[SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

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  • Kuoika
    Erfahren
    • 23.08.2012
    • 471
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

    Zitat von Fliehender Beitrag anzeigen

    Was mich aber noch mehr gestört hat war der Weg selber. Ich vermute, dass es mal sehr angenehm war, auf dem Kungsleden zu laufen. Jetzt ist es nicht mehr. Anstatt auf Erde läuft man eigentlich nur noch auf Steinen, alles total ausgetreten.
    Wenn sich die Maßen etwas ausbreiten würden, hätte die Vegetation vielleicht noch eine Chance sich zu erholen. Aber so, wo mehrere Tausend(?) pro Jahr auf 2 Meter breite entlang laufen, bleibt halt nichts außer Steine. Wetter tut das übrige und wäscht es noch aus.
    Was bleibt ist keine Trittfläche und auch kein auf Steine wandern sondern eine echt fiese Mischung zwischen den beiden. Das Umknicken der Fußgelenke ist ungemein wahrscheinlicher als bei einem Blockfeld. ( Da ist das umknicken der Wirbelsäule wahrscheinlicher)
    Na ob das bei der kurzen Vegetationsphase so eine gute Idee ist? Bin mir da nicht sicher...

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    • Randonneur
      Alter Hase
      • 27.02.2007
      • 3373

      • Meine Reisen

      AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

      Ich denke, dass man an einer Tour wesentlich mehr Spass hat wenn man die kleinen Missgeschicke erheiternd findet. Wenn man den richtigen/die richtigen Reisepartner hat hilft das, falls man nicht selbst das passende Naturell hat.
      Je suis Charlie

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      • Mortias
        Fuchs
        • 10.06.2004
        • 1221
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

        Zitat von Fliehender Beitrag anzeigen
        Dieser Ausblick beinhaltete für mich alles, was ich mit Schwedisch Lappland verbinde: Berge, Schnee, Unwirklichkeit, Wolken, ein Gefühl zwischen „ Die Welt ist geil“ und „Zum Glück wohne ich hier nicht“.
        Wunderbar, besser hätte ich es auch nicht zusammenfassen können.

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        • Hinkelstein
          Anfänger im Forum
          • 31.08.2011
          • 44
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

          Zitat von Fliehender Beitrag anzeigen
          A propos Essen: Da ich wusste, dass es a ) kalt werden würde und b ) auch anstrengend, stellte ich mir dementsprechend nen Essensplan auf.
          Jeden Tag: 175gr Müsli + 300ml Milch ( aus Trockenmilch)
          100gr Salami
          50gr Nüsse
          50gr Schokolade
          4 Müsliriegel
          1 Fruchtschnitte
          1 Snickers
          1 "Spaghetteria" von Knorr

          macht zusammen 4000kcal. Im groben.

          Wer soll das denn alles Essen?! Hab im Schnitt wohl eher die Hälfte verbraucht.
          Lieber zuviel Essen mitnehmen als zuwenig...das gibt sonst hier im Formum wieder Haue und endlose Diskussionen.

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          • Fliehender
            Dauerbesucher
            • 08.04.2011
            • 509
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            • Meine Reisen

            AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

            Heute ging es nach Kebnekaise.
            Es ging schonmal sehr gut los: schlecht geschlafen und von Wind und Regen geweckt worden. Schnell was gegessen und dann im Regen mein Zelt abgebaut. Als ich meine Apside zum zusammenpacken schließen wollte, klemmte der Reißverschluss. Da ich keine Lust hatte, dass mein Rucksack pitschnass wurde und ein Tag nicht schlechter anfangen kann, zog ich etwas fester daran.
            Was wohl ein Fehler war. Der Schieber löste sich von dem Reißverschluss und ließ sich auch nicht wieder einfädeln.
            Naja, egal, erstmal lostigern.
            Es regnete die meiste Zeit, endlich war es da, das berüchtigte Lappland Wetter. Aber ich war ja sicher verpackt.



            Zumindest glaubte ich das, bis ich das erste mal merkte, dass ich bereits völlig durchnässt bin. An meiner Hose konnte es nicht liegen, die passte. Blieb nur noch die Jacke, welche wohl nicht ganz richtig saß. Wie dem auch sei, nach 2h waren ich völlig durchgeweicht. Natürlich blieb davon auch meine Kamera in meinem Softcase vor mir auf der Brust nicht davor verschont, obwohl mir auch dafür etwas ausgedacht hatte. Aber der Wind bläst halt den feinen Sprühregen in die letzten Winkel.
            Nach einer Weile hörte ich platschen in meinem linken Fuss. Na klasse, da schwamm ich also auch schon im Wasser. Ich entschied mich gegen ein Leeren des Schuhes, wer will sich schon bei Regen irgendwo hinsetzen. Also einfach weiter.

            Später überholte ich noch ein Pärchen, dass mich zuvor überholt hatte. Grundsätzlich ist so eine Situation für mich immer unangenehm. Auf ein Plausch hatten wir alle keine Lust und somit stellt sich die Frage, wer ist langsamer und läuft hinten. Das herauszufinden produziert erst mal komische Momente. Bin ich schneller, laufe ich ihnen in den Hacken und sie lassen mich vorbei. Allerdings muss ich mich dann immer beeilen, weil ich manchmal in einen langsameren Trott verfalle und die hinter mir dann wieder an mir vorbei wollen.
            Es regnete die ganze Zeit, großartig Lust hatte ich nicht meine Kamera rauszuholen. So trotte ich also vor mich hin, fragte mich die ganze Zeit wie weit es noch sei.



            1 h vor dem Ziel staute sich langsam, trotz des Mistwetters waren einige im Tal unterwegs. Grund des Staus war ein völlig überschwemmtes Fluss-Sumpf-Gemisch. Während die meisten sich überlegten, ob sie mit trockenen Füßen rüber kamen oder doch lieber die Hosen ausziehen, kam ich mir voll cool vor, als ich mir nichts dir nichts über den Fluss hüpfte. Zwar landete ich auch halb im Wasser, aber das machte mir ja nichts aus, meine Füße standen eh unter 20cm Wasser…gefühlt. Eigentlich ein sehr angenehmes Gefühl. Zwar besitzt man eine Trittsicherheit eines besoffenen Elefanten aber für solche einfachen Wegen doch eine Abwechslung. Als ich dann dieses Flußdelta hinter mir hatte gab ich noch den klugen Rat an ein Mutter-Tochter-Gespann weiter, sie sollten doch besser die Schuhe auslassen, es wäre sehr nass da drüben. Sie nickten verständnisvoll und gingen in meine Richtung weiter.



            Ich schleppte mich weiter, mittlerweile regnete es nicht mehr, der Weg wurde aber beschwerlicher, da es über eine Bergkuppe ging. Dort verlor ich noch einen Croc, der mir netterweise von einem schüchternen Mädel hinterher gebrachte wurde. Kurz vorher hatte ich kurz mit einem Familienvater geplauscht, der meinen schweren Rucksack bewunderte. Toll dass es im Gelände noch angesehen wird, wenn man mehr schleppt. Hier wird man ja als dumm verkauft, wenn man mehr als 20kg dabei hat. :P (Nimmt es nicht so ernst und unterlasst es bitte eine Debatte darüber zu starten )

            Am Ziel gegen 5 Uhr schlug ich auf dem Berg in Windrichtung mein Zelt auf, es waren einige vorher da, die Suche stellte sich als etwas schwieriger heraus. Als das endlich geschafft war, ging ich endlich in die Fjällstation und wohlige Wärme, dampfende Menschen und eine Menge an Regenwasser auf dem Boden empfangen mich. Ich entschälte mich aus meinen Klamotten und sah, dass einfach nichts trocken geblieben war. Ich lungerte erstmal 2 h herum und versuchte mich zu orientieren: Was kostet der Trockenraum, gibt es etwas preiswertes zu Essen, wo könnte ich schlafen?
            Und gleich darauf die Ernüchterung: den Trockenraum gibt’s nur in Kombination mit einem Zeltplatz auf dem Gelände für schlappe 23€ die Nacht. Danke, so nass bin ich dann doch nicht. :P Dusche das selbe. Schnief! Mh, geht noch!
            Essen: Erstmal nur den Shop gefunden, interessante Preispolitik, aber gut nachvollziehbar, muss alles mit dem Heli angeflogen werden. Schlafen auf der Station fällt damit dann auch weg.
            Dann schreib ich erstmal ne Sms an meine Freundin, für mehr reicht das Geld nicht mehr. Sie soll bitte meine Eltern anrufen, damit diese mein Handy wieder aufladen, damit ich mit ihnen kommunizieren kann. Wieviel Stress ich mir alleine hier hätte ersparen können. (Meine Freundin hatte an dem WE ordentlich was zu tun und auch gar nicht mit mir gerechnet, bzw mit einer Anfrage von mir.) Daraufhin widmete ich mich dem Internet, erstmal nur halbherzig. Klappt nicht. Nach 2 Stunden in der Bude geh ich kurz ins Zelt, schauen, ob ich da noch irgendwas richten kann. Fehlanzeige, egal was ich mache, es wird ins Vorzelt regnen. Superb. Für die nächsten Tage ist Regen und (starker) Wind angesagt. Ich esse eine Kleinigkeit und gehe wieder in die Station, Versuche dem Internet irgendetwas zu entlocken scheitern größtenteils. Gegen 24°° ging dann endlich die Facebook Nachricht an meine Eltern und Geschwister raus und ich kannte gefrustet von der Station endlich pennen gehen.

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            • lina
              Freak

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              • 12.07.2008
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              • Meine Reisen

              AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

              ... aber schöne Bilder!

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              • Fliehender
                Dauerbesucher
                • 08.04.2011
                • 509
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                • Meine Reisen

                AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

                sind die einzigen brauchbaren von dem Tag.

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                • Mika Hautamaeki
                  Alter Hase
                  • 30.05.2007
                  • 3979
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                  • Meine Reisen

                  AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

                  Juhu, endlich gehts weiter!
                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                  A. v. Humboldt.

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                  • Prachttaucher
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                    • 21.01.2008
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                    AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

                    Internet, Wetterbericht, Zivilisationskontakt.... das ist gefährlich

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                    • Vindalf
                      Anfänger im Forum
                      • 17.02.2012
                      • 39
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                      AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

                      Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                      Internet, Wetterbericht, Zivilisationskontakt.... das ist gefährlich
                      Eher überflüssig
                      Kein Berg zu tief!

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                      • Fliehender
                        Dauerbesucher
                        • 08.04.2011
                        • 509
                        • Privat

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                        AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

                        Du hast mein Bericht gelesen? Dann würdest du wissen,dass es für mich nicht gefährlich und erst recht nicht überflüssig war, sondern schlichtweg notwendig. Für mich, zu diesem Zeitpunkt.

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                        • Vindalf
                          Anfänger im Forum
                          • 17.02.2012
                          • 39
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                          AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

                          Zitat von Fliehender Beitrag anzeigen
                          Du hast mein Bericht gelesen?
                          Ja.
                          Zitat von Fliehender Beitrag anzeigen
                          Dann würdest du wissen,dass es für mich nicht gefährlich und erst recht nicht überflüssig war, sondern schlichtweg notwendig. Für mich, zu diesem Zeitpunkt.
                          Dann bleibt in Zukunft im Zweifel besser zu Hause.

                          Als ehrenamtlicher Feuerwehrmann und Höhlenretter bleibt mir ein Grummeln im Bauch.
                          Warum verlässt du - bildlich gesprochen - die Straßen, obwohl du nicht mit dir und deinem Vorhaben im Reinen bist?
                          Vorbereitung und gute Ausrüstung sind ohne den notwenigen geistigen Panzer wertlos, die /insert: Seelenstriptease/ - Passagen lassen mich diesbezüglich eher zweifeln.
                          Niemand ist vor Rückschlägen und Momenten der Schwäche gefeit, allerdings sollte man auch konsequent entsprechend der eigenen Konstitution handeln.

                          Nenn mich einen Ketzer - aber meine ehrliche Meinung gebe ich.
                          Kein Berg zu tief!

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                          • Fliehender
                            Dauerbesucher
                            • 08.04.2011
                            • 509
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

                            Ich kann deine Zweifel verstehen und ich denke du meinst es nicht böse. Aber nur weil ich emotional nicht ganz auf der Höhe war, macht das das Fjell in Nordschweden nicht gleich zu einem Höllentrip. Wie bereits jemand sagte hier: Das ist ja wohl pipifax da. Und dem schließe ich mir eigentlich an. Es bestand zu keinem Zeitpunkt irgendeine Gefahr für mich. Ich bin nicht durch irgendwelche Hochebene im Schneesturm gewandert, habe keine Höhlen durchquert und hatte auch kein Tierischen Kontakte. Wenn es stürm bau ich das ZElt auf, geht das ZElt kaputt habe ich immer noch Rettungsdecke und Notfallponcho in Griffweite. Wenn das nichts mehr hilft und ich irgendwo im nichts bin, gibt es noch den Spot.
                            Ich bin vllt nicht der psychisch stabilste unterwegs gewesen, das heißt aber nicht, dass ich unvorbereitet war

                            Und zu Hause bleib ich wegen ein bisschen rumgeheule meinerseits und eurerseits sicher nicht

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                            • Buck Mod.93

                              Lebt im Forum
                              • 21.01.2008
                              • 9011
                              • Privat

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                              AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

                              Zitat von Fliehender Beitrag anzeigen
                              Ich bin vllt nicht der psychisch stabilste unterwegs gewesen, das heißt aber nicht, dass ich unvorbereitet war
                              Und studierst Psychologie. Das ist eine interessante Kombination

                              Schöner Bericht übrigens. Sehr ehrlich.
                              Les Flics Sont Sympathique

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                              • Fliehender
                                Dauerbesucher
                                • 08.04.2011
                                • 509
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

                                OT: Der Zusammenhang ist purer Zufall!

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                                • Hinkelstein
                                  Anfänger im Forum
                                  • 31.08.2011
                                  • 44
                                  • Privat

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                                  AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

                                  Zitat von Vindalf Beitrag anzeigen
                                  Ja.

                                  Dann bleibt in Zukunft im Zweifel besser zu Hause.

                                  ... bleibt mir ein Grummeln im Bauch.
                                  Warum verlässt du - bildlich gesprochen - die Straßen, obwohl du nicht mit dir und deinem Vorhaben im Reinen bist?
                                  Niemand ist vor Rückschlägen und Momenten der Schwäche gefeit, allerdings sollte man auch konsequent entsprechend der eigenen Konstitution handeln.

                                  Nenn mich einen Ketzer - aber meine ehrliche Meinung gebe ich.
                                  Also einen Ketzer muss man dich wegen dieser Meinungsäußerung nicht gleich nennen. Aber eventuell passt Miesepeter ganz gut. Natürlich kann auf einer Tour nicht immer alles glatt laufen. Und es ist doch eigentich schön zu sehen, dass auch andere Wanderer nicht immer nur Glück auf einer Tour haben.

                                  In letzter Zeit wird hier in den verschiedenen Foren mehr gemeckert als einfach mal DANKE für die schönen Bericht zu sagen.

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                                  • Alprausch84
                                    Fuchs
                                    • 12.02.2012
                                    • 1610
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

                                    In letzter Zeit wird hier in den verschiedenen Foren mehr gemeckert als einfach mal DANKE für die schönen Bericht zu sagen.
                                    Dem schließe ich mich an und sage Danke für deine Reiseberichte Fliehender.

                                    Ich bewundere dich für deine Ehrlichkeit dir selbst gegenüber!

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                                    • Kuoika
                                      Erfahren
                                      • 23.08.2012
                                      • 471
                                      • Privat

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                                      AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

                                      Natuerlich gibt es nicht nur Schönwetterberichte, aber aus diesem hier und aus Fliehendem werde ich einfach nicht schlau..., auch wenn er ehrlich ist.
                                      Ich hoffe, seine nächste Tour wird ein bisschen mehr auf ihn (und seine Psyche) angepasst, so dass er selber nicht so miesepetrig drauf sein muss. Hatte mal den vorherigen Bericht angelesen und der war irgendwie nicht weniger miesepetrig. Warum tut man sich so was wieder an? Also ich hätte keine Lust auf einen Urlaub, in dem ich regelmässig jammere und vieles nur negativ sehe (sehen kann, sehen will), vor allem nicht, wenn ich mir das selber so ausgesucht habe.
                                      Ich warte ja wie gesagt immer noch auf das Fazit/die heutige Sicht.

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                                      • Buck Mod.93

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                                        • 21.01.2008
                                        • 9011
                                        • Privat

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                                        AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

                                        Zitat von Alprausch84 Beitrag anzeigen
                                        Dem schließe ich mich an und sage Danke für deine Reiseberichte Fliehender.

                                        Ich bewundere dich für deine Ehrlichkeit dir selbst gegenüber!
                                        So neu ist diese Erscheinung gar nicht.(Wenn ich da an meine Berichte denke) Auch, wenn ich es selbst nicht praktiziere, weiß ich, dass es meist nur gut gemeint ist.

                                        Also wieder: Schöner und ehrlicher Bericht. Alles schönen ist ja einfach
                                        Les Flics Sont Sympathique

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                                        • Fliehender
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                                          • 08.04.2011
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                                          AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

                                          @ Kuoika: Welche heutige Sicht? Wie ich meine Tour im nachhinein betrachte? Wie ich meinen Gemütszustand im nachhinein sehe? Ob ich etwas daraus gelernt habe? Ich denke, dass ich das alles schon mehrfach beschrieben und erklärt habe. Auch das ich mich heillos übernommen hatte. Das steht nicht nur zwischen den Zeilen so.



                                          14. 07
                                          Ausnahmsweise habe ich mal richtig schlecht geschlafen, es war windig und hat geregnet. Mein Zelt steht auf 5 Maulwürfelhügeln oder ähnlichem, habe die gestern Abend nicht registriert. Meine Luftmatratze tat ihr übriges- nichts.

                                          Kurz gesagt verbrachte ich den Tag damit auf mein Handy zu starren. 6 ½ * 4cm.
                                          Zwischendurch ging dann der Akku zur Neige, kein Problem, ich habe ja mein Powerpack dabei. Da mein Handy augenscheinlich die letzten Tage beleidigt war, fehlende Aufmerksamkeit oder so, beschloss es vom Powerpack gerade mal 1 Sekunde am Stück Strom zu nehmen.
                                          „Akku wird geladen“ ... "Akku wird nicht mehr geladen. Um Strom zu sparen bitte das Ladegerät aus der Steckdose ziehen“

                                          Aha.

                                          OT: DAS hatte ich aber vorher getestet

                                          Grundsätzlich versuchte ich herauszufinden, wie ich am schnellsten und günstigsten zurück nach Deutschland komme. Die Gründe dürften auf der Hand liegen. Nachdem jetzt mein Zelt auch nur mehr bedingt wasserdicht ist, meine Matte unterwegs nicht zu reparieren und meine Psyche eh total im A*** ist, war es eigentlich keiner Überlegung mehr wert. Hatte ja alles schon zigmal durchgekaut. Dafür entstand auch dieses Thema hier:

                                          Flucht!

                                          Dank des immer wieder abbrechenden Internets, einem fast leeren Akku und meine zunehmenden Frustration war es nicht so einfach, dem WWW brauchbare Informationen zu entlocken.
                                          Ich versuchte auch meine Family zu erreichen, außerdem meine Freundin. Über eine Freundin von ihr, die gerade Geburtstag feierte. Mir konnte es nicht schnell genug gehen. Ich wollte einfach weg.

                                          Abends klappte dann endlich der Anruf meiner Family. Sie war allesamt dagegen, meinten aber auch, dass ich lieber nach Hause kommen sollte, bevor ich da oben alleine eingehe. Haben ja alle mitbekommen, was für Herzblut und Aufwand ich in die Vorbereitungen der Tour legte und sie wollten verhindern, dass ich aufgrund eines schlechten Tages alles über Board werfe. Jaaa, " ein schlechter Tag" traf es halt dann noch nicht.

                                          Später meldete sich dann noch meine Freundin kurz, wir machten für den nächsten Abend auf Facebook aus.

                                          Nachts bin ich nochmal raus zum Zelt, um einen kleinen Steinwall vor meinem Zelt aufzubauen. Bei Regen und Sturmböen eher nicht so lustig. Ob es was geholfen hat, weiß ich nicht. Aber ich hatte das gute Gefühl etwas gemacht zu haben, für die Sicherheit meiner Ausrüstung

                                          15.07
                                          Da es draußen immer schwerer stürmte, ich keine Lust hatte mein Zelt wo anders aufzubauen und es in der Lounge wirklich bequem war beschloss ich kurzer Hand einfach da drinnen zu pennen. Das war auch bis circa 6 Uhr früh ein guter Gedanke, dann kam die Servicekraft und ich verdrückte mich schnell in mein Zelt, das nun einen völlig desolaten Zustand hatte.



                                          OT: Der Eingang ist mit Sicherheitsnadeln geschlossen. Da ich das Zelt nicht ordentlich abspannen konnte, hat es den Wind von der Seite natürlich ganz und gar nicht vertragen. Warum der Wind von der Seite auf das Zelt drückte, ist mir noch immer ein Rätsel. Das er stark war, habe ich erlebt, als ich raus ging um mir was zu essen zu holen. Atmen war nicht möglich mit dem Gesicht zum Wind. Ehrlich gesagt habe ich am 14.7, wo es so stürmte nur 1 mal nach meinem Zelt gesehen. Als ich später wieder raus bin hatte ich echt Angst, dass es nicht mehr vorhanden ist.


                                          Ursprünglich war für den Tag eine Tageswanderung nach Tarfalla angesetzt, aber ich trocknete lieber meine Sachen, recherchiere im Internet und lief 2 Stunden durch die Gegend und schaute mir das Tal genauer an. Da ist dann auch der Plan für meine nächste Tour geboren, auch wenn mich die Hälfte des Forums dafür erhängen könnte auch habe ich mich dort endgültig für den Abbruch entschieden. Umgesiedelt bin ich auch noch.

















                                          Meiner Freundin mit der ich abends dann über Facebook chattete sagte ich nichts davon, ich wollte sie überraschen. Trotzdem war ich leicht gekränkt, dass sie nicht beim ersten Zeichen von Kontakt mit mir alles stehen oder liegen ließ um mit mir zu reden. Im nach hinein betrachtet natürlich ziemliche miese Sache von mir, aber nun gut. Schwache Momente hat jeder mal. Ich hab in der Zeit mein Jahreskontigent schon ordentlich ausgenutzt.

                                          Gleichzeitig buchte meine Schwester mein Zugticket für den 17.7, also in 2 Tagen. Das hieß für mich dass ich am nächsten Tag 20km laufen musste, da mein Bus von Nikka gegen 12 Uhr am übernächsten Tag fuhr. Der Wetterbericht sagte für den nächsten Tag wie zu erwarten bestes Wetter vorraus
                                          Zuletzt geändert von Fliehender; 21.10.2012, 19:25.

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