[SE] [NO] Über 1000 Kilometer durch Lappland

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  • Mika Hautamaeki
    Alter Hase
    • 30.05.2007
    • 3980
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    • Meine Reisen

    AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

    Moin Bernie, wann schreibst Du denn mal weiter????? Du kannst uns doch hier nun nicht hängen lassen.
    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
    A. v. Humboldt.

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    • berniehh
      Fuchs
      • 31.01.2011
      • 2417
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      • Meine Reisen

      AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

      Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
      Moin Bernie, wann schreibst Du denn mal weiter????? Du kannst uns doch hier nun nicht hängen lassen.
      Ich fange nun mit ner neuen Speicherkarte an. Die Bilder mussten noch sortiert und bearbeitet werden, das hat gedauert.
      Aber heute oder morgen geht es weiter
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      • berniehh
        Fuchs
        • 31.01.2011
        • 2417
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        • Meine Reisen

        AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

        39.Tag:
        Heute wurde mal wieder ein landschaftlich sehr spektakulärer Tag bei weiterhin absolutem Traumwetter.

        Gegen viertel vor neun marschierten wir los und folgten den Pfad weiter talabwärts. Nach 10 min erreichten wir den Rand des Hellemo Canyon, ein beeindruckender grauer Granitcanyon mit vertikale Wände. Der Pfad führt oberhalb des Canyons weiter talabwärts und das Land wird grüner mit erste Birkenwaldabschnitte. Von einigen Stellen genossen wir super Blicke in den Canyon mit einem sehenswerten Wasserfall.


        Hellemo Canyon















        Als der Canyon hinter uns lag, tauchte rechts unten der Hellemofjorden auf. Dort am oberen Fjordende liegt Hellemobotn, eine kleine Siedlung ohne Straßenanschluss, in der nur paar Leute wohnen.

        Auf der etwa 280 m Höhenlinie, nach dreieinhalb Kilometern vom Camp, verließen wir den Pfad und wanderten für den Rest des Tages durch wegloses Gelände weiter. Der Pfad führt runter nach Hellemobotn, wo er endet, aber wir wollten oben bleiben. Nach kurzer Zeit erreichten wir einen kleinen waldumgebenen See. Hier wäre ein super Platz für die Mittagspause, aber leider war es noch zu früh.


        nun geht´s für den Rest des Tages durch wegloses Gelände







        Weiter geht’s über Granitplatten, Sumpfsenken und durch lichte Waldabschnitte aus Nadelbäume und Birken mit weichem Moospolster. Es ist eine sehr schöne, grüne und abwechslungsreiche Gegend über eine große Terassensenke mit Felsstufen und Wasserfälle.

        Als die große Terassensenke passiert war, ging es für die nächsten dreieinhalb bis vier Kilometer über Granitplatten und Hügel sanft nach oben auf dem flachen Rücken des Biedávárre (637 m). An der Abbruchkante oberhalb des Hellemofjorden genossen wir die grandiose Aussicht in den Fjord, den wir bestimmt 10 bis 15 km abwärts blicken konnten mit steile Granithänge auf beiden Seiten.



















        Dann wanderten wir nach links von der Abbruchkante weg im auf und ab über grüne Hügelrücken runter in die große flache Seensenke des Hujtakjávrre (518 m). Wir wanderten rechts am See vorbei auf einen flachen Sattel. Hier ließen wir unser Gepäck liegen für einen Abstecher auf den Tjáhppisoajvve (782 m), vonwoaus wir uns weitere spektakuläre Fjordblicke versprachen. Und wir wurden auch nicht enttäuscht!










        Hellemofjorden







        Nach 1h20 waren wir wieder zurück beim Gepäck (=3,5 km). Vom Sattel ging es den Granithang runter zum Gielddajávrre, ein See von über 1 km Durchmesser, der durch eine schmale Landbrücke in zwei Hälften geteilt ist.

        Wir folgten das linke Seeufer bis zum Beginn der Landbrücke und dann über die Landbrücke rüber zum Nordende des Sees. Hier beim Aussfluss fällt es steil zum Fjord ab, eine Hammer Gegend!!!






        Gielddajávrre (510 m)











        Wir bogen nach links über Granitrücken zunächst sanft und dann steiler nach oben zu einem Pass. Ständig hielten wir an und genossen die grandiose Aussicht zurück, links in den Hellemofjorden und rechts auf den zweigeteilten See, alles in der stimmungsvollen Abendsonne.

        Kurz vor der Passhöhe schlugen wir nach insgesamt 21 Kilometern auf flachen Grasboden unser Camp auf. Heute war ein absoluter Highlighttag!!











        Zuletzt geändert von berniehh; 10.08.2014, 19:24.
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        • berniehh
          Fuchs
          • 31.01.2011
          • 2417
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

          40.Tag:
          Um 9 Uhr sind wir gestartet, es ging den ganzen Tag wieder durch wegloses Gelände. Gleich oberhalb vom Camp wanderten wir über einen kleinen Pass (780 m) und auf der anderen Seite blickte man runter in ein enges Tal das von steile alpine Felsberge überragt wird. Unten auf dem Talboden liegen zwei Seen, wir stiegen runter zum ersten See, den Vuolip Rumbojávrre.

          Dieses Tal wanderten wir nach Südosten aufwärts Richtung schwedische Grenze, die noch etwa 25 Kilometer entfernt liegt. Wir wollten über Schweden weiter zum Rago Nationalpark, denn auf der norwegischen Seite würden wir auf dem Weg zum Rago an einigen angezapften Seen vorbeikommen. Da hatten wir keine Lust drauf, auch wenn der norwegische Teil ansonsten landschaftlich vielleicht etwas schroffer und spektakuklärer ist wie der schwedische. Auf der schwedischen Seite werden wir durch den Padjelanta Nationalpark wandern, daher schien uns dies die lohnendere Variante zu sein, die durchgehend durch eine heile unveränderte Landschaft führt.


          morgens vor dem Aufbruch







          Der Vuolip Rumbojávrre See ist zwei Kilometer lang und bedeckt den ganzen Talboden. Vom oberen Seeende war es leichtes wegloses Wandern über den flachen grünen Tundratalboden talaufwärts. Halben Kilometer weiter passierten wir den nächsten See, den Gaska Rumbojávrre, der nur halb so groß ist wie der erste See.


          Vuolip Rumbojávrre







          Hinter dem Gaska Rumbojávrre blockiert ein übles Felsbrockenfeld den kompletten Talboden und wir brauchten eine Weile bis wir da eine Route durch fanden. Zunächst versuchen wir über die Felsbrocken rüberzuklettern, das erwies sich aber als Sackgasse. Die Brocken waren teilweise haushoch und überall waren über 5 m tiefe Löcher. Das andere Ende hatten wir fast erreicht, aber es wurde zu gefährlich und wir kehrten wieder um. Auf der OR-Seite des Tales fanden wir schließlich eine leicht gangbare Route, die am Felsbrockenfeld vorbei zum nächsten See, dem Badje-Rumbojávrre, führt.



          Wir folgten für zwei Kilometer OR das Seeufer. Es war aber ein langsames Vorwärtskommen, eine Mischung aus Felsbrockenstrand und Hangbuschgeplackere durch dichtes Unterholz. Vincent hasst Buschgeplackere, er watete deshalb im Wasser das komplette Seeufer entlang, während ich durch das Unterholz kroch. Schneller war er deshalb aber auch nicht, wir erreichten beide etwa gleichzeitig das andere Seeufer.





          Hinter dem See wurde das Gelände wieder einfach und in der warmen Sonne machten wir am Fluss erstmal Mittagspause.

          Zwei Kilometer weiter erreichten wir den nächsten See, den Rumbogierjávrre, und dahinter wanderten wir über einen kleinen Sattel (710 m).









          Auf der anderen Seite des Sattels kamen wir in das Tal des Rávaggajåhkå. Dies ist eine sehr schöne Gegend, der Talboden ist mit Granithügeln bestanden, dazwischen liegen grüne Senken mit einer beeindruckenden Fluss- und Seenlandschaft.


          Abstieg ins Tal des Rávaggajåhkå









          Wir wanderten dieses Tal heute noch für 13 Kilometer aufwärts Richtung schwedische Grenze. Das Vorwärtskommen war zunächst langsam und nervig, das Gelände sehr höckerig und immer wieder versperrten Wasserläufe den Weg. Dann fanden wir aber auf der OL-Seite des Tales eine gute Linie, wo wir sehr leicht und schnell im Zickzack vorwärts kamen.








          Blick zurück über den zerklüfteten Granithügeltalboden




          beim Camp


          am nächsten Morgen in der Sonne

          Etwa halben Kilometer vor der schwedischen Grenze schlugen wir unser Camp auf. Heute haben wir mit 27,5 Kilometern gut was geschafft.
          Zuletzt geändert von berniehh; 14.08.2014, 20:46.
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          • SouthWest
            Erfahren
            • 28.03.2013
            • 373
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

            Wie immer super. 1A Bilder. Und tolles Wetter jetzt! Danke für die Fortsetzung.

            Und so einen tollen Canyon hätte ich ja nicht in Norwegen vermutet!

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            • DerSeb

              Erfahren
              • 26.08.2012
              • 363
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

              Die Bilder sind wirklich Klasse! Was für eine Kamera verwendest du? Aufgrund deiner langen Reisen vermute ich mal keine DSLR, oder?

              Gruß,
              Seb

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              • Timber35
                Anfänger im Forum
                • 27.02.2014
                • 37
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                Zitat von DerSeb Beitrag anzeigen
                Die Bilder sind wirklich Klasse! Was für eine Kamera verwendest du? Aufgrund deiner langen Reisen vermute ich mal keine DSLR, oder?

                Gruß,
                Seb
                Die Frage hat der Bernd nun schon x- mal beantwortet

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                • ToughWeather
                  Gerne im Forum
                  • 07.08.2014
                  • 73
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                  Sehr sehr schöner Bericht, tolle Bilder!!

                  gruß,
                  tw

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                  • MatthiasK
                    Dauerbesucher
                    • 25.08.2009
                    • 923
                    • Privat

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                    AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                    Warum hat Bohnenbubi zwei EVA-Matten mit?
                    3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

                    Kommentar


                    • steirer
                      Erfahren
                      • 14.02.2009
                      • 206
                      • Privat

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                      AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                      @berniehh

                      Auch auf die Gefahr hin, dass auch ich von Timber35 einen Rüffel bekomme, stelle ich dir die Frage bezüglich der Trinkwasserqualität. Ich habe dich das sogar schon einmal gefragt und du hast mir geantwortet, dass ihr das Wasser aus den Bächen wie auch aus den Seen getrunken habt. Konkret nachgefragt: Getrunken habt ihr, ohne es abgekocht zu haben, richtig?

                      Habe hier im Forum gelesen, dass es da vor einiger Zeit doch große Probleme gab, auf norwegischer, aber auch auf der schwedischen Seite. Wie war das auf euren "Wegen", habt ihr viele Tierkadaver gesehen?

                      LG
                      Steirer

                      PS: Eure 2 Kilometer lange Uferwanderung war wohl mehr eine Watwanderung im See. Dabei sieht es am Ufer gar nicht so unbegehbar aus.
                      http://www.youtube.com/user/sigi51

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                      • berniehh
                        Fuchs
                        • 31.01.2011
                        • 2417
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                        AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                        Vielen Dank für die vielen netten Kommentare, das freut mich daß Euch mein Bericht gefällt

                        Zitat von SouthWest Beitrag anzeigen
                        Wie immer super. 1A Bilder.
                        Danke
                        OT: stimmt es daß du neulich auf einer Trekkingtour in der Schweiz einen meiner Fahrradkurierkollegen aus Hamburg getroffen hast?? Das hat er mir jedenfalls erzählt
                        Habe aber wieder vergessen wo genau ihr euch getroffen habt

                        Zitat von DerSeb Beitrag anzeigen
                        Die Bilder sind wirklich Klasse! Was für eine Kamera verwendest du? Aufgrund deiner langen Reisen vermute ich mal keine DSLR, oder?
                        Ich finde die Fotos zufriedenstellend,.....Klasse ist was anderes
                        Ich hab eine Nikon D3100, die einfachste Variante der Nikon Spiegelreflexkameras.

                        Zitat von MatthiasK Beitrag anzeigen
                        Warum hat Bohnenbubi zwei EVA-Matten mit?
                        bessere Isolierung bei weniger Gewicht. Er hatte eine sehr dünne, die für den ganzen Körper reichte und die zweite war nur kurz und reichte nur für den Oberkörper.

                        Zitat von steirer Beitrag anzeigen
                        Frage bezüglich der Trinkwasserqualität. Ich habe dich das sogar schon einmal gefragt und du hast mir geantwortet, dass ihr das Wasser aus den Bächen wie auch aus den Seen getrunken habt. Konkret nachgefragt: Getrunken habt ihr, ohne es abgekocht zu haben, richtig?
                        Richtig! Wir haben es weder abgekocht, noch gefiltert oder mit Tabletten entkeimt. Die Qualität war immer 1A!

                        Zitat von steirer Beitrag anzeigen
                        Habe hier im Forum gelesen, dass es da vor einiger Zeit doch große Probleme gab, auf norwegischer, aber auch auf der schwedischen Seite. Wie war das auf euren "Wegen", habt ihr viele Tierkadaver gesehen?
                        Wir haben nichts von diesen Problemen gehört,......haben auch keine Tierkadaver gesehen.

                        Zitat von steirer Beitrag anzeigen
                        PS: Eure 2 Kilometer lange Uferwanderung war wohl mehr eine Watwanderung im See. Dabei sieht es am Ufer gar nicht so unbegehbar aus.
                        Das war Vincent´s Watwanderung Ich bin ja durch den Busch am Ufer entlang, das war auch gar nicht so unbegehbar. Vincent zog es aber trotzdem vor zu waten
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                        • SouthWest
                          Erfahren
                          • 28.03.2013
                          • 373
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                          AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                          OT: stimmt es daß du neulich auf einer Trekkingtour in der Schweiz einen meiner Fahrradkurierkollegen aus Hamburg getroffen hast?? Das hat er mir jedenfalls erzählt
                          Habe aber wieder vergessen wo genau ihr euch getroffen habt
                          Lieber Bernd,

                          ja die Welt ist klein. Das ist mir nun schon einige male passiert. Ich habe diesen Kollegen von Dir tatsächlich getroffen und er wusste auch gleich Bescheid wer Du bist. Obwohl Ihr wohl fuer einem anderen Betrieb kurbelt. Schoen dass er Dich schon getroffen hat und von der Begegnung erzählt hat.

                          Wir haben uns einen Tag beim wandern lange über Deine Touren unterhalten. Das ist fuer mich (wie wohl fuer viele unter anderem hier) schon was Besonderes. Deshalb bedanken sich ja auch alle immer so nett fuer die Updates.

                          Wir haben uns auf der GTA in den Westalpen getroffen. Kann ich allen empfehlen, die in den Alpen mal was relativ Einsames machen wollen. Dieses Jahr hatte ich mein Zelt mit, siehe unter anderem die letzten 2 Bilder hier:

                          https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/37555-Bilder-von-euren-Übernachtungsplätzen?p=1327310#post1327310

                          Grüß Ihn mal zurück wenn Du Deinen Kollegen siehst! War ne tolle Tour!
                          Zuletzt geändert von SouthWest; 16.08.2014, 09:46.

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                          • berniehh
                            Fuchs
                            • 31.01.2011
                            • 2417
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                            Zitat von SouthWest Beitrag anzeigen
                            Lieber Bernd,

                            ja die Welt ist klein. Das ist mir nun schon einige male passiert. Ich habe diesen Kollegen von Dir tatsächlich getroffen und er wusste auch gleich Bescheid wer Du bist. Obwohl Ihr wohl fuer einem anderen Betrieb kurbelt.

                            Wir haben uns auf der GTA in den Westalpen getroffen. Kann ich allen empfehlen, die in den Alpen mal was relativ Einsames machen wollen. Dieses Jahr hatte ich mein Zelt mit, siehe unter anderem die letzten 2 Bilder hier:

                            https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/37555-Bilder-von-euren-Übernachtungsplätzen?p=1327310#post1327310

                            Grüß Ihn mal zurück wenn Du Deinen Kollegen siehst! War ne tolle Tour!
                            Das ist ja lustig, da merkt man erst wie klein die Welt ist Ich kenne ihn zwar nicht persönlich, er ist von der Konkurenzfirma, aber man sieht sich halt öfter mal auf der Straße.
                            Auf jeden Fall werde ich ihn von dir grüßen, hoffe daher daß ich ihn vor meinem Abflug nach Kathmandu nochmal treffe.

                            Ich glaube dir daß es eine tolle Tour war, deine Fotos sind phantastish. Auf eine große Alpentour hätte ich auch mal wieder Lust
                            www.trekking.magix.net

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                            • berniehh
                              Fuchs
                              • 31.01.2011
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                              AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                              41.Tag: (Padjelanta Nationalpark)
                              Das Wetter war mal wieder traumhaft und wir wanderten weiter weglos Richtung Süden. Nach einem Kilometer kamen wir über eine große grüne Senke mit See (715 m), viele Tiere, Vögel und Rentiere. Hier querten wir rüber nach Schweden, es waren aber nirgendwo Grenzsteine zu sehen. Nun sind wir im weitläufigen Tundrahochland des Padjelanta Nationalpark.

                              Als erstes erreichten wir den größeren Slahpejávrre-See, hier steht eine verfallene alte Hütte am Ufer.




                              See 715







                              Wir wollten auf schnellstem Weg zum Rago Nationalpark und wanderten den ganzen Tag weglos Richtung Süden, immer nahe an der norwegischen Grenze. Es geht an mehreren Seen vorbei durch eine weitläufige Landschaft. Dies ist eine herrliche Gegend für wegloses wandern, das Gelände ist leicht und das Vorwärtskommen sehr gut. Einige leichtere Flüsse mussten gefurtet werden und paarmal ging es über Hügelketten rauf und runter. Einmal kamen wir für einige Kilometer über karges Fels- und Geröllgelände oberhalb der Tundra-Grenze auf etwa 950 m Höhe. In der Ferne sah man manchmal die schneebedeckten Sarekberge.



























                              Beim Gájtsasjjávrre sahen wir von weitem eine große Gruppe Leute, die da im weglosen Gelände anscheinend ihr Camp aufbauten. Wir wanderten in etwa halben Kilometer Entfernung daran vorbei und sahen daß dort ständig Helikopter landeten um weitere Leute abzusetzen. Wir wunderten uns was da wohl los war. Ist das eine große organisierte Reisegruppe, die sich mit dem Helikopter im Fjäll absetzen lässt??? Als wir weit genug entfernt waren, war erstmal Ruhe und wir hörten keinen Helikopterlärm mehr.

                              Einige Stunden später, am späten Nachmittag, hörten wir auf einmal ein lautes Motorengeräusch, das sich wie ein Helikopter anhörte, wir sahen zunächst aber nichts. Plötzlich tauchte vor uns eine riesige Rentierherde auf, aus mindestens Hunderten, wenn sogar über 1000 Tiere, die im Schnelltempo direkt auf uns zugerannt kamen. Dahinter flog im Tiefflug der Helikopter und trieb die Herde vor sich her über´s Fjäll. Wir sind hier life in eine Rentiertrieb geraten, die angeblich nur einmal im Jahr stattfinden soll. Wir versteckten uns hinter einen großen Felsbrocken, es dauerte eine ganze Weile bis die Herde vorbei war. Zum Schluss kam da ein Same zu Fuß hinterher. Wir unterhielten uns kurz mit ihm. Er erzählte uns von dieser Rentiertrieb und daß auch die große Gruppe Leute dazugehört, die wir schon vor einigen Stunden sahen. Das waren Samenfamilien aus der gesamten Region, die zu der Sammelstelle geflogen werden, wohin die Rentiere getrieben werden.

                              Zwei Kilometer weiter passierten wir einen kleinen See . An dessen Ausfluss fällt es steil für 200 hm ab zum großen Vastenjaure. Der Vastenjaure hat einen Durchmesser von über 20 km und ist der nördliche von den beiden großen Seen im Padjelanta Nationalpark. Direkt hier bei der Abbruchkante schlugen wir unser Camp auf mit weiten Blick über diesen See. Heute war mal wieder ein super Tag und mit unserer Tagesleistung von 24,5 km waren wir zufrieden.
                              Morgen wollen wir wieder zurück nach Norwegen, wo wir in den Rago Nationalpark reinwandern werden.








                              Blick vom Camp
                              Zuletzt geändert von berniehh; 16.08.2014, 21:58.
                              www.trekking.magix.net

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                                • 21.12.2003
                                • 13981
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                                AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                Als erstes erreichten wir den größeren Slahpejávrre-See, hier steht eine verfallene alte Hütte am Ufer.
                                ...
                                Die hat sich seit 2011 nicht gross verändert...

                                Ich habe auch ein Bild von "deiner" Seite, aber das ist durch Gegenlicht etwas düster. 2,3 Bretter haben sich zusätzlich gelöst...
                                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                Einige Stunden später, am späten Nachmittag, hörten wir auf einmal ein lautes Motorengeräusch, das sich wie ein Helikopter anhörte, wir sahen zunächst aber nichts. Plötzlich tauchte vor uns eine riesige Rentierherde auf, aus mindestens Hunderten, wenn sogar über 1000 Tiere, die im Schnelltempo direkt auf uns zugerannt kamen. Dahinter flog im Tiefflug der Helikopter und trieb die Herde vor sich her über´s Fjäll. Wir sind hier life in eine Rentiertrieb geraten, die angeblich nur einmal im Jahr stattfinden soll. Wir versteckten uns hinter einen großen Felsbrocken, es dauerte eine ganze Weile bis die Herde vorbei war. Zum Schluss kam da ein Same zu Fuß hinterher. Wir unterhielten uns kurz mit ihm. Er erzählte uns von dieser Rentiertrieb und daß auch die große Gruppe Leute dazugehört, die wir schon vor einigen Stunden sahen. Das waren Samenfamilien aus der gesamten Region, die zu der Sammelstelle geflogen werden, wohin die Rentiere getrieben werden.
                                Es gibt mehrere solche Sammelaktionen pro Jahr. Wahrscheinlich habt ihr eine Sammelaktion zur Markierung der Kälber erlebt. Wobei es dafür schon eher spät war. Aber für den Abtrieb und die Schlachtung im Herbst war es definitiv noch zu früh.

                                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                Zwei Kilometer weiter passierten wir einen kleinen See . An dessen Ausfluss fällt es steil für 200 hm ab zum großen Vastenjaure. Der Vastenjaure hat einen Durchmesser von über 20 km und ist der nördliche von den beiden großen Seen im Padjelanta Nationalpark. Direkt hier bei der Abbruchkante schlugen wir unser Camp auf mit weiten Blick über diesen See. Heute war mal wieder ein super Tag und mit unserer Tagesleistung von 24,5 km waren wir zufrieden.
                                Morgen wollen wir wieder zurück nach Norwegen, wo wir in den Rago Nationalpark reinwandern werden.
                                ...





                                Blick vom Camp
                                Das ist echt ein genial schöner Lagerplatz nach einer Wanderung durch eine geniale Ecke. Ich bin dort zwei Nächte geblieben und habe einfach die Umgebung erkundet. - Eigentlich wollte ich ja noch auf die Halbinsel zwischen Vatenjaure und Virihaure, aber am Morgen war ich zu faul und habe den Pausentag eingelegt. Bereut habe ich es nicht. Aber ich will unbedingt wieder in die Ecke!

                                Gruss
                                Henning
                                Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                nur unpassende Kleidung.

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                                • berniehh
                                  Fuchs
                                  • 31.01.2011
                                  • 2417
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                                  AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                                  Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                                  Die hat sich seit 2011 nicht gross verändert...

                                  Ich habe auch ein Bild von "deiner" Seite, aber das ist durch Gegenlicht etwas düster. 2,3 Bretter haben sich zusätzlich gelöst...
                                  Wenn sich in zwei Jahren nur 2 bis 3 Bretter gelöst haben und sich die Hütte sonst nicht gross verändert hat, hat sie ja noch eine lange Lebenserwartung vor sich

                                  Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                                  Aber ich will unbedingt wieder in die Ecke!
                                  Das ist sehr gut nachvollziehar. Es ist ja auch eine phantastische Gegend und völlig abseits der üblichen Standartrouten
                                  www.trekking.magix.net

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                                  • Mortias
                                    Fuchs
                                    • 10.06.2004
                                    • 1224
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                                    AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                                    Sind ja echt mal wieder klasse Bilder. Eine wirklich schöne Ecke wo ihr da jetzt durchgelaufen seid. Das würd mich auch mal reizen. Und ich mus sagen ich finde eure Tageskilometerleistungen echt beachtlich. Die letzten Tage seid ihr ja meistens um die 25 km oder mehr gelaufen. Das ist querfeldein mit komplett Proviant aufm Rücken ja nicht mal so eben kurz gemacht.

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                                    • berniehh
                                      Fuchs
                                      • 31.01.2011
                                      • 2417
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                                      Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                      Und ich mus sagen ich finde eure Tageskilometerleistungen echt beachtlich. Die letzten Tage seid ihr ja meistens um die 25 km oder mehr gelaufen. Das ist querfeldein mit komplett Proviant aufm Rücken ja nicht mal so eben kurz gemacht.
                                      Naja, dafür daß das Gelände auch recht leicht war und das Wetter gut, war diese Kilometerzahl auch ohne Probleme machbar.

                                      Vincent hatte mit seinem Ultraleichtgepäck ja noch eine ganz andere Trekkingideologie wie ich. Sein Gepäck wog weniger wie die Hälfte von meinem und seine Hauptmotivation war eine körperliche Herausforderung.
                                      Mit meinem lächerlichen Schnitt von nur 15 km am Tag war er deshalb hoffnungslos unterfordert. Wenn´s nach ihm gegangen wäre, würden wir den Abschnitt Skjomen – Rago NP statt in 15 Tagen wahrscheinlich in weniger wie 10 machen.
                                      Zuletzt geändert von berniehh; 21.08.2014, 07:51.
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                                      • berniehh
                                        Fuchs
                                        • 31.01.2011
                                        • 2417
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                                        42.Tag: (Padjelanta Nationalpark & Rago Nationalpark)
                                        Der Himmel war mal wieder fast wolkenlos und um 11:15 wanderten wir los Richtung Westen. Zunächst ging es ein kurzes Stück oberhalb der Abbruchkante entlang, dann den steilen grünen Tundrahang runter zum Ufer des Vastenjaure. Über grüne Senken ging es noch paar Kilometer weiter und nach der zweiten Flussdurchfurtung erreichten wir das westliche Seeende. Hier verließen wir den Vastenjaure und wanderten weglos Richtung norwegische Grenze, die nicht mehr so weit entfernt war.

                                        Der Himmel fing an sich zu bewölken und gegen 15 Uhr kam ein kurzes Regenschauer runter. Unter Vincents Plane machten wir ne Stunde Mittagspause. Hoffentlich ist dies nicht das Ende dieser phantastischen Schönwetterperiode, aber danach verzogen sich die Wolken glücklicherweise langsam wieder.









                                        Von der Mittagspausenstelle waren es noch 6 bis 7 km zur norwegischen Grenze.
                                        Es ging dabei sanft bergauf, das Land wurde vegetationsärmer, felsiger und spektakulärer je näher wir der Grenze kamen. Wir genossen die Wanderung durch diese faszinierende urzeitliche Landschaft mit kleine verzweigte Seen, die von einer grauen Granitkette überragt werden.
                                        Die Grenzüberquerung bemerkten wir nicht, sahen auch keine Grenzsteine. Der schwedische Padjelanta Nationalpark geht hier direkt in den norwegischen Rago Nationalpark über.













                                        Dann kamen wir zu einer Abbruchkante mit phantastischen Blick über zwei Seen, rechts der Snøtoppvatnan und links der Ragovatnan, zu dem wir abstiegen.

                                        Der See liegt in einem grünen Basin mit erste Birkenwaldabschnitte umgeben von schroffe Granithänge. Dies ist eine faszinierende abgelegene Ecke des Rago Nationalparks.









                                        Hier stießen wir auf einen schmalen Pfad. Wir folgten ihn durch Birkenwald am Seeufer entlang, dann Richtung Süden sanft bergauf wieder durch offenes Fjäll und Granitfelsen über einen Sattel (600 m). Laut Karte führt er der Pfad zur Ragohytta, wo er auf einen markierten Pfad stößt, der von der schwedischen Grenze nach Lakshol führt. Die Ragohytta war unser Ziel für heute.

                                        Der Pfad wurde immer unkenntlicher, Markierungen fanden wir keine und kurz hinter dem Sattel merkten wir daß wir die Route komplett verloren hatten.





                                        Weglos irrten wir noch ne Weile durch dieses unübersichtliche Granitgelände, wanderten um zwei kleine Bergrücken herum, bis wir gegen 23 Uhr die Ragohytta endlich doch noch fanden. Mit unserer Tagesleistung von 25,5 km konnten wir wieder mal zufrieden sein.
                                        Wir übernachteten drinnen,.....herrlich, dies ist eine kleine Dreieckshütte für zwei Personen, die Übernachtung ist gratis. Es ist die zweite Hüttenübernachtung bis jetzt auf diesen Trek. Für eine Gratishütte fand ich sie überraschend sauber und gut ausgestattet, was mir auch schon bei der letzten Hütte am Hellemocanyon auffiel.

                                        Morgen werden wir den Pfad bis nach Lakshol folgen, wo die Straße beginnt. Für Vincent endet dort der Trek und ich werde kurz aussteigen um den Proviant für den nächsten Trekkingabschnitt zu kaufen.



                                        Zuletzt geändert von berniehh; 21.08.2014, 20:32.
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                                          • 30.05.2007
                                          • 3980
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                                          AW: Über 1000 Kilometer durch Lappland

                                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                          A. v. Humboldt.

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