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01. August 2013
Anreise
Kiruna haben wir besichtigt: Ein schönes Städtchen, geprägt vom Eisenerzabbau. Besonders die Gartenstadt ist einen Spaziergang wert; und wer das Rathaus nicht gesehen hat, hat Kiruna nicht gesehen.
Heute nachmittag fahren wir mit dem Wohnwagen die rund 60km nach Nikkaluokta. Endlich können wir die Tour durchführen, welche wir seit 2010 geplant hatten. Viele Berichte haben wir auch hier im Forum gelesen, doch der Drang es selber zu erleben, bleibt.
Wir fahren gleich auf den Parkplatz für Dauerparker. Zuhinterst an der Ecke hat es gerade noch Platz für unser Auto mit Wohnwagen. Sofort gehen wir zur Hütte um die Parkgebühren zu bezahlen und ein Boot für morgen zu bestellen. Wir wollen im Vistasvagge unsere Trekkingtour starten. Das Administrative ist erledigt und wir laufen noch ein bisschen in der Lodge umher.
Unsere Vorfreude ist sehr gross. Wir spüren den Drang, endlich los zu marschieren. Nach dem ausgiebigen Spaziergang haben wir unsere Rucksäcke fertig gepackt. Wir sind startklar. Das Wetter ist heute sehr gut und wir nehmen die Stühle heraus und setzen uns an die Sonne und geniessen das Nichtstun nochmals in vollen Zügen.
Nach dem Nachtessen überprüfen wir ein weiteres Mal die gepackten Rucksäcke. Jetzt sind wir sicher, wir haben alles dabei. Wir nehmen uns vor, die Rucksäcke bei der Fjällstation an die Waage zu hängen. Denn wir haben für 10 Tage gepackt. Bald ziehen wir die Rolläden im Wohnwagen, damit es auch für unseren Hund Trump dunkel wird und wir nächtigen können. Nur noch eine Nacht trennt uns...
02. August 2013
1. Tag
Der Wecker klingelt, gut geschlafen haben wir nicht, doch das gehört dazu. Die Vorfreude ist stärker als die Müdigkeit. Das letzte Mal noch ein richtiges Frühstück, wir räumen den Wohnwagen zusammen, schliessen ab, schultern die Rucksäcke und ab zur Fjällstation. Wie vorgenommen wiegen wir unsere Rücksäcke. Meiner wiegt 23kg, der von Claire-Lise wirgt seine 20kg. Okay, dass sollte machbar sein. Wir hatten mit mehr gerechnet, da wir auch die Portionen für unseren Hund mittragen. Und wir wollten genügend Futter für ihn dabei haben, denn die Erfahrung der letzten Touren mit ihm zeigt, dass er vom Wandern jeweils sehr sehr hungrig ist. Und wir wollen ja auch nicht immer unsere Salami abgeben.
Nun marschieren wir zum Bootsanleger. Dieser ist in 3-4 Minuten locker erreichbar. Der Saami wartet bereits. Wir beladen das Boot mit unseren Rucksäcken, steigen ein und los gehts.
Jetzt ist es soweit, die Tour startet. Irgendwie können wir es noch nicht glauben. Noch vor wenigen Minuten lagen wir noch in unserem gemütlichen Wohnwagen… jetzt sitzen wir im Boot, unterwegs zu einer weiteren Tour.
Es ist bewölkt. Mit Vollgas fahren wir über den Vistasjakka und biegen dann in den kurvenreichen Flusslauf der Vistas ein.
Innert Sekunden sind wir in einer anderen Welt. Wir vergessen alles andere und bestaunen das Vistasdalen. Dann, plötzlich am rechten Ufer entdecken wir einen Elch mit Nachwuchs. Hinter den Bäumen springen sie davon. Die Flussschlaufen faszinieren... so kommt es vor, dass wir scheinbar wieder zurück zur Lodge fahren... und dann wieder das Tal hinauf...
So geht es eine ganze Weile, dann sehen wir an einer Flussschlaufe ein paar wartende Trekker.
Das Boot verlangsamt, wir wissen, hier ist der gemütliche Teil fertig und endlich können wir losziehen in die Einsamkeit. Die wartenden Trekker haben alle einen Moskitonetz_Hut auf - wie bereits im Sarek gesehen- Das ist so lustig anzusehen.
Nun, wir haben ja unseren Mückenspray. Der hat uns bisher nie enttäuscht. Soviel braucht man davon auch nicht.
Das Boot strandet nun am Ufer und wir machen es fest. Wir laden unsere Rucksäcke aus und hüpfen selbst aus dem Boot. Sagen den Leuten Hallo und sie wünschen uns eine gute Tour. Der Bootsführer teilt uns noch mit, dass wir einfach den weissen Stoffresten folgen sollen, denn so gelangen wir dann auf den Weg durchs Vistasdalen. Wir beobachten noch das Ablegemanöver und der Saami ruft uns noch ein Lycka till zu.
Das Boot fährt zurück zur Lodge. Das Motorengeräusch wird immer leiser. Jetzt ist es absolut still. Wir stehen nun am Ufer, ganz auf uns selber gestellt. Wir halten kurz inne, um es zu geniessen aber auch um uns zu bestätigen, wir sind hier.
Dann werden die Rucksäcke gebuckelt und wir folgen nun den weissen Stoffresten. Wir sind erstaunt, dass diese so gut markiert sind. Wir dachten uns, dass am Anfang die Fetzen sicherlich hängen und dann immer weniger würden. Dem ist nicht so, die Markierung ist ausgezeichnet. Nach kurzer Zeit stossen wir dann auf den Hauptweg. Hier ist auch ein Schild, das den Bootsanleger anpreist, mit Telefonnummer, denn hier hat man noch Empfang.
Jetzt marschieren wir durch die Wälder, Sümpfe und über viele Steine. Der Weg ist teilweise sehr gut, es hat manchmal Holzplanken in den Sümpfen. Doch dann wird der Weg auch wieder anstrengender. Unser Tagesziel ist die erste Brücke. Wir merken, dass die ersten Kilometer wie immer mühsam sind. Die Waldabschnitte stimmen uns dann nach einigen Kilometern trübe. Man sieht nicht viel, nur ab und zu kann man die Seitenflanken des Tals erkennen. Wir fühlen uns, als kämen wir nicht vom Fleck. So freuen wir uns immer wieder einen Sumpf zu durchqueren wo sich die Aussicht immer wieder ins Tal öffnet. Dies tut gut und die Aussicht lohnt sich: das Vistasdalen ist sehr eindrücklich. So wild, einsam, sich selbst überlassen. Genau so lieben wir es. Bald sind wir kurz vor dem Tagesziel. Das heisst, kurz vor der Brücke steigt der durch ein Wald am Flusslauf entlang hoch, da finden sich gegen 3-4 gemütliche Zeltplätzchen. Wir haben uns dann für eines entschieden. Rasch stand das Zelt und wir konnten uns den Rest des Tages ausruhen. Durch den Tag begegneten wir etwa 6 Personen. Nachdem das Zelt steht, passieren uns noch etwa 4 Personen die wie wir die Richtung Vistasstuga anpeilten. Sie haben es eilig. Wir aber wollen es gemütlich nehmen und die Strecke geniessen. So lassen wir den Abend ausklingen und tanken so richtig in der Natur auf.
Anreise
Kiruna haben wir besichtigt: Ein schönes Städtchen, geprägt vom Eisenerzabbau. Besonders die Gartenstadt ist einen Spaziergang wert; und wer das Rathaus nicht gesehen hat, hat Kiruna nicht gesehen.
Heute nachmittag fahren wir mit dem Wohnwagen die rund 60km nach Nikkaluokta. Endlich können wir die Tour durchführen, welche wir seit 2010 geplant hatten. Viele Berichte haben wir auch hier im Forum gelesen, doch der Drang es selber zu erleben, bleibt.
Wir fahren gleich auf den Parkplatz für Dauerparker. Zuhinterst an der Ecke hat es gerade noch Platz für unser Auto mit Wohnwagen. Sofort gehen wir zur Hütte um die Parkgebühren zu bezahlen und ein Boot für morgen zu bestellen. Wir wollen im Vistasvagge unsere Trekkingtour starten. Das Administrative ist erledigt und wir laufen noch ein bisschen in der Lodge umher.
Unsere Vorfreude ist sehr gross. Wir spüren den Drang, endlich los zu marschieren. Nach dem ausgiebigen Spaziergang haben wir unsere Rucksäcke fertig gepackt. Wir sind startklar. Das Wetter ist heute sehr gut und wir nehmen die Stühle heraus und setzen uns an die Sonne und geniessen das Nichtstun nochmals in vollen Zügen.
Nach dem Nachtessen überprüfen wir ein weiteres Mal die gepackten Rucksäcke. Jetzt sind wir sicher, wir haben alles dabei. Wir nehmen uns vor, die Rucksäcke bei der Fjällstation an die Waage zu hängen. Denn wir haben für 10 Tage gepackt. Bald ziehen wir die Rolläden im Wohnwagen, damit es auch für unseren Hund Trump dunkel wird und wir nächtigen können. Nur noch eine Nacht trennt uns...
02. August 2013
1. Tag
Der Wecker klingelt, gut geschlafen haben wir nicht, doch das gehört dazu. Die Vorfreude ist stärker als die Müdigkeit. Das letzte Mal noch ein richtiges Frühstück, wir räumen den Wohnwagen zusammen, schliessen ab, schultern die Rucksäcke und ab zur Fjällstation. Wie vorgenommen wiegen wir unsere Rücksäcke. Meiner wiegt 23kg, der von Claire-Lise wirgt seine 20kg. Okay, dass sollte machbar sein. Wir hatten mit mehr gerechnet, da wir auch die Portionen für unseren Hund mittragen. Und wir wollten genügend Futter für ihn dabei haben, denn die Erfahrung der letzten Touren mit ihm zeigt, dass er vom Wandern jeweils sehr sehr hungrig ist. Und wir wollen ja auch nicht immer unsere Salami abgeben.
Nun marschieren wir zum Bootsanleger. Dieser ist in 3-4 Minuten locker erreichbar. Der Saami wartet bereits. Wir beladen das Boot mit unseren Rucksäcken, steigen ein und los gehts.
Jetzt ist es soweit, die Tour startet. Irgendwie können wir es noch nicht glauben. Noch vor wenigen Minuten lagen wir noch in unserem gemütlichen Wohnwagen… jetzt sitzen wir im Boot, unterwegs zu einer weiteren Tour.
Es ist bewölkt. Mit Vollgas fahren wir über den Vistasjakka und biegen dann in den kurvenreichen Flusslauf der Vistas ein.
Innert Sekunden sind wir in einer anderen Welt. Wir vergessen alles andere und bestaunen das Vistasdalen. Dann, plötzlich am rechten Ufer entdecken wir einen Elch mit Nachwuchs. Hinter den Bäumen springen sie davon. Die Flussschlaufen faszinieren... so kommt es vor, dass wir scheinbar wieder zurück zur Lodge fahren... und dann wieder das Tal hinauf...
So geht es eine ganze Weile, dann sehen wir an einer Flussschlaufe ein paar wartende Trekker.
Das Boot verlangsamt, wir wissen, hier ist der gemütliche Teil fertig und endlich können wir losziehen in die Einsamkeit. Die wartenden Trekker haben alle einen Moskitonetz_Hut auf - wie bereits im Sarek gesehen- Das ist so lustig anzusehen.
Nun, wir haben ja unseren Mückenspray. Der hat uns bisher nie enttäuscht. Soviel braucht man davon auch nicht.
Das Boot strandet nun am Ufer und wir machen es fest. Wir laden unsere Rucksäcke aus und hüpfen selbst aus dem Boot. Sagen den Leuten Hallo und sie wünschen uns eine gute Tour. Der Bootsführer teilt uns noch mit, dass wir einfach den weissen Stoffresten folgen sollen, denn so gelangen wir dann auf den Weg durchs Vistasdalen. Wir beobachten noch das Ablegemanöver und der Saami ruft uns noch ein Lycka till zu.
Das Boot fährt zurück zur Lodge. Das Motorengeräusch wird immer leiser. Jetzt ist es absolut still. Wir stehen nun am Ufer, ganz auf uns selber gestellt. Wir halten kurz inne, um es zu geniessen aber auch um uns zu bestätigen, wir sind hier.
Dann werden die Rucksäcke gebuckelt und wir folgen nun den weissen Stoffresten. Wir sind erstaunt, dass diese so gut markiert sind. Wir dachten uns, dass am Anfang die Fetzen sicherlich hängen und dann immer weniger würden. Dem ist nicht so, die Markierung ist ausgezeichnet. Nach kurzer Zeit stossen wir dann auf den Hauptweg. Hier ist auch ein Schild, das den Bootsanleger anpreist, mit Telefonnummer, denn hier hat man noch Empfang.
Jetzt marschieren wir durch die Wälder, Sümpfe und über viele Steine. Der Weg ist teilweise sehr gut, es hat manchmal Holzplanken in den Sümpfen. Doch dann wird der Weg auch wieder anstrengender. Unser Tagesziel ist die erste Brücke. Wir merken, dass die ersten Kilometer wie immer mühsam sind. Die Waldabschnitte stimmen uns dann nach einigen Kilometern trübe. Man sieht nicht viel, nur ab und zu kann man die Seitenflanken des Tals erkennen. Wir fühlen uns, als kämen wir nicht vom Fleck. So freuen wir uns immer wieder einen Sumpf zu durchqueren wo sich die Aussicht immer wieder ins Tal öffnet. Dies tut gut und die Aussicht lohnt sich: das Vistasdalen ist sehr eindrücklich. So wild, einsam, sich selbst überlassen. Genau so lieben wir es. Bald sind wir kurz vor dem Tagesziel. Das heisst, kurz vor der Brücke steigt der durch ein Wald am Flusslauf entlang hoch, da finden sich gegen 3-4 gemütliche Zeltplätzchen. Wir haben uns dann für eines entschieden. Rasch stand das Zelt und wir konnten uns den Rest des Tages ausruhen. Durch den Tag begegneten wir etwa 6 Personen. Nachdem das Zelt steht, passieren uns noch etwa 4 Personen die wie wir die Richtung Vistasstuga anpeilten. Sie haben es eilig. Wir aber wollen es gemütlich nehmen und die Strecke geniessen. So lassen wir den Abend ausklingen und tanken so richtig in der Natur auf.
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