[SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

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  • dooley242

    Fuchs
    • 08.02.2008
    • 2096
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

    Echt klasse.

    Daumen hoch dafür.
    Gruß

    Thomas

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    • Julia
      Fuchs
      • 08.01.2004
      • 1384

      • Meine Reisen

      #22
      AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

      Wow. Echt großartig!!

      Norwegen ist einfach schöööööööön...

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      • Rattus
        Lebt im Forum
        • 15.09.2011
        • 5177
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

        Wahnsinns-Fotos, die Gletscher, die Straßen, die Vögel...
        Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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        • Atze1407
          Fuchs
          • 02.07.2009
          • 2425
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien


          Danke.
          Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
          Abraham Lincoln

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          • Coenig
            Fuchs
            • 09.07.2005
            • 1400
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

            Zitat von Julia Beitrag anzeigen
            Norwegen ist einfach schöööööööön...
            OT: Nicht wahr, Julia?

            Ja. Sehr schøner Bericht. Sticht aus der Masse!
            www.instagram.com/christian.engelke

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            • redragon
              Erfahren
              • 29.05.2008
              • 248
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

              Echt ein klasse bericht! ich freu mich schon auf die fortsetzung
              Musstest du eigentlich unterwegs mal verschleißteile wie bremsbacken und reifendecke wechseln? oder haben die gehalten?
              Search the red T

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              • kuningaskotka
                Gerne im Forum
                • 14.03.2011
                • 62
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

                Zitat von redragon Beitrag anzeigen
                Echt ein klasse bericht! ich freu mich schon auf die fortsetzung
                Musstest du eigentlich unterwegs mal verschleißteile wie bremsbacken und reifendecke wechseln? oder haben die gehalten?
                Hallo,
                also erstes möchte ich mich entschuldigen, dass die Fortsetzung noch etwas dauern wird. Bin gerade im Prüfungsstress und danach geht es 1,5 Monate nach Norwegen ;)

                Aber zu der Frage, Bremsbacken habe ich überhaupt nicht gewechselt. Da hatte ich welche von Kool Stop und die hielten danach sogar noch!
                Mantel hab ich einmal gewechselt, da durch einen Platten doch ein recht größer Riss drin war. Das wär aber auch nicht wirklich nötig gewesen, der hat auch später noch gut gehalten.
                Allgemein gab es kaum Verschleiß, die Kette hat insgesamt über 9000km gehalten, danach hab ich aber natürlich die Ritzel und die beiden großen Kettenblätter ausgetauscht.

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                • redragon
                  Erfahren
                  • 29.05.2008
                  • 248
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

                  Hm Kool Stop? Na die kommen dann jetzt wohl auch an meinen drahtesel

                  Und die felgen, sind die nich runtergebremst?
                  Tretlager auch noch in ordnung?
                  OT: Ich wäre mal froh, wenn meine länger als 9 monate halten würden...
                  Demnächst kommen Industrielager rein


                  Ich kann mir das gar nich vorstellen, das es heute noch produkte gibt, die länger als von 12 bis mittag halten -.-
                  Search the red T

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                  • Fliir
                    Erfahren
                    • 27.07.2011
                    • 141
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

                    Grandioser Tourbericht, nicht nur, weil er schön geschrieben ist, sondern besonders aufgrund der Länge der Route und der Tatsache, dass Du dennoch jeden Tag beschreibst. Meingott, ich krich sooo ne Seeehnsucht!!! Und ich freu mich schon auf die Fortsetzung.

                    Und wann schreibst Du den Bericht über die diesjährige 1,5-Monate-Tour? Wenn es so weitergeht, kommst Du gar nicht mehr nach! Mach es doch wie dereinst Darwin: Ein paar Jahre Nonstop unterwegs und dann für den Rest des Lebens im stillen Kämmerlein die gesammelten Reiseerfahrungen in einem riesigen Bericht bündeln. Es muss ja nicht gleich eine Evolutionstheorie dabei herausspringen. Es reicht schon, wenn wir hier richtig viel zu lesen haben
                    Blicke windwärts...

                    Kommentar


                    • kuningaskotka
                      Gerne im Forum
                      • 14.03.2011
                      • 62
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

                      Also Bremsen und Felgen sahen bestens aus, Tretlager hat gehalten macht jetzt aber ein paar Töne.
                      Bevor ich losfahre werde ich diese erstmal noch orten.

                      Ihr habt mich gerade motiviert doch noch vor dem Urlaub weiterzuschreiben.
                      Ich werde vor der Tour noch ein paar Seiten dranhängen, bevor ich dann bis Weihnachten hoffentlich die Evolutionstheorie fertiggestellt haben
                      Zuletzt geändert von kuningaskotka; 24.07.2012, 11:46.

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                      • Fliir
                        Erfahren
                        • 27.07.2011
                        • 141
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

                        Wunderbar!
                        Und nun noch die Gretchen-Frage, da Du durch die Tour sicher einen ganz guten Gesamtüberblick über Skandinavien bekamst: Welche Region Skandinaviens hat Dir am besten gefallen?
                        Blicke windwärts...

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                        • kuningaskotka
                          Gerne im Forum
                          • 14.03.2011
                          • 62
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

                          Zitat von Fliir Beitrag anzeigen
                          Wunderbar!
                          Und nun noch die Gretchen-Frage, da Du durch die Tour sicher einen ganz guten Gesamtüberblick über Skandinavien bekamst: Welche Region Skandinaviens hat Dir am besten gefallen?
                          Ich weiß gar nicht ob ich das richtig beantworten kann ohne mich selbst zu belügen, da das Wetter ja auch einen nicht unerheblichen Anteil hat und ich nicht weiß wie ich die Gegend sonst gesehen hätte.
                          Aber im Groben kann ich sagen, dass in Norwegen vor allem der Süden um den Sognefjord toll war, wo ich dieses Jahr auch wieder hinfahre.
                          Dann kam ab Andalsnes erstmal eine mehr oder wenig große Durststrecke bis zur Rv17. Ab der Straße war es dann aber wieder fantastisch, die Lofoten muss ich wohl nicht extra erwähnen.
                          Danach waren bis nach Hammerfest vielleicht noch 1 oder 2 Tage mal eher langweilig auber das war eher die Minderheit.
                          In Finnland war es auf jeden Fall wieder schön flachen Boden unter den Rädern zu haben aber dort muss man schon etwas suchen um nicht nur durch den Wald zu fahren, da wir ziemlich gerade durchgefahren sind haben wir jetzt nicht nur die schönsten Ecken mitgenommen.
                          Ganz toll fand ich dann aber wieder die Ålandinseln, wo ich mir auch vorstellen könnte dort 1-2 Wochen zu bleiben, aber das kommt noch später im Bericht.
                          In den Ecken wo ich in Schweden war ist es halt schön aber jetzt auch nicht so spektakulär, war aber zum Ein -und Abgewöhnen aber sehr gut.

                          Von den Hauptstädten her ist meine persönliche Rangfolge: Stockholm > Helsinki/Kopenhagen > Oslo
                          Will jetzt nicht sagen dass Oslo hässlich ist, es hat auch seine schönen Ecken und ich war zum Beispiel auch nicht auf dem Holmenkollen, aber es war im Vergleich halt ein bisschen moderner.

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                          • kuningaskotka
                            Gerne im Forum
                            • 14.03.2011
                            • 62
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

                            So dann eine kleine Forsetzung...


                            15.7. – Tag 34

                            Veddal – Sandnessjöen: 84km, 494hm

                            Diese Nacht war es das erste Mal mit 6°C relativ kalt und so konnte ich mich schön in den Schlafsack einmummeln. Gegen Morgen wurde es aber sehr schnell warm und als ich dreiviertel acht rausging war der Himmel immer noch so strahlend blau wie gestern Abend.
                            Wir frühstückten gemütlich am Ufer und es fiel uns schwer diesen schönen Platz zu verlassen, aber wir müssen ja zur Fähre die 12 Uhr fährt.
                            Auf dem Weg kann ich noch kurz ein Blick auf das Loch im Torghatten erhaschen, bevor es vom Wind getrieben wie von selbst weiter läuft.
                            Die Berge stehen zum Glück nur neben uns und nicht uns im Weg. In Annedalsvägen angekommen denken wir, wir sind auf einer Insel, doch ein Blick auf die Karte zeigt, dass es Festland ist, nur gibt es keine Verbindung ins Inland und die 17 ist die einzige Straße.
                            Da wir für die 16km bis zur Fähre jede Menge Zeit haben gehen wir die Sache auf der unbefahrenen Straße ganz gemütlich an. Ich mach Fotos von einer Rotdrossel und wir tuckern weiter zur Fähre.
                            Am Anleger woltlen wir den Luftdruck überprüfen und die Kette ölen, doch bei Ryans Hinterrad fetzt es das Ventil raus, was schon die ganze Zeit etwas beschädigt war. Es ist also ein Schlauchwechsel angesagt, allzu viel Zeit haben wir nicht, da die Fähre bald kommt und so ist die Sache in rekordverdächtigen 15 Minuten erledigt.
                            Die Überfahrt dauert eine Stunde und so können wir in lange Pause machen und die tolle Landschaft mit Blick auf die Sieben Schwestern genießen.
                            In Sandnessjöen kaufen wir noch schnell ein und suchen uns kurz nach der Stadt einen Platz.
                            Nachdem wir zu Fuß die Lage begutachtet haben kämpfen wir uns mit den Fahrrädern 300m durch fast hüfthohes Gras bevor wir sie noch auf einen kleinen Hügel hieven.
                            Die Aussicht ist grandios, wir sitzen genau vor den Sieben Schwerstern und haben Blick auf den Fjord, nur darf ich nicht an den Rückweg denken.


                            kaum zu glauben dass wirklich keine einzige Wolke zu sehen ist



                            eine Rotdrossel entlang der 17



                            die Sieben Schwestern



                            Schlauchwechseln kurz vor der Fähre, man bachte die Zuschauer dahinter;)



                            nicht nur der Hinweg war spannend sondern auch wie die Zelte dastanden...hier musst ich mir abgewöhnen die
                            fertig gepackten Taschen am nächsten Morgen aus dem Zelt zu schmeißen




                            16.7. – Tag 35

                            Sandnessjöen – Stokkvagen: 104km, 1090hm

                            Als es heute Nacht kurz geregnet hat habe ich mich schon gefreut den Weg zur Straße im Nassen zurück zu stapfen, aber am Morgen war es richtig schön und wir konnten draußen frühstücken.
                            Freundlicherweise hat der Bauer in der Nacht die Wiese gemäht – ist ja hell, warum soll man das nicht nutzen^^– so war der Rückweg etwas leichter.
                            Wir fahren entspannt los, die Fähre fährt ja erst um 13:55, durch den Rückenwind läuft es sehr gut und ich schau schnell ins Heft wann die davor fährt, es wäre 12:20.
                            Da es aber aussichtslos ist 16 km in einer halben Stunde zu fahren geht es ganz normal weiter.
                            Umso verwunderter bin ich als wir 12:10 Levang erreichen, sollte ich mich auf der Karte so verguckt haben?
                            In Nesna machen wir am Hafen kurz Pause und gehen mit Rückenwind die Umfahrung des Fjordes an. Auf dieser stellt sich unerwartet ein Berg mit 350hm in den Weg, dafür gibt es eine der schnellsten Abfahrten mit 66 km/h auf der mir schon etwas mulmig wurde.
                            Auf der Gegenseite ist dann aber der Wind mehr als gegen uns, was durch das Windschattenfahren halbwegs erträglich ist und so kommen wir ganz gut voran.
                            Kurz nach Stokkvagen halten wir Ausschau nach einem Schlafplatz was bei den sumpfigen Böden nicht so leicht ist. Letztendlich finden wir eine Stelle am Wasser, wo uns aber anfänglich der Eigentümer wegscheuchen wollte, da er wohl dachte, dass wir auf seinem Parkplatz stehen wollten.
                            Danach war es aber überhaupt kein Problem.
                            Zum Abend ist die Sonne wieder schön rausgekommen und es sind kaum Wolken zu sehen, außer Lovund mit seiner Föhnwolke.


                            der abendliche Blick Richtung Lovund





                            17.7. – Tag 36

                            Stokkvagen – Reipa: 87km, 890hm

                            Es ist wieder bestes Wetter und wir sind recht schnell fertig um 12 Uhr die Fähre über den Polarkreis zu bekommen. Auf dem Weg begegnen wir schon sehr vielen Reiseradlern was sich den ganzen Tag fortsetzt.
                            Auf dem Wasser geht ein sehr kalter Wind aber drinnen ist nur ein turnhallenähnlicher Raum wo man nicht einmal hinausschauen kann. Immerhin gibt es einen Hinweis bei der Überfahrt des Polarkreises. Nach der Überfahrt geht die Landschaft grandios weiter. Die Tunneldurchfahrt durch den 3,2km langen Straumdalstunnel ist sehr spannend, anfangs geht es leicht bergan bis es schnurgerade bergab geht. Vom Gefühl her fährt man eine Ewigkeit auf den hellen Punkt zu der nicht größer wird und es kühlt sich auf 12°C auf. Bei der Überfahrt mit der nächsten Fähre ist der Svartisen noch einmal gut zu sehen dessen Tunnel wir umfahren müssen.
                            Der Blick auf den Fahrplan zeigt, dass die Fähre von Vassdalsvik nach Ørnes in 2h fährt und sonst erst wieder am nächsten Tag. So haben wir für 30km 2h Zeit, was zwar machbar ist, wir jedoch
                            nicht wissen wie die Berge sind, so fahren wir recht flott und können es uns am Wasser noch ein halbe Stunde gemütlich machen.


                            ähnliches Bild am nächsten Morgen






                            bei der Überfahrt über den Polarkreis, im Hintergrund der Svartisen



                            das obligatorische Foto



                            auch wenn es sonnig war, der Wind auf der Fähre war nicht zu verachten



                            noch einmal der Svartisen



                            hier könnt ich mir auch vorstellen 2 Wochen lang Urlaub zu machen



                            und der bereits erwähnte Tunnel


                            18.7. – Tag 37

                            Reipa – Saltstraumen: 89km, 1130hm

                            Der allmorgendliche Blick nach draußen zeigt, dass sich ein paar Wolken reingeschoben haben. Es ist aber noch recht warm und wir haben lange Zeit Rückenwind. Kurz vor dem 3km langen
                            Storvikskartunnel finden wir endlich einen längst überfälligen Coop um uns einzudecken, da die Vorräte in den letzten Tagen sehr zur Neige gegangen sind.
                            War es anfangs noch schön eben geht es jetzt in die Berge und die Kombination mit schwülen 24°C tut ihr übriges. Da bringen die kurzen Tunnel eine willkommene Abkühlung, bevor es wieder lange Anstiege hinauf geht. Ziel ist es so nah wie möglich an Bodø heranzufahren um morgen relativ zeitig da zu sein. Von den Kilometern her wäre es auch machbar gewesen direkt hinzufahren, aber dafür waren dann doch etwas zu viele Berge im Weg und zum Schluss hat der Wind gedreht und es beginnt leicht zu regnen.
                            Kurz bevor wir unser Zelt auf einer Wiese aufstellen kommen wir am Saltstraumen, dem stärksten Gezeitenstrom der Welt vorbei, ist schon ein interessanter Anblick.
                            Hoffentlich pflügt der Bauer heute Nacht nicht das Feld auf dem wir stehen, das scheint ja in Norwegen allgemein üblich zu sein ;)
                            Da der Regen stärker geworden ist mache ich es mir zum Essen in der Apsis gemütlich, bevor ich nochmal kurz rüber zu Ryan gehe und wir über den groben Verlauf der nächsten Wochen reden.
                            Als ich zurückkomme ist mein Vorzelt von kleinen Nacktschnecken belagert, da freue ich mich schon aufs Abbauen morgen.


                            der Saltstraumen


                            19.7. – Tag 38

                            Saltstraumen – Reine: 41km, 320hm

                            Es hat wohl so ziemlich die ganze Nacht geregnet und am Morgen ging es weiter. Die Motivation zusammenzupacken war sehr gering, wir machen dann aber doch langsam los, der Himmel zog sogar auf und es kam für lange Zeit richtig die Sonne raus. Vor Bodø kaufen wir nochmal ein und sind gefühlte 10kg schwerer, als ob es auf den Lofoten nichts zu essen geben würde…
                            Als wir nach Bodø reinkommen überlege ich wann ich das letzte Mal eine Ampel gesehen habe – war wohl in Oslo.
                            Jedenfalls tauchen wir in einen dicken Nebel ein und es ist fast gar nichts zu sehen. Die Fähre härt 15 Uhr, also haben wir noch eine Stunde, da es aber nichts anzuschauen gibt warten wir auf die Fähre.
                            Auch wenn sie nicht viel größer ist als die anderen bisher, hat sie immerhin einen schönen Aufenthaltsraum, wo wir uns die Zeit mit Schachspielen vertreiben.
                            Nach einer Weile kommt sogar die Sonne raus und wie aus dem Nichts bauen sich die Lofoten umhüllt von Nebel vor uns auf. Ein beeindruckendes Bild.
                            Ich versuche noch Ausschau nach ein paar Vögeln zu halten es zeigen sich Basstölpel, Skua, Eissturmvogel und Dreizehenmöwen.
                            So kommen wir bei richtig schönem Wetter auf den Lofoten an und schon bei den ersten Kilometern bleibt uns nur der Mund offen stehen…die Landschaft mit den Bergen, dazu noch Nebel und eine ganz besondere Lichtstimmung.
                            Wir suchen uns in Reine einen Platz mit Blick zum Meer und zu einem kleinen Fjord, hier lässt es sich zwei Tag sehr gut leben.
                            Leider zeihen sich ein paar Wolken rein, die Lichtstimmung ist aber immer noch toll und ich bin sehr gespannt auf die nächsten Tage.


                            nach dem nächtlichen Regen hat mich das Wetter schon etwas überrascht



                            in diese Nebelbank durften wir dann auf dem Weg nach Bodø eintauchen



                            ...das war dann bei der Abfahrt auf die Lofoten zu sehen...



                            aber nach etwa 1,5 Stunden wurde es besser, hier die Inseln Værøy und Røst


                            und Moskenesøy, teilweise noch in Nebel gehüllt




                            einige von etlichen Dreizehenmöwen, dazu gab es noch Skua, Eissturmvogel und Basstölpel


                            und auf der Insel angekommen ging es mit einem Lichtspektakel los








                            unser Platz für die nächsten zwei Tage


                            kurz bevor sich die Sonne dann verabschiedet hat


                            20.7. – Tag 39

                            Reine: 14km, 180hm

                            Die Nacht hat es stark gestürmt und ich war über die Abspannung sehr froh. Am Morgen ist es zwar bedeckt, aber warm genug um draußen gemütlich Hirse zu machen. Ryan begrüßt den Morgen noch etwas später und ich mach mich nach dem Essen auf die Gegend zu erkunden.
                            Mit im Gepäck sind das Teleobjektiv und viele Sachen zum Waschen. Ein guter Fluss ist schnelle gefunden und ich habe endlich wieder ein paar Sätze anzuziehen was bitter nötig war.
                            Zurück am Zelt geh ich den restlichen Tag ruhig an und schwinge mich als das Wetter etwas besser wurde und die Sonne rauskam nochmal aufs Fahrrad und fahre in die andere Richtung.
                            Ich kann ein paar übers Wasser fliegende Papageitaucher sehen, darunter noch ein Tordalk und Krähenscharben sehen.
                            In der Hoffnung an eine Mantelmöwe nah ranzukommen schleiche ich mich an und wundere mich wie lange sie sitzen bleibt. Die Antwort bekomm ich als sie irgendwann Angriffe auf mich fliegt und ich 2 kleine Küken in einem Nest erkennen kann.
                            Nach ein paar Fotos ziehe ich mich schnell zurück und ziehe ein paar tiefe Atemzüge von Meeres –und Fischgeruch in Reine durch die Nase…da kommt richtiges Urlaubsfeeling auf.


                            auch wenn das Wetter anfgangs nicht ganz so schön war boten sich interessante Motive


                            hier ein Strandpieper


                            Mantelmöwe


                            und Papageitaucher ;))


                            und Fahhradurlaub kann doch Erholung sein...


                            ein Aufpasser für die Kleinen, hat mich auch erfolgreich vertrieben,
                            nachdem ich ungwollt in Nestnähe gekommen bin




                            21.7. – Tag 40

                            Reine – Smorten: 95km, 770hm

                            Nach dem Essen packe langsam zusammen und da es ziemlich schönes Wetter ist und Ryan noch etwas länger braucht mach ich mich langsam auf den Weg um in Reine noch ein paar Fotos zu machen.
                            Wir fahren Richtung Ramberg wo wir einkaufen und Wasser in der Touristinformation auffüllen.
                            Nach Napp geht es dann durch den für uns ersten Unterseetunnel mit einer Tiefe von -61m laut Fahrradcomputer, im Gegensatz zum nächsten sollte der noch recht angenehm sein.
                            Erst nach einer Weile als wir von der E10 auf die 815 abbiegen wird die Landschaft wieder so wie man sie sich auf den Lofoten vorstellt. Uns begegnen mehr Fahrräder als Autos und es läuft durch den Rückenwind sehr gut, die nicht vorhandenen Berge tun ihr übriges.
                            Es kommen gerade einmal 770hm zusammen und so finden wir schon gegen dreiviertel sechs einen geeigneten Platz. Dass dieser einige Abstreiche hat zeigt sich erst später.
                            Erstens werden wir von jeder Menge kleiner Fliegen und Mücken besucht und zweiten finde ich keinen ebenen Platz für mein Zelt. Daran dass der Boden krumm und schief ist habe ich mich ja schon gewöhnt aber der vordere Teil der Apsis wäre durch den abschüssigen Boden schrecklich abgespannt gewesen. Ich nehme also die Abspannleinen und befestige diese an dem vorderen Abspannpunkt der Apsis und spanne diese an den Leinen ab.
                            Sie hängt zwar mit ihrem vorderen Bereich in der Luft und wenn man von innen herausschaut sieht es aus als würde diese schweben, aber es hält und ich kann etwas ruhiger schlafen solange kein Wind kommt und mir das Zelt hochhebt.

                            mit Urlaubsfeeling geht es weiter







                            Meer, Sand, Berge, blauer Himmel...was will man mehr, vielleicht etwas wärmeres Wasser ;)


                            die besagte Abspanntechnik


                            22.7. – Tag 41

                            Smorten – Hanøy: 83km, 800hm

                            Als wir heute losfahren ist der Himmel noch wolkenverhangen und es nieselt etwas. Der Wind steht aber ganz gut und so müssten wir eigentlich gut vorankommen…eigentlich.
                            An einer Stelle, wo Ryan auf mich gewartet hat streift ein Seeadler über uns hinweg. Beim Losfahren rutsche ich beim Einklicken mit meinem Schuh vom Pedal ab und schramme mit dem Schienbein an diesem lang. Das tat ordentlich weh auch wenn kaum etwas zu sehen ist und ich fahre die nächste Zeit bis Svolvær fast nur rechts belastet. In der Stadt ist richtig was los, vor der Touristinformation treffen wir einen Schweizer Radfahrer mit einem typischen Reiserad: Stahlrahmen 26‘‘ Räder und einem ichweißnichtwievieltausendkilometer eingefahrenem Brooks.
                            Er ist seit drei Monaten unterwegs, von der Schweiz aus gestartet und wird wohl insgesamt 6 Monate weg sein. Nach einem interessanten Gespräch essen wir kurz Mittag und sind von der Motivation her ziemlich weit unten. Da denkt man, dass man schon lange unterwegs ist und dann trifft man einige die mal eben durch halb Europa fahren…
                            Als wir wieder rausfahren ist es schon relativ spät und nicht mehr so viel zu schaffen, das Wetter war den ganzen Tag ja schon nicht so toll. An einem kleinen Fjord ist reges Vogelleben, Küstenseeschwalben stoßen unentwegt ins Wasser und Möwen sind auch eifrig bei der Nahrungssuche. Durch das Teleobjektiv kann ich zwei Papageitaucher entdecken und einige Tordalke, da bringt der Tag wenigstens noch was.
                            Ein paar Kilometer später kommt der zweite Unterseetunnel, der 120m tief und 3,3km lang ist. Die Luft ist unten ganz schön mieß und beim Hochfahren tropft der Schweiß fast aus allen Poren.
                            Auf diesen folgen noch zwei weitere Tunnel bis wir unsere Zelte aufschlagen. Der Platz ist schöner und komfortabler als gedacht, auch wenn ich meine Apsis wieder mit Leinen abspannen muss.
                            Während einer Schachrunde merken gar nicht, dass es nur noch 10°C sind, das ändert sich auch nicht als noch später die Sonne herauskommt. Dafür ist alles in ein schönes orangenes Licht getaucht.


                            hier hatte uns dann die Realität wieder eingeholt, Wolken, Regen und Tunnel




                            23.7. – Tag 42

                            Hanøy – Arbergen: 89km, 840hm

                            Von der schönen Abendstimmung ist leider nicht mehr viel übrig geblieben, aber am Morgen ist es zumindest noch trocken. Wir fahren die E10 lang und kommen auf ein 30km langes Teilstück, was es wohl noch nicht lange gibt. Auf einer meiner Karte ist es noch nicht eingezeichnet, es ist schon komisch so auf 30km kein Haus zu sehen. Es geht durch insgesamt vier Tunnel von denen einer 6,4km lang ist. Das ist auch mal eine andere Erfahrung, er führt schnurgerade bergauf und wir brauchen dafür 22 Minuten bevor wieder Helligkeit zu sehen ist.
                            Nach einer Weile lässt sich wieder etwas Zivilisation blicken, aber auch dicke graue Wolken in die wir eintauchen und in denen wir den ganzen Tag bleiben werden. Meistens sind es zwischen 10 und 11°C was abgesehen davon wenn man losfährt nicht wirklich schlimm ist. Von meinen Regensachen hält bis auf die Jacke alles relativ lange und gut dicht, nur die Füße werden nach einiger Zeit nass. Da das Fleece von den Überschuhen aber relativ trocken ist würde ich meinen, dass der durch die Schuhe von unten durchgedrückt ist.
                            Von dem Tag gibt es ansonsten nicht viel zu berichten außer dass weit und breit kein Laden war und dass es morgen am Sonntag auch nicht viel besser werden wird…fürs Überleben wird es reichen.
                            Bei knapp 90km suchen wir uns nahe der Straße eine Stelle zum Zeltaufbauen. Durch die Nässe draußen wird es heute einmal ein gemütlicher Zeltabend.



                            24.7. – Tag 43:

                            Arbergen – Fossbakken: 91km, 1180hm

                            Widererwartend wurde ich heute Morgen von der Sonne geweckt, das bietet wenigstens die Gelegenheit die Sachen zu trocknen. Nach 10km etwa fahren wir über eine Brücke die uns zur 825 bringt, eine kleine Straße entlang der Küste, die anfangs noch relativ flach ist und sich der Gegenwind gar nicht so bemerkbar macht. Da Sonntag ist haben wir keine große Hoffnung etwas zu Essen zu finden, schauen aber mal in eine Tankstelle entlang des Weges rein, da sich Ryan etwas fürs Abendbrot kaufen will. Zu unserem Erstaunen gibt es dort Äpfel für 9 Kronen und ich decke mich mit 2,5kg ein. Das sollte die nächsten Tage reichen. Die Straße wird zunehmend bergiger und als wir am Ende in Gratangsbotn sehen in welcher Höhe die Autos auf der E6 langfahren kommt richtig Freude auf, denn es geht zum Schluss nochmal von 0 auf 420m hoch. Auf dem Weg sehe ich immerhin den ersten Merlin und Rauhfußbussard in Skandinavien. Als wir oben angekommen sind halten wir nach einem Fleck Ausschau und der Hinweg ist mal ein ganz andere. Es muss gefurtet werden bzw. Ryan macht dies, ich trage die Taschen und das Fahrrad einzeln über den kleinen Graben. Schon beim Zeltaufbau werden wir von Mücken umschwärmt und ich weiß, dass heute das Moskitonetz bei Kochen den ersten richtigen Einsatz bekommen wird.
                            Beim Aufbau werde ich von einem Odinshühnchen abgelenkt, dass im Graben durch den wir durch sind nach Nahrung sucht. Da es überhaupt nicht scheu ist kann ich einige Fotos aus geringer Entfernung machen. Toll diesen Vogel im Prachtkleid zu sehen. Beim Abendbrot wird daran gearbeitet den Nudelvorrat kleinzukriegen, da es mangels Einkaufmöglichkeit keine anderen Varianten gibt.


                            ein Rauhufßbussard neben der E6


                            und der besagte Hinweg zum Zeltplatz


                            ein Odinshühnchen


                            25.7. – Tag 44

                            Fossbakken – Buktmoen: 80km, 440hm

                            Als ich gegen vier Uhr wach geworden bin hat es draußen geregnet, das änderte sich auch nach dem Aufstehen nicht, trotzdem musste ich kurz raus meine Runde drehen. Wir beschließen abzuwarten bis es weniger wird. Gegen 11 hört der Regen sogar langsam auf, sodass wir zusammenpacken können. Es ist aber noch sehr diesig inklusive hoher Luftfeuchtigkeit.
                            Am meisten freute ich mich auf den Rückweg und wie sich später herausstellte war das ein einmaliges Erlebnis.
                            Zuerst hab ich die ganzen Taschen rüber getragen und auf der anderen Seite der E6 am Hang hingelegt. Dann kam das Fahrrad an die Reihe. Unglücklicherweise verlor ich am Rand des Flusses den Halt und wie man es sich denken kann waren Hose und Kameratasche gewässert…
                            Das heißt neben der E6 komplett umziehen, Ryan hat es etwas klüger angestellt und ist gleich barfuß durchgelaufen. Ich denke wir haben ein sehr interessantes Bild abgegeben…
                            Zu allem Unglück fällt mein Fahrrad beim Vorbeifahren eines LKWs den Hang hinunter, auch noch auf die Seite des Schaltwerkes, ist aber zum Glück nichts passiert.
                            Nachdem ich mich dann umgezogen habe und wir uns unsere Schuhe anhaben geht es los Richtung Setermoen, es rollt sehr gut den Berg runter. Leider gibt es im ICA wieder Äpfel für 10 Kronen, sodass ich nochmals 1kg drauf lade.
                            Es läuft immer noch sehr gut und gegen halb acht kommen wir an einem Rastplatz direkt am Fluss vorbei, mit WC und einer schönen Wiese zum Hinstellen. Es ist ein prima Campingplatzersatz, mit einem Schlauch draußen können wir uns waschen, auch wenn das Wasser eiskalt ist und drinnen gibt es Steckdosen. So haben wir wieder ein paar Sätze Akkus für die nächsten Wochen.
                            Beim Abendbrot beehren uns ein paar Seidenschwänze die klingelnd durchs Gebüsch fliegen und ich scheitere an dem Versuch meine Sachen bei der hohen Luftfeuchtigkeit zu trocknen.


                            und ein Rückweg mit Hindernissen, davon gibts zum Glück keine Fotos;)




                            einer der Seidenschwänze am Abend


                            26.7. – Tag 45

                            Buktmoen – Falsnes: 93km, 740hm

                            Heute Nacht habe ich gegen 4 Uhr rausgeschaut und tatsächlich blauen Himmel gesehen, gegen 7 bin ich dann aufgestanden, da es im Zelt schon viel zu warm geworden ist und während des Frühstücks haben sich die Wolken schon fast ganz aufgelöst und es wird richtig heiß.
                            Das Zusammenpacken dauert eine Weile und wenn schon mal so ein Wetter ist wasche ich auch gleich noch ein paar Sachen. Kurz bevor wir abfahren hält auf dem Rastplatz ein deutscher Reisebus und da mein Fahrrad auf dem Weg zu den Toiletten stand wird es ausgiebig portraitiert.
                            Wie zu erwarten war geht es gleich einen Berg mit moderatem Anstieg hoch. Mittlerweile haben uns dickere Wolken eingeholt und es sieht so aus als ob das Wetter nicht weiß was es will. Na immerhin kommt der Wind konstant von vorn;)
                            Auf dem Weg ins nächste Tal nachdem der Abzweig nach Tromsø durch war zeigt der Blick nach hinten nichts Gutes. Eine graue Wand schiebt sich hinter uns her, sodass wir wie beflügelt wahren um uns wenigstens irgendwo im Trocknen Regensicher zu machen. Auf einem Rastplatz warten wir trotzdem erst mal ab wie es sich entwickelt, da es nicht so schlecht aussieht. Währenddessen werden wir von einem norddeutschen Ehepaar zu unserer Tour befragt und bekommen noch etwas zum Abendbrot mit. Ein Stückchen müssen wir noch fahren bevor wir zu einem tollen Platz am Wasser kommen und der Abend noch richtig schön wird.




                            einmal mehr eine tolle Abendstimmung


                            27.7. – Tag 46

                            Falsnes – Rotsundelva: 102km, 560hm

                            Trotz der Wolken draußen ist es erstaunlich warm im Zelt und auf den ersten Kilometern können wir noch schönen Rückenwind genießen, bis er gnadenlos dreht. Nach etwa 30km kommen wir an eine Umfahrung wo man wieder schön sieht wo der Weg in 2h langführen wird. Auf dem Hinweg haben wir sogar noch Rückenwind und merken wie gut man mit diesem vorankommen könnte.
                            Nach einer Weile kommen zwei Tunnel, wir machen uns tunnelsicher sehen aber, dass es eine Umfahrung gibt. Währenddessen hören wir es am Berg grummeln, ich dachte erst an Donner, das wär aber zu lang gewesen. Wir sehen noch die Staubwolken von einem Steinschlag der aber nicht auf der Straße ankommt. Letztendlich sehen wir warum die Tunnel gebaut wurden, auf der alten Straße die jetzt für Fußgänger und Radfahrer frei ist sind einige Krater und am Ende steht schon ein Räumfahrzeug was da wohl einmal in der Woche langfährt und den Weg freihält.
                            Nach knapp über 100km und einem recht unspektakulären Tag bauen wir am Wasser die Zelte auf, da hätte ich mir vom Norden bisher mehr erhofft aber es sollte die nächsten Tage besser werden.


                            das Steinschlaggebiet


                            und der Blick aus dem Zelt heraus


                            28.7. – Tag 47

                            Rotsundelva – Orbakken: 119km, 1460hm

                            Die Motivation war am Morgen eher niedrig, da das Wetter noch so ähnlich wie gestern war. Ein kleiner Hoffnungsschimmer kam auf, als wir am Horizont einen kleinen blauen Streifen entdeckten, so einer hat ja in der Nähe von Brønnøysund schon mal etwas Gutes gebracht.
                            Aber zuerst geht es auf 230m hinauf, und als wir wieder am Meeresspiegel angekommen sind starten wir eine kleine Einkaufstour. Vom Joker geht es in den Spar, vom Spar in den Rema1000 und dann in den ICA. Die Folge ist, dass es die nächsten Berge nicht gerade leichter hinauf geht, na immerhin haben wir für die Abfahrten Ballast. Das Wetter ist mittlerweile super geworden und die Landschaft ist auch viel schöner. Ab 300hm verschwinden langsam die Bäume und überall ist saftiges Grün zu sehen.
                            Am höchsten Punkt machen wir eine ganze Weile Pause und einige Fotos vor der tollen Kulisse.
                            Kurz danach sehen wir das erste Rentier was sich auch noch mit einer Glocke angekündigt hat und bei der folgenden Abfahrt wird mir etwas anders als ich auf unserer Spur einen LKW entgegenkommen sehe der bergauf überholt!
                            Wie ist das, in Skandinavien soll es Elche geben? An einem Waldstück habe ich den einzigen verpasst, na zumindest habe ich die Blätter gesehen die von ihm bewegt wurden, Ryan war da ein bisschen erfolgreicher.
                            Das kann ja gar nicht sein, da ist man 3 Monate in Skandinavien und sieht keinen Elch!
                            Der nächste Anstieg bringt uns nochmal auf 300m und da wir hier nicht wirklich fündig werden was einen Platz betrifft geht es noch etwas weiter. Letztendlich erreichen wir die Finnmark und lassen den 70. Breitengrad hinter uns. Relativ schnell ist ein schöner Platz am Wasser gefunden und da es zum Schluss relativ eben war haben wir die 1500hm wieder einmal knapp verpasst.


                            bei dem Wetter gestern Abend hätte ich nie im Leben an so ein Wetter geglaubt



                            dazu tut die Landschaft ihr übriges






                            und angekommen in dem nördlichsten Gebiet Norwegens ;)


                            Ich bitte die schrecklichen Sprünge durch die Zeitformen zu entschuldigen.
                            Bin jetzt froh das erstmal bis hier hin geschafft zu haben, vielleicht häng ich noch in den nächsten Tagen was ran.
                            Fahr ja erst in 1,5 Wochen in den Urlaub.

                            Kommentar


                            • dooley242

                              Fuchs
                              • 08.02.2008
                              • 2096
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

                              Wieder eine tolle Fortsetzung.

                              Macht richtig Sehnsucht, auch so eine Tour zu amchen.

                              Freue mich schon auf mehr.
                              Gruß

                              Thomas

                              Kommentar


                              • Bodenseepeter
                                Anfänger im Forum
                                • 01.07.2012
                                • 14
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

                                Wow, das macht wirklich riesig Lust darauf auch mal so eine Runde zu drehen. Danke für die tollen Bilder und diese Inspiration!

                                Ich habe zur Visualisierung deiner Route das .kml-File mal zu Bikemap hochgeladen. Hier ist es:
                                http://www.bikemap.net/route/1736729

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                                • kuningaskotka
                                  Gerne im Forum
                                  • 14.03.2011
                                  • 62
                                  • Privat

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                                  #36
                                  AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

                                  Zitat von Bodenseepeter Beitrag anzeigen
                                  Ich habe zur Visualisierung deiner Route das .kml-File mal zu Bikemap hochgeladen. Hier ist es:
                                  http://www.bikemap.net/route/1736729
                                  Vielen Dank hab schon danach gesucht wo man das hochladen kann nachdem schonmal der erste Link abhanden gekommen war.
                                  Habe es vorne mit eingestellt.

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                                  • Fliir
                                    Erfahren
                                    • 27.07.2011
                                    • 141
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

                                    Auwei, jetzt hält mich Dein Reisebericht schon vom Arbeiten ab und lässt mich tagträumen.
                                    Meine bisher einzige Reise nach Norwegen brachte mich 2001 auch auf die Lofoten und da erlebte ich ebenfalls diese fantastischen Lichtstimmungen durch eine Nebelbank die von Westen her in den Fjord zwischen Moskenesoya und Flakstadoya hineinzog. Am Vormittag waren wir mit geliehenen Fahrrädern bei schönstem Sonnenschein von Moskenes nach Ramberg gefahren und Nachmittags auf dem selben Weg (geht ja schlecht anders ) teilweise durch den Nebel zurück. Dadurch war die selbe Strecke zweimal völlig anders erlebbar. Das war der tollste Tag der Reise!

                                    Ich bin ja sooooo gespannert auf die Fortsetzung!
                                    Blicke windwärts...

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                                    • ichiro73
                                      Anfänger im Forum
                                      • 29.08.2008
                                      • 11
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #38
                                      Super Bericht. Bitte weiterschreiben und viel Spaß auf der nächsten Tour

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                                      • kuningaskotka
                                        Gerne im Forum
                                        • 14.03.2011
                                        • 62
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #39
                                        AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

                                        Bevor ich dann am Dienstag weg bin, will ich wenigstens noch die nächsten beiden Tage bis zur Ankunft in Hammerfest dranhängen, um wenigstens das nördlichste Ende im Bericht jetzt zu erreichen.



                                        29.7. – Tag 48

                                        Orbakken – ?: 119km, 1320hm

                                        Heute Morgen war wieder tolles Wetter, was den ganzen Tag über anhielt. Wir kommen recht zeitig los und fahren ohne große Unterbrechung nach Alta durch. Die Strecke ist vor allem am Langfjord sehr schön, hier stehen auch die ersten Rentiere auf der Straße. Kurz vor Alta ist es etwas deprimierend, da die Stadt in Sichtweite ist, es geht aber davor 20km um einen Fjord herum. In Alta selbst kaufen wieder ein und machen nach 80km Mittag. Als wir auf dem Fußweg wieder aus der Stadt fahren erlebe ich eine kleine Schrecksekunde. Bei einer Abfahrt höre ich wie sich etwas von meinem Fahrrad löst und noch ein paar Meter über den Boden schlieft. Als ich mich umdrehe sehe ich, dass es die rechte hintere Radtasche war. Der erste Blick geht zum Teleobjektiv ob das noch ganz ist, ist es zum Glück auch. Dann sehe ich, dass bei einer Aufhängung das Reduzierstück fehlt. Ich frage mich echt wie das passier ist, umwickle den Gepäckträger mit Gewebeband und wir fahren weiter.
                                        Nach Alta geht es hoch auf 360hm, wo wir einen schönen Platz an einem See finden.
                                        Ich baue schnell das Zelt auf und begebe mich in die Büscherie um noch die Sonne zu nutzen. Es ist eine herrliche weite Landschaft mit einigen tollen Vogelarten. An der gegenüberliegenden Felswand brütet wohl ein Rahfußbussard, Steinschmätzer fliegen umher und auch einige Goldregenpfeifer sind zu hören bzw. zu sehen.
                                        Die Falkenraubmöwe, die über uns hinweg flog muss wohl bei riesigen Anzahl Lemminge genug zu essen haben. Alleine was wir überfahren auf der Straße gesehen haben war der Wahnsinn.
                                        Als ich zurück bin, ist die Sonne fast weg, ich setze mich trotzdem noch für das Abendbrot draußen hin und werde von einer Masse von Mücke umschwirrt, bekomme aber wohl nur zwei Sticke auf die Hand ab.


                                        Manchmal fällt es einem wirklich schwer solche Plätze zu verlassen


                                        auf dem Weg nach Alta




                                        irgendwo im Nirgendwo zwischen Alta und Skaidi




                                        so langsam ging das Tierleben los


                                        Goldregenpfeifer im Abendlicht


                                        und die Falkenraubmöwe


                                        30.7. – Tag 49

                                        ? – Forsøl: 125km, 850hm

                                        Es ist das erste Mal, dass ich erst einen Tag später zum Schreiben komme, aber das hat seine Gründe.
                                        Zuerst sah ich als ich nachts rausgeschaut habe eine graue Suppe vor dem Zelt, das hat sich gegen 8 insofern gebessert, dass nur noch Wolken da hingen aus denen es ganz ganz leicht genieselt hat.
                                        Meinen Teller habe ich noch mit Brotkrümeln in der Apsis liegengelassen und ich meine, dass am Abend noch mehr drauf gelegen haben, aber das sollte sich bald aufklären.
                                        Nach dem Essen sitze ich noch eine Weile im Zelt mit den Füßen in der Apsis und nach kurzer Zeit kommt eine Maus zum Vorschein, die nach Brotkrümeln sucht. Am Anfang ist sie bei Bewegungen oder Kameraklicken noch weggehuscht, doch daran hatte sie sich bald gewöhnt und ließ sich nicht mehr stören. Nur irgendwann musste ich mich mal dem Zeltabbau widmen und so war sie erst mal verschwunden. Währenddessen witzel ich noch rum, dass da noch eine gleich unter dem Zelt hervorkommt, desto mehr bin ich überrascht, dass da darunter ein kleines fauchendes Wesen sitzt in schwarz-orange und wohl total genervt ist, dass ihm jetzt das Dach über dem Kopf weggenommen wird. Der Lemming macht keine Anstalten sich fortzubewegen und kriecht immer wieder unter das Zelt.
                                        Als ich dann mit dem Abbau vorangekommen bin sehe ich, dass meine Apsis über dem Mauseloch war und dass in deren Eingang meine vermissten Brotkrümel liegen. Zum Abschied lege ich noch ein Stück Knäckebrot vor den Eingang und wir fahren los.
                                        Es geht über eine Hochebene, wo 41km lang nichts ist, bis auf ein paar kleine Häuser. Bei der Straße kann man die nächsten Kilometer die zu fahren sind schön überblicken, es geht aber dem Gegenwind geschuldet relativ beschwerlich voran. Die ganze Zeit versucht man in dem Nichts irgendwas zu finden, was aber aussichtslos ist.
                                        Endlich sind wir bald an dem Abzweig nach Hammerfest angekommen und ab da an rollt es sehr gut. Es ist relativ eben und der Wind kommt größtenteils von hinten. Von der Brücke aus, die zur Insel geht auf der Hammerfest liegt sind es etwa noch 30km. Besonders schön ist, dass jetzt, wo wir auf der Insel sind der Himmel freizieht und die Sonne rauskommt. Entlang der Straße werden wir von Unmengen an Rentieren begleitet, di e die ganze Sache etwas abwechslungsreicher machen. Vor der Stadt kommen noch ein paar Steigungen dazu bevor Hammerfest in einer Bucht vor uns liegt. Eigentlich eine schöne nordische Stadt, die zu der kargen Landschaft passt, genauso wie man es sich vorgestellt hat. Nach dem Einkauf fahren wir Richtung Forsøl, es liegt 10km nördlich von Hammerfest und ist die letzte Ecke auf der Insel die man per Rad erreichen kann. Einen schönen Platz zu finden ist gar nicht so einfach und es dauert eine Weile bis wir etwas gefunden haben, dieser ist dann aber sehr schön, sogar mit Rentieren nebenan. Mittlerweile ist es schon gegen 10 und die Temperatur beträgt, als wir auf einen kleinen Berg hochlaufen nicht mehr als 7°C. Oben angekommen sind wir nicht alleine ein paar andere Deutsche sind auch oben mit denen wir eine Weile erzählen. Auch wenn gestern der letzte Tag mit wohl richtiger Mitternachtssonne gewesen sein soll tut das nichts weiter zur Sache, da die Sonne trotzdem noch über dem Horizont steht. Gegen 1 Uhr verschwindet sie hinter einer kleinen Inselkette und ein paar Minuten später können wir dann wieder den Sonnenaufgang beobachten. Einfach nur toll so ein Schauspiel zu erleben, wenn man nach genau sieben Wochen am nördlichsten Punkt der Reise angekommen ist und noch dazu so ein Wetter hat.
                                        Oben haben wir uns noch in ein kleines „Gipfel“buch eingetragen und gegen dreiviertel drei sind wir wieder unten am Zelt angekommen. Ich kann bei Helligkeit wunderbar ohne Blitz noch Kampfläufer fotografieren bevor ich mich dann in das Zelt verkrieche.


                                        am Morgen ging es mit Tieren genauso weiter wie es Abends aufgehört hat


                                        nach drei Fotos hat die Maus sich schon an das Geräusch schon gewöhnt und wurde immer unvorsichtiger




                                        als ob das nicht genug wäre erhob auch noch ein Lemming Anspruch auf einen Platz unterm Zelt




                                        wieder endlose Weiten




                                        die Brücke nach Kvaløya


                                        und auf den letzten Metern nach Hammerfest


                                        da liegt es - Hammerfest ;)


                                        mit den typisch bunten Häusern und der markanten Kirche


                                        eine beeindruckende Landschaft...

                                        img]http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/IMG_10081.JPG[/img]
                                        ...die durch die Mitternachtssonne in ein fanstastisches Licht getaucht wurde


                                        das kleine Dorf Forsøl mit weniger als 200 Einwohnern


                                        eine Uhrzeit muss ich hier wohl nicht mit dazu schreiben ;)






                                        gegen halb drei haben wir uns dann auf den Rückweg zum Zelt gemacht.


                                        So, dann wäre das jetzt erstmal geschafft und ich bin dann mal weg...

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                                        • Fliir
                                          Erfahren
                                          • 27.07.2011
                                          • 141
                                          • Privat

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                                          #40
                                          AW: [SE][NO][FI] In 84 Tagen mit dem Rad durch Skandinavien

                                          Ich wünsche Dir eine schöne Reise! Komm mit tollen neuen Fotos und genug Material für den nächsten Reisebericht zurück!!
                                          Blicke windwärts...

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