[SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

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  • Antracis
    Fuchs
    • 29.05.2010
    • 1280
    • Privat

    • Meine Reisen

    #61
    AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

    OT: @MonaXY:

    Bei 40 Kilo den Hüftgurt zu öffnen stelle ich mir nicht so prickelnd vor. Fraglich, ob man dann in der Furt nicht erst recht gefährdet ist, weil durch die ungewohnte und unbequeme Gewichtsverteilung ein Stürzen noch wahrscheinlicher wird ?

    Letztlich Abwägungssache: ich mache den Brustgurt immer auf, den Hüftgurt lasse ich meist zu (außer der Rucksack ist sehr leicht...)und bin mir ziemlich sicher, Ihn im Zweifelsfall noch aufzubekommen, bevor ich ertrinke.

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    • Savannah
      Erfahren
      • 16.01.2007
      • 127

      • Meine Reisen

      #62
      AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

      Ein toller Bericht! Bin zufällig hier hineingeraten und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Sehr unterhaltsam geschrieben, dabei höchst informativ. Und wirklich großartige Fotos! Die rosa und lila Färbungen auf den Abendfotos wären fast ein ausreichender Grund für mich, solche Strapazen auf mich zu nehmen, wie ihr es getan habt. Nur - ich könnte es nicht, ich würde nach ein paar Schritten zusammenbrechen. 40 kg sind wirklich eine Extremleistung, die weit über das hinausgeht, was ich für möglich gehalten hätte. Und eure Flußdurchquerungen sind ja wirklich auch was ganz besonderes, ich hätte mich wohl nicht hineingetraut. Allerdings, wenn man erst mal vor Ort ist und irgendwie weiter muß...

      Eine Frage hätte ich: Wieviel Schuhe hattet ihr dabei? Offenbar ein Paar Wanderstiefel mit sehr hohem Schaft und ein paar Sandalen (evtl. Keens? sah auf einem Fotos jedenfalls so aus). Hattet ihr darüber hinaus noch was an Schuhwerk dabei? Und gleich die nächste Frage: Bist du denn tatsächlich tagelang in nassen Stiefeln gelaufen? Denn die konnten bei dem Wetter doch unmöglich trocknen? War das nicht sehr unangenehm?

      Zum Thema nasse Kleidung hätte ich auch noch eine Frage: Einmal schreibst du, ihr wäret bis auf die Haut durchnäßt gewesen. Ihr hattet ja allerdings Regenzeug an. Waren eure Regenjacken denn nicht 100%ig dicht? Und: Wenn ihr bis auf die Haut durchnäßt wart, seid ihr dann überhaupt jemals wieder ganz trocken geworden? Selbst wenn ihr eine komplette Wechselmontur dabeihattet, wovon ich bei 28 Tagen ausgehe, kann ich mir trotzdem nicht recht vorstellen, wie ihr die nassen Sachen bei dem Wetter getrocknet habt?
      Ihr habt mein Mitgefühl wegen des Wetters - das war wirklich grausam! Soviel Pech hat man selten, dafür wird eure nächste Tour wettermäßig sicher ganz besonders schön!

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      • woelfchen
        Erfahren
        • 20.03.2010
        • 276
        • Privat

        • Meine Reisen

        #63
        AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

        Zitat von MonaXY Beitrag anzeigen
        Ein bisschen irritiert hat mich das Foto von der Watstelle im tiefen Wasser und starker Strömung. Ich dachte immer, man müsse dann beim Furten den Rucksack aufmachen, damit man - falls man fällt - wieder hochkommt. Oder?
        Wir hatten es überlegt, Hüft- und Brustgurt zu öffnen. Problem war nur, dass der Rucksack dann nicht mehr fest am Rücken ist und etwas hin und her rutscher kann. Folglich kann es passieren, dass man deshalb schneller aus dem Gleichgewicht gerät und so nicht mehr kontrollieren kann, wo man den nächsten Schritt hintut. Wir haben also stattdessen sämtl. Gurte nochmal richtig angezogen, dass der Rucksack auf dem Rücken null Spielraum zum Wackeln hatte.
        Außerdem haben wir die Wanderstöcke nochmal kontrolliert, damit sie nicht in sich zusammenrutschen. Denn die waren unerlässlich.

        Ich finde auch, dass man die beiden Schnellverschlüsse von Hüft- und Brustgurt schnell offen hat. Problematischer war da eher meine Fototasche, die an einem Ortlieb-Tragesystem befestigt vor dem Bauch hing. Das Tragesystem selbst war fest am Rucksack angebracht, weil es sich sonst hat alles andere als angenehm tragen lassen. Die Fototasche hing während der Watung nur noch an zwei Klickverschlüssen (den oberen) fest, anstelle der vier.

        Zitat von Savannah Beitrag anzeigen
        ... Nur - ich könnte es nicht, ich würde nach ein paar Schritten zusammenbrechen. 40 kg sind wirklich eine Extremleistung, die weit über das hinausgeht, was ich für möglich gehalten hätte. Und eure Flußdurchquerungen sind ja wirklich auch was ganz besonderes, ich hätte mich wohl nicht hineingetraut. Allerdings, wenn man erst mal vor Ort ist und irgendwie weiter muß...
        Ich bin nicht typisch "Frau". Das ist nicht gemein oder herablassend gemeint. Wirklich nicht. Ich denke, nicht jede Frau oder auch jeder Mann kann solche Lasten tragen (ob es nun gut ist oder nicht, lasse ich mal außen vor). Man braucht schon einen entsprechenden Stützapparat und auch Muskulatur. Ich bin von Natur aus (leider) kein "zartes" Wesen und bin es gewohnt, von Kindesbeinen an, kräftig mit anzupacken. Und ehrlich gesagt, finde ich die vollen Kartoffelsäcke, die auf einen Wagen oder eine Pritsche gewuchtet werden müssen um ein vielfaches unangenehmer und auch meine tägliche "Kundschaft", die in der Regel mehr wiegt, wie ich selbst, trägt sich nicht so angenehm wie der Rucksack. Wenn ich für die Tour trainiere, fange ich schon mit mehr Kilos im Rucksack an, wie so mancher überhaupt mitschleppt.
        Pausen machen wir auch etliche, während der Tour. Anfangs gehen wir selten länger als 1 Stunde am Stück und dann gibt es 5-10 Minuten Pause.

        Aber das heißt jetzt nicht, wir wären locker, leicht und flockig durchs Gebirge gesprungen wie junge Gemsen

        Zitat von Savannah Beitrag anzeigen
        Wieviel Schuhe hattet ihr dabei? Offenbar ein Paar Wanderstiefel mit sehr hohem Schaft und ein paar Sandalen (evtl. Keens? sah auf einem Fotos jedenfalls so aus). Hattet ihr darüber hinaus noch was an Schuhwerk dabei? Und gleich die nächste Frage: Bist du denn tatsächlich tagelang in nassen Stiefeln gelaufen? Denn die konnten bei dem Wetter doch unmöglich trocknen? War das nicht sehr unangenehm?
        Wir hatten nur die Wandertiefel (Lundhags) mit hohem Schaft und die Sandalen (mein Mann Keen, ich Teva) dabei. Die Lundhags sind innen nicht gefüttert, wie "normale" Wanderstiefel, dafür zieht man mind. 2 Paar Socken an. Als Innensohle haben wir noch die originale Filzsohle. Die haben wir am Ende der Tour rausgenommen, damit sie wieder etwas trocknen konnte. Schnell hatten wir raus, dass sich die Gummibändchen, mit denen das Innenzelt am Außenzelt verbunden ist, als super Socken- und Sohlen-Trockner verwenden ließen, denn dort wehte es dank dem Wind und es war trocken. So waren sie morgens entweder trocken, klamm oder nur noch leicht feucht.

        Zitat von Savannah Beitrag anzeigen
        Zum Thema nasse Kleidung hätte ich auch noch eine Frage: Einmal schreibst du, ihr wäret bis auf die Haut durchnäßt gewesen. Ihr hattet ja allerdings Regenzeug an. Waren eure Regenjacken denn nicht 100%ig dicht? Und: Wenn ihr bis auf die Haut durchnäßt wart, seid ihr dann überhaupt jemals wieder ganz trocken geworden? Selbst wenn ihr eine komplette Wechselmontur dabeihattet, wovon ich bei 28 Tagen ausgehe, kann ich mir trotzdem nicht recht vorstellen, wie ihr die nassen Sachen bei dem Wetter getrocknet habt?
        Du schwitzt unter dem Regenzeugs und ich glaube nach zig Stunden Regen lässt auch teure Regenkleidung irgendwann das Wasser durch. Es ist ja nicht so, dass die Klamotten unter der Regenkleidung so nass sind, als würden sie gerade aus der Waschmaschine kommen oder direkt aus dem Bach. Die nassen Sachen haben wir, nachdem wir das Lager aufgeschlagen und uns erst mal etwas gewärmt haben, am Körper getrocknet. Eine Schicht nach der anderen, angefangen mit der Unterwäsche. Von Vorteil sind da natürlich schnell trocknende Klamotten. Welchselmontur für Hose hatten wir nicht dabei, auch nicht für's Wandershirt. Warum auch? Wird eh wieder durchgeschwitzt und dreckig. Wir hatten nur einen Satz Unterwäsche zum wechseln dabei, für den Zelt- und Hüttenabend noch ein warmes Shirt, ansonsten ein Satz lange Thermounterwäsche, Daunenjacke und Fleecejacke.

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        • Savannah
          Erfahren
          • 16.01.2007
          • 127

          • Meine Reisen

          #64
          AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

          Hallo Wölfchen,

          danke für deine ausführliche Antwort! Bin vollkommen deiner Meinung, daß eine Wanderhose und ein Wanderhemd reichen. Ich hätte, glaube ich, genauso viel oder wenig Kleidung mitgenommen wie ihr, es interessierte mich aber zu erfahren, wie die Kleiderfrage von so erfahrenen Wanderern, wie ihr es seid, gehandhabt wird.
          Die Unterwäsche habt ihr also am Körper getrocknet - es handelte sich dann sicher um schnell trocknende Funktionsfasern?

          Ich habe bei meinem ersten Beitrag gar nicht genug betont, wie wundervoll ich deine Fotos finde. Deine Landschaftsbilder sind selbst bei Regen und Nebel noch zum Schwärmen schön!

          LG
          Savannah

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          • stoeps
            Dauerbesucher
            • 03.07.2007
            • 537

            • Meine Reisen

            #65
            Ergänzend zum Thema "nass trotz teurer Regenkleidung": Selbst wenn das Material in der Fläche dicht ist und bleibt und auch alle Nähte, dann hat eine Jacke immer (mindestens) vier "Löcher" - Hals, Hände, Hüfte. Man befindet sich eben nicht in einer geschlossenen Box mit Schraubverschluss und Gummidichtung.
            Und bei dem Wetter ist die Luft gesättigt mit Wasser, da fangen alle Gewebe irgendwann an, Wasser zu ziehen. Wenn die Jacke auch noch ein Futter hat, beschleunigt der Dochteffekt von den Bündchen aus die Sache noch; da geht's dann nicht um feucht, sondern gleich um nass.
            Die Wasserdampfdurchlässigkeit der Jacke geht auch gegen null, wenn es kalt und nass ist und das Außenmateriel nass ist.
            Schließlich treffen Schweiß und eindringende (Luft)Feuchtigkeit aufeinander ...
            „The world's big and I want to have a good look at it before it gets dark.”
            ― John Muir

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            • Atze1407
              Fuchs
              • 02.07.2009
              • 2425
              • Privat

              • Meine Reisen

              #66
              AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

              Wow, ganz großes Kino.

              Die Kommentar hier, sprechen für sich selbst und bedarf meinen nicht auch noch.

              Danke für die tollen Fotos und den Bericht.

              LG
              Atze 1407
              Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
              Abraham Lincoln

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              • Almschreck
                Erfahren
                • 26.05.2010
                • 258
                • Privat

                • Meine Reisen

                #67
                AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                Zitat von woelfchen Beitrag anzeigen
                Welchselmontur für Hose hatten wir nicht dabei, auch nicht für's Wandershirt. Warum auch? Wird eh wieder durchgeschwitzt und dreckig.
                Hallo Woelfchen,
                ohne jetzt indiskret sein zu wollen, frage ich mich, wie Ihr auf 80 kg Gepäck kommt, wenn Ihr kaum Klamotten, Schuhe etc. dabei hattet.
                Hattet Ihr womöglich ein Notstromaggregat oder einen Kasten Bier im Rucksack?
                Viele Grüße
                Bert

                Kommentar


                • Gast-Avatar

                  #68
                  AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                  "Die Kommentare hier, sprechen für sich selbst und bedarf meinen nicht auch noch.

                  Danke für die tollen Fotos und den Bericht."

                  Schliesse mich dem an. Danke + gut gemacht.

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                  • woelfchen
                    Erfahren
                    • 20.03.2010
                    • 276
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #69
                    AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                    Zitat von Savannah Beitrag anzeigen
                    ... es interessierte mich aber zu erfahren, wie die Kleiderfrage von so erfahrenen Wanderern, wie ihr es seid, gehandhabt wird.
                    Die Unterwäsche habt ihr also am Körper getrocknet - es handelte sich dann sicher um schnell trocknende Funktionsfasern?
                    So erfahren sind wir gar nicht, zumindest bezeichnen wir uns nicht als solche. Zu der anderen Frage: Ja, es sind schnell trocknende Funktionsfasern. Wir tragen beide Odlo Light Cubic, ist so angenehm auf der Haut zu tragen und das Unterhemd wird auf Tour auch regelmäßig als T-Shirt "missbraucht".

                    Zitat von Almschreck Beitrag anzeigen
                    Hallo Woelfchen,
                    ohne jetzt indiskret sein zu wollen, frage ich mich, wie Ihr auf 80 kg Gepäck kommt, wenn Ihr kaum Klamotten, Schuhe etc. dabei hattet.
                    Hattet Ihr womöglich ein Notstromaggregat oder einen Kasten Bier im Rucksack?
                    Kaum Klamotten ist relativ, wir hatten anstelle der Wechselmontur zum wandern eben "saubere" und "nicht stinkende" Klamotten für den Zeltabend, abgesehen von der Thermounterwäsche. Daunenjacke, Fleecejacke, Wechselunterwäsche, Socken, etc. Da kommt auch etwas zusammen.

                    Den größten Anteil an Gepäck hatten die Lebensmittel.
                    Verteilung nach Gruppen / zuerst meiner:
                    Bekleidung (incl. Teva-Sandalen): 3615 g
                    Nahrung (incl. Tee, Zucker): 16264 g
                    Hygiene: 2820 g
                    Zelt/Zubehör (incl. Stirnlampe, Kocher, Batterien, Rucksack): 10985 g
                    Kamera + Stativ, Kindle: 5992 g
                    SUMME: 39676 g

                    Bekleidung (incl. Sandalen): 4745 g
                    Nahrung: 20518 g
                    Hygiene: 1544 g
                    Zelt/Zubehör (incl. Stirnlampe, Spiritus, Batterien, Rucksack): 13351 g
                    GPS/Solar: 441 g
                    SUMME: 39849 g

                    Das Gewicht ohne Verbrauchsmaterial wie Essen und Hygieneartikel wie z. B. Klopapier ist mit über 15 Kilo zu hoch. Meine Kameraausrüstung lasse ich gerne außen vor, auch wenn das nicht richtig ist. Aber die mag ich einfach nicht abspecken.

                    Insgesamt hatten wir nichts in den Rucksäcken, was nur selten bis gar nicht benötigt wurde. Hier und da sehe ich noch Einsparmöglichkeiten für uns, auch unter Berücksichtigung des gewohnten Komforts am Lagerplatz, keine Frage!

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                    • dingsbums
                      Fuchs
                      • 17.08.2008
                      • 1503
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #70
                      AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                      Super Bericht und super Fotos! Auf so etwas hatte ich ja gehofft, wenn wir von unserer Tour zurückkommen (seit gestern wieder da). Danke!
                      Und irgendwie erscheint mir unser Wetter gar nicht mehr so schlimm, obwohl das auch ziemlich durchwachsen war, vor allen Dingen am Anfang. Das mit der auftauchenden und wieder im Nebel verschwindenden Landschaft kam mir sehr bekannt vor. Ich habe den Eindruck, dieses Jahr war es immer regnerisch in Lappland.
                      Ich freue mich auf mehr! Ach ja, egal wie oft es schon geschrieben wurde - 40 kg - ohne weitere Worte.

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                      • ranunkelruebe

                        Fuchs
                        • 16.09.2008
                        • 2211
                        • Privat

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                        #71
                        AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                        Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                        OT:
                        Letztlich Abwägungssache: ich mache den Brustgurt immer auf, den Hüftgurt lasse ich meist zu (außer der Rucksack ist sehr leicht...)und bin mir ziemlich sicher, Ihn im Zweifelsfall noch aufzubekommen, bevor ich ertrinke.
                        OT:
                        Ich hab dazu mal Folgendes gelernt:
                        Man klickt nur einen Teil des Hüftgurtes auf (Der männliche Teil der Schnalle rastet ja zwei Stellen ein) und zwar den unteren. Der obere bleibt zu, so dass der Hüftgurt noch seine volle Funktion hat, aber im Falle eines Sturzes mit einem unkontrollierten Schlag geöffnet werden kann.
                        Ob das auch risikoreich ist, weil sich der Hüftgurt so eingeklickt evtl. unbeabsichtigt selbst öffnet, und man dan erst recht fällt? Keine Ahnung.
                        Brustgurt würde ich aber auf jeden Fall öffnen. Und gelernt habe ich auch, die Schultergurte ganz minmal zu lockern, damit man notfalls schneller rausschlüpfen kann.
                        Aber ich habe damals auch gelernt, mit dem Gesicht Flussabwärts zu furten, damit man, falls das Wasser einem die Füße wegreißt, auf den Rücken fällt, und nicht nach vorn und vom Rucksack runtergedrückt wird. De meisten machen es aber genau Andersrum, was sicher gute Gründe hat.

                        Grüße, Rana
                        (die beim Furten mal umgeschwemmt wurde und nur noch durch die eingehakten Gruppenmitglieder der Furtungskette am wegtreiben und untergehen gehindert wurde )

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                        • Nita
                          Fuchs
                          • 11.07.2008
                          • 1722
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #72
                          AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                          Danke für den tollen Bericht, Woelfchen! Sehr unterhaltsam zu lesen, auch wenn ich mir gut vorstellen kann, wie es sich anfühlte Über die Bilder wurde schon viel geschrieben, ich schließe mich an.

                          Ihr habt Eure Ausrüstung bestimmt sorgfältig gewählt und abgewogen. Trotzdem gibt es m.M.n. Verbesserungspotential, u.a. beim Essen (10kg Gewichtsverlust ist viel sogar bei "Vorräten" und Ihr hattet ja 600g/Tag/Person - nicht wenig)

                          Es ist gut zu wissen, dass man (frau) sich notfalls auch "etwas" mehr Gewicht zutrauen kann. Respekt dafür! Jedoch sei in den Raum geworfen, dass man mit 10kg weniger um 10km/Tag mehr gehen könnte und entsprechend weniger Essen, Brennstoff usw. bräuchte.
                          Zuletzt geändert von Nita; 30.09.2011, 15:05.
                          Reiseberichte

                          Kommentar


                          • wuschl25
                            Erfahren
                            • 08.02.2011
                            • 287
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #73
                            AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                            wow... coole tour.. da kommen erinnerungen hoch
                            aber 40kg.. meine fresse!.. obs wirklich nötig war oder nicht sei mal dahingestellt.. respekt das ihr euch mit soviel am buckel durchgeboxt habt!

                            Kommentar


                            • woelfchen
                              Erfahren
                              • 20.03.2010
                              • 276
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #74
                              AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                              23.08.2011

                              Der Wahnsinn! All‘ unsere Gebete waren erhört worden: Blauer Himmel und Sonne. Es gab zwar auch Wolken, aber BLAUER HIMMEL!!! Wie schön diese Farbe sein kann und eine Sonne, die einen so richtig angenehm aufwärmt. Nebenbei bemerkt hatte auch die Windrichtung gedreht. Endlich! Ich hatte zwar keine Ahnung, warum das Wetter aus Richtung Meer besser ist, wie das aus dem Land – ich war immer der Überzeugung, dass das maritime Klima das Nasse ist und das kontinentale das Trockene, aber ist ja auch egal. SONNE, Hurra, SONNE!


                              Sonne im Njoatsosvágge

                              Wir frühstückten seit langem Mal wieder außerhalb des Zeltes und räumten die Rucksäcke ordentlich ein, nachdem wir den Inhalt ausgebreitet hatten. Die nassen Klamotten wurden aufgehangen und waren innerhalb kürzester Zeit, auch dank Wind, trocken. Richtig trockene Einlegesohlen, trockene Strümpfe … welch ein Luxus!


                              Wäschetrocknen ...


                              ... und aufräumen

                              Oje, anscheinend war mein Freudentanz ein Regentanz gewesen! Noch während des Aufräumens kamen dunkle Wolken durch das Njoatsosvágge geweht und unter den Wolken ein Schleier mit Regenbogen. Nicht gut!


                              ... und aufräumen

                              Also ratz-fatz das Zelt abgebaut und eingepackt damit es trocken blieb. Weil es durch das obere Njoatsosvágge so regnerisch wirkte und einige Gipfel des Pårtemassivs zu sehen waren, beschlossen wir doch noch die Hochebene Luohttoláhko zu besuchen. Wir wollten uns dabei am Hang westl. des Luohttojåhkå halten und anschließend ins Jiegnavágge abzweigen. Unterhalb des Svenoniusglaciär bei einem kleinen See sollte der Bach überquert werden, um von dort zum Luohttojávrre zu gelangen, wo wir ein Basislager aufschlagen wollten. Aber das alles nicht an einem Tag! Etappenziel war eine Stelle irgendwo in der Nähe des Sees unterhalb des Svenoniusglaciär.


                              Blick zum oberen Njoatsosvágge


                              Aufstieg unterhalb des Tsähkkok-Bergrückens, der beim Luohttojåhkå ins Njoatsosvágge führt


                              Aussicht ins Njoatsosvágge

                              Den Anstieg bewältigten wir trotz des schweren Rucksacks unerwartet schnell. Es gab aber auch keine schwere Abschnitte. Unterwegs fand ich dann auch mein Lemmingmodell.


                              Lemming


                              Lemming ... und er hat nicht gequiekt!

                              Leider wurde die Aussicht auf das obere Njoatsosvágge durch den Bergrücken des Tsähkkok verstellt. Immer wieder zogen Regenschauern durch das Tal, aber auch durch das Jiegnavágge, um über das Luohttoláhko ebenfalls ins Njoatsosvágge zu gelangen. Wir selbst befanden und im Windschutz des Tsähkkokmassivs und bekamen keinen Tropfen ab.


                              Regen im Njoatsosvágge - wir im Trockenen


                              Noch ein Lemming


                              Und Blümchen gibt es hier auch

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                              Es zieht sich immer mehr zu, aber der Tshähkkok hält uns Wind und Regen vom Leib

                              Als wir zum namenlosen Gletscher am Hang kamen, erwartete uns ein Hindernis, dass uns die Karte nicht verraten hatte. Wir standen vor einer hohen Moräne aus Geröll und beschlossen auf dem Kamm der Moräne zu laufen. Neben dem Gletscher sah man in der Felswand ganz deutlich unterschiedliche Gesteinsarten- und schichten. Innerhalb des Moränenbogens befanden sich mehrere Seen. Der Ausblick von der Moräne war beeindruckend. Wir blickten über eine Landschaft, die der Gletscher hier vor nur wenigen Jahren neu geschaffen hatte und dahinter die weite Hochebene mit einem Regenbogen.

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                              Gletscher am Tsähkkok

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                              Gletscher am Tsähkkok mit Njoatsosvágge in der Ferne

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                              Blick in nord-östlicher Richtung über das Luohttoláhko mit Regenbogen


                              Kleines Schneefeld - mein Mann lief außen herum und ich hatte deshalb 5 Minuten Pause

                              Welchen Windschutz das Gebirgsmassiv bot, wurde uns in dem Moment bewusst als wir die „Ecke“ zum Jiegnavágge umrundeten. Stürmisch, kalt und nass war es auf einmal. Die Regentropfen schmerzten dank des Sturmes und der Kälte im Gesicht - da waren ja die Regenschauer der letzten Tage im Vergleich richtig angenehm gewesen! So nahmen wir den erstbesten Platz in der Nähe eines kleineren Baches, den wir bekommen konnten. Der Wind war so stark, dass wir während des Zeltaufbaus bereits Steine auf die Häringe legen mussten, damit es nicht wegflog. Der Wind blies und das Zelt zog die ersten Häringe aus dem Boden, obwohl es noch gar nicht vollständig am Gestänge befestigt war.

                              Unser Zeltplatz selbst war nicht optimal. Die größten und spitzesten Steine im Boden hatten wir entfernt. Aber wir schafften es, dass sich kein Steinchen durch Footprint und Zeltboden drückte!


                              Ich musste viel Kraft aufwenden, um die Aspisen in dem Wind gespannt zu bekommen

                              Es war so kalt geworden, dass wir im Zelt sogar unsere Ausatemluft sehen konnten. Vielleicht trugen die Gletscher auch ihren Teil dazu bei. Kurz nachdem das Zelt stand wurde es nebelig, wie Tage zuvor bei der Passage des Sähkok. Kein Berg, kein Gletschereis und auch der Bach weiter unten war nicht mehr zu sehen.
                              Zuletzt geändert von woelfchen; 01.10.2011, 08:33.

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                              • andrea2
                                Dauerbesucher
                                • 23.09.2010
                                • 944
                                • Privat

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                                #75
                                AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                                Weiter, weiter, weiter, das ist so spannend!!

                                Jeden Tag schaue ich als erstes, obs einen neuen Teil eurer Tour gibt.

                                Ach, ich möcht auch wieder .... Luohttoláhko ist auch so eine Ecke, mit der wir seit vielen Jahren eine Rechnung offen haben. Ich bin schon gespannt, wie es bei euch weiter geht.

                                Super das Bild vom Lemming mit den ganzen Tröpfchen im Gesicht.

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                                • camino
                                  Gerne im Forum
                                  • 21.06.2004
                                  • 55

                                  • Meine Reisen

                                  #76
                                  AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                                  Hier gibt es viele gute und interessante Reiseberichte. Aber rein subjektiv, ohne den anderen Autoren zu nahe treten zu wollen, gehört euer Bericht zu den Highlights. Es ist so, wie Andrea schon schrieb: Man schaut jeden Tag nach, ob es wieder eine neue Episode gab. Und die Bilder sind sagenhaft.
                                  Vielen Dank.

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                                  • woelfchen
                                    Erfahren
                                    • 20.03.2010
                                    • 276
                                    • Privat

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                                    #77
                                    AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                                    Vielen lieben Dank für die lobenden Worte. Da werde ich ja direkt rot und total verlegen. Aber es freut mich natürlich auch riesig.


                                    Es geht weiter:

                                    24.08.2011

                                    3:00 Uhr … und wer wacht auf und ist putzmunter? ICH!!! Jetzt, wo wir schlafen konnten, wie wir wollten und nicht morgens früh aufstehen müssen um unsere Brötchen zu verdienen! Naja, neugierig wie ich nun mal bin, musste ich natürlich gleich mal die Nase aus dem Zelt hinaus stecken , denn man hörte bis auf leises Geplätscher von Wasser überhaupt nichts. Kein Wind, kein Regen – vielleicht hat ja genau dies mich aus dem Schlaf gerissen.

                                    Als ich die Aspise von oben her öffnete und hinausblickte, musste ich doch tatsächlich erst einmal blinzeln. Was war das denn? Ein heller Streifen am Horizont links vom Pårtemassiv. Äh – war das ein Traum? Berggipfel? Eins, zwei, drei, vier, fünf, ganz viele. In der Ferne, rechts und links von uns und auch hinter uns. Am Himmel eine Mondsichel und Sterne, ganz wenige Wolken. Uij - wie schön!


                                    Lagerplatz mit Aussicht aufs Pårtemassiv im Jiegnavágge

                                    Das musste natürlich ausgenutzt werden. Also raus aus dem Schlafsack, rein in Thermoshirt, Dauenenjacke, Fleecejacke und die Jogginghose übergezogen. Die Füße warm verpackt und hinaus in die wunderbar klare, aber dafür kalte Nacht. Die Temperatur muss noch über dem Gefrierpunkt gewesen sein, denn auf dem Zelt hatte sich kein Raureif gebildet.


                                    Jiegnavágge


                                    Unsere "Festung" vorm Gletscherfall des Svenonius glaciär

                                    Bis kurz nach 5:00 Uhr blieb ich auf, wollte unbedingt den Sonnenaufgang sehen. Es war so schön, wie sich zunächst der Himmel färbte und immer heller wurde. Die Sterne verblassten bis sie schließlich ganz verschwanden. Und dann kam sie, tauchte ganz langsam und leise am Horizont auf – unser wärmespendender Feuerball um den sich in unserem Universum alles dreht. Sie, die Sonne und ich, wir strahlten um die Wette. Zufrieden und voller Zuversicht kuschelte ich mich in den warmen Schlafsack. Endlich war sie vorbei, die Regenzeit!


                                    Unsere "Festung" vorm Gletscherfall des Svenonius glaciär


                                    Die Sonne ist stärker wie der aufsteigende Morgennebel und lässt ihn nicht an uns heran

                                    Zufrieden kuschelte ich mich wieder in den Schlafsack und träumte davon, dass der Morgen nur noch perfekter hätte sein können wenn ...


                                    "Mein Traum"

                                    Um 8:30 Uhr dann nochmal ein vorsichtiger Blick aus dem Zelt, obwohl man es auch so deutlich sah: Die Sonne schien immer noch vom wolkenlosen blauen Himmel.


                                    Zeltaussicht

                                    Nach dem Frühstück im Freien nutzten wie die warmen Sonnenstrahlen für die lange vernachlässigte Körperpflege.


                                    Morgenstund ...

                                    Immerhin schafften wir es kurz vor der Mittagszeit aufzubrechen und die Wanderung fort zu setzen. Eigentlich war als Tagesausflug u. a. auch eine Wanderung auf den Bulkas geplant, die wir trotz des fantastischen Wetters leider angingen. Denn vielleicht würden wir es schaffen unser Lager am Luohttojávrre aufzuschlagen und den Sonnenuntergang auf dem Gipfel des Nåite zu erleben.


                                    Jiegnavágge

                                    Vom Gletscherfall des Svenonius glaciär war leider nicht mehr viel übrig. Ich hatte es mir nach den Beschreibungen von Grundsten deutlich imposanter vorgestellt. Wie aber fast überall sah man noch allzu deutlich, dass dieser Gletscher vor nicht allzu langer Zeit noch viel größer gewesen war. Der Anstieg zur Abbruchkante, wo der Eisfall begann, sah mir - für meine Verhältnisse - zu steil und zu grobblockig aus, um da mal eben hinaufzulaufen. So begnügten wir uns damit den kleinen See unterhalb des Gletschers zu umrunden um zu dem Wasserfall aus Gletschermilch zu gelangen – aber auch, weil der Bach, der diesem See entsprang, es erforderlich gemacht hätte, die Watschuhe anzuziehen.

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                                    Jiegnavágge und Svenononius glaciär


                                    Wasserfall beim Svenonious glaciär


                                    Wasserfall beim Svenonious glaciär

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                                    Gletschermilch vom Svenononius glaciär

                                    Anstelle uns etwa auf 1.200 Höhenmetern zu halten, liefen wir den Hang weiter hinauf, bis zu einer Art kleinem Plateau. Von hier hatten wir eine schöne Aussicht auf einen großen Teil der Gletscher und der Berge, die die Hochebene Louhttoláhko umgeben. Als Zugabe dann noch dieses traumhafte Wetter! Was liegt da näher, als eine kurze Genießerpause zu machen?

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                                    Jiegnavágge und Svenononius glaciär

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                                    Ausblick zum Pårte-Massiv

                                    Ein kurzes Stück konnten wir von hier noch einfach über fast ebene Grasflächen laufen, bis wir uns dem zweiten Abfluss des Svenonius gläciär näherten. Es wurde steinig, der Gletscherfluss floss stark, tief und bräunlich strömend ins Tal hinunter.


                                    Steinige Passage unterhalb des Svenonius gläciär


                                    Steinige Passage unterhalb des Svenonius gläciär

                                    So stiegen wir doch wieder einige Meter den Berghang hinab um diesen Gletscherfluss über ein Schneefeld, eine Schneebrücke, zu queren. Dazu suchten wir uns wieder eine Stelle, bei der sich das Schneefeld nicht abgesenkt hatte und noch ziemlich dick aussah.


                                    Schneebrücke über den zweiten Abfluss des Svenonius glaciär


                                    Schneebrücke über den zweiten Abfluss des Svenonius glaciär

                                    Auf der anderen Seite ging es zunächst ca. 1½ - 2 Kilometer über Grasflächen weiter. Diese nutzen wir auch für eine längere Rast unter blauen Himmel mit Schäfchenwolken. Es war richtig schön hier oben, das Gras leuchtete im Licht der Sonne, der Ausblick war fantastisch. Nebenbei bemerkten am kaum wahrnehmbaren Lufthauch und der Richtung, in der die Wolken zogen, dass sich die Windrichtung wieder gedreht hatte – es wehte jetzt wieder aus süd-östlicher Richtung.


                                    Aussichten und Wetterverhältnisse, die immer wieder zu Pausen einladen

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                                    Tsähkkok und Ryggåsberget

                                    Die ebenen Grasfläche war im weiteren Verlauf mit einigen Steinchen gespickt. Im Großen und Ganzen unproblematisch, aber man musste beim Laufen wieder besser aufpassen.

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                                    Blick über Luohttoláhko Nähe Luohttojávrre (Bildmitte)

                                    Am späten Nachmittag erreichten wir den Luohttojávrre und machten uns auf die Suche nach einem Lagerplatz. So einfach war das gar nicht. Die ebenen und grasbewachsenen Flächen waren häufig von „Gräben“ durchzogen, die zu dicht beieinander lagen, uneben oder schräg waren.


                                    Sumpfwollgras beim Luohttojávrre

                                    Irgendwann legten einfach die Rucksäcke ab und schauten uns um. Evtl. geeignete Plätze markierte ich mit Rentiergeweihen oder Kleidungsstücken, die ich meinte, in der Sonne entbehren zu können und auszog ... außerdem waren wir ja allein, keine Gefahr, dass jemand durch meinen halbnackten Anblick geschockt, kreischend davonrennen würde und sich dann wogmöglich noch den Hals brach . Wir wählten schließelich den für uns am Schönsten aus und schlugen dort das Lager auf.

                                    Für den Nåite war es etwas spät geworden, mein Mann wollte auch an diesem Abend nicht mehr hinauf. So lief ich – während er das Zelt einräumte – auf die niedrige Erhebung zwischen mit Luohttojávrre und dem Balgatjávrásj, die uns den Blick auf das Pårtemassiv verdeckte. Die Sicht war klar und man konnte schauen, soweit das Auge reichte. Aus den Tälern wirkten die vielen Berge so hoch, so mächtig - mächtig wirkten sie auch noch von der Hochebene aus, aber nicht mehr so hoch! Sie ragten einfach als unförmige Zacken aus der steinigen Fläche heraus.

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                                    Luohttoláhkoblick

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                                    Pårtemassiv

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                                    Blickrichtung Ryggåsberget und über das Sarvesvágge zum Ridátjåhkkå


                                    Sumpfwollgras im Lichten der späten Nachmittagssonne

                                    Der Abend endete mit einem traumhaften Sonnuntergang und ich ärgerte mich, nicht später auf diese Anhöhe gelaufen zu sein, denn die Berge im Osten wurden abendlich angestrahlt vor einem lila Himmel. Die Sonne verabschiedete sich ebenso prachtvoll, wie sie mich am Morgen begrüßt hatte.


                                    Sonnenuntergang über der Hochebene Luohttoláhko


                                    Sonnenuntergang über der Hochebene Luohttoláhko


                                    Sonnenuntergang über der Hochebene Luohttoláhko


                                    Sonnenuntergang über der Hochebene Luohttoláhko

                                    Wir blieben noch lange wach, in der vergeblichen Hoffnung, Nordlichter würden diesem Tag noch die Krone aufsetzen.

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                                    • Mika Hautamaeki
                                      Alter Hase
                                      • 30.05.2007
                                      • 3979
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                                      #78
                                      AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                                      Berug´higend zu lesen, daß ihr auch mal einen Tag mit Sonnenschein hattet. Bitte schnell weiterschreiben, es liest sich super!
                                      So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                      A. v. Humboldt.

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                                      • andrea2
                                        Dauerbesucher
                                        • 23.09.2010
                                        • 944
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                                        #79
                                        AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                                        Sooooo schön!! So ein Traumtag entschädigt einen dann wieder für tagelangen Regen.

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                                        • Savannah
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                                          • 16.01.2007
                                          • 127

                                          • Meine Reisen

                                          #80
                                          AW: [SE] Schlimmer? Geht immer! Reg. Sarek - Padjelanta - Sulitelma - Kvikkjokk

                                          Traumhafte Fotos, wirklich sensationell schön! Dieser eine Tag mit all seinen herrlichen Landschaften und Stimmungen, bis hin zu dem perfekten Sonnenuntergang, hat euch sicher für die vielen verregneten Tage entschädigt. Ich bin wirklich sehr froh, durch Zufall in deinen Reisebericht "hineingestolpert" zu sein. Mir geht es wie anderen auch: ich schaue jeden Morgen begierig, ob es eine Fortsetzung gibt

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