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So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
A. v. Humboldt.
21/08/11 Von Garðar nach Látrar mit Besuch der Militärruine Darri
Laut Tidentabelle ist erst heute am späten Nachmittag/ Abend der von uns benötigte Niedrigstand erreicht, da es sowieso ständig hell ist kein Problem. Ein Solowanderer wusste nichts von den Gezeiten (und zur Beobachtung hat ihm wohl die Zeit gefehlt), er hat die "Schlüsselstelle" am Hyrningsgata schwimmend überwunden. Mit Trekkingrucksack So hat er allerdings gestern auch ausgeschaut, d.h. total durchnässt und fertig mit der Welt.
Wir machen uns in der Früh erst einmal auf zur britischen Militärruine bei Darri, und laufen gleich mal etwas zu motiviert mitten durch die Pampa. Erst von oben kann man dann den damals aufgeschütteten Weg erkennen.
Zur Militärruine bei Darri
Die Schienen welche wir gestern am Strand gefunden hatten dienten den Briten ursprünglich zum Transport von Ausrüstung auf das Hochplateau, was von uns gut nachvollziehbar ist: Erst nach 400m steilem Aufstieg steht man auf einmal einer brettebenen Fläche gegenüber. Für den Moment sehen wir aber nicht besonders viel, da alles in Wolken gehüllt ist. Nach etwa einem Kilometer gestapfe über diese surreale Platte kommen die ersten Überbleibsel des einstigen Stützpunktes in Sicht.
Militärruine in Sicht
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Plötzlich verziehen sich die Wolken und geben nicht nur freie Sicht auf verrostete Metallgerüste, sondern auch die atemberaubende, uns umgebende Landschaft.
Ohne Wolken
Frei wie ein Vogel
Wir haben außerdem einen guten Blick auf unseren Weiterweg, am ersten Steilküstenstück vorne im Bild müssen wir vorbei (dunkles Dreieck). Na das kann ja was werden...
Der Weiterweg in Sicht
Noch schnell ein Gruppenphoto, dann geht's wieder runter.
Alle recht freundlich, bitte!
Jetzt wo sich die Wolken verzogen haben, können wir auch gut den "Weg" erkennen welcher über das Hochplateau zur ehemaligen Stellung führt, hier neben einem alten Geschütz.
Strategisch sicher ein guter Standort
Tja, aber das war erst Teil 1 des Tages! Jetzt geht die Sache erst richtig los
Unten angekommen bauen wir die Zelte ab, und prompt fängt es zu regnen an. Ich schmeiße mich daher sofort in Furt-Kluft, Jerome wartet noch bis wir ca. anderthalb Kilometer später nahe der Furtstelle angekommen sind.
Umziehen, Mädels!
Warnung: Grottenschlechte Kameraführung!
Da ist auch bald Schluss mit Strandurlaub, jetzt sind rutschige Steine angesagt. Chris und Jerome mögen das Gelände nicht so wirklich, ich denk mir: Besser als Karwendelschrofen.
Hrmpf
Nach einigem gekraxel auf glitschigen Felsen kommt sie dann auch tatsächlich in Sicht, die Furtstelle! Das Timing war perfekt, wir kommen 25min vor Niedrigststand an.
Furtstelle
Auf der anderen Seite geht's dann an einer rostigen Eisenkette wieder hoch, wobei sich mir die Frage stellt, wer zum Teufel diese tonnenschwere Kette hierher verfrachtet haben mag.
Hoch die Kette
Nach der Furt geht's noch eine ganze Weile über ähnliches Gelände weiter, unsozialerweise springe ich einfach mal vor, da mir das ganze zu lange dauert. Chris und Jerome brauchen noch etwas, am Ende des Blockgeländes setze ich mich auf einen Baumstumpf und schneide mir die aufgeweichten Nägel. Muss auch mal sein.
Erst noch am Abhang
Dann über offenes Blockgelände
Schließlich kommen die anderen beiden auch an, und weiter geht's über den Strand! Relativ kurz darauf (und noch einige Furten, Schuhe anziehen lohnt nicht) kommen wir an unserem Ziel an und schlagen auch gleich mal die Zelte auf. Nach diesem ereignisreichen und auch etwas anstrengenden Tag wird schnell gekocht, und ab in den Schlafasack. Mal sehen, was der morgige Tag so bringt...
Angekommen
Moos - das war sein letzter Griff, bevor er in die Tiefe pfiff.
Also, für Chris, Stefan und mich geht es in ein paar Tagen in die Hardangervidda, und dafür hätten wir gerne Jerome's GPS. Damit der das Teil rausrückt, muss ich den Reisebericht hier fertigschreiben.
Was vlt auch mal höchste Zeit ist, der Bericht über 6 Wochen Neuseeland ist noch nicht mal in Arbeit, Norwegen steht vor der Tür, und der Islandbericht ist immer noch nicht komplett. Alsdann!
Die Islandkarte kann ich aber momentan nicht finden, Ortsangaben werden wohl etwas darunter leiden. Aber wir sind eh so gut wie durch.
22/08/11 Ruhetag mit Militärruine Nummer 2 in Látrar
Nach dem gestrigen Tag hat Jerome keine Lust mehr auf irgendwas, wie es so schön heißt, außer etwas am Zeltplatz zu entspannen. Kein Problem, in der Nähe befindet sich eine weitere Militärruine, diesmal eine amerikanische; und zu der wollen Chris und ich.
Die Anlage ist auf einem Tafelberg direkt über unseren Köpfen, nur muss man erst zum Ende des Tals um von dort dem alten Fahrweg zu folgen. Wir kürzen über alte Steigspuren ab und stoßen schnell auf die nicht zu übersehende Schotterstraße, an deren Rand sich hin und wieder bereits Überbleibsel der Amerikaner finden.
US 1, wir sind also auf dem richtigen Weg
Auf dem Hochplateau angekommen stehen wir auch ratz-fatz wieder in den Wolken, in sofern sind wir über die offensichtliche Straße ganz froh.
Chris in den Wolken
Chris und ich wandern eine ganze Weile durch den Nebel, deutlich länger als gedacht, bis sich tatsächlich dunkle Schemen aus dem Dunst materialisieren. Das werden doch nicht die ersten Gebäude sein? Sind sie!
Die ersten Schemen im Nebel
Aus der Nähe betrachtet
Die Anlage ist kein Vergleich zu der doch eher übersichtlichen britischen Ruine, hier stehen mehrere vor sich hin verfallende turnhallengroße Gebäude. Unvorsichtigerweise spaziere ich gleich mal in einem solchen herum, bis ein Blick nach oben deutliche Zweifel bezüglich der Statik des Daches aufkommen lässt, und ein zügiger strategischer Rückzug angetreten wird.
Ob Chris und ich alle Gebäude erkundet haben ist fraglich; der Nebel erlaubt leider keine gute Übersicht, trägt aber sehr zur Atmosphäre bei. Auf jeden Fall ein gespenstisches, surreales Erlebnis. Wir beide Fragen uns, wie zum Teufel die Amis das ganze Baumaterial hierher geschafft haben. Auch kann man sich hier viel eher vorstellen (vlg britische Ruine), wie Menschen wie du und ich hier gelebt haben, da einige Gebäude eindeutig eher der Freizeit der hier stationierten Soldaten gedient haben müssen (so wie eine Turnhalle).
Der Rückweg hält dann noch eine besondere Überraschung für uns bereit, direkt aus dem Nebel kommt eine Gestalt auf uns zu, was mir Chris zunächst nicht glauben will. Aber tatsächlich, eindeutig ein Mensch der da mitten im Nirgendwo am Arsch der Welt auf uns zukommt. Die gute ist Deutsche, und hat sich im Nebel verlaufen Sachen gibt's...
Schutzhütte Látrar
Wir machen uns wieder auf den Rückweg, wo Jerome einen sehr entspannten Tag hatte. So sind alle zufrieden, morgen soll es zurück nach Hesteri gehen um das letze Boot der Saison zu erwischen.
23/08/11 Von Látrar nach Hesteri und zurück nach Ísafjörður
Die Nacht war nicht so der Brüller, es hat ausdauernd geregnet und gestürmt, und auch in der Früh sieht es nicht besonders prickelnd aus. So bauen wir die Zelte ab, hängen alles etwas zum trocknen in der Schutzhütte auf und machen uns schließlich auf den Weg, wir haben immerhin eine Fähre zu erwischen.
Herrliches Wetter heute
Auf geht's!
Und bald kommt auch unsere letzte Furt für diesen Urlaub in Sicht, wir sind gespannt was Treibsand und Co angeht.
Furt Ahoi!
Furt gut überstanden, jetzt aber wieder rein in die Wanderschuhe
Weiter geht es zu einem gerölligen Sattel hinauf, ständig begleitet von einem leichten Nieselregen.
Auf dem Sattel
Mich erinnert das ganze natürlich an Schottland, weswegen ich mich eigentlich ganz wohl fühle. Die anderen beiden glaube ich eher weniger.
"Mann, wie in Schottland hier, total schön, nur bisschen feucht." Chris gedanklich: "Halt einfach's Maul Alex, einfach mal still sein" So oder ähnliche könnte es gewesen sein
In Hesteri kommen wir bereits gegen drei Uhr an, nur geht das Boot blöderweise erst um sieben. Toll. Wär alles nicht so wild, aber ein schneidender Wind macht das Warten zur kühlen Angelegenheit.
Bibber
Meiner ist länger als deiner
Doch, nach einigem rumsitzen, etwas rumblödeln und Tee trinken kommt dann tatsächlich das Boot. Und die Sonne noch einmal heraus! Perfekt.
Boot, Sonne, was will man(n) mehr
In Ísafjörður angekommen ziehen wir zu unserem altbekannten Campingplatz und machen es uns erst mal so richtig gemütlich. Hach so ein beheizter Raum ist was feines.
Zurück in Ísafjörður
24/08/11 Ísafjörður
Tja, hier zitiere ich wohl am besten direkt aus dem Reisetagebuch:
"Beim Bonus für 5000 ISKR eingekauft und den rest des Tages mit fressen verbracht."
24/08/11 Von Ísafjörður zurück nach Reykjavik
Tja, im Prinzip kein Unterschied zu gestern, nur das wir heute die Zelte packen mussten und uns auf den Rückweg nach Reykjavik gemacht haben. Dort hat dann der inzwischen klassische Subway auf uns gewartet, und ab zum Campingplatz.
25/08/11 Reykjavik
Zwei Worte: Blue Lagoon!
Ende gut, alles gut
Beautybehandlung (nicht das es was helfen würde)
Alle oder keiner
Tja Leute, das war's. Nach weit über einem Jahr ist der Bericht auch mal fertig geworden. Ich hoffe der Bericht fand Gnade vor dem Auge des geneigten Lesers, und wenn du damit spielst dich auf nach Island zu machen: Tu es! Besonders Hornstrandir ist eine einsame Oase.
Aaahh, und der Neuseelandbericht ist noch nicht mal angefangen, in 4 Tagen geht's Richtung Hardangervidda... ich krieg die Krise.
Jerome, schick das GPS los!
Zuletzt geändert von Pax; 04.03.2013, 16:44.
Grund: katastrophale Rechtschreibung
Moos - das war sein letzter Griff, bevor er in die Tiefe pfiff.
Also, für Chris, Stefan und mich geht es in ein paar Tagen in die Hardangervidda, und dafür hätten wir gerne Jerome's GPS. Damit der das Teil rausrückt, muss ich den Reisebericht hier fertigschreiben.
[...]
Schade, und ich dachte Du schreibst für uns den Rest
Auf jeden Fall bin ich froh nun auch die letzten tage und Bilder gezeigt bekommen zu haben. Vielen Dank!
So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
A. v. Humboldt.
Mika, du hast einen ganz erheblichen Anteil daran, dass zwischen den Schreibtagen nicht noch mehr Zeit vergangen ist. Deine netten Kommentare muntern immer dazu auf, jetzt doch endlich mal den nächsten Tag zu schreiben
Auch wenn meine Reiseberichte wahrlich keine Textmonster sind, fehlt einem manchmal einfach die Motivation zum weiterschreiben. Danke Mika!
Moos - das war sein letzter Griff, bevor er in die Tiefe pfiff.
Kommentar