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In gut einem Monat werde ich aufbrechen und größtenteils zu Fuß zehn Wochen lang Schottland erkunden. Vorher sollte nochmal ein letzter Test für Körper und Ausrüstung stattfinden. Vor allem ging es mir darum zu erfahren, ob ich sieben Tage am Stück ohne jeglichen Nachkauf von Lebensmitteln etc. zurecht komme. April ist normalerweise bestes Wanderwetter in Schottland und der Rob Roy Way nicht weit weg. Also fiel die Entscheidung recht schnell.
Kleine Vorgeschichte:
Mir Urlaub vom Praktikum (bei einem Verlag) zu nehmen ist nicht sehr schwierig. Im Grunde genommen kündige ich einfach nur an, dass ich für eine Woche nicht erreichbar bin. Alles kein Problem. Ich dachte mir, dass ich auch noch den Kindle mitnehmen könnte und abends gemütlich im Zelt noch ein bißchen lesen könnte. Am Nachmittag vor der Abreise beginne ich dann schon mal das neue Manuskript. “Ok, scheint ein bißchen in Richtung Gruselgeschichte zu gehen. Ich les mal weiter.” Naja, Ende vom Lied: es ist ne Horrorgeschichte über Kannibalen und nen Campingausflug. Ich nehme dieses Ding auf keinen Fall mit! Da komm ich ja niemals in den Schlaf!
Tag 1: Drymen - Aberfoyle, ca. 21 km
Mit gepacktem Rucksack, ohne Kindle, mache ich mich also auf den Weg zur Hope Street. Trotz der Lektüre, die noch bis in die Nacht ging, mache ich mich voller Vorfreude auf den Weg. Das Wetter ist herrlich. Blauer Himmel über Glasgow! Zehn Uhr starte ich dann an der Bushaltestelle in Drymen in das Abenteuer Rob Roy Way.

Erstmal geht es eine ganze Weile die Straße entlang. Die Sonne scheint, die Leute grüßen nett, alles ist gut. Obwohl ich nicht unbedingt ein Fan davon bin, muss ich schon nach wenigen Miunten die Sonnenbrille auspacken. Aber das ist ja echt mal jammern auf allerhöchstem Niveau. Der Rucksack ist vollstens bepackt. Ich habe schließlich Verpflegung für sieben Tage und eine kleine Reserve dabei. Bislang fühlt es sich aber machbar an. Aber schauen wir mal.
Am Horizont kann ich den Dumgoyne Hill sehen, da war ich gut eine Woche vorher noch für einen Tagesausflug.

Weiter gehts und ich komme an einem schottischen Wald entlang. Kurzer Kartencheck. Ja, hier ist Wald.

Ach, was waren meine Hände da noch schön
Und ich laufe weiter und weiter. Immer die Straße entlang. Das ist leider nicht ganz so angenehm für die Füße, aber gut. So langsam wird der Rucksack auch schwerer und ich stelle, etwas unorthodox, die Schulterriemen weit. So schlackert der Rucksack zwar etwas, aber das Gewicht drückt noch mehr auf die Hüfte als auf die Schultern. (Falls jemand bessere Vorschläge hat, her damit! Der Hüftgurt saß eigentlich auf der richtigen Höhe, soweit ich das beurteilen kann)

schottischer Marterpfahl?

erinnert ein bißchen an Potemkinsche Dörfer
Wie man an den Bildern und den mangelnden euphorischen Beschreibungen sieht, ist der Weg bisher alles andere als aufregend. Ich bin sehr froh, dass so schönes Wetter ist. Das tut meiner Laune äußerst gut. Im Regen hier lang zu trotten ist wohl nicht so toll, denke ich mir. Ich kann jedenfalls in T-Shirt und Sonnenbrille wandern und muss sogar mehrmals Sonnencreme nachlegen. Das ist Schottland im April, wer hätte das gedacht!

Hier am Viadukt lege ich die erste Rast der Tour ein

Brunnen in Reih und Glied
Im heutigen Etappenziel laut Karte, Aberfoyle, mache ich nochmal kurz Pause und fülle Wasser nach. Ich liege gut in der Zeit und ziehe mal kurz die Stiefel aus. Super, die erste Blase. Rechte Ferse. Ich klebe ein Blasenpflaster drauf und fixiere es mit Panzertape, soll laut Internet ein ganz heißer Tipp sein. Wir werden sehen. Ich packe dann recht schnell meinen Kram und gehe weiter, ich muss mich ja noch um einen Schlafplatz kümmern. Dabei kommt auch ein Talent von mir zum Vorschein: kurz nach der Pause erstmal verlaufen
Es stellt sich heraus, dass dieser Wanderweg nicht ganz so idiotensicher ausgeschildert ist wie der Kintyre Way. Ich muss also doch mal auf die Karte achten, nur das Ausschau halten nach Markierungen führt hier nicht so weit. Aber alles machbar und so gehe ich weiter den Weg entlang hinein in ein Waldstück hinter dem Dörfchen. Es ist gar nicht so einfach hier einen geeigneten Platz zu finden. Irgendwann hab ich keinen Bock mehr zu suchen und nehme einfach diesen hier:

Schlafplatz für heute
Nicht wirklich ideal, aber reicht für diese Nacht. Tagebuch schreibend bade ich etwas in Selbstmitleid: “Meine Hüfte tut weh, mein Nacken und meine Schultern und meine Füße (in aufsteigender Intensität)” gefolgt von zwei Seiten weiteren Genöhls, das ich euch jetzt ersparen möchte. Ja, jammern war schon immer eine Stärke von mir
(Jetzt kann ich drüber lachen, aber in dem Moment wars echt nicht so toll. Mein Körper war nicht eingelaufen und der Weg war nicht wirklich schön. Nur das Wetter hat meine Laune hochgehalten). Jedenfalls geh ich recht früh ins Zelt, schon allein damit ich mir nicht unnötig Zecken einfange. Gegen 19 Uhr höre ich wie zwei Menschen vorbei laufen. Die Frau sagt noch relativ verwundert: “Oh, a tent!” und ein Mann antwortet “Indeed!”. Das wars auch schon. Tag eins geschafft und ich bin mäßig begeistert von mir und dem Weg.
Kleine Vorgeschichte:
Mir Urlaub vom Praktikum (bei einem Verlag) zu nehmen ist nicht sehr schwierig. Im Grunde genommen kündige ich einfach nur an, dass ich für eine Woche nicht erreichbar bin. Alles kein Problem. Ich dachte mir, dass ich auch noch den Kindle mitnehmen könnte und abends gemütlich im Zelt noch ein bißchen lesen könnte. Am Nachmittag vor der Abreise beginne ich dann schon mal das neue Manuskript. “Ok, scheint ein bißchen in Richtung Gruselgeschichte zu gehen. Ich les mal weiter.” Naja, Ende vom Lied: es ist ne Horrorgeschichte über Kannibalen und nen Campingausflug. Ich nehme dieses Ding auf keinen Fall mit! Da komm ich ja niemals in den Schlaf!
Tag 1: Drymen - Aberfoyle, ca. 21 km
Mit gepacktem Rucksack, ohne Kindle, mache ich mich also auf den Weg zur Hope Street. Trotz der Lektüre, die noch bis in die Nacht ging, mache ich mich voller Vorfreude auf den Weg. Das Wetter ist herrlich. Blauer Himmel über Glasgow! Zehn Uhr starte ich dann an der Bushaltestelle in Drymen in das Abenteuer Rob Roy Way.

Erstmal geht es eine ganze Weile die Straße entlang. Die Sonne scheint, die Leute grüßen nett, alles ist gut. Obwohl ich nicht unbedingt ein Fan davon bin, muss ich schon nach wenigen Miunten die Sonnenbrille auspacken. Aber das ist ja echt mal jammern auf allerhöchstem Niveau. Der Rucksack ist vollstens bepackt. Ich habe schließlich Verpflegung für sieben Tage und eine kleine Reserve dabei. Bislang fühlt es sich aber machbar an. Aber schauen wir mal.
Am Horizont kann ich den Dumgoyne Hill sehen, da war ich gut eine Woche vorher noch für einen Tagesausflug.

Weiter gehts und ich komme an einem schottischen Wald entlang. Kurzer Kartencheck. Ja, hier ist Wald.

Ach, was waren meine Hände da noch schön

Und ich laufe weiter und weiter. Immer die Straße entlang. Das ist leider nicht ganz so angenehm für die Füße, aber gut. So langsam wird der Rucksack auch schwerer und ich stelle, etwas unorthodox, die Schulterriemen weit. So schlackert der Rucksack zwar etwas, aber das Gewicht drückt noch mehr auf die Hüfte als auf die Schultern. (Falls jemand bessere Vorschläge hat, her damit! Der Hüftgurt saß eigentlich auf der richtigen Höhe, soweit ich das beurteilen kann)

schottischer Marterpfahl?

erinnert ein bißchen an Potemkinsche Dörfer
Wie man an den Bildern und den mangelnden euphorischen Beschreibungen sieht, ist der Weg bisher alles andere als aufregend. Ich bin sehr froh, dass so schönes Wetter ist. Das tut meiner Laune äußerst gut. Im Regen hier lang zu trotten ist wohl nicht so toll, denke ich mir. Ich kann jedenfalls in T-Shirt und Sonnenbrille wandern und muss sogar mehrmals Sonnencreme nachlegen. Das ist Schottland im April, wer hätte das gedacht!

Hier am Viadukt lege ich die erste Rast der Tour ein

Brunnen in Reih und Glied
Im heutigen Etappenziel laut Karte, Aberfoyle, mache ich nochmal kurz Pause und fülle Wasser nach. Ich liege gut in der Zeit und ziehe mal kurz die Stiefel aus. Super, die erste Blase. Rechte Ferse. Ich klebe ein Blasenpflaster drauf und fixiere es mit Panzertape, soll laut Internet ein ganz heißer Tipp sein. Wir werden sehen. Ich packe dann recht schnell meinen Kram und gehe weiter, ich muss mich ja noch um einen Schlafplatz kümmern. Dabei kommt auch ein Talent von mir zum Vorschein: kurz nach der Pause erstmal verlaufen


Schlafplatz für heute
Nicht wirklich ideal, aber reicht für diese Nacht. Tagebuch schreibend bade ich etwas in Selbstmitleid: “Meine Hüfte tut weh, mein Nacken und meine Schultern und meine Füße (in aufsteigender Intensität)” gefolgt von zwei Seiten weiteren Genöhls, das ich euch jetzt ersparen möchte. Ja, jammern war schon immer eine Stärke von mir

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