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Reisebericht Schottland Februar / März 2012
Vorbereitung
Es ist schlimm, seit Wochen beschäftige ich mich mehr mit Karten, Ausrüstung und Klima, als mit meinen anstehenden Prüfungen. Was soll´s. Ich konnte R. überreden mit mir nochmal Schottland zu besuchen. Die Flüge wurden gebucht (easyjet), die Busse von gla nach gf und auch von sb nach gla wurden gebucht. Ebenso das bekannte blue sky hostel in gla. Ich frage mich noch immer wie diese Hütte zu einem so wohlklingenden Namen gekommen ist. Aber wie eh und je… wir wollen nur zum schlafen dort sein. Einmal auf der Hinreise und einmal auf der Rückreise.
Es empfiehlt sich, die Busse (sofern citylink) in Einzeletappen zu buchen… so sind sie erheblich billiger. Der Bus sb (shiel bridge) –gla kostet direkt 35 Pfund. Aber einzeln nach fw und von fw nach gla weniger als die Hälfte. Nach eingehender Studie des Wetters und diverser Reiseberichte und Bilder, kommen wir zu dem Schluss, dass eine Thermojacke ala Primaloft oder Daune für diese Jahreszeit angebracht wäre… also wird auch diese bei einem Auktionshaus noch ersteigert. Ich lasse mir auch meine Schuhspikes (welche von nic angeraten wurden) nicht abreden, und ersteigere auch diese für 1 Euro. Da mir R. doch ein wenig als Wandermuffel in Erinnerung war, führte ich eine Probewanderung, samt nächtigen in einer Boofe, mit ihm im Vorfeld in der SS durch. Diese bestand er anstandslos… selbst die Mitnahme von zwei Stiegen hat er trotz Höhenangst gemeistert.
Wir kauften Tütenfutter in Dt ein, da das Angebot auf der Insel etwas beschränkter ist als hier. Als ich den Einkaufswagen voller Whiskey, und Tütenfutter sah, fragte ich mich wer das alles schleppen soll. Nun ja, die Antwort sollte ich sehr bald in Form von masseangaben bei der Aufgabe des Gepäcks in B-Schönefeld erhalten.
Es geht los
Die letzten Prüfungen des Studiums waren (hoffentlich erfolgreich) geschireben, und so konnte es Sonntag den 26.2. losgehen. Das Gepäck war verteilt und wir saßen im Bus nach Berlin. Wie es alte Tradition ist, wurde das spätere Aufgabegepäck um einige Einstimmungsbierchen erleichtert. Man ist ja schließlich m Urlaub und soll sich auch den Gelüsten und Lastern hingeben.
Die Realität
So hätte der Bericht beginnen können, doch es kam anders. Ich musste ja vorher unbedingt nochmal Skifahren gehen. Dabei musste ich hinfliegen und mir ordentliche Verletzungen am rechten Knie zu ziehen. Damit war das Laufen für mich gestorben. Da aber alles bereits gebucht war, trat ich die Reise trotzdem an, nur in etwas abgewandelter Form und Route. Beziehungsweise überlegten wir erst einmal, was überhaupt machbar ist. Also entschieden wir uns für eine verkürzte Route. R. läuft bis inverie und ich fahr mit Zug und Fähre vor und warte da auf ihn. Zuerst wollten wir aber gemeinsam bis zur Wasserkocher Bothy laufen. Ich besorge noch einen alten Kinderwagen und montiere dessen Achse und Räder an meine alte Kraxe, baue zwei Stangen von einem alten Schrank und einen alte Hüftgurt dran, damit ich mobil bin.
Also es geht los…. Diesmal wirklich
Ich lass mich also mit Krücken und Gepäck… Gepäck für eine Trennung, also 2 Kocher, zwei Zelte… zum Bus bringen. Da kommt ein Anruf… 10 min vor Abfahrt des Busses. R. hat Probleme, kann mir nichts Genaueres sagen, kommt nicht mit. Das Gespräch dauert 2-3 Minuten. Ich bin gefrustet, traurig, wütend und entschließe mich alleine zu fahren.
Also geht’s mit dem Bus nach Berlin. Dort die übliche Warterei und die Überbrückungsbierchen. Dank der „Mitleidsstöcke“ bekomme ich kostenloses Speedboarding…. Ist zwar sinn frei, aber was solls. Natürlich meinte vorher R., dass ich keinen Eipod mitnehmen muss, da man sich eh unterhält…. Fataler Fehler. Also lese ich das Buch, was ich vorher geschenkt bekommen habe und nach 2 Stunden lande ich in GLA. Von da geht’s mit dem Bus in die Stadt, und zu Fuß in das Hostel. Schön mit Krücken und Wägelchen. Im Hostel dann das erste Ärgernis… gebucht haben wir 2 Betten. Aber da noch andere Betten frei sind, bekomme ich eines ohne für 2 bezahlen zu müssen. Auf dem Rückweg war dann nichts mehr frei. Und ich durfte dann für 2 Betten zahlen, weil der Hosteleigner der Meinung war, “ 2 gebucht, 2 bezahlen, hol dir dein Geld von deinem Kumpel wieder!“
Abends war ich noch auf 2 Strongbow im Avalon und bin dann in die Falle.
Montag
Frühs bei Zeiten aufgestanden, Kaffe, Fußmarsch vom Hostel in die Innenstadt… ich wollte lieber in GLA mein gas kaufen, als mich mit meinem Ganzen gerödel in FW hektisch durch die Gegend zu jagen. Also ab zum Tiso, Gas und Karten gekauft (auch wenn ich die nicht brauche, aber das nächstemal. Und es wird ja bekanntlich eh alles immer teurer). Dann hoch zur Buchanan Stn. Und mit dem 916 nach FW, dort schnell im Morrisons was einkaufen und mit dem Bus nach Glen Finnan. Dort angekommen war wie immer schottisches Wetter. Aber ich war das ja gewöhnt. Fix das Monument bestaunt, und an dem geschlossenen besucherzentrum mein Wägelchen gerichtet.

Also da bin ich nun, alleine in Schottland, mit ca. 25 kg Gepäck (wovon ich alleine nur ca. 18 wirklich gebraucht hätte). Es dizzelt. Und so laufe ich los. Den Rucksack auf dem Rücken, den Hüftgurt um und das Wägelchen hinten dran. Unter der Brücke durch, immer die Asphaltierte Straße hoch. Unterwegs sehe ich ein neu gebautes Haus was mir sehr gefällt. Ich laufe weiter und sehe auf der gegenüberliegenden Flussseite ein Paar Hirsche an einer Futtergrippe. Wir beäugen uns gegenseitig, und ich mach Fotos.

Nach ca. 1,5 Std komm ich dann nach noch mehr Hirschbesuchen, an der Bothy an. Sie ist dreckig, und belegt. 2 Männer der Generation „Mutter“ haben dort schon Stellung bezogen. Später kommt noch eine Bekannte von Ihnen dazu. Und so verbringen wir gemeinsam den Abend vor dem Kamin. Ich erzähle den Grund meiner Krücken und von den Plänen… Plan A, B, und nun C. Sie wollen nach Inverie. Aber in 3 Tagen… vielleicht, so genau wussten sie das noch nicht.
Ich lese noch ein wenig und gehe dann mit ihnen schlafen. 4 Leute passen auf die Pritschen der Bothy. Wenn mehr Insassen da sind, muss man sich mit dem Fussboden anfreunden.

Dienstag
Wir stehen gemeinsam auf und jeder macht sein Frühstück. Ich packe grob zusammen und schwinge mich mit dem kleinen Rucksack und den Krücken in die Hügel…. Ich folge einfach den Landrovertrack.

Da mein Knie irgendwie immer noch Probleme macht. Ich kann es nicht richtig anwinkeln und will jede Belastung vermeiden.
Nach 2 oder 3 Std. bin ich wieder an der Bothy. Die älteren Insassen sind weg und ich sammel das Holz was überallrumliegt ein und bereite es zu handlichen Stücken zu und versuche es in der Hütte zu trocknen. Gestern brachten die Initiatoren das Feuer nicht so richtig in Gang. Dies Wollte ich heute Abend ändern. Und damit verbrachte ich dann den Nachmittag. Ich ging kleine Runden spazieren, betrachtete die Hirsche, sammelte Holz und zerkleinerte es.
Dank meines Messers, war spalten kein Problem. Und so schaffte ich es mit Hilfe eines Teelichtes und ein wenig künstlerischer Schnitzereien, ein schickes Feuerchen zu machen.


Abends kam noch der ranger vorbei und erkundigte sich ob alles ok sei, leerte den Münzeinwurf für die freiwilligen „Stromabgaben“ und lies mich wieder allein.
Ich schlief ruhig und Seelig nach ein paar Whisky im Schein des Feuers auf der Pritsche ein.
Mittwoch
Ich stehe auf, und Packe. Die Sachen sind mittlerweile, dank des Feuers, wieder Trocken und so geht es frohen Mutes nach Glen Finnan. Naja. Solange bis mein Wägelchen zusammenbricht, besser gesagt… die Deichselstangen waren zu dünn und haben sich verabschiedet. Also hab ich das Ding wie ne Sackkarre vor mir her geschoben. Bis zum Bahnhof Glen Finnan. Vorbei an der kleinen Kirche.

Dann mit den Zug nach FW, und wen wundert es… der Bus ins Glen Nevis zur Campsite. Fährt erst in 5 Std. Ich hatte mich zwischenzeitlich entschieden, nicht nach Mallaig zu fahren, denn was sollte ich allein 3 Tage in inverie bay?! Da hätte ich doch nur im Pub gehangen. Also laufe ich mit meiner „Sackkarre“ die 5 km bis zur Campsite. Und was Sehe ich da…. Closed bis 15.3. ich könnte so kotzen. Aber da gibt es ja noch das Hostel und meine SYHA Card vom letzten Jahr. Also da hin gelaufen und nachgefragt… 18 Pfund each…. Die ham doch echt n Luder!!!! Aber wollte ich wirklich noch weiter das Glen hoch mit einer Sackkarre und Krücken…. Ich bin dann nach 800 Metern umgedreht und doch in das Hostel gegangen. Ich Konnte nicht so richtig den Berg Hoch und nur in Straßennähe pennen war mir nichts. Und da gerade Mittagspause war… die nennen das sauber machen, und sitzen dabei vorm Rechner, hab ich 1,5 h gewartet, bis mich jemand eingecheckt hat. Damit ist dieses Hostel trotz Sauberkeit für mich unten durch.
Nachdem ich mich eingerichtet hatte lief ich wieder nach FW rein holte im Morrisons noch Bier und lief durch die Gegend. Ich bereute es ab diesem Moment geflogen zu sein. Ich sagte mir „Junge, wärste nicht geflogen, hättest dir deine Auslagen erstatten lassen und wärst zu Hause geblieben… das wäre billiger“. Ich kauf mir noch ein Trail Magazin und verschwind nach dem Essen im Hostel in mein Bett. Die Stimmung ist dem Schottischen Wetter angepasst.
Donnerstag
Nach dem check der Optionen sage ich mir Glen Coe…. kennste schon,… aber durch gelaufen biste noch nie. Also … da ich einigermaßen gehen kann. Wird das Wägelchen entsorgt. Alles in den Großen Rucksack gepackt und es geht nach dem Mittag mit dem Bus nach Glen coe willage. Die Dame in der Touristinfo in FW sagte mir in Invercoe wäre ein Zeltplatz offen…. Ich hatte keine Ahnung wo das ist.

Also stiefelte ich an der Straße und über den Weg, der neben der Straße verläuft, durchs Glen Coe. Als ich an der geschlossenen (wen wundert’s) camsite 2 km talaufwärts ankomme ist es 16 Uhr. Und ich wusste, dass es 18 Uhr dunkel wird. Mein Knie meinte zu mir: „ eh alter, lass es sein für heute“ also hörte ich auf mein Knie. Und suchte ich einen Platz in den leer stehenden Picknickhütten auf dem geschlossenen Zeltplatz.

Und da kam mir doch wieder der Spruch, der alten Generation in den Kopf: „in einem Land wie diesem musst du kein Wasser tragen“. Und Sie hatten recht. Wasser fand ich überall. Und wenn nicht, dann spannt man einfach die regenhülle vom Rucksack auf und wartet . Ich lass mein Gepäck da und laufe bissel rum. Das besucherzentrum hat schon geschlossen. Also gehe ich zurück zu meiner Baracke und mach es mir da gemütlich. Zelt aufbauen… nur um es morgen wieder zu trocknen…. Nee… dann doch lieber auf dem Betonboden der Grillhütte pennen. Nach essen und lesen bei Stirnlampe geht’s dann in den Schlafsack. Die Nacht pfeift es noch ordentlich und ich spüre regen auf meinem Gesicht. Aber irgendwann hört das auf und ich schlafe ein.

Freitag
Ich wache bei gleichem Nebel auf, wie ich eingeschlafen bin. Wie immer habe ich Frühs keinen Hunger. So mache ich Kaffe und süßen Moment und packe ein. Ich laufe das Tal nach oben… Teils neben der Straße, teils etwas weiter weg. Und endlich kommt mal richtig die Sonne raus. Herrlich… ich genieße das tag und die Landschaft. Wenn die Straße nicht wäre und die Autos, dann würde ich glatt sagen… „jawohl… das ist Schottland. Deswegen find ich das Land so geil“ ich schleppe mich mit Krücken, humpelt, wie ein Mann, der die besten Jahre hinter sich hat, das Tal hinauf.





Da endlich nach vielen stunden… devils stair case…. Und das kingshouse hotel…. Beides in Sicht aber noch weit weg…. Ich erinner mich mit Freuden an das letzte Jahr als mich mit Martin den WHW gelaufen bin und er weniger freudig mit Blasen die Strecke gelaufen ist…. Ich freue mich… das Wetter ist gut, bekannte Gegend und tolle Erinnerungen. Ich drehe mich um und mir verzieht es das Gesicht. Eine dicke Regenfront kommt das Tal hinauf….. und die ist schneller als ich…. Fäkalien…. Riesengroße Fäkalien. Also laufe ich ein Stück WHW und werde nass. Aber die craghoppers ist dicht…. Und der Rucksackinhalt in Tüten verpackt…. Die Regenhülle des Rucksacks hab ich auf Grund von Inkontinenz bereits in FW entsorgt…. . Ich komme am Kings House an und schlage mein Zelt auf der Wiese dahinter auf.

Ich gehe in die Bar, lass mir einen Burger und 2 Bier geben und nach dessen verzehr lese ich noch bei Stirnlampe im Zelt und schlafe gegen 22 Uhr ein.
Sonnabend
Ich wache auf und es windet…. Es windet ordentlich…. Aber … Fäkalien, ich muss urinieren… also raus. Und da wirft mich der Wind, so schlaftrunken ich noch bin fast um. Also schnell wieder rein. Kocher angeschmissen und Kaffee gemacht.

Dazu Frühstücksfleisch aus der Dose. Irgendwann denk ich mir… so kann es nicht weiter gehen und packe mich wetterfest ein und gehe raus. Spaziere bissel rum, sehe Hirsche keine 10 Meter von mir,

laufe zur Straße und wieder zurück, treffe ein deutsches Pärchen im Mietwagen, … und wieder… deutsche erkennt man an überteuerten JW Klamotten…. . in einer Regenpause baue ich das Zelt ab und packe alles ein. Mein Bus nach GLA geht 19 Uhr von FW aus. Aber soll ich wirklich das ganze Tal wieder runter laufen…??? Neeee. Also stell ich mich ans skizentrum und halte den Daumen raus. Und nach einer Std. hält ein netter mann, der eigentlich aus edinbr. Zum Ski fahren gekommen ist, an und nimmt mich mit bis Glen coe village. Er erzählt mir, dass er letztes Jahr Ende Juni den WHW in 14 Std. mit dem Rad gefahren sei… ich glaube es ihm wirklich. In Glen Coe warte ich auf den Bus nach FW. Dort angekommen setze ich mich auf die Reste des alten Fort, und mach mir meine obligatorischen nudeln und leere den Rest Alkohol während ich auf dem Bus warte oder am Meerbusen spazieren gehe. Ich denke viel nach. Irgendwann kommt dann mein Bus nach GLA, dort dann der Fußmarsch durch die Partymenschen zum Hostel. Da dann
die Überraschung. Das Ding ist voll. Also muss ich die Reservierung wahrnehmen und zahle 2 Betten… danach gehe ich nochmal in den Avalon, der geramelte voll ist…. Sonnabendabend eben… trinke da noch 2 strongbow und verzeih mich ins Hostel.
Der Sonntag ist ereignislos…. Flughäfen, Busse und Ankunft zu hause.
Vorbereitung
Es ist schlimm, seit Wochen beschäftige ich mich mehr mit Karten, Ausrüstung und Klima, als mit meinen anstehenden Prüfungen. Was soll´s. Ich konnte R. überreden mit mir nochmal Schottland zu besuchen. Die Flüge wurden gebucht (easyjet), die Busse von gla nach gf und auch von sb nach gla wurden gebucht. Ebenso das bekannte blue sky hostel in gla. Ich frage mich noch immer wie diese Hütte zu einem so wohlklingenden Namen gekommen ist. Aber wie eh und je… wir wollen nur zum schlafen dort sein. Einmal auf der Hinreise und einmal auf der Rückreise.
Es empfiehlt sich, die Busse (sofern citylink) in Einzeletappen zu buchen… so sind sie erheblich billiger. Der Bus sb (shiel bridge) –gla kostet direkt 35 Pfund. Aber einzeln nach fw und von fw nach gla weniger als die Hälfte. Nach eingehender Studie des Wetters und diverser Reiseberichte und Bilder, kommen wir zu dem Schluss, dass eine Thermojacke ala Primaloft oder Daune für diese Jahreszeit angebracht wäre… also wird auch diese bei einem Auktionshaus noch ersteigert. Ich lasse mir auch meine Schuhspikes (welche von nic angeraten wurden) nicht abreden, und ersteigere auch diese für 1 Euro. Da mir R. doch ein wenig als Wandermuffel in Erinnerung war, führte ich eine Probewanderung, samt nächtigen in einer Boofe, mit ihm im Vorfeld in der SS durch. Diese bestand er anstandslos… selbst die Mitnahme von zwei Stiegen hat er trotz Höhenangst gemeistert.
Wir kauften Tütenfutter in Dt ein, da das Angebot auf der Insel etwas beschränkter ist als hier. Als ich den Einkaufswagen voller Whiskey, und Tütenfutter sah, fragte ich mich wer das alles schleppen soll. Nun ja, die Antwort sollte ich sehr bald in Form von masseangaben bei der Aufgabe des Gepäcks in B-Schönefeld erhalten.
Es geht los
Die letzten Prüfungen des Studiums waren (hoffentlich erfolgreich) geschireben, und so konnte es Sonntag den 26.2. losgehen. Das Gepäck war verteilt und wir saßen im Bus nach Berlin. Wie es alte Tradition ist, wurde das spätere Aufgabegepäck um einige Einstimmungsbierchen erleichtert. Man ist ja schließlich m Urlaub und soll sich auch den Gelüsten und Lastern hingeben.
Die Realität
So hätte der Bericht beginnen können, doch es kam anders. Ich musste ja vorher unbedingt nochmal Skifahren gehen. Dabei musste ich hinfliegen und mir ordentliche Verletzungen am rechten Knie zu ziehen. Damit war das Laufen für mich gestorben. Da aber alles bereits gebucht war, trat ich die Reise trotzdem an, nur in etwas abgewandelter Form und Route. Beziehungsweise überlegten wir erst einmal, was überhaupt machbar ist. Also entschieden wir uns für eine verkürzte Route. R. läuft bis inverie und ich fahr mit Zug und Fähre vor und warte da auf ihn. Zuerst wollten wir aber gemeinsam bis zur Wasserkocher Bothy laufen. Ich besorge noch einen alten Kinderwagen und montiere dessen Achse und Räder an meine alte Kraxe, baue zwei Stangen von einem alten Schrank und einen alte Hüftgurt dran, damit ich mobil bin.
Also es geht los…. Diesmal wirklich
Ich lass mich also mit Krücken und Gepäck… Gepäck für eine Trennung, also 2 Kocher, zwei Zelte… zum Bus bringen. Da kommt ein Anruf… 10 min vor Abfahrt des Busses. R. hat Probleme, kann mir nichts Genaueres sagen, kommt nicht mit. Das Gespräch dauert 2-3 Minuten. Ich bin gefrustet, traurig, wütend und entschließe mich alleine zu fahren.
Also geht’s mit dem Bus nach Berlin. Dort die übliche Warterei und die Überbrückungsbierchen. Dank der „Mitleidsstöcke“ bekomme ich kostenloses Speedboarding…. Ist zwar sinn frei, aber was solls. Natürlich meinte vorher R., dass ich keinen Eipod mitnehmen muss, da man sich eh unterhält…. Fataler Fehler. Also lese ich das Buch, was ich vorher geschenkt bekommen habe und nach 2 Stunden lande ich in GLA. Von da geht’s mit dem Bus in die Stadt, und zu Fuß in das Hostel. Schön mit Krücken und Wägelchen. Im Hostel dann das erste Ärgernis… gebucht haben wir 2 Betten. Aber da noch andere Betten frei sind, bekomme ich eines ohne für 2 bezahlen zu müssen. Auf dem Rückweg war dann nichts mehr frei. Und ich durfte dann für 2 Betten zahlen, weil der Hosteleigner der Meinung war, “ 2 gebucht, 2 bezahlen, hol dir dein Geld von deinem Kumpel wieder!“
Abends war ich noch auf 2 Strongbow im Avalon und bin dann in die Falle.
Montag
Frühs bei Zeiten aufgestanden, Kaffe, Fußmarsch vom Hostel in die Innenstadt… ich wollte lieber in GLA mein gas kaufen, als mich mit meinem Ganzen gerödel in FW hektisch durch die Gegend zu jagen. Also ab zum Tiso, Gas und Karten gekauft (auch wenn ich die nicht brauche, aber das nächstemal. Und es wird ja bekanntlich eh alles immer teurer). Dann hoch zur Buchanan Stn. Und mit dem 916 nach FW, dort schnell im Morrisons was einkaufen und mit dem Bus nach Glen Finnan. Dort angekommen war wie immer schottisches Wetter. Aber ich war das ja gewöhnt. Fix das Monument bestaunt, und an dem geschlossenen besucherzentrum mein Wägelchen gerichtet.
Also da bin ich nun, alleine in Schottland, mit ca. 25 kg Gepäck (wovon ich alleine nur ca. 18 wirklich gebraucht hätte). Es dizzelt. Und so laufe ich los. Den Rucksack auf dem Rücken, den Hüftgurt um und das Wägelchen hinten dran. Unter der Brücke durch, immer die Asphaltierte Straße hoch. Unterwegs sehe ich ein neu gebautes Haus was mir sehr gefällt. Ich laufe weiter und sehe auf der gegenüberliegenden Flussseite ein Paar Hirsche an einer Futtergrippe. Wir beäugen uns gegenseitig, und ich mach Fotos.
Nach ca. 1,5 Std komm ich dann nach noch mehr Hirschbesuchen, an der Bothy an. Sie ist dreckig, und belegt. 2 Männer der Generation „Mutter“ haben dort schon Stellung bezogen. Später kommt noch eine Bekannte von Ihnen dazu. Und so verbringen wir gemeinsam den Abend vor dem Kamin. Ich erzähle den Grund meiner Krücken und von den Plänen… Plan A, B, und nun C. Sie wollen nach Inverie. Aber in 3 Tagen… vielleicht, so genau wussten sie das noch nicht.
Ich lese noch ein wenig und gehe dann mit ihnen schlafen. 4 Leute passen auf die Pritschen der Bothy. Wenn mehr Insassen da sind, muss man sich mit dem Fussboden anfreunden.
Dienstag
Wir stehen gemeinsam auf und jeder macht sein Frühstück. Ich packe grob zusammen und schwinge mich mit dem kleinen Rucksack und den Krücken in die Hügel…. Ich folge einfach den Landrovertrack.
Da mein Knie irgendwie immer noch Probleme macht. Ich kann es nicht richtig anwinkeln und will jede Belastung vermeiden.
Nach 2 oder 3 Std. bin ich wieder an der Bothy. Die älteren Insassen sind weg und ich sammel das Holz was überallrumliegt ein und bereite es zu handlichen Stücken zu und versuche es in der Hütte zu trocknen. Gestern brachten die Initiatoren das Feuer nicht so richtig in Gang. Dies Wollte ich heute Abend ändern. Und damit verbrachte ich dann den Nachmittag. Ich ging kleine Runden spazieren, betrachtete die Hirsche, sammelte Holz und zerkleinerte es.
Dank meines Messers, war spalten kein Problem. Und so schaffte ich es mit Hilfe eines Teelichtes und ein wenig künstlerischer Schnitzereien, ein schickes Feuerchen zu machen.
Abends kam noch der ranger vorbei und erkundigte sich ob alles ok sei, leerte den Münzeinwurf für die freiwilligen „Stromabgaben“ und lies mich wieder allein.
Ich schlief ruhig und Seelig nach ein paar Whisky im Schein des Feuers auf der Pritsche ein.
Mittwoch
Ich stehe auf, und Packe. Die Sachen sind mittlerweile, dank des Feuers, wieder Trocken und so geht es frohen Mutes nach Glen Finnan. Naja. Solange bis mein Wägelchen zusammenbricht, besser gesagt… die Deichselstangen waren zu dünn und haben sich verabschiedet. Also hab ich das Ding wie ne Sackkarre vor mir her geschoben. Bis zum Bahnhof Glen Finnan. Vorbei an der kleinen Kirche.
Dann mit den Zug nach FW, und wen wundert es… der Bus ins Glen Nevis zur Campsite. Fährt erst in 5 Std. Ich hatte mich zwischenzeitlich entschieden, nicht nach Mallaig zu fahren, denn was sollte ich allein 3 Tage in inverie bay?! Da hätte ich doch nur im Pub gehangen. Also laufe ich mit meiner „Sackkarre“ die 5 km bis zur Campsite. Und was Sehe ich da…. Closed bis 15.3. ich könnte so kotzen. Aber da gibt es ja noch das Hostel und meine SYHA Card vom letzten Jahr. Also da hin gelaufen und nachgefragt… 18 Pfund each…. Die ham doch echt n Luder!!!! Aber wollte ich wirklich noch weiter das Glen hoch mit einer Sackkarre und Krücken…. Ich bin dann nach 800 Metern umgedreht und doch in das Hostel gegangen. Ich Konnte nicht so richtig den Berg Hoch und nur in Straßennähe pennen war mir nichts. Und da gerade Mittagspause war… die nennen das sauber machen, und sitzen dabei vorm Rechner, hab ich 1,5 h gewartet, bis mich jemand eingecheckt hat. Damit ist dieses Hostel trotz Sauberkeit für mich unten durch.
Nachdem ich mich eingerichtet hatte lief ich wieder nach FW rein holte im Morrisons noch Bier und lief durch die Gegend. Ich bereute es ab diesem Moment geflogen zu sein. Ich sagte mir „Junge, wärste nicht geflogen, hättest dir deine Auslagen erstatten lassen und wärst zu Hause geblieben… das wäre billiger“. Ich kauf mir noch ein Trail Magazin und verschwind nach dem Essen im Hostel in mein Bett. Die Stimmung ist dem Schottischen Wetter angepasst.
Donnerstag
Nach dem check der Optionen sage ich mir Glen Coe…. kennste schon,… aber durch gelaufen biste noch nie. Also … da ich einigermaßen gehen kann. Wird das Wägelchen entsorgt. Alles in den Großen Rucksack gepackt und es geht nach dem Mittag mit dem Bus nach Glen coe willage. Die Dame in der Touristinfo in FW sagte mir in Invercoe wäre ein Zeltplatz offen…. Ich hatte keine Ahnung wo das ist.
Also stiefelte ich an der Straße und über den Weg, der neben der Straße verläuft, durchs Glen Coe. Als ich an der geschlossenen (wen wundert’s) camsite 2 km talaufwärts ankomme ist es 16 Uhr. Und ich wusste, dass es 18 Uhr dunkel wird. Mein Knie meinte zu mir: „ eh alter, lass es sein für heute“ also hörte ich auf mein Knie. Und suchte ich einen Platz in den leer stehenden Picknickhütten auf dem geschlossenen Zeltplatz.
Und da kam mir doch wieder der Spruch, der alten Generation in den Kopf: „in einem Land wie diesem musst du kein Wasser tragen“. Und Sie hatten recht. Wasser fand ich überall. Und wenn nicht, dann spannt man einfach die regenhülle vom Rucksack auf und wartet . Ich lass mein Gepäck da und laufe bissel rum. Das besucherzentrum hat schon geschlossen. Also gehe ich zurück zu meiner Baracke und mach es mir da gemütlich. Zelt aufbauen… nur um es morgen wieder zu trocknen…. Nee… dann doch lieber auf dem Betonboden der Grillhütte pennen. Nach essen und lesen bei Stirnlampe geht’s dann in den Schlafsack. Die Nacht pfeift es noch ordentlich und ich spüre regen auf meinem Gesicht. Aber irgendwann hört das auf und ich schlafe ein.
Freitag
Ich wache bei gleichem Nebel auf, wie ich eingeschlafen bin. Wie immer habe ich Frühs keinen Hunger. So mache ich Kaffe und süßen Moment und packe ein. Ich laufe das Tal nach oben… Teils neben der Straße, teils etwas weiter weg. Und endlich kommt mal richtig die Sonne raus. Herrlich… ich genieße das tag und die Landschaft. Wenn die Straße nicht wäre und die Autos, dann würde ich glatt sagen… „jawohl… das ist Schottland. Deswegen find ich das Land so geil“ ich schleppe mich mit Krücken, humpelt, wie ein Mann, der die besten Jahre hinter sich hat, das Tal hinauf.
Da endlich nach vielen stunden… devils stair case…. Und das kingshouse hotel…. Beides in Sicht aber noch weit weg…. Ich erinner mich mit Freuden an das letzte Jahr als mich mit Martin den WHW gelaufen bin und er weniger freudig mit Blasen die Strecke gelaufen ist…. Ich freue mich… das Wetter ist gut, bekannte Gegend und tolle Erinnerungen. Ich drehe mich um und mir verzieht es das Gesicht. Eine dicke Regenfront kommt das Tal hinauf….. und die ist schneller als ich…. Fäkalien…. Riesengroße Fäkalien. Also laufe ich ein Stück WHW und werde nass. Aber die craghoppers ist dicht…. Und der Rucksackinhalt in Tüten verpackt…. Die Regenhülle des Rucksacks hab ich auf Grund von Inkontinenz bereits in FW entsorgt…. . Ich komme am Kings House an und schlage mein Zelt auf der Wiese dahinter auf.
Ich gehe in die Bar, lass mir einen Burger und 2 Bier geben und nach dessen verzehr lese ich noch bei Stirnlampe im Zelt und schlafe gegen 22 Uhr ein.
Sonnabend
Ich wache auf und es windet…. Es windet ordentlich…. Aber … Fäkalien, ich muss urinieren… also raus. Und da wirft mich der Wind, so schlaftrunken ich noch bin fast um. Also schnell wieder rein. Kocher angeschmissen und Kaffee gemacht.
Dazu Frühstücksfleisch aus der Dose. Irgendwann denk ich mir… so kann es nicht weiter gehen und packe mich wetterfest ein und gehe raus. Spaziere bissel rum, sehe Hirsche keine 10 Meter von mir,
laufe zur Straße und wieder zurück, treffe ein deutsches Pärchen im Mietwagen, … und wieder… deutsche erkennt man an überteuerten JW Klamotten…. . in einer Regenpause baue ich das Zelt ab und packe alles ein. Mein Bus nach GLA geht 19 Uhr von FW aus. Aber soll ich wirklich das ganze Tal wieder runter laufen…??? Neeee. Also stell ich mich ans skizentrum und halte den Daumen raus. Und nach einer Std. hält ein netter mann, der eigentlich aus edinbr. Zum Ski fahren gekommen ist, an und nimmt mich mit bis Glen coe village. Er erzählt mir, dass er letztes Jahr Ende Juni den WHW in 14 Std. mit dem Rad gefahren sei… ich glaube es ihm wirklich. In Glen Coe warte ich auf den Bus nach FW. Dort angekommen setze ich mich auf die Reste des alten Fort, und mach mir meine obligatorischen nudeln und leere den Rest Alkohol während ich auf dem Bus warte oder am Meerbusen spazieren gehe. Ich denke viel nach. Irgendwann kommt dann mein Bus nach GLA, dort dann der Fußmarsch durch die Partymenschen zum Hostel. Da dann
die Überraschung. Das Ding ist voll. Also muss ich die Reservierung wahrnehmen und zahle 2 Betten… danach gehe ich nochmal in den Avalon, der geramelte voll ist…. Sonnabendabend eben… trinke da noch 2 strongbow und verzeih mich ins Hostel.
Der Sonntag ist ereignislos…. Flughäfen, Busse und Ankunft zu hause.
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