[UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • louwzi
    Erfahren
    • 19.10.2008
    • 126
    • Privat

    • Meine Reisen

    [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Hallo zusammen,

    nachdem wir nun schon häufig von den Reiseberichten in diesem Forum profitiert haben und diese immer gerne als Anregung, Informationsquelle oder auch einfach nur zum Schwärmen und Träumen lesen, nun auch unser erster Bericht. Dieses Jahr im September machen wir unsere 5. Tour und da dachte ich, dass es allmählich Zeit wird, die anderen Touren auch einmal als Bericht hier reinzustellen. In diesem Bericht geht es um unsere 4. Tour im Frühling 2011 auf der Halbinsel Knoydart.

    Allgemeine Infos:
    - Reisezeit: 27.04.2011 - 08.05.2011 (davon 9 Tage Sonne )
    - Strecke von Shiel Bridge nach Glennfinnan
    - gemütliche Wanderetappen mit Pausentagen

    Mittwoch, 27.04.2011

    Nachdem meine Mutter uns nach Bremen zum Flughafen gebracht hat, landen wir um ca. 08:00 Uhr in Edinburgh. Dort packen wir zunächst unsere Rücksäcke und fahren dann mit dem Bus nach Waverly. Unser Zug nach Inverness geht erst um 11:37 Uhr und so gehen wir noch zur High Road, wo wir uns von außen das Castle angucken und ein richtiges Scottish Breakfast gönnen.



    Das Wetter ist super und so wagen wir zu hoffen, dass der Wetterbericht für die kommenden Tage recht behalten soll.

    Schließlich geht’s mit dem Zug nach Inverness. Dort kaufen wir zunächst Gas für den Kocher und ein paar Lebensmittel für’s Abendessen. In der Sonne sitzend verdrücken wir Sandwiches und Schokoriegel und warten auf den Citylink-Bus nach Shiel Bridge. Bereits auf der Fahrt dorthin bekommen wir einen guten Eindruck von der tollen Landschaft und wir können es kaum erwarten, loszulaufen.


    Foto aus dem Bus

    Um ca. 19:00 Uhr kommen wir dann in Shiel Bridge an und stellen unser Zelt auf dem Camping-Platz auf. Dass diese Ansammlung von Häusern (Campingplatz, Bed & Breakfast und Tankstelle mit Minishop) einen eigenen Namen hat, ist schon erfreulich.


    Shiel Bridge

    Zum Abendbrot gibt es Heinz Baked Beans und Brötchen.
    Zuletzt geändert von louwzi; 21.07.2012, 09:34.

  • louwzi
    Erfahren
    • 19.10.2008
    • 126
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

    Donnerstag, 28.04.2011

    Nachdem wir geduscht haben und zum Frühstück Scones und Shortbread mit Karamell-Topping gegessen haben, kaufen wir im Mini-Shop noch ein Küchenhandtuch (welches wir vergessen hatten) und bezahlen die Gebühr für den Zeltplatz.

    Dann geht es endlich los. Der Weg startet direkt am Campingplatz entlang des Baches Allt Undalain und schon bald ist man allein inmitten der wunderschönen Highlands.


    Los geht's


    Der Allt Undalain

    Es geht steil bergauf und schon bald kommen wir ins Schwitzen. Anscheinend waren die Fitness-Vorbereitungen wieder einmal nicht in der Lage, einen auf das „echte Wandern“ vorzubereiten. Kurz vor dem höchsten Punkt machen wir eine Pause und genießen die Aussicht. Der Himmel zieht sich zunehmend zu und wir befürchten, dass es anfangen könnte zu regnen; doch das Wetter hält sich einigermaßen.


    Die erste Aussicht nach dem Anstieg

    Abends kommen wir an der Ruine der Eollage Bealachasan vorbei. Da wir ohnehin nicht in oder an der Suordalan Bothy schlafen wollen, da wie die Einsamkeit vorziehen, beschließen wir hier unser Zelt aufzuschlagen und ein Bad im Fluss zu nehmen.


    Ruine Eollage Bealachasan

    Doch schon kurz danach der Schock – unsere Beine, mit denen wir nachlässigerweise mit kurzer Hose durch das hohe Gras gestreift sind, wimmeln vor Zecken. Hunderte kleine schwarze Punkte krabbeln eifrig die Beine und auch Arme entlang. Es sieht quasi so aus, als hätte man eine Pfeffermühle über unseren Beinen ein paar Mal gedreht. Die nächsten zwei Stunden sind wir damit beschäftigt, uns und unsere Klamotten von den Plagegeistern zu befreien.


    Zecken auf der Regenhülle

    Abends kochen wir – hermetisch eingepackt in lange Klamotten und auf den Mauern der Ruine sitzend – unser Abendbrot (Käsespätzle). So recht können wir den schönen Fleck Erde jedoch nicht genießen. Also verschwinden wir bald ins Zelt, um am nächsten morgen möglichst früh zu einem zeckenfreien Zeltplatz aufzubrechen. Nach einem erneuten „Zecken-Check“ – der zu einem abendliches Ritual werden sollte - kriechen wir in die Schlafsäcke und hoffen, dass es sich nur um ein lokales Phänomen handelt.


    Schöner Zeltplatz - leider mit Zecken

    Kommentar


    • louwzi
      Erfahren
      • 19.10.2008
      • 126
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

      Freitag, 29.04.2011


      Wir stehen zeitig um ca. 07:00 Uhr auf und entfernen noch ein paar Zecken (kaum zu glauben, aber es sind tatsächlich noch welche da) und essen schnell ein paar Kekse, die noch von der Anreise übrig sind. Frühstücken wollen wir hier nicht.


      Blick Richtung Suardalan Bothy

      Als wir um 10:00 Uhr bei der Suardalan Bothy ankommen, gönnen wir uns den Luxus von zwei Stühlen, die wir in die Sonne vor der Bothy stellen und wo wir bei herrlichstem Sonnenwetter frühstücken und eine Tasse Tee trinken. Der Ekel des letzten Abends rückt dabei in weite Ferne.


      Suardalan Bothy

      Fröhlich machen wir uns auf zur nächsten Etappe Richtung Kinloch Hourn. Laut Outdoor-Reiseführer ist diese Etappe wegen einiger Bachquerungen nicht ganz ohne. Aufgrund des guten Wetters der letzten Tage bzw. Wochen finden wir aber nur kleine Bäche vor, die ohne Probleme zu queren sind.



      Auch die Orientierung fällt aufgrund der unschönen Hochspannungsleitung leicht. Nur der Anstieg zum Sattel Bealach Aoidhdailean ist anstrengend und kräftezehrend.


      Da geht's hoch

      Oben angekommen essen wir etwas Trockenobst und Nüsse und genießen die Aussicht. Noch immer scheint die Sonne; allerdings ist ein heftiger Wind aufgekommen. Auf der anderen Seite geht es entlang der Strommasten weiter hinunter.


      Blick zurück, von da sind wir gekommen

      Es ist mittlerweile ziemlich stürmisch, so dass wir nach einem windgeschützten Platz für unser Zelt Ausschau halten. An einer Ruine, wo sich die Täler Arnisdale und Kinloch Hourn kreuzen, schlagen wir unser Lager auf. Da sich sonst kein Windschutz finden lässt, stellen wir unser Zelt in die Ruine.


      Zeltplatz in Ruine


      Aussicht aus unserem "Fenster"


      Abendstimmung


      Doch auch die schützenden Mauern der Ruine erweisen sich in der folgenden Nacht nicht als ausreichend. Obwohl wir von vier – wenn auch zugegebenermaßen löchrigen – Wänden umgeben sind, flattert das Zelt so stark im Wind, dass wir insgesamt wohl nur 2-3 Stunden schlafen. Auch Ohrstöpsel helfen nur wenig, da die Zeltwände quasi auf uns einschlagen. Um 05:00 Uhr ist es endlich hell genug, dass wir unsere Sachen packen und uns auf den Weg machen können.

      Kommentar


      • Cattlechaser
        Dauerbesucher
        • 04.08.2010
        • 848
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

        Knoydart!

        Eine der Lieblingsgegenden nicht nur von mir, sondern von den meisten Schottlandliebhabern hier im Forum. Fängt schön an. Bitte weiter so.

        Das mit den kurzen Hosen sollten man wegen der Zecken natürlich nicht machen, aber das wißt ihr ja nun selbst.
        Magie ist Physik durch Wollen. www.uhempler.de

        Kommentar


        • louwzi
          Erfahren
          • 19.10.2008
          • 126
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

          Ja, im Nachhinein ist man immer schlauer . Das war schon ein ganz schöner Schock . Bislang hatten wir keine Probleme mit Zecken. Als wir am Ende in einem B&B übernachtet haben, lag da auch eine Zeitschrift mit einem Bericht über das Zeckenproblem in der Region. 2009 in den Cairngorms hatten wir zum Beispiel keine einzige Zecke - zumindest haben wir keine gesehen .

          Kommentar


          • louwzi
            Erfahren
            • 19.10.2008
            • 126
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

            Samstag, 30.04.2011

            Auch heute gab es zum Frühstück zunächst nur Kekse. Müde von der kurzen Nacht laufen wir weiter entlang der Strommasten Richtung Kinloch Hourn. Immerhin bleibt uns das Wetter treu und es verspricht, ein sonniger Tag zu werden.




            Der erste Blick auf Kinloch Hourn


            Verwunschenes Wäldchen vorm Loch Hourn


            Erst Urwaldstimmung...

            Als wir endlich am Kinloch Hourn ankommen, staunen wir nicht schlecht. Auf den Parkplätzen an der Farm stehen dutzende Autos. Bislang waren wir noch keiner einzigen Person begegnet. Als wir dann das Loch sehen, wundert uns der „Andrang“ jedoch nicht. Zum ersten Mal sehen wir den Atlantik oder zumindest einen Teil davon – und der Anblick des Lochs inmitten der Berge ist wunderschön. Als wir dem Pfad entlang des Ufers folgen, fühlen wir uns fast wie am Mittelmeer.


            ...dann Mittelmeer-Stimmung

            Zum einen ist es so warm, dass wir beschließen im Unterhemd weiterzulaufen, andererseits sehen auch die Pflanzen aus wie an der griechischen Küste. Bei der Hütte Runival frühstücken wir schließlich. Etwas Sorgen bereitet uns der Wind, der nach wie vor in heftigen Böen von den Bergen bläst.


            Loch Hourn





            Als wir schließlich in Barisdale ankommen, empfängt uns ein atemberaubender Anblick. Das Loch erstreckt sich in tiefem blau und türkis vor uns, umrahmt von den Hängen der Highlands. Die drei Inseln im Loch runden die Idylle noch ab. Lange sitzen wir am Hang in der Sonne und genießen diese fantastische Aussicht.


            Barisdale-Bay


            Verfallene Kirche an der Barisdale-Bay

            Als wir dann an der Barisdale-Bothy ankommen trifft uns fast der Schlag – etwa 20 Zelte knubbeln sich auf dem Feld; teilweise sind ganze Gruppen zusammen hier. Uns ist das zuviel Trubel und wir gehen noch ein Stück weiter den Fluss entlang und bauen unser Zelt auf der Wiese auf. Zu unserer Freude ergibt unsere mittlerweile obligatorische „Mit-der-Hand-durchs-Gras-streif-Zeckenprobe“, dass es hier nur ein paar vereinzelte Exemplare der fiesen kleinen Krabbeltiere gibt. Wir baden im Fluss, Waschen ein paar Sachen und Kochen unser Abendbrot, wobei es heute sogar eine Suppe als Vorspeise gibt. Langsam geht die Sonne hinter den Bergen unter und auch wir verschwinden in unser Zelt.



            Kommentar


            • Hunter9000
              Dauerbesucher
              • 02.06.2012
              • 679
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

              Bei diesen Fotos könnte ich gleich noch einmal loslaufen! Dauert noch soooo lange bis zum nächsten Schottlandurlaub...

              Kommentar


              • louwzi
                Erfahren
                • 19.10.2008
                • 126
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

                Sonntag, 01.05.2011

                Heute ist Pausentag – Füße und Rücken freuen sich. Zum Frühstück gibt es Pfannkuchen, die wir in aller Ruhe bei herrlichem Sonnenschein am Flussufer mit Marmelade bestrichen essen. Das Wetter ist unglaublich – zwar immer noch recht windig, aber einfach traumhaft schön und so gar nicht typisch schottisch.


                Herrlichstes Wetter



                Wir gehen auf die kleine Landzunge, die in das Loch hereinreicht und nur bei Ebbe begehbar ist, und genießen zusammen mit ein paar Schafen die Sonne, lesen, fotografieren, schreiben Tagebuch, schauen einem Muschelsammler bei der Arbeit zu und machen eine „Wattwanderung“.

                Wirklich ein traumhaftes Stück Erde!


                Wer möchte hier nicht leben!


                Da juckt's am Kopf



                Am Abend können wir dann noch eine Herde Rotwild beobachten, die ganz nah an die Barisdale Bothy herankommen.

                Kommentar


                • louwzi
                  Erfahren
                  • 19.10.2008
                  • 126
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

                  Montag, 02.05.2011

                  Heute wollen wir nach Inverie laufen und uns irgendwo dort in der Nähe einen Platz für unser Zelt suchen. Zum Frühstück gibt es erst nur schnell einen Müsliriegel. Richtig frühstücken wollen wir, wenn wir auf dem Sattel Mam Barisdale angekommen sind. Das Wetter ist wieder herrlich – am Himmel ist keine einzige Wolke zu sehen und der Ausblick vom Pass verspricht toll zu werden.


                  Aufstieg zum Sattel Mam Barisdale

                  Da die Rucksäcke von ihrem ursprünglichen Kampfgewicht von je 24,5 kg ausgehend (wir sind definitiv keine UL-Trekker ) mittlerweile einigermaßen leichter geworden sind, ist der Aufstieg schnell geschafft und bei schönem Blick auf Loch Nevis und Loch an Dubh Lochain genießen wir unser Schokomüsli.


                  Blick auf Loch an Dubh Lochain


                  Lecker! (leichte Schleichwerbung )

                  Direkt beim Abstieg gibt es am Loch schon die nächste Pause, wo wir eine Herde Highland Cattels beim Grasen beobachten können.


                  Abstieg


                  Unser erstes Highland-Cattle (was nicht auf einer heimischen Weide steht )


                  Süß




                  Beeindruckend - Respektvoll halten wir Abstand (der Zoom machts möglich )

                  Schließlich geht’s weiter nach Inverie. Dort sind noch die letzten Besucher des Knoydart-Festivals anzutreffen, die es sich vor dem Pub in der Sonne bequem gemacht haben und auf die 15:00 Uhr Fähre nach Mallaig warten. Wir wollen daheim anrufen und unseren Eltern sagen, dass bei uns alles okay ist, doch leider funktioniert die Telefonzelle vor dem Post Office nur mit Telefonkarten…und dieses sind ausverkauft. Glücklicherweise gibt es jedoch im Pub ein Münztelefon. Anschließend kaufen wir im (ziemlich leer geräuberten) Shop eine Packung Ritz-Kräcker, Tubenkäse und 3 Pints Milch, die wir direkt in der Sonne verputzen. Für Abends kommen auch noch zwei Schokoriegel mit. Wir sind froh, sämtliche Verpflegung mitgeschleppt zu haben (auch wenn wir die Rucksäcke mehr als einmal verflucht haben) - ansonsten hätten wir uns für den Rest der Tour von Ritz-Kräckern ernähren müssen . Das Wetter ist immer noch unglaublich und etwas träge beobachten wir, wie die restlichen Überbleibsel des Festivals auf einigen Booten verschwinden. Auch hier würden wir wohl wohnen wollen...


                  Weg nach Inverie


                  Wäldchen vor Inverie


                  Bucht von Inverie



                  Schließlich machen wir uns wieder auf den Weg uns suchen uns einen Zeltplatz am Ufer des Allt Gleann Meadail, kurz bevor der Anstieg zum Pass Mam Meadail nach Sourlies beginnt.

                  Abends sitzen wir noch lange am Flussufer, kochen, essen die Schokoriegel und trinken eine Tasse Tee. Heute haben wir uns beide einen kräftigen Sonnenbrand geholt.




                  Unser Zeltplatz - traumhaft schön und mit zeckenfreier Sitzmöglichkeit (wichtiges Kriterium )

                  Kommentar


                  • louwzi
                    Erfahren
                    • 19.10.2008
                    • 126
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

                    Dienstag, 03.05.2011

                    Obwohl wir erst vorgestern einen Pausentag eingelegt hatten, beschließen wir, das herrliche Wetter zu genießen und an der Stelle zu bleiben. Wir lesen, schreiben Tagebuch, sammeln Feuerholz, waschen unsere Sachen und entfernen ein Muschelstück aus Alex’ Fuß, das wohl ein Mitbringsel von Loch Hourn ist.


                    Zum Frühstück gibt es wieder Pfannkuchen

                    Zwischendurch haben wir Besuch von einer kleinen Eidechse.



                    Auch hier ist es wunderschön.


                    Der Allt Gleann Meadail



                    Abends machen wir ein Lagerfeuer und trinken eine Tasse Marzipanschokolade. Nachts wird es ziemlich kalt und zum ersten Mal machen wir unsere Schlafsäcke zu und frieren etwas.





                    Kommentar


                    • Hunter9000
                      Dauerbesucher
                      • 02.06.2012
                      • 679
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

                      Da hattet ihr wirklich Glück mit dem Wetter. Und sehr gemütlich scheint ihr es auch angegangen zu sein.

                      Wusstet ihr nichts vom Long Beach - dem Campingbereich in Inverie - oder habt ihr den bewusst gemieden?

                      Kommentar


                      • louwzi
                        Erfahren
                        • 19.10.2008
                        • 126
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

                        In unserem Buch stand etwas von dem Longbeach. Wir haben es aber lieber einsam - zumal noch einige Festival-Nachzügler in Inverie waren. Wobei das Wetter dafür natürlich super gewesen wäre .

                        Kommentar


                        • louwzi
                          Erfahren
                          • 19.10.2008
                          • 126
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

                          Mittwoch, 04.05.2011

                          Heute wollen wir zur Sourlies-Bucht wandern. Der Aufstieg durch das Gleann Meadail zum Sattel Mam Meadail zieht sich in die Länge, ist glücklicherweise aber nicht steil.


                          Rückblick auf die Bucht von Inverie während des Aufstiegs




                          Aufstieg zum Sattel Mam Meadail

                          Oben angekommen haben wir bereits einen schönen Ausblick auf die Bucht von Sourlies und die Ruinen von Carnoch.


                          Ausblick auf die Bucht von Sourlies und die Ruinen von Carnoch


                          Die Ruinen von Carnoch

                          Dank des traumhaften Wetters – das auch immer noch anhält – ist der Boden trocken und wir kommen gut voran. In diesem Teil der Bucht – abgelegen von der Bothy – gefällt es uns sehr gut. Mangels Süßwasser können wir unser Zelt hier jedoch leider nicht aufschlagen. Außerdem wollen wir den Vorteil nutzen, dass zurzeit Ebbe herrscht und wir den Hügel, der uns von dem nächsten Buchtabschnitt, in dem die Sourlies Bothy ist trennt, auf dem Watt umgehen können. Dies spart uns einige Höhenmeter.


                          Die Brücke sieht ja recht vertrauenserweckend aus ...


                          ... dieses Schild ließ uns dann aber doch etwas zweifeln


                          Die Bucht von Sourlies bei Ebbe

                          Im anderen Teil der Bucht gefällt es uns nicht ganz so gut. Dort machen wir lediglich eine Pause und beschließen, noch zum nächsten Pass auf der Strecke nach A’Chuil aufzusteigen, um im dahinter gelegenen Hochtal zu zelten. Der Anstieg ist kurz und sehr schön, hat es aber in sich und wir kommen ganz schön ins Schwitzen. Gut, dass wir wegen der Ebbe die anderen Höhenmeter gespart haben. Oben angekommen, schlagen wir unser Zelt unterhalb eines großen Felsabbruchs halbwegs windgeschützt auf und hoffen, dass die Steine in dieser Nacht weiterhin halten mögen. Anschließend gibt es ein kaltes Bad im Bach und Abendbrot.

                          In dieser Nach beginnt es zu regnen und am nächsten Morgen begrüßt uns ein wolkenverhangener Himmel. Das Wetter der letzten Tage scheint sich nun zu ändern.


                          Rückblick auf die Bucht von Sourlies

                          Kommentar


                          • dooley242

                            Fuchs
                            • 08.02.2008
                            • 2096
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

                            Schöner Bericht bisher und traumhaftes Wetter.

                            Freu mich auf mehr.
                            Gruß

                            Thomas

                            Kommentar


                            • michaelgd
                              Anfänger im Forum
                              • 25.09.2010
                              • 26
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

                              Kann mich nur anschließen, schöner Bericht und gute Bilder.

                              Wir waren genau zu der Zeit in der Gegenrichtung unterwegs. Unser Weg hat sich dann am 03.05 in Inverie gekreuzt; ich bin mir ziemlich sicher dass ich da euer Zelt am Fluss gesehen hab. Hier ein paar Fotos von unserer Tour auf flickr.

                              Bin schon mal gespannt wie es bei euch weitergeht.

                              Kommentar


                              • louwzi
                                Erfahren
                                • 19.10.2008
                                • 126
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

                                Freut mich, dass euch der Bericht gefällt. Sobald ich wieder ein bisschen Zeit habe geht es weiter. Fertig geschrieben ist er schon, aber mit der Bilderauswahl ist das ja immer so eine Sache .

                                @michaelgd: Die Welt ist wirklich klein - zumindest, wenn man Trekking in Skandinavien bzw. Schottland macht . Werd mir eure Bilder auf jeden Fall auch noch anschauen, da freu ich mich drauf.

                                Kommentar


                                • louwzi
                                  Erfahren
                                  • 19.10.2008
                                  • 126
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

                                  So, schneller Zeit gefunden als gedacht. Also hier die Fortsetzung:

                                  Donnerstag, 05.05.2011

                                  Heute geht’s weiter Richtung A’Chuil Bothy. Es nieselt leicht vor sich hin, unseren Poncho benötigen wir jedoch glücklicherweise nicht. Durch den Wetterumschwung kommt zum ersten Mal „typisch schottische“ Atmosphäre auf, als wir - umgeben von wolkenverhangenen Gipfeln – entlang der Zwillingsseen Lochan a’ Mhaim absteigen. Auf den Anblick der beiden Seen im Sonnenschein hatte ich mich im Vorfeld schon gefreut, aber so ist das mit dem Wetter nunmal - und dafür, dass wir in Schottland unterwegs sind, hatten wir ja schon unverschämtes Glück .


                                  Zwillingsseen Lochan a’ Mhaim


                                  Der Ausfluss

                                  Schließlich kommen wir in die Wälder des Glen Dessary, wo wir nur schnell ein paar Müsliriegel im Gehen essen – für eine Pause ist es doch recht ungemütlich.


                                  Glen Dessary


                                  Glen Dessary


                                  Weg nach Strathan

                                  Wir passieren die Bothy und laufen bis Strathan weiter, von wo wir entlang des River Dessary querfeldein laufen, bis wir die Brücke über den River Pean erreicht haben. Besonders viele Bilder machen wir auf diesem Teil der Strecke nicht, da der Querfeldein-Marsch doch recht anstrengend ist und das Wetter auch immer übler wird, so dass die Kamera in der Tasche bleibt. Hinter der Brücke queren wir noch den Allt Ciurnean, welcher laut Outdoorbuch viel Wasser führen kann, so dass ene Querung (Zitat) "ziemlich schwierig bis undurchführbar" werden kann. Dank des bislang guten Wetters finden wir nur ein kleines Rinnsal vor. Direkt dahinter schlagen wir unser Zelt auf. Kurz darauf beginnt es zu regnen, so dass wir nach einer kalten Katzenwäsche am Bach unser Abendessen zum ersten Mal im Vorzelt kochen.


                                  Hinten sieht man noch die Brücke über den River Pean

                                  Zuletzt geändert von louwzi; 24.07.2012, 19:09.

                                  Kommentar


                                  • louwzi
                                    Erfahren
                                    • 19.10.2008
                                    • 126
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

                                    Freitag, 06.05.2011

                                    In der Nacht hat es viel geregnet, aber glücklicherweise können wir morgens im Trockenen unser Lager abbrechen. Der Pfad entlang des Allt Ciurnean ist nicht ganz einfach. Zunächst führt er oberhalb einer Schlucht entlang, wobei er recht schmal ist und man sich schon ein weinig stärker darauf konzentriert, bloß nicht zu stolpern. Anschließend sind Teile des Ufers abgebrochen, so dass man sich seinen Weg auf den Steinen am Rand des Baches suchen muss.


                                    Der Allt Ciurnean in seiner Schlucht


                                    Rückblick auf dem Weg entlang des Allt Ciurnean


                                    Unterspületes Ufer

                                    Schließlich geht es zum letzten Aufstieg der Tour. Der Anstieg zum Sattel ist steil, oft weglos und ein starker Wind bläst uns entgegen, was die Sache nicht einfacher macht. Dies ist wohl der anstrengendste Teil der Tour und wir fluchen zwischendurch schon ein wenig. Kurz vor dem Aufstieg ist es dann auch passiert. Als wir einen schmalen Bachlauf queren rutscht Alex aus und landet auf dem Rücken. Glücklicherweise wird der Fall durch den Rucksack abgepolstert und auch der Kamera ist nix passiert. Also alles nochmal gutgegangen.


                                    Da geht's hoch


                                    Blick zurück

                                    Als wir auf der anderen Seite der Kuppe angekommen sind machen wir im Windschatten eine Pause und realisieren etwas wehmütig, dass die Tour nun endgültig ihrem Ende entgegen geht.


                                    Geschafft! Auf der anderen Seite geht's auf einem breiten Fahrweg weiter

                                    Als wir weiter gehen, trauen wir unseren Augen kaum. Mehrere Bagger stehen entlang des Flusslaufes und tragen das Erdreich ab . Den Schildern zufolge soll hier ein Hydro-Scheme entstehen. Schade, dass ein so wunderschönes Stück Natur zerstört wird. Dennoch ist das Tal mit dem Bach atemberaubend schön und wir schlagen ein paar Kilometer vor Glennfinnan auf einer Insel unser Zelt auf. Wir genießen den letzten Abend in der Wildnis und trinken noch eine Tasse Tee. Nachts regnet es wieder.




                                    Der letzte Zeltplatz in der (bislang noch) wunderschönen Umgebung


                                    Die Fortsetzung der letzten zwei Urlaubstage folgt...

                                    Kommentar


                                    • Hunter9000
                                      Dauerbesucher
                                      • 02.06.2012
                                      • 679
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

                                      Ich habe das Gefuehl im Glen Dessary regnet es immer. Schoene Bilder, freue mich schon auf den Bericht der letzten beiden Tage.

                                      Kommentar


                                      • louwzi
                                        Erfahren
                                        • 19.10.2008
                                        • 126
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        AW: [UK] - Halbinsel Knoydart, April/Mai 2011

                                        So, endlich Zeit für den Rest der Tour gefunden:

                                        Samstag, 07.05.2011

                                        Unseren Zug nach Edinburgh haben wir erst für morgen gebucht. Da das Wetter weiterhin schlecht ist und wir uns nach einer heißen Dusche sehnen beschließen wir, nach Gelnnfinnan zu wandern, um dort wieder zivilisationstauglich zu werden und dort die Nacht zu verbringen.


                                        Am nächsten Morgen ist der Himmel wolkenverhangen


                                        In den Baumwipfeln hängt noch der Frühnebel

                                        Der Abstieg zum Viadukt ist ganz schön, allerdings haben auch hier die Bagger Narben in der Landschaft hinterlassen. Schließlich erreichen wir die Harry-Potter Szenerie. Das Bauwerk ist wirklich beeindruckend.


                                        Glenfinnan Viadukt



                                        In Glenfinnan angekommen beschließen wir uns ein B&B-Zimmer zu gönnen. Wir landen in einer sehr gemütlichen Wohnung einer Künstlerin, die ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf ihrer Gemälde bestreitet und nebenbei das B&B betreibt. Dort werden wir sehr freundlich aufgenommen und es gibt sogar eine Badewanne. Welch ein Luxus!


                                        Die B&B Hauskatze

                                        Nachdem wir uns gesäubert haben, erkunden wir noch ein wenig Glenfinnan. Das Viadukt hatten wir bereits bei unserem Abstieg „aus der Wildnis“ gesehen. Wir gönnen uns sündhaft teure Sandwiches aus dem Visitors Center und setzten uns ans Loch Shiel und genießen die tolle Kulisse. Welch eine Umgebung um dort zu Wohnen!

                                        Abends gehen wir recht früh ins Bett. Dieses ist jedoch so weich und schmal, dass wir beide immer in die Mitte des Bettes rollen und ich nachts lieber auf die ThermARest umziehe.

                                        Kommentar

                                        Lädt...
                                        X