[SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norwegen

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  • Trolli
    Erfahren
    • 15.06.2010
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    • Meine Reisen

    [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norwegen

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    Mitreisende
    Es ist immer wieder die gleiche Region die uns beim Blick auf die Fjällkartan BD6 fasziniert:

    Diese kleinen Nebenrouten mit Ausblick auf zahlreiche Gletscher rund um den Kebnekaise. Unsere 3 wöchige Tour sollte also eine Schleife von Nikkalukota durchs Kebnekaisefjäll mit kurzen Abschnitten auf dem Kungsleden und einer kleiner Runde auf dem Nordkalottleden im schwedisch/ norwegischen Fjäll nach Abisko führen. Es war eine sehr anstrengende, aber fantastische Tour. Perfektes Wetter – fast 3 Wochen Sonne (etwas warm vielleicht), verzückende Panoramen. Genau, dass was wir uns erhofft hatten.

    Tag 1 Anreise und Nikkaluokta bis Mitte des Sees Laddjuavri

    Los ging’s Anfang Juli. Morgens um 4 Uhr in Frankfurt aus dem Haus um 17 Uhr Tourstart. Perfekt.
    Wir landen im verregneten, kalten Kiruna – doch der Taxifahrer der uns nach Nikkaluokta bringt macht uns Mut. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist tiptop. Letzte „lebensnotwendige Einkäufe“ wie ein Bier für den ersten Abend und etwas Süßkram werden ebenso wie die „unwichtigen“ Dinge wie Gaskartuschen noch in Nikkaluokta besorgt. Dann geht es bei bedecktem Himmel aber trockenen Wetter auf ausgetretenem Weg Richtung Kebnekaise.





    Nach kurzer Zeit erreichen wir den Bootsableger am Laddjuavri.



    Hier wartet der erste Einsatz auf den Trangia. Wir kochen, lassen uns das Bier schmecken und beschließen noch etwas weiter zu gehen aber auch Ausschau nach einem lauschigen Plätzchen für die Nacht zu halten.


    Tag 2 ca. 3 km hinter Abzweig Brücke Tarfala

    Wir wachen bei tollem Sommerwetter auf und nach einem ausgiebigen Frühstück wandern wir durch das Laddjuvaggi.



    Es geht schnell, einfach voran, sodass wir an einem schönen Rastplatz erstmal eine längere Pause machen, snacken die Sonne geniessen und Karten spielen. Der Weg steigt langsam an, wir passieren den Meditationsplatz und erreichen bei sengender Hitze XYZ. Ein dramatischer Anblick der sich vor uns auf die Bergwelt rund um die Kebnekaisestation öffnet. Wow. Hier machen wir eine ausgiebige Mittagsrast, neben der Versorgung nehmen wir auch eine Dusche im Darfaljohka, waschen die Kleider und dösen in der Sonne. Es ist einfach nur herrlich, entspannend die Seele so baumeln zu lassen. Irgendwann am Nachmittag steigen wir dann weiter auf und erreichen die Brücke Abzweig Fjällstation/ Tarfala. Durch ein kleines, verwunschenes Birkenwäldchen wandern wir Richtung Tarfala. In diesem Seitental ist etwas kühler, aber trotzdem hochsommerlich – zumindest vom Himmel.




    Bereits nach wenigen hundert Metern erreichen wir die Schneegrenze und es geht weiter über diverse Altschneefelder bergan. Wie schön es hier ist – und keine 2 Stunden von der Hauptroute entfernt ruhig und menschenverlassen. Einige wenige „Tagestouristen“ von der Fjällstation sind auf dem Rückweg von Tarfala. Im Verlauf des Aufstieges muss der Darfaljohka zweimal gequert werden – hier gibt es Brücken und super Zeltplätze.Einer davon wird unser zu Hause für die nächste Nacht.




    To be continued within the next weeks....
    Travel the world and enjoy every day of your life.

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    Gesperrt
    Anfänger im Forum
    • 25.09.2014
    • 14
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norwegen

    Zitat von Trolli Beitrag anzeigen
    Hier wartet der erste Einsatz auf den Trangia. Wir kochen, lassen uns das Bier schmecken und beschließen noch etwas weiter zu gehen aber auch Ausschau nach einem lauschigen Plätzchen für die Nacht zu halten.
    OT: Prost (ich musste 3 mal lesen um den Inhalt zu verstehen )

    Weiter bitte

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    • Trolli
      Erfahren
      • 15.06.2010
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norw

      Tag 3 Darfaljavri hinter Tarfala

      Nachts hat es abgekühlt und als wir um 6 Uhr aufwachen freuen wir uns über unsere Wintermützen. Man kann aber am Himmel schon sehen was für ein fantastischer Tag sich entfalten wird. Morgens das übliche, Frühstück, Tee kochen für tagsüber, Zusammenpacken und los geht’s. Doch was ist das? Der erste Erinnerungsstein wandert in den Kajka. Als ob der Rucksack mit 25 kg nicht schwer genug ist. Naja…..
      Entlang eines Canoyns wandern wir in Richtung Tarfala. Zum Teil ist Fluß unter Schneebrücken verborgen.







      Am Rande auch grüne Wiesen.



      Wenig später erreichen wir ein Blockfeld. Dieses ist sehr einfach zu gehen – wobei wir auch Touren durch Block- und Gesteinswüsten mögen. Der Ausblick auf die Gletscher Storglacieren und Isfallsglacieren zieht uns voll in den Bann. Wir reisen die Augen auf und staunen. Natürlich müssen wir hier eine Pause machen, um das Panorama tief in unser Herz aufzunehmen.





      Es folgt ein kurzer Abstieg, man passiert noch Altschneefelder und dann steht man auch schon vor den Tarfalahütten. Da es erst 11 Uhr ist, beschließen wir Mittag zu kochen und dann die Passquerung in Richtung Guobervagge in Angriff zu nehmen. Eine Fehlentscheidung.
      Wir umrunden den Darfaljavri, stolpern (anders kann man es in diesem Fall nicht nennen) über kleine Blockfelder und beginnen die Moräne zu erklimmen. Hierbei stellen wir uns ziemlich doof an und statt auf dem Kamm sind wir in den seitlichen Rinnen unterwegs. Also austeigen zum Kamm. Mein Kräfte sind weg und ich bekomme Angst, Angst davor zu stürzen oder es nicht auf den Pass und vor allem auf der anderen Seite herunter zu schaffen. Wir diskutieren, Schokipause und entschließen uns zurück Richtung Tarfala zu wandern, zu zelten und am nächsten Tag über Alternativen nachzudenken.
      Die Aussicht von unserem Zeltplatz über den Darfaljavri ist ein Traum.


      Tag 4 ins Guobervagge

      Dementsprechend sieht die Welt am nächsten Morgen schon wieder besser aus. Wir werden früh wach, ich „dusche“ in einem Eisbach – geht aber da der große Scheinwerfer an ist sehr gut. Noch während des Frühstücks geistert in meinem Kopf nochmal versuchen, du bist doch auch am Marmapass über Block hoch und runter gekommen, oder zurück und über den Kungsleden – nee ist langweilig, Strecke bekannt, keine Herausfoderung. Ich betrachte wieder die Moräne, die wir nun Drachenschwanz getauft haben, den Schlußanstieg zum ersten Pass über Schnee und schließlich die Entscheidung: Mein Mann bietet an notfalls meinen Rucksack über den Schlußanstieg (Schneefeld) zu tragen und wir haben ja ewig Zeit. Mein Ehrgeiz stachelt mich an, das tolle Wetter stärkt mich.















      Auf geht’s in den Kampf. Und plötzlich ist alles ganz einfach. Das Blockfeld was noch am Vortag kaum gehbar war wird leichtfüßig gequert, ratzfatz sind wir den ersten Teil des Drachenschwanzes aufgestiegen.



      Ich habe meine alte Form wieder, das Selbstbewußtsein funktioniert und in einem Drittel der Zeit die wir am Vortag benötigten schaffen wir es nun bis zum Schlußanstieg. Hier nochmal ein Päuschen, der Blick zurück schweift über den Isfallsglacieren, den zu 2/3 geforenen Darfaljavri und den Talkessel in welchem Tarfala liegt. Wow. Zwischendurch beoachten wir auf dem Gletscher Rentiere. Ein fantastisches Panorama. Über ein Schneefeld steigen wir die letzten Meter auf bevor wir den ersten Pass erreichen. Wir lassen die Szenerie auf uns wirken.










      Ich bin stolz, dass ich es geschafft habe auch wenn ich weiß, dass es im Verlaufe des Tages noch sehr anstrengend wird. Von der Passhöhe haben wir einen guten Ausblick auf das, was uns die nächste Stunde erwarten wird:





      Über einen „Pfad“ im Blockfeld steigen wir entlang des Gaskkasjavri in Richtung des zweiten Passes. Der See ist noch gefroren.





      Eine tiefwinterliche Landschaft wird uns ab hier bis in den späten Abend hinein begleiten. Zunächst helfen uns Schneefelder beim Anstieg und so erreichen wir den nächsten Pass. Wir sind von dem sich öffnenden Panorama überwältigt. In einer Steinwüste rasten wir und lassen die Umgebung auf uns wirken. Wenn wir die Augen schließen, fühlen wir noch den Wind und sehen wie der Berg Giebmebakti zu unserer linken Seite sich schneebedeckt majestetisch in den Himmel streckt.



      Wir beginnen den Abstieg ins Guobervagge. Zunächst geht es durch ein Blockfeld abwärts, wir erreichen einen namlosen See – ebenfalls noch zu 90 % gefroren. Die Oberfläche schimmert in weiß, leichten Grautönen und am Rande wo es langsam taut glitzert türkis durch. Am Himmel strahlt die Sonne. Einfach unbeschreibar schön. Da dies die erste und voraussichtlich auch letzte Wasserquelle für die nächsten Stunden sein wird, packen wir den Trangia aus und kochen. Nach ausgiebiger Mittagspause planen wir dann den weiteren Abstieg. Das Guobervagge ist ein Trogtal das. Tolle Berge.





      Auch können wir gut den nächsten Passübergang für den Trepassleden erkennen. Dies ist aber nicht unser Ziel. Wir wollen das Guobervagge durchwandern und dann in der Talsohle wenn wir wieder „grünen Untergrund“ erreichen zelten. Dies sollte jedoch erst gegen 23 Uhr sein, da das Guobervagge tiefverschneit ist und wir keine vollständige Winteraussrüstung mitführten. Über Schneefelder gleiten wir dem Tal entgegen, das GPS ist hilfreich, da die Kante zwischen Schnee und schon angetauten Flußrand nicht immer klar ist. Mittlerweile steht die Sonne so hoch, dass der Schnee ein wenig angetaut ist sodass wir desöftern einsacken und bis zum Knie im Schnee stecken. Wir wandern durch das winterliche Tal, und ganz langsam nimmt die Schneemenge ab und wir erreicht mit total durchnässten Schuhen die Blockfelder. Irgendwann spät Abends spühren wir eine eine warme Brise die uns wie eine Wand von vorne entgegen weht. Wir haben wieder grünen Fjällboden unter den Füssen und am Guoberjohka der hier einen Canoyn formt finden wir einen tollen Zeltplatz für die Nacht.



      ..... Fortsetzung folgt....
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      • Trolli
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        • 15.06.2010
        • 188
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norw

        Tag 5 bis Sälka

        Am nächsten Morgen schlendern wir ganz gemütlich über die grüne Hochebene (immer noch im Guobervagge), am Horziont erscheinen schon die ersten Panoramen der Berge jenseits des Tjäjktavagge. Nach kurzer Zeit, müssen wir furten. Neben dem Schuhwechsel, wird auch die Hose ausgezogen, denn eine aufwendige Suche nach einer besseren Furtstelle können wir uns sparen. Wir haben den Fluß eine Weile während des Wanderns beobachtet und auch der Blick auf die Karte verrät, dass hier am Zusammfluss von Guoberjohka und dem Abfluss des Rabotglacieren die geeignetste Stelle ist. Der Fluss ist gut gefüllt, die Strömung ganz ordentlich – Temperaturen akzeptabel. Am anderen Ufer machen wir ein kleines Päuschen und beobachten das Spiel des Wassers.



        Weiter geht es Richtung Kuoperjakka-Windschutz und schon bald kommt dieser in Sichtweite. Nun noch einige Kilometer auf dem Kungsleden nach Sälka. Es ist so verdammt heiß. Wir schwitzen und trinken literweise Wasser. Am frühen Nachmittag erreichen wir die Hütten, wir suchen uns einen Zeltplatz, waschen unsere Kleider, liegen in der Sonne, und essen tonnenweise Chips. Der Durst wird mit Cola gelöscht. Nachdem wir dann abends auch noch gesunde Nahrungsaufname betrieben haben, statten wir der Sauna einen Besuch ab. Wir halten noch einen kurzen Talk mit dem Hüttenwart. Unser Plan für die nächsten Tage ist über Tjäkta ins Sielmmavaggi einzusteigen und dann Richtung Nallo zu wandern. Was uns vor allem interessiert ist die Schneesituation im Hochtal. Leider hat der Hüttenwart erst einen Erfahrungsbericht gehört, sodass uns dies aufgrund der Schneesituation die wir in den Vortagen erlebt haben zu vage ist. Wir beschließen die Route umzulegen und erstmal in anderen Höhenlagen und einfacheren Tälern zu wandern.

        Tag 5 bis Tjäkta

        Wieder ein fantastischer Tag. Wir trauen unseren Augen kaum – die Sonne strahlt und der Himmel zeigt sich im schönsten blau. Nach einem gemütlichen Frühstück besorgen wir noch 2 Cola für die Mittagspause und los geht’s Richtung Tjäktahütten. Schon bald können wir am Horizont den Pass erkennen.

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        Für uns sehr beeindruckend ist, wie unterschiedlich die Landschaften zu fast der gleichen Jahreszeit wirken. Vor einigen Jahren sind wir diese Etappe schon einmal gewandert, Tal und Pass zeigten sich im sommerlichen Kleid. Nun ist hier ausklingender Winter. Aber traumhaft schön. Über dem Fluß zum Teil Schneebrücken, teilweise ist das rauschende Wasser schon zu sehen, teilweise ist der Fjällboden am erblühen, teilweise weitreichende Schneefelder. Wir genießen die einfache Wanderung. Am Fuße des Passes machen wir unsere Mittagsrast. Ein Schneefeld fungiert als Kühlschrank für unsere Cola. Frisch gestärkt erklimmen wir den Pass – ein wirklich sehr einfaches Unterfangen, es geht halt für eine kurze Weile steil bergan. Auf Höhe des Meditationsplatzes blicken wir auf dieses langezogene U-Tal des Tjäktavagge zurück. Wow. Dies hat uns vor vielen Jahren schon fasiziniert. Und genau von diesem Blick träumten wir so oft. Und nun wieder hier. Noch ein paar Minuten und wir erreichen die Passhöhe.



        Leider herrscht hier munteres Treiben, sodass dass wir diesen wundervollen Ort nicht in Stille genießen können. Trotzdem ist es ein schöne Zeit. Wir suchen uns ein lauschiges Plätzchen und nehmen das Panorama in unser Herz auf. Dann ein wirklich beeindruckendes Erlebnis: Eine riesige Renherde – weit mehr als hundert Tiere steigt den Pass auf. Der Schnee knirscht, die Kälber machen ganz lustige Geräusche und die Herde beginnt ca. 50 Meter an uns vorbeizuziehen. Wir staunen. Die Idylle wird jedoch rasch getrübt. Wanderer die ebenfalls am Pass rasten, haben ihren Hund nicht angeleint und was passiert? Der Hund rennt auf die Herde zu, diese flüchtet zurück Richtung Tjäktahütten und jagt die Herde den kompletten Hang hinunter. No further comment. In diesem Moment sind wir so sauer, dass wir unsere Sachen packen und mit dem Abstieg beginnen. Wir entscheiden uns relativ lange dem Winterweg zu folgen, da auf dem Sommerweg Tauwetter und „unter Wasser“ herrscht. Teilweise steigen wir über Schnee dann über ein sehr einfaches Geröllfeld ab. Da wir nicht wie auf einem Zeltplatz an den Tjäktahütten zelten möchten steigen wir ein paar Meter ins Sielmmavaggi hinein und genießen hier die Abendsonne. Eine goldrichtige Wahl. Den dir Rentierherde die wir nachmittags gesehen haben kommt zurück und grast fast 1 Stunde um uns herum. Was für ein unvergessliches Erlebnis.
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        • Trolli
          Erfahren
          • 15.06.2010
          • 188
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norw

          Tag 6 nach Alesjaure

          Die Nacht war aufgrund unseres exponierten Zeltplatzes einwenig windig. Wir haben keine Lust im Zelt zu frühstücken und draußen windet es noch etwas. Man ist ja mittlerweile verwöhnt und außerdem gibt es hier kein Wasser was unseren Ansprüchen genügt. So packen wir zusammen steigen auf dem Kungsleden ab, furten den Fluß. Am späten Vormittag rasten wir in einer schönen Wiesenlandschaft und kochen Spagetti. Mmmh lecker. Dann geht es weiter Richtung Alesjaure. Traumhaftes Sommer-Sonnenwetter. Am Meditationsplatz beobachten wir das Spiel des Bossosjohka- Flusses. Teilweise hängen die Schneebrücken noch. Wir sonnen uns auf den Meditiationssteinen. Diese sind aufgeheizt wie in der Sauna – gratis Rückwärme.





          So jetzt dauert es erst mal ein paar Tage bis der nächste Teil folgt.



          Nachdem wir bestimmt 2 Stunden in der Sonne gedöst haben nehmen wir die letzen Kilometer nach Alesjaure in Angriff. Zügig erreichen wir die Hütten. Auch ein Zeltplatz gegenüber der Brücke ist schnell gefunden. Da wir früh sind das übliche Ritual: Kleider waschen, nochmal sonnen. Und dabei beratschlagen wir wie unsere Tour nun weitergehen soll. Wir planen grob über Unna Allakas – Cunojaure – Cainavagge-Gautelis je nachdem was uns unterwegs erwartet aber auch kurzfristige Änderungen. Dies bedeutet, dass wir in Alesjaure erstmal Großeinkauf machen, da die Möglichkeiten in Unna Allakas begrenzt sind. Schließlich lassen wir den Abend in der Sauna und im gemütlichen Abkühlen im Alesjaure ausklingen.

          Tag 7 zum See Snarapjavri

          Es ist so heiß nachts. Auch das Gewitter bringt keine Abkühlung. Früh sind wir daher wieder auf den Beinen. Frühstück und dann müssen die Rucksäcke auf der Tour zum ersten Mal beide komplett neu gepackt und die Einkäufe verteilt werden. Ganz schön schwer geworden. Wir kriechen zur Hütte hoch, trinken dort ein letzte Colabrause blicken nochmal zurück und gegen elf Uhr geht es dann los. Tagesziel: Unna Allakas. Rasch erreichen wir den Abzweig am Alesjaure und dann steigen wir über die Wiese hoch. Die Schneeschmelze verwandelt das Gelände mehr oder weniger in einen großen Wasserfall. Langsam aber stetig gewinnen wir an Höhe. Wir blicken zurück über den Alesjaure und das Dorf Alisjavri. Auf der dahinterliegenden Hochebene öffnen sich zwei Bergseen. Dunkelblaues Wasser glitzert im Sonnenschein. Ein herrlicher Anblick. Noch wissen wir nicht, das wir in ca. 10 Tagen bei diesen Seen nach Alesjaure absteigen. Bevor wir die ersten Schneefelder erreichen, kochen wir unser Mittagessen. Das umliegende Panorama ist fantastisch Sommer- , Frühlings- und Winterlandschaft komponieren ein unbeschreibliches Fjällbild.





          Es gefällt uns sehr sehr gut – zumal wir alleine unterwegs sind. Frisch gestärkt geht es weiter, wir queren einige Schneefelder. Dann verlassen wir den offiziellen Wanderweg, da dieser an der anderen Hangseite durch Schnee entlang führt wir aber auf dieser Seite über eine leichte Steinlandschaft gut zur Passhöhe wandern können. Die Orientierung ist sehr einfach. Oben angekommen öffnet sich der See Bajip Snarapjavri und wir können die Furtstelle schon gut ausmachen. Unmittelbar nach der Seequerung finden wir einen Zetlplatz und lassen den Tag ausklingen.

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          • welzijn
            Gerne im Forum
            • 23.08.2010
            • 55
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norw

            Da hattet ihr ja tolles Wetter . So etwas wünsche ich mir auch bei meinem nächsten Besuch dort oben. Ich freue mich schon auf die nächsten Fotos mit dem makellos blauen Himmel!

            Hoffentlich geht´s bald weiter.

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            • Mortias
              Fuchs
              • 10.06.2004
              • 1279
              • Privat

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              #7
              AW: [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norw

              Ja der berühmte warme Juli dieses Jahr. Freut mich zu sehen, dass auch Ihr in den Genuß dieses tollen Wetters kommen konntet. Macht Spaß den Bericht zu verfolgen, zumal ich die Landschaft dort einfach unheimlich toll finde und da selber schon häufig lang gelaufen bin. Besonders beim Tarfalapass wurden Erinnerungen wach, da ich den dieses Jahr auch gelaufen bin. Ganz ohne war das nicht von der Anstrengung, aber die Hochgebirgslandschaft dort ist echt phantastisch.
              Schade nur, dass Ihr keine Bilder von der großen Rentierherde, die euch den Abend im Sielmmavaggi Gesellschaft geleistet hat, gepostet habt. Das Erlebnis wolltet ihr wohl scheinbar für Euch behalten. Ne Scherz, freu mich auf jedenfall auf die Fortsetzung und bin mal gespannt wo ihr noch so lang gelaufen seid.

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              • Hinkelstein
                Anfänger im Forum
                • 31.08.2011
                • 44
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norw

                Zitat von Trolli Beitrag anzeigen
                Bereits nach wenigen hundert Metern erreichen wir die Schneegrenze und es geht weiter über diverse Altschneefelder bergan. Wie schön es hier ist – und keine 2 Stunden von der Hauptroute entfernt ruhig und menschenverlassen. Einige wenige „Tagestouristen“ von der Fjällstation sind auf dem Rückweg von Tarfala.
                Ja das ist das schöne an den Nebenstrecken. Nur noch wenige Menschen und man ist nicht ständig damit beschäftigt "hej hej" zu sagen.

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                • Trolli
                  Erfahren
                  • 15.06.2010
                  • 188
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norw

                  Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                  Ja der berühmte warme Juli dieses Jahr. Freut mich zu sehen, dass auch Ihr in den Genuß dieses tollen Wetters kommen konntet. Macht Spaß den Bericht zu verfolgen, zumal ich die Landschaft dort einfach unheimlich toll finde und da selber schon häufig lang gelaufen bin. Besonders beim Tarfalapass wurden Erinnerungen wach, da ich den dieses Jahr auch gelaufen bin. Ganz ohne war das nicht von der Anstrengung, aber die Hochgebirgslandschaft dort ist echt phantastisch.
                  Schade nur, dass Ihr keine Bilder von der großen Rentierherde, die euch den Abend im Sielmmavaggi Gesellschaft geleistet hat, gepostet habt. Das Erlebnis wolltet ihr wohl scheinbar für Euch behalten. Ne Scherz, freu mich auf jedenfall auf die Fortsetzung und bin mal gespannt wo ihr noch so lang gelaufen seid.

                  thanks for feedback
                  .... einfach fantastisch da oben.... von der großen Herde gibt es keine Bilder. Ich habe das erste mal in meinem Leben nur geschaut und nicht geknipst. Und es war eine wunderbare Erfahrung. Das kann man dann nicht teilen
                  Weiter gings so:Alesjaure-Unna Allakas-Cunojaure-Cainavagge-Gautelis-Hukejaure-Sälka-bis kurz vor Nallo-Unna Reaiddavaggi (ich hoffe das Tal heißt so, habe grade keine Karte da) bis zum Windschutz am See, dann Abstieg ins Vistasvagge(hölle, über die Abbruchkante)- durchs Vistasvagge nach Alesjaure-von dort unspektakulär zum "austrabben" über den Kungsleden nach Abisko.....

                  Wo warst du? Trepassleden. Vielleicht gibts ja noch einen Bericht von dir....
                  Travel the world and enjoy every day of your life.

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                  • Mika Hautamaeki
                    Alter Hase
                    • 30.05.2007
                    • 4006
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norw

                    Einfach:
                    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                    A. v. Humboldt.

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                    • Mortias
                      Fuchs
                      • 10.06.2004
                      • 1279
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norw

                      Zitat von Trolli Beitrag anzeigen
                      Weiter gings so:Alesjaure-Unna Allakas-Cunojaure-Cainavagge-Gautelis-Hukejaure-Sälka-bis kurz vor Nallo-Unna Reaiddavaggi (ich hoffe das Tal heißt so, habe grade keine Karte da) bis zum Windschutz am See, dann Abstieg ins Vistasvagge(hölle, über die Abbruchkante)- durchs Vistasvagge nach Alesjaure-von dort unspektakulär zum "austrabben" über den Kungsleden nach Abisko.....
                      Das klingt mal nach einer sehr schicken Route die Ihr euch da gewählt habt. Bin da mal auf den weiteren Bericht und die Bilder gespannt. Aber die Abbruchkante im Unna Reaiddavaggi hat es echt etwas in sich. Als ich da seinerzeit vor paar Jahren runter gestiegen bin hatte ich vorher auch ein bisschen Bammel. Ich hoffe nur, dass Ihr der offiziellen Route gefolgt und nicht direkt die Steilwand abgestiegen seid.


                      Zitat von Trolli Beitrag anzeigen
                      Wo warst du? Trepassleden.
                      Unter anderem.... Meine Route ging ungefähr so:
                      Nikkaluokta, Darfalcorru, Tarfala, Trepassleden nach Unna Räitastuga, See 1078 bei Nallo, Sielmmavaggi, Tjäktjapass, Geargevaggi, Muorahisvaggi, Alisvaggi, übern Gungarpass nach Cunovuopmi, Lossistua, Rienatvaggi, Hunddalen, Dossageapmi, Hoiganvaggi, Kårsavaggestuga, Låktatjåkkastuga, Abisko.
                      War ne geile Tour.

                      Zitat von Trolli Beitrag anzeigen
                      Vielleicht gibts ja noch einen Bericht von dir....
                      Joa, den wird es auch noch geben. Solltest Du aber meine bisherigen Berichte kennen, so wirst Du wissen, dass es immer ein bisschen dauert, bis ich mich auf den Arsch gesetzt bekomme und mit dem Schreiben anfange.

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                      • Dwalinn
                        Gerne im Forum
                        • 26.07.2009
                        • 94
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                        #12
                        AW: [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norw

                        Schöne Tour und das Wetter ist echt traumhaft. Ich freue mich auf die Fortsetzung .

                        Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                        Solltest Du aber meine bisherigen Berichte kennen, so wirst Du wissen, dass es immer ein bisschen dauert, bis ich mich auf den Arsch gesetzt bekomme und mit dem Schreiben anfange.
                        Und wenn man deine Berichte kennt, dann weiß man, dass sich das warten lohnt. Ich bin gespannt...

                        Edit: Habe gerade mal deine Route auf der Karte angeschaut. Das wird in der Tat spannend für mich, da ich für dieses Jahr ursprünglich eine sehr sehr ähnliche Route geplant hatte. Ist dann leider aufgrund von Wohnraumerwerb, der damit geplünderten Kriegskasse und zu wenig Resturlaub nichts geworden . Steht jetzt also auf der Liste für nächstes Jahr, und ein Erfahrungsbericht über einige Stellen, über die ich mir im unklaren war ob sie machbar sind, ist ja auch nicht schlecht ;) .

                        Gruß,
                        Henning
                        Zuletzt geändert von Dwalinn; 09.10.2014, 08:08.

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                        • DerNeueHeiko
                          Alter Hase
                          • 07.03.2014
                          • 3162
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                          #13
                          AW: [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norw

                          Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                          Das klingt mal nach einer sehr schicken Route die Ihr euch da gewählt habt. Bin da mal auf den weiteren Bericht und die Bilder gespannt. Aber die Abbruchkante im Unna Reaiddavaggi hat es echt etwas in sich.
                          Ja, lustig, wie inzwischen fast jeder die gleiche "Geheimtipp-nicht-alle-5-Min-Hej-sagen"-Route läuft. Ich ja auch, letztes Mal Nikkaluokta-Vistasvaggi-Alesjaure-Unna Allakas-Cainahvaggi (nicht via Cunojavvre, sondern andere Seite vom Fluss durch den Sumpf)-Gautelis-Singi-Kebnekaise-Nikkaluokta, dieses Jahr Nikkaluokta-Vistasvaggi-Unna Reaiddavaggi-Nallo-See 1078-Tjäktjapass-Sälka-Gautelis-Cainahvaggi-Cunojavvre-Katterat (und anschließend der Klassiker Ruohtasvagge-Rapadalen durch den Sarek)

                          Die Abbruchkante bin ich an einem Tag hoch, an dem ich schon den ganzen Tag nicht vorwärts gekommen war, dann ist da mehr Geröll und Schnee runter als ich hoch, zwischendurch steckte ein abgebrochener Skistock dort. Und kaum war ich oben hörte ich Donner, an der Furt fing es an zu regnen. Nie war ich so froh über eine Hütte - bei dem Gewitter, was dann kam, hätte ich den Anstieg nie schaffen können.

                          Und ich fahre trotzdem wieder hin

                          MfG, Heiko

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                          • Mortias
                            Fuchs
                            • 10.06.2004
                            • 1279
                            • Privat

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                            #14
                            AW: [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norw

                            OT:
                            Zitat von Dwalinn Beitrag anzeigen
                            Edit: Habe gerade mal deine Route auf der Karte angeschaut. Das wird in der Tat spannend für mich, da ich für dieses Jahr ursprünglich eine sehr sehr ähnliche Route geplant hatte. Ist dann leider aufgrund von Wohnraumerwerb, der damit geplünderten Kriegskasse und zu wenig Resturlaub nichts geworden .
                            Lustig, bei mir war es genau umgekehrt. Da ich im Frühling auf Jobsuche war, hab ich mich eigentlich schon mit dem Gedanken abgefunden im Sommer keine Tour machen zu können (das wäre dann das erste mal seit 2005 der Fall gewesen). Als ich dann Ende Juni ne Zusage mit Beginn für September in der Tasche hatte, konnte ich dann erfreulicherweise doch noch spontan was planen und das schöne Sommerwetter im Fjäll genießen. Ich verspreche aber, dass ich mich beim Schreiben meines Berichtes angemessen bemühen werde, damit Du
                            a) Eventuelle Hinweise über kritische Stellen (und somit Tips für Deine Routenplanung) erhälst und
                            b) Hoffentlich schön neidisch wirst, weil Du nicht schon dieses Jahr da warst.

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                            • Trolli
                              Erfahren
                              • 15.06.2010
                              • 188
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                              #15
                              AW: [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norw

                              [QUOTE=DerNeueHeiko;1341936]
                              Die Abbruchkante bin ich an einem Tag hoch, an dem ich schon den ganzen Tag nicht vorwärts gekommen war, dann ist da mehr Geröll und Schnee runter als ich hoch, zwischendurch steckte ein abgebrochener Skistock dort. Und kaum war ich oben hörte ich Donner, an der Furt fing es an zu regnen. Nie war ich so froh über eine Hütte - bei dem Gewitter, was dann kam, hätte ich den Anstieg nie schaffen können.

                              Und ich fahre trotzdem wieder hin

                              MfG, Heiko[/QUOTE

                              Runterzu's war's auch nicht besser auf dem offizielen "Weg" - Wobei ich keinen gesehen habe, der hat sich nach der Furt am See ziemlich schnell verabschiedet. Sind in dem Schlammhang ziemlich eingesackt und waren froh, als wir die Blockhalde erreicht hatten... Sehr mulmiges Gefühl. Gewitter hatten wir auch, als wir die Blockhalde verlassen hatten gins los....

                              Mit meinem Bericht geht es frühestens am 18.10. weiter, da vorher ausgeplant....
                              Travel the world and enjoy every day of your life.

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                              • Trolli
                                Erfahren
                                • 15.06.2010
                                • 188
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norw

                                Tag 8 zum Cunojaure

                                Auf nach Unna Allakas. Das Panorama auf die umliegende Bergwelt ist fantastisch. Ich träume durch die Gegend sauge alles auf und sehe aus wie ein Schweinchen. Hier ist schon alles getaut, die Wiesen und „Pfade“ stehen aber unter Wasser und sind aufgeweicht und schlammig. Und wenn man nicht schaut wo man hinstapft na ja… ihr kennt das sicherlich.







                                Pünktlich zur Mittagszeit erreichen wir Unna Allakas.



                                Wir sind seit mehreren Tagen die ersten Gäste, aber auch wir werden hier nur kurz ein Getränk und ein paar Süßigkeiten zu uns nehmen und dann weiter wandern. Unna Allakas ist einfach nur schön. Hier haben wir mal einige Tage im Herbst verbracht. Und die Seen mit den kleinen Birken dazwischen wirken in den Indian Summer Farben noch stärker als im Sommer. Am frühen Nachmittag erreichen wir den Cunojaure. Die nächsten Tage wird uns unsere Wanderung durch Norwegen führen. Unser Zelt schlagen wir direkt am Strand auf. Danach geht es erstmal Schwimmen und dann lassen wir die Seele weiter baumeln. Nachts ist es so warm, dass ich noch zweimal aus dem Zelt in den See zur Abkühlung springen – anders ist es einfach nicht auszuhalten.
                                Travel the world and enjoy every day of your life.

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                                • Trolli
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                                  • 15.06.2010
                                  • 188
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                                  #17
                                  [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norwegen

                                  Tag 9 Brücke zwischen Cunojaure und Chainvagge kurz vom Einstieg ins Chainavagge

                                  Wir kommen heute Morgen irgendwie nicht vorwärts. Es ist so warm und da funktioniert der Zeltabbau und das zusammenpacken gar nicht. Aber irgendwann am späten Vormittag haben wir es auch geschafft. Als Tagesziel haben wir grob die Brücke zwischen Cunojaure und Cainavagge angepeilt. Zunächst wandern wir entlang des Cunojaure. Da wir hier schon einmal waren, schauen wir weder die Wanderkarte an noch achten wir auf Markierungen. Wir wandern entlang des Ufers und zwar auf dem alten Weg wie wir später feststellen. Denn plötzlich sehen wir die Cunojaurehütten in hundert Meter Entfernung können Sie aber nicht erreichen, da der Zufluss den wir vor einigen Jahren hier noch Steine hüpfend gequert haben nun zu tief ist. Bereits am Einsteig ist das Wasser über Kniehoch.



                                  Wir folgen dem Sealggajphka flussaufwärts. Mehrere Furtversuche werden abgebrochen. Entweder zu tief, oder zu starke Strömung. Dann bemühen wir dochmal die Wanderkarte und mein Mann stiefelt erstmal ohne Rucksack vor und siehe da in ca. 20 Minuten Entfernung gibt es eine Brücke.



                                  Alles klar die nehmen wir. Ansonsten wäre hier Schluss mit der geplanten Tour. Hierdurch laufen wir zwar einen kleinen Umweg aber besser so, als die ganze Route umplanen. Die Hütten passieren wir schnell, hier ist uns zuviel Trubel ( 4-6 Wanderer sind wenn man sonst alleine ist schon eine Menge). Auch beim weiteren Wegverlauf stellen wir fest, dass der Cunojaure im Vergleich zu unserer früheren Herbsttour hier gut gefüllt ist. Die Schneeschmelze ist in vollem Gange. Da wo einst der Pfad im trockenen verlief und auch jetzt noch die aktuelle Wegführung ist stand das Wasser Oberschenkel hoch. Dies war aber kein Problem, da es stand und null komma null Strömung herrschte. Danach folgt eine Brücke und unsere Mittagspause.




                                  Ab hier geht es nun in unbekanntes Gelände da wir aufgrund von Witterung unsere Herbsttour hier abgebrochen hatten. Es ist ein angenehmes Wandern, wenn sich der Pfad bis zur Brücke Abzweig Cainavagge/ Lossi auch etwas zieht. Einige Gletscher liegen in den Bergen und wir können den Verlauf des Cainavagge beobachten.



                                  Hier macht der offizielle Wanderweg einen Umweg. Wir würden diesem auch aufgrund der Etappe die am nächsten Tag folgt( 1 Stunde im Matsch, Gestrüpp und Moskitoland) nicht noch einmal folgen. So wie wir am nächsten Tag auf den Fluss schauen konnten, ist dieser sicher auch in der Nähe der Renvakterstuga furtbar und man kann sich das mühsame am Hang durch Matsch und Gestrüpp Gelaufe sparen. Zumal die kleinen Freunde aus Lappland im Sekundentakt zu stechen. Abends erreichen wir dann den o.g. Abzweig Brücke Lossi/ Cainavagge und Zelten hier auf einer Flußinsel.





                                  Schöner Ausblick. Das Wasser donnert, am Horizont ein sehr markanter pyramidenförmiger Berg. Wir essen Flädlesuppe, denn heute ist WM-Finale. Kleiner Gruß an die Heimat.

                                  Tag 10 Cathnavaggehütten

                                  Wir wachen auf und fragen uns sind wir Weltmeister? Das werden wir aber erst einige Tage später erfahren - wenn wir wieder auf einer bewirtschafteten Hütte sind. Das Wandern ist heute Vormittag einfach nur ätzend. Das Gelände habe ich ja unter Tag 9 schon beschrieben. Wir quälen uns hier durch. Dann geht es auf bequemen Pfad ordentlich bergan. Es ist so heiß. Keine Wanderwohlfühltemperatur. Wenn es 20 Grad kühler wäre, wie herrlich wäre das. An der Schlucht machen wir eine ausgedehnte Mittagspause, schlafen in der Sonne ein, sodass es am Nachmittag weitergeht. Nun öffnet sich aber schon der erste See im Cainavagge und auch die Hütten treten ins Sichtfeld. Eine knappe Stunde später sind wir dort. Und die Mühen haben sich wieder gelohnt. Diese Lagen heute hauptsächlich in der Kombination aus Hitze und Anstieg. Der Weg zu den Cainavaggehütten ist eher unspektakulär. Aber an den Hütten öffnet sich ein fantastisches Panorama. Die Hütten liegen in einem Kessel – umgeben von schneegezuckerten Bergen. Ein türkisblauer See dahinter die graue Blockhalde die teilweise im Schneefeld versinkt. Wir können uns gar nicht sattsehen.





                                  Tag 11 Richtung Gautelis (etwa halbe Strecke Cathnavaggehütten/Gautelis)

                                  Dieser Tag ist neben dem Anstieg am Isfallsglacieren von Tarfala ins Guobervagge einer der schönsten Tourabschnitte. Dazu später mehr.
                                  Wir starten früh – 7 Uhr. Auf der Passhöhe können wir schon sehen, dass zumindest Regen auf uns zurollt. Wir starten aber trotzdem. Einige Meter hinter den Hütten muss ein Fluss gewatet werden. Von der Ferne sah es so aus, als ob „Steine hüpfen“ funktioniert. Ist aber nicht so. Also die übliche Prozedur. Schuhe aus, bei der Gelegenheit auch Regensachen an, Watsandalen an und los geht’s. Ich bin nicht zimperlich aber dieser Fluss macht mich aufgrund seiner Temperatur fertig. Das Wasser ist nicht sehr tief ca. Kniehöhe und auch die Strömung ist passabel. Aber es ist saukalt. Sowas habe ich noch nicht erlebt. Bereits nach wenigen Schritten tuen mir die Füsse furchtbar weh und ich muss heulen vor Schmerz. Irgendwann bin ich dann am Ufer. Füsse abtrocknen, Socken an und es bizzelt. Schön wenn die Füsse wieder auftauen. Die Anschaffung Thermosocken für die nächste Tour ist fest eingeplant. Wie ihr euch sicher denken könnt regnet es nun auch volle Kanne. Das an sich ist kein Problem, aber es geht auf das Blockfeld. Die Steine sind glatt und es zieht Nebel auf. Fantastisch. Nun kommen auch noch Blitz und Donner hinzu. Zurück gehen ist keine Option. Ich werde unter keinen Umständen diese Gefriertruhe von Fluss noch 2 x queren (1 x zurück und 1 x Restart). Also beißen wir die Zähne zusammen und kämpfen uns bis zum See 1094. Hier ist eine ebene Fläche und in wenigen Minuten steht unser Zelt. Nach ca. einer halben Stunde ist der Spuk vorbei. Wir legen draußen alles zum trocknen aus, beschweren es – mittlerweile pfeift ein ordentlicher Wind und schlafen nochmal. Gegen 12 Uhr wachen wir wieder auf und siehe da, das beste Wetter. Als ob nie etwas gewesen wäre. Unsere Sachen sind auch trocken und so packen wir zusammen und wandern weiter.





                                  Hier geht's hoch:





                                  und der Blick zurück:




                                  …. Fortsetzung folgt…..
                                  Zuletzt geändert von Trolli; 17.12.2014, 20:59.
                                  Travel the world and enjoy every day of your life.

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                                  • Fjaellraev
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                                    • 21.12.2003
                                    • 13981
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norw

                                    Schön einen so detaillierten Bericht aus einer meiner Lieblingsecken zu einer mir unbekannten Zeit (Ende Juli (mit deutlich weniger Schmelzwasser) bis September und der März sind mir bekannt).
                                    Zitat von Trolli Beitrag anzeigen
                                    Hier macht der offizielle Wanderweg einen Umweg. Wir würden diesem auch aufgrund der Etappe die am nächsten Tag folgt( 1 Stunde im Matsch, Gestrüpp und Moskitoland) nicht noch einmal folgen. So wie wir am nächsten Tag auf den Fluss schauen konnten, ist dieser sicher auch in der Nähe der Renvakterstuga furtbar und man kann sich das mühsame am Hang durch Matsch und Gestrüpp Gelaufe sparen.
                                    Kann ich nachvollziehen, beim ersten Mal habe ich mich da auch durch nasses Weidendickicht gequält, seither war es zum Glück trocken.
                                    Die Möglichkeit zu waten gibt es tatsächlich auch offiziell (Wobei ich nicht weiss wie es bei euren Wasserständen ausgesehen hätte) ein gutes Stück oberhalb der Renwächterhütte. Auf den norwegischen Karten ist dieser Wegverlauf eingezeichnet. http://kart.statkart.no
                                    Zitat von Trolli Beitrag anzeigen
                                    Aber an den Hütten öffnet sich ein fantastisches Panorama. Die Hütten liegen in einem Kessel – umgeben von schneegezuckerten Bergen. Ein türkisblauer See dahinter die graue Blockhalde die teilweise im Schneefeld versinkt. Wir können uns gar nicht sattsehen.
                                    Kann ich nur gar zu gut nachvollziehen.
                                    https://www.flickr.com/photos/fjaell...57633364871570
                                    Zitat von Trolli Beitrag anzeigen
                                    Wie ihr euch sicher denken könnt regnet es nun auch volle Kanne. Das an sich ist kein Problem, aber es geht auf das Blockfeld. Die Steine sind glatt und es zieht Nebel auf. Fantastisch. Nun kommen auch noch Blitz und Donner hinzu.
                                    Zum Glück hat euch das unterhalb des oberen Sees erwischt, im oberen Blockfeld wäre es ja definitiv hässlicher geworden.

                                    Bin gespannt wie es weiter geht.

                                    Gruss
                                    Henning
                                    Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                    nur unpassende Kleidung.

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                                    • Mortias
                                      Fuchs
                                      • 10.06.2004
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                                      #19
                                      AW: [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norw

                                      Jo kann mich Henning nur anschließend, sind echt wundervolle Fotos bei und macht echt Spass zu lesen. Was mich nur wundert ist, das sich kein negatives Wort über die Brücke übern Cunojohka gelesen habe. Ich bin da diesen Juli auch vorbeigekommen und musste über die Brücke und habe geflucht darüber, dass sie so schwankte und auch mittlerwiele einige Holzplanken zerbrochen waren. Mein Gedanke war nur, dass sich da wohl erstmal jemand ernsthaft verletzten muss, bis da mal was getan wird an der Brücke (2011 war sie noch in einem etwas besseren Zustand).

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                                      • Trolli
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                                        • 15.06.2010
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                                        #20
                                        AW: [SE, NO]Hochtäler, Gletscher, Bergseen... Kebnekaisefjäll mit Abstecher Norw

                                        Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                        Was mich nur wundert ist, das sich kein negatives Wort über die Brücke übern Cunojohka gelesen habe. Ich bin da diesen Juli auch vorbeigekommen und musste über die Brücke und habe geflucht darüber, dass sie so schwankte und auch mittlerwiele einige Holzplanken zerbrochen waren. Mein Gedanke war nur, dass sich da wohl erstmal jemand ernsthaft verletzten muss, bis da mal was getan wird an der Brücke (2011 war sie noch in einem etwas besseren Zustand).
                                        Wir kamen über eine Brücke, die den Namen nicht mehr verdiente Ich konnte meinen Tagebuchaufzeichnungen aber nicht entnehmen welche das war. Einmal das extreme Geschwanke, selbst ohne Wind und zum anderen haben ziemlich in der Mitte plötzlich Latten gefehlt wenn das da war dann
                                        Aber immerhin gab es noch was, zwischen Gautelis und Hukejaure muss man ja Seeab/-zuflüsse queren und da hats am ersten eine Brücke gehabt 50 Meter weiter der nächte Zufluss und der war nicht ohne, nur gabs keine Brücke. Das Wasser hat fast bis an den Rucksack geschwappt......

                                        LG, Trolli
                                        Travel the world and enjoy every day of your life.

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