[NO] Hardangervidda Februar 2006

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    [NO] Hardangervidda Februar 2006

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Hardangervidda Wintertour Februar 2006

    Mal ein Reisebericht über eine ältere Tour:

    Relativ kurz entschlossen ziehen dieses Mal nicht das bewährte Dreiergespann, sondern nur wir zwei los. Für meinen Tourpartner ist es die zweite, für mich die dritte Winterreise auf die Hardangervidda.
    Wie üblich fahren wir mit dem Auto abends zu Hause los, um früh morgens die Fähre in Dänemark nach Oslo zu nehmen. Wir haben eine Kabine gebucht, um uns tagsüber ausschlafen zu können und um einigermaßen fitt die Weiterfahrt von Oslo nach Geilo machen zu können. Hier mieten wir uns schon traditionsgemäß für eine Nacht in einer Hütte des „Oen Turistcenter“ ein, um uns am anderen Morgen in einer gemütlichen Bäckerei in Geilo mit Kaffee und Zimtschnecken zu stärken.
    In diesem Jahr ist die Straße (Riksvei 7) über die Vidda noch gesperrt, so dass wir das Auto in Haugastol stehen lassen und von dort loslaufen.



    Im Gegensatz zu meiner ersten Wintertour haben wir ausrüstungsmäßig mächtig zugelegt und laufen mit Paris Sled und einer bei ebay geschossenen schweizer Militärpulka. Wir nutzen zwei Schlafsäcke anstelle eines teuren Winterschlafsacks und haben zum Ausprobieren und weil es im Februar hier oben noch recht viel dunkel ist, eine Gaslaterne dabei. Die funktioniert trotz der Kälte nicht so schlecht, genau wie der Primus Gaskocher. Auf einen MSR Dragonfly können wir aber auch ausweichen.



    Auch das VE 25 ist eigentlich ein gutes Zelt und für uns beide im Winter recht geräumig. Nur die Gummis in den Zeltstangen machen in der Kälte schlapp, was uns jeden Abend lästerliche Flüche entlockt.



    Wir schlagen von Haugstol aus einen Bogen, queren einen Tag später die Straße und laufen auf einen Treffpunkt zu. Dank einigermaßen stabilem Handyempfang können wir ein schon vorher geplantes Treffen mit MartinHülle und dem Team durchführen, mit dem er im gleichen Jahr die Grönland Transversale durchführt (www.groenland2006.de). Hier auf der Hardangervidda üben die drei wie schon vor ihnen Fridtjof Nansen. Gegen das von Sponsoren ausgestattete Team sehen wir beide mit der zusammengestückelten Ausrüstung aus wie Penner.



    Immerhin können wir ein paar Ausrüstungsgegenstände austauschen, weil die drei von hier aus nach Hause fahren.
    Als wäre unser Treffen ein gutes Omen gewesen, wird die nächste Nacht klar und kalt. Das Wetter bessert sich weg von Neuschnee und recht hohen Temperaturen, die uns beim Laufen schwitzen lassen hin zu knackiger Kälte und tollem blauen Himmel.





    Wer es schon einmal erlebt hat weiß, wie sehr schlechte Sicht auf die Stimmung drücken kann und wie euphorisierend Sonnenschein ist, auch wenn das im nordischen Winter gleichbedeutend mit Kälte ist. Aber genau dafür sind wir ja hier.





    Dank der guten Sicht und einem Blick auf die Karte merken wir am Morgen auch, dass wir direkt auf einem See übernachtet haben. Eine interessante Vorstellung. Nur auf der Karte ist auch zu sehen, dass wir im Laufe der Tage noch mehrere Seen überqueren und teils Flussläufen folgen. Es müsste interessant sein, hier mal im Sommer wandern zu gehen.



    Das GPS hat hier oben einen sagenhaften Empfang und dank der eingespeicherten Karte benötigen wir die Papierkarte eigentlich kaum.



    Tagelang können wir den beeindruckenden Blick auf das Hallingskarvet-Massiv genießen, während wir einen Halbkreis laufen, um später wieder zurück zum Auto zu gelangen. Die Routine klappt hervorragend und wir schlafen nachts dank der Bewegung an der frischen Luft, dem Stress vor der Abreise und den dicken Schlafsäcken hervorragend und teils mehr als 12 Stunden.



    Uns begegnen keine anderen Winterwanderer. Für die Norweger beginnt die Skisaison erst später. Um Ostern herum ist hier, in der Nähe des Skizentrums Geilo dann die Hölle los. Wir genießen aber die Ruhe und Einsamkeit. Auch deswegen sind wir schon so früh im Jahr hier oben. Ein Hüttenwart hat uns mal gesagt, dass nur Deutsche und Holländer so verrückt sind, schon im Februar auf die Vidda zu gehen. Alle anderen würden den Komfort der Hütten und die längere Helligkeit ab April mehr schätzen.



    Unser letzter Wandertag hält einen rasanten Abstieg und die kräftezehrende Querung des Sloddfjorden für uns bereit, bevor wir wieder zurück nach Geilo ins „Oen Turistcenter“ fahren, wo wir uns in der Sauna und bei einer Pizza entspannen können.

    Es entspricht schon fast einer Tradition, auf der Heimfahrt und vor der Überfahrt mit der Nachtfähre der Stabkirche in Gol einen Besuch abzustatten.



    Zu unserer Tour, zu Norwegen und für alle Wintertourinteressierten passt auch der Besuch des Frammuseums in Oslo. Wir waren hier zwar schon, es ist aber immer wieder beeindruckend, das Schiff und die Ausstellung zu besichtigen und die Tour bereits hier am Museumshafen in historischer Atmosphäre direkt neben Nansens Fram und Amundsens Gjöa ausklingen zu lassen.

    Zuletzt geändert von Daddyoffive; 06.06.2013, 15:02.
    Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
    John Eldredge
    ><>

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    #2
    AW: Hardangervidda Februar 2006

    Danke für den Bericht!

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