[NO] Ein Wochenende wandern in der Telemark

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • DerPicknicker
    Anfänger im Forum
    • 05.04.2011
    • 16
    • Privat

    • Meine Reisen

    [NO] Ein Wochenende wandern in der Telemark

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Hallo liebe Leute.
    Nachdem ich hier bei euch im Frühjahr letztes Jahr so kompetent und freundlich zum Zeltkauf beraten wurde, bin ich euch (ja, ich weiß, ziemlich verspätet, aber zuerst hatte ich den Kopf voll mit zu vielen anderen Dingen und dann hab ich's einfach vergessen) immer noch den ersten Reisebericht schuldig.
    Der kommt jetzt hier.

    Die kleine Wochendswanderung war das erste Mal, dass ich auf Tour gegangen bin und daher war das alles noch nicht so optimal. Ich bin zusammen mit meiner Freundin gewandert.

    Wir wollten in der Telemark wandern gehen, also bin ich mit Katrin in den Zug nach Skien und dort ins ørtliche Büro vom norwegischen Wanderverein. Nach einem netten Gespræch mit der Dame, dem Kauf der Karte und auch dem Tourvorschlag in der Tasche ging’s dann los. Als Neulinge haben wir uns eine leichte Strecke von ungefæhr 30 Kilometern vorgenommen bzw. vorschlagen lassen. Wir haben uns vorher noch mit dem Nøtigsten an Essen ausgestattet und machten uns dann auf den Weg. Der Plan war am Freitag in Godal ins Wegenetz der Region Nord-Skien einzusteigen um von dort aus bis Montag in Nordagutu am Bahnhof anzukommen, um den Zug zurück nehmen zu kønnen.


    Godal allerdings ist eine “Siedlung” ca. 40 Kilometer von Skien entfernt, mitten im Wald und besteht aus 3 Hæusern. Der letzte Schulbus nach Godal war allerdings schon weg, und so auch unsere einzige Møglichkeit dort hinzukommen. Aber Norweger sind nett.
    Wæhrend wir also mit unseren dicken Rucksæcken dort saßen und überlegten, was wir nun tun, kam ein andere Busfahrer auf uns zu. Er hatte mitbekommen, dass wir nach Godal wollten und meinte zu uns er kønne uns bis zur letzten Station in Richtung Godal mitnehmen, von dort aus kønnten wir dann gut trampen. Also rein in den Bus und ein wenig mit dem netten Fahrer geschnackt. Der hat uns dann auch noch weiter gefahren als er eigentlich musste und so sind wir dann von dort aus getrampt. Unsere Chancen, direkt bis nach Godal zu kommen waren eigentlich ziemlich aussichtlos, da dass die letzte Besiedlung an dieser Straße war und danach nur noch Wald kam.
    Aber Norweger sind nett. Wir trafen einen Jæger, der eigentlich nur mit seinem Hund ein wenig spazieren wollte. Der wollte zwar nicht nach Godal, aber wie wir so angefangen hatten zu schnacken hat er uns dann bis zum Ende der Straße direkt nach Godal zum Anfang des Wanderpfades gefahren.

    Und so waren wir dann tatsæchlich das erste Mal nur mit Zelt, Essen und Schlafsack auf uns allein gestellt.
    Die letzten Tage hatte es unglaublich viel geregnet. Wege und Wælder waren daher total durchnæsst und vermatscht. Und so mussten wir erstmal ordentlich pusten, als wir gegen 17.00 dann die ersten Meter des Pfades bewanderten und es mitten im dichten Wald nur auf glitschigem Stein und Wurzeln bergauf ging. Und zwar ordentlich bergauf. Die Telemark ist ziemlich bergig und wenig eben, es wurde also auch recht schwer für uns einen Platz zum Zelten zu finden. Der Blick auf die Karte verriet zwar eine Fischerhütte, bei der wir uns ein wenig Ebene Flæche erhofften, aber Pustekuchen. Da lernten wir gleich am Anfang schonmal die Nachteile eines Tunnelzelts kennen, was den Platzbedarf angeht.


    Der Wanderweg

    Also mussten wir noch ein Stück weiter, bis wir an eine alte Alm kamen, auf der endlich mal keine Bæume standen und wir ein kleines Fleckchen durchnæsste, aber immerhin ebene Erde fanden. Zelt aufgebaut, auf dem Gaskocher Abendbrot gekocht und totmüde ins Bett gefallen. Viel an Strecke geschafft hatten wir an diesem Tag also nicht, aber das war uns dann auch egal. Wir wollten ja vorsichtig beginnen.


    Der næchste Tag begann erstmal im Regen, der uns ein wenig zum Warten zwang. Wir frühstückten im Zelt und machten uns dann wegen des Wetters erst gegen 12.00 auf den weiteren Weg. Wir hatten beide recht schwere Trekkingrucksæcke auf dem Rücken und der Wanderweg war mehr Kletterweg denn Wanderweg. Der Anfang wurde also deutlich anstrengender als gedacht, aber nachdem die ersten Bergkæmme überwunden waren wurden die Verhæltnisse doch deutlich besser. Unsere Schuhe und Füße waren permanent durchnæsst, weil wir sehr hæufig durch moorige Flæchen mussten oder der Wanderweg durch die Regenfælle der letzten Tage unter Wasser stand. Im Laufe des Samstags kam dann aber doch so langsam die Sonne raus und da waren die nassen Füße eine prima Kühlung. Die Strecke wurde immer schøner, wir kamen an vielen Bæchen und Seen vorbei, an denen wir immer wieder unsere Wasserflasche auffüllen konnten. Unsere Mittagspause machten wir an einer der verstreut liegenden Hütten des norwegischen Wandervereins und zelteten dann abends in Næhe eines grøßeren Baches, um am næchsten Tag auch mal ein wenig Kørperhygiene nachzuholen.



    Sonntag begann also mit der Katzenwæsche im gefühlten 5°C kalten, glasklarem Wasser eines norwegischen Bergbaches. War unglaublich angenehm und erfrischend. Und so machten wir uns weiter auf den Weg. Wir wollten um 11.56 am Montag den Zug und Nordagutu schaffen, um wieder nach Hause zu kommen - ich musste ja abends wieder arbeiten. Also mussten wir uns ein wenig sputen, um am Ende des Sonntages schon kurz vor Nordagutu zelten zu kønnen. Unterwegs machten wir dann doch øfter mal Pause, da die vielen Bæche in der prallen Sonne einfach zu sehr zum Baden einluden. Mittagspause machten wir an einem der vielen großen Seen, an denen wir vorbeikamen. Direkt vor unserem Rastplatz am See war eine kleine Insel in 100 Meter Entfernung, auf der ein Seeadlerhorst war, sodass wir wæhrend des Mittages den Adler bei der Jagd beobachten konnten. Unglaublich schøn. Und ich hab festgestellt, dass mein Teleobjektiv einfach nicht Tele genug ist :P


    Nach dem Mittag hatten wir noch gut Weg vor uns, wir wollten ja schließlich noch bis kurz vor Nordagutu kommen. Auf der Karte sah es gar nicht viel aus, es lagen nur noch ungefæhr 5 Kilometer und der Abstieg von 580 auf 170 Meter vor uns. Der hat es dann doch ziemlich in sich gehabt, führte dafür aber durch schønsten norwegischen Urwald. Erschøpft kamen wir dann gegen 20.00 unten an und fanden einen angenehmen Platz zum Zelten.


    Montag hatten wir dann nur noch 2 Kilometer Waldweg bis zum Bahnhof in Nordagutu (was mit 351 Einwohnern in Norwegen bereits als “Tettsted” – also dicht besiedelte Gegend – zæhlt).
    Die hatten wir dann auch schnell hinter uns. Glücklich und zufrieden erreichten wir also unseren Zielort. Da wir planmæßig zum Frühstück unsere Essenvorræte geleert hatten, konnten wir uns dann auch ohne schlechtes Gewissen erst einmal 2 Tafeln Schokolade und eine Pappe Apfelsaft gønnen. Um die Zugkosten zu sparen entschieden wir uns dann doch die 40 Kilometer nach Skien zurückzutrampen. Norweger sind nett. Prompt fanden wir also jemanden, der uns dann direkt in Skien am Bahnhof abgesetzt hat. Witzigerweise stellte sich heraus, dass er der Bruder der Besitzerin der Hütte war, an der wir die erste Nacht übernachtet hatten. Und so waren wir am Montagnachmittag gegen 16.00 wieder in meinem damaligen zuhause.

    War alles in allem ein schöner Trip. Hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn wir noch ein paar Probleme mit dem Zelt hatten. Da muss ich vielleicht an anderer Stelle hier im Forum nochmal nachfragen, irgendwie haben wir das noch nicht so ganz raus.

    Frohes Neues Jahr noch an alle, die sich das hier komplett durchgelesen haben. Mit den Bildern und wie man die am besten in Beiträge einbindet hab ich's noch nicht so. Ist alles ein wenig komisch.
    Zuletzt geändert von DerPicknicker; 09.01.2012, 20:23.

  • Lotta
    Dauerbesucher
    • 17.12.2007
    • 929

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [NO] Ein Wochenende wandern in der Telemark

    Danke für den schönen Bericht.
    Der erste Reisebericht, den ich lese, in dem noch in Jeans gewandert wird

    Was hast du denn in Norwegen gemacht? Auslandssemester?

    Liebe Grüße
    Lotta

    Kommentar


    • DerPicknicker
      Anfänger im Forum
      • 05.04.2011
      • 16
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [NO] Ein Wochenende wandern in der Telemark

      Naja, ich bin ja noch neu in dem Gebiet - wandert man denn heutzutage nur noch in entsprechender Funktionskleidung?

      Ich hab dort meinen Zivildienst geleistet, werd aber nächstes Jahr hoffentlich wieder für ein Semester hin.

      Kommentar


      • Lotta
        Dauerbesucher
        • 17.12.2007
        • 929

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [NO] Ein Wochenende wandern in der Telemark

        Naja, ich bin ja noch neu in dem Gebiet - wandert man denn heutzutage nur noch in entsprechender Funktionskleidung?
        Ach quatsch. Das kann man machen wie man mag :-) Jeans trocknen halt sehr sehr langsam, deshalb werden die meisten -zumindest auf längeren Touren- zum Wandern Hosen aus schnelltrocknendem Material tragen. In einer Jeans würde einem bei mehrtägigen Wandern bei Schlechtwetter sonst recht schnell kalt und die Hose auch recht schwer. So eine Funktionshose ist auch praktischer, wenn man sie mal im Fluss waschen muss.

        Kommentar


        • DerPicknicker
          Anfänger im Forum
          • 05.04.2011
          • 16
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [NO] Ein Wochenende wandern in der Telemark

          Hm, das is ein sehr berechtiger Einwand
          Siehst du, da denkt man als Neuling gar nicht drüber nach. Ein Glück hatten wir größtenteils gutes Wetter ;)

          Kommentar

          Lädt...
          X