Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
01.10.2013 Tagestour zum Sognefjell mit Besteigung des Store Smørstabbtinden 2208 m
Uploaded with ImageShack.com " border="0" />
Manchmal klappt einfach alles und fügt sich zu einem Ganzen zusammen, das einem die Worte ausgehen lässt, weil die meisten Superlative zu abgedroschen erscheinen. Das Wetter, das Tourenziel, die Tagesform, die Tourenbegleitung, das Licht und die Verhältnisse am Berg. Ich habe in meinen reichlich 15 Jahren in Norwegen viele fantastische Touren unternommen, meist Tagestouren, aber auch Mehrtagestouren mit Übernachtung in Zelt, Schneehöhle oder Hütte. Da ist von Bergbesteigungen, Skitouren bis zu Paddeltouren alles dabei. Meist Jotunheimen (das sagt sich selbst, wenn dieses herrliche Gebirge der nächste Nachbar ist), aber auch der Rest des Landes. So viele, dass ich eigentlich nie erwogen habe, davon Tourenberichte zu schreiben. Diese Tour hier ist nun eine Ausnahme - an ihr möchte ich Euch teilhaben lassen.
Ich kann die Tourentage (nicht nur in Jotunheimen), bei denen ich je eine solche Begeisterung und schiere Freude erlebt habe, an einer Hand abzählen, und ich bin versucht, diese Tour mit Abstand ganz oben auf die Liste zu setzen, u.a. weil eben Töchterchen mit dabei war, weil ich diesen Berg schon lange haben wollte und er für mich mit meiner Höhenangst an der Grenze des ohne Panikmache Möglichen ist, weil die Aussicht einem den Atem nimmt und eben alles stimmte. Ihr versteht, ich bin immer noch nicht wieder gelandet.
Allen, die etwas Außergewöhnliches in Skandinavien/Norwegen erleben wollen, die im Sommer keinen Urlaub nehmen können (oder wollen), die die Natur für sich allein haben möchten und ein wenig Abenteuerlust und Bergerfahrung mitbringen, sei jenes empfohlen: fliegt irgendwo in den Osloer Raum, nehmt Euch einen Mietwagen und reist in die Berge. Vergesst mal die "typisch deutsche" Tour mit Weitwanderwegen (die am liebsten noch große Namen haben müssen), Wildnisdurchquerungen und solchen Kram, sondern sucht Euch einen tollen Zeltplatz als Basislager (das Sognefjell ist da hervorragend für geeignet) und macht Euch an die Besteigung beliebiger Zweitausender (Ausrüstung für Schnee und weglose Navigationsfähigkeiten müssen da sein). In einem solch goldenen Herbst wie diesem werdet auch ihr aus den Superlativen nicht mehr rauskommen. Mein Gott, was ist dieses Land (und Jotunehimen) schön!!!
Es stimmte also wie gesagt alles: dem fantastischen Sommer folgte ein ebenso fantastischer Herbst, die Herbstferien brachten schulfrei und Urlaub (der nur zum Teil anders verplant war) für die beteiligten Kinder und Eltern, und yr.no meldete eine einzige große Sonne über ganz FjellNorwegen. Aufbruch von zu Hause war um kurz vor sieben (also eine durchaus christliche Zeit). Schon die Morgenstimmung auf der Valdresflya im Sonnenaufgang versprach einen außergewöhnlichen Tag. Frühstück gabs unterwegs in der Bäckerei in Lom, und um zehn Uhr parkten wir die Autos bei Krossbu und waren nach wenigen Minuten abmarschbereit. Die Luft war so lau, dass die Jacken im Rucksack blieben, und bereits nach wenigen Minuten mussten auch die Pullis ausgezogen werden. Wir gingen - im Oktober!! - in der langen Wollunterwäsche auf über 1500 m Höhe! Die beiden Mädels durften anführen - das Tagesziel lag sonnenbeschienen vor unseren Augen, und zu Beginn brauchte man einfach nur drauf zuhalten.
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Später mussten wir geländebedingt ein wenig ausweichen, in einem Bogen zum Leirvatnet hoch, wo der Aufstieg begann. Spiegelblank lag der See da, und der Store Smørstabbtind spiegelte sich im Wasser. Die Mädels hätten am liebsten gebadet, begnügten sich aber damit, flache Steinchen über die Wasseroberfläche hopsen zu lassen. Sie waren kaum vom Wasser wegzukriegen.
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Nun begann der Schnee. Gamaschen wurden angelegt, Handschuhe angezogen, ein kurzes Briefing abgehalten, und los gings. Ein Schneeband zog sich ein wenig im Zickzack das steilste Stück der Flanke hinan, und von unten sah es so aus, als kämen wir da hoch. Steigeisen- und Pickelverhältnisse konnten wir mit den Kindern nicht bewältigen, da hätten wir umkehren müssen. Als wir das Steilstück erreichten, gingen die Mädels vor ihren Pappas, die aufpassten, dass sie nicht abrutschten. Zuerst die Nachbars, dann wir.
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
An zwei Stellen lag der Schnee nur dünn auf steilen Felsplatten, aber wir kamen sicher hoch. Sogar ich, wobei mein Mann nochmal runterkommen musste, um auch unter mir zu gehen, damit ich mich traute. Das letzte Stück zum Gipfel zog sich, und das Stapfen im wadenhohen Schnee war anstrengend, aber - Belohnung!!!
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Lange saßen wir auf einer windgeschützten Galerie einige Meter jenseits unter dem Gipfel und aßen unsere "Niste" und tranken warmen Kakao, während uns das Sognefjell, die umliegenden Gletscher und Berge zu Füßen lagen. Viel Platz gab es da nicht, und es ging steil zu drei Seiten hinunter, aber sogar ich konnte mich nach einer Weile entspannen und das Ganze gehörig genießen.
Runterzu machten wir es so, dass ein Pappa zuerst ging und dann je ein Kind am Seil das steilste Stück hinabgelassen wurde, dicht hinter dem vorausgehenden Pappa. Auch ich bekam runterzu Hilfe mit dem Seil. Morten musste also dreimal hoch und runter, aber trotzdem ging das ziemlich fix und unproblematisch.
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Weiter stiegen wir am Ausflauf des Leirvatnet steil entlang Auslaufs hinunter zum Gletscher, denn hier hat sich in den letzten Jahren ein Gletschersee gebildet, der noch nicht auf den Karten eingezeichnet ist. Die Abbruchkante ist - für außerarktische Breiten - ziemlich grandios. Das weiche Abendlicht tat dann sein Übriges. Der Ort wirkte wie verzaubert, äußerst exotisch, tief eindrücklich, wie irgendwo in der Artktis.
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Von hier zurück führte ein gut begehbarer Pfad durch die Moränelandschaft und nach und nach das Grasland zurück zur Hütte. Die Sonne ging über dem Jostedalsbreen unter, und die Kinder sangen selbst gedichtete Lieder und sprangen auf dem Heimweg. Der Text ging ungefähr so: "Ich liebe den Herbst mit seiner kristallklaren Luft..." Als wir die Autos erreichten, war es fast dunkel. Abendbrot gabs im Imbiss an der Tanke in Lom, und dann mussten nur noch zwei lange und -weilige Autostunden im Dunklen nach Hause überstanden werden.
Link zur Karte
Uploaded with ImageShack.com " border="0" />
Manchmal klappt einfach alles und fügt sich zu einem Ganzen zusammen, das einem die Worte ausgehen lässt, weil die meisten Superlative zu abgedroschen erscheinen. Das Wetter, das Tourenziel, die Tagesform, die Tourenbegleitung, das Licht und die Verhältnisse am Berg. Ich habe in meinen reichlich 15 Jahren in Norwegen viele fantastische Touren unternommen, meist Tagestouren, aber auch Mehrtagestouren mit Übernachtung in Zelt, Schneehöhle oder Hütte. Da ist von Bergbesteigungen, Skitouren bis zu Paddeltouren alles dabei. Meist Jotunheimen (das sagt sich selbst, wenn dieses herrliche Gebirge der nächste Nachbar ist), aber auch der Rest des Landes. So viele, dass ich eigentlich nie erwogen habe, davon Tourenberichte zu schreiben. Diese Tour hier ist nun eine Ausnahme - an ihr möchte ich Euch teilhaben lassen.
Ich kann die Tourentage (nicht nur in Jotunheimen), bei denen ich je eine solche Begeisterung und schiere Freude erlebt habe, an einer Hand abzählen, und ich bin versucht, diese Tour mit Abstand ganz oben auf die Liste zu setzen, u.a. weil eben Töchterchen mit dabei war, weil ich diesen Berg schon lange haben wollte und er für mich mit meiner Höhenangst an der Grenze des ohne Panikmache Möglichen ist, weil die Aussicht einem den Atem nimmt und eben alles stimmte. Ihr versteht, ich bin immer noch nicht wieder gelandet.
Allen, die etwas Außergewöhnliches in Skandinavien/Norwegen erleben wollen, die im Sommer keinen Urlaub nehmen können (oder wollen), die die Natur für sich allein haben möchten und ein wenig Abenteuerlust und Bergerfahrung mitbringen, sei jenes empfohlen: fliegt irgendwo in den Osloer Raum, nehmt Euch einen Mietwagen und reist in die Berge. Vergesst mal die "typisch deutsche" Tour mit Weitwanderwegen (die am liebsten noch große Namen haben müssen), Wildnisdurchquerungen und solchen Kram, sondern sucht Euch einen tollen Zeltplatz als Basislager (das Sognefjell ist da hervorragend für geeignet) und macht Euch an die Besteigung beliebiger Zweitausender (Ausrüstung für Schnee und weglose Navigationsfähigkeiten müssen da sein). In einem solch goldenen Herbst wie diesem werdet auch ihr aus den Superlativen nicht mehr rauskommen. Mein Gott, was ist dieses Land (und Jotunehimen) schön!!!
Es stimmte also wie gesagt alles: dem fantastischen Sommer folgte ein ebenso fantastischer Herbst, die Herbstferien brachten schulfrei und Urlaub (der nur zum Teil anders verplant war) für die beteiligten Kinder und Eltern, und yr.no meldete eine einzige große Sonne über ganz FjellNorwegen. Aufbruch von zu Hause war um kurz vor sieben (also eine durchaus christliche Zeit). Schon die Morgenstimmung auf der Valdresflya im Sonnenaufgang versprach einen außergewöhnlichen Tag. Frühstück gabs unterwegs in der Bäckerei in Lom, und um zehn Uhr parkten wir die Autos bei Krossbu und waren nach wenigen Minuten abmarschbereit. Die Luft war so lau, dass die Jacken im Rucksack blieben, und bereits nach wenigen Minuten mussten auch die Pullis ausgezogen werden. Wir gingen - im Oktober!! - in der langen Wollunterwäsche auf über 1500 m Höhe! Die beiden Mädels durften anführen - das Tagesziel lag sonnenbeschienen vor unseren Augen, und zu Beginn brauchte man einfach nur drauf zuhalten.
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Später mussten wir geländebedingt ein wenig ausweichen, in einem Bogen zum Leirvatnet hoch, wo der Aufstieg begann. Spiegelblank lag der See da, und der Store Smørstabbtind spiegelte sich im Wasser. Die Mädels hätten am liebsten gebadet, begnügten sich aber damit, flache Steinchen über die Wasseroberfläche hopsen zu lassen. Sie waren kaum vom Wasser wegzukriegen.
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Nun begann der Schnee. Gamaschen wurden angelegt, Handschuhe angezogen, ein kurzes Briefing abgehalten, und los gings. Ein Schneeband zog sich ein wenig im Zickzack das steilste Stück der Flanke hinan, und von unten sah es so aus, als kämen wir da hoch. Steigeisen- und Pickelverhältnisse konnten wir mit den Kindern nicht bewältigen, da hätten wir umkehren müssen. Als wir das Steilstück erreichten, gingen die Mädels vor ihren Pappas, die aufpassten, dass sie nicht abrutschten. Zuerst die Nachbars, dann wir.
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
An zwei Stellen lag der Schnee nur dünn auf steilen Felsplatten, aber wir kamen sicher hoch. Sogar ich, wobei mein Mann nochmal runterkommen musste, um auch unter mir zu gehen, damit ich mich traute. Das letzte Stück zum Gipfel zog sich, und das Stapfen im wadenhohen Schnee war anstrengend, aber - Belohnung!!!
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Lange saßen wir auf einer windgeschützten Galerie einige Meter jenseits unter dem Gipfel und aßen unsere "Niste" und tranken warmen Kakao, während uns das Sognefjell, die umliegenden Gletscher und Berge zu Füßen lagen. Viel Platz gab es da nicht, und es ging steil zu drei Seiten hinunter, aber sogar ich konnte mich nach einer Weile entspannen und das Ganze gehörig genießen.
Runterzu machten wir es so, dass ein Pappa zuerst ging und dann je ein Kind am Seil das steilste Stück hinabgelassen wurde, dicht hinter dem vorausgehenden Pappa. Auch ich bekam runterzu Hilfe mit dem Seil. Morten musste also dreimal hoch und runter, aber trotzdem ging das ziemlich fix und unproblematisch.
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Weiter stiegen wir am Ausflauf des Leirvatnet steil entlang Auslaufs hinunter zum Gletscher, denn hier hat sich in den letzten Jahren ein Gletschersee gebildet, der noch nicht auf den Karten eingezeichnet ist. Die Abbruchkante ist - für außerarktische Breiten - ziemlich grandios. Das weiche Abendlicht tat dann sein Übriges. Der Ort wirkte wie verzaubert, äußerst exotisch, tief eindrücklich, wie irgendwo in der Artktis.
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Uploaded with ImageShack.com" border="0" />
Von hier zurück führte ein gut begehbarer Pfad durch die Moränelandschaft und nach und nach das Grasland zurück zur Hütte. Die Sonne ging über dem Jostedalsbreen unter, und die Kinder sangen selbst gedichtete Lieder und sprangen auf dem Heimweg. Der Text ging ungefähr so: "Ich liebe den Herbst mit seiner kristallklaren Luft..." Als wir die Autos erreichten, war es fast dunkel. Abendbrot gabs im Imbiss an der Tanke in Lom, und dann mussten nur noch zwei lange und -weilige Autostunden im Dunklen nach Hause überstanden werden.
Link zur Karte
Kommentar