[IS] Meine Entdeckung Islands - 21 Tage in eigener Initiative

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    • 24.01.2008
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    • Meine Reisen

    #41
    AW: [IS] Meine Entdeckung Islands - 21 Tage in eigener Initiative

    Woah. Mal wieder ein Bericht, wo ich neidisch auf verschiedensten Ebenen bin.
    Zum einen hab ichs selber noch nicht nach Island geschafft... zum anderen ist der Bericht wunderbar geschrieben und die Fotos...
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    • blendwerk
      Anfänger im Forum
      • 06.05.2013
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      • Meine Reisen

      #42
      AW: [IS] Meine Entdeckung Islands - 21 Tage in eigener Initiative

      Für schönere Darstellung, hier klicken für Originalbeitrag.



      Tag 16: Dritte und letzte Etappe

      Alles rüttelte um mich herum. Meine Füsse fühlten sich an, als würde etwas darauf drücken. Es war laut. Das Flattern des Zeltes und der ungestüm darauf prasselnde Regen bildeten eine lärmige Geräuschkulisse. Plötzlich hellwach, erkannte ich den Ernst der Situation. Mein Zelt wehte wild und wurde auf einer Seite total eingedrückt durch den Wind. Ich hatte den Eindruck, als würde das Zelt in kürzester Zeit wohl einfach weggeblasen. Hastig warf ich einen Blick nach draussen und beobachtete die hektisch tanzenden Grashalme, welche ständig darum kämpften, aufrecht in die Höhe zu ragen, während der Regen wild durch die Luft peitschte, bald nach links, bald wieder nach rechts, jedoch immer in einer ungeheuerlichen Menge. Mühevoll schloss ich das Aussenzelt wieder. Ich hatte das Gefühl, dass der Regen und der Wind jeden Moment zunahmen. Ich lag mich zurück auf meine Matratze und starrte an die Zeltdecke, wo sich immer wieder Wassertropfen bildeten, welche nach kurzer Zeit die Seiten herunterliefen. Innen war jedoch alles trocken. Ich war zuversichtlich, dass dies auch so bleiben würde. Einzig der Wind bereitete mir Sorgen. Um sich die Situation vorstellen zu können, muss man das Video unten einfach kurz ansehen.



      Ich war jedoch alles andere als beunruhigt. Würde das Zelt nicht halten, könnte ich immer noch in einer der Hütten um Asyl bitten. Und falls es nicht aufhören würde zu regnen, würde ich halt im Zelt bleiben. Zeit hatte ich ja mehr als genügend. Ich widmete mich meinem Rührkuchen und erfrischte meinen Geist mit ein wenig Dostojewski.
      Das Wetter schien sich dann langsam zu beruhigen. Immer wieder spähte ich nach draussen und beobachtete meine Umwelt. Spärlich holperten Geländewagen vorbei, ansonsten war es ruhig. Ich beobachtete eine ganze Familie, welche sich gerade in einer der Hütten gleich vor mir häuslich einrichteten. Plötzlich stapfte jemand auf mein Zelt zu, hob das Aussenzelt und klopfte an das Innenzelt. Ich öffnete. Ein junger Mann stand davor, in gebückter Haltung. Er fragte, wie lange ich noch hier bleiben würde und wie lange ich schon hier sei.
      Ein wenig verdutzt gab ich ehrliche Antworten, worauf er mir klar machte, dass dies hier kein Campingplatz sei, der Campingplatz würde sich nämlich weiter vorne befinden. Er bat mich zudem, sobald ich alles aufgeräumt hatte, für meinen Aufenthalt hier zu bezahlen. Satte 1200 ISK!
      Ich wähnte mich im falschen Film und fühlte mich ein wenig verarscht. Natürlich war mir klar, dass hier nicht jeder kommen soll und sein Zelt hinter den Hütten aufstellen darf. Allerdings hatte ich weder irgendwelche sanitären Einrichtungen benutzt, noch wusste ich überhaupt davon, dass es hier einen Zeltplatz gibt!
      In meinen Wanderführern war immer die Rede von „Zelten in der Nähe der Hütten“, allerdings niemals etwas von „Zelten in der Nähe von Hütten auf einem Zeltplatz, welcher mit einem hohen Preis zu Buche schlägt“!
      Irgendwann liess der Regen nach und auch der Wind schien sich zu beruhigen. Ich packte mein Zelt zusammen und ging. Lange war ich hin- und her gerissen, ob ich nun bezahlen soll oder nicht, doch schliesslich setzte sich das kleine Teufelchen in mir durch und ich ging schnurstracks den Wanderweg in Richtung Landmannalaugar.



      Wie gestern schon erwartete mich zu Beginn ein sehr starke Steigung. Der Boden war durch den ergiebigen Regen völlig aufgeweicht. Ich stapfte verkrampft hinauf und geriet bloss wenige Minuten nach Beginn der dritten Etappe völlig ausser Atem. Der Wanderweg war auch hier ausgezeichnet markiert. Einen Schokoladenriegel später ging es ein Stück abwärts und ich befand mich auf einer Ebene, auf der ein grösserer See lag. Der Weg führte links am Ufer des Gewässers vorbei.



      Auf dem Boden liessen sich die Abdrücke von Hufen erkennen. Wahrscheinlich waren hier die Reiter durchgeritten, welche gestern mit mir das Camp erreichten. Einige Fliegen erhoben sich, um mein Haupt mit ihrer Anwesenheit zu beglücken, jedoch störte mich das kaum mehr. Am Himmel waren einige blaue Wolkenlöcher zu sehen. Trotzdem, die mehrheitlich trüben Farben und der starke Wind liessen eigentlich nichts gutes vermuten. Trüb am Himmel, jedoch mehrheitlich saftig grün war hier der Boden. Im Vergleich zu anderen Flecken, welche ich durchquerte, könnte man den Graswuchs hier als ergiebig bezeichnen.



      Auch auf dieser Etappe war die Gegend wunderschön. Mal kreuzte ein kleines Bächlein mit Schmelzwasser meinen Weg, dann gab es eine Fläche mit Schnee, einige hundert Meter weiter ging es wieder bergauf. So wechselten sich die Abschnitte auf abwechslungsreiche Art ab.
      Irgendwann kam ich dann zur Piste, welche nach Landmannalaugar führte. Ich befand mich eben auf einem Hügel und sah weiter unten in kurzen Abständen Geländewagen und Bus der Piste entlang fahren.
      Innerhalb von 5 Minuten verdunkelte sich der Himmel in beängstigender Weise, von Rechts zog eine Regenfront in rasantem Tempo heran, welche sich dann ergiebig über mich entleerte. Ich machte mich wasserfest und lief tapfer weiter. Kaum 10 Minuten später, ich hatte soeben die Piste überquert, schienen alle Wolken zu verschwinden und der Himmel wurde völlig blau. Die Sonne schien schräg in mein Gesicht.



      Gleich nach der Strasse kam der wohl steilste und anstrengendste Teil der ganzen Tour. Ich nahm mir jedoch die nötige Zeit dafür, setzte mich immer wieder hin und betrachtete das Farbenspiel, welches die Sonne herzauberte.
      Einmal kämpfte sich ein typischer Hochland-Bus mit riesigen Rädern die steile Piste hinauf. Von weitem sah dies fast schon lebensgefährlich aus. Die Strasse war weder wirklich breit, noch irgendwie gesichert. Nach mehrmaligen Ächzen des Motors schaffte der Bus jedoch dieses Stück.
      Ich ging weiter hinauf und erfreute mich dann oben über einen grandiosen Ausblick auf die ganze Umgebung. Viele Berge und Hügel waren noch mit Schnee bedeckt. Es war faszinierend zu erleben, wie umfangreich die Auswirkungen einer vielleicht nur knapp unterschiedlichen Höhendifferenz auf Temperatur und Wetter waren.
      Bald schon sah ich in der Ferne Hügel vor mir, dessen Gestein mehrfarbig war. Landmannalaugar war also nicht mehr weit entfernt, dies bestätigte auch mein GPS. Nachdem ich noch einige Schneefelder und Bäche überquert hatte, war ich ungefähr um 17 Uhr beim Abstieg ins Tal, welches zu diesem Zeitpunkt wundervoll sonnendurchtränkt war.



      Die unzähligen Farben der Steine kamen so besonders gut zur Geltung. Hier gab es eine Menge Wasser, eine grosse Anzahl von Bächen und kleinen Flüsschen überzog die ganze Fläche. Von etwas weiter hinten drangen ununterbrochen Dampfschwaden in den Himmel. Ich wurde neugierig und wollte die Ursache dafür wissen. Ein dampfendes Loch klaffte in dem Hügel, aus dem mit grossem Druck beständiger Dampf herauskam.


      Natürlich handelte es sich um eine heisse Quelle. Auch auf dem Boden gab es eine Stelle, wo ständig Wasser kochte. Diese Fläche war vielleicht etwa so gross wie ein Autorad. Die Steine um diese Stelle herum waren besonders vielfarbig.
      Welch schöner Ort das hier war! Kein Wunder, glauben die Isländer an Fabelwesen. Bei solch einer mystischen Natur ist so etwas ja naheliegend.


      Ich war erschöpft und müde, schoss einige Bilder von der Umgebung und machte mich dann daran, die Wasserströme zu überqueren. Bei den kleineren Strömen ging das mit einem einfachen Sprung, bei grösseren jedoch landete ich mehrmals im Wasser, meine Schuhe und Hosen bekamen dadurch einiges an Nässe ab. Schliesslich kam ich zum Ausgangspunkt des Laugavegurs. Der Weg war nach wie vor anspruchsvoll, grosse Pfützen und viel Matsch stellten sich mir in den Weg. Einige Touristen erkundeten das Gebiet, hin- und wieder liefen Wanderer mit entschlossener Miene den Wanderweg entlang, entweder vom Campingplatz weg oder zu ihm hin.
      Hier war es übrigens deutlich kälter als an anderen Orten, an denen ich die letzten Tage war. Kein Wunder, man befand sich hier auch in einem Tal, welches wohl nicht allzu viel Sonne abkriegte, bereits jetzt war sie nämlich hinter den Hügeln verschwunden.
      Ich beeilte mich und durchlief einen stark durchtrampelten Pfad entlang, bis ich mich dann beim Campingplatz von Landmannalaugar einfand.

      Ich hatte die Wanderung also geschafft! Glücklich, aber erschöpft ging ich in das Häuschen, welches mit „Rezeption“ angeschrieben war. Bald kam eine junge Frau und bediente mich, ich bezahlte für eine Nacht. Erfreut sah ich ein Plakat, welches für den Reiseführer von Uwe Grunewald warb. Aus diesem Reiseführer entnahm ich nämlich die Wanderung von Camp Rjupnavellir bis hier hin. Daher spreche ich an dieser Stelle einen grossen Dank aus an Uwe, der mich auch vor meiner Reise persönlich beraten hatte und mir einige Tipps gab. Seine Guide über das südliche Hochland Islands kann ich wärmstens empfehlen.



      Auf dem Campingplatz herrschte angeregter Betrieb. Der ganze Platz war mit Zelten übersät, alle Zelte waren mit Steinen befestigt. Wohl war der Boden zu ungeeignet, um ihn mit Heringen zu durchbohren. Ich versuchte es trotzdem, und zwar mit Erfolg.
      Die ganze Anstrengung und Müdigkeit machten sich bemerkbar. Ich fror und fühlte mich erschöpft. Unschlüssig sass ich erst in meinem Zelt und kochte mir etwas zu Essen. Schliesslich ging ich baden in dem berüchtigten Hop Pot von Landmannalaugar. Eigentlich war es hier wundervoll, doch ich fühlte mich nun echt ein wenig verloren, einsam. Nach der dreitägigen Wanderung, auf der ich sehr gerne alleine unterwegs war und bloss ein Mal mit jemandem sprach, hätte ich mir jetzt jedoch jemanden gewünscht, mit dem ich meine Gedanken austauschen hätte können.
Es schien hier kaum Menschen zu geben, welche alleine reisten. Überall sah man Gruppen oder Pärchen. Meine eher introvertierte Wesensart liess zudem auch kein Vorpreschen in Form eines spontanen Gesprächsbeginn mit einem Fremden zu. Jedenfalls nicht hier und jetzt.
      Wenigstens konnte ich ein Telefongespräch führen mit einer guten Freundin, allerdings war das hier alles so anders und aussergewöhnlich, dass es irgendwie wenig Sinn machte, dies mit jemandem zu teilen, der sich irgendwo zu Hause befindet und seinem stumpfen Alltag nachgeht. Später fand plötzlich ein Aufruhr auf dem Camping Platz statt: Ein Bus mit einer Reisegruppe kam an. Lärmend stieg die Gruppe mit riesigen Koffern und Taschen aus, machte sich daran ein riesiges Zelt aufzubauen. Es wurde nun rasch kälter und ich entschied mich, schlafen zu gehen.
      blend-werk

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      • Dieter

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        • 26.05.2002
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        • Meine Reisen

        #43
        AW: [IS] Meine Entdeckung Islands - 21 Tage in eigener Initiative

        Hallo

        ich mag diesen Bericht sehr. Island aus der Sicht eines "Islandneulings" - immer wieder interessant. Aber eines hat mir doch zu denken gegeben:

        Ein wenig verdutzt gab ich ehrliche Antworten, worauf er mir klar machte, dass dies hier kein Campingplatz sei, der Campingplatz würde sich nämlich weiter vorne befinden. Er bat mich zudem, sobald ich alles aufgeräumt hatte, für meinen Aufenthalt hier zu bezahlen. Satte 1200 ISK!
        Ich wähnte mich im falschen Film und fühlte mich ein wenig verarscht. Natürlich war mir klar, dass hier nicht jeder kommen soll und sein Zelt hinter den Hütten aufstellen darf. Allerdings hatte ich weder irgendwelche sanitären Einrichtungen benutzt, noch wusste ich überhaupt davon, dass es hier einen Zeltplatz gibt!

        In meinen Wanderführern war immer die Rede von „Zelten in der Nähe der Hütten“, allerdings niemals etwas von „Zelten in der Nähe von Hütten auf einem Zeltplatz, welcher mit einem hohen Preis zu Buche schlägt“!
        Wenn man von Westen her nach Landmannahellir kommt, sieht man tatsächlich erst die Hütten für die Reitergruppen und drei kleine Sommerhaushütten und eine "Sanitärhütte" mit Waschgelegenheit und Toiletten. Der offizielle Zeltplatz bei den Haupthütten und der "i"-Hütte in der die Hüttenwarte wohnen liegt eben etwa zweihundert Meter weiter, etwas von einem Hügel verdeckt. Dort liegt auch die Höhle, von der der Ort seinen Namen hat. OK - soweit so gut.

        Landmannahellir liegt, wie große Teile des Laugavegur, im Landschaftsschutzgebiet Fjallabak. Zelten außerhalb der offiziellen Zeltplätze ist nicht erlaubt, wird aber toleriert, wenn kein Zeltplatz in zumutbarere Entfernung liegt. Die Ausnahme gilt eigentlich nur für Reisende, die mit eigener Kraft unterwegs sind (Trekker, Mountainbiker) - für motorisierte Reisende ist immer ein Zeltplatz in zumutbarer Entfernung.

        1200 Kronen entsprechen in etwa 8 €. Das ist so der übliche Preis in Island - an der Hütte Áfangagil ist das nicht anders, auch wenn kein Hüttenwart zugegen sein sollte - da gibt es eine Kasse in der man das Geld einwirft. Alle (!) Abfälle (auch menschliche) müssen von Zeit zu Zeit wieder in bewohnte Gebiete gekarrt werden. Und Das Toilettenpapier usw. muss auch in die Wildnis kommen, die Anlagen müssen in Schuss gehalten werden usw., usw. usw. ....
        Man bekommt von den Hüttenwarten Auskunft und Hilfe, wenn man braucht.

        Also, "ein wenig verarscht", mit Verlaub, braucht sich hier nur der Hüttenwart fühlen.

        Dieter

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        • blendwerk
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          • 06.05.2013
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          • Meine Reisen

          #44
          AW: [IS] Meine Entdeckung Islands - 21 Tage in eigener Initiative

          Zitat von Dieter Beitrag anzeigen
          Hallo

          ich mag diesen Bericht sehr. Island aus der Sicht eines "Islandneulings" - immer wieder interessant. Aber eines hat mir doch zu denken gegeben:



          Wenn man von Westen her nach Landmannahellir kommt, sieht man tatsächlich erst die Hütten für die Reitergruppen und drei kleine Sommerhaushütten und eine "Sanitärhütte" mit Waschgelegenheit und Toiletten. Der offizielle Zeltplatz bei den Haupthütten und der "i"-Hütte in der die Hüttenwarte wohnen liegt eben etwa zweihundert Meter weiter, etwas von einem Hügel verdeckt. Dort liegt auch die Höhle, von der der Ort seinen Namen hat. OK - soweit so gut.

          Landmannahellir liegt, wie große Teile des Laugavegur, im Landschaftsschutzgebiet Fjallabak. Zelten außerhalb der offiziellen Zeltplätze ist nicht erlaubt, wird aber toleriert, wenn kein Zeltplatz in zumutbarere Entfernung liegt. Die Ausnahme gilt eigentlich nur für Reisende, die mit eigener Kraft unterwegs sind (Trekker, Mountainbiker) - für motorisierte Reisende ist immer ein Zeltplatz in zumutbarer Entfernung.

          1200 Kronen entsprechen in etwa 8 €. Das ist so der übliche Preis in Island - an der Hütte Áfangagil ist das nicht anders, auch wenn kein Hüttenwart zugegen sein sollte - da gibt es eine Kasse in der man das Geld einwirft. Alle (!) Abfälle (auch menschliche) müssen von Zeit zu Zeit wieder in bewohnte Gebiete gekarrt werden. Und Das Toilettenpapier usw. muss auch in die Wildnis kommen, die Anlagen müssen in Schuss gehalten werden usw., usw. usw. ....
          Man bekommt von den Hüttenwarten Auskunft und Hilfe, wenn man braucht.

          Also, "ein wenig verarscht", mit Verlaub, braucht sich hier nur der Hüttenwart fühlen.

          Dieter

          Hallo Dieter

          Danke für dein Feedback. Nun, ich war mir nicht bewusst, dass auch Landmannahellir bereits in diesem Landschaftsschutzgebiet liegt. Bei den Hütten von Áfangagil hätte ich es durchaus für richtig gehalten, etwas zu bezahlen, da ich bei diesen Hütten ja die sanitären Anlagen benutzt hatte sowie die Verpackung meines Nudelgerichtes und einiger Schokoladenriegel da deponierte. Jedoch sah ich weder eine Kasse, noch jemanden, der für die Hütten verantwortlich war.
          Den englischen Reisebegleiter, welchen ich vor der Hütte kennenlernte, erwähnte zudem mir gegenüber mit keinem Wort, dass man hier normalerweise eine Entschädigung für die Erhaltung der Infrastruktur hinterlässt.

          Bei Landmannahellir benutzte ich weder sanitäre Einrichtungen, noch deponierte ich etwaigen Abfall bei den Hütten. Diesen trug ich nämlich ständig in Zip-Beutel in meinem Rucksack. Meines Erachtens nach gab es dort bei den Hütten auch gar keine öffentlichen sanitären Anlagen. Daher auch meine Auffassung: Wieso sollte ich für etwas bezahlen, was ich doch gar nicht benutzt hatte?
          Wenn du das nun so sagst, kann ich das natürlich durchaus nachvollziehen und in diesem Falle ist es klar der Hüttenwart, welcher benachteiligt ist und nicht ich. Ich sehe den Fehler jedoch eher in der mangelnden Markierung des Campingplatzes sowie in der fehlenden Kommunikation des Mannes, welcher mich zum Bezahlen aufforderte.
          blend-werk

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            #45
            AW: [IS] Meine Entdeckung Islands - 21 Tage in eigener Initiative

            Für schönere Darstellung, hier klicken für Originalbeitrag.




            Tag 17: Rückkehr nach Reykjavik




            Am nächsten Tag ging es zurück nach Reykjavik. Es war ein regnerischer Tag und auf dem Camp von Landmannalaugar war die Luft äusserst kalt. Ich zog mich doppelt so warm an wie normalerweise und begab mich zum Kiosk, wo ich einen Kaffe kaufte. Danach setzte ich mich in den ausrangierten Bus und wärmte mich auf. DIe Zeit bis zur Abfahrt des Cars verging somit recht schnell.





            Die Fahrt war teilweise äusserst aufregend, denn es gab mehrere Wasserläufe zu furten, die gar nicht mal so harmlos aussahen und oft eine starke Strömung besassen. Es wurde nochmals deutlich, wie karg und trostlos das südliche Hochland eigentlich ist. Minutenlang fuhren wir einfach durch eine Wüste schwarzer Lava. Durch den Regen und die schlechte Sicht wurde der Eindruck verstärkt, dass man sich gerade irgendwo in diesem Universum befand, auf keinen Fall jedoch auf unserer Erde.
            Zurück auf der Ringstrasse, dauerte die Fahrt nur noch etwas mehr als eine Stunde.
            In der Hauptstadt grüsste die Sonne und mit ihr angenehme Temperaturen. Der Busfahrer war so freundlich und liess mich, sowie einige andere Passagiere direkt beim Campingplatz von Reykjavik raus. Es war Donnerstag Abend, am Dienstag der nächsten Woche würde ich zurückfliegen. Ich hatte nun eigentlich keine wirklichen Pläne mehr. Vergnügt stellte ich mein Zelt auf und tankte einige Sonnenstrahlen.



            Am Abend startete ich im Hostel mit einem öffentlichen Computer bereits einige Anfragen auf couchsurfing.com, um Leute für gemeinsame Aktivitäten zu finden. Dies wollte erst jedoch nicht so ganz gelingen. Das schlechte Wetter erreichte indes auch Reykjavik, allerdings verweilte es bloss für kurze Zeit.



            Tag 18: Integration in die Zivilisation

            Ich schlief lange, machte mich nach dem Aufstehen erneut alleine auf die Socken und erkundete Reykjavik ein wenig genauer. Ich kaufte mir dabei auch eine Garnitur „normaler“ Klamotten. Nachdem man fast drei Wochen in den selben Kleidern und Schuhe verbrachte und sich so automatisch immer gleich als Tourist outete, war es ein Segen, mal wieder Jeans zu tragen und etwas leichtere Schuhe.
            Ich hatte dann wirklich noch Glück mit dem Wetter, es war meistens sonnig und warm. Dies machten meine Spaziergänge in der Stadt natürlich einiges angenehmer.
            Reykjavik selbst ist wirklich unglaublich klein. Das florierende Leben des Ortes konzentriert sich eigentlich auf eine grosse Strasse, wo sich gleichzeitig alle Bars und Clubs, jedoch auch die meisten Einkaufsmöglichkeiten finden. Witzig jedoch ist, dass sich auf dieser Strasse mehrheitlich Touristen befinden und nicht etwa Einheimische


            Tag 19: Erneuter Stadtbummel & Nachtleben Reykjavik's


            Am Abend des vorherigen Tages ergab sich dann doch noch etwas auf Couchsurfing und ich verabredete mich am heutigen Samstag mit einer Finnin, welche eben erst auf Island ankam. Jedoch kam bloss sie auf Island an, ihr Gepäck wurde wahrscheinlich falsch verladen und somit war Heidi ziemlich aufgeschmissen, jedoch keineswegs schlecht gelaunt. Wir verbrachten einen angenehmen Tag, ich erzählte ihr von meinen Erlebnissen, gab ihr Tipps, wir tranken Kaffee, besuchten die berüchtigte Kathedrale, schlichen uns ohne zu Bezahlen in den Lift und genossen den schönen Ausblick auf die ganze Stadt. Abgerundet wurde alles mit einem Besuch im Nationalmuseum von Island. Da gab es eine Menge interessantes zu entdecken. Besonders die alten Fotografien von Island gefielen mir ausserordentlich.



            Zuletzt trennten wir uns für eine Weile, um abends ein wenig das Nachtleben von Reykjavik zu erfahren.
            Ich schlief bestimmt zwei Stunden in meinem Zelt. Es war 19 Uhr als ich aufstand.
            Alkohol hatte ich bereits am Vortag gekauft in einem der staatlichen Shops. Natürlich war ich ein wenig perplex wegen den horrenden Preise, wenigstens erntete ich beim Bezahlen an der Kasse einen mitfühlenden und hilflosen Blick des Verkäufers.



            Ich traf mich mit Heidi, der Finnin beim Opernhaus und setzte mich da mit ihr auf einen Steg. Zum ersten Mal in meinem Leben sah ich unten im Wasser eine Qualle in Echt. Ganz schön erstaunt war ich, dass diese so leicht sichtbar waren. Wir zogen weiter in die erste Bar und ich lernte dort eine Schweizerin kennen, welche hier ein wenig verzweifelt nach Arbeit suchte.
            Anscheinend gestaltete sich diese Suche als gar nicht mal so einfach, da die isländischen Arbeitgeber ihrer Aussage nach Personal vorzogen, welches einheimisch ist, nicht zuletzt auch aus finanziellen Gründen, da beispielsweise ihre Ausbildung als Kindererzieherin in Island gar nicht existierte oder zumindest nicht in einer Form wie in der Schweiz und sie somit viel mehr erhalten müsste als eine Einheimische.
            Ob dies nun wirklich so ist, kann ich an dieser Stelle nicht bestätigen.

            Ein nettes Gespräch mit dem Türsteher des Clubs verriet einige Details über die Isländer und ihr Verhalten im Nachtleben. Laut und johlend seien sie und leider oft auch aggressiv, besonders wenn der Alkohol in grossen Mengen fliesse. Er sei schonmal mit einem Messer angegriffen und auch mit einem Stuhl niedergeschlagen worden. Warum dies so sei, konnte er mir nicht wirklich beantworten. Ein wenig verlegen bemerkte er, dass sie halt Wikinger seien. Er betonte, dass es ihm jeweils nicht anders ginge.


            Wir zogen weiter, die Sonne verschmolz mit dem Horizont und das Licht hatte eine zauberhafte Farbe. Bei einem kleinen Bänkchen, auf welches wir uns setzten, folgte eine weitere Kuriosität, ein älterer Herr mit aufgesetztem Headset tanzte anscheinend zu Musik, bot uns Zigaretten an. Wir schenkten ihm dafür ein paar Schlücke Bier. Freundlich zwinkerte er uns zu.
            Den restlichen Abend fasse ich einfach mal kurz zusammen. Irgendwann ging die Finnin zurück in ihr Hostel, ich machte mich alleine auf die Pirsch und versuchte, den Isländern ein wenig näher zu geraten. Dies gestaltete sich jedoch als ziemlich schwierig und anstrengend. Die Clubs und Bars, es gab nicht unbedingt viele davon, waren meist bis zum Bersten voll. Bereits um zwei Uhr waren die Strassen übersät mit Müll, überall standen junge Menschen, redeten, rauchten und tranken. Grosser Vorteil war, dass kein Eintritt verlangt wurde. Dies wäre bei den horrenden Alkoholpreisen jedoch fast schon grotesk gewesen.
            Mit den Isländern selbst ein wirklich anhaltendes Gespräch zu führen war ziemlich schwierig. Alle befanden sich in Gruppen, jeder schien sich zu kennen und jeder gab sich auch damit zufrieden, bloss mit Leuten zu reden, die ihm bekannt waren! Ich kam mir manchmal fast ein wenig belächelt vor: Der kleine, junge Tourist, welcher den Mut besitzt, sich unter das isländische Volk zu mischen und denkt, er könne einfach so Kontakte knöpfen. Irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass mir die Zeit davonlief. Die Nacht wollte einfach nicht kommen und kaum versah ich mich, war es bereits 5 Uhr Morgens, alles machte zu und die Masse drängte auf die Strasse.
            Ziemlich betrunken holte ich mir eine riesige Pizza, unterhielt mich noch mit einigen Isländern, genoss den Sonnenaufgang und machte mich dann zu Fuss auf den langen Weg zurück zu meinem Zelt.



            Natürlich war diese Situation ein wenig absurd, ich kehrte gerade um 6 Uhr Morgens nach einer durchzechten Nacht alleine auf einen Zeltplatz zurück. Mir sollte es gleich sein, ich schlief einige Stunden, wurde dann aber bald wach durch die Sonne, welche mein Zelt stark erwärmte.


            Tag 20: Kaffee, Hot Dog und Faulenzen


            Die ersten paar Stunden nach dem Aufstehen räkelte ich mich bloss, lag im Gras herum und genoss das grandiose Wetter. Ich hatte natürlich noch Nachwehen von gestern. Als ich geduscht hatte, machte ich mich auf und besorgte mir etwas zu Essen im Nahegelegenen Supermarkt, welcher glücklicherweise 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche geöffnet hatte.
            Die Angestellten da waren sehr sympathisch und bereits bei meinem ersten Besuch vor zwei Wochen führte ich nette Gespräche.
            Zurück auf dem Campingplatz, telefonierte ich mit meinen Eltern und loggte mich danach wieder bei couchsurfing.com ein. Spontan meldete ich mich auf ein Inserat hin von einer Tschechin, welche erst kürzlich auf Island landete und nun als Au-Pair Mädchen bei einer Mutter mit zwei Kinder wohnte. Nur ungefähr eine Stunde später befand ich mich bereits wieder beim Harpa und traf die junge Frau. Es gefiele ihr leider überhaupt nicht gut bei der Mutter und sie beklagte sich über die starken Stimmungsschwankungen derer.
            Ich sprach ihr ein wenig Mut zu. Wir tranken einen Kaffee und sie erzählte mir schwärmerisch von dem Weltbesten Hot Dog, welcher am Hafen von Reykjavik erhältlich sein soll. Bereits J. F Kennedy posierte vor dem Bæjarins Beztu Pylsur, was übersetzt soviel bedeutet wie „Der Beste Hot Dog in der Stadt“.
            Wir gingen vorbei, bestellten einen Hot Dog und assen ihn.
            Ich empfand ihn als ziemlich lecker, wohl aber ist es heutzutage mehr die Tatsache, dass der Stand seit 1938 existiert und bereits prominenten Besuch bekam, welche Kunden und Touristen anlockt.



            Kurz darauf verabschiedete ich mich. Auf dem Rückweg verabredete ich mich zu meiner eigenen Überraschung mit Heidi zum Pferdereiten am Montag.
            Sie schwärmte bereits Samstags davon und wollte mich da schon dazu überreden.
            Da ich eh nicht wusste, was ich am vorletzten Tag tun soll, erschien mir diese Idee, welche ich anfänglich skeptisch ablehnte, eigentlich als ziemlich spannend und unterhaltsam. Ich war zuvor bloss als Kind einmal geritten und war somit völlig unerfahren.


            Tag 21: Auf dem Pferd

            Eines sollte man sich unbedingt bewusst sein: In Island steht man als Tourist ohne eigenes Verkehrsmittel immer früh auf. Vielleicht ist das aber auch an anderen Orten so. Dies galt jedenfalls auch für die vorher genannte Pferdetour. Bereits um 8 Uhr sollte der Bus vor einem Hotel nahe des Campingplatzes bereitstehen und uns abholen. Ich war somit bereits um halb sieben wach und trottete erstmal ziemlich übermüdet unter die Dusche und machte mich so gut es ging frisch. Beim nahegelegenen Bäcker kaufte ich mir ein Croissant, welches mit Schinken und Käse belegt war.
            Unter einem mit Wolken bedeckten Himmel traf ich Heidi und wir mussten erst eine Weile warten, bis der Bus kam.
            Mit Heidi verstand ich mich sehr gut und ich war einmal mehr absolut überzeugt von dem Konzept, welches couchsurfing.com seinen Nutzer bietet. Heidi hatte bloss die ersten beide Nächte bei einem Hostel gebucht, nun übernachtete sie bei einem Isländer zu Hause, den sie über couchsurfing.com fand, erhielt sogar einen Schlüssel für die Wohnung. Sie machte einen glücklichen Eindruck und teilte auch mit, dass sie sich sehr wohl fühle.
            Es ist eine einzigartige Art des Reisens, welche mich hoffentlich mein ganzes Leben begleiten wird.


            Heidi hatte die Tour bereits am Vortag gebucht. Zwei Stunden würden wir auf dem Pferd verbringen, danach gab es ein kurzes Stück zu wandern. Schliesslich befänden wir uns bei einer heissen Quelle, würden da Lunch essen und ein wenig im heissen Wasser baden.
            Nach ungefähr 40 Minuten Fahrt befanden wir uns auf einer Pferderanch. Was wir da noch nicht wussten war, dass die Zuteilung der Anwesenden nicht korrekt erfolgte.
            Erst später stellte sich heraus, dass wir auf unserer Tour nun nicht wandern werden, sondern die ganze Zeit auf dem Pferd verbringen! Eigentlich war uns das aber ganz recht so. Die Leiterinnen entschuldigten sich und versprachen, dass wir bloss den Preis für die Wandertour bezahlen.
            Die Pferde waren sehr pflegeleicht. Erst hatte ich ein wenig Angst, aber als ich auf meinem Gaul dann sass und nichts erschreckendes passierte, war ich gut gestimmt und freute mich auf die Tour. Das Pferd gehorchte mir dabei nur mässig. Die Leiterinnen der Tour wiesen uns sehr professionell an und führten uns dann auch. Wenn ein Pferd mal nicht gehorchte, dann bestimmt auf eine Leiterin.
            Der Weg führte dann in ein Gebirge, welches jedoch nicht unweit von der Ranch lag. Wir waren ungefähr 20 Leute in unserer Gruppe, was sich vielleicht nach viel anhört, trotzdem aber angenehm war.
            Die schnellste Gangart war der spezielle Tölt, welcher schon relativ schnell war, sich jedoch ziemlich unbequem anfühlte als Reitanfänger.
            Bei den heissen Quellen gab es ein Sandwich und eine Wasserflasche für jeden. Die Pause war mit bloss einer Stunde sehr begrenzt. Hier war es jedoch ziemlich kalt und es regnete immer wieder ein wenig. Viele Wanderer badeten bereits in dem heissen Bach, ich hielt zumindest meine Füsse hinein.



            Bald befanden wir uns auf dem Rückweg, welcher über eine andere Route zurück zur Ranch führte. Nachdem ich ungefähr 20 Minuten am Stück Tölt geritten war, fühlte ich mein Hintern fast schon nicht mehr. Der Schmerz war wirklich nicht zu unterschätzen.
            Mit dem Bus ging es dann zurück nach Reykjavik.

            In etwas mehr als 12 Stunden würde ich bereits fliegen, nämlich am nächsten Morgen um 7.30.
            Das Wetter in der Hauptstadt war wieder ein wenig besser. Ich hatte Kontakt mit dem Deutschen, welchen ich beim Myvatn kennenlernte. Wir trafen uns auf ein Sandwich und tauschten erneut Erfahrungen aus. Es ergab sich eine interessante Gesprächsrunde. Ich hatte mein Zelt bereits zusammengepackt und war bereit dazu, schon am Vorabend an den Flughafen zu fahren.
            Ich hatte nämlich grosse Angst davor, den Flug zu verpassen oder aus irgend einem Grund den Transfer zum Flughafen nicht zu erwischen oder ganz einfach den Abflug zu verschlafen. Dem wollte ich entgegenwirken, indem ich am Flughafen übernachtete.


            Ich nahm also den Flybus zum Flughafen, es war bereits 10 Uhr abends. Eigentlich hatte ich vor, irgendwo vor dem Flughafen zu zelten. Dieses Vorhaben brach jedoch erst ein wenig auseinander. Ich betrat ein Hotel vor dem Terminal, um mich nach den Preisen zu erkundigen. Nachdem ich mich jedoch hinten anstellen musste und bereits mehrere Minuten wartete, änderte ich meine Meinung doch und verliess die Hotellobby fluchtartig.



            Nun hatte ich 20 Nächte in meinem Schlafsack verbracht, da werde ich es die letzte doch auch noch irgendwie schaffen. Ich überquerte die Hauptstrasse und lief ein wenig auf dem Moosüberwachsenen Feld. Irgendwann stiess ich auf eine praktische Grube. Dort baute ich mein Zelt auf, stellte den Wecker und schlief dann auch recht zügig ein.


            Tag 22: Ab nach Hause!


            Frühzeitig und ziemlich übermüdet begab ich mich zum Flughafengebäude. Es war ziemlich kühl und windig, doch die Luft war klar und der Regen blieb aus.
            In wenigen Minuten hatte ich meinen Rucksack eingecheckt und befand mich auch schon in der Abflughalle.
            Ein Sandwich und ein Getränk weiter sass ich bereits im Flieger und rollte auf dem Flugfeld herum. Es war erstaunlich, wie kurz die Abfolge der startenden Flieger war. Bestimmt 15 Flugzeuge hoben innerhalb einer Stunde ab, alle der Flotte von Icelandair angehörig.
            Der Flug kam mir sehr lange vor.



            Als ich in Zürich landete, erwarteten mich bereits einige meiner Angehörigen. Die warme Luft machte mir schon nach wenigen Minuten zu schaffen. Es war bestimmt mehr als 25 Grad.
            Während ich auf der ganzen Reise eigentlich nie Sehnsucht nach meiner Heimat hatte oder mich speziell nach jemandem von da sehnte, so bekam ich beim Warten auf mein Gepäck einen kleinen Gefühlsausbruch, ich weinte heftig und brauchte einige Minuten, um mich zu beruhigen.
            Ich konnte jedoch nicht beurteilen, wieso ich eigentlich weinte. Ich fühlte mich grandios und war überglücklich. War es, weil die Reise vorbei war und weil ich mich nun wieder in der „langweiligen“ Schweiz befand? Oder waren es über die 3 Wochen angestaute Gefühle?
            Meine erste grosse Reise war beendet. Was für ein Erlebnis. Ich konnte schon jetzt kaum erwarten, wann es wieder soweit ist und ich mich alleine in die weite Welt wage. Hoffentlich das nächste Mal noch einiges länger als bloss drei Wochen.
            blend-werk

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            • Feurio
              Dauerbesucher
              • 16.06.2009
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              #46
              AW: [IS] Meine Entdeckung Islands - 21 Tage in eigener Initiative

              Ein fulminantes Ende für einen wirklich grandiosen Reisebericht! Herzlichen Dank nochmal von mir!
              Für mehr Natur vor der Haustür!

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              • trekker21
                Neu im Forum
                • 31.10.2013
                • 2
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                #47
                AW: [IS] Meine Entdeckung Islands - 21 Tage in eigener Initiative

                absolut toller bericht. darf ich fragen wie viel dich das ganze gekostet hat? ich plane mit freunden aktuell für 2014 einen solchen trip allerdings nicht so lange. eher 15 tage ca.

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                • blendwerk
                  Anfänger im Forum
                  • 06.05.2013
                  • 20
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [IS] Meine Entdeckung Islands - 21 Tage in eigener Initiative

                  Für den Flug Hin- und Zurück waren es ungefähr 300 Euro über tripsta.de.
                  Das ganze Equipment hat mich bestimmt mehr als 1000 Euro gekostet, wobei ich vorher rein gar nichts besass, weder Wanderschuhe, noch Schlafsack.
                  Danach während den drei Wochen ungefähr 700 Euro für Essen, Unterkunft, Reisekosten und andere Spässe.
                  Also geschätzte 2000 werden es schon gewesen sein.
                  Muss aber auch sagen, dass ich natürlich deutlich billiger hätte Reisen können auf der Insel selber dann, indem ich mein Essen immer selbst gekocht hätte oder beispielsweise als Hitch-Hiker unterwegs gewesen wäre.
                  blend-werk

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                  • trekker21
                    Neu im Forum
                    • 31.10.2013
                    • 2
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                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: [IS] Meine Entdeckung Islands - 21 Tage in eigener Initiative

                    Vielen Dank für die Antwort. Den Flug finde ich ganz ok. Die Ausrüstung an sich würde ich nicht zur Reise zählen, da man diese immer und für andere Touren brauchen kann. Das habe ich damals für meine Finnland-Tour auch nicht zu den Reiseausgaben gerechnet. Und 700 Euro für Verpflegung auf 3 Wochen gesehen finde ich auch nicht allzu schlimm. Bin schon gespannt, wie es uns ergeht Danke nochmal für den sehr hilfreichen und lesenswerten Bericht!

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