AW: [NO] Regen, Eis und Sonnenschein - 2 Wochen Saltfjellet-Svartisen-Nationalpa
Damit ich hier endlich mal zu einem Abschluss komme:
Tag 12 - Durch das Versterdalen zur Pikhaughytta - 16km, 500hm
Nach einer ruhigen Nacht starten wir gegen 09:00 Uhr unter einer Wolkendecke in das Vesterdalen.
Ziel für heute ist erst der Flatisvatnet und dann weiter zur Pikhaughytta.
Wir halten uns an der östlichen Talseite, da sie etwas flacher zu sein scheint. Stimmt schon, aber dafür gibt es mehr Bäche.
Über Geröll und Blockgelände und durch viele kleinere und ein paar größere Bäche schlängeln wir uns das Tal hinab.
Das Wetter scheint meine Befürchtung bei der Planung zu erfüllen (gegen Regen und Schnee hab ich alles dabei, aber was zum Henker mach ich wenn es wärmer als 20°C wird?) und die Wolkendecke reißt bald auf und es bahnt sich ein Tag mit Kaiserwetter an. Bald habe ich alle Reißverschlüsse an der Hose offen und genieße jeden Lufthauch an den Beinen.
Erst passieren wir den majestätischen Rücken der vom Breitinden herunter kommt und den Blick das Tal hinab versperrte, passieren einige Stromschnellen wo sich der Fluss tiefe Rinnen geschnitten hat, überqueren sumpfige Matten die nicht sehr gut auf dem anstehenden Gestein haften, arbeiten uns durch rutschige, vermooste Blockfelder und kommen schließlich auf der Aussichtskanzel direkt über dem Bjørnefossen raus.
Schöne Kolkbildung
Steile und sumpfige Blumenwiese bei Kaiserwetter
Logenplatz Und hier in Groß
Børnefossen
Nach ausgiebiger Fotopause queren wir den Hang noch etwas und wenden uns erst nach dem Bach, welcher am Gletscher zwischen Sniptinden und Nordre Kamptinden entspringt, dem Tal zu.
Hier auch wieder mein Lieblingsgelände: Abwärts gebankte Platten, entweder mit dünner Vegetation welche unter dem Stiefel gerne reißt und als Gleitlager wirkt, oder eben Geröll...
Unten am See halten wir uns direkt an der Wasserlinie und folgen dem Seeufer entweder gemütlich über Kiesstrände oder über Blöcke balancierend.
Langsam wird es Abend.
Bei 33 W 454976 7385485, wo das Ufer zurück weicht, verlassen wir erstmals das Seeufer.
Ein Pfad scheint nach Osten den Berg hoch zu führen und "Hytta" ist angeschrieben, allerdings verlieren wir die Spur nach nur wenigen dutzend Metern und kehren bald wieder an das Seeufer zurück. Vermutlich ein großer Fehler.
Auf die Kies- und Geröllebene folgen Wiesen welche sich gut zum Zelten eignen würden, es ist auch schon recht spät und die Sonne steht schon sehr tief. Allerdings sind es auch nur noch knappe 3km Luftlinie bis zur Hütte und da es klar ist könnte es Polarlichter geben, aber die sieht man aus dem Zelt nicht, außerdem schläft es sich in der Hütte sicher super, und ...
Jedenfalls gehen wir weiter und furten für heute ein letztes mal den Bach den man auch gut auf den Flyfotos auf UT.NO erkennen kann.
Was auf der Karte nicht ersichtlich ist, und auch auf den Flyfotos nicht eindeutig raus kommt: Der Steilaufschwung besteht im oberen Teil aus senkrechten Felsklippen welche nur durch schmale Einschnitte unterbrochen werden.
Hier dämmert es mir, dass es vermutlich sinnvoller gewesen wäre der "ausgeschilderten" Route zu folgen...
Unter kräftigem Stockeinsatz, teils auf allen vieren, durch Büsche, Sumpf und über ettliche steile Felsen hinweg; an Wurzeln, Ästen und Vorsprüngen festhaltend folgen wir einem Rentier-/Elchpfad und beten dass dieser nicht wieder im Nichts endet wie im Litlstormdalen. Aber heute ist wohl nicht nur das Wetterglück mit uns und nach ettlichen grenzwertigen Stellen (es war wirklich ein langer Tag) neigt sich das Gelände wieder zurück und wir erreichen dden breiten Absatz mit saftigen Wiesen auf denen uns zwei Kalkbänder vortan die Richtung weisen.
Und überall trifft man auf einmal auf einen reichhaltigen Schatz an Karstformen.
Stellenweise klingt es unter den Füßen richtig hohl.
Schließlich erreichen wir den Øvre Pikhaugvatnet und mir verschlägt es bei dem Anblick echt die Sprache (wer mich kennt weiß, dass das was heißen will...) Absolut still, ohne auch nur ein leichtes Kräuseln und glasklar liegt der See wie ein Spiegel vor uns. Kein Fisch, kein Bach, kein Windhauch erdreistet sich diesen magischen Anblick zu stören.
Und am anderen Seeende, auf einer Landzunge kann man schon die malerisch gelegene Hütte erkennen, offenbar unbewohnt. Glück gehabt.
Der Blick vom Klohaus. Lange sitze ich da bei offener Tür.
Pikhaughytta mit Abendsonne.
Die Hütte selber bietet genug Platz für zwei Betten, dazwischen ein Tisch, einen Gasherd und den Bullerofen, im Vorraum gibt es Holz. Nicht viel, aber der Ausblick auf den See auf 3 Seiten macht sie an diesem Abend zu einem der schönsten Plätze die man sich vorstellen kann.
Ein Unglaublich schöner Tag neigt sich hier dem Ende und die Zivilisation scheint uns langsam wieder einzuholen: Von der Hütte führt eine deutliche Pfadspur weiter nach Süden.
Mein linkes Knie, das heute den ganzen Tag auf der Bergseite war macht sich deutlich bemerkbar, da kommt mir ein geruhsamer Weg morgen gerade recht.
Der Track bei GoogleMaps
Damit ich hier endlich mal zu einem Abschluss komme:
Tag 12 - Durch das Versterdalen zur Pikhaughytta - 16km, 500hm
Nach einer ruhigen Nacht starten wir gegen 09:00 Uhr unter einer Wolkendecke in das Vesterdalen.
Ziel für heute ist erst der Flatisvatnet und dann weiter zur Pikhaughytta.
Wir halten uns an der östlichen Talseite, da sie etwas flacher zu sein scheint. Stimmt schon, aber dafür gibt es mehr Bäche.
Über Geröll und Blockgelände und durch viele kleinere und ein paar größere Bäche schlängeln wir uns das Tal hinab.
Das Wetter scheint meine Befürchtung bei der Planung zu erfüllen (gegen Regen und Schnee hab ich alles dabei, aber was zum Henker mach ich wenn es wärmer als 20°C wird?) und die Wolkendecke reißt bald auf und es bahnt sich ein Tag mit Kaiserwetter an. Bald habe ich alle Reißverschlüsse an der Hose offen und genieße jeden Lufthauch an den Beinen.
Erst passieren wir den majestätischen Rücken der vom Breitinden herunter kommt und den Blick das Tal hinab versperrte, passieren einige Stromschnellen wo sich der Fluss tiefe Rinnen geschnitten hat, überqueren sumpfige Matten die nicht sehr gut auf dem anstehenden Gestein haften, arbeiten uns durch rutschige, vermooste Blockfelder und kommen schließlich auf der Aussichtskanzel direkt über dem Bjørnefossen raus.
Schöne Kolkbildung
Steile und sumpfige Blumenwiese bei Kaiserwetter
Logenplatz Und hier in Groß
Børnefossen
Nach ausgiebiger Fotopause queren wir den Hang noch etwas und wenden uns erst nach dem Bach, welcher am Gletscher zwischen Sniptinden und Nordre Kamptinden entspringt, dem Tal zu.
Hier auch wieder mein Lieblingsgelände: Abwärts gebankte Platten, entweder mit dünner Vegetation welche unter dem Stiefel gerne reißt und als Gleitlager wirkt, oder eben Geröll...
Unten am See halten wir uns direkt an der Wasserlinie und folgen dem Seeufer entweder gemütlich über Kiesstrände oder über Blöcke balancierend.
Langsam wird es Abend.
Bei 33 W 454976 7385485, wo das Ufer zurück weicht, verlassen wir erstmals das Seeufer.
Ein Pfad scheint nach Osten den Berg hoch zu führen und "Hytta" ist angeschrieben, allerdings verlieren wir die Spur nach nur wenigen dutzend Metern und kehren bald wieder an das Seeufer zurück. Vermutlich ein großer Fehler.
Auf die Kies- und Geröllebene folgen Wiesen welche sich gut zum Zelten eignen würden, es ist auch schon recht spät und die Sonne steht schon sehr tief. Allerdings sind es auch nur noch knappe 3km Luftlinie bis zur Hütte und da es klar ist könnte es Polarlichter geben, aber die sieht man aus dem Zelt nicht, außerdem schläft es sich in der Hütte sicher super, und ...
Jedenfalls gehen wir weiter und furten für heute ein letztes mal den Bach den man auch gut auf den Flyfotos auf UT.NO erkennen kann.
Was auf der Karte nicht ersichtlich ist, und auch auf den Flyfotos nicht eindeutig raus kommt: Der Steilaufschwung besteht im oberen Teil aus senkrechten Felsklippen welche nur durch schmale Einschnitte unterbrochen werden.
Hier dämmert es mir, dass es vermutlich sinnvoller gewesen wäre der "ausgeschilderten" Route zu folgen...
Unter kräftigem Stockeinsatz, teils auf allen vieren, durch Büsche, Sumpf und über ettliche steile Felsen hinweg; an Wurzeln, Ästen und Vorsprüngen festhaltend folgen wir einem Rentier-/Elchpfad und beten dass dieser nicht wieder im Nichts endet wie im Litlstormdalen. Aber heute ist wohl nicht nur das Wetterglück mit uns und nach ettlichen grenzwertigen Stellen (es war wirklich ein langer Tag) neigt sich das Gelände wieder zurück und wir erreichen dden breiten Absatz mit saftigen Wiesen auf denen uns zwei Kalkbänder vortan die Richtung weisen.
Und überall trifft man auf einmal auf einen reichhaltigen Schatz an Karstformen.
Stellenweise klingt es unter den Füßen richtig hohl.
Schließlich erreichen wir den Øvre Pikhaugvatnet und mir verschlägt es bei dem Anblick echt die Sprache (wer mich kennt weiß, dass das was heißen will...) Absolut still, ohne auch nur ein leichtes Kräuseln und glasklar liegt der See wie ein Spiegel vor uns. Kein Fisch, kein Bach, kein Windhauch erdreistet sich diesen magischen Anblick zu stören.
Und am anderen Seeende, auf einer Landzunge kann man schon die malerisch gelegene Hütte erkennen, offenbar unbewohnt. Glück gehabt.
Der Blick vom Klohaus. Lange sitze ich da bei offener Tür.
Pikhaughytta mit Abendsonne.
Die Hütte selber bietet genug Platz für zwei Betten, dazwischen ein Tisch, einen Gasherd und den Bullerofen, im Vorraum gibt es Holz. Nicht viel, aber der Ausblick auf den See auf 3 Seiten macht sie an diesem Abend zu einem der schönsten Plätze die man sich vorstellen kann.
Ein Unglaublich schöner Tag neigt sich hier dem Ende und die Zivilisation scheint uns langsam wieder einzuholen: Von der Hütte führt eine deutliche Pfadspur weiter nach Süden.
Mein linkes Knie, das heute den ganzen Tag auf der Bergseite war macht sich deutlich bemerkbar, da kommt mir ein geruhsamer Weg morgen gerade recht.
Der Track bei GoogleMaps
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