[SE] Radreise von Göteborg nach Gotland

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    [SE] Radreise von Göteborg nach Gotland

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Reisezeit: 21.05.12 - 07.06.12

    Die Reise war nicht so spontan, wie es hier aussieht, aber ich beginne ohne Vorgeplänkel mit der Abfahrt.

    21.05.
    Am Nachmittag fuhr ich mit dem Zug nach Kiel, kaufte mir ein Fährticket nach Göteborg und durfte schon wenig später an Bord. Meine Hoffnung, eine Kabine für mich allein zu haben erfüllte sich nicht. Doch ich hatte noch genug Schlaf nachzuholen, und bemerkte deshalb kaum etwas von dem Mann im Bett unter mir.

    Di 22.05.
    Während des Frühstücks hatten wir Gelegenheit ein wenig zu plaudern. Der Mann kam aus Deutschland und arbeitete in Göteborg, war aber schon an einigen anderen Orten der Welt beschäftigt gewesen.

    Bei strahlendem Sonnenschein liefen wir in Göteborg ein.
    Ich radelte von Bord, schaltete den GPS-Empfänger ein und sah fast nichts: Im Gerät steckte nur eine deutsche Fahrradkarte, die ich mal zum Testen installiert hatte.
    So folgte ich erst einmal den Radwegschildern nach Kungälv.
    Einige Kilometer vor Kungälv sah ich weit vor mir ein Reiserad, dass ich am Ortseingan endlich einholte. Drauf saß eine ODSlerin, die auf dem Weg zum Nordkap war. Doch im Gegensatz zur mir wollte sie nicht die einfache Route durch Schweden nehmen, sondern über Norwegen radeln. In brennender Sonne quatschten wir bei Kaffee und Kuchen, dann trennten wir uns und ich fuhr allein am Götaälv weiter.

    Der Götaälv

    Mir lief der Schweiß in die Augen, der Helm wanderte auf den Gepäckträger und mein Wasser ging zur Neige. Bäcks Lanthandel rettete mich vor dem Verdursten.

    Mein Lebensretter

    Das änderte nichts an der Hitze und als ich ein B&B Schild sah, war die Tour für den Tag zu Ende. Dort im Garten konnte ich die Sonne sogar genießen.

    B&B Älvbacken

    60,9 km


    23.05.
    Um 8:00 Uhr erwachte ich und fühlte mich richtig ausgeschlafen. Aber sengende Sonne brannte schon aufs Zelt. Trotzdem fuhr ich gegen 10:00 Uhr ab. Überwiegend gegen den Wind radelte ich weiter am Götaälv entlang nach Trollhättan. Dort machte ich eine Mittagspause, kam aber nicht auf die Idee, nach einer Straßenkarte zu schauen.

    Trollhättan

    Ich verließ ich die Stadt, kam durch ein Industriegebiet und stand plötzlich vor der Schranke des Saab-Geländes. Freundlich fragte ich die Wachfrau wie ich durch das Gelände käme, und ebenso freundlich erklärte sie mir, dass ich unter keinen Umständen über das Gelände dürfe. Doch sie war so nett, mir zu erklären wie ich um das Gelände herum käme.
    Ich fand einen Weg, hielt mich weiterhin nordöstlich und wusste nur, dass ich aufpassen musste, nicht auf die Halbinsel im Vänern radeln.
    Ungefähr 10 km weiter traf ich auf die Radroute Västgötaleden, die nach Lidköping ausgeschildert war.

    Linnéleden

    Lidköping liegt nicht auf der Halbinsel und so folgte ich der Route. Ein gut ausgeschilderte Strecke auf asphaltierten kleinen Straßen. Bei Kilometer 72 musste mich entscheiden: Weiter Richtung Lidköping oder nach Süden zum Campingplatz in Grästorp. Ich entschied mich für letzteres und hatte somit endlich auch einige Kilometer Rückenwind.

    Schweißdesign

    Der Platz entpuppte sich als Teil eines Sportzentrums, war aber ganz okay. Nur, dass ich ein Campingkarte kaufen musste ärgerte mich.
    79,1 km


    24.05.
    Schon vor 9:00 Uhr saß ich, für meine Verhältnisse recht früh, auf dem Rad. An einer Tanke wollte ich eine Straßenkarte kaufen und bekam ein Faltblatt: Ganz Schweden auf ca. zwei DIN A4 Seiten.
    Irgendwo in nordöstlicher Richtung traf ich wieder auf den Västgötaleden.
    Die Sonne brannte, aber ohne Gegenwind war es erträglicher als an den Vortagen.
    Durch Alleen von Flieder radelte ich bis nach Lidköping.
    Nach dem Essen versuchte ich mein Glück in der Touristenformation. Die Frau dort schwärmte vom neuen, gut ausgeschilderten Radweg Lidköping - Mariestad.

    Immer wieder Flieder

    Lidköping

    Eine Frau mit hohem Alter und ebenso hoher Geschwindigkeit führte mich, war aber bald zu Hause und schickte mich in den Wald.
    Fröhlich fuhr ich in den Wald und stand plötzlich auf einem Hof. Auch an der nächsten Weggabelung fand ich kein Schild.
    Doch wieder kam eine Frau vorbei, die mir den rechten Weg wies. Danach konnte ich dem Radweg problemlos - zumindest was die Orientierung betraf - folgen. In der Hitze fand ich die Schotterabschnitte ziemlich anstrengend und wollte nur noch einen Badeplatz zum Zelten.

    Radweg Lidköping-Mariestad

    Radweg Lidköping-Mariestad

    Radweg Lidköping-Mariestad

    Ich hatte ja jede Menge Lebensmittel dabei, nur leider nicht mehr genug Wasser für die Zubereitung.
    Völlig ausgehungert erreichte ich den Campingplatz von Mariestad. Zunächst war ich alleine auf der Zeltwiesen, dann bekam ich Gesellschaft von einem Mann mit einem Reisemoped.

    Reisemoped

    Stolz zeigte er mir Zeitungsausschnitte einer Weltreise, die sein Sohn und er mit einem VW Käfer gemacht hatten.
    114 km


    25.05.
    Zum Frühstücken radelte zu einem Café in die Stadt.

    Mariestad

    Mein Campingnachbar hatte offensichtlich die gleiche Idee gehabt, und so zog sich das Frühstück ein wenig in die Länge.
    Als ich mich auf den Weg, radelte ich prompt in die falsche Richtung aus der Stadt.
    Nach einiger Zeit hatte ich richtige Straße gefunden und kam damit wieder auf den Västgötaleden, der mich, mit mindestens 10 km Umweg, zum Götakanal brachte.

    Café och Vandrarhem Hajstorp

    Der Weg entlang des Götakanals war geschottert und ich drohte in Staub und Pollen zu ersticken. Ich suchte mir eine weniger staubige Straße, die ungefähr in die richtige Richtung zu führen schien, war aber schon ziemlich lustlos und nutzte jedes erdenklich Plätzchen um eine Pause einzulegen.
    Den letzten Rest an Lust raubte mir schließlich ein Straßenschild: Mariestad 45 km. Ich hatte für die Strecke 70 km gebraucht.

    Am Viken

    Strömsnäs Naturcamping am Viken

    Auf Strömsnäs Naturcamping ließ ich mich dann nieder, genoss die Sonne und den Viken.
    79,4 km
    Zuletzt geändert von luvohh; 26.02.2013, 21:30.

  • luvohh
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    #2
    AW: [SE] Radreise von Göteborg nach Gotland

    26.05.
    Während der Nacht hatte mein Zelt seine Farbe von grün nach gelb geändert. Pollen! Alles was sich während der Nacht außerhalb des Zeltes befand, war damit bedeckt.
    Zunächst radelte ich nach Karlsborg. Das lag zwar nicht in meiner Richtung, aber ich benötigte Bargeld, und nebenbei kaufte ich eine viel zu teure Straßenkarte, die noch nicht einmal bis Gotland reichte. Nachdem ich nun schon 15 km geradelt war, ohne wirklich vorwärts zu kommen, übermannte mich der Hunger und ich fuhr Sibylla (eine schwedische Fast-Food-Kette) an.
    Ich schaute auf die Teller der anderen Gäste - Kartoffelpüree, darauf eine Wurst, daneben Pommes, über allem eine Mayonnaise mit etwas klein gehäkseltem Gemüse, daneben Töpfchen mit Ketchup, Senf etc. - und nahm lieber nur einen Hamburger.

    Am Hafen von Karlsborg

    Köhlerei bei Flugeby

    Höghult

    Gegen 13:00 Uhr kam ich dann endlich wirklich los und folgte Runt Vättern in Richtung Norden. Eine Berg- und Talfahrt die, abgesehen von lockerem Schotter bei manchen Abfahrten, richtig Spaß machte. Bei dem Spaß bermerkte zu spät, dass ich die Route verlassen hatte. Die gerade gekaufte Straßenkarte nützte im Wald nicht viel und so fuhr ich orientierungslos weiter, bis ich an eine richtige Straße kam.
    Diese nahm ich natürlich in die falsche Richtung, konnte dadurch aber ungefähr meine Position auf der Straßenkarte bestimmen. Wieder in der richtigen Richtung unterwegs, gelangte ich schnell an eine Kreuzung, die mir sehr bekannt vorkam. Ich hatte eine Ehrenrunde von 10 km gedreht.
    Die Straße war gut, es gab keinen Verkehr und sie führte nach Norden. Der einzige Nachteil war, dass Gotland im Osten lag.
    Auf dem Campingplatz Tiveden trank ich einen Kaffee und unterhielt mich mit einem Schweden über Salz-Design auf Hüten und kartenlose GPS-Empfänger. Das war lustiger, als mich auf dem Rad weiter zu quälen und so buchte ich hier einen Zeltplatz. Nach einiger Zeit verabschiedete sich der Mann, der auch nur wegen eines Kaffees auf den Platz gekommen war, und ich kramte mein Netbook aus den Tiefen der Packtasche. Das hatte ich mitgenommen, weil ich nach einer Reise oft meine eigene Schrift im Reisetagebuch nicht entziffern kann. Zu guten Ideen und Vorsätzen: Ich habe trotzdem nur Notizen mit Kugelschreiber ins Heft gekritzelt. Aber auf dem Platz gab es WLAN des Platzes, und mit dem Netbook konnte ich mir immerhin einen Track nach Nynäshamn zusammenstellen und aufs GPS zu übertragen.
    In einiger Entfernung von mir zelteten zwei Frauen, die sich auffallend unauffällig benahmen. Das machte mich natürlich neugierig, bis ich sah, dass sie sich heimlich Rotwein schmecken ließen. Scheinbar durfte man das nur im Zelt.
    Später kam eine der beiden auf mich zu, doch brachte sie keinen Rotwein, sondern wollte sich nur über mein Zelt informieren. Sie war eine Lehrerin, ihre Freizeit oft wandernt im Fjäll verbrachte und keine Lust mehr auf ihr schweres Zelt hatte.
    Dann riet sie mir noch, mich nach den Fährüberfahrten zu erkundigen. Möglicherweise würden die außerhalb der Saison nur sehr selten fahren.
    60 km

    27.05.
    Schon um 9:00 Uhr machte ich mich auf den Weg und folgte Runt Vättern bzw. Tivedsrundan nach Askersund. Das Radeln mit dem herunter geladenen Track war sehr entspannt, und die teuer gekaufte Straßenkarte hätte ich mir sparen können.
    Im Hafen von Askersund ließ ich mir einen Mittagsimbiss schmecken.

    Andere Leute müssen arbeiten...

    Futterneider

    Ich hatte mir offensicht einen guten Track zusammen gestellt. Er führte mich durch viele blühende Wiesen und Wälder, vorbei an einigen Seen und durch einige Bullerbü-Dörfer. Ganz unspektakulär, aber sehr schön zum Radeln. Nur vom Flieder mochte ich bald nicht mehr riechen. Ich glaube, es gab keinen Garten und kein Gehöft, von dem der Geruch nicht in meine Nase wehte.

    Sägewerk

    Sverigeleden

    Mitten in dieser Landschaft stand, für mich völlig unerwartet, ein großes Warenhaus. Es hatte sogar am Sonntag geöffnet. Ich kaufte mir einen Vorrat an Wasserflaschen und war mir sicher, ihn nun nicht mehr zu benötigen.
    Auf beschaulichen Strecken radelte ich dann weiter, bis ich in Brevens bruk ein kleines Café entdeckte. Eigentlich handelte es sich eher um einen Garagen-Trödelmarkt mit Sitzgelegenheit im Garten, aber ich bekam Kaffee und Kuchen. Das Badhus sah ich leider erst auf der Weiterfahrt. Ich hätte gerne gewusst, ob es noch benutzt wird

    Badhus in Brevens bruk

    Keine 10 km weiter bemerkte ich beim Bremsen ein leichtes Holpern meines Rades. Am Hinterrad war eine Speiche gebrochen. Ich schraubte ein wenig an den Speichennippeln herum und glich so den Seitenschlag etwas aus.
    Auf der Weiterfahrt hielt ich Ausschau nach einem Badeplatz. Dort wollte ich das Zelt aufstellen und dann in Ruhe die Speiche wechseln.

    Floß auf dem Kalefjärden

    Wie so häufig wenn ich einen Platz suche, fand ich keinen und so kam auf der schönen Strecke ein Kilometer zum nächsten, bis ich nach weiteren 40 km Djulöbadets Camping vor Katrineholm erreichte.
    152 km

    28.05.

    Morgendlicher Blick aus dem Zelt

    Es hatte doch sein Gutes, gestern keinen Badeplatz gefunden zu haben. Meine Ersatzspeichen hatten die falsche Länge, was ich allerdings erst nach dem Ausbau des Hinterrades bemerkte. Samt Hinterrad spazierte ich in die Stadt und fand mit einiger Mühe, versteckt hinter Motorsägen und Gartengeräten, eine Fahrrad-Werkstatt.
    Ich kaufte einige Speichen, ließ mir das Zahnkranzpaket lockern und wechselte, zurück auf dem Campingplatz, zum ersten Mal in meinem Leben eine Speiche.
    Einen Großteil des Nachmittags verbrachte ich mit zentrieren und Probe fahren, zentrieren und Probe fahren, und trug damit nicht unerheblich zur Unterhaltung der anderen Gäste bei.

    29.05.
    Gegen 10:00 Uhr bestieg ich mein Rad und fuhr in die Stadt. Ich frühstückte in einem Café und ließ mir von einem begeisterten alten Mann die Schultern klopfen. Einerseitzs freue ich mich über diese Begeisterung, aber wenn Menschen, die sich nur mit Mühe auf den Beinen halten können, ihren Rollator loslassen um Beifall zu klatschen, bekomme ich doch immer wieder Angst.
    Unproblematisch, aber alles andere als schön, musste ich zunächst einige Kilometer an der 55 fahren, dann führte die Strecke auf kleineren Straßen weiter: Mälardalsleden, Näckrosleden und später Kustlinjen.

    An der 55

    An einigen Stellen war der Track etwas undeutlich und ich musste durch Ausprobieren herusfinden, welche Straßen zum Track gehörten. Doch da ich nach spätestens 100 m immer erkennen konnte, ob ich mich noch auf dem richtigen Weg befand, störte mich das kaum.
    Trotz der strahlenden Sonne war der Fahrtwind ziemlich kühl, und ich hatte entweder zu viel oder zu wenig Kleidung an. Die perfekte Kombination fand ich den ganzen Tag nicht.
    Irgendwo auf der Strecke kam ich an eine Baustelle und wartete dort an der roten Ampel. Endlich kam aus der Gegenrichtung ein Auto, wendete und leuchtete mir ein „Följa mig!“ entgegen. Derweil wurde auch die Ampel grün und ich folgte dem Wagen, der sich überhaupt nicht für einen Radfahrer interessierte.
    Das musste eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme sein, denn die Baustelle war so breit, dass auch zwei LKW hindurch gekommen wären.
    Nach 85 km fuhr ich in Tystberga einen Supermarkt an, und während ich mich über den frisch gekauften Kuchen hermachte, erklärte ich neugierigen Kindern, warum ich so viel Wasser durch die Gegend fuhr.

    Naturskulptur

    Brotzeit mit Tubenkäse

    Ich war noch keine 2 km weiter gekommen, da hörte ich im Wald ein laute Knacken. Erschrocken drehte ich mich um. Direkt hinter mir kam ein Elch aus dem Wald gesprungen und rannte, erstaunlich elegant, über die Wiesen davon.
    Nach weiteren 15 km kam ich an einem Schild mit Sandviks Camping vorbei, und die Aussicht auf eine heiße Dusche ließ mich dorthin fahren. Meine Oberschenkel waren eiskalt. Vermutlich wäre es doch besser gewesen, eine lange Radhose über zu ziehen.
    Es handelte sich um einen ganz einfachen Platz, dessen Rezeption nur am Wochenende für eine Stunde geöffnet war.
    99,8 km

    30.05.

    Ich legte einen angemessenen Obolus in den Briefkasten und machte mich – man lese und staune – schon um kurz nach 8:00 Uhr auf den Weg.
    Die Lehrerin hatte mich doch sehr verunsichert, deshalb machte ich einen Umweg nach Trosa, um mich in der Touristinfo nach den Gotland-Fähren zu erkundigen. Doch vor 10:00 Uhr war dort nichts zu machen, und so hatte ich noch genug Zeit ein Café auf zu suchen und Kladdkaka zu frühstücken.
    „Auf Gotland wohnen viele Leute, da müssen die Fähren natürlich fahren!“ erfuhr ich in der Info.
    Nun wäre es schön gewesen, einen direkten Weg von Trosa nach Nynäshamn zu haben. Nur war da leider eine furchtbar langgezogene Ostseebucht im Weg, und ich musste weiter gegen den Wind nach Norden radeln, um diese zu umfahren.
    Zwar sah ich einmal ein Schild mit einer Fähre, aber die fuhr nur auf die Insel Oaxen. So eine Querverbindung wäre auch zu schön gewesen.

    Radroute bei Mörkö

    Ich radelte bis zum Skanssundet und überquerte den mit der Fähre. Dann kämpfte ich mich weiter gegen den Wind nach Norden. Manchmal glaubte ich sogar, auf der gegenüber liegenden Seite der Bucht, die Straße zu sehen, auf der ich später zurück radeln müsste.
    Nach dem Umfahren der Bucht hatte ich in Richtung Süden Rückenwind erwartet, doch die Hoffnung wurde nicht erfüllt. Statt dessen nahm nun auch noch der Verkehr zu.

    Fähre über den Skanssundet

    Briefkästen von Kagghamra

    Vielleicht war die Strecke von Kagghamra nach Nynäshamn sogar schön, doch ich fand sie nur nervig und anstrengend. Ich vermute, ich war vorher noch nie so viele Kilometer am Stück mit dem kleinen Kettenblatt gefahren.
    Hocherfreut es geschafft zu haben, fuhr ich Nickstabadets Camping in Nynäshamn an und buchte einen Zeltplatz.
    Ich wärmte mich mit heißem Kaffee auf und traute meinen Augen nicht. Da spielten doch tatsächlich Leute im Meer. „Ich bin eine Memme,“ dachte ich und radelte zum Hafen um den Fährplan an zu schauen.
    103 km

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      • Meine Reisen

      #3
      AW: [SE] Radreise von Göteborg nach Gotland

      31.05.
      Um 11:05 Uhr sollte die Fähre ablegen. Das fand ich eine akzeptable Zeit, war aber viel zu früh am Hafen und frühstückte inmitten einer Motoradgang.
      Einen großen Teil der Fährüberfahrt verbrachte ich mit einem jungen Mann, der mir viel von Gotland als Party- und Künstlerinsel erzählte. Wir aßen pannkakor med sylt och grädde, und hatten kurzweilige drei Stunden an Bord.

      Im Hafen von Visby

      Visby

      Der erste Regenschauer naht

      Wieder von Bord irrte ich ein wenig in Visby herum, bekam in der Touristeninfo eine Übersichtskarte von Gotland und radelte entlang der Küste nach Norden. Irgend etwas Besonderes schien hier los zu sein.
      Über mir kreisten Hubschrauber und weit vor mir sah ich Menschen, die schon von weitem genauso aussahen, wie die Fernsehleute in Hamburg aussehen. „Vermutlich sehen die überall auf der Welt gleich aus,“ dachte ich mir und verpasste prompt eine Abfahrt. Während ich zurück fuhr, fielen mir die Autokennzeichen der Filmleute ins Auge... und es waren tatsächlich Hamburger.
      Auf der Weiterfahrt erwischte mich der erste - und einzige - Regenschauer dieser Tour, belohnte mich dafür aber mit einem doppeltem Regenbogen. Vielleicht ist das Licht auf Gotland wirklich anders als auf dem Festland, vielleicht waren es auch nur die ungewohnt dunklen Wolken, aber auf mich wirkte die Landschaft beim Durchfahren ziemlich unwirklich.
      Laut meiner Übersichtskarte sollte es in Kappelshamn einen Campingplatz geben. Ich fuhr hin, fand aber nur einen Sportplatz mit Sportlerheim und einer Rasenfläche. Doch immerhin standen auf dem Rasen ein kleiner Wohnwagen und zwei Menschen.
      „Ist das hier der Campingplatz?“ fragte ich und bekam lachend die Antwort: „Ja, und du bist das Wohnmobil auf das ich seit einer Stunde warte?“ Ganz abwegig fand ich das nicht.
      Die Frau führte mich durch die Räume des Sportlerheims. Dann nahm sie meine Gotlandkarte, zeigte mir, wo die schönsten Raukar wären und erklärte, dass ich unbedingt auch zur Blauen Lagune fahren müsste. Die Strecke wäre mit dem Fahrrad eh viel schöner.
      Als von dem erwarteten Wohnmobil dann immer noch nichts zu sehen war, ermahnte sie mich: „Es ist zu kalt zum zelten! Du kannst im Wohnzimmer auf dem Sofa schlafen.“, und machte sich auf den Heimweg. Das ließ mein Stolz natürlich nicht zu.
      Vor dem Einschlafen fragte ich mich, warum ich eigentlich nach Nynäshamn geradelt war. Der Weg von Göteborg nach Oscarshamn wäre viel kürzer gewesen.
      54,7 km

      Campingplatz Kappelshamn

      01.06.
      Den Empfehlungen folgend radelte ich am Kalkwerk vorbei, streifte den Bästeträsk und stand nach 18 km vor der Blauen Lagune. Die soll ein sehr beliebtes Ausflugsziel sein, aber bei der Kälte war ich der einzige Besucher, und auch ich verspüte keine Lust auf ein Bad.
      Ebenso verlassen war der Steinstrand bei Ar. Mit Radschuhen an den Füßen balancierte ich ein wenig auf dem Strand, dann radelte ich weiter nach Fårösund.
      In Bunge kam ich an einem Freilichtmuseum, von dem mir von der Frau unterschlagen worden war, vorbei. Das sah von außen ziemlich gut aus und wäre sicher einen Besuch wert gewesen. Aber ich wollte nur die Raukar sehen und begnügte mich deshalb mit Kaffee und Kladdkaka im Museumscafé, bevor mich die Fähre nach Fårö brachte.

      Gotland: Vermutlich mehr Mühlen als Häuser

      Am Bästeträsk

      Die Blaue Lagune

      Blaue Lagune

      Strand bei Ar

      Strand

      Ar

      Museumsdorf in Bunge

      Café in Bunge

      Der Thron des Königs

      Ich war sofort von dieser kargen Schafsinsel begeistert und begann meine Rundfahrt. Beim einzigen Supermarkt der kleinen Insel schaute ich auf die Karte und bemerkte, dass die Straße hier nur eine große Schleife durch den Nordosten machte. Mir blieb nichts anderes übrig, als ein Stück zurück zu fahren und dann abzubiegen.

      Ryssnäs auf Fårö

      Laut Wikipedia nicht der Namensgeber von Fårö

      Fårö

      Warum hatte mir niemand gesagt, dass die Raukar von Möwen bewacht werden? Eine Möwe kam immer wieder im Sturzflug auf mich herunter geschossen und schlug mit ihrem Schnabel wütend auf den Helm ein. War ich froh, den aufgesetzt zu haben, mein Kopf hätte die Schläge sicher nicht schadlos überstanden. Dann sah ich sie endlich: Die Raukar.
      Hätte ich gewusst, dass es dort auch jede Menge Fossilien gibt, wäre mein Blick vielleicht auch mal zum Boden gewandert, aber ich starrte nur auf diese bizarren Steingebilde.

      Raukar

      Raukar

      Rauk

      Auf dem Rückweg wurde ich wieder von der Möwe angefallen, radelte die Westküste entlang, vorbei an kleinen Fischerhütten, zu den kleinen Raukar im Digerhuvud Nationalreservat.
      Ich warf noch einen Blick auf den kleinen Fischerhafen Lauterhorn, dann machte ich mich wieder auf den Weg zur Fähre. Von Fårösund nahm ich die direkte Straße nach Lärbro, kaufte noch schnell im Supermarkt ein und fuhr dann wieder zum Campingplatz in Kappelshamn.
      118 km



      Kleine Raukar

      Strand

      Lauterhorn

      02.06.
      Nach dem Aufwachen wurde ich freudig von der Wirtin begrüßt, und musste ihr natürlich von meiner Tour berichten.
      Da ich heute eh nur bis nach Visby wollte, konnte ich mir morgens Zeit lassen. Bei gemütlichen 6°C und heftigem Wind machte ich mich um 10:30 Uhr auf den Weg. Die Windböen warfen mich immer wieder aus der Spur, was die wenigen Autofahrer jedoch nicht hinderte, mich ohne Abstand zu überholen.
      Ich musste mich so sehr auf das Fahren konzentrieren, dass ich von der Landschaft durch die ich fuhr, nichts mit bekam.
      In Visby bummelte ich ein wenig durch die Stadt, fuhr zu Hafen um einen Blick auf den Fährplan zu werfen und suchte dann den teuersten Campingplatz der Tour auf.
      200:- SEK musste ich für einen Zeltplatz hinblättern, dazu 10:- SEK für die Dusche.
      52,3 km

      Visby

      Der teuerste Platz der Tour

      03.06.
      Viel zu früh war ich wach geworden. Den nächtlichen Sturm hatten das Zelt und ich gut überstanden. Die Blattläuse hingegen hatten sich nicht auf den Bäumen halten können und im Windschatten meiner Packtaschen Schutz gesucht.

      Morgendliche Gesellschaft

      Ich musste mir nun irgendwie die Zeit bis zur Abfahrt der Fähre vertreiben, denn auf dem Campingplatz gab es, trotz des hohen Preises, nicht einmal einen Kiosk. Ich umrundete Visby innerhalb der Stadtmauern und suchte mir dann ein Lokal zum Frühstücken.
      Auf der Fähre hingen eine Menge Fotos von Gotland, und beim Betrachten wurde mir klar, dass ich nur einen Bruchteil von Gotland gesehen hatte.

      Visby

      Ostsee



      Irgendein Schiff

      Im Innern der Fähre

      1. Klasse

      Auf dem Festland waren die Temperaturen um einige Grade wärmer. Ich hatte schon Sorge in Minusgrade zu geraten. Obwohl ich nun wieder ohne Karte oder Track radeln musste, fand ich eine schöne Strecke aus Oscarshamn hinaus. Aber dann kam ich auf eine Hauptstraße mit ziemlich viel LKW-Verkehr, der mich so nervte, dass ich die erste Gelegenheit nutzte und nach Süden abbog. Ich wusste eh noch nicht wohin ich wollte und so folgte ich der Straße, bis ich in Påskalavik wieder an die Küste kam.

      Cykelspåret nach Mönsterås

      Von dort nahm ich die Radroute Cykelspåret nach Mönsterås und radelte dann noch 5 km zum Campingplatz. Die Rezeption war nicht mehr besetzt, aber das Servicegebäude war geöffnet, und ich somit zufrieden. Während ich bei strahlendem Sonnenschein die Bremsklötze austauschte, beschloss ich, Öland in diesem Jahr nicht mehr anzusteuern, mir schien die Zeit doch knapp zu werden.
      57,9

      Kommentar


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        • Meine Reisen

        #4
        AW: [SE] Letzter Teil der Radreise von Göteborg nach Gotland

        04.06.
        Morgens, ich war gerade dabei meine Sachen zu packen, wurde ich von zwei Rasenmähern grimmig angeschaut: „Hast du schon bezahlt?“ „Natürlich nicht. War ja niemand da.“ „Aber jetzt ist jemand da.“ So stellt man sich den Beginn eines schönen Tages vor.
        Die Leute an der Rezeption waren dann wesentlich freundlicher. Nun, ein wenig besser gelaunt, wollte ich mich auf den Weg machen, wurde dann aber von einer Frau und ihren beiden Kindern zum Kaffee eingeladen. Da konnte ich doch nicht sagen.
        Die drei waren mit Auto und Zelt unterwegs und blieben immer ein paar Tage an einem Ort, von dem sie dann Tagestouren machten. Ich berichtete von meinem bisherigen Tourverlauf, und dass ich nun doch nicht mehr nach Öland fahren würde.
        Die drei waren auf Öland gewesen: „Wenn du eh keinen Flieder mehr sehen kannst, solltest du jetzt auch nicht hinfahren, die Insel ist voll davon.“ Gegen 11:30 Uhr verabschiedete ich mich.
        Ich radelte zurück nach Mönsterås, folgte dann einer kleinen Straße nach Blomstermåla und stand dann plötzlich vor einer Baustelle. Den Schildern nach zu urteilen konnte man dort nicht hindurch. Ich versuchte es trotzdem. Obwohl es sich hier nicht um eine Radroute handelte, kam mir nach wenigen Minuten ein Reiseradler entgegen.
        Ob er den gleichen Versuch gemacht hatte und nun wieder auf dem Rückweg war? Doch er fragte im vorbei rauschen, ob man in seiner Richtung durch könne. Es musste also in meiner Richtung auch irgendwie weiter gehen. Es war ein schönes fahren so ganz ohne Autos. Wenige Kilometer weiter kam mir schon wieder ein Reiseradler entgegen. Das glich ja schon fast einer Invasion.
        Die einzige Straße in südlicher Richtung war etwas größer und führte mich in den Ort Ålem. Der kleine Fluss hier heißt Alsterån. Da fühlte ich mich schon fast wieder zu Hause. Auf einer kleinen Straße radelte ich dann weiter nach Bäckebo. Hier hatte ich auf ein Café gehofft, oder wenigstens einen Supermarkt.
        Es gab weder das eine noch das andere, und so ließ ich mich gegenüber der Schule nieder um von meinen Snacks zu naschen.

        Alsterån

        Die Schule von Bäckebo

        Als ich zu frieren begann, setzte ich mich aufs Rad, überholte die beiden Lehrerinnen, die einige Minuten vor mir von der Schule abgefahren waren, und machte mich auf den Weg nach Nybro. Die Strecke führte ausschließlich durch Wald, und auf halber Strecke nutzte ich eine Lichtung für eine kleine Pause.
        Plötzlich hörte ich Gesprächsfetzen und dann radelten die Lehrerinnen an mir vorbei. Für so Plappermäulchen hatten die beiden ein gutes Tempo drauf und ich versuchte gar nicht, sie noch einmal einzuholen. Doch bis Nybro hatte ich sie immer vor mir in Sichtweite. Über 20 km Arbeitsweg legten sie mit dem Rad zurück.
        Ich fuhr zum Einkaufen in den Ort und anschließend auf den winzigen aber schönen Campingplatz.
        Ich teilte mir den Platz mit paar, vermutlich osteuropäischen, Arbeitern. Ob die Angst vor mir hatten? Sie parkten ihre beiden Autos so geschickt zwischen die kleinen Wohnwagen, dass sie einen geschlossen Kreis bildeten, und ich ihr Grillfest zwar hören und riechen, aber nicht sehen konnte.
        79 km

        05.06.
        Nach den Einkäufen und einem Kaffee im Supermarkt irrte ich ein wenig herum, bis ich die Straße nach Örsjö fand. Eine ruhige Straße, die auch fast nur durch Waldgebiete führte. In Örsjö warf ich einen Blick in einen kleinen Skulpturenpark, dann radelte ich weiter nach Emmaboda.
        Dort legte ich im Zentrum eine kleine Pause ein und beantwortete zwei Jugendlichen ein paar Fragen nach meiner Tour.

        Die Kirche in Örsjö

        Skulpturenpark in Örsjö

        Skulpturenpark in Örsjö

        Auf der Weiterfahrt kam ich leider auf eine Straße, die zwar 3-stellig war, auf der aber trotzdem viel Auto- und LKW-Verkehr herrschte. Kurzentschlossen fotografierte ich einen Umgebungsplan und verließ die Straße bei der nächsten Möglichkeit.
        Nun befand ich mich zwar auf einer ruhigen Straße, aber wohin führte die? Ich kreuzte die Fahrradroute Utvandrarleden, doch konnte ich den auf dem Foto des Umgebungsplans genauso wenig finden wie die Ortsnamen, die ich an der Straße sah.

        Eine fast endlose Strecke

        Eine Idee, die nicht viel nützte

        An Kreuzungen und Gabelungen musste ich mich also auf meinen Orientierungssinn verlassen und geriet auf immer kleiner werdende Straßen. Dann sah ich endlich einen Wegweiser: Ich radelte Richtung Karlskrona. Das war mir zwar zu weit östlich, aber immerhin nicht ganz falsch. Dann gab es plötzlich eine Straße, die scheinbar nach Westen führte. Was sollte schlimmeres passieren, als das sie irgendwo im Wald endetet?
        Also fuhr ich dort weiter. Vorsichtshalber speicherte ich jedoch mögliche Übernachtungsplätze, an denen ich vorbei kam, als Wegpunkte in den GPS-Empfänger.

        Vosichtshalber gespeicherter Badeplatz

        Schließlich kam ich nach Eringsboda und fand dort eine größere Straße, die ich auch wieder Richtung Westen nahm. Ich kam an einem ziemlich groß aussehenden Campingplatz vorbei. Doch der wirkte auf mich so unsympathisch, dass ich ihn ignorierte.
        Eine gute Entscheidung, denn nur wenige Kilometer weiter fand ich einem kleinen Campingplatz, der, mit dem Fahrrad im Fluss, gleich einen angenehmen Eindruck machte.
        81,8 km

        Ein netter Campingplatz

        06.06.
        An Schwedens Nationalfeiertag hatte ich eigentlich nur Ausflugsverkehr erwartet, doch es waren auch ziemlich viele LKW auf der Straße. Die 25 km bis Bräkne Hoby waren noch gut zu ertragen, doch dann nahm der Verkehr stetig zu.
        Ich ergriff die Flucht und folgte Cykelspåret zur Küste.
        Dort gab es dann den erwarteten Ausflugsverkehr in Form von Motorrädern. Hunderte müssen es gewesen sein, die mir auf dem Weg nach Karlshamn entgegen kamen. Am liebsten wäre ich auf dem Campingplatz vor Karlshamn geblieben, aber 13:30 Uhr war dafür einfach noch zu früh.

        Snittingefallet

        Kurz vor Karlshamn

        Statt dessen radelte ich zur Mittagspause in die Stadt und fuhr anschließend weiter nach Mörrum. Dort verließ ich die Radroute, um nach einigen Kilometern doch wieder darauf zu gelangen. Falls es dafür jemals einen Grund gab, so habe ich ihn erfolgreich verdrängt.

        Skråbeån bei Nymölla

        Radwege

        Dann, auf einer gemütlichen Strecke - vermutlich ein ehmaliger Bahndamm - hörte ich ein Knacken. Schon wieder ein Speichenbruch, diesmal genau gegenüber der neu eingesetzten Speiche. Nach einer Werkstatt brauchte ich am Nationalfeiertag nicht Ausschau zu halten und so radelte ich halt etwas vorsichtiger weiter.
        Zum Glück blieben mir auf der Radroute Schlaglöcher u. ä. erspart, und ich schaffte noch 60 km, über Bromölla, bis nach Kristianstad. Den ganzen Tag über hatten dunkle Wolken den Himmel verdeckt, doch es fiel kein Regentropfen auf mich herunter, und Teperaturen um 14°C waren auch sehr angenehm.
        In Kristianstad steuerte ich Charlottenborgs Camping och Vandrahem an, wo ich für 80:- SEK mein Zelt aufbauen, und die Nacht verbringen durfte. Als ich sicher im Zelt lag, begann es zu regnen.
        132 km

        Charlottenborgs Vandrarhem

        07.06.
        Morgens überlegte ich ein wenig und stellte fest, dass ich wenig Lust hatte mich um die Speiche zu kümmern. Also machte ich mich auf zum Bahnhof, in der Hoffnung einen Bus nach Trelleborg nehmen zu können.
        Ich fand zwar die Haltestelle, der Busbahnhof war eine Baustelle, aber weder einen Fahrplan noch sonstige Anzeigen. Am Bahnschalter empfahl man mir, den Zug nach Malmö zu nehmen und ich wies vorsichtshalber noch einmal auf mein Fahrrad hin. „Kein Problem, der Öresundståg hat ein Mehrzweckabteil.“
        Und im Gegensatz zu den Mehrzweckabteilen in Deutschland war es nicht gleich von anderen Fahrgästen dicht belagert.

        Eine ausgeschilderte Radroute, führte mich ganz unproblematisch in südöstlich Richtung aus Malmö hinaus. Bis nach Trelleborg war die Route leider nicht ausgeschildert, und an der Straße war mir zu viel Verkehr.
        Ich verließ die Straße und fuhr über die Dörfer, von Kirchturm zu Kirchturm. Ziemlich windig war es zwischen den Feldern. In einem kleinen Dorf fand ich ein Geschäft für Inneneinrichtungen, in dem es aber auch ein Café gab. Natürlich musste ich einkehren.
        Über Umwege kam ich schließlich doch noch in Trelleborg an, kaufte mir am Fährterminal ein Ticket für den nächsten Tag und radelte weiter zum Campingplatz.
        55 km

        Fazit

        Ohne Karte kann ich ziemlich zielstrebig in die falsche Richtung fahren und viel habe ich von meinen ursprünglichem Ziel nicht gemacht, aber es hat Spaß gemacht. Man muss für jedes Wetter gerüstet sein, Tagestemperaturen zwischen 6°C und 26°C. Gotland ist auf jeden Fall ein Reise wert und Flieder kann unerträglich sein.

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        • lina
          Freak

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          Liebt das Forum
          • 12.07.2008
          • 42948
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: [SE] Radreise von Göteborg nach Gotland

          Toll Herzlichen Dank für Deinen Reisebericht! Da ich erfahrungsgemäß ja schon weiß, dass Deine Berichte äußerst ansteckend auf mich wirken und dieser auch ganz danach aussieht, richte ich mich schon mal gedanklich darauf ein, dass ich in gar nicht mehr so langer Zeit das Radl aus dem Winterversteck friemel und losziehe Schweden mal anders – klasse!

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          • Ditschi
            Freak

            Liebt das Forum
            • 20.07.2009
            • 12362
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: [SE] Radreise von Göteborg nach Gotland

            Ja, wunderschöne Tour. Schweden einmal anders.

            Nächste ODS-Tretroller-Tour?

            Ditschi

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            • Mika Hautamaeki
              Alter Hase
              • 30.05.2007
              • 3979
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [SE] Radreise von Göteborg nach Gotland

              inspirierend!!!!
              So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
              A. v. Humboldt.

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              • hrafn

                Erfahren
                • 06.08.2009
                • 418
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [SE] Radreise von Göteborg nach Gotland

                Schöne Tour! Danke für den Reisebericht.
                Bekennender Kampfradler!

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                • luvohh
                  Gerne im Forum
                  • 13.03.2008
                  • 98
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [SE] Radreise von Göteborg nach Gotland

                  Moin moin,

                  danke euch. Ich brauche immer ein Ziel um aufs Rad zu steigen. Wie ich dann hinkomme und was ich dort mache ist dann fast egal. Nur gar nicht an zu kommen hätte mich genervt....

                  Zitat von lina Beitrag anzeigen
                  TDa ich erfahrungsgemäß ja schon weiß, dass Deine Berichte äußerst ansteckend auf mich wirken und dieser auch ganz danach aussieht, richte ich mich schon mal gedanklich darauf ein, dass ich in gar nicht mehr so langer Zeit das Radl aus dem Winterversteck friemel und losziehe
                  Dann schnell raus damit, bevor du durch andere Berichte abgelenkt wirst.

                  Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                  Nächste ODS-Tretroller-Tour?
                  Ditschi
                  Ich gestehe, seit ich den Faden hier entdeckt habe, reizt mich der Gedanke schon. Nicht für die Reise, aber zur Arbeit oder statt laufen...

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                  • Muskat
                    Erfahren
                    • 04.08.2010
                    • 497
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [SE] Letzter Teil der Radreise von Göteborg nach Gotland

                    Zitat von luvohh Beitrag anzeigen
                    04.06.
                    Eine ausgeschilderte Radroute, führte mich ganz unproblematisch in südöstlich Richtung aus Malmö hinaus. Bis nach Trelleborg war die Route leider nicht ausgeschildert, und an der Straße war mir zu viel Verkehr.
                    Ich verließ die Straße und fuhr über die Dörfer, von Kirchturm zu Kirchturm. Ziemlich windig war es zwischen den Feldern. In einem kleinen Dorf fand ich ein Geschäft für Inneneinrichtungen, in dem es aber auch ein Café gab. Natürlich musste ich einkehren.
                    Über Umwege kam ich schließlich doch noch in Trelleborg an, kaufte mir am Fährterminal ein Ticket für den nächsten Tag und radelte weiter zum Campingplatz.
                    Hallo,

                    wenn es dich beruhigt: Ich bin die Strecke Malmö - Trelleborg ungefähr schon 60 mal gefahren und schaffe es immer noch, mich dort zu verfahren. Von Trelleborg aus war das irgendwie noch nie problematisch...ist gut ausgeschildert...: )
                    Durch den Ausbau von Hyllie hat sich aber auch viel am Stadtbild von Malmö getan.

                    Über 200 Kronen für eine Übernachtung im Zelt sind ganz schön happig. Sei doch einfach beim nächsten Mal frech und "parke" dich auf einen privaten Rasen und gebe dem Hausbesetzer 'nen Fuffi für die Dusche und den Platz...mache ich öfters so, wenn's mir mit den CP's zu heftig wird.

                    Zwei Speichenbrüche bei "DER" Strecke finde ich ein wenig seltsam. Du hattest zwar die beiden Taschen und den Sack hinten drauf, würde aber imho die Brüche nicht erklären; Und durch ein Gebirge biste ja auch nich gefahren. Mmmh...


                    Achso: Schöne Toureindrücke und Bilder!
                    Wenn ich es nicht mache, dann macht es ein Anderer...
                    Kapitalismus

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                    • Torres
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 16.08.2008
                      • 30704
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [SE] Radreise von Göteborg nach Gotland

                      Schöner Reisebericht. Hat Spaß gemacht, zu lesen. Vor allem die Umwege kamen mir äußerst bekannt vor. Genau deshalb habe ich ein Navi - nicht für die Strecke, sondern um meine Position zu orten

                      ´Ne Forumsradtour wäre eigentlich auch mal was. Oder - eine Nordlichtertour?
                      Oha.
                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                      • luvohh
                        Gerne im Forum
                        • 13.03.2008
                        • 98
                        • Privat

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                        #12
                        AW: [SE] Radreise von Göteborg nach Gotland

                        Ihr beiden beruhigt mich :-) gut, dass es nicht nur mir so geht...

                        @ Torres: Stimmt, dazu war meins auch mal gedacht. Aber wenn man sein Hirn vergisst, nützt das beste Navi nichts.
                        Ich habe gestern deinen Klapprodelbericht entdeckt... Fängt ja schon mal super an. Hast du nicht mal Lust Hörbücher aus deinen Berichten zu machen?

                        LG
                        Luvo

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                        • Torres
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 16.08.2008
                          • 30704
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [SE] Radreise von Göteborg nach Gotland

                          Damit Du nicht so viel lesen musst? Ne,ne. Kannst Dir ja Zeit lassen. Und ohne Bilder wäre so ein Bericht nichts.
                          Oha.
                          (Norddeutsche Panikattacke)

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                          • luvohh
                            Gerne im Forum
                            • 13.03.2008
                            • 98
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [SE] Radreise von Göteborg nach Gotland

                            Dann muss ich mir bei Gelegenheit mal ein Tablett anschaffen. Lange Artikel muss ich liegend im Bett lesen. Aber ich habs ja trotzdem geschafft :-)

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