[NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

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  • pointloma
    Erfahren
    • 20.03.2012
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

    Zitat von Sandmanfive Beitrag anzeigen
    Darf man fragen was Ihr dann dafür gezahlt habt?
    Ich meine es waren 70 NOK pro Person.

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    • Sandmanfive

      Lebt im Forum
      • 11.04.2008
      • 8532
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

      Zitat von pointloma Beitrag anzeigen
      Ich meine es waren 70 NOK pro Person.
      Na, das ist doch OK!
      "In Krisenzeiten suchen Intelligente nach Lösungen, Idioten suchen nach Schuldigen." Loriot (1923-2011)

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      • pointloma
        Erfahren
        • 20.03.2012
        • 274
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

        Fahre leider spontan schon morgen früh. Der Reisebericht wird also eventuell im Dezember, aber spätestens im Mai 2013 weitergeschrieben. Habt eine schöne Zeit

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        • pointloma
          Erfahren
          • 20.03.2012
          • 274
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

          Da habt ihr aber Glück gehabt, ich bin spontan schon wieder zurück und kann gleich weiter schreiben!

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          • dingsbums
            Fuchs
            • 17.08.2008
            • 1503
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            • Meine Reisen

            #25
            AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

            Zitat von pointloma Beitrag anzeigen
            Da habt ihr aber Glück gehabt, ich bin spontan schon wieder zurück und kann gleich weiter schreiben!
            War Taizé so enttäuschend? Wäre schade ...

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            • pointloma
              Erfahren
              • 20.03.2012
              • 274
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              • Meine Reisen

              #26
              AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

              Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
              War Taizé so enttäuschend? Wäre schade ...
              Mitnichten, großartig war es. Aber ich hab beschlossen die Zeit jetzt mit noch etwas anderem zu verbringen. 2 Monate Taizé reichen auch.

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              • Corin
                Anfänger im Forum
                • 16.12.2011
                • 47
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                sehr unterhaltsamer Reisebericht

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                • pointloma
                  Erfahren
                  • 20.03.2012
                  • 274
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                  Tag 7 - Endlich wieder gutes Wetter

                  Als ich morgens aufwachte und rausschaute, konnte ich es kaum glauben ... ein Fleck blauer Himmel. Es war nicht viel, doch es war ein kleines Stück blauer Himmel. Und das bewirkte viel in mir. Es erinnerte mich an den Anfang unserer Tour, wie schön es sein kann. Es erinnerte mich daran, wie schön dieses (bisher) einmalige Erlebnis für uns ist. Es weckte wieder den Mut und die Energie die Tour bis zum Ende zu laufen (auch wenn ich das erst rückblickend feststellen sollte).


                  Unser Zeltplatz kurz bevor wir aufbrechen.


                  Ein wirklich schönes Fleckchen, auch wenn der Kollege da unten gut laut ist nachts.



                  Dieser Abschnitt des Weges war definitiv der schönere Teil, als am Tag zuvor. Wie man auf dem letzten Bild sehen kann, gab es zwar noch ein paar Wolken am Himmel, aber das Wetter war jetzt doch sehr viel angenehmer und es wurde sogar so warm, das wir überlegten unsere Hosen in kurze Hosen zu verwandeln, was wir aus reiner Bequemlichkeit dann aber ließen.

                  Irgendwann erreichten wir einen schönen Wasserfall, an dem wir uns erst mal niederließen. Wir waren zwar erst eine Stunde unterwegs, aber ich hatte schon wieder richtig Kohldampf. Viel Essen konnten wir uns allerdings nicht erlauben, jeder Tag war streng portioniert. Etwas zu streng, aber ändern konnten wir es nun auch nicht. Wir machten also schon wieder eine viel zu lange Pause und es war schon Mittag inzwischen.


                  Schöner Anblick für eine Pause.

                  Etwas weiter dann erreichten wir den ersten Fluss und im Endeffekt auch einzigen, den wir nicht mit Schuhen durchqueren konnten. Als ich jedoch die Wassertemperatur erfühlte, war für mich klar .. erst mal mit Schuhen versuchen. Ich lief flussaufwärts, flussabwärts, aber es gab keine geeignete Stelle. Also mussten wir wohl in den sauren Apfel beißen und in den Neoprenschuhen da durch. Es war einfach nur arschkalt und tat höllisch weh.


                  Rückblickend der Fluss, den wir richtig furten mussten. Es ist übrigens derselbe wie auch auf dem zweiten Bild des Tages.

                  Nun ja, die Füße waren ja zum Glück schnell wieder warm gelaufen. Die Landschaft hielt sich mäßig, nichts aufregendes, aber auch nicht direkt langweilig. Wir ärgerten uns ein wenig, dass wir den Harteigen ausgelassen hatten. Aber es war auch ein wichtiger Grund, wieder zu kommen.


                  Der Weg nach Mordor oder was? ;)


                  Ein wildes Raupi!


                  Interessante Wolkenkonstruktion.

                  Irgendwann gegen späteren Nachmittag tauchte er dann vor uns auf! Der große Hardangerjokulen. "Guck mal da vorne am Horizont, das weiße, ist er das?" "Sieht man den von hier schon?" "Kann gar nicht sein." "Doch das ist er.." Wow!" Doch es sollte ja noch eine Weile dauern, bis wir da ankommen. Trotzdem nett ein Ziel in der Ferne zu haben, was man auch anschauen kann. Auch Hadlaskard konnten wir in der Ferne erspähen und damit stand dann auch unser Tagesziel fest, auch wenn wir, wie immer gegen diese Zeit, schon sehr ausgepowert waren. Doch dann die nächste Überraschung. "Hey Felix, dreh dich mal um." "Was denn?" Hinter uns thronte der Harteigen. Kein Wunder, dass er zum Wahrzeichen der Hardangervidda wurde, er macht wirklich einen mächtigen Eindruck. Beim nächsten Mal mein Freund.


                  Vor uns der Hardangerjokulen ...


                  ... und hinter uns der Harteigen!

                  Wir trafen nun auf den Weg, der vom Harteigen zusammen läuft. Und das war auch das erste mal seit einer Woche, dass wir wieder etwas mehr Vegetation hatten. Hüfthohe Sträucher und Bäume, ich glaube ich habe mich noch nie im Leben so gefreut, einen Baum zu sehen. Wir sind förmlich fast ausgerastet. Doch unsere Freude wurde schnell getrübt. Kaum hatten wir sie bemerkt, war es auch schon zu spät. Schnaken. Zu Tausenden fielen sie über uns her und aßen uns halb auf. Okay, das war überspitzt, aber ich konnte gar nicht schnell genug mein Mückenspray rausholen und uns eindecken. Abends im Zelt zählte ich trotzdem an beiden Armen zusammen ca 30 Stiche, kein Witz. Am restlichen Körper verteilt noch ein paar weiter, z.B. auf meinem Fuß. Entweder die Mücke ist in den Schuh geklettert oder hat durchgestochen, beides klingt gleich unwahrscheinlich und bleibt mir bis heute ein Rätsel.

                  Mein Magen meldete sich wieder mit lautem Rumoren, es wurde wirklich Zeit einen geeigneten Platz zu finden, aber so viel wir auch herum liefen, die Vegetation war hier zu dicht um ein Zelt aufzustellen. Von den ganzen Schnaken mal abgesehen. Also überquerten wir noch die Brücke und passierten noch Hadlaskard, sieht sehr einladend aus! Hier war es auch überhaupt nicht schwer einen Zeltplatz zu finden, den der Boden war wieder sehr eben! Trotzdem blieben wir von den Mücken nicht verschont. Durch das warme Wetter und die relativ niedrige Höhenlage bei Hadlaskard, ist das ein angenehmes Plätzchen für diese. Wir saßen also dicht eingepackt im Vorzelt zum kochen und konnten nur im Innenzelt essen und verweilen. Die Innenseite vom Außenzelt war überseht mit Schnaken, aber wir schafften es das Innenzelt mückenfrei zu halten und so wartete eine erholsame Nacht auf uns!


                  Noch ist kein Zeltplatz in Sicht.


                  Hardlaskard/Tagesziel erreicht.
                  Zuletzt geändert von pointloma; 03.01.2013, 10:07.

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                  • DerSeb

                    Erfahren
                    • 26.08.2012
                    • 363
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                    Schöner Bericht, gefällt mir!
                    Kannst du mal deine Packliste posten?

                    Gruß,
                    Seb

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                    • pointloma
                      Erfahren
                      • 20.03.2012
                      • 274
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                      Danke dir! Ehrlich gesagt: Es gibt keine. Wir haben uns zusammen gesucht, was wir brauchen und dann geguckt, was man davon noch daheim lassen kann. Wenn du fragen zu bestimmten Ausrüstungsteilen hast, kann ich dir da eher nachhelfen. Der Proviant war auf jeden Fall zu wenig, so viel kann ich verraten.

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                      • hosentreger
                        Fuchs
                        • 04.04.2003
                        • 1406

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                        Der Aufenthalt in T. hat Deinem Schreibstil und Deinem Humor schon mal nicht geschadet, das steht fest!
                        Danke, dass Du Deinen Bericht weiterschreibst!!!
                        Und alles Gute im Neuen Jahr
                        wünscht hosentreger
                        Neues Motto: Der Teufel ist ein Eichhörnchen...

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                        • pointloma
                          Erfahren
                          • 20.03.2012
                          • 274
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                          Danke dir, solche Beiträge ermuntern dann auch weiter zu schreiben.

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                          • pointloma
                            Erfahren
                            • 20.03.2012
                            • 274
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                            Tag 8 - Ein unerwartetes Ende


                            Dieser Tag sollte sich als einer der unspektakulärsten herausstellen. Vorerst, wohl bemerkt. Beim Packen begann erst mal wieder der Krieg gegen die Schnaken. Dicht eingepackt schafften wir es dann doch einigermaßen stichfrei davon zu bekommen, super Mückenmittel, was wir da hatten.



                            Unser Zeltplatz. Im Hintergrund erkennt man noch Hadlaskard.


                            Zum Glück nur im Außenzelt.

                            Es war angenehm erst mal im ebenen weiterlaufen zu können, auch wenn es - wie so oft - seeeehr matschig war. Wir kamen an ein paar interessanten und bewohnten Häusern vorbei. Wir unterhielten uns darüber, wie urig und schön es sein musste, hier zu leben und das ein Monat auf so einer Hütte bestimmt auch eine schöne Erfahrung wäre. Gleichzeitig fragten wir uns, wie das hier mit der Essensversorgung klappen sollte.


                            Leider keine Ausnahme. Der Weg sah sehr oft so aus.


                            Schon beeindruckend mitten in der Wildnis.


                            Der Blick zurück Richtung Hadlaskard.


                            Beeindruckend, was für Wege die Pferde schaffen!


                            In der Ferne der Hardangerjokulen als Wegweiser.


                            Also doch im Auenland ..


                            Bis zum Nachmittag erinnere ich mich an nichts erwähnenswertes. Kurz bevor wir in Hedlo ankommen, kommt die Sonne endlich raus und es wird angenehm war. Nachdem wir den Schock des ersten motorisierten Fahrzeugs nach einer gefühlten Ewigkeit überstanden hatten (nein, hier ist keine Straße, es war eher eine Art Quad, dass bei Hedlo stand. Wir wunderten uns sehr, wie sehr wir uns darüber wunderten. Was eine Woche Outback so ausmacht ...), legten wir uns erst einmal in die Sonne und genossen die warmen Sonnenstrahlen und dösten vor uns hin.

                            Der Teil nach Hedlo war gelinde gesagt .. scheiße. Soweit ich mich erinnere wohl der ********** Teil der Tour. J. machte das ganze nicht so viel aus, mir allerdings schon. Wir passierten ein kurzes Waldstück, auf dessen Weg sich nur sehr große Steine befinden. Durch das ständige auf und ab brannte nach kurzer Zeit schon meine Oberschenkel wie verrückt. Ich hätte ausflippen können. Es zog sich unendlich (ich schätze es war nicht mal eine Stunde) und als wir endlich das "Wäldchen" hinter uns hatten, war ich sehr ausgepowert, so dass wir die nächste größere Pause einlegten.


                            Hedlo


                            Interessante Konstruktion. Wohl eine alte Hütte?


                            Da wusste ich noch nicht, was uns gleich in dem Wald erwarten sollte ...


                            Mehr oder weniger verdiente Pause an einem schönen Wasserfall.


                            Ich hatte eigentlich gar keine Lust mehr auf weiter laufen, aber wirklich viel geschafft, hatten wir heute noch nicht und es gab in näherer Umgebung auch keinen geeigneten Zeltplatz, also mussten wir irgendwann einfach weiter. An der Weggabelung Richtung Vivelid angekommen, verriet uns mein Reiseführer, dass wir auf dem Weg über den Berg zwar nicht an Vivelid vorbei kommen würden, dafür aber eine grandiose Aussicht von dort oben hätten.

                            Wir beschlossen unsere Erschöpfung ... okay, meine Erschöpfung auszublenden, die Aussicht sei es bestimmt wert. Wir füllten also mein Trinksystem (5L) komplett an einem Fluss, um später oben unabhängig von einer Wasserquelle einen Zeltplatz suchen zu können, was eine sehr gute Entscheidung war, dort oben war nämlich auch keiner (genau so wie es die Karte vermuten ließ). Der Anstieg war extrem steil und wir kamen nur sehr langsam voran, allerdings war ich oben dann doch sehr glücklich diese kleine Anstrengung am späten Nachmittag doch noch bewältigt zu haben. Wir fanden dort oben eine wunderschöne Aussicht vor und hatten einen sehr angenehmen und ruhigen Zeltplatz und konnten seit dem ersten Abend mal wieder draußen kochen.


                            Nach dem Anstieg konnten wir hinter uns auch wieder den Harteigen erblicken. Dort gegenüberliegend auf dem kleinen Hügel rechts im Bild in der Sonne, dort ist das Bild zuvor von dem Wasserfall entstanden, so zur Orientierung.


                            Eine wirkliche schöne Aussicht von hier oben.


                            Und ein wunderbarer Zeltplatz.

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                            • Hinkelstein
                              Anfänger im Forum
                              • 31.08.2011
                              • 44
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                              Sehr schöner Reisebericht und tolle Fotos. Vielen Dank für deine Mühe.

                              Gruß
                              Hinkelstein

                              Kommentar


                              • pointloma
                                Erfahren
                                • 20.03.2012
                                • 274
                                • Privat

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                                #35
                                AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                                Tag 9 - Igitt, Zivilisation...

                                Welch wunderschöner Morgen. Herrlicher blauer Himmel, warm und ein grandioser Ausblick. Es sollte der Tag mit dem besten Wetter der Tour werden. Wir wanderten voller guten Laune los und brauchten noch ca 1 Stunde, bis es wieder von der Hochebene runterging. Ich hatte gar keine Lust runter zu laufen, vor allem weil sich dann wieder mein rechtes Knie bemerkbar machte, was mir den kompletten letzten Skiurlaub schon versaut hat.


                                Der Blick zurück. Hinter dem kleinen Schneehäufchen in der Mitte des Bildes war unser Zeltplatz, es ging also noch ein kleines Stück bergauf.


                                Grandiose Aussicht. Irgendwo da unten muss Vivelid sein.


                                Leider geht es schon bergab. Links vom Fluss über den Hügel sollte unser Weg weiter gehen.


                                Stabile Brücke

                                Unten angekommen gönnten wir uns erst mal eine Mittagspause. Inzwischen war es gut warm geworden, ich schätze auf 18-19°, was in der prallen Sonne beim Wandern doch recht viel ist. Danach ging es wieder bergauf, der Weg war stellenweise sehr matschig und es gab zwar keine Schnaken, dafür genug anderes Vieh, was um unsere Köpfe schwirrte. Die Hitze dazu machte das ganze sehr anstrengend.

                                Ich ärgerte mich über mich, dass wir hauptsächlich wegen mir so langsam vorran kamen. Ich beschloss nun weniger Pausen zu machen und mehr durchzubeißen. Ich zwang mich genau im Gleichschritt den Berg hoch zu wandern und siehe da, es half und auf einmal musste J. zusehen, dass er dran blieb. Wir trafen einen Norweger, der uns fragte, ob er etwas Sonnencreme von uns haben könnte, weil er seine nicht mitgenommen hatte. Tja, Zusatzgepäck lohnt sich halt doch

                                Bevor es wieder bergab ging machten wir eine ausgedehnte Pause und genossen das Wetter. Wir schauten herunter auf Liseth bzw auf Garden und lachten uns darüber kaputt, wie sehr wir uns über asphaltierte Straßen, Autos und ganze Häusersiedlungen wunderten. Es war ein komisches Gefühl nach 1,5 Wochen wieder in die Zivilisation zu kommen, man kommt sich richtig fremd vor. Wir stellten fest, dass wir wieder Handynetz hatten und nutzten so die Gelegenheit, um nach 9 Tagen uns mal wieder daheim zu melden.


                                Hier hatten wir den schlimmsten Teil bereits hinter uns.


                                Ohje, Zivilisation, Menschen ...

                                Irgendwann raften wir uns dann doch auf, laut Karte konnte das ja nicht mehr so lange dauern... Dachten wir. Doch dann kam es dick. Da war kein Weg mehr runter, sondern eine einzige Schlammschlacht. Man musste ständig von links nach rechts hüpfen und das machte das Vorankommen unglaublich anstrengend wie auch langsam. Die letzte Waldpassage war dann die Höhe, auch ohne Schlamm wäre das schon eine Tortur gewesen. Irgendwann liefen wir dann nur noch quer durch den Wald und ignorierten den Weg. Als wir unten ankamen war ich heilfroh, aber auch am Ende meiner Kräfte.


                                Von Wegen gleich sind wir da ...


                                Endlich unten.

                                Unten angekommen erreicht wir schnell die Hauptstraße, aber wir waren uns nun unsicher, wie es weiter gehen sollte, da kein Schild vorhanden war und auch mein Hardangervidda-Buch nicht wirklich weiterhalf. Wir beschlossen irgendwann einfach die Straße runter zu laufen, was sich als richtige Entscheidung rausstellte, als wir endlich auf ein Schild Liseth-Pension trafen. Dort angekommen erkundigten wir uns erst mal nach dem Preis für eine Nacht. Ich meine mich erinnern zu können, dass es 700 NOK pro Person für ein Zimmer ohne eigenes Bad war. Auf jeden Fall viel zu viel Geld. Andererseits sahen wir keine wirkliche Alternative, da es in näherer Umgebung nicht aussah, als ob man hier Zelten könnte/dürfte. Und so ein Bett klang schon recht verlockend, also zahlten wir Zähne knirschend.

                                Wir nutzten den Abend, um unsere Klamotten zu waschen und ausgiebig duschen zu gehen. Beim Wiederpacken stellten wir dann fest, dass wir eine Tagesportion Essen zu wenig kalkuliert hatten. 2 Wochen heißt nämlich nicht automatisch 14 Tage, sondern, wie in unserem Fall, 15 Tage. Also durfte ich an dem Abend noch umgerechnet 20 Euro für das kleinste Schnitzel der Welt bezahlen. Die Beilage war genau so ein Witz. Manche Fehler macht man nur einmal :bg. Wir unterhielten uns beim Essen noch nett mit einer Norwegerin, die uns verriet, dass man bereits seit 2-3 Tagen auf unsere Ankunft wartete. Wir guckten uns mit großen Augen an, wir kannten doch niemanden hier. Es stellte sich heraus, dass sich bereits viel über die zwei jungen Deutschen redete und uns für unsere viel zu überladenen Rucksäcke belächelt. Norweger laufen nämlich ohne Zelt und Essen, nun ja. Wir hatten trotzdem unseren Spaß.

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                                • wise
                                  Anfänger im Forum
                                  • 04.01.2013
                                  • 36
                                  • Privat

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                                  #36
                                  AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                                  Danke für deinen Bericht. Es macht Spaß ihn zu lesen. Ich bin zufällig auf dieses Forum gestoßen, weil ich eine Norwegenreise (allerdings in einem WoMo) plane und einige Anregungen und Tipps für kleinere Touren suche.

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                                  • pointloma
                                    Erfahren
                                    • 20.03.2012
                                    • 274
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                                    #37
                                    AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                                    Auch wenn ich nicht jedem einzelnen antworten sollte, freue ich mich über jedes Feedback und stehe bei Rückfragen oder Diskussionen gerne zur Verfügung. Gleich geht es weiter.

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                                    • pointloma
                                      Erfahren
                                      • 20.03.2012
                                      • 274
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                                      #38
                                      AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                                      Tag 10 - Aufbruch zum Finale

                                      Wir waren uns natürlich inzwischen sicher, dass wir die Tour bis zum Ende laufen würden, trotz des schlechten Wetterberichtes, wie wir ins Liseth erfuhren. Aber wir waren guter Dinge und hätten es sonst nur bereut zu kneifen. Wann macht man schon so einen großartigen Urlaub wieder?
                                      Wir frühstückten morgens auf unserem Zimmer, gönnten uns noch eine Dusche und waren gegen 10 Uhr aufbruchbereit, bis J. bemerkte, dass seine Kamera fehlte. Wir suchten das ganze Zimmer ab, unsere Rucksätze, fragten am Empfang nach, aber sie war verschwunden. Wir erinnerten uns an unsere letzte Rast an der Brücke kurz vor Liseth und J. beschloss dorthin zurück zu joggen. Nach 20 Minuten war er wieder da, samt Kamera. Glück gehabt.

                                      Von der Pension Liseth aus war der Weg wieder gut beschildert und so ging es durch den Ort hinaus an ein paar sehr schönen Ferienhäusern vorbei Richtung Finse weiter. Es war recht steil und ich hatte mit einer alten Narbe am Rücken zu kämpfen, die einen stark stechenden Schmerz erzeugte. Dafür hatten wir bald eine schöne Aussicht zurück und bisher hielt sich das Wetter auch noch.


                                      Steil geht's aus Liseth raus.


                                      Irgendwo dahinten muss der Voringfossen sein.


                                      Auf dem Hügel links hinter mir, standen wir noch einen Tag zuvor.


                                      Langsam kommen wir ihm näher.


                                      Aus sicherer Entfernung ...


                                      ... beobachtete man uns neugierig.


                                      Der Blick zurück. Gegen Nachmittag kam der erwartete Regen.

                                      Gegen Nachmittag wurde das Wetter schlechter und wir mussten den restlichen Tag unter unseren Ponchos weiter wandern, weshalb ich auch nicht mehr viele Bilder machte. Auf der höchsten Ebene für diesen Tag angekommen gab es kein Gras mehr, sondern nur noch Steinplatten, die unter dem Regen stellenweise eisglatt waren, man musste gut aufpassen, wohin man trat. Am späten Nachmittag erreichten wir dann den Abstieg, vor dem uns mein Reiseführer schon gewarnt hatte. Doch das realisierten wir erst mal gar nicht, denn wir waren von dem faszinierenden Anblick abgelenkt, aber ich lasse mal die Bilder sprechen. Als wir uns satt gesehen hatten, ging es an den Abstieg. Es war definitiv der schwierigste Teil der ganzen Tour und wir brauchten 1,5 Stunden für eine wirkliche kurze Strecke. Aber es war so steil und glatt, dass es stellenweise wirklich lebensgefährlich sein konnte, wenn man nicht aufpasste. Unten angekommen suchten wir uns einen Zeltplatz, wir hatten genug erreicht für den Tag.


                                      Beeindruckend. Einfach wie ein Loch im Boden.


                                      Der Blick zurück auf den Abstieg. Es war viel steiler, als es aussieht.


                                      Hier errichteten wir unsere Bleibe für die Nacht.

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                                      • fcelch
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                                        #39
                                        AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                                        Schöner Bericht,
                                        ich kenne einen großen teil Eurer Strecke.

                                        Aber bitte, wer, wo oder was ist Mordor?

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                                          • 21.06.2004
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                                          #40
                                          AW: [NO] Zwei Chaoten auf der Reise nach Mordor

                                          Sehr schöner Bericht!

                                          Zitat von pointloma Beitrag anzeigen
                                          Es war definitiv der schwierigste Teil der ganzen Tour und wir brauchten 1,5 Stunden für eine wirkliche kurze Strecke. Aber es war so steil und glatt, dass es stellenweise wirklich lebensgefährlich sein konnte, wenn man nicht aufpasste. Unten angekommen suchten wir uns einen Zeltplatz, wir hatten genug erreicht für den Tag.

                                          [...]


                                          Der Blick zurück auf den Abstieg. Es war viel steiler, als es aussieht.
                                          Oh ja an diese Stelle kann ich mich auch noch ganz gut bei ziemlich viel Regen, aber in der anderen Richtung erinnern. Ist ein paar Jahre her. Ziemlich steil und die Felsen waren wie Schmierseife. Irgendwo auf der Hälfte rutschte ein Fuß weg, es ging gefühlte zwei Meter abwärts und irgendwie schaffte ich es mich an einem fragilen Gewächs fetzuhalten. Zum Glück blieb davon nicht mehr als eine aufgescheuerte Hose als Erinnerung.

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