uns plötzlich ein Leuchtturm im Nebel auf, der sich bei nachträglicher Recherche als South Foreland Lighthouse identifizieren lässt. Zurück am Auto ist es schon fast komplett dunkel und im Schein der Taschenlampe bereiten wir das letzte Abendessen der Tour zu. Der Kreis schließt sich, es gibt natürlich Brokkoli-Nudeln (mit Frühlingskräutern!). Nachdem das Auto umgeräumt ist, gelingt es uns, schon um 23:00 Uhr einzuschlafen.


        "Endlich" wieder in der Zivilisation...

        22 – Donnerstag, 16.07. – St. Margaret's Bay -> Wolgast

        Der Wecker klingelt erzwungenermaßen schon um 02:30. Brrrrrrr! Aber wir schaffen es, gegen 3:00 ist das Auto ein letztes Mal umgeräumt und wir machen uns auf den kurzen Weg zum Fährterminal. Dort gibt es diesmal keine Probleme, wir werden nicht mehrmals kontrolliert, haben sogar noch Zeit bis der Check-In beginnt. Der Rest erklärt sich von selbst, der Tag vergeht ohne Zwischenfälle und abends sind wir wieder in heimischen Gefilden. Jetzt beginnen die Post-Reise-Depressionen, doch diese sind nicht mehr Bestandteil der Tour und werden deswegen nicht weiter erklärt. Ihr dürftet wissen, worum es sich dabei handelt.

        Danke fürs Lesen!



        So das wars, zum Abschluss noch zwei kurze Galerien, die sonst nirgendwo so richtig reingepasst haben:




        http://rreckless.wordpress.com/

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        • Borderli
          Fuchs
          • 08.02.2009
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          #24
          AW: [GB] Isle of Skye – 3 Wochen Skye Trail & Umgebung im Juni/Juli

          So, jetzt habe ich es endlich geschafft, den Bericht zu Ende zu lesen.

          Ja, so ist das mit dem schottischen Wetter. Es macht selten das, was man erwartet. Ich glaube, wenn ich (wie ihr) kiloweise Fotoausrüstung mitgeschleppt hätte, um dann ein tägliches Einheitsgrau präsentiert zu bekommen, wäre ich ganz schön angefressen gewesen. Was mich aber nicht daran gehindert hätte, es bei nächster Gelegenheit wieder zu versuchen.

          Die Idee, ein Auto irgendwo auf halber Strecke abzustellen, ist gar nicht mal so übel. Hm, daraus könnte ich was machen. Mal sehen...

          Auf alle Fälle: Danke für den Bericht! Und für die Fotos, auch wenn sie sicher nicht zu dem wurden, was ihr vor der Tour erwartet habt.

          (Und jetzt weiß ich definitiv, dass ich in nächster Zeit nicht auf Skye unterwegs sein will. Ich glaube, ich gehe in Knoydart wandern, dort ist es ruhiger. )

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          • JeeWo
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            #25
            AW: [GB] Isle of Skye – 3 Wochen Skye Trail & Umgebung im Juni/Juli

            Zitat von Borderli Beitrag anzeigen
            Ja, so ist das mit dem schottischen Wetter. Es macht selten das, was man erwartet. Ich glaube, wenn ich (wie ihr) kiloweise Fotoausrüstung mitgeschleppt hätte, um dann ein tägliches Einheitsgrau präsentiert zu bekommen, wäre ich ganz schön angefressen gewesen. Was mich aber nicht daran gehindert hätte, es bei nächster Gelegenheit wieder zu versuchen.
            hm ja ich muss sagen, dass ich mich vor der tour schon ganz gut darauf eingestellt hatte und deshalb nicht allzu enttäuscht war, als es dann wettertechnisch wirklich so kam. im nachhinein und wenn ich die bilder sehe, hatten wir eigentlich schon recht häufig Sonne, nur leider nicht morgens und abends, wenn wir den fotokram gebraucht hätten.

            Zitat von Borderli Beitrag anzeigen
            (Und jetzt weiß ich definitiv, dass ich in nächster Zeit nicht auf Skye unterwegs sein will. Ich glaube, ich gehe in Knoydart wandern, dort ist es ruhiger. )
            um vielleicht nochmal ne kleine Lanze für den Skye-Trail zu brechen - wir haben ja nunmal alle Touri-Ecken mitgenommen und dementsprechend einen "vollen" Eindruck der Insel. Auf dem Skye-Trail an sich waren wir mit Außnahme von Sligachan & Storr/Quiraing meist auf uns allein gestellt und haben nur sehr selten andere Wanderinnen und Wanderer gesehen. Während der 2 Tage auf der Trotternish Ridge von der Quiraing-Verbindungsstraße bis zum Storr z.B. haben wir lediglich 2 andere Menschen mal kurz am Horizont gesehen, sonst war es ruhig. Von der Menschenanzahl kam es mir weniger vor, als in einigen Gegenden des Sarek und des Kungsleden sowieso. Trotzdem war es für mich schon komisch, dass, auch wenn der weg leer war, trotzdem fast immer Gebäude, Straßen oder andere Infrastruktur weit entfernt zu sehen war, dass hat den Natureindruck schon etwas getrübt
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